HÄUSERMAGAZIN >> Planen . Designen . Bauen . Wohnen >> Juni ´22 - Ausgabe 170

JUNI 2022

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„HÄKELN FÜR DIE WELTMEERE“, MUSEUM-FRIEDER-BURDA.DE, FOTO: NICOLA HARRISON

Planen. Designen. Bauen. Wohnen.

BEHUTSAM

PRÄMIERT

GEMEINSAM

Hans Rittmannsperger berichtet über die Philosophie seines Büros

„Design in Architektur“ gestaltet Deutschlands schönstes Restaurant

Nicola Harrison: Was Korallen mit Architektur zu tun haben

2 EDITORIAL

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Foto: Klaus Mai

LIEBE LESERINNEN UND LESER, was haben Korallen und Architektur gemeinsam? Zu meinem Editorial inspirierte mich der Beitrag unserer Autorin, der Designerin Nicola Harrison, die eine Ausstellung im Museum Frieder Burda besucht hat. Ihr Fazit zum Korallenprojektes lautet: Wir können viel erreichen, wenn viele etwas gemeinsam machen. Wenn also das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen plus Wohnungen für Flüchtlinge aus der Ukraine erreicht werden soll, müssen wir zusammenarbeiten und mehr kooperative Formate entwickeln.

Im Bereich Sanierung funktioniert das auch schon – wie wir am Beispiel der Sanierung des Hauses Olbrich sehen. Auch die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes auf der Mathildenhöhe war ein Gemeinschaftswerk – von Architekt:innen, Handwerker:innen, Denkmalschutzbehörden, Bauherr:innen, Expert:innen, Gutachter:innen. Das große Projekt dauerte nur zwei Jahre, weil alle gut miteinander kooperiert haben – und das, obwohl für das Welterbe Mathildenhöhe sehr strenge Vorgaben durch die UNSECO vorlagen.

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Hans Rittmannsperger betonte im Interview, wie wichtig Teamarbeit für sein Büro ist. Strenge Hierarchien sind nicht sein Ding.

Man sollte auf diejenigen hören, die ein Projekt bearbeiten. Zuhören ist ohnehin das Motto des Büros Rittmannsperger, das es zu einem gefragten Partner bei Denkmalpflege, Städtebau und Architektur gemacht hat.

Im Mai besuchte ich einen TapetenGipfel des Deutsches Tapeten-Instituts, bei dem Wohn- und Tapetentrends vorgestellt wurden (wir werden berichten). Auch diese Branche stellt sich dem Thema Nachhaltigkeit. In einer Podiumsdiskussion wurden von den Teilnehmenden Kollaborationen – die Zusammenarbeit von Unternehmen – ins Spiel gebracht, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Andererseits sollten auch kleinere Unternehmen ins Tun kommen und nicht immer warten, bis größere Unternehmen etwas machen.

Auch die Konsumenten sind gefragt: nachhaltige Produkte kaufen und nachfragen. Wir alle können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Alleine oder in Gemeinschaft können wir Schottergärten renaturieren, Bewässerungspatenschaften für kommunale Bäume übernehmen, Solaranlagen montieren, Versiegelungen aufbrechen, Dächer dämmen, Dachgeschosse ausbauen, Autos teilen, Wohnraum schaffen … zusammen leben“, schreibt Nicola Harrison.

Und gemeinsam etwas zu erreichen, macht – nebenbei – auch noch viel Spaß!

Ihre Martina Noltemeier

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INHALT 3

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4 BAUEN Heizen ohne Öl und Gas

6 DESIGN Häkeln für die Weltmeere Portrait: Design in Architektur

10 ARCHITEKTUR Architekturbüro Rittmannsperger Mathildenhöhe: Sanierung Haus Olbrich

14 OBJEKTE DER BEGIERDE Schöne Dinge

18 WOHNEN Feng Shui Outdoor Teppiche

22 GARTEN Antike Brunnen Hängende Gärten Stadtgarten

26 FIRMENPORTRAIT Umzugsindustrie: Friedrich Friedrich

28 FINANZEN Bauzinsen ziehen an

29 ENERGIE Effizienzberatung

30 RECHT Mauer, Zaun, Tür und Tor

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4 BAUEN

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Quelle & Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall

HEIZEN OHNE ÖL UND GAS Das sind die Vor- und Nachteile alternativer Heizsysteme Ab 2024 will die Bundesregierung nur noch Heizungen erlauben, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wer dann noch eine Gasheizung einbaut, benötigt eine zweite Komponente. Außerdem will die Ampelkoalition mit ihrer „Wärmepumpen-Offensive“ diese Heizungsart zum Standard in Neubauten und zur Alternative in Altbauten machen. Doch ist die Wärmepumpe die Universallösung? Welche Alternativen Hausbesitzer haben, erklärt Modernisierungsexperte Thomas Billmann.

Mehr Unabhängigkeit von Gas, weniger fossile Energie: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen im Gebäudesektor von aktuell 120 Mio. t auf 67 Mio. t sinken. Damit muss im Schnitt fast jeder zweite Wohneigentümer seine Immobilie bis zum Ende des Jahrzehnts CO2neutral bekommen. „Für Immobilienbesitzer ist es wichtig, die alternativen Heizformen zu bewerten“, sagt Thomas Billmann von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. „Sie sind für Immobilienbesitzer der größte Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

LIEBLING DER POLITIK: HEIZEN MIT DER WÄRMEPUMPE Die Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank. Je nach Modell wird Wärme aus Luft, Erde oder Grundwasser aufgenommen. Durch die Wärme verdampft ein Kühlmittel im Inneren der Pumpe und wird zu Gas, welches durch einen Kompressor verdichtet und erhitzt wird. Das heiße Gas wird verflüssigt und gibt die Energie an einen Wärmetauscher ab. Der Vorteil: Wär-

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mepumpen erzeugen kaum Emissionen. Wird die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben, geht die CO2-Bilanz gegen null. Nachteil: Die Anschaffungskosten sind vergleichsweise hoch.

Je nach Wärmepumpenart liegen die Kosten zwischen 11.000 und 20.000 Euro plus mögliche Zusatzkosten. Den Wechsel zur Wärmepumpe bezuschusst das BAFA mit bis zu 35 Prozent, bei Ausbau der alten Ölheizung sogar mit bis zu 45 Prozent der Anschaffungs- und Einbaukosten. Aber Achtung: „Bei schlecht gedämmten Gebäuden mit hohem Energiebedarf wird die Wärmepumpe teuer. In solchen Gebäuden kommt eine Wärmepumpe oft gar nicht oder erst im Anschluss an eine umfassende Wärmedämmung in Frage, da man bei großer Kälte mit Strom heizt. Besitzer müssen also ein zum Altbau passendes Gerät wählen“, so Modernisierungsexperte Billmann.

IN GEBRAUCHTIMMOBILIEN GEFRAGT: HEIZEN MIT BIOMASSE Eigentümer von Biomasseanlagen heizen mit nachwachsenden, pflanzlichen (Roh-)

Stoffen, meistens mit Pellets, seltener mit Scheitholz oder Hackschnitzeln. Biomasseanlagen arbeiten sauber, effizient und meist automatisch. Vor allem im unsanierten Altbau oder größeren Bestandsimmobilien ist das Heizen mit Biomasse eine Alternative zu anderen klimafreundlichen Heizungen, zudem kostengünstig: Holz als heimischer, nachwachsender Brennstoff unterliegt weniger großen Preisschwankungen als beispielsweise Rohöl und hat oft kürzere Transportwege. Allerdings benötigen Holz und Pellets viel Lagerfläche.

Die Anschaffungskosten betragen je nach Art und Modell rund 20.000 Euro. Auch den Einbau einer Holzpelletsheizung fördert das BAFA aktuell mit bis zu 35 Prozent bzw. bis zu 45 Prozent beim Austausch der alten Ölheizung.

KLIMANEUTRALE UNTERSTÜTZUNG: HEIZEN MIT DER KRAFT DER SONNE Solarthermie ist die Alternative, wenn nur ein Teil des Energie- und Wärmebedarfs klimafreundlich und überdies autark abgedeckt

werden soll. In den Sommermonaten funktioniert dies meist vollständig. Im Winter sind jedoch zusätzliche Energiequellen nötig. Vorteile der Solarthermie sind niedrige Heizkosten bzw. Kosten für die Warmwasseraufbereitung sowie eine sehr gute CO2-Bilanz. Die Kosten sind abhängig von der Art der Kollektoren und der Haushaltsgröße und liegen inkl. Pufferspeicher bei rund 10.000 Euro für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. „BAFA und KfW unterstützen auch in diesem Fall“, weiß Billmann. „Aber auch die Solarthermie sollten Eigentümer nicht im Alleingang planen, denn nicht alle Dächer eignen sich. Entscheidend sind unter anderem die Ausrichtung und die Größe des Dachs und ob sich in naher Umgebung hohe Gebäude oder Bäume befinden, die die Anlage verschatten können“, erläutert der Schwäbisch Hall-Experte. Wie gut das eigene Dach für Fotovoltaik geeignet ist, um Sonnenenergie in elektrischen Strom umzuwandeln, können Eigentümer z.B. in Hessen auf der Karte Solarpotenzial auf Dachflächen nachschauen. energieland.hessen.de/solar-kataster

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6 DESIGN

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Von Dipl. Designerin Nicola Harrison Fotos: Nicola Harrison www.harrisonhouses.de

MASCHE FÜR MASCHE ZUM KUNST (BAU)WERK Ausstellung „Häkeln für die Weltmeere“

Wer denkt, Baden-Baden sei eher traditionell und kein Ort für künstlerische Avantgarde, der wird zurzeit eines Besseren belehrt. Im Museum Frieder Burda findet die Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen“ von Margaret und Christine Wertheim statt. Der Titel klingt zwar erst einmal sehr akademisch, aber ich kann Sie beruhigen. Es ist ein poetisches, faszinierendes, phantasievolles, farbenfrohes, positives, witziges, großzügiges und inspirierendes Crowd Art-Projekt, das an den Künstler/ die Künstlerin in uns allen appelliert – sowohl an alle Kunstschaffenden und Rezipient:innen.

Kurz zu den Exponaten und dem Konzept der Ausstellung: Margaret und Christine Wertheim haben über social media

dazu aufgerufen, „Korallen“ zu häkeln.

Jeder konnte mitmachen und eine Handarbeit einsenden. Gerechnet haben sie mit vielleicht 3.000 Einsendung, es wurden über 50.000. Aus all den Handarbeiten – und wirklich keine einzige wurde aussortiert – wurden die in der Ausstellung zu bestaunenden großartigen „Korallenriffe“ gebaut.

Wo ist hier nun der Bezug zur Architektur? Es gibt viele Aspekte, im Grunde weiß ich nicht wo ich anfangen soll.

Häkeln ist eine traditionelle Handwerkstechnik. Durch die Ausstellung wird sie von ihrem angestaubten Image befreit und wirkt auf einmal innovativ. Wenn ich mir diesen Mechanismus bei allen traditionellen Bautechniken vorstelle, dann bekommen wir großartige Architektur.

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Ähnlich wie in der Architektur ist die den Häkelobjekten zugrunde liegende Mathematik oft sehr komplex. Durch die Ausstellung wird das anschaulich und Ingenieurwissenschaften bekommen eine lebendige Seite.

Stadtplanerische Fragestellungen werden aufgegriffen, denn die Lebensgemeinschaften in Korallenriffen sind vielfältig und symbiotisch.

Den sozialen Fragen nach unserem Zusammenleben und der dafür nötigen Architektur können wir bei der Betrachtung der Exponate intuitiv nachspüren anstatt sie ausschließlich intellektuell zu verhandeln.

Der kooperative Anteil des Korallen-Projektes zeigt ganz plakativ, was wir zu bauen fähig sind, wenn wir viele sind.

Wenn also das Regierungsziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wahr werden soll, müssen wir unbedingt mehr auf kooperative Formate setzen.

Die ganze Ausstellung schreit: „Mach mit“. Sie ist ein enthusiastisches Fest und wer sie gesehen hat, ist motiviert zu bauen, was das Zeug hält.

Alleine oder in Gemeinschaft können wir Schottergärten renaturie-

ren, Bewässerungs-Patenschaften für kommunale Bäume übernehmen, Solaranlagen montieren, Versiegelungen aufbrechen, Dächer dämmen, Dachgeschosse ausbauen, Autos teilen, Wohnraum schaffen … zusammen leben und ganz nebenbei noch Korallenriffe retten.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 26. Juni 2022 museum-frieder-burda.de

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8 DESIGN

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Von Martina Noltemeier, Fotos: Design in Architektur

„SCHÖNE DINGE BRAUCHEN ZEIT“ Das Büro „Design in Architektur“ hat viele Preise für seine Gestaltungen gewonnen Erst kürzlich hat das Kreativbüro aus Darmstadt den 1. Preis für die Gestaltung „Deutschlands schönsten Restaurants“ erhalten.

HÄUSERMAGAZIN traf die Inhaber im Paulusviertel.

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Bianca Lautenschläger-Haerlin und ihr Mann Ingo Haerlin (Foto) wertschätzen Materialien – das merkt man, sobald man das Herzstück des Büros betritt. In der Werkstatt zieren Stoffe-, Fliesen- und Leistenmuster die Wände und sind in Schubladen platziert. Die beiden freuen sich, dass ihre Arbeit so gut ankommt. Für die Neugestaltung des SushiRestaurants „Shokudo“ wurden sie vom Callwey Verlag mit dem 1.

Platz belohnt, zwei weitere Restaurants wurden ebenfalls ausgezeichnet. „Wir waren selbst überrascht über die Auszeichnung, vom Shokudo – meist werden Projekte in Großstädten wie Hamburg oder Berlin prämiert“, so Lautenschläger-Haerlin. „Design in Architektur“ hatte die Gestaltung für das Suhsi-Restaurant übernommen und für den kleinen Gastraum ein Farbkonzept mit hellen und freundlichen Farben entwickelt, die das Restaurant großzügig und einladend wirken lassen. Mit Wandelementen aus filigranen Holzlamellen, einer eigens gestalteten Wandgrafik und einer Thekenverkleidung mit der Anmutung schimmernder Fischschuppen bringen sie Japan in den Westen Darmstadts.

Was 2010 mit der Neugestaltung des Restaurants Vaivai in Frankfurt begann, wurde zu einem der Schwerpunkte des Kreativbüros. Weitere Tätigkeitsfelder sind Sanierung - auch in energetischer Hinsicht - und Innenausbau; für Kindergärten, Büros, Läden. „Wir denken innen und außen“, so die Inhaberin. Gerne arbeitet das 15-köpfige Team für öffentliche Auftraggeber, aber auch für private Auftraggeber – das Team reizt die Vielfalt der Aufgaben. In letzter Zeit vermehren sich Anfragen für Büro-Ausbauten, denn der Aspekt Wohlfühlen hat auch in der Arbeitswelt an Bedeutung gewonnen. Das Erfolgsrezept? Wichtig ist hohe Individualität in allen Bereichen und die Verwendung qualitativ hochwertiger Materialien, gerne auch aus der Region. „Wir versuchen immer Elemente zu finden, die zum Objekt passen“, erläutert Haerlin.

Gibt es ein Traum-Projekt? „Jedes Projekt ist spannend“, so Bianca Lautenschläger-Haerlin. „Wir mögen es, wenn die Bauherren wie wir mit vollem Herzblut dabei sind“. design-in-architektur.de

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INFO Design in Architektur ist ein Kreativbüro mit den Schwerpunkten Architektur, Sanierung und Innenausbau. Bianca Lautenschläger-Haerlin hat Architektur an der Hochschule Darmstadt (h_da) studiert und ein Aufbaustudium Altbausanierung absolviert; Ingo Haerlin ist gelernter Schreiner, hat Innenarchitektur ebenfalls an der h_da studiert und ist zertifizierter Lichtplaner. Beiden haben/hatten einen Lehrauftrag an der h_da.

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Altes Hauptgebäude Hochschule Foto: Thomas Eicken

Von Martina Noltemeier

„DIE KUNST DES ZUHÖRENS“ Das Architekturbüro Rittmannsperger ist ein bundesweit gefragtes Büro in den Bereichen Sanierung, Städtebau und Architektur.

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ARCHITEKTUR 11

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Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar Foto: Hans P. Szyszka

2019 feierte das Darmstädter Architekturbüro Rittmannsperger sein 50-jähriges Bestehen. Die Liste der Projekte ist lang und beeindruckend: das Alte Rathaus in Bonn, die Alte Synagoge in Erfurt, ein Bibliotheksneubau für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.

Aktuell wird die Sanierung des Hauses Olbrich auf der Künstlerkolonie durchgeführt. Trotz des großen Renommees tritt das Büro bescheiden auf und hat sich den Themen Fairness, Respekt und Ehrlichkeit verschrieben. Ich traf Hans Rittmannsperger im lauschigen Hinterhof des Büros in Bessungen. „Zuhören und gemeinsam entwickeln“ – das prägt die Arbeit des traditionsreichen Architekturbüros Rittmannsperger. „Wir hören gut zu – dem, was das Gebäude erzählt, den Bauherren und dem Team, das das Projekt entwickelt“. Das Büro hat sich einen Namen im Bereich Denkmalpflege gemacht und steht für ein behutsames Bauen im Bestand und Ergänzungen mit Augenmaß. „Wir sind seit unserer Gründung vorsichtig mit historischer Bausubstanz umgegangen und planen umsich-

tig, wenn Neues hinzugefügt werden soll; wir möchten den Gebäuden nichts überstülpen“.

Für diesen Ansatz ist das Büro vielfach vom Land Hessen und verschiedenen Architektenkammern ausgezeichnet worden. Heute wenden sich viele Städte, Bundesländer und Kirchenverbände an die Darmstädter Adresse, wenn ein Schloss erweitert, eine Kirche saniert oder eine Altstadt erhalten bleiben soll.

Die Aufgabenfelder sind breiter geworden.

Themen wie energetische Sanierung, Soziale Stadt, Entwicklung des Einzelhandels in Städten seien mehr in den Fokus gerückt. „Im Kern geht es darum, wie Städte mit Veränderungen umgehen“. Es geht um eine sinnvolle Innen-

entwicklung der Städte, um nicht zu viele Flächen im Außenbereich zu verbrauchen. 10 Prozent des Wohnungsbedarfs könnten zum Beispiel in Darmstadt selbst realisiert werden.

Mit der umfassenden Erfahrung und dem profunden Fachwissen geht eine große Kreativität einher. „Wir begegnen jeder neuen Aufgabe mit Offenheit und Begeisterung.“ Anspruch ist es, maßgeschneiderte individuelle Lösungen zu finden, um Projekte nachhaltig und zukunftsweisend umzusetzen. Zur Entwicklung von Lösungen im Bereich Städtebau und Architektur wird über den Tellerrand hinausgeschaut und Visionen entwickelt. „Es geht nicht darum, Städte komplett neu zu

Regierungspräsidium Darmstadt, Foto: Rahel Welsen

12 ARCHITEKTUR

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Gästehaus Jagdschloss Kranichstein

gestalten, sondern zusammenzuführen, was da ist hinsichtlich Farben und Materialität.

Das Vorhandene gilt es zu polieren, wertzuschätzen, zu schützen, erhalten und fördern.“

DIE GEDANKEN KOMMEN AUS DEM TEAM Großen Wert legt das Büro auf Teamarbeit.

Die positive Atmosphäre im Büro merkt man sofort – viele Mitarbeitende des 30-köpfigen Teams arbeiten schon lange dort. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und nicht „von oben diktiert“. „Das ist für uns der beste Weg zu einem nachhaltigen Ergebnis“.

Ein gutes Paradebeispiel dafür sei die Sanierung des Hauses Olbrich (über die wir ebenfalls im Häuser Magazin berichten). „Unsere Gedanken kommen aus dem Team. Gute Lösungen entstehen, wenn diejenigen, die ganz konkret an den Projekten arbeiten, eine Stimme haben“. „Zuhören, Zusammenführen und den richtigen Weg suchen, dabei alle Interessen aufnehmen, ausgleichen und daraus etwas zu machen, das für sich alleine stehen kann“, das gibt ihm Erfüllung in seinem Beruf.

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„ICH WERDE ARCHITEKT“ Das wusste Hans Rittmannsperger schon als Kind. Seine Eltern, Jürgen und Gilla Rittmannsperger, die leider schon verstorben sind, gründeten 1969 das Büro. Sie hätten aber keinen Druck ausgeübt und ihm große Freiheiten gewährt.

Nach seinem Studium in Aachen hat Hans Rittmannsperger in Düsseldorf und Toronto gearbeitet und ist 2004 ins elterliche Büro miteingestiegen. Ein Projekt, das er gerne durchführen würde? „Mich würde die Gestaltung eines Jazz-Clubs interessieren“, so Hans Rittmannsperger, der in seiner Freizeit Schlagzeug spielt. Auch bei der Musik muss man gut zuhören können …

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INFO Das Büro Rittmannsperger wurde 1969 von Jürgen und Gilla Rittmannsperger gegründet. Zu den zahlreichen Werken des Büros gehören die Sanierung der Judengasse in Worms, die des Jagdschlosses Kranichstein und des Paulusplatzes in Darmstadt sowie des Doms und der Synagoge in Erfurt.

Das Büro hat sich vor allem einen Namen in der Denkmalpflege gemacht.

Sohn Hans Rittmannsperger kam 2004 dazu. Heute wird das Büro neben ihm von weiteren sechs Architekt:innen geleitet. Zu den Leistungen gehören u.a. im Bereich Architektur Nutzungsstudien, Sanierung im Denkmalschutz, energetische Sanierung, bei der Stadtentwicklung – Planung, Projektmanagement und Bürgerbeteiligung sowie Projektentwicklung.

Viele Projekte wurden ausgezeichnet.

14 ARCHITEKTUR

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Von Martina Noltemeier, Fotos: Rahel Welsen

EINE NEUE ZEITSCHIENE Sanierung des Hauses Olbrich auf der Mathildenhöhe In der Serie „Welterbe Mathildenhöhe“ stellen wir das Projekt „Haus Olbrich“ vor, das in knapp zwei Jahren aufwendig in Stand gesetzt wurde. Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt hatte es hohe Priorität, neben den Ausstellungshallen die Künstlerhäuser der Mathildenhöhe zu sanieren. Im Juli 2021 konnte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in das Haus Olbrich einziehen, das sie neben dem Großen Haus Glückert nutzen wird.

Das Haus Olbrich ist bekannt durch seinen blau-weißen Kachelfries, der das Gebäude umläuft und ihm seine besondere Note ver-

leiht. Das ehemalige Wohnhaus des Architekten Joseph Maria Olbrich wurde von ihm als Teil der Gesamt­anlage für die Aus­stellung 1901 „Ein Dokument Deutscher Kunst“ an prominenter Stelle geplant und umgesetzt. Es ist Teil des Welterbes Mathildenhöhe.

Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundes mit 100.000 Euro und durch die Landesdenkmalpflege Hessen mit 30.000 Euro.

Die Planung und Ausführung wurden intensiv

mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Darmstadt, dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und dem Advisory Board der UNESCO abgestimmt und begleitet. „Mit dem Abschluss der Sanierung des Hauses Olbrich gehen wir bei der systematischen Restaurierung des gesamten Ensembles auf der Mathildenhöhe einen weiteren wichtigen Schritt“, erläuterte Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch am 13. Juli 2021. 11 Tage später hat das UNESCO-Welterbekomitee die Mathildenhöhe Darmstadt in die Welterbeliste eingetragen.

ARCHITEKTUR 15

Grundlage der Planungen waren die Ergebnisse der Bauforschung durch den Restaurator H.M. Hangleiter. Das Haus hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich und wurde nach dem 2. Weltkrieg baulich verändert, denn die Hälfte des Gebäudes war zerstört. Neben der denkmalgerechten Komplettsanierung samt der Haustechnik wurden die aus der Bauzeit 1901 erhaltenen originalen Elemente wie der äußere Kachelfries oder die Zementfliesenboden mit Ornamentik im Untergeschoss aufwendig saniert und die Fensteröffnungen im Erdgeschoss in ihrer Erscheinung wieder dem ursprünglichen Zustand angepasst. Darüber hinaus wurde der ursprüngliche Hauptzugang über eine großzügige Freitreppe wiederhergestellt.

Bei dem Projekt handelte es sich nicht um eine Rekonstruktion, erläutert Hans Rittmannsperger, dessen Büro mit der denkmalpflegerischen und gestalterischen Gesamtkonzeption beauftragt war. „Eine bloße Rekonstruktion des Originals war weder geplant noch gewünscht.“ Schon vor 10 Jahren hatte sich das Büro Rittmannsperger im Rahmen eines SanierungsGutachtens mit dem Gebäude beschäftigt.

Das Konzept macht Alt und Neu sowie diese Zeitschichten ablesbar. Die Bauschicht 1901 wurde als denkmalpflegerisch wertvollste Schicht komplett erhalten und restauriert. Die von dem Architekturbüro neu eingeführte, klar ablesbare Zeitschicht „2020“ fungiert als Bindeglied zwischen der „originalen, bauzeitlichen Schicht“ von 1901, die eine übergeord-

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nete Bedeutung hat, und der „WiederaufbauZeitschicht“ aus den 1950er Jahren. Das Bild der Stadt Darmstadt, das im Krieg stark zerstört wurde, ist stark geprägt durch den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. „Wir nehmen alle Zeitschichten ernst, möchten aber mit unserem heutigen Wissen und Können eine eigene Zeitschicht wahrnehmbar darstellen.“ Als Konsequenz wurden z.B. für die Freitreppe West moderne Materialien wie Beton und Flachstahlrahmen in Weiß eingesetzt und mit aktuellen Verarbeitungstechniken gestaltet – eine subtile neue Interpretation, die den repräsentativen Charakter des ehemaligen Wohnhauses unterstreicht. „Mit unserem architektonischen Beitrag an Haus Olbrich möchten wir das künstlerische Schaffen des Architekten J. M. Olbrich würdigen und gleichzeitig die Geschichte des Hauses als Zeitzeugnis des Krieges und seiner Überwindung architektonisch integrieren.“, so Hans Rittmannsperger. Zum Team gehörten außerdem Jürgen Kuhn, Verena Kirner und Jens Walter. mathildenhoehe-darmstadt.de

16 OBJEKTE DER BEGIERDE

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SCHLICHTER DREIBEINER HOCKER ADD STOOL Hocker sind praktisch, waren aber bisher oft wenig präsentabel. Das hat sich geändert: Die neuen Hocker sehen richtig gut aus. Der Dreibeiner von Stattmann aus massiver Esche ist ein unkomplizierter Freund unter den Hockern: Das Design schlicht, das Holz stammt aus kontrolliert nachhaltiger Forstwirtschaft, die Farben reichen von Blauschwarz über Dunkelgelb bis Nudegrey, insgesamt elf Farbtöne. Auf Wunsch ist der „Add Stool" zudem mit gepolsterter Sitzfläche erhältlich. ab 285 Euro stattmannneuemoebel.de

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Unsere Kleidung könnte man auch als unsere zweite Haut bezeichnen. Wenn etwas an der Kleidung stört, sie zwickt oder kratzt, ziehen wir sie – bewusst oder unbewusst – nicht mehr an.

Unseren Wohnraum könnten wir als unsere dritte Haut betrachten. Alles was hier steht, hängt und herumliegt, hat Einfluss auf das was wir sehen und wahrnehmen. Und das wiederum hat Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und wie es uns geht – und das wiederum beeinflusst unsere Ausstrahlung und darauf, wie andere Menschen uns wahrnehmen.

Der naheliegende Gedanke ist also, dass wir unser Umfeld klären und genau so stimmig gestalten wie wir unsere Kleidung auswählen, damit nichts stört oder kratzt. Dann haben wir bessere Laune, eine gute Ausstrahlung und dadurch mehr Chancen und Erfolg im Leben.

Nun gibt es aber leider Gegenstände in unserer Wohnung, die uns in der Vergangenheit von lieben Menschen geschenkt wurden, die wir nicht wirklich mögen, und schon gar nicht sebst neu kaufen würden, weil wir sie so sehr haben wollen. Das können selbstgemalte Bilder von unseren Neffen sein, Blumenvasen von der Schwiegermutter, ein Unikat der letzten Metallkunst unseres Bruders.

Damals haben wir uns über die Geste gefreut, doch heute stehen diese Dinge immer noch herum und haben keinen wirklich guten Platz.

Jedes Mal, wenn wir sie sehen, denken wir – bewusst oder unbewusst – „ich mag Dich hier nicht haben“, und vergiften dadurch unsere eigene dritte Haut, die Atmosphäre unserer Lebensumgebung.

Beginnen Sie nun mit einem dieser Gegenstände. Nehmen Sie ihn in die Hand, erin-

nern Sie sich ganz bewusst an den Moment, in dem sie ihn bekommen haben, an die Geschichte, die daran hängt. An das Gefühl, das Sie damals hatten. An die Person, von der Sie es bekommen haben. Danken Sie der Person, danken Sie der Situation, und sagen Sie vom Herzen her zu diesem Teil, dass es jetzt lange genug bei Ihnen war und sie es gerne weitergeben möchten. An jemanden, der es gerne mag und gut gebrauchen kann. Mit Dankbarkeit und Anerkennung der Geschichte lösen Sie die energetischen Schnüre und können dieses Ding jetzt aus Ihrem Raum entfernen.

Und wenn Sie es nicht gleich ganz weggeben möchten, dann legen Sie es in einen Karton und stellen diesen in Ihren Stauraum. Damit nehmen Sie Ihre dritte Haut Stück für Stück wieder in Besitz. Es fühlt sich gut an, befreiend.

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Einfamilienhaus mit Nebengebäude (Bj. 1850, letzte Modernisierung 2012) 10Z + 2xKB mit insg. ca. 155m² Wfl., 50m² Nutzfläche und Grundstück mit 271m². eigener Garten, teilweise unterkellert. E-Bedarf: 298,3 kWh (H), Gas

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20 WOHNEN

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06 2022

Von Martina Noltemeier, Fotos: JAB Anstoetz

FAIR UND VON HAND GEWEBT Paradiesische Outdoor-Teppiche bei Buttmi Raumausstattung Mit der Kollektion „Eden“ von JAB Anstoetz lassen sich Übergänge zwischen drinnen und draußen fließend gestalten. Die OutdoorTeppiche aus strapazierfähigem und schnell trocknendem Gewebe schaffen eine wohnliche Atmosphäre auf Terrassen, in Gärten und im Poolbereich. „Sie wirken natürlich, edel und haben eine schöne Haptik, sodass sie sogar im Innenbereich einzusetzen sind“, so Beatrice Buttmi.

Mit den maßgefertigten Teppichen „Paradise“ und „Tropical“ aus der Kollektion

„Eden“ erhalten Räume und Außenbereiche den Charme einer paradiesischen Loggia.

Das dreidimensionale, wunderschön strukturierte Gewebe von „Paradise“ ist formstabil und farbecht. Seine modernen, grafischen Muster setzen schöne Akzente, ob rund oder eckig, in warmen Erdtönen oder elegantem Grau. Puristische Klarheit in Farbgebung und Gewebestruktur zeichnen „Tropical“ aus.

Die organische Textur verbindet sich harmonisch mit dezenten Farbmelangen und einer angenehmen Haptik. Die Eden-Teppiche

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WOHNEN 21

06 2022

fügen dem persönlichen Lieblingsplatz –innen wie außen - eine Portion Wohnlichkeit und Aufenthaltsqualität hinzu und lassen sich von ein paar Regentropfen nichts anhaben.

Die Paradise und Tropical-Teppiche sind in jeweils sieben aktuellen Farbmelangen erhältlich. Die Form und Bemaßung der aus strapazierfähigem Polypropylen hergestellten Teppiche ist frei wählbar.

Geprüft auf Chlor- und Meerwasserechtheit ist das Gewebe frei von Schadstoffen und allergieauslösenden Substanzen. Bei der manuellen Herstellung legt der Anbieter JAB Anstoetz großen Wert auf Fairness und Nachhaltigkeit, sei es durch gerechte Löhne, gute Arbeits- und Lebensbedingungen, das Verbot von Kinderarbeit und eine umweltfreundliche Herstellung, dokumentiert durch das Label STEP. Beide Kollektionen gibt es zur Ansicht bei Daniel Buttmi Raumausstattung. Das Team steht seinen Kunden mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt bei Farbauswahl und Größe der schönen Stücke. Die Teppiche werden exakt auf das Interieur der Räume und die Außenbereiche mit den Kunden abgestimmt.

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22 GARTEN

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06 2022

BEGEHRTES GARTENIDYLL Antike Brunnen

Foto: historische-sandsteinbrunnen.de / Klaus Grapentin / BHW Bausparkasse Ein Brunnen im Garten – das ist Romantik pur. Besonders beliebt sind alte Unikate, die mit modernem Innenleben ausgestattet sind.

Sie haben oft eine jahrhundertealte Geschichte.

Auf historische Brunnen spezia­lisierte Werk­ stätten restaurieren alte Stücke mit viel Liebe zum Detail, um sie vor dem Verfall zu bewahren und für die Nach­welt zu erhalten. Die Idee findet viel Zuspruch. Frei stehend oder als Wand­brunnen verleihen die meist aus Sand­ stein gefertigten Unikate auch kleinen Natur­ gärten ein ver­wunschenes Flair. Expo­nate mit Patina und Gebrauchs­spuren sind besonders gefragt. „Auf Wunsch werden die antiken Brunnen oder Tröge mit modernster ener-

gie- und wasser­sparender Technik aus­gestattet und von Spezialisten vor Ort aufgebaut “, sagt Krzysztof Pompa von der BHW Bausparkasse.

Die Installation von Zier­brunnen ist unkompliziert, denn sie werden meist mit einem einfachen Wasser­kreis­lauf betrieben. Ein schattiger Standort und ein regel­mäßiger Wasser­ austausch verhindern eine Algen­bildung. Die nach­haltige Auf­bereitung der Hand­werks­ stücke hat jedoch ihren Preis, alte Brunnen kosten ab 1.000 Euro. Anbieter historischer „Wasser­ s piele“ haben oft eine große Auswahl. Hersteller findet man etwa beim Unter­ nehmer­verband Histo­rischer Baustoffe e.V.. postbank.de

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06 2022

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GARTEN www.baumann-gaerten.de

Gartenplanung

Gespräche, Ideen, Umsetzung

Wenn sich Design und Nutzen verbinden, kann ein Garten zum lebendigen Kunstwerk werden. Wo Ihre Wünsche auf Gestaltungskompetenz, Erfahrung und Einfühlungsvermögen treffen, steht einer gelungenen Planung nichts mehr im Wege. So entstehen Unikat-Gärten mit hohem ästhetischen Wert und neuen Nutzungsmöglichkeiten.

Genau zu verstehen, was Sie sich wünschen, ist unsere wichtigste Aufgabe. Soll ein Gartenraum mit Nischen entstehen? Brauchen Sie Sichtschutz? Soll Ihr Eingangsbereich repräsentativ gestaltet werden? Wird Wasser oder eine Gartenskulptur zentrales Element Ihres Gartens? Welchen technischen Komfort wünschen Sie sich und wie soll Ihr Garten, von Außen und Innen betrachtet, wirken?

Unser Ziel sind außergewöhnliche Gärten, deren Wohnwert eine spürbare Steigerung der Lebenslust ihrer Bewohner bewirkt.

Foto: Adobe Stock / Koen van Damme / Stocksy / BHW Bausparkasse

BALKONIEN Hängende Gärten Sie sind Klimahelfer, setzen optische Akzente und bringen das Freiluftzimmer zum Blühen: Wandgärten machen jetzt aus Balkonen grüne Wohlfühl-Oasen, auch dort, wo Platz Mangelware ist.

Vertikale Gärten lassen sich auf ganz unter­schied­liche Weise gestalten: Rank­gewächse wie wilder Wein, Kletter­horten­sie oder Klematis erfreuen sich großer Beliebt­heit und bieten einen natürlichen Schutz vor Ein­ blicken, Sonne und Wind. „Um Schäden an der Fassade zu vermeiden, kann man den Pflanzen frei stehende Rank­gitter an­bieten“, rät Thomas Mau von der BHW Bau­spar­kasse. Auch Obst- und Gemüse­pflanzen, die in die Höhe wachsen, gedeihen mit­hilfe eines Rank­gitters beispiels­weise aus Holz oder Metall deutlich besser. Mit Kästen und Taschen lassen sich Pflanzen optimal anbringen, zudem lassen sie sich leicht bepflanzen und verwandeln selbst triste Balkone in grüne Oasen. Der Fach­handel bietet ein breites Sorti­ment vor­gefertigter Konstruk­tionen für Wand­gärten an, die ab 150 Euro zu haben sind. Praktisch für die Urlaubs­zeit: Bei Ab­wesen­heit sorgen automa­tische Be­wässerungs­systeme dafür, dass die grüne Pflanzen­welt nicht aus­trocknet. postbank.de

24 GARTEN

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06 2022

Quelle & Foto: BGL

KLEINER STADTGARTEN, GROSSE WIRKUNG Jeder Quadratmeter zählt für Klima- und Artenschutz Glücklich, wer einen eigenen Garten hat! Insbesondere in den dicht besiedelten Ballungsräumen leisten (auch kleine) private Gärten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und zum Wohlbefinden der Menschen. Darüber hinaus sind sie wirksame Bausteine der grünen Infrastruktur von Städten und Gemeinden. „Vielen Gartenbesitzerinnen und -besitzern ist nicht bewusst, welche Bedeutung ihr Garten für das Stadtklima hat", stellt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) klar. „Dabei macht die Summe vieler, auch kleiner Privatgärten bis zu einem Drittel der gesamten Grünfläche einer Stadt aus!"

KLEINE (STADT-)FLÄCHENKUNDE: ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Nach aktuellen Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) sind etwa 14,5 Prozent der Flächen in Deutschland „Siedlungs- und Verkehrsflächen".

Allerdings fällt deren Anteil an der Gesamtfläche regional sehr unterschiedlich aus: Im dichtbesiedelten Nordrhein-Westfalen sind es rund 24 Prozent. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland sind laut Umweltbundesamt versiegelt - also bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Aber zur Siedlungsfläche gehören

auch grüne Freiflächen und Gärten. Jeder zweite Privathaushalt besitzt einen eigenen Garten, das macht laut UBA in Deutschland 17 Millionen Gärten. Achim Kluge: „In Zeiten des Klimawandels ist es enorm wichtig, in privaten Gärten tatsächlich möglichst große Anteile als Pflanzflächen zu planen. Auch mit Blick auf den Umgang mit Regenwasser."

GÄRTEN SIND HERRLICHER FREIRAUM! Die meisten Menschen haben den Wunsch nach einem eigenen Garten, und sei er noch so klein. Kein Wunder, dass sich die Nachfrage nach

GARTEN 25

06 2022

Klein- oder Schrebergärten im Jahr 2020 mehr als verdoppelt hat. In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München hat sich die Nachfrage zum Teil sogar vervierfacht. Diese Entwicklung hat sich durch die vielfachen Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen während der Corona-Pandemie erheblich verstärkt. Schließlich waren es private Gärten und öffentliche Freiräume, in denen Menschen sich außerhalb ihrer Wohnungen ohne Masken, strenge Abstandsregeln und ohne Sorge vor Ansteckung frei fühlen konnten.

CHANCEN FÜR ARTENVIELFALT AUCH IM KLEINGARTEN Immer mehr Gartenbesitzerinnen und -besitzer verstehen ihre Gärten aber nicht nur als erholsame Bewegungs-, Spiel- und Freiräume: Vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens in Deutschland wird es immer mehr Menschen zunehmend wichtiger, neue und zusätzliche

Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere zu schaffen und Nektar- und Pollenspender anzupflanzen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Chance, im direkten Lebensumfeld einen Beitrag zur Klimaanpassung zu leisten - und selbst davon direkt zu profitieren.

KLIMA- UND ARTENSCHUTZ IM PRIVATGARTEN Achim Kluge vom BGL rät: „Gut geplant und richtig gestaltet können auch kleine Gärten sogar einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Wir werden häufig von unseren Kundinnen und Kunden gefragt, wie sie ihren Garten auf die Veränderungen durch den Klimawandel anpassen können." Tatsächlich zeigen Studien, dass private Gärten aufgrund ihrer Kleinteiligkeit wertvolle Beiträge zur Bewahrung der lokalen Biodiversität und zur Klimaanpassung leisten können. „Allerdings sind hier nicht alle Gärten

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gleich wirksam. Kurz gemähter Rasen ist zum Beispiel eher nicht klimaresilient. In den inzwischen immer länger anhaltenden Hitze- und Trockenperioden im Sommer ist er dann entweder vergilbt oder muss mit großem Aufwand bewässert werden", so Achim Kluge. Die Expertinnen und Experten für Garten und Landschaft empfehlen daher mehr Variation, schattenspendende Bäume, auch Pergolen an der Terrasse, Dach- und Fassadenbegrünung und abwechslungsreich bepflanzte Beete.

Kluge: „Ideal ist es, wenn Pflanzungen eingeplant werden, die an vielfältige Strukturen, die konkrete Lage und die verfügbare Fläche angepasst sind. Manche Gartenbesitzerin wird staunen, was selbst in ihrem kleinen Garten Platz findet: zum Beispiel ein Hausbaum, eine passende Hecke, eine Wasserstelle oder sogar ein kleiner Teich, eine Trockenmauer ebenso wie bunte Blumen-, Kräuterund Gemüsebeete.

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26 FIRMENPORTRAIT

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06 2022

„WIR SIND MEHR ALS EINE MÖBELSPEDITION“ Friedrich Friedrich zählt zu den führenden Unternehmen der deutschen Umzugsindustrie.

Von Martina Noltemeier, Foto: Friedrich Friedrich Die Speditions- und Möbeltransportgesellschaft Friedrich Friedrich gilt als eines der ältesten Unternehmen in Darmstadt. Seit 1938 im Donnersbergring, hat sich „… die Firmengruppe zu einem der bedeutendsten Anbieter in der deutschen Umzugslogistik entwickelt“, erzählt Geschäftsführer Oliver Gerheim. In den 1960er Jahren erfolgte der Umzug nach Griesheim. Zu der Unternehmensgruppe mit insgesamt rd. 300 Mitarbeitenden gehören Höhne-Grass in Mainz, J. & G. Adrian in Wiesbaden und KS Büromöbel für den Ankauf, Verkauf und die Vermietung von Büromöbeln – ebenfalls in Griesheim. Hier werden Büro-, Firmen- und Objektumzüge sowie die Lagerung von Möbeln angeboten. Friedrich Friedrich ist breit aufgestellt. „Zu unserem Portfolio gehören der klassische Umzug für private Haushalte, aber auch Objekt-Umzüge von Kranken-

häusern, Dialyse-Stationen, Laboren – das sind hochsensible Güter – die sicher und termingerecht über die Bühne gehen müssen.“ Dazu bietet das Unternehmen qualifizierte Projektmanager, die die Projekte mit einem Logistikkonzept ganzheitlich planen. Highlights waren zum Beispiel die Umzüge des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe, der Bundesbank und des Marienkrankenhauses in Frankfurt a.M.. „Hier sind Vertrauen, Professionalität und Kompetenz gefragt. Wir kümmern uns mit unserem Inhouse-Service von der Reinigung über die Weiterverwertung der Büromöbel, um kleinere Montagearbeiten und haben einen hauseigenen IT-Service, berichtet Ralf Stößel, geschäftsführender Gesellschafter und Schwiegersohn von Günter Friedrich. Auch internationale Mitarbeiterumzüge zählen zum Angebot.

Das Thema Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen sehr wichtig, Umzüge können heute klimaneutral erfolgen. In Zukunft steht die Anschaffung von weiteren Elektro- und HybridFahrzeugen an. Der Strom kommt hauptsächlich von der großen Photovoltaikanlage auf den Dächern der Gebäude.

Stark gewachsen ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach flexibler Lagerung gewerblicher und privater Güter. 1.000 SelfstorageLagerboxen in sechs Größen von 50 – 1.000 qm sowie 250 Lagercontainer können gemietet werden. Friedrich Friedrich – mehr als eine Umzugsspedition.

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28 FINANZEN

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06 2022

Quelle & Foto: LBS

BAUZINSEN ZIEHEN AN So schützen Sie sich Die Zeit des billigen Baugelds ist vorbei: Seit Jahresbeginn haben sich die Zinsen für ein zehnjähriges Annuitätendarlehen bei vielen Anbietern auf deutlich über 2 % mehr als verdreifacht. Konjunktur-Experte Prof. Dr. Timo Wollmershäuser vom ifo-Institut in München geht davon aus, dass die Zinsen bis zum Ende des Jahrzehnts auch ohne die aktuellen Sondereffekte wie die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg auf gut 4 % steigen könnten. Um Finanzierungen gegen die wachsenden Zinsrisiken abzusichern, empfiehlt LBS-Finanzierungsexperte Harald Meyer, die aktuell noch günstigen Zinsen durch eine Bausparlösung langfristig festzuschreiben: „Jeder Prozentpunkt kostet auf die Kreditlaufzeit gerechnet schnell fünfstellige Summen.“ Ein Beispiel: Für ein 300.000-Euro-Darlehen werden bei einem Zins von 1 % und 3 % Tilgung jeden Monat 1.000 Euro fällig. Bis zur vollständigen Tilgung kostet das Darlehen damit 45.363 Euro an Zinsen. Steigen die Zinsen bei gleicher Tilgung auf 2 %, erhöht sich

die monatliche Belastung schon auf 1.250 Euro.

Der gesamte Zinsaufwand der Finanzierung beträgt bereits 83.439 Euro. Bei 3 % Zinsen zahlen Finanzierer jeden Monat 1.500 Euro, das ganze Darlehen kostet bis zur vollständigen Tilgung dann 116.409 Euro. Und erhöhen sich die Zinsen sogar auf 4 %, macht der monatliche Zinsaufwand satte 1.750 Euro aus. In der Summe müssen dann 145.573 Euro Zinskosten bezahlt werden. „Der deutliche Zinsanstieg der vergangenen Monate rückt den vermeintlich konservativen Bausparvertrag für die Zinssicherung wieder in den Fokus – sei es für den Immobilienerwerb, die sichere Anschlussfinanzierung oder die Modernisierung der eigenen vier Wände“, sagt Meyer. Die Entwicklung der Energiekosten und die Verschärfung der gesetzgeberischen Klimaschutzvorschriften im Immobiliensektor tragen dazu bei, dass sich immer mehr Eigentümer wieder intensiv mit der energetischen Modernisierung ihrer Häuser und Wohnungen befassen – zum Schutz der Umwelt und des

eigenen Portemonnaies. „Besonders nachgefragt werden aktuell die kostengünstigen und schnellen Blankokredite bis 50.000 Euro ohne Grundbuchabsicherung vor allem für Investitionen in die Energieeffizienz“, weiß Harald Meyer.

Grundsätzlich gilt: Je länger eine Immobilienfinanzierung dauert, desto größer wird das Risiko, bei einer Anschlussfinanzierung durch steigende Zinsen unter Druck zu geraten.

Bauherren und Käufer sollten deshalb beim Abschluss eines Immobiliendarlehens insbesondere die Absicherung der Zinsen über die gesamte Finanzierungslaufzeit beachten. „Das ist jetzt natürlich wichtiger denn je: In Kombination mit einem Bausparvertrag lassen sich die Zinsen unabhängig vom Kapitalmarkt bis zur Zahlung der letzten Rate festschreiben.

Alle Immobilienerwerber bleiben bei der Rückzahlung sogar flexibel und können sämtliche staatlichen Förderungen optimal nutzen“, so Harald Meyer. lbs.de

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ENERGIE 29

06 2022

EFFIZIENZBERATUNG Experten der Effizienz:Klasse GmbH beraten im ENTEGA Point Darmstadt Seit Anfang des Jahres beraten unabhängige Experten der Effizienz:Klasse GmbH persönlich im ENTEGA Point Darmstadt zu den Themen Dämmen und energetisches Sanieren, Photovoltaikanlagen und Fördermittelanträge. ENTEGA Kunden können sich wie gewohnt rund um die Themen Verträge, Ökoenergie und Energiesparen vor Ort informieren.

Als einer der führenden Energieanbieter für Ökostrom und Ökogas unterstützt ENTEGA seine Kunden dabei, die Energiewende aktiv mitzugestalten und berät in den Kundenzentren mit persönlichen Ansprechpartnern. Seit Jahresbeginn hat ENTEGA ihre Beratungskompetenz ausgeweitet, um Kunden auch bei dem umweltgerechten und energieeffizienten Bau und Modernisieren zu unterstützen. Im ENTEGA Point Darmstadt (Ludwigsplatz 9, 64283 Darmstadt) können sich Eigentümer von Wohngebäuden fortan von unabhängigen und zertifizierten Experten der Effizienz:Klasse GmbH beraten lassen. „Gerade jetzt, da die Preise für fossilen Kraft- und Brennstoffen steigen, lohnt sich eine energetische Sanierung von Wohngebäuden mehr denn je. Im zentral gelegenen ENTEGA Point Darmstadt können sich Eigen-

heimbesitzer künftig von unseren Effizienz-Experten neutral beraten und ihren individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen“, bekräftigt Caroline Will, Geschäftsführerin Effizienz:Klasse GmbH, die sehr gute Zusammenarbeit. „Das Beratungsportfolio der Effizienz:Klasse bietet unseren Kunden einen großen Mehrwert, um den Klimaschutz voranzutreiben. ENTEGA Kunden erhalten daher in den ersten Monaten eine kostenlose Energieberatung durch einen unabhängigen Effizienzberater im ENTEGA Point Darmstadt“, betont Antje Winter, Leiterin Kundendialog ENTEGA Plus GmbH. Die Effizienz:Klasse begleitet Kunden auf dem Weg der Energiewende von der Ermittlung des Ist-Zustands von Gebäuden mit Hilfe modernster Technik über die Planung geeigneter Maßnahmen und die Beantragung von Fördermitteln des Bundes bis hin zur qualitativen Endabnahme.

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MAUER UND ZAUN, TÜR UND TOR Wenn „Grenzzonen“ einen Anlass zum Rechtsstreit geben Was im Großen die Staats- und Landesgrenzen sind, das sind im Kleinen die Zäune und Mauern um Grundstücke herum. Auch diese Grenzzonen liefern immer wieder Anlass zum Streit. Mal ist ein Sichtschutzzaun zu hoch, mal fühlt sich ein Nachbar regelrecht „eingemauert“. Der Infodienst Recht und Steuern der LBS

hat für seine Extra-Ausgabe einige Urteile zu diesem Themenkreis zusammengestellt – vom Amtsgericht bis zum Bundesgerichtshof.

Wenn der Bebauungsplan einer Gemeinde grundsätzlich Einfriedungsmauern ausschließt, weil ein Baugebiet seinen grünen Charakter nicht verlieren soll, dann sind keine Ausnah-

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men möglich. Darunter fällt auch eine Stützmauer zur Stabilisierung einer Aufschüttung.

Eine solche Aufschüttung hatte ein Grundstücksbesitzer vornehmen lassen, um sein Anwesen in Hanglage besser nutzen zu können. Das Verwaltungsgericht Mainz (Aktenzeichen 3 K 615/18) verweigerte eine außerordentliche Genehmigung dieser Baumaßnahme.

Wer ein Grundstück erwirbt, der muss manchmal Dinge hinnehmen, die ihm nicht besonders gefallen. So befand sich entlang der Grundstücksgrenze eine 26 Meter lange und zwei Meter hohe Sichtschutzwand. Die Käufer des Nachbaranwesens forderten eine Entfernung dieses Sichtschutzes, zumal auch keine Baugenehmigung vorlag. Das Problem war aber, dass die vorherigen Eigentümer keine Einwände gegen die Grenzeinrichtung gehabt hatten. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein (Aktenzeichen 1 LA 44/17) merkte an, der Zustand habe schon beim Erwerb des Grundstücks bestanden und mit dem Kauf hätten die Kläger in die Verwirkung der Nachbarrechte eingewilligt.

Ein Gartenzaun hatte seine beste Zeit schon hinter sich, als ihn ein Sturm der Windstärke 8 mit sich riss. Der Grundstückseigentümer forderte von seiner Versicherung weit über 30.000 Euro Schadenersatz für Abbau, Entsorgung und Neuerrichtung des Zaunes. Das Oberlandesgericht Zweibrücken (Aktenzeichen 1 U 181/19) sah die Mitursächlichkeit des Sturmes wegen des unmittelbaren zeitlichen Zusammenhangs für erbracht. Allerdings spreche der marode Zustand des Zaunes dafür, dass er auch schon bei niedrigeren Windstärken hätte umkippen können. Der Grundstückseigentümer unterlag deswegen in dem Verfahren.

IMPRESSUM

HÄUSERMAGAZIN Birgit Adler Rheinstr. 30, 64283 Darmstadt Fon: 0 61 51 / 91 58 91 Fax: 0 61 51 / 91 58 58 E-Mail: info@haeusermagazin.de Verlags-, Redaktions- und Anzeigenleitung Birgit Adler Redaktion Martina Noltemeier 0 61 51 / 91 58 91 redaktion@haeusermagazin.de

Online & Socialmedia Josephine Adler 0 61 51 / 91 58 91 Anzeigen Cornelia Melber 0 61 51 / 91 58 10 Josephine Adler 0 61 51 / 91 58 91 Narine Hovhannisyan 0 61 51 / 91 58 11 Ursula Pfeiffer 0170 / 904 9730 Es gilt die Anzeigenpreisliste 2022 Anzeigen senden Sie bitte an: anzeigen@haeusermagazin.de

Erscheinungsweise 10-mal im Jahr (Doppelausgaben Jul/Aug und Dez/Jan) 18. Jahrgang Copyright Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck von Artikeln und Bildern (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Anzeigen, die von Häusermagazin gestaltet wurden, unterliegen dem Copyright des Verlages.

Beiträge bhw, easy pr, lbs, schwäbisch-hall Rechtshinweis Inserenten sind für die gesetzlich vorschriftsmäßigen Inhalte Ihrer Anzeigenwerbung eigenverantwortlich.

Termine Juli / August Redaktionsschluss: 17.6.

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