Paolo Altundag, Mitglied der Geschäftsleitung Frutiger Gruppe Urs Matti, Abteilungsleiter Nachhaltigkeit & Beschaffung Hans Jörg von Gunten, Leiter Nachhaltigkeit
Konzept und Gestaltung
Anina Schmocker
Bilder
Bilder stammen, wenn nicht anders angegeben, von David Schweizer oder unserer Redaktion.
Ausgabedatum
28.05.2025
Was ist auf dem Titelbild?
Familienfest 2024 der Frutiger Gruppe, auf dem Areal der Frutiger Betriebe Uetendorf
Änderungen und Irrtümer vorbehalten
Wir verzichten bewusst auf den Druck des Berichtes. Dieser kann auf frutiger-gruppe.com heruntergeladen werden.
Liebe Leser Liebe Leserinnen
Wie kann eine nachhaltige Bauwirtschaft funktionieren?
Als Frutiger Gruppe, aber auch als Individuen, tragen wir Verantwortung gegenüber unserer Umwelt, der Gesellschaft und den kommenden Generationen. Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine Verpflichtung, sondern eine Chance, proaktiv an einer zukunftsfähigen Bauwirtschaft und einer lebenswerten Zukunft mitzuwirken.
Es ist erfreulich zu sehen, dass sich unsere Bemühungen auszahlen: Unser ökologischer Fussabdruck schrumpfte im Jahr 2024 weiter. Ein Grund dafür sind beispielsweise die punktuelle Umstellung unserer Fahrzeuge der AG Balmholz auf den erneuerbaren Treibstoff HVO oder die Investitionen der Diamantbohr AG in Elektroautos und elektrisch betriebene Baumaschinen Bei der Überbauung Flugbrunnenareal haben wir die Gebäude in hochwertiger, energieeffizienter Bauweise errichtet und so ökologische Verantwortung und höchsten Wohnkomfort vereint.
Im Jahr 2024 stand der Wert „gemeinsam” im Vordergrund. Insbesondere beim Familienfest zum 155jährigen Firmenjubiläum durften wir vor Ort erleben, was dieser Wert für uns als Frutiger Gruppe und für alle Mitarbeitenden bedeutet. Beim Familienfest setzten wir bewusst auf eine umweltfreundliche Anreise: Alle unsere Mitarbeitenden konnten kostenlos mit dem Zug nach Uetendorf anreisen – ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag zur Förderung des öffentlichen Verkehrs.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch soziale Verantwortung. So fördern wir zum Beispiel Personen mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg ins Berufsleben und verfolgen verschiedenste Massnahmen, um die Arbeitssicherheit auf unseren Baustellen und die Gesundheit aller Mitarbeitende zu erhöhen. Die Steigerung des Frauenanteils ist ein wichtiger Punkt unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir sind überzeugt, dass eine vielfältige Belegschaft unser Unternehmen stärkt.
Deshalb engagieren wir uns aktiv für die Förderung von Frauen in technischen und gewerblichen Berufen im Rahmen des „Women Network”.
Diese und viele weitere Massnahmen zeigen: Wir handeln. Gemeinsam gehen wir den Weg einer verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Bauwirtschaft weiter. Ich danke unseren Mitarbeitenden für ihr Engagement und ihre wertvolle Unterstützung auf diesem Weg.
Viel Freude beim Lesen!
Rudolf Lagger CEO
Rudolf Lagger, CEO Frutiger Gruppe
1 Unsere Strategie
Wir, als Familienunternehmen mit einer stolzen Geschichte von 155 Jahren, stehen für Unabhängigkeit und sind fest davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft ist.
Unser Handeln basiert auf unseren grundlegenden Werten:
Gemeinsam, Engagiert, Unternehmerisch, Verantwortlich und Respektvoll.
Diese Werte sind für uns nicht nur Worte, sondern vielmehr ein Leitfaden, den wir täglich leben. Wir werden weiterhin unseren Teil dazu beitragen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Gemeinsam
Wir arbeiten miteinander und füreinander.
Wir sehen die vielen Chancen und Potenziale, wenn wir unsere Stärken vereinen und miteinander dieselben Ziele verfolgen. Zusammen mit unseren Kunden gestalten wir die Zukunft.
Engagiert
Wir erfüllen unsere Aufgaben mit Herz, Energie und Freude.
Wir zeigen grosses Interesse und vollen Einsatz bei der Erfüllung unserer anstehenden Aufgaben. Wir verpflichten uns nicht aufzugeben, selbst dann nicht, wenn es schwierig wird.
Unternehmerisch
Wir zeigen Initiative und streben den Erfolg an.
Wir leben die uns übertragenen Kompetenzen und Verantwortung. Wir agieren überlegt, handeln vorausschauend und arbeiten selber. Dabei steht der Nutzen für unsere Kunden im Zentrum.
Verantwortlich
Wir übernehmen die volle Verantwortung für unser Handeln.
Wir handeln nachhaltig und tragen dabei der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt Sorge. Wir stehen zu unseren Entscheidungen und tragen die Verantwortung dafür.
Respektvoll
Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang miteinander.
Wir bringen uns gegenseitig und all unseren Partnern Achtung entgegen. Wir zeigen, dass uns deren Ansichten, Ziele und ihre Zeit wichtig sind und nehmen Rücksicht darauf.
Nachhaltigkeitsstrategie Unsere
Wir bieten Zukunft und Karriere für Frauen und Männer
Gesundheit und Arbeitssicherheit
Die Gesundheit hat einen zentralen Stellenwert.
Wir wollen keine Arbeitsunfälle.
Attraktiver Arbeitgeber
Wir gelten als attraktivster Arbeitgeber der Baubranche.
Wir bilden unseren Nachwuchs von morgen selbst aus.
Für Frauen und Männer
Familie und Beruf ist für Frauen und Männer vereinbar.
Wir bieten Karrieremöglichkeiten innerhalb der Frutiger Gruppe.
Wir optimieren unsere Wertschöpfungskette stetig
Unabhängigkeit und Werte
Klare Eigentümerstruktur sowie finanzielle Unabhängigkeit sind das Fundament unserer Firma.
Wir leben unsere Werte.
Regionalität und Wertschöpfungskette
Wir entwickeln uns in den Regionen weiter.
Damit schaffen wir lokale Arbeitsplätze und fördern kürzere Transportwege.
Wir verstehen und erweitern unsere Wertschöpfungskette
Lebenszykluskosten
Unsere Entscheidungen beruhen auf dem Gedanken der Lebenszykluskosten.
Kreislaufwirtschaft
Das Bauwerk Schweiz und seine Umgebung sind die wichtigsten Rohstofflager unserer Baustellen.
Wir haben das Wissen für die Wiederverwendung von Rohstoffen und Baumaterialien
Wir erbringen unsere Dienstleistungen bis 2040 CO₂ –frei
Netto-Null
Wir erbringen unsere Dienstleistungen bis 2040 CO2-frei.
Wir fördern alternative Antriebssysteme. 50 % des Fuhrparks ist bis 2030 fossilfrei.
Nachhaltige Baumaterialien und Biodiversität
Durch eine gesamtheitliche Betrachtung bei der Materialwahl kommen vermehrt Holz und nachhaltige Baustoffe zum Einsatz. Massnahmen zur Biodiversität werden gezielt unterstützt.
Erneuerbare Energien Energieeffizienz
Der Energieverbrauch ist minimiert und die eigene Energieproduktion maximiert.
Unseren Energieverbrauch beziehen wir aus erneuerbaren Quellen.
Die Umsetzung der Massnahmen aus der Nachhaltigkeitsstrategie erfolgt in Arbeitsgruppen. Diese Arbeitsgruppen werden jeweils von einem Geschäftsleitungsmitglied geleitet. Verschiedene Massnahmen sind bereits umgesetzt worden. Über die Fortschritte der Umsetzung werden wir regelmässig berichten.
Erreichte Meilensteine
In 2021 hat die Frutiger Gruppe erstmals eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet. Die folgende Darstellung zeigt die wichtigsten Meilensteine der vergangenen Jahre auf:
2021: Nachhaltigkeitsstrategie
2023: Fernwärme und Solarenergie für unseren Werkhof in Uetendorf
2022: Erster CO2-Fussabdruck
2024: Frutiger Women Network
2021: Ecovadis Bronze erhalten
2024: Kreislaufwirtschaft Baustelle Grimsel
2022: BIM to Field
2023: Überbauung Muri-Riedacker
Unsere Aktivitäten
Netto-Null
Die CO₂-Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 umfasst die Treibhausgasemissionen der gesamten Frutiger Gruppe. Um unser langfristiges Ziel zu erreichen, bis 2040 alle Dienstleistungen CO₂-frei anzubieten, haben wir umfassende Massnahmen zur Reduktion der Emissionen in allen Geschäftsprozessen und Lieferketten umgesetzt. Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über unseren aktuellen CO₂-Fussabdruck und unsere Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Methodik zur CO₂-Bilanzierung
Die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens werden in sogenannte Scopes unterteilt, wie sie im Greenhouse Gas Protocol Standard definiert sind.
Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen, die direkt im Einflussbereich der Frutiger Gruppe entstehen.
Scope 2 beschreibt alle indirekten Treibhausgasemissionen, die durch die Bereitstellung der eingekauften Energie (Strom, Dampf, Wärme und Kühlung) entstehen.
Scope 3 beinhaltet alle weiteren indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen. Diese Emissionen stammen aus Quellen, die das Unternehmen nicht direkt beeinflussen kann. Seit unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht haben wir unsere Strukturen und Prozesse zur Erfassung unserer Scope-3-Emissionen kontinuierlich verbessert. Sie machen ein Mehrfaches der Emissionen aus den Scope 1 und 2 aus.
Für das aktuelle Berichtsjahr wurden die relevanten Ausgaben in Franken pro Wirtschaftseinheit mit Durchschnittskosten pro Mengeneinheit in Mengen umgewandelt und daraus der CO2-Fussabdruck abgeleitet. Für die nächste Berichtsperiode sollen insbesondere die Energiemengen direkt den Wirtschaftseinheiten zugeordnet und Absenkziele definiert werden.
Ergebnisse der CO₂-Emissionen
Im Berichtszeitraum 2024 betrugen die Treibhausgasemissionen insgesamt 22’800 t CO₂. Davon emittierte die Frutiger Gruppe 15‘800 t CO₂ selbst (Scope 1), während weitere 670 t CO₂ auf den Verbrauch von Strom und Fernwärme (Scope 2) und 6‘330 t CO₂ auf Scope 3 zurückzuführen sind. Dies entspricht einem Rückgang um 6 % (Scope 1 und 2) im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung bei der Diamantbohr AG: Hier wurde in den letzten Jahren stark in die Elektroflotte investiert, so dass bereits 2024 knapp 50 Prozent der Baumaschinen der Diamantbohr AG elektrisch betrieben werden.
Mit dem Ziel, unsere Dienstleistungen ab 2040 klimaneutral zu erbringen, ist die Förderung von fossilfreien Maschinen und Fahrzeugen ein wichtiger Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir arbeiten kontinuierlich an der Modernisierung unseres gesamten Fuhrparks, wo immer dies im Hinblick auf die erforderlichen Leistungskapazitäten möglich ist - unter anderem durch den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen.
Derzeit verursacht unser Fuhrpark jährlich rund 15’800 Tonnen CO₂ und ist überwiegend für unseren CO₂ Ausstoss verantwortlich. Bis 2030 wollen wir gemäss Nachhaltigkeitsstrategie mindestens 50 Prozent unseres Fuhrparks fossilfrei betreiben und ab 2040 investieren wir nur noch in fossilfreie Maschinen und Fahrzeuge.
Entwicklung des Fuhrparks Vor einigen Jahren lag der Anteil an Fahrzeugen mit fossilem oder hybridem Antrieb bei lediglich 6 Prozent; heute beträgt er in der gesamten Frutiger Gruppe bereits 20 Prozent. Seit 2022 werden keine Geschäftsfahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor mehr angeschafft. Stattdessen setzt die Frutiger Gruppe verstärkt auf alternative Antriebstechnologien wie Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den CO₂-Ausstoss weiter zu reduzieren.
Fazit und Ausblick
Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen unsere aktuellen Emissionen und die Herausforderungen, vor denen wir stehen. Drei Viertel der CO₂-Emissionen in der Gruppe resultieren aus dem Einsatz von Treibstoffen, insbesondere Diesel. Unser Ziel ist es, die Emissionen kontinuierlich zu verringern und unseren Beitrag zum Klimaschutz zu maximieren. Wir werden weiterhin unsere Berichterstattung aus-bauen und die Erfassung der vor- und nachgelagerten Emissionen (Scope 3) entlang der gesamten Wertschöpfungskette intensivieren. Positiv zu vermerken ist, dass in der Frutiger Gruppe auf Flugreisen verzichtet wird.
Scope 1: Insgesamt wurden 15’800 t CO₂ durch das Unternehmen selbst emittiert. Diese Emissionen machen rund 75% unseres betrieblichen CO₂-Fussabdrucks aus. Vorwiegend entstehen diese Emissionen durch das Verbrennen von Diesel innerhalb unseres Fuhrparks und unserer Baustellenmaschinen. Die Wärmeerzeugung mit Heizöl, Erdgas und Flüssiggas ist verantwortlich für 5 % des CO₂-Fussabdrucks.
Scope 2: Die Emissionen aus dem Verbrauch von Strom und Fernwärme belaufen sich auf 670 t CO₂. Es wurde der durchschnittliche Strommix der Schweiz berücksichtigt. Diese Emissionen machen etwa 3% des betrieblichen Fussabdrucks aus.
Scope 3: Die indirekten Emissionen betragen insgesamt rund 6’330 t CO₂e. Davon entfällt rund ein Drittel auf die Energiebereitstellung, einschliesslich der Emissionen, die bei der Herstellung und beim Transport von Energie entstehen. Die abfallrelevanten Emissionen betrugen 710 t CO₂e. Zudem wurden in diesem Jahr erstmals der Pendlerverkehr der Frutiger Gruppe erfasst sowie die Emissionen, die durch die Investitionen in den Fuhrpark und die Baumaschinen entstehen, weshalb die Scope 3 Emissionen höher ausfallen als im Vorjahr. Eingekaufte Waren (z.B. Beton und Stahl) und externe Dienstleistungen für unsere Baustellen werden im Scope 3 aktuell nicht erfasst.
Mobilität
Die Mobilität unserer Mitarbeitenden spielt eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie der Frutiger Gruppe. Als Bauunternehmen mit vielen Projektstandorten stehen wir sowohl vor Herausforderungen als auch vor Chancen bei der Entwicklung von Mobilitätslösungen, die effizient, klimafreundlich und mitarbeiterorientiert sind.
Pendlerverkehr
Im Berichtsjahr haben wir erstmalig den Arbeitsweg der technisch-kaufmännischen Mitarbeitenden (TKP) analyisert. Die durchschnittliche Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz beträgt rund 20 Kilometer. Im Jahr 2024 wurden für den Arbeitsweg rund 6 Millionen Personenkilometer zurückgelegt, was einem Ausstoss von rund einer Tonne CO₂ entspricht. Positiv hervorzuheben ist, dass schon knapp dreissig Prozent der Mitarbeitenden umweltfreundliche Verkehrsmittel wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Elektrofahrzeuge nutzen.
Wir fördern bereits heute durch verschiedene Massnahmen eine klimafreundliche Mobilität innerhalb der Frutiger Gruppe. So werden unsere gewerblichen Mitarbeitenden (GWP) von zentralen Sammelpunkten aus mit Kleinbussen direkt zu den Baustellen transportiert. Diese Massnahme verringert den Individualverkehr, reduziert den CO₂-Ausstoss und entlastet die Infrastruktur in den Projektumgebungen.
In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir beschlossen, alle geschäftlich genutzten Personenwagen ausschliesslich elektrisch anzuschaffen. Derzeit benützen bereits über 10 % unserer Mitarbeitenden ein elektrisch betriebenes Auto. Um die Verwendung nachhaltiger Mobilitätslösungen weiter zu unterstützen, stehen an verschiedenen Standorten kostenlose Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie E-Bikes für die Mitarbeitenden bereit.
Um die Flexibilität zu erhöhen und den Pendlerverkehr zu reduzieren, bieten wir unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. Im Durchschnitt arbeiten unsere Mitarbeitenden einen Tag pro Woche von zu Hause aus. Dies führt zu einer Einsparung von etwa 800.000 Personenkilometern pro Jahr und zu einer Verringerung von 127 Tonnen CO₂.
Geschäftsreisen
Im Jahr 2024 legten unsere Mitarbeitenden insgesamt 830‘000 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Geschäftszwecken zurück, was einem Anstieg von 8,7 % gegenüber 2023 entspricht. Laut SBB-Emissionsbericht wurden insgesamt 93 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart, was einer Steigerung von etwa 9,4 % im Vergleich zu den im Jahr 2023 eingesparten 85 Tonnen entspricht. Mit den in öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegten Strecken werden etwa 49.000 Liter Diesel eingespart.
Familienanlass
Beim Familienanlass in Uetendorf im Jahr 2024 stellte die Frutiger Gruppe kostenlose ÖV-Tickets für alle Besuchenden zur Verfügung. Dieses Angebot kam bei den Mitarbeitenden und deren Familien sehr gut an und leistete einen Beitrag zum Erfolg der Veranstaltung. Insgesamt wurden 2.400 Tickets genutzt, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. So wurden bei der Anreise zum Anlass allein 16 Tonnen CO₂ eingespart.
Gemeinsam mit dem Verein Pro Velo Schweiz nehmen wir seit 2021 an der Initiative „Bike to Work“ teil. Wir motivieren unsere Mitarbeitenden jedes Jahr, einen Teil ihrer Strecke zur Arbeit mit dem Rad zu fahren. Die steigenden Teilnahmezahlen belegen das Bewusstsein und Engagement innerhalb der Frutiger Gruppe.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Die AG Balmholz hat kürzlich einen erfolgreichen Pilotversuch mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) durchgeführt, um die Nachhaltigkeit und Effizienz der Lastwagenflotte zu verbessern.
Was ist HVO?
HVO ist ein synthetischer Dieselkraftstoff, der aus erneuerbaren Rohstoffen wie Pflanzenölen und tierischen Fetten hergestellt wird. Durch einen speziellen Hydrierungsprozess werden diese Rohstoffe in einen hochreinen und emissionsarmen Kraftstoff umgewandelt. HVO bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine signifikante Reduktion von CO₂-Emissionen und eine verbesserte Luftqualität durch geringere Schadstoffemissionen.
Erfolgreicher Test von HVO: AG Balmholz setzt Massstäbe in der nachhaltigen Logistik
Der Einsatz von HVO stellt einen zentralen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik dar. Während eines Pilotprojekts haben wir unsere Lastwagenflotte erfolgreich auf den umweltfreundlichen Kraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) umgestellt. Die Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Effizienz Hand in Hand gehen können.
Fazit
Der Pilotversuch zeigt eindrucksvoll, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit grundsätzlich kein Widerspruch sein müssen. Durch den Einsatz von HVO kann ein Unternehmen seine CO₂-Emissionen reduzieren, die Luftqualität verbessern und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich bleiben, sofern der Preis auch in Zukunft in etwa dem von konventionellem Diesel entspricht. Wir setzen damit ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Zukunft in der Logistikbranche, wobei HVO nur als Übergangslösung bis zur Marktreife alternativer Antriebe für schwere Nutzfahrzeuge dienen soll. Der Versuch war ein wichtiger Meilenstein auf der Suche nach alternativen Kraftstoffen. Nach der Auswertung des Pilotprojekts wird entschieden, ob der Einsatz von HVO weitergeführt und auf weitere Teile der Frutiger-Flotte ausgeweitet werden kann.
Nachhaltige Baumaterialien und Biodiversität
Arealüberbauung Flugbrunnenareal in Bolligen: Nachhaltige Materialien und naturnahe Gestaltung im Einklang
Die Arealüberbauung Flugbrunnenareal in Bolligen steht exemplarisch für das Engagement der Frutiger Gruppe im Bereich nachhaltiges Bauen. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bolligen, dem Heimatschutz Bern, den Landschaftsarchitekten sowie diversen Fachplanern wurde ein Wohnraum geschaffen, der ökologische, soziale und gestalterische Werte gleichermassen vereint.
Projektstand
Das Flugbrunnenareal in Bolligen umfasst fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 74 Eigentumswohnungen sowie zwei Einstellhallen, die in drei Etappen realisiert werden. Die erste und zweite Etappe mit 57 Wohnungen und Gewerberaum wurde im Frühling 2024 abgeschlossen und an die Eigentümer übergeben. Der Baustart der dritten Etappe ist im Januar 2025 erfolgt. Die Fertigstellung der Gesamtüberbauung ist für Mitte 2026 geplant.
Nachhaltige Baumaterialien und Bauweise
Die Gebäude im Flugbrunnenareal wurden in hochwertiger, energieeffizienter Bauweise errichtet. Herzstück bildet ein Zweischalenmauerwerk mit Wormserputz, das in enger Absprache mit dem Heimatschutz Bern realisiert wurde. Der charakteristische Putz wurde anschliessend sorgfältig gestrichen und prägt das harmonische Ortsbild. Zwischen den Fenstern sowie an den Balkonen kommen vorgefertigte Betonelemente zum Einsatz, die sowohl funktionale als auch ästhetische Anforderungen erfüllen. Sämtliche Gebäude entsprechen dem Minergie-Standard, der durch eine luftdichte Gebäudehülle, kontrollierte Lüftung und niedrigen Energieverbrauch für höchsten Wohnkomfort bei minimalem ökologischem Fussabdruck sorgt. Die Wärmeversorgung erfolgt über den öffentlichen Fernwärmeanschluss der Gemeinde Bolligen. Diese Entscheidung unterstreicht das Ziel einer ressourcenschonenden und langfristig klimafreundlichen Energieversorgung.
Förderung von Biodiversität und naturnahen Lebensräumen
Besonderes Augenmerk galt der Freiraumgestaltung, die durch die Landschaftsarchitekten verantwortet wurde. Das Resultat ist ein Areal mit hoher ökologischer Qualität:
• 3‘737 m² naturnahe Grünflächen (Blumenwiesen, Wildhecken, Baumgruppen, Hochstaudenfluren)
• 1‘318 m² versickerungsfähige Verkehrsflächen (Kieswege, Mergelplätze)
• 130 m² naturnah begrünte Flachdächer
• Wiederöffnung des Flugbrunnenbächlis als ökologisches Verbindungselement
Die Massnahmen erfüllen die Kriterien der Stiftung Natur & Wirtschaft, welche das Areal im Frühling 2025 mit dem gleichnamigen Label auszeichnete. Auf chemische Düngemittel und Biozide wird konsequent verzichtet, einheimische Pflanzenarten fördern die Artenvielfalt, und gezielte Kleinstrukturen wie Asthaufen oder Steinlinsen bieten Lebensraum für Kleintiere und Insekten.
Lebensqualität für alle Generationen
Das Flugbrunnenareal schafft Raum für verschiedene Lebensentwürfe – von jungen Familien über Paare bis hin zu älteren Menschen. Aufenthaltsbereiche, naturnahe Spielplätze und der Einbezug bestehender Elemente wie der mächtigen Eiche oder des alten Schulhauses tragen zu einer starken Identifikation mit dem Ort bei.
Zertifizierungen
• Zertifikat Natur & Wirtschaft (2025): Für naturnahe, biodiversitätsfördernde Arealgestaltung
• Minergie-Zertifizierung: Für energieeffiziente Bauweise und nachhaltige Energienutzung
Gesundheit und Arbeitssicherheit
Psychosoziale Risiken (PSR) sind Risiken, die durch die berufliche Tätigkeit, die Arbeitsorganisation oder -beziehungen ausgelöst werden.
Es handelt sich um Arbeitssituationen, in denen es zu Stress, körperlichen und verbalen Angriffen, Mobbing, sexueller Belästigung oder Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit, Religion, ethnischer Zugehörigkeit usw. kommt. Wenn diese Situationen auftreten, kann dies Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit der Mitarbeitenden haben.
Als Arbeitgeberin sind wir verpflichtet, alle erforderlichen Massnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes zu treffen sowie die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Dies ist mit ein Grund, warum wir per 1.1.2024 den Prozess „Psychosoziale Risken“ eingeführt und unsere HR-Business Partner durch einen externen Partner im Umgang mit solchen Situationen geschult haben.
Die Frutiger Gruppe hat bei dieser Thematik eine Null-Toleranz-Politik. Rechtswidriges Verhalten, wie körperliche und/oder verbale Angriffe, Mobbing, sexuelle Belästigung, Diskriminierung oder andere unzulässige Handlungen werden nicht toleriert. Verstösse können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wie Entlassung, strafrechtliche Verfolgung und zivilrechtliche Haftung.
Die Einführung des Prozesses dient dem Schutz der persönlichen Integrität und unterstützt bei der Bewältigung von problematischen Situationen, die trotz der Präventionsbemühungen auftreten können. Der Prozess soll in konkreten Schritten den Weg aufzeigen, den die Arbeitnehmenden gehen müssen, wenn sie sich mit einer Situation konfrontiert sehen, welche die persönliche Integrität verletzt. Das Verfahren soll sicherstellen, dass Probleme am Arbeitsplatz an den Arbeitgeber weitergeleitet und von diesem behandelt werden. Bei schwerwiegenden Ereignissen steht unseren Mitarbeitenden eine externe Anlaufstelle zur Beratung und Betreuung zur Verfügung.
Lärmkampagne 2024
Fokus auf Gehörschutz und Lärmminderung
Bauarbeiten bringen häufig erhebliche Lärmemissionen mit sich – eine Belastung, die nicht nur das Gehör direkt schädigen kann, sondern auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat. Angesichts dieser Risiken hat die Frutiger Gruppe den Lärmschutz zum Jahresmotto 2024 erklärt und gezielte Massnahmen zur Sensibilisierung und Reduktion von Lärm umgesetzt.
Die Stabstelle Arbeitssicherheit entwickelte ein umfassendes Instruktionsprogramm für den persönlichen Gehörschutz. Dieses Schulungskonzept wurde im Rahmen der monatlichen Sicherheitsschulungen durch die Poliere an alle Mitarbeitenden vermittelt. Ziel war es, das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Gehörschutz zu stärken und die korrekte Anwendung im Arbeitsalltag zu fördern.
Parallel dazu führten die verschiedenen Abteilungen der Frutiger Gruppe eine systematische Analyse der Lärmquellen auf ihren Baustellen durch. Basierend auf der Relevanz dieser Quellen wurden zielgerichtete Massnahmen zur Lärmminderung beschlossen und im Verlauf des Jahres 2024 umgesetzt. Dazu zählten unter anderem die Optimierung von Bauabläufen, der gezielte Einsatz lärmarmer Maschinen sowie organisatorische Anpassungen zur Minimierung von Spitzenlärmzeiten.
Mit der Lärmkampagne 2024 unterstreicht die Frutiger Gruppe ihr Engagement für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden und für eine verantwortungsvolle, nachhaltige Baupraxis.
Qualitätsmanagementprozess
Arbeitssicherheit
Im Jahr 2016 haben wir unseren Qualitätsmanagementprozess Arbeitssicherheit vollständig überarbeitet. Als grösste Innovation wurden dokumentierte wöchentliche Baustellenbegehungen eingeführt.
In der Frutiger Gruppe hat sich dies rasch als «Rotes Heft» etabliert und wurde regelmässig von den Polieren durchgeführt. Die Ergebnisse und Pendenzen wurden von Hand eingetragen und je nachdem weiterverarbeitet. Die Kontrolle der Umsetzung erfolgte einmal jährlich am Personalgespräche. Schon bald kam der Wunsch der Stabstelle Arbeitssicherheit nach einer digitalen Version des «Roten Heft». Die Wahl fiel letztlich auf die Applikation von Quentic. Diese App wurde ab dem Jahr 2018 durch die Stabstelle Arbeitssicherheit systematisch eingesetzt und so konnten auf diese Weise 400 bis 600 Begehungen durch die Sicherheitsbeauftragten dokumentiert werden.
Weshalb müssen die Baustellenbegehungen und allfällige Abweichungen dokumentiert werden? Erfolgt hier nicht wiederum eine unnötiges Beschäftigungsprogramm für unsere Führungskräfte? Dies ist doch Sache der Sicherheitsbeauftragten. Um dies zu erklären, muss die Theorie der Unfallpyramide nach Dupont herbeigezogen werden. Die Theorie sagt aus, dass zwischen unsicheren Zuständen und einem Arbeitsunfall auf einem Arbeitsplatz ein direkter Zusammenhang besteht. Auf einen Arbeitsunfall und auf die Auswirkungen eines Arbeitsunfalls haben wir keinen Einfluss. Wir können nur eine Wirkung erzielen, indem wir systematisch unsichere Zustände und unsichere Handlungen auf unseren Baustellen dokumentieren und Abstellmassnamen definieren. Um eine spürbare Wirkung zu erzielen, reichen aber die 600 dokumentierten Begehungen durch die Sicherheitsbeauftragten nicht aus. Ab dem Jahr 2020 erfolgte das Onboarding von einzelnen interessierten Bauführern und Polieren. Ab dem Jahr 2022 kamen einzelne Abteilungen dazu. Im Jahr 2024 konnte erstmals ein Zusammenhang zwischen Anzahl Begehungen und Anzahl Berufsunfälle nachgewiesen werden. Die Anzahl Berufsunfälle gingen um 20% zurück und erreichten ein noch nie dagewesenes tiefes Niveau. Wir wollen uns aber weiter verbessern mit der Vision „Null schwere Berufsunfälle“. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jede Führungskraft bereit sein, regelmässiger ihre Baustellenbegehungen zu dokumentieren.
Seit dem 1.1.2025 ist die App mit einer IT-Plattform von Quentic verbunden und kann neben dem «Roten Heft» auch alle Sicherheitsdatenblätter der auf der Baustelle eingesetzten Gefahrstoffe anzeigen.
Attraktiver Arbeitgeber
Sami hat für sein junges Alter bereits ungewöhnliche Situationen gemeistert. Im Alter von 13 Jahren floh er vor dem Krieg aus seiner Heimat, mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Samis Reise war alles andere als einfach: Ein ganzes Jahr lang reiste er per Anhalter durch sieben Länder, ohne zu wissen, was ihn am Ende erwarten würde. Sein Weg führte ihn schliesslich in die Schweiz, wo er als unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender in Belp ankam.
Sofort begann er, unsere Sprache und unsere Sitten zu lernen. Bei seinem Wochenplatz in einem italienischen Restaurant nutzte er jede Gelegenheit, um mit den Gästen zu plaudern.
Sein unermüdlicher Fleiss zahlte sich aus. Heute hat er die zweijährige Ausbildung zum Baupraktiker bei der Frutiger AG erfolgreich absolviert.
In Afghanistan wird ein bisschen anders gebaut als hier. «Die Strasse zu unserem Haus ist noch nicht lange geteert, hier bezahlt nicht der Staat die Strassen – jeder trägt seinen Teil bei, was die Gemeinschaft stärkt.» Er beschreibt die traditionellen Lehmbauten mit flachen Dächern, die jährlich mit frischem Schilf gestärkt und gedeckt werden. Maschinen sind rar, das meiste wird von Hand gemacht.
Auf der Baustelle, wo das Team vom Kundendienst an einer Erweiterung der LKW-Waschanlage arbeitet, erklärt Sami mit Begeisterung, was wie und warum gemacht wird. Er zeigt das von Hand ausgehobene Loch für das Fundament, welches bereits ausgegossen wurde, und erläutert die verschiedenen Verarbeitungstechniken. Es ist offensichtlich, dass ihm die Arbeit beim Kundendienst gefällt, die Abwechslung und das ständige Lernen von Neuem bereiten ihm Freude.
ATTRAKTIVER ARBEITGEBER
Samiollah Ebrahim Khil
Beruf Baupraktiker EBA beim Kundendienst Thun
Alter 21 Wohnort Uttigen stammt aus Kabul, Afghanistan
Sami hat sich das Fahrradfahren selbst beigebracht. Das Velo ist sein Fortbewegungsmittel in der Schweiz. «Ich musste schon dreimal den Schlauch wechseln. Natürlich habe ich das selber gemacht!»
Der Führerausweis ist bereits in Aussicht, aber das Velo bleibt seine erste Wahl.
Neben seinem Job hat er zu Hause alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit seinem Bruder meistert er den Alltag. Seine Mutter ist begeistert von der modernen Waschmaschine, die per Knopfdruck mit Strom und Wasser Wäsche reinigt. Ein wahrer Luxus im Vergleich zu Kabul, wo sie die Wäsche noch mühsam von Hand wäscht.
In Sami brennt die Sehnsucht, seine Familie in Kabul zu besuchen. In drei Jahren hat er die Möglichkeit, den C-Ausweis für die dauerhafte Aufenthaltsbewilligung zu beantragen – was ihm die Rückreise erleichtert. Bis dahin dürfen wir auf seine wertvolle Unterstützung zählen.
Danke, Sami, für deine offene Art und dein herzhaftes Lachen.
Für Frauen & Männer
Es war ein gelungener Anlass: Am 13. Juni 2024 wurden alle in der Frutiger Gruppe tätigen Frauen zum ersten Frutiger Women Network-Anlass eingeladen.
Nachdem wir die Baumeister-Arbeiten für das Clubhaus des Swiss Bike Park ausführten, ist eine tolle Partnerschaft entstanden. Auf der Terrasse mit Aussicht und Sonnenschein bis in die Abendstunden sind Events wie unser erster Frutiger Women Network-Anlass möglich - und bleiben in bester Erinnerung.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand eine kurze Ansprache der Verantwortlichen vom Frutiger Women Network, sowie der weiblichen Leitung des Swiss Bike Parks, auf dem Programm. Danach durften unsere Frauen verschiedene Aktivitäten rund ums Bike auswählen. So standen eine kleine Fahrradtour, ein Technikkurs im Park, eine Lektion beim Velomechaniker in der Werkstatt oder ein Workshop zu sozialen Themen zur Auswahl.
Im Workshop konnten unsere Frauen wichtige Themen aufnehmen und direkt mit den verantwortlichen Personen unserer Personalabteilung besprechen. Die aufgegriffenen Themen sind so vielfältig wie die Berufe unserer Frauen: von Teilzeitarbeit bis Chancengleichheit.
Natürlich kam auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. So genossen unsere Frauen nach einem spannenden und sportlichen Nachmittag die schöne Aussicht von der Terrasse in Begleitung eines feinen Apéros geniessen. Dieser Anlass war die perfekte Gelegenheit für den Auf- und Ausbau unseres Frutiger Women Networks - liebe Frauen, schön wart ihr dabei!
Unabhängigkeit und Werte
Seit unserer Gründung hat sich vieles verändert, aber eines bleibt: die Familie.
Am Samstag, 24. August 2024, durften wir das Familienfest und gleichzeitig das 155-jährige Bestehen der Firma Frutiger in Uetendorf feiern. Schön, dass ihr so zahlreich erschienen seid! Für alle, die es nicht wissen: Das Familienfest, zu dem alle Mitarbeitenden der gesamten Frutiger Gruppe und ihre Familien eingeladen werden, findet alle fünf Jahre statt.
Auf unserem Werkhof-Areal in Uetendorf, wo normalerweise Maschinen auf ihren Einsatz warten, strahlten Kinderaugen auf Hüpfburgen und in Sandkästen.
Ein riesiges Dankeschön geht an alle, die dabei waren, und vor allem an alle fleissigen Helfenden. Wir freuen uns schon auf das nächste Geburtstagsfest im 2029!
Innovation
Beim Tunnelvortrieb am Kaiserstuhl kommt ein neues, gemeinsam von der Firma Ensola und der Frutiger AG entwickeltes Messsystem zur Erfassung von Methangas zum Einsatz.
Das System wurde speziell für die Bedingungen bei Bohrarbeiten im Tunnelbau entwickelt und sorgt für ein Höchstmass an Sicherheit und Effizienz.
Bereits in der Planungsphase wurde deutlich, dass Methangasvorkommen im Untergrund nicht ausgeschlossen werden können. Um Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren, entschieden sich die Projektpartner für eine kontinuierliche Überwachung der Luft im Bereich des Vortriebs.
Das von Ensola entwickelte System misst in Echtzeit die Konzentration von Methan in der Umgebungsluft auf dem Bohrjumbo. Bei Überschreitung definierter Grenzwerte wird automatisch ein Alarm ausgelöst und geeignete Massnahmen wie Lüftung oder Räumung eingeleitet. Die robuste Sensorik ist speziell auf die rauen Bedingungen im Tunnel abgestimmt und liefert zuverlässige Daten auch unter schwierigen Umständen.
Die Frutiger AG bringt dabei ihre langjährige Erfahrung im Tunnelbau ein und sorgt für die nahtlose Integration des Systems in die bestehenden Arbeitsabläufe. Die Zusammenarbeit mit Ensola und AVESCO ermöglicht es, technologische Innovation direkt in der Praxis anzuwenden. Das System hat sich bereits in der Anfangsphase der Bauarbeiten bewährt und trägt massgeblich zur Sicherheit des Personals und zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bei.
Wir sind Frutiger
2‘500
Menschen, die sich täglich engagieren
155 Über Jahre Erfahrung und Firmenkultur
85
Lernende, die wir zu Profis ausbilden
Tradition
Die Frutiger Gruppe hat sich vom kleinen Thuner Familienunternehmen zum schweizweit tätigen Baukonzern entwickelt. Dennoch legen wir nach wie vor grossen Wert auf eine familiäre Atmosphäre. Thomas und Luc Frutiger prägen die Gruppe in vierter Generation.
800 Mio.
Umsatz, den wir jährlich gemeinsam erwirtschaften
Eine Vielfalt von Mitarbeitenden, aus Nationen 43
8 %
Frauenanteil, den wir stetig steigern
Familienunternehmen in der Generation 4.
Fordern und fördern Wir fordern und fördern unsere Mitarbeitenden und unseren Nachwuchs täglich. Sie sind das Wertvollste und machen unsere Gruppe aus. Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe, flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege zeichnen unser Arbeitsumfeld aus.
Innovation
Die Digitalisierung in der Baubranche ist komplex und in vollem Gange. Wir vereinen unser Know-how zu Gunsten von Technologien wie BIM (Building Information Modeling) und Lean Management, wenden diese in der Praxis erfolgreich an und entwickeln sie stetig weiter.
Mit Freude bauen wir.
Seit 1869.
Es war das Jahr 1869. Emil Welti wurde Bundespräsident der Schweiz, der Suezkanal wurde fertiggestellt und ein junger Handwerker aus Oberhofen legte den Grundstein für die Frutiger Gruppe.
Das Baugeschehen stand in dieser Zeit stark im Zeichen des aufstrebenden Tourismus. Dies hatte die Erschliessung und Verbesserung von Verkehrswegen, den Bau von Bergbahnen und die Erstellung von zahlreichen Hotels zur Folge. In der Zwischen- und Nachkriegszeit wurden von der Firma Frutiger etliche zukunftsweisende Bauten realisiert. In den 70er Jahren wurde die Firma Frutiger als Generalunternehmer aktiv.
Etwas später wurde die Frutiger International gegründet, welche bis Mitte der 90er Jahre verschiedene interessante Projekte in Europa, Afrika und im nahen Osten realisierte. Die 80er und 90er Jahre waren geprägt durch die geographische Ausweitung des Marktgebiets in die Westschweiz.
Ab 2003 beginnt mit dem konjunkturellen Aufschwung das Wachstum der Frutiger Gruppe. Diverse Firmenakquisitionen erschliessen neue Märkte und Dienstleistungen.
1869: Gründung durch Johann Frutiger
1884: Bau Seeuferstrasse Merligen
1905: Niesenbahn
1932: Grimsel Staumauer
1945: Sustenpass
1976: Piste Flughafen Zürich
2001: Glacier 3000
2016: Gotthard Basistunnel
2022: Muri Riedacker
2024: Ersatz Birsbrücken Münchenstein
ÜBER DIESEN BERICHT
Über diesen Bericht 4
Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht 2024 der Frutiger Gruppe
Mit dem vorliegenden Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht 2024 informieren wir zum dritten Mal gebündelt über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Durch die Veröffentlichung wollen wir transparent darstellen, was uns als Unternehmen wichtig ist und welchen Beitrag wir mit unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten leisten. Wir orientieren uns hierbei an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Eine wahrheitsgetreue Berichterstattung nach bestem Wissen ist für uns selbstverständlich.
Universelle Themen
Die Organisation und ihre Berichterstattungspraktiken
Die Frutiger Gruppe umfasst die Frutiger AG und acht Tochtergesellschaften. Sie ist neben Frankreich und Deutschland vor allem in der Schweiz tätig und hat ihren Hauptsitz an der Frutigenstrasse 37, 3600 Thun (GRI 2-1). Die Berichterstattung im Bereich der Nachhaltigkeit sowie alle Datenangaben beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf die gesamte Frutiger Gruppe (GRI 2-2). Die Frutiger Gruppe berichtet in Übereinstimmung mit den GRI-Standards für die Periode vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024. Der Bericht wird jeweils im Frühjahr publiziert und erscheint jährlich. Fragen und Kommentare können gerne an glf@frutiger.com gesendet werden (GRI 2-3). Es wurde keine Richtigstellung oder Neudarstellung von Informationen vorgenommen (GRI 2-4). Der Nachhaltigkeitsbericht 2024 wurde nicht extern geprüft (GRI 2-5).
Tätigkeiten und Mitarbeitende
Die Frutiger Gruppe ist hauptsächlich im Hochbau, Tiefbau und Infrastrukturbau des privaten und öffentlichen Bausektors sowie in verschiedenen baunahen Spezialgebieten tätig (GRI 2-6). Die Frutiger Gruppe organisiert ihren Einkauf nach Warengruppen. Im Berichtsjahr stammten 93 % der direkten Lieferanten aus der Schweiz, während 7 % aus dem Ausland kamen, hauptsächlich aus der EU. Das gesamte Beschaffungsvolumen belief sich auf 450 Millionen Franken. Etwa 90 % dieses Volumens wurden mit rund 1.000 Lieferanten abgewickelt. Die Frutiger Gruppe beschäftigte im Berichtsjahr rund 2.453 Mitarbeitende (Stichtag: Dez. 2024). Davon waren 1.818 gewerbliches Personal und 634 technisch-kaufmännisches Personal. Der Frauenanteil betrug 7,2 % (GRI 2-7).
Unternehmensführung
Die Organisation der Frutiger Gruppe ist dem jeweils aktuellen Organigramm zu entnehmen (GRI 2-9). Das Kontrollorgan (Verwaltungsrat) der Frutiger Gruppe ist ebenfalls dem aktuellen Organigramm zu entnehmen (GRI 2-10). Die beiden Eigentümer der Frutiger Gruppe, Luc und Thomas Frutiger sind die beiden Co-Verwaltungsratspräsidenten (GRI 2-11). Ihre Aufgabe ist die strategische Führung der Gruppe und die periodische Überprüfung der strategischen Zielerreichung (GRI 2-12). Die Themen Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit werden übergreifend von der zuständigen Leitung der Frutiger Gruppe koordiniert, die direkt an die Geschäftsleitung berichtet (GRI 2-13). Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde Mitte 2022 durch den Verwaltungsrat der Frutiger Gruppe genehmigt und in Kraft gesetzt (GRI 2-14). Interessenkonflikte: Prozessbeschreibung gemäss ISO 9001, verbindliche Weisung für Führungskräfte und regelmässige Schulung (GRI 2-15). Gesammeltes Wissen des höchsten Kontrollorgans: Regelmässiges Traktandum in der Verwaltungsratssitzungen (GRI 2-17).
Strategie, Richtlinien und Praktiken
Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde Mitte 2022 durch den Verwaltungsrat der Frutiger Gruppe genehmigt und in Kraft gesetzt (GRI 2-22; GRI 2-23). Im Berichtsjahr 2024 sind keine Verstösse gegen Gesetze und Verordnungen festgestellt worden (GRI 2-27). Mitgliedschaften der Frutiger Gruppe: Schweizerischer Baumeisterverband, Stiftung FAR, Infra Suisse, SVBS Schweiz. Verband der Betonbohr- und Schneideunternehmungen, Entwicklung Schweiz, Avenir Suisse Förderstiftung, WORKcontrol Suisse AG und weitere (GRI 2-28).
Einbindung von Stakeholdern
Die Frutiger Gruppe berücksichtigt die Interessen verschiedener Anspruchsgruppen, die sich (nicht abschliessend) in vier Hauptkategorien gliedern: Politik und Gesellschaft (Behörden und Regulierungsbehörden), Wirtschaft (Branchenverbände, Lieferanten und Mitbewerber), Kundinnen und Kunden/Bevölkerung (Geschäfts- und Privatkunden sowie Investoren), Arbeitnehmer und Arbeitnehmervertretungen (Gewerkschaften, Arbeitnehmervertretungen und interne Vertretungen der Mitarbeitenden) (GRI 2-29). Die Frutiger Gruppe pflegt einen regelmässigen und offenen Austausch mit ihren wichtigsten Stakeholdern zu Nachhaltigkeitsthemen.
Tarifverträge: Mitarbeitende mit einem Gesamtarbeitsvertrag fallen ausnahmslos unter die Kollektivvereinbarungen des Landesmantelvertrags (LMV). Damit unterstehen über 75 Prozent der Mitarbeitenden im Inland einem Gesamtarbeitsvertrag. Kadermitarbeitende unterliegen einem privatrechtlichen Kadervertrag (GRI 2-30).
Wesentliche Themen
Detaillierter Beschrieb im Nachhaltigkeitsbericht 2022, S. 6 und 7 (GRI 3-1; GRI 3-2; GRI 3-3).
Ökonomische Themen
Wirtschaftliche Leistung
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert: Siehe Nachhaltigkeitsbericht 2024, S. 34 (GRI 201-1).
Marktpräsenz und Mindestlohn
Die Geschäftsstandorte befinden sich fast ausschliesslich in der Schweiz (90 Prozent der Mitarbeitenden). Zusätzlich ist die Diamantbohr Gruppe in Bergheim (Frankreich) und in Deutschland tätig. 75 Prozent der Mitarbeitenden sind in einem Landesmantelvertrag (LMV) angestellt, der einen Mindestlohn und Lohnbänder für die jeweilige Qualifikation garantiert. Der im LMV festgelegte Mindestlohn liegt rund ein Fünftel über den gesetzlichen Mindestlöhnen in den Schweizer Kantonen. Die übrigen 25 Prozent der Mitarbeitenden sind nach leistungsorientierten Marktlöhnen angestellt (GRI 202-1).
Die oberen Führungskräfte konnten zu einem wesentlichen Teil innerhalb der Frutiger Gruppe über Beförderungen angestellt oder lokal bzw. regional angeworben werden (GRI 202-2).
Antikorruption
Alle Standorte werden regelmässig von der externen Revisionsstelle auf Korruptionsrisiken überprüft. Die in der Schweiz geltenden Compliance-Anforderungen werden eingehalten. Es finden regelmässig Schulungen statt (GRI 205-1). Neueintretende Kadermitarbeitende werden zum Thema Compliance geschult und unterzeichnen mit dem Arbeitsvertrag eine verbindliche Compliance-Erklärung. Darüber hinaus verfügt die Frutiger Gruppe über ein verbindliches Regelwerk bezüglich Annahme und Vergabe von Geschenken und anderen Vorteilen. Diese Regeln werden kommuniziert. Mitarbeitende in exponierten Positionen erhalten eine vertiefte Schulung (GRI 205-2). Im Berichtsjahr sind keine Korruptionsfälle im Zusammenhang mit der Frutiger Gruppe bekannt (GRI 205-3).
Wettbewerbswidriges Verhalten
Keine Verurteilungen wegen wettbewerbswidrigem Verhalten, Kartell- und Monopolbildung. Ein Verfahren, welches die Frutiger AG betrifft, ist seit dem Jahr 2022 vor dem Bundesverwaltungsgericht hängig (GRI 206-1).
Ökologische Themen
Energie
Energieverbrauch innerhalb der Organisation: Siehe Nachhaltigkeitsbericht 2024, S. 10ff (GRI 302-1). Der Energiebedarf ausserhalb der Frutiger fällt hauptsächlich bei Materialtransporten durch Subunternehmer und der Produktion von Beton und Stahl an. Diese Scope 3 Emissionen werden aktuell nicht erfasst (GRI 302-2). Zur Verringerung des Energieverbrauchs siehe Nachhaltigkeitsbericht 2024, S. 10ff (GRI 302-4).
Wasser und Abwasser
Die Frutiger Gruppe verfolgt wo immer möglich den Grundsatz, Produktionswasser zu reinigen und im weiteren Produktionsprozess wiederzuverwenden. Sämtliche betrieblich abgeleiteten Abwässer entsprechen den gesetzlichen Vorgaben des Gewässerschutzgesetzes sowie der dazugehörigen Verordnung (GRI 303-2). Die Frutiger Gruppe bezieht das Trinkwasser für den häuslichen und gewerblichen Gebrauch aus dem Verteilnetz der kom-
munalen Wasserversorgung. Das Trinkwasser besteht je nach Jahreszeit aus einer Mischung von Quell- und Grundwasser (GRI 303-3). Die Qualität des Abwassers entspricht den Anforderungen des Gewässerschutzgesetzes und der dazugehörigen Verordnung (GRI 303-4). Das entnommene Wasser (GRI 303-3) wird wieder in den Wasserkreislauf zurückgeführt (GRI 303-4). Es entsteht somit kein Wasserverbrauch im Sinne von GRI 303-5.
Biodiversität
Mit Ausnahme des Abbaugebietes der AG Balmholz, welches sich teilweise in einem Naturschutzgebiet befindet, betreibt die Frutiger Gruppe keine Gebäude und Anlagen in Biodiversitäts-Schutzgebieten (GRI 304-1). Der Abbau von Gesteinsmaterial im Steinbruch der AG Balmholz erfolgt in Übereinstimmung mit den kantonalen Genehmigungen und unterliegt regelmässigen Kontrollen durch die zuständigen Behörden. Bisher gab es keine wesentlichen Beanstandungen. Die Baustellen der Frutiger Gruppe werden von einer Umweltbaubegleitung überwacht. In Zusammenarbeit mit dieser werden beispielsweise mehrmals jährlich invasive Neophyten auf den Baustellen entfernt (GRI 304-2). Im Rahmen der sukzessiven Wiederherstellung des Abbaugebiets des Steinbruchs AG Balmholz, werden - mit externer Umweltbegleitung - natürliche Lebensräume wiederhergestellt (GRI 304-3).
Emissionen
Direkte THG-Emissionen (Scope 1), indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2), sonstige indirekte THGEmissionen (Scope 3) und Senkung der Treibhausgasemissionen: Siehe Nachhaltigkeitsbericht 2024, S. 10ff (GRI 305-1; GRI 305-2; GRI 305-3; GRI 305-5). Stickoxid, Schwefeldioxid und Feinstaub werden in den Untertagbaustellen von den Führungskräften stichprobenartig gemessen. Bei einer Überschreitung der Arbeitsplatzgrenzwerte werden umgehend Massnahmen zur Emissionsminderung vor Ort eingeleitet. Zudem sind alle Fahrzeuge, Baumaschinen, Kompressoren und Hilfsgeräte mit Feinstaubpartikelfiltern ausgestattet (GRI 305-7).
Abfall
Hierbei handelt es sich überwiegend um Haus- und Gewerbemüll, der in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt und zur Energiegewinnung (meist Fernwärme) genutzt wird (GRI 306-1). Das Vorgehen bei der Abfallentsorgung entspricht den Anforderungen des Umweltschutzgesetzes (USG) und der Abfallverordnung (VVEA) (GRI 306-2). Der Umfang des betriebsinternen Abfalls (ohne Baustellen) beträgt 1‘350 to (GRI 306-3). In den Bürogebäuden und Werkhöfen erfolgt die Abfalltrennung mindestens nach Papier, Karton, PET, Glas, Eisen und Kunststoff. Für baustellenbezogene Abfälle wird vor Beginn jeder Baustelle ein Abfalltrennkonzept erstellt und umgesetzt. Bauholz wird, soweit möglich, der Weiterverarbeitung in der Spanplatten- und Möbelindustrie zugeführt (GRI 306-4).
Umweltbewertung der Lieferanten
Die Schlüssellieferanten der Frutiger Gruppe werden regelmässig anhand von Umweltkriterien überprüft und wo nötig, werden Massnahmen ergriffen (GRI 308-1). Die wichtigsten Lieferanten werden regelmässig zu ihren Umweltmanagementsystemen und Massnahmen zur Schonung der Umwelt befragt. Es werden stichprobeweise Begehungen vor Ort bei den Lieferanten durchgeführt. Alle Holzlieferanten müssen nachweisen, dass ihr Holz FSC zertifiziert ist und/oder das Label «Schweizer Holz» trägt (GRI 308-2).
Soziale Themen
Beschäftigung und Elternzeit
Im Jahr 2024 betrug die Fluktuationsrate 7 % (GRI 401-1). Alle Mitarbeitenden, Mütter und Väter, haben über die gesetzlichen Anforderungen hinaus Anspruch auf bezahlten Elternurlaub bei Geburt und Adoption (GRI 401-3).
Mitteilungsfrist bei betrieblichen Veränderungen
Die Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmervertreter bei betrieblichen Veränderungen richten sich grundsätzlich nach dem Gesetz (Obligationenrecht) und wurden zusammen mit den vertragschliessenden Gewerkschaften in den jeweiligen Gesamtarbeitsverträgen (LMV) zusätzlich geregelt. Die Mindestmitteilungsfristen richten sich nach dem Obligationenrecht (GRI 402-1).
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Jede Abteilung bzw. Tochtergesellschaft verfügt über eine benannte Kontaktperson für Arbeitssicherheit (KOPAS), an die sich Mitarbeitende jederzeit mit Fragen oder für eine Beratung zu Arbeits- und Freizeitsicherheit wenden können. Zudem werden die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Unternehmenskommission behandelt. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, sich jederzeit an ihre gewählten Vertreter zu wenden, um Anträge und Anliegen einzureichen (GRI 403-1). Die Frutiger Gruppe erstellt risikoorientierte Gefährdungsbeurteilungen für die Baustellen und untersucht systematisch Ereignisse und Vorfälle (GRI 403-2).
ÜBER DIESEN BERICHT
Im Berichtsjahr verzeichnete die Frutiger Gruppe 133 Unfälle pro 1‘000 Mitarbeitende (Quelle SUVA). Damit konnten die Unfälle im Berichtsjahr markant reduziert werden (Vorjahr 161 Unfälle pro 1‘000). Der Branchenschnitt betrug im 2024 148 Unfälle pro 1‘000 Mitarbeitende (GRI 403-9). Im Berichtsjahr lag die AbsenzenQuote der arbeitsbedingten Erkrankungen innerhalb der Frutiger Gruppe bei 3,9 %. Damit sind die Krankheitsabsenzen leicht angestiegen (Vorjahr 3,8 %) (GRI 403-10).
Aus- und Weiterbildung
Die durchschnittliche jährliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung betrug im Berichtsjahr 63‘500 Stunden (GRI 404-1). Monatliche Schulung Arbeitssicherheit: Monatlich werden alle gewerblichen Mitarbeitenden in der Produktion während 15 Minuten zu einem aktuellen Thema zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und Gesundheit geschult. Dies ergibt im Jahr 2024 rund 4‘600 Schulungsstunden. Führungsschulung, Baukader-, Maschinisten-, Spezialisten-Ausbildung: Die Mitarbeitenden nutzen das Angebot von externen Ausbildungsanbietern (GRI 404-2).
Diversität und Chancengleichheit
Im Berichtsjahr beschäftigte die Frutiger Gruppe rund 2‘500 Mitarbeitende, wobei der Frauenanteil etwa 8 % betrug. In Führungspositionen lag der Anteil bei 5 %. Das Verhältnis von Grundgehalt und Vergütung zwischen Frauen und Männern wurde mit dem Standard-Analyse-Tool Logib überprüft. Die Analyse ergab ein positives Ergebnis. Nach Berücksichtigung von Faktoren wie Ausbildung, Berufserfahrung und Anforderungsniveau lag der nicht erklärbare Lohnunterschied – wie in den Vorjahren – unter der Toleranzgrenze des Bundes von ±5 % (GRI 405-1).
Nichtdiskriminierung
Es sind im Berichtsjahr keine Vorfälle gemeldet worden (GRI 406-1).
Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen
Im Berichtszeitraum wurden keine Betriebsstätten und Lieferanten identifiziert, bei denen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen bedroht sein könnte (GRI 407-1).
Kinderarbeit
Die Frutiger Gruppe ist ausschliesslich in der Schweiz tätig und als Unternehmen nicht direkt mit Menschenrechtsfragen, insbes. Kinderarbeit, konfrontiert. Im Berichtszeitraum wurden keine Betriebsstätten und Lieferanten identifiziert, die ein Risiko für Kinderarbeit aufweisen (GRI 408-1).
Zwangs- oder Pflichtarbeit
Im Berichtszeitraum wurden keine Betriebsstätten und Lieferanten identifiziert, die ein erhebliches Risiko für Zwangs- oder Pflichtarbeit aufweisen (GRI 409-1).
Soziale Bewertung der Lieferanten
Der Lieferantenkodex der Frutiger Gruppe ist im Internet in vier Sprachen abrufbar (GRI 414-1). Aktuell sind in der Lieferkette der Frutiger Gruppe keine negativen sozialen Auswirkungen bekannt (GRI 414-2).
Datenschutz und Datensicherheit
Im Berichtsjahr 2024 gab es keine Beanstandungen zum Umgang mit Kundendaten (GRI 418-1).