Traudl Eisenkeil\\ Eisenkeil, Hotelierin, Meran ASTRID KOFLER
Langsam tritt sie in den Salon und knipst mit schmalen Fingern das Licht an. Grüßt kein bisschen distanziert, grüßt herzlich und elegant. Die Augen des Gegenüber hat sie lang zuvor schon gefunden. Sie ist mehr als eine bestimmt schön gewesene Frau. Sie hat eine Tiefe im Blick und stumm lässt sie spüren: Sie hat geschunden, sie hat erlebt, geschenkt wurde ihr nichts. Eleganz nach außen zu tragen, ist nicht schwierig. Wer das Geld hat und den Geschmack und die richtige Adresse dazu, findet bald, was ihn kleidet. Sie hat ein Kostüm, das sitzt und Schuhe ohne Flecken. Das Gesicht ist geschminkt, doch kein bisschen zuviel. Sie hat auch die Eleganz, die man nicht kaufen kann. ~ª