Motion 01 2015 de

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Motion INNOVATION INTERVIEW INTERNATIONAL

01.2015 Das Kundenmagazin der UNITED GRINDING Group

An den Customer-Touchpoints mehr bieten Design Thinking ändert den Blickwinkel Wachstum in Amerika

NÄHE HERSTELLEN Nur wer die Bedürfnisse des Kunden genau kennt, Ƃndet die richtige Lösung

Techniker John Majusick, Miamisburg, USA


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Unweit von Dayton (Ohio) betreibt die UNITED GRINDING Group ihre US-amerikanische Niederlassung

Der erste von vielen Customer-Touchpoints: Auf Messen wie der EMO informieren sich Kunden über die Maschinen der UNITED GRINDING Group

Professor Dr. Andreas Ninck (l.) und CEO Stephan Nell im Gespräch über Kundenservice und Kreativität

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IN DIESER MOTION FINDEN SIE: WELCOME Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group,

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über komplette Lösungspakete

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INDEPTH Drei sind eine Serie: Nicht nur für die Massenfertigung

sind die Maschinen der UNITED GRINDING Group geeignet – auch für Kleinserien

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INTERVIEW Design Thinking: Was die Kreativitätsschule aus

dem Silicon Valley mit dem Customer Care der UNITED GRINDING Group verbindet

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INTERNATIONAL Wachsen in Amerika: Nicht nur wegen des Booms der

US-Wirtschaft sucht UNITED GRINDING North America nach efƂzienteren Betriebsabläufen

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IDEAS Mass Customization: Die Individualisierung von Produkten

ist ein Trend auf dem Consumer-Markt. Was bedeutet das für die produzierende Industrie?

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INTOUCH Der Motion-Kalender: wichtige Messen und Termine

INSIDE Was machen Sie hier gerade? Mitarbeiter der

UNITED GRINDING Group über ihren Beitrag zum Erfolg

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INNOVATION Gesamtlösungen: Kunden der UNITED GRINDING Group

kaufen nicht bloß eine Maschine, sondern eine kompetente Betreuung und Begleitung über deren gesamten Lebenszyklus hinweg

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SCHAUDT, S131 und S151 von STUDER, HELICHECK Messmaschine von WALTER, JE600 von JUNG, CamGrind von SCHAUDT, HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION von WALTER

NEWS CrankGrind Days, IMTEX in Indien, MÄGERLE Technology

Center, Fritz Studer Award 2014, Kundenlösung EROWA, Motion Meeting, Prodex Award 2014

TOOLS & TECHNOLOGY Neues aus der UNITED GRINDING Group: CrankGrind von

A DAY WITH … … Larry Marchand. Wir begleiten den Vice President Sales,

Surface & ProƂle UNITED GRINDING North America an seinem Arbeitstag in Miamisburg (Ohio)

IMPRESSUM HERAUSGEBER United Grinding Group AG, Jubiläumsstraße 95, 3005 Bern VERANTWORTLICH Sandro Bottazzo OBJEKTLEITUNG Philippe Selot CHEFREDAKTION Michael Hopp (V.i.S.d.P.) ART DIRECTION Jessica Winter OPERATION MANAGER Niels Baumgarten BILDREDAKTION Julia Peukert AUTOREN Klaus Jopp, Heinz-Jürgen Köhler (Textchef), Renzo Ruf, Ira Schoers SCHLUSSREDAKTION Kathrin Lilienthal LAYOUT Claudia Knye, Simone Wagner HERSTELLUNG Claude Hellweg (Ltg.), Stefanie Albrecht VERLAG UND ANSCHRIFT DER REDAKTION HOFFMANN UND CAMPE

VERLAG GmbH, ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE Harvestehuder Weg 42, 20149 Hamburg, Tel. +49.40.44 188-457, Fax +49.40.44|188-236 GESCHÄFTSFÜHRUNG Christian Breid, Christian Schlottau ACCOUNT MANAGER Niels Baumgarten LITHO PX2, Hamburg DRUCK Neef-Stumme premium printing, Wittingen. Gedruckt auf FSC®-zertiƂziertem Papier (FSC® - C 1857)

®

Alle mit gekennzeichneten Marken sind mindestens in der Schweiz oder in Deutschland als Basismarke registriert und somit berechtigt, das Zeichen zu führen.

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Cover: Roderick Aichinger, Photos: Dirk Mathesius (1), Roderick Aichinger (1), Dominik Gigler (2)

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WELCOME

„KUNDEN ERFOLGREICHER MACHEN – MIT INDIVIDUELLEN LÖSUNGEN“ LIEBE LESERINNEN UND LESER,

Unser Ziel ist es, nicht „nur“ Maschinen zu verkaufen, sondern

Lösungen, die Sie erfolgreicher machen. Dazu begleiten wir Sie auf dem ganzen Lebenszyklus Ihrer Anlage: vom Erstkontakt bis hin zum RetroƂt. Natürlich ist die richtige Wahl des Prozesses und des Equipments essenziell für Ihren Erfolg. Nicht minder wichtig ist jedoch die Zeit, in der Sie mit unseren Anlagen produzieren. Um diese umfassende Begleitung nach dem Kauf und der Inbetriebnahme kümmern sich bei uns mehr als 450 Mitarbeiter weltweit im Bereich Customer Care. Darunter verstehen wir mehr als den klassischen Kundendienst. Unsere Titelstory „Nicht Käufer und Verkäufer – sondern Partner“ erläutert das im Detail.

Sie haben es in der Hand: Sie, die Experten, und wir sehen uns dabei als Partner. Wir wollen Ihnen mit unseren über 2300 Mitarbeitern weltweit stets mit Know-how und kreativer Kraft zur Seite stehen. In unserem ausführlichen Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Ninck geht es deshalb um Design Thinking. Steve Jobs hat einmal gesagt: „Most people make the mistake of thinking design is what it looks like. That’s not what we think design is. It’s not just what it looks like and feels like. Design is how it works.“ Die Funktion ist wichtig – nicht nur die „Hülle“. Weltweit sind Produkte nachhaltig erfolgreich, die nach diesem Motto entwickelt und produziert werden. Viel Vergnügen mit dieser Motion!

Unser zweites Schwerpunktthema befasst sich mit der

efƂzienten Herstellung von Produkten in kleinen Serien und wie Sie dem Trend zur Individualisierung begegnen können. Fordern Sie uns heraus – Ihre Träume sind unsere Motivation. In der Rubrik INDEPTH dürfen wir Ihnen zwei Kunden vorstellen, die Ihnen von ihren Träumen und deren Realisierung berichten.

Stephan Nell, CEO, United Grinding Group AG

„Engineering allein reicht nicht mehr. Wir begleiten den Kunden umfassend und vorausschauend.“

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UNITED GRINDING GROUP

NEWS

CRANKGRIND DAYS

GROSSER AUFTRITT FÜR DIE CRANKGRIND BEI DEN CRANKGRIND DAYS im Oktober 2014 präsentierte SCHAUDT seinen Kunden die neue Kurbelwellenschleifmaschine. Die Konzeption der Doppelkreuzschlittenschleifmaschine zum Synchronschleifen von Kurbelwellenhaupt- und -hublagern stellt für den Marktführer im Bereich Nockenwellenschleifen den „nächsten logischen Entwicklungsschritt dar“, so Vertriebsleiter Paul Kössl. Rund 120 Vertreter der Automobil- und Zulieferindustrie besuchten die Fachvorträge, Maschinenvorführungen und auch die Unterhaltungsprogramme. Sie nutzten die CrankGrind Days, um sich eingehend über das neue Bearbeitungszentrum zu informieren. KONTAKT ines.beyer@schaudtmikrosa.com

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MÄGERLE

4,2

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDTT

MIKROSA A

WALTER

EWAG

FUSSBALLFELDER

oder 30 000 Quadratmeter maß die Ausstellungsƃäche auf der größten Metallbearbeitungsmesse in Südostasien.

NEU-DELHI

MÄGERLE TECHNOLOGY CENTER

SCHULUNG UND TESTS SEIT MITTE 2014 bietet

Bangalore

IMTEX, INDIEN

ASIATISCHER BRANCHENTREFF DIE WICHTIGSTE MESSE für Maschinen und Lösungen zur zerspanenden Metallbearbeitung in Süd- und Südostasien fand vom 22. – 28. Januar 2015 in Bangalore, Indien statt. Über 500 Besucher ließen sich am Stand der UNITED GRINDING Group registrieren. Die Delegation (Foto) des Unternehmens stellte insgesamt sechs Maschinen der Marken STUDER, WALTER und EWAG vor. KONTAKT philippe.selot@grinding.ch

FRITZ STUDER AWARD 2014

INNOVATIVE ABRICHTTECHNOLOGIE DER RENOMMIERTE Fritz Studer Award ging 2014

an Dr. Eduardo Weingärtner (l.) vom Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung der ETH Zürich, Schweiz. Für seine Arbeit zum Thema „On-machine wire electrical discharge dressing (WEDD) of metal-bonded grinding wheels“ erhielt er beim Motion Meeting 2015 den mit 10 000 Schweizer Franken dotierten Preis.

MÄGERLE seinen Kunden mit dem MÄGERLE Technology Center in Fehraltorf (Schweiz) ƃexible Schulungsund Testmöglichkeiten. Drei Maschinen stehen für Schleifvorführungen, -schulungen und -versuche zur Verfügung. Darüber hinaus bietet das MÄGERLE Technology Center die Möglichkeit zur produktionsparallelen Entwicklung kundenspeziƂscher Schleifprozesse. Damit lassen sich Lieferzeiten deutlich verkürzen. KONTAKT stefan.zuercher@maegerle.com

KONTAKT fabienne.hirzel@studer.com

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UNITED GRINDING GROUP NEWS

PLAN- UND RUNDLAUFGENAUIGKEIT

0,001 MILLIMETER

Zum Vergleich: Das Haar eines Europäers ist mit 0,05 bis 0,07 Millimeter 50 bis 70 Mal so dick.

KUNDENLÖSUNG

MAXIMALE PRÄZISION Schleifen von hochgenauen NullpunktspannsystemKomponenten auf der BLOHM PLANOMAT HP 608 EINE TECHNISCH ANSPRUCHSVOLLE HERAUSFORDERUNG: Die Erowa AG aus Büron in der Schweiz, ein international erfolgreicher Anbieter von

Werkstück-Spannsystemen, suchte Ersatz für zwei etwas ältere Schleifmaschinen für die Bearbeitung von diversen Spannfuttertypen. Gefordert war: das Schleifen aller Spannfuttervarianten auf einer Maschine in möglichst wenigen Aufspannungen Rund- und Planlaufgenauigkeiten der auf der Maschine eingesetzten Teilapparate von weniger als 0,001 Millimeter bei einer Teilgenauigkeit von ± 1 Winkelsekunde die Möglichkeit einer automatischen Be- und Entladung durch ein Erowa-Beladesystem mittels seitlich in die Arbeitsraumverkleidung eingebauter Hubtür die Möglichkeit zum Anschluss einer kundenseitigen Messmaschine mit entsprechender Messwertrückführung Nach diversen Schleifversuchen auf unterschiedlichen Maschinenvarianten Ƃel die Wahl am Ende auf die Flach- und ProƂlschleifmaschine PLANOMAT HP 608. Ausgestattet mit einer Horizontal- und einer Vertikalspindel, zwei automatisch angesteuerten Werkstückaufnahmen sowie einer automatischen Hubtür und zwei Abrichtern bewältigt sie die von Erowa gestellte Aufgabe hervorragend. 6 Motion 01. 2015

Innenraum der PLANOMAT HP 608 mit Vertikalspindel, zwei Abrichtern, Takttisch und NC-Rundtisch

„Die größte Herausforderung für uns war, die vom Kunden vorgegebene Werkstückgenauigkeit in den erforderlichen Aufspannungen zu erreichen“, erklärt Dirk Andresen, der als Mitarbeiter der Applikationsabteilung von Anfang an in die technische Umsetzung des Projekts involviert war. Schließlich mussten auch Zukaufteile wie der NC-Rundtisch, der Takttisch und die zusätzliche Vertikalspindel der hohen Präzision gerecht werden. Heute ersetzt die PLANOMAT HP 608 erfolgreich zwei alte Schleifmaschinen, gestattet dabei mannlose Schichten und steigert mit ihrer Schleiƃeistung die Produktivität.

KONTAKT www.erowa.com dirk.andresen@blohmjung.com


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

MOTION MEETING

DAS RUNDSCHLEIFUNIVERSUM RUND 150 VERTRIEBSPARTNER und 60 Vertreter der internationalen Fachpresse trafen sich am 5. und 6. Februar 2015 zum Motion Meeting in Thun, Schweiz. Das Motto des diesjährigen Meetings lautete: „The Cylindrical Grinding Universe“. Der erste Tag war dem geschäftlichen Rück- und Ausblick im Plenum und den Länderworkshops gewidmet. Am zweiten Tag fanden die Jahrespressekonferenz mit der Verleihung des Fritz Studer Awards sowie die Rundgänge für Presse und Vertreter und der Austausch mit der Vertriebsmannschaft aus dem Bereich Rundschleifen (o. r.) statt. Wie immer endete die Veranstaltung mit der beliebten surprise night. „Das Meeting war wieder ein voller Erfolg. Besonders gut kamen in diesem Jahr die Rundgänge mit der Vorstellung der unterschiedlichen Rundschleiftechnologien und die Vorstellung der neuen Innenrundschleifmaschinen S131 und S151 an“, erklärt Fred Gaegauf (o.), Geschäftsführer STUDER, SCHAUDT und MIKROSA.

Mit über 200 Vertriebsleuten schaffte das Motion Meeting 2015 einen beeindruckenden Rahmen für die Präsentation aktueller Rundschleiftechnologien von STUDER, SCHAUDT und MIKROSA

KONTAKT michele.fahrni@studer.com

PRODEX AWARD

PRÄMIERT MIT DEM INDUSTRIEPREIS Prodex Award 2014 wurde das Abrichtsystem WireDress® von STUDER

ausgezeichnet. Es arbeitet nach dem Prinzip der Drahterosion und ist vollständig in die Schleifmaschine und deren Steuerung integriert. Die Demontage der Schleifscheibe zum Abrichten entfällt somit. Die Kombination aus metallgebundenen Schleifscheiben und STUDER WireDress® führt zu einer Steigerung der Produktivität um bis zu 30 Prozent. KONTAKT fabienne.hirzel@studer.com

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UNITED GRINDING GROUP

INNOVATION

Auch zum Thema Software werden die Kunden umfassend von den Mitarbeitern der UNITED GRINDING Group beraten

NICHT KÄUFER UND VERKÄUFER – SONDERN PARTNER Der Kauf einer Maschine ist das eine. Doch die UNITED GRINDING Group bietet ihren Kunden darüber hinaus eine umfassende Betreuung an – und orientiert sich dabei an den Customer-Touchpoints über den gesamten Lebenszyklus der Maschine hinweg

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BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

„DER KUNDE IST KÖNIG“, „der Kunde steht im Mittelpunkt“ – solche Statements gehören zum alltäglichen Repertoire des Marketings und senden kaum überraschende Botschaften. Doch ist die Fokussierung auf die Interessen der Kunden nicht nur richtig, sondern zwingend. Die UNITED GRINDING Group hat ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen entwickelt, das sämtliche Kontaktpunkte zwischen den Kunden und dem Unternehmen über den gesamten Lebenszyklus einer Maschine umfasst. Diese sogenannten Customer-Touchpoints reichen vom Erstkontakt über Verkauf und Inbetriebnahme bis hin zu Wartung, Überholung, Umbau und Nachrüstung.

„WIR SEHEN UNS NICHT NUR ALS MASCHINENVERKÄUFER, SONDERN ALS SYSTEM- UND LÖSUNGSANBIETER.“ Wolfgang Wiesinger, Head of Customer Care, Walter Maschinenbau GmbH

Am Anfang steht das Kundenbedürfnis: Welche Werkstücke sind zu bearbeiten? Was sind die Anforderungen an Präzision und Bearbeitungszeit? Welche weiteren Parameter sind außerdem wichtig? Die Experten der UNITED GRINDING Group klären das in einem persönlichen Gespräch.

„DIE KUNDEN, DIE ZU SCHLEIFVERSUCHEN KOMMEN, SIND IN DER REGEL BEEINDRUCKT VON UNSEREM ORGANISATIONSGRAD UND DER FERTIGUNGSTIEFE.“ Stephan Frei, Leiter Customer Center, Fritz Studer AG

Ist die Maschine gekauft und angeliefert, nimmt sie ein Servicetechniker in Betrieb. Die Maschinenbediener des Kunden bekommen direkt an der Maschine eine Einweisung oder erhalten eine Schulung im jeweiligen Unternehmen der UNITED GRINDING Group. „Bei einem Lebenszyklus von mehreren Jahrzehnten macht der Kauf nur einen sehr geringen Anteil an der gemeinsamen Erfahrung aus. Der weitaus größere Teil fällt in die Serviceerfahrung. Umso wichtiger ist es, diesen Zeitabschnitt optimal zu gestalten“ erläutert Sandro Bottazzo, Head of Business Development & Marketing. Jetzt beginnt die Produktion; die Kunden werden auch dabei begleitet. SCHAUDT und MIKROSA beispielsweise entwickeln mit dem Kunden den kompletten Bearbeitungsprozess inklusive Taktzeiten, Qualitätsmerkmalen und Rohteilgestaltung. Die Schleifmaschinen der Marke MÄGERLE sind fast ausschließlich ProjektMotion 01.2015 9

Photo: Tim Robbins

MÄGERLE


UNITED GRINDING GROUP

INNOVATION

maschinen, werden also auf den Anwendungsfall maßgeschneidert. „Deshalb ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden essenziell“, erklärt Stefan Zürcher, Leiter Verkauf und Marketing. Die gemeinsame Prozessentwicklung umfasst unter anderem die Festlegung von Bearbeitungsverfahren und die Beratung bei der Entwicklung eines Bauteils. Mit dem Kunden werden Maschinen- und Vorrichtungskonzepte sowie Berechnungen der Prozesszeiten, der Kapazität und der Auslastung intensiv diskutiert.

Zustand der Maschine. Sie können einmalig oder regelmäßig vereinbart werden. Mit einem wichtigen israelischen Kunden aus dem Bereich der Fertigung von Flugzeugtriebwerksschaufeln etwa schloss BLOHM einen Wartungsvertrag für zwölf PROKOS-Maschinen ab. „In Drei-Monats-Intervallen werden die Maschinen inspiziert und vorher deƂnierte Verschleißteile getauscht. Hierzu haben wir einen BLOHM-Spezialisten dauerhaft beim Kunden installiert,“ erklärt Philipp Wappler, Head of Customer Care bei der Blohm Jung GmbH.

„WIR FAHREN DEN SERIENPROZESS BEIM KUNDEN HOCH UND BIETEN PRODUKTIONSBEGLEITUNG BIS ZUM SERIENANLAUF AN.“

„WELTWEIT STEHEN ÜBER 50 KOMPETENTE HELPLINES UND MEHR ALS 250 SERVICETECHNIKER IN DER NÄHE DES KUNDEN ZUR VERFÜGUNG. INSGESAMT SIND MEHR ALS 450 CUSTOMER CARE MITARBEITER IM EINSATZ.“

Maik Ebert, Head of Customer Care, Schaudt Mikrosa GmbH

Kurz nach der Inbetriebnahme erhalten die Käufer eine Anfrage, die die Zufriedenheit mit der gelieferten Maschine und der bisher erbrachten Dienstleistungen prüft. „Bei allen Gesellschaften der Gruppe wurde die Zufriedenheitsmessung Net Promoter Score® (NPS) eingeführt, um uns noch stärker auf die Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden einzustellen und ihnen eine unkomplizierte Möglichkeit für ein offenes Feedback zu geben“, betont Sandro Bottazzo. Wo können sich die Unternehmen der UNITED GRINDING Group verbessern? Bei Wartungen wird die Maschine kontrolliert und einer umfassenden, checklistenbasierten Funktionsprüfung unterzogen. Gegebenenfalls werden Verschleißteile ausgetauscht und wird Öl gewechselt. Wartungen reduzieren Stillstände, erhöhen die Maschinenverfügbarkeit und ermöglichen fundierte Aussagen über den

Sandro Bottazzo, Head of Business Development & Marketing, United Grinding Group AG

Servicetechniker sind bei Bedarf weltweit schnell vor Ort. Sie identiƂzieren Störungen, reparieren, messen aus, beurteilen, stellen – wenn nötig – die Maschinengeometrie wieder her und machen eine Bestandsaufnahme. Für Russland stehen etwa die Ingenieure von Galika in Moskau und Nischni Nowgorod zur Verfügung. Mit großen Unternehmen unter anderem aus der Luftfahrtindustrie hat UNITED GRINDING Russland Serviceverträge geschlossen, die die Produktionssicherheit bei der Serienfertigung von Turbinenschaufeln erhöhen.

NET PROMOTER SCORE®

Photos: funstock, Dirk Mathesius

Um noch besser den Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden entsprechen zu können, erhebt die UNITED GRINDING Group bei allen Unternehmensmarken mit dem Messverfahren Net Promoter Score® (NPS) die Kundenzufriedenheit. Die Online-Umfrage stellt die Zufriedenheit mit einfachen Fragen fest („Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Maschine/das Unternehmen weiterempfehlen werden?“). Gemessen werden die Antworten auf einer Skala von 0 (unwahrscheinlich) bis 10 (äußerst wahrscheinlich). So lässt sich ein schneller und zugleich genauer Überblick gewinnen. Denn nur wer präzise weiß, was der Kunde braucht, kann effektiv für seinen Erfolg arbeiten.

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MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

Photos: Lorem ipsum doloerem siten amaten

Maschinenneuheiten präsentiert die UNITED GRINDING Group auf Fachmessen. Hier kommt oftmals der erste Customer-Touchpoint zustande

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UNITED GRINDING GROUP

INNOVATION

Nachrüstung, Überholung und Umbauten verlängern die Nutzungsdauer der Maschinen

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MÄGERLE

BLOHM

JUNG

Auch in China ist schneller Kundendienst entscheidend. Da der Wettbewerb in der Stadt Xi Xiashu, einem der Zentren der chinesischen Werkzeugherstellung, erheblich gewachsen ist, hat WALTER seit 2012 seine Verkaufs- und Serviceaktivitäten deutlich verstärkt. Alle Kunden erwarten schnelle Reaktionszeiten, niedrige Reparaturkosten und einen Vor-Ort-Service, der mit regelmäßigen Besuchen und kurzen Bearbeitungszeiten verbunden ist.

„UNSERE REGIONALEN SERVICETECHNIKER SIND NAHE AM KUNDEN UND KÖNNEN SCHNELL VOR ORT SEIN.“

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

Die Überholungsabteilung von JUNG in Göppingen (Deutschland) überholt gebrauchte Maschinen des Kunden komplett. „Sehr beliebt ist unser Austauschverfahren, das wir im Bereich RetroƂt anbieten. Hier wird nach Bestelleingang eine vergleichbare Lagermaschine aufgearbeitet. Sobald die überholte Maschine fertig ist, wird diese beim Kunden angeliefert und die Kundenmaschine zurückgenommen“, erklärt Benjamin Steck, Leiter Überholungen, Blohm Jung GmbH. Die Nachfrage in diesem Bereich steigt ständig, und auch in den USA nimmt dieser Trend zu. „Wir haben deutlich mehr Anfragen von Kunden, Maschinen an neue Aufträge und Technologien anzupassen“, erklärt Joseph Szenay, Head of Customer Care, United Grinding North America Inc.

John Chen, United Grinding (Shanghai) Ltd.

Um weltweit die schnelle Versorgung mit Ersatzteilen zu garantieren, lagert die UNITED GRINDING Group einige Hunderttausend Originalteile. Ein großes, erfahrenes Team aus Teile-Verantwortlichen kümmert sich ausschließlich um die IdentiƂkation und den Versand des gewünschten Ersatzteils. Ein weiterer Ansatz im Customer Care ist der Aufbau von Akademien in den Unternehmen der UNITED GRINDING Group. Darin werden nicht nur die eigenen Servicetechniker ausgebildet, sondern auch die aus Handelsvertretungen und von Kunden. „Lokale Servicetechniker kennen die Kunden viel besser“, erklärt Gideon Megert, Leiter der Service Academy bei STUDER. Deshalb ist es sinnvoll und wünschenswert, die Techniker in die Academy zu STUDER in die Schweiz zu holen. Angesichts der langen Lebenszeit der Maschinen sind Überholung, Umbauten und Nachrüstung von großer Bedeutung. Die Überholung ganzer Maschinen oder einzelner Baugruppen verlängert die Nutzungsdauer der Maschine und garantiert Präzision und Produktivität.

„ÜBERHOLUNGEN WERDEN HÄUFIG MIT UMBAUTEN ODER NACHRÜSTUNGEN VERKNÜPFT. ZU KEINEM ANDEREN ZEITPUNKT ALS BEI EINER KOMPLETTÜBERHOLUNG KÖNNEN SOLCHE MASSNAHMEN EFFIZIENTER DURCHGEFÜHRT WERDEN.“ Jürg von Känel, Leiter Überholung bei der Fritz Studer AG

Über den kompletten Lebenszyklus einer Maschine begleiten alle Unternehmen der Gruppe ihre Kunden. Sie stehen mit ihrem Dienstleistungs-Know-how beratend zur Seite und optimieren gleichzeitig ihre kundenspeziƂschen Angebote, je besser sie die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden kennenlernen. KLAUS JOPP

Photos: David Schweizer, Hiya Images

CUSTOMER CARE CONSULTANTS Eine Besonderheit im Kundendienst der UNITED GRINDING Group sind die Customer Care Consultants. Diese Mitarbeiter haben langjährige Servicetechniker-Erfahrungen und sind mit den Maschinen vertraut. Voraussetzungen sind fundierte Kenntnisse der Technik, eine hohe AfƂnität zur Vertriebstätigkeit und eine ausgewiesene Kommunikationsstärke. „Die Beratungsleistung vor Ort in einer entspannten Lage ist hierbei die entscheidende Besonderheit. Der Besuchstermin erfolgt also, ohne dass im Maschinenpark des Kunden eine Störung vorliegt“, erklärt Andreas Ahlers, Manager Customer Care Products bei WALTER. Customer Care Consultants sollen den Austausch mit dem Kunden pƃegen. Das System der Customer Care Consultants bietet eine verlässliche Austauschplattform und ermöglicht der UNITED GRINDING Group, ihre Lösungsansätze weiter zum Nutzen der Kunden zu optimieren.

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UNITED GRINDING GROUP

INDEPTH

Die Kunden des niederländischen Werkzeugherstellers Frankenhuyzen können auf einer Plattform die Eigenschaften etwa von PKD-Schaftfräsern individuell konƂgurieren.

PKD-Schaftfräser

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PKD-Schaftfräser

PKD-Schaftfräser

mit Eckenfase

mit Eckenradius

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Photos: Frankenhuyzen B.V.

mit Kugelkopf


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

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EWAG

SIND EINE SERIE

Welche Anforderungen stellt die Fertigung von Kleinserien bis hin zur Losgröße eins an die Produktion? Zwei Kunden der UNITED GRINDING Group sind mit genau dieser Frage konfrontiert

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UNITED GRINDING GROUP

INDEPTH

INDUSTRIELLE PRODUKTION – damit assoziiert man gemeinhin große

Serien, die in die Zehn- oder Hunderttausende oder sogar darüber hinaus gehen. Dass es auch eine andere Art industrieller Produktion gibt, zeigen die Beispiele zweier Kunden, die mit Maschinen der UNITED GRINDING Group Klein- und Kleinstserien fertigen, bei denen nahezu jedes Produkt ein Unikat ist. Hochwertige Werkzeuge in kleinen Serien stellt die niederländische Firma van Frankenhuyzen BV her. Dabei handelt es sich um Präzisionswerkzeuge aus besonders standfesten Materialien wie polykristallinem Diamant (PKD). Daraus werden unter anderem Wendeplatten und Fräser gefertigt, die für unterschiedliche Zerspanungsmethoden eingesetzt werden. Dazu gehören das maßgenaue und prozesssichere Drehen, Fräsen, Bohren und Schneiden von

Nichteisen- und Nichtmetallwerkstoffen wie speziellen Kunststoffen, Gummi, Keramik oder Verbundwerkstoffen. Eingesetzt werden die Werkzeuge aus PKD – aber auch aus PKBN (Polykristallines Bornitrid) und CVD (Chemical Vapor Deposition) – in der Automotive-Branche, in der Medizintechnik, in der Luftund Raumfahrt sowie im Maschinenbau. Seit Jahren arbeiten Frankenhuyzen und EWAG eng zusammen – zuletzt haben die Partner unter dem Motto „5 steps, 5 days“ ein ungewöhnliches Projekt aus der Taufe gehoben. „Am Anfang stand der Traum, vollautomatisch Fräser in allen Variationen und in Seriengrößen ab der Stückzahl eins auf unseren Maschinen zu fertigen“, erklärt Beat Oderbolz, Leiter Produktmanagement / PM Schleifen bei EWAG.

MASSGESCHNEIDERTE WERKZEUGE IN NUR FÜNF TAGEN

30 PROZENT

Produktionssteigerung ermöglicht der vollautomatische Ablauf in der Herstellung superharter Werkzeuge bei Frankenhuyzen.

Die Kunden von Frankenhuyzen werden mit einem Tablet und entsprechender Softwareoberƃäche ausgerüstet. Darauf können sie über Eingabefenster die Geometrie und die Dimension ihrer gewünschten Werkzeuge bestimmen. Wenn alle erforderlichen Daten eingegeben sind, erfolgt online ein Angebot. Sofern der Kunde mit diesem Angebot einverstanden ist und es bestätigt, wird automatisch die Produktion ausgelöst. Ziel ist es, in maximal fünf Arbeitstagen diese Werkzeuge fertigzustellen und beim Kunden auszuliefern. Die EWAGMaschinen LASER LINE und EWAMATIC LINE werden dazu genutzt, die Werkzeuge zu schleifen oder im Bereich der CVD-Werkzeuge zu lasern. „Unsere Aufgabe war es, den ganzen Schleif- und Laserprozess inklusive Programmherstellung zu automatisieren. Dafür wurden alle Schleif- und Nebenprogramme parametrisiert. Ein wichtiger Bestandteil war auch die automatische Beschickung“, so Oderbolz. Gefordert ist in diesem Projekt höchste Präzision; die superharten Werkzeuge müssen in Toleranzen von plus / minus 0,003 Millimeter bearbeitet werden. Für Werkzeuge in PKBN und PKD wird eine EWAMATIC LINE eingesetzt; am Ende der Bearbeitung übernimmt eine Messmaschine von WALTER die Endvermessung und die Protokollierung der Teile. CVD-Materialien, die aufgrund ihrer hohen Homogenität härter als Naturdiamanten sind und sich deshalb nicht mehr „normal“ schleifen lassen, werden mit dem Laser bearbeitet. Hier ist eine LASER LINE von EWAG im Einsatz.

Die EWAG EWAMATIC LINE wird automatisch beschickt. In die Gerätesteuerung können die Parameter für bis zu 50 Arbeitsstunden eingegeben werden

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MÄGERLE

BLOHM

JUNG

Seit nunmehr mehreren Monaten läuft die Anlage in der Produktion. Die größte Herausforderung war die Parametrisierung und der vollautomatische Ablauf. Vor der Realisierung standen jeweils sehr lange Programmier- und Rüstzeiten an. Doch das ist jetzt vorbei; woran viele gezweifelt haben, ist wahr geworden: Superharte Werkzeuge werden vollautomatisch produziert. Die Produktion konnte auf diese Weise mit der gleichen Mannschaft um etwa 30 Prozent gesteigert werden. In einer sehr guten, intensiven Zusammenarbeit zwischen Frankenhuyzen und EWAG wurde ein Projekt verwirklicht, das in ähnlicher Weise auch bei anderen Kunden durchgeführt werden kann.

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

Mit einem Tablet bestimmt Jan van Frankenhuyzen (oben) die nächsten Produktionsschritte an der EWAMATIC LINE Andreas Schlemper (rechts) von PCM ProƂCUT bedient eine BLOHM PROFIMAT für ProƂlschleifarbeiten

PRÄZISION BEI ALLEM WAS SCHARF IST

Photos: Frankenhuyzen B.V. (2), PCM

Serien ab Stückgröße eins sind auch bei der PCM ProƂCUT Messertechnik GmbH ein wichtiges Thema. Auch wenn die Spezialisten für scharfe Teile aus Solingen stammen, mit den herkömmlichen Messern, für die die Stadt nahe Düsseldorf bekannt ist, haben sie nichts zu tun. Auf der Produktionsliste stehen dafür alle Arten von industriellen Messern – vom Perforier- bis zum Restgittermesser, vom Querschneide- bis zum Rotor-Statormesser. Diese Messer werden als kundenspeziƂsche Anforderungen in Kleinstserien teilweise in Losgröße eins hergestellt. Als Dienstleister übernehmen wir sehr komplexe Aufgaben, zu deren Lösung verschiedene Abrichttechnologien kombiniert werden müssen“, betont Andreas Schlemper, Betriebsleiter bei PCM. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten BLOHM-Schleifmaschinen der Typen PLANOMAT und PROFIMAT MT. „Unser Kunde hat gerade eine zusätzliche PLANOMAT 620 CNC bestellt“, bestätigt Volker Itter, zuständiger Gebietsverkaufsleiter bei BLOHM.

TOP-PRODUKTE FÜR SPORTSCHÜTZEN Ein ganz spezielles Produkt, das PCM mit seinem Know-how fertigt, sind Jagdspitzen für Bogen- und Armbrustschützen. Abnehmer ist eine weltweit führende Firma in diesem Bereich aus Thüringen. „Bei den Spitzen handelt es sich um ein absolutes Topprodukt, das nicht nur von Form und Maßhaltigkeit her höchste Ansprüche stellt, sondern auch vom Gewicht her genau stimmen muss“, so Schlemper. Eine höhere Wertschöpfung durch PCM verlangt auf der anderen Seite eine gesteigerte Qualität, Genauigkeit und Oberƃächen-

güte. Voraussetzung dafür sind die Maschinen von BLOHM, deren Stabilität, Laufruhe und universelle Anwendungsmöglichkeiten für das Unternehmen essenziell sind. PCM wurde 1992 gegründet und hat heute 20 exzellent ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeiter. Das gesamte Team hat seine Ausbildung „vor Ort“ erhalten und ist in der Lage, alle Programmierungen selbst vorzunehmen. Die Kunden von PCM kommen aus der Verpackungs-, Druck-, Recycling- und Papierindustrie, aber auch aus dem Automobilbau. „PCM ist ohne Zweifel gerade im Bereich der Kleinserien und Einzelanfertigungen ein exzellenter Hersteller mit hoher EfƂzienz und großer Erfahrung“, sagt Itter. Dazu besteht ein Wartungsvertrag mit BLOHM, auf dessen Grundlage ein präventiver Service durchgeführt wird. Auch das gehört zu PCM, deren Selbstverständnis lautet: „Wir sind Handwerker mit bestem Werkzeug“. Und ein guter Handwerker beherrscht eben auch die Fertigung von Unikaten „Losgröße eins“. KLAUS JOPP KONTAKT www.frankenhuyzen.nl www.proƂcut.de

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UNITED GRINDING GROUP

INSIDE

WAS MACHEN SIE HIER GERADE? Über 2300 Menschen sind weltweit für die UNITED GRINDING Group tätig. Woran arbeiten sie genau? In jeder Motion stellen wir vier Mitarbeiter vor – wie Eric Qu in Shanghai oder Stephanie Kreim in Hamburg

JEDE ANWENDUNG STELLT NEUE HERAUSFORDERUNGEN DIETER SCHUHMACHER POSITION:

Applikationstechniker, Fritz Studer AG, StefƂsburg, Schweiz

BERN StefƂsburg

KONTAKT:

dieter.schuhmacher@studer.com

DIE TÄTIGKEIT ALS APPLIKATIONSTECHNIKER verlangt große inhaltliche

Flexibilität und die Freude am Reisen. Für den Dienst am Kunden bin ich in der ganzen Welt unterwegs. In der Regel dauern die Auslandseinsätze ein paar Wochen, es können aber auch etliche Monate sein. HäuƂg hatte ich bisher in Asien zu tun. Einen typischen Arbeitstag gibt es aber auch im Werk in StefƂsburg nicht. Nach dem Aufbau von Kundenzubehör in der Schleifmaschine geht es hauptsächlich um Schleiferprobung gemäß dem Operationsplan. Es werden Prozesse erarbeitet und komplexe Produktionssysteme getestet. Jede Anwendung hat ihre „Knackpunkte“ und stellt neue Herausforderungen. Doch gerade das reizt mich und ist der Grund dafür, dass ich diese Arbeit schon so lange mache – seit 35 Jahren! Nach der Vorabnahme im Werk wird die Maschine beim Kunden installiert und in Betrieb genommen. Meistens sind Schulungen und oft auch Produktionsbegleitung vor Ort zu leisten. Da heißt es dann wieder reisen. Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen werden kann.

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DAS WICHTIGSTE: ERST EINMAL ZUHÖREN ERIC QU POSITION:

Senior Sales Manager, United Grinding (Shanghai) Ltd.

PEKING Shanghai

KONTAKT:

eric.qu@grinding.cn

ZU VERSTEHEN, WAS DIE KUNDEN DENKEN und wie ich ihnen helfen kann, das ist das Wichtigste an meiner Arbeit. Gerade habe ich den Verkauf einer Schleifmaschine für Nockenwellen von SCHAUDT betreut. Die Kunden erwarten produktive, efƂziente Maschinen – und ich bin dankbar, wenn ich ihre Wünsche erfüllen kann. 2003 habe ich als Serviceingenieur bei SCHAUDT in Shanghai angefangen und musste in den ersten Jahren sehr viel reisen. Dann habe ich begonnen, im technischen Support zu arbeiten. Nach einer kurzen Zeit bei einem anderen Arbeitgeber bin ich seit 2014 wieder bei UNITED GRINDING (Shanghai) als Senior Sales Manager. Durch meine achtjährige Erfahrung in Service und Support bin ich sehr gut mit den Maschinen vertraut, was mir jetzt im Sales-Bereich zugutekommt. Sehr häuƂg reise ich immer noch durchs Land, besuche Kunden und spreche mit Maschinenbauexperten – immer auf der Suche nach der besten Lösung für unsere Kunden. Ich genieße den Austausch mit Menschen, diskutiere mit unseren Kunden und überlege, wie wir sie unterstützen können. Dabei ist es mir sehr wichtig, erst einmal zuzuhören und aufzunehmen, welche Anforderungen und Bedürfnisse die Kunden haben.


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

NEUE PROJEKTE ERFORDERN KREATIVITÄT STEPHANIE KREIM POSITION:

Manager Marketing-Communication, Blohm Jung GmbH, Hamburg, Deutschland

Hamburg

BERLIN

KONTAKT:

stephanie.kreim@blohmjung.com

ALS MANAGER MARKETING-COMMUNICATION bin ich zuständig für das

Marketing der Technologiegruppe Flach- und ProƂl, also für die Marken MÄGERLE, BLOHM und JUNG. Spontanität und die Fähigkeit zum Multitasking sind dabei besonders wichtig. Ich muss viele Projekte gleichzeitig vorantreiben und immer wieder kommen kurzfristig neue Anfragen herein. Ein wichtiger Punkt sind auch die Vorbereitungen für Messen, die mich das Jahr über begleiten. Weiterhin bereite ich die Themen für das Magazin Motion auf und erstelle Sales-Materialien, Fotos und Videos. Die Vorbereitung von Seminaren und die Begleitung interner Projekte – wie die Markteinführung neuer Produkte – gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben. Besonders schätze ich, dass es bei meiner Arbeit immer wieder neue und einzigartige Projekte gibt, die meine Kreativität und neue Denkansätze fordern. Angefangen habe ich Ende 2012, wodurch ich die Einführung des neuen Maschinendesigns von Anfang an begleiten konnte. Ich mag es sehr, dass meine Arbeit einen intensiven Austausch mit den unterschiedlichsten Abteilungen im Unternehmen verlangt. Von den Kollegen im Wareneingang über die IT und den Customer Care bis hin zu Produktion und Vertrieb muss ich mit allen zusammenarbeiten. Das macht meine Tätigkeit so spannend.

STÄNDIG IM GESPRÄCH MIT DEN KUNDEN MAIK EBERT POSITION:

Head of Customer Care, Schaudt Mikrosa GmbH, Leipzig, Deutschland

BERLIN Leipzig

KONTAKT:

maik.ebert@schaudtmikrosa.com

MIT EINEM TEAM VON 50 MITARBEITERN betreue ich unsere Kunden im Customer Care und bin verantwortlich für die Abteilungen Service, Ersatzteildienst und Überholungen. Kundenkontakte – sei es per E-Mail, Telefon oder persönlich – bestimmen denn auch den Ablauf meines Arbeitstages. Diese Gespräche machen mir viel Freude und sind eine starke Inspiration für unsere Arbeit. Außerdem stehe ich im ständigen Austausch mit meinen Kollegen. Wichtige Teile unserer Arbeitsroutine sind die Auswertung und Analyse von Aufträgen und Planzielen sowie die Abstimmung über laufende und kommende Projekte. Das Führen eines Teams und das Motivieren der Teammitglieder sowie die große Vielfalt der täglich zu bewältigenden Aufgaben – das ist es, was mich an meiner Arbeit reizt. Und natürlich die Herausforderung, die besten Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Dafür setzen wir gerade das PuLs®Programm um, das der Optimierung unserer Prozesse und der Reduzierung der Durchlaufzeiten bei der Maschinenüberholung dient. Wie unser ganzes Team sich mit großem Engagement den Herausforderungen stellt, wie es den Auftrag des Customer Care geradezu lebt und dadurch die Zufriedenheit unserer Kunden erhöht, das macht mich glücklich und stolz.

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INTERVIEW

Das MotionGespr채ch zwischen Prof. Dr. Andreas Ninck (rechts) und Stephan Nell fand in den Launchlabs statt, einem Innovationsloft in Basel, Schweiz

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Fotos: Lorem ipsum doloerem siten amaten

UNITED GRINDING GROUP


Fotos: Lorem ipsum doloerem siten amaten

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MEHR ALS MASCHINEN, VIEL MEHR

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

Es reicht heute nicht mehr, Maschinen zu verkaufen. Die Marken der UNITED GRINDING Group haben diesen Trend frühzeitig erkannt. Mit dem Ziel, ihre Kunden erfolgreich zu machen, bieten sie ein ganzes System von Dienstleistungen. Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group, erörtert mit dem DesignThinking-Experten Professor Dr. Andreas Ninck, wie viel Kreativität im Unternehmen dies erfordert – und wie sich diese Kreativität entwickeln lässt INTERVIEW: MICHAEL HOPP FOTOGRAFIE: DOMINIK GIGLER Motion 01.2015 21


UNITED GRINDING GROUP

INTERVIEW

IM GESPRÄCH PROFESSOR DR. ANDREAS NINCK Der Experte ist Dozent am Institut für Unternehmensentwicklung der Berner Fachhochschule und einer der Vordenker des Design Thinking. Die Kreativitätsschule basiert auf der Überzeugung, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Fachkräfte unterschiedlicher Disziplinen zusammenarbeiten.

STEPHAN NELL Der Schweizer kam 2003 als Vertriebsleiter zu STUDER. Von 2005 bis 2011 war er dort Mitglied der Geschäftsführung und ist seit 2012 CEO der United Grinding Group AG.

Herr Nell, in dieser Motion beschäftigen wir uns mit dem Customer-ExperienceManagement in der UNITED GRINDING Group. Damit ist ja weitaus mehr gemeint als Aftersales-Services oder Kundendienst … Stephan Nell: Es sind ja nicht nur neue Begriffe. Wir bieten dem Kunden heute nicht nur einen Service an, sondern wir kümmern uns umfassend um ihn. Wir „managen“ die gesamte Erfahrung des Kunden mit dem Produkt.

„WIR BIETEN DEM KUNDEN NICHT NUR EINEN SERVICE AN – WIR KÜMMERN UNS UM IHN. DAS DRÜCKT CUSTOMER CARE DEUTLICH BESSER AUS ALS ETWA KUNDENDIENST.“ Stephan Nell

Herr Dr. Ninck, Sie sehen das Thema unter dem Blickwinkel des Design Thinking. Wo ist das kreative Moment im Customer-Experience-Management? Andreas Ninck: Spannend ist zunächst, wie sich der Service gewandelt hat. Der Begriff Service wird weltweit ganz unterschiedlich verstanden. Es gibt Kunden, die sich fragen, ob eine Maschine vielleicht schlecht sei, wenn sie das Serviceangebot gleich beim Kauf mitbekommen. Stephan Nell: Diese Reaktion erleben wir teilweise in asiatischen Märkten. Andreas Ninck: Service hat ohne Zweifel eine Wandlung erfahren. Man fragt sich heute, wie man als Unternehmen die Aktivitäten eines Kunden unterstützen kann. Unternehmen sehen sich auch als Berater, die verstehen, was der Kunde mit diesen Geräten macht. Der Kunde will keine Maschine, sondern er will Wert generieren, und das mit möglichst wenig Aufwand. Stephan Nell: Früher meldete sich der Kunde, wir reagierten. Heute gehen wir proaktiv auf ihn zu. Unser Ziel als ganzes Unternehmen ist es, Kunden erfolgreicher zu machen. Früher ging es darum, dass man eine Schleifaufgabe technisch möglichst perfekt löst. Heute spielen auch andere Dinge eine Rolle, wie beispielsweise die Ergonomie bei der Bedienung – ein immer wichtiger werdendes Thema. Das trägt auch dazu bei, dass die Firma des Kunden am Ende erfolgreich sein kann, weil die Mitarbeiter an einem ergonomischen Arbeitsplatz mit weniger Mühe bessere Leistung bringen können. Engineering allein reicht heute nicht mehr? Stephan Nell: Es ist nur mehr ein Teil dessen, was wir tun müssen. Es ist aber nicht das, wofür uns der Kunde bezahlt. Der Kunde bezahlt, dass sein Unternehmen nachher läuft. Das ist eine Verschiebung, weg von der Maschine als Kern zu einem viel breiteren Ansatz. Es beginnt bei der Entwicklung der Maschine und endet ... eigentlich nie. Inbegriffen sind Applikationsberatung, die Systemkonstruktion selbst, gemeinsame Tests, aber auch die Finanzierung. Immer wieder gibt es auf dieser Strecke Berührungspunkte zwischen dem Kunden und der Marke. Und die müssen wir so gestalten, dass sie den Kunden weiterbringen. Klar sind die Maschinen selbst nach wie vor ein zentrales Thema. Doch mittlerweile hat der Bereich Customer Care eine gleichberechtigte Rolle eingenommen.

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MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

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„WENN MAN SICH KONSEQUENT ALS DIENSTLEISTER VERSTEHT, ALS ERBRINGER VON KUNDENNUTZEN, KANN MAN ZUSÄTZLICHES POTENZIAL AUSSCHÖPFEN.“ Dr. Andreas Ninck

Wie implementiert man so eine Grundhaltung in der Organisation? Stephan Nell: Bei uns in der Gruppe ist es je nach Historie, nach Kundenkreis oder geograƂscher Lage sehr unterschiedlich, in welchem Status die einzelnen Unternehmen sind. Für alle geht es darum, Kunden erfolgreich zu machen. Wir haben unsere Unternehmensphilosophie PuLs®: Unser Hauptgedanke ist, Verschwendung zu vermeiden. Anders formuliert: Wir überlegen immer, ob das, was wir tun, auch erfolgreich ist und der Kunde bereit ist, dafür zu bezahlen, weil es ihm einen Mehrwert bietet. Sie haben schon zu Ihrer Zeit bei STUDER in diese Richtung gearbeitet. Stephan Nell: Bei STUDER gab es – vor meiner Zeit – Ansätze, die in diese Richtung gingen. Zum Beispiel hat man mit Iterations-

schleifen gearbeitet. Wenn es Fehler gibt, geht es in die Gruppe zurück und man fängt von vorne an. Man redet mit den Kunden, macht Tests in verschiedenen kulturellen Regionen, um zu verstehen, was unsere Kunden wirklich wollen. Es wird unzählige Male geschliffen, bis eine Maschine auf den Markt kommt. Beispiel: Die STUDER S41 hatte mehr Testschleifstunden als der A380 Flugstunden, bevor er freigegeben wurde. Andreas Ninck: Die Iterationsschleifen, die Sie angesprochen haben, beinhalten schon den Anfang des interdisziplinären Denkens. Die Einstellung, dass der Wandel nicht nur in der Führung stattƂnden muss, sondern in den Köpfen der Mitarbeiter. Erst wenn die Leute, die diese Maschinen produzieren, sehen, was der Kunde macht und wie sie sich da besser einbringen können, entsteht Potenzial. Beispiel Telekommunikation: Anfangs hat man Handys verkauft, aber schnell

MIKROSA

WALTER

EWAG

gemerkt, dass man mehr Geld verdienen kann, wenn man schaut, was man damit außer Telefonieren alles machen kann. Wenn man sich konsequent als Dienstleister versteht, als Erbringer von Kundennutzen, kann man zusätzliches Potenzial ausschöpfen. Design Thinking stammt aus Stanford, aus dem Silicon Valley. Können Schleifmaschinenhersteller von Apple lernen? Andreas Ninck: Spannend ist, wie der Begriff „Design Thinking“ entstanden ist. Im Silicon Valley gibt es die Innovationsschmiede IDEO. David Kelley, der Mitgründer, wurde in „Business Week“ interviewt. Das Thema war „Design“. Er hat das sofort korrigiert und gesagt, dass IDEO mehr als Design macht. „We do design thinking“ – und hat so den Begriff kreiert. Er hat darauf Wert gelegt, dass damit der Prozess von dem Moment an, wo ich mich mit den Bedürfnissen des Kunden auseinandersetze, bis zur LösungsƂndung gemeint ist. Stephan Nell: Wir verkaufen Lösungen, keine Maschinen. Es braucht vor allem Zeit, bis sich alle im Kopf darauf umstellen können. Motion 01.2015 23


UNITED ITED GRINDING GROUP INTERVIEW

MEHR ALS DESIGN Die Innovationsmethodik Design Thinking, an der sich die UNITED GRINDING Group beim Customer Care oder beim Customer-Experience-Management orientiert, hat weniger mit Design im engeren Sinn zu tun, sondern ist eher im Sinne von kreativer Lösungsentwicklung zu verstehen.

DIE METHODE In erster Linie ein Lernprozess Im Zusammenspiel zwischen Nutzern und Entwicklern wird neues Wissen generiert – und aus diesem Wissen heraus bessere Lösungen. Der Lernprozess ist nicht linear, sondern zyklisch und iterativ. Die Ansprüche der Stakeholder stehen konsequent im Mittelpunkt.

ERFINDERISCHES DENKEN Zusammenspiel zwischen Nutzern und Entwicklern Lange war der Designprozess vom EngineeringGedanken geprägt: Man ging davon aus, dass man das Problem kennt und die Aufgabe darin besteht, die richtige Lösung zu Ƃnden. Heute werden Neuerungen nicht mehr ausschließlich inside-out aus der Sicht einer Firma oder eines Dienstleisters generiert, sondern aus Sicht der Stakeholder beziehungsweise der Kunden. Den Prozess hierfür beschreibt Design Thinking.

WURZELN IM SILICON VALLEY Lernen von Apple Die Methodik hat ihre Wurzeln an der Stanford University in Kalifornien (Larry Leifer, David Kelley, Terry Winograd) und gewann durch das Engagement von SAP-Gründer Hasso Plattner auch in Deutschland und Europa an Bekanntheit. Apple-Gründer Steve Jobs gilt als einer der ersten „Design Thinker“.

„ES GEHT UM EINEN KULTURWANDEL, DAMIT DIESES NEUE DENKEN EIN UNTERNEHMEN DURCHDRINGEN KANN.“ Dr. Andreas Ninck

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Ein Stück weit ist es ein Spagat. Auf der einen Seite ist man gefordert, unter der Voraussetzung stringenter Prozesse und angesichts des herrschenden Kostendrucks etwas zu produzieren. Das bringt es mit sich, dass oft der Raum für Kreativität fehlt. Andreas Ninck: Interessant ist, was Steve Jobs gesagt hat: „Design is how it works“. Man sieht die schöne Fläche und das ist, was wir im europäischen Sprachraum als Design verstehen. Steve Jobs war aber schon früh von der Funktionsweise deutscher Haushaltsgeräte beeindruckt. Dadurch hat er sich intensiv damit beschäftigt, wie Leute etwas bedienen und was nötig ist, damit ein Gerät wirklich nützlich ist.

Maschinenbau ist ein stark erfahrungsgetriebenes Geschäft mit viel Tradition. Auf der anderen Seite gibt es einen Digitalisierungsdruck. Wie kann das neue Denken Fuß fassen? Andreas Ninck: Der Psychologe Kurt Lewin hat einmal gesagt: „There’s nothing more practical than good theory“. Die Praxis kann von der Theorie viel lernen, wenn man aufeinander zugeht. Ein Aspekt von Design Thinking ist, Dinge gegenständlich darzustellen, um sich austauschen zu können. Wir haben eine Untersuchung gemacht. Eine Gruppe hat mit normalen Flipcharts gearbeitet, darauf eine Problemanalyse gemacht und eine mögliche Lösung beschrieben. Die Vergleichsgruppe hat mit gegenständlichen Mitteln gearbeitet. Das Ergebnis: Die Vergleichsgruppe war doppelt so schnell. Außerdem konnte sie viel besser kommunizieren, welche Lösungen sie gefunden hat. Stephan Nell: Diese Erfahrung haben wir auch gemacht. Wir verwenden teilweise Modelle aus Styropor oder anderen Materialien und „bauen“ die Maschinen so 1:1 auf. So können wir bereits am Anfang eines Entwicklungsprozesses in den Handlungsraum eines Maschinenbedieners vordringen und mögliche Lösungen erarbeiten, wie die Bedienung einer Maschine vereinfacht werden kann. Welche konkreten Anregungen kann Design Thinking Unternehmen geben? Andreas Ninck: Es gibt eine schöne Geschichte von David Kelley. Einer seiner Leute hat ein Magnetresonanz-Gerät entwickelt. Um es zu testen, ging er mit seinem Kind ins Krankenhaus und hat dort festgestellt, wie viel Angst das Kind vor diesem Gerät hatte. Daraufhin hat er sein Denken total umgestellt und Geräte für Kinder gemacht, an denen diese Freude hatten. Er hat den Nutzen des Geräts auf eine neue Ebene gestellt. Stephan Nell: Damit sind wir wieder bei unserem Anfangsthema, dem Customer-Experience-Modell, der 360-Grad-Darstellung der Kunden-Kontaktpunkte. Wenn Sie sich dessen bewusst sind, betrachten Sie automatisch mehr als nur die Technik. In jedem Bereich, in dem der Kunde mit uns in Berührung ist, sind ganz andere Menschen mit im Boot. Es sind immer neue Schwerpunkte und Themen, um die es geht. Die Herausforderung ist, das Wissen über den Kunden, das zum Teil dezentral im Unternehmen vorhanden ist, zu verknüpfen.


MÄGERLE

Andreas Ninck: Ich muss immer fragen: Was ist die Ausrichtung? Was ist der Wert, den ich generieren möchte? Für wen generiere ich diesen Wert? Wie viel kostet mich die Produktion? Das sind ein paar einfache Fragen, die helfen, mich immer wieder auszurichten und mich nicht in Kreativität zu verlieren. Aber Kreativität ist doch grundsätzlich wertvoll. Wie kann ich die im Unternehmen generieren und einsetzen? Stephan Nell: Bei STUDER gab es sehr früh eine Innovationsabteilung, um Freiraum für die Kreativität zu schaffen. Die Entwicklung hat uns permanent angetrieben herauszuƂnden, wo man sich von anderen unterscheiden kann. Für uns geht es immer darum, die Maschine mit dem höchsten Mehrwert für den Kunden zu entwickeln und zu bauen.

BLOHM

JUNG

STUDER

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Andreas Ninck: Es geht um einen Kulturwandel, damit dieses Denken eine Firma durchdringt. Ich denke, dass es eine Kulturveränderung braucht, auch schon in der Schule. Dass es eben nicht nur richtige und falsche Antworten gibt. Stephan Nell: Es besteht immer das Risiko, dass bei der ganzen Kreativität die Frage vergessen wird, ob die Entwicklung überlebensfähig ist. Dann fallen wir in ein altes Verhaltensmuster zurück und bauen das, was uns wichtig ist. Doch es muss nicht uns gefallen, sondern dem Kunden. Wir haben das bereits erlebt. In den Kreativrunden hat man etwas kreiert, auf das man stolz ist, aber das keine Daseinsberechtigung hat. Wir sagen immer, frag den Kunden, ob er bereit ist, dafür zu zahlen, wenn wir etwas tun.

MIKROSA

WALTER

EWAG

Wie entsteht Kreativität in der UNITED GRINDING Group? Stephan Nell: Einen im Handbuch beschriebenen kreativen Prozess gibt es nicht. Es ist eine Herausforderung, Entwicklungen so zu organisieren, dass sie efƂzient laufen. Wichtig dabei ist der Umgang mit Fehlern. Es wird niemand abgestraft oder sanktioniert, wenn Fehler passieren. Ich kann keinem im Tagesgeschäft eine Kreativaufgabe geben und ihm einen Endtermin nennen. Das funktioniert nicht. Menschen brauchen Freiräume, um neue Ideen zu entwickeln. Wir haben auch ganz unterschiedliche Kulturen, die wir nutzen, um neue Ideen zu generieren.

„DIE STUDER S41 HATTE MEHR TESTSCHLEIFSTUNDEN ALS DER A380 FLUGSTUNDEN, BEVOR ER FREIGEGEBEN WURDE.“ Stephan Nell

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UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

EIN TAG MIT ...

LARRY MARCHAND

6:45 UHR

„Ich stelle mir immer vor, wie ich als Kunde behandelt werden möchte“, sagt der Vice President Sales, Surface & ProƂle bei UNITED GRINDING North America. Wir begleiteten ihn einen Tag lang bei der Arbeit.

FRÜH beginnt der Arbeitstag für Larry Marchand in seinem Büro in Miamisburg (Ohio). Am Anfang steht ein Rundgang mit dem Produktionsmanager Paul Goodman. Dabei besprechen sie die aktuellen Projekte und Zeitpläne.

FOTOGRAFIE: RODERICK AICHINGER

„ICH HABE FÄHIGE LEUTE in meinem Team, um die komplexen Probleme

unserer Kunden zu lösen“, sagt Larry Marchand. Er leitet das Team Sales and Application Engineering für Maschinenprojekte von BLOHM, JUNG und MÄGERLE. Er betreut die Hauptkunden der Luftund Raumfahrt und entwickelt Prozesse mit dem Applikationsteam. Die Bedürfnisse der Kunden kann Marchand gut einschätzen, schließlich arbeitete der Ingenieur 15 Jahre lang für einen Turbinenhersteller in der Luft- und Raumfahrt, bevor er zu UNITED GRINDING kam. Sein 18-köpƂges Team in Miamisburg (Ohio) – darunter Innen- und Außendienstler, Projektmanager und Applikationstechniker – liefert Angebote für kundenspeziƂsche Schleiƃösungen und Anwendungen. „ Die meisten unserer Angebote sind keine Standardmaschinen, sondern speziƂsche Applikationen“, sagt Marchand. Das reicht von simplen Haltevorrichtungen bis zu komplexen Bearbeitungszentren. Deshalb legt Marchand Wert darauf, dass die Applikation bei jedem Angebot vom gesamten Team überprüft und weiterentwickelt wird. „Der Schlüssel für erfolgreichen Kundenkontakt liegt im Respekt gegenüber den Kundenprozessen“, ist Larry Marchand überzeugt. Deswegen verbringt er die Hälfte seiner Zeit auf Geschäftsreisen bei Kunden, um sich in ihre Lage zu versetzen. „Allzu oft konzentrieren wir uns auf die eigentlichen Abläufe in der Schleifmaschine, doch die Anliegen des Kunden betreffen oft Ergonomie, Sicherheit oder Umwelt.“ KONTAKT

larry.marchand@grinding.com

8:00 UHR IM TEAMMEETING werden jeden Montag die anstehenden Projekte der Woche geplant und den Applikationstechnikern zugewiesen. 26 Motion 01. 2015


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

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WALTER

EWAG

9:00 UHR DER KONTAKT mit den Kollegen von BLOHM, JUNG und MÄGERLE in Deutschland und der Schweiz ist ein dauerhafter Teil der Arbeit. Telefonisch bespricht Larry Marchand Vertriebsprojekte und Angebote.

11:00 UHR KONKRETE LÖSUNGEN sind gefragt. Mit

seinen Applikationsingenieuren bespricht Larry Marchand einzelne Projekte. Welche Maschine eignet sich für die Bearbeitung eines speziellen Werkstücks? Kann der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten werden?

12:15 UHR DIE KOMMUNIKATION mit den Verantwortlichen der Produktmarken und der Holding aus Europa ist wichtig für Larry Marchand. Im Konferenzraum tauscht er sich unter anderem mit Michael Horn, COO der UNITED GRINDING Group (r.) aus. Motion 01.2015 27


UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

15:00 UHR PROBELAUF IM WERK. Mit den Applikationstechnikern Reinhard Koppen (mit Bart) und Don Geiger inspiziert Marchand einen Testlauf. Stimmen die Parameter? Muss der Produktionsablauf noch weiter angepasst werden?

20:10 UHR FAMILIENLEBEN genießen. Mit seiner

Ehefrau Todd und seiner Tochter Hannah verbringt Larry Marchand am liebsten den Feierabend. 28 Motion 01. 2015


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

TOOLS & TECHNOLOGY NEUES AUS DER UNITED GRINDING GROUP

INHALT 30 32 33

SCHAUDT CRANKGRIND Fürs effektive Schleifen von Kurbelwellen STUDER S131 UND S151 Kleine Schwester und großer Bruder der bewährten S141 HELICHECK-MESSMASCHINEN Bedienerunabhängiges Messen JE600 Vielfalt bei Flach und ProƂl

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Photo: Robert Westrich

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SCHAUDT CAMGRIND Neue Technologie zur produktiven Bearbeitung von Getriebewellen WALTER HELITRONIC Die DIAMOND EVOLUTION für kleine, komplexe PKD-Werkzeuge

Die Messsoftware Quick Check Modular ermöglicht die Messung komplexer Gewindewerkzeuge

WALTER

EWAG


SCHLEIFRING TOOLS & TECHNOLOGY GRUPPE RUBRIK

FÜRS EFFEKTIVE SCHLEIFEN VON KURBELWELLEN Mit der Kurbelwellenschleifmaschine CrankGrind setzt SCHAUDT Maßstäbe hinsichtlich der Produktivität und Qualität

DIE MOBILITÄT DURCH DEN INDIVIDUELLEN und öffentlichen Verkehr nimmt weiter zu – das ist das zentrale Ergebnis zahlreicher Studien. Die Untersuchungen prognostizieren für 2025 einen jährlichen Verkauf von rund 107,7 Millionen Fahrzeugen weltweit – vor allem verantwortet durch die aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländer sowie China. Im Vergleich zu 2013 wäre dies ein Plus von über 32 Prozent. Diese Entwicklung fordert eine stetige Optimierung der Produktivität und Präzision der Fertigungsanlagen der Automobil-Zulieferbranche. Industrie 4.0 ist ein zentraler Ansatz: Selbstoptimierende, selbstlernende Maschinen und Werkstücke, die – ausgestattet mit les- und beschreibbaren Speichereinheiten – den Maschinen mitteilen, wie sie zu bearbeiten sind, werden die Zukunft sein.

Mit der neuen Kurbelwellenschleifmaschine CrankGrind geht SCHAUDT einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Das Maschinenkonzept ist vor allem auf die Steigerung der Produktivität und Flexibilität bei der Schleifbearbeitung von Haupt- und Hublagern von Kurbelwellen ausgelegt. Es setzt Maßstäbe im aktuellen Marktumfeld und ist auch für künftige Produktionsanforderungen ausgelegt. Dafür verantwortlich sind drei wesentliche Maschinenfeatures: das Schleifen sämtlicher Lagerstellen in nur einer Aufspannung die In-Process-Messung aller Lagerdurchmesser mithilfe modernster Messtechnik die harmonische Korrektur der Rundheit von Lagersitzen mithilfe der Schleifsoftware WOP-S

ZWEI UNTERSCHIEDLICHE MESSSYSTEME

Beim dynamischen In-Process-Messsystem der CrankGrind folgt der Messkopf dem Auf und Ab der Kurbelwelle

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Beim Schleifen sämtlicher Lagerstellen einer Kurbelwelle in nur einer Aufspannung können die Lagerstellen wahlweise einzeln oder in synchroner Doppel-Bearbeitung geschliffen werden. Möglich macht dies eine schnellere NC-Steuerung und die hohe Achsendynamik des neuen Maschinenkonzepts. Um die Komplexität zu reduzieren, setzt SCHAUDT bei der neuen Kurbelwellenschleifmaschine auf die InProcess-Messung – und erhöht damit zusätzlich die Produktivität. Abhängig von der Schleifaufgabe Ƃnden für die In-Process-Messung der Lagerdurchmesser zwei unterschiedliche Messsysteme Verwendung. Bearbeitet der Anwender ausschließlich Hauptlagerdurchmesser, rüstet SCHAUDT die Maschine wahlweise mit dem Unimar-Messsystem von Marposs aus. Dieses ist zusätzlich für die Breiten- und Längenmessung geeignet. Wird die CrankGrind dagegen zum Schleifen von Hauptund Hublagern in einer Aufspannung eingesetzt, ist ein dynamisches Messsystem gefordert. Hierbei verlässt sich SCHAUDT auf die In-Process-Messsteuerung Fenar-L – ebenfalls von Marposs. Der Messkopf ist dabei mit seiner beweglichen Schwenkeinrichtung auf der Schleifscheibenschutzhaube des Spindelstocks in der CrankGrind angebracht und folgt damit dem Auf und Ab der Kurbelwelle. Während der Schleifbearbeitung wird der Messkopf auf das zu bearbeitende Lager aufgesetzt. Die Messsteuerung erhebt die Daten kontinuierlich an nur einem Messpunkt und überträgt sie an die NC-Steuerung. Die Steuerung regelt die Position der Schleifscheiben auf der Basis der gemessenen Daten und stoppt die Bearbeitung, wenn das Sollmaß erreicht ist. Das Ergebnis sind reduzierte Zykluszeiten bei einer garantierten Maßhaltigkeit des Werkstücks. Die Werkstückqualität steigt, Ausschussraten sinken.


MÄGERLE

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TONNEN

ist die CrankGrind schwer, 4530 x 2400 Millimeter misst sie. Damit lässt sich die Maschine noch mit Standard-Lkw transportieren.

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„MIT DER CRANKGRIND ELIMINIEREN SIE DEN BEIM HERKÖMMLICHEN MESSEN ÜBLICHEN ZEITVERLUST UND MASCHINENSTILLSTAND VOLLSTÄNDIG.“ Daniel Mavro, Leiter Verfahren CrankGrind, Schaudt Mikrosa GmbH

HARMONISCHE KORREKTUR MIT WOP-S Ist die Lagerbearbeitung beendet, kann die Rundheit jedes einzelnen Lagers ebenfalls mit dem Fenar-L-System gemessen werden. Die Werte werden dann in das von SCHAUDT entwickelte Programmiersystem WOP-S übertragen und analysiert. Diese offene Steuerungssoftware ist das Hirn der Maschine. Sie zerlegt den gemessenen Formfehlerverlauf in Sinusschwingungen mit ganzzahligen Frequenzen, gibt deren Amplitude und Phase aus und korrigiert die Werte auf der Grundlage dieser Ergebnisse.

Photo: Dirk Mathesius

STEIGERUNG DER PRODUKTIVITÄT Bei herkömmlichen Kurbelwellenschleifprozessen muss das Werkstück zur Vermessung aus der Maschine genommen werden. Die Folge: Maschinenstillstand, Zeitverlust und ein erhöhtes Fehlerrisiko beim Ein- und Ausspannen des Werkstücks bremsen die Produktivität. Anders bei der CrankGrind. Sie eliminiert solche Ausfallzeiten und minimiert den Ausschuss. Das Ergebnis ist eine deutliche Steigerung der Produktivität. KONTAKT daniel.mavro@schaudtmikrosa.com

VORTEILE Die Doppelkreuzschlittenschleifmaschine ermöglicht die Synchronbearbeitung benachbarter Haupt- und Hublager mit zwei Schleifscheiben bei einem minimalen Scheibenabstand von 15 Millimetern mit einer maximalen Schleifgeschwindigkeit von 200|m/s. Das bewährte Granitan®Maschinenbett bildet die Basis für die hochpräzisen, stabilen Schleifprozesse. Ein Linearantrieb in der X-Achse sorgt für eine exzellente mechanische SteiƂgkeit und Regelgüte.

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SCHLEIFRING TOOLS & TECHNOLOGY GRUPPE RUBRIK

FAMILIENZUWACHS

Der große Bruder S151 für Werkstücklängen bis 700 / 1300 Millimeter

Mit den beiden neuen Maschinen S131 und S151 baut STUDER die erfolgreich im Markt eingeführte Universal-Rundschleifmaschine S141 zu einer kompletten Baureihe aus

MIT DER CNC-UNIVERSAL-INNENRUNDSCHLEIFMASCHINE S141 für Werkstü-

cke bis 1300 Millimeter Länge setzte STUDER neue Maßstäbe. Das ergonomische Maschinendesign mit großen Schiebetüren für einen leichten Zugang überzeugt ebenso wie die Bedienfreundlichkeit.

BRUDER UND SCHWESTER Mit der S131 bringt STUDER eine kleine Schwester, mit der S151 einen großen Bruder der S141 auf den Markt. Die S131 ist mit einem Schwingdurchmesser über dem Tisch von 250 Millimetern und einer maximalen Schleiƃänge von innen 175 und außen 125 Millimetern deutlich kleiner und kompakter als die S141. Sie ist in einer Ausfüh-

rungslänge für Werkstücke mit Maximallänge von 300 Millimetern erhältlich. Etwas größer als die S141 ist die S151. Sie besitzt einen Schwingdurchmesser über dem Tisch von 550 Millimetern und eine maximale Schleiƃänge von innen 400 und außen 150 Millimetern. Die maximale Werkstücklänge beträgt 700 / 1300 Millimeter. „Die S141 hat ihre Qualitäten bereits im täglichen Praxiseinsatz unter Beweis gestellt. Die neuen Familienmitglieder S131 und S151 werden ebenso überzeugen“, ist sich Projektleiter Bruno Auer sicher. KONTAKT bruno.auer@studer.com

AUSGEREIFTE TECHNOLOGIE Die beiden neuen Maschinen verfügen über die gleiche ausgereifte Technologie und Ergonomie wie die erfolgreiche S141:

Sehr kompakt ist die kleine S131 für Werkstücklängen bis 300 Millimeter

TECHNISCHE DATEN:

S131

S141

S151

Werkstücklänge, max.

300 mm

300, 700, 1300 mm

700, 1300 mm

Teiledurchmesser, max.

250 mm

400 mm

550 mm

Max. Schleiƃänge, innen

175 mm

250 mm

400 mm

Max. Schleiƃänge, außen

125 mm

150 mm

150 mm

Schwingdurchmesser über Tisch

250 mm

400 mm

550 mm

Zulässiges Teilegewicht, max.

100 kg

250 kg

250 kg

HF-Innenschleifspindel

Ø 100 / 120 mm

Ø 100 / 120 / 140 mm

Ø 100 / 120 / 140 mm

Außenschleifscheibe

Ø 250 x 20 mm

Ø 300 x 32 mm

Ø 300 x 32 mm

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Maschinenbett aus Granitan® StuderGuide®-Führungsbahnsystem mit Linearmotoren Einsatz von bis zu vier Schleifspindeln und einem universell einsetzbaren Messtaster durch Schleifspindelrevolver mit integrierter Schwenkachse möglich verschiebbarer Werkstückspindelstock, Schwenkbereich: - 10° bis + 20° (Längenausführung 1300 mm: + 15°) speziell für das Innenschleifen konzipierte robuste Lünette ausrüstbar mit bis zu zwei einschwenkbaren Abrichtvorrichtungen mit stehenden oder rotierenden Abrichtwerkzeugen 15“-Touchscreen-Bedienterminal der Fanuc-Steuerung Serie 31i-B mit integriertem PC zwei verschiedene Betriebssysteme stehen zur Verfügung: StuderWIN und StuderSIM


MÄGERLE

BLOHM

JUNG

STUDER

SCHAUDT

MIKROSA

WALTER

EWAG

DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK: Zeitersparnis vollautomatisches, bedienerunabhängiges Messen parametrierbare Vorlagen fürs Erstellen von Messprogrammen reproduzierbare Messabläufe hochpräzise Messergebnisse auch für Mikrogewindewerkzeuge ab M1 geeignet

HÖCHSTE OBERFLÄCHENGÜTE Für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten geeignet: die neuen JE600 von JUNG

EINZIGARTIG AUF DEM MARKT Neue Softwaremodule ermöglichen das vollautomatische, bedienerunabhängige Messen komplexer Gewindewerkzeuge auf HELICHECK-Messmaschinen BEI DER MESSUNG kritischer Parameter wie Flankendurchmesser oder -winkel verlas-

sen sich viele Hersteller auch heute noch auf Handmessmittel. Da diese jedoch immer nur speziell auf wenige Parameter ausgelegt sind, ist eine komplette Messung aller Geometrien eines Gewindewerkzeugs damit unmöglich. Zudem müssen die Messungen mit Handmessmitteln von speziell ausgebildeten Mitarbeitern durchgeführt werden. Sie sind damit bedienerabhängig und nicht zuverlässig reproduzierbar.

MESSUNG KOMPLEXER GEWINDEWERKZEUGE

Photo: Robert Westrich

Mit der Entwicklung neuer Gewindemessmodule für die Messsoftware Quick Check Modular (QCM) bietet WALTER jetzt eine Lösung für die Messung komplexer Gewindewerkzeuge auf den Messmaschinen HELICHECK PRO und PLUS. Mit den neuen Modulen erhält der Anwender parametrierte Vorlagen für die komplette Messung der Werkzeuggeometrie. Er gibt die entscheidenden Messgrößen ein – beispielsweise Nenndurchmesser, Gewindesteigung, Anschnittlänge, Flankenwinkel –, passt sie gegebenenfalls an und speichert die Vorlage. Daraus erstellt die Maschine ein Messprogramm, das dann abgearbeitet und anschließend in einer Datenbank gespeichert wird – selbstverständlich alles vollautomatisch. Ein ebenfalls automatisch erzeugtes Protokoll dokumentiert die Messergebnisse. Auf diese Weise können Hersteller von Gewindewerkzeugen selbst komplexe Geometrien nicht nur einfach, hochpräzise und vollautomatisch, sondern auch vollumfänglich, bedienerunabhängig und damit reproduzierbar messen.

Sie sind moderne Flach- und ProƂlschleifmaschinen für höchste Präzision und Oberƃächengüte. Die Maschinen der Baureihe JE600 besitzen einen Schleifbereich von 300 x 600 Millimetern und kombinieren eine intuitiv zu bedienende EasyProƂle-Steuerung mit Festprogrammen für die werkstattnahe Handhabung und einer schnellen Anpassung der Abricht- und Schleifzyklen. Damit ist vom konventionellen Planschleifen per Handrad bis zum automatischen ProƂlschleifen eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten bereits mit der Grundausstattung abgedeckt. Ein großzügiger Arbeitsraum mit groß dimensionierter Tür ermöglicht ein optimales Handling der Maschine. KONTAKT thomas.mank@blohmjung.com

KONTAKT christoph.ehrler@walter-machines.de

Werkstattnah: die JE600 mit EasyProƂle-Steuerung

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TOOLS & TECHNOLOGY

FLEXIBILITÄT FÜR GETRIEBEHERSTELLER Mit der neuen Multiwheel Transmission Shaft Technologie bietet SCHAUDT ein ƃexibles Maschinenkonzept zur produktiven Bearbeitung von Getriebewellen auf Basis seiner CamGrind-Plattform

DAS SCHLEIFEN von Getriebewellen stellt hohe Anforderungen an den Bearbeitungsprozess. Unterschiedliche Qualitäten der Lagerstellen entlang eines Werkstückes, divergierende Bezüge der Lagerstellen und Zentren sowie die Bearbeitung von Lager-, Nuten-, Zahnkopfkreisdurchmessern und Schulter-Planƃächen erschweren die Standardisierung des Schleifprozesses. Hier setzt die Multiwheel Transmission Shaft Technologie (MTST) von SCHAUDT an. Sie erlaubt die modulare Zusammenstellung des Bearbeitungskonzepts auf Basis der CamGrind-Maschinenplattform. Von einem einachsigen, hochproduktiven Konzept bis zu einer mehrachsigen, voll ƃexiblen Lösung zur Bearbeitung des gesamten Werkstückes in einer Aufspannung ist jede Auslegung der Maschine möglich. Das Ergebnis sind ƃexible, hochproduktive und vergleichsweise kostengünstige Lösungen für Getriebehersteller.

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Angewandt auf die CamGrind S oder L erlaubt MTST die synchrone Bearbeitung der Lagerstellen und der Zahnkopfkreisdurchmesser in einem Einstich in nur 15 Sekunden. Wird zusätzlich die Bearbeitung von Planƃächen und -schultern gefordert, kann der Schleifspindelstock um eine leistungskonforme Klappspindel erweitert werden. Für die

Flexible Lösung für die Bearbeitung von Getriebewellen zwischen Spitzen: das Multiwheel Transmission Shaft Konzept von SCHAUDT

Komplettbearbeitung einer gesamten Getriebewelle wird eine CamGrind-L2-Plattform mit zwei separaten Schleifspindelstöcken und bis zu vier Spindeln ausgestattet. KONTAKT daniel.mavro@schaudtmikrosa.com


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SCHAUDT

TRENDGERECHT

Durch die neuen Einsatzmöglichkeiten ergeben sich gestiegene Anforderungen an Geometrie, Genauigkeit, Oberƃächengüte und Kantenschartigkeit. „Diesen Trend bedienen wir mit unserer neuen Rotations-

TECHNISCHE DATEN:

Werkzeug ø

165 mm

Werkzeuglänge

185 (255) mm

Werkzeuggewicht

30 kg

Stellƃäche

4,2 m²

Gewicht

3600 kg

Motorleistung

9 kW

Automation

optional

EWAG

Schleifspindel ƃexible Erweiterungsmöglichkeiten: Robotlader für bis zu 72 HSK-Werkzeuge beziehungsweise maximal 7500 zylindrische Werkzeuge

DIE LUFT- UND RAUMFAHRTINDUSTRIE und die

KOMPAKT UND LEISTUNGSSTARK

WALTER

KUNDENNUTZEN minimale Stellƃäche leistungsstarke

Mit der neuen HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION kommt WALTER der Entwicklung zu kleineren und komplexeren PKD-Werkzeugen entgegen

Automobilbranche setzen auf leichte und belastbare Werkstoffe wie hochfestes Aluminium und kohlefaserverstärkte Kunststoffe. Für die Zerspanung dieser Materialien werden Werkzeuge mit besonders harten Schneiden aus polykristallinem Diamant (PKD) und komplexen Geometrien benötigt. Hier gibt es eine eindeutige Entwicklung: Die Werkzeuge werden kleiner, geometrisch komplexer und immer vielfältiger. Anders als herkömmliche Werkzeuge mit eingelöteten PKD-Platten gewähren sie einen großen Spielraum bei der Gestaltung der Werkzeuggeometrie.

MIKROSA

„DIE IDEALE MASCHINE FÜR DIE MASSENPRODUKTION AUF KLEINER STELLFLÄCHE.“ Siegfried Hegele, Produktmanager Erodieren, Walter Maschinenbau GmbH

Erodiermaschine HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION“, erklärt Siegfried Hegele, Produktmanager Erodieren bei WALTER. Die HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION ist eine „Two-in-One“-Lösung zum Erodieren von PKD-Werkzeugen und Schleifen von Werkzeugen aus Hartmetall auf einer Maschine. Sie ist speziell für die Produktion und das Nachschärfen von PKD-Werkzeugen mit Durchmessern bis 165 Millimetern und Längen bis 185 Millimetern (Stirnbearbeitung) beziehungsweise 255 Millimetern (Umfangbearbeitung) ausgelegt. Bei minimalem Platzbedarf von nur 4,2 Quadratmetern können mit der HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION PKD-Werkzeuge in einer Aufspannung komplett bearbeitet werden. Mit einer Antriebsleistung von neun Kilowatt bietet die HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION einen der leistungsstärksten Schleifspindelantriebe im Markt.

OPTIMALE MASCHINE WÄHLEN „Mit der HELITRONIC DIAMOND EVOLUTION bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, aus unserem Erodier-Portfolio die für ihren Zweck optimale Maschine passend auszuwählen. Ob hohe Spindelleistung für das Schleifen, ein hoher Grad an Flexibilität oder efƂziente Massenproduktion – WALTER bedient alle Zielgruppen“, so Hegele. Hinzu kommt die standardmäßige Ausstattung mit DIAMOND-PLUS. Damit wird die Geschwindigkeit des Erodierprozesses automatisch an Störgrößen wie Abtrag, PKD-Material, Elektrodenform und die große Geometrievielfalt angepasst. Das Ergebnis ist eine um bis zu 40 Prozent schnellere Bearbeitungszeit und zugleich eine optimierte Schneidkante. KONTAKT siegfried.hegele@walter-machines.com

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INTERNATIONAL

Dayton in Ohio gilt als Wiege der amerikanischen Luftfahrt. Ein Wandbild zeigt die markanten Köpfe der Gebrüder Wright, die in Dayton aufwuchsen

WACHSEN IN AMERIKA Miamisburg

WASHINGTON, D.C.

Fredericksburg

Einen deutlichen wirtschaftlichen Boom verzeichnete UNITED GRINDING North America in den vergangenen Jahren. Nicht nur deshalb macht sich der US-Ableger der UNITED GRINDING Group Gedanken über noch efƂzientere Betriebsabläufe FOTOGRAFIE: RODERICK AICHINGER

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„DAS WACHSTUM DER VERGANGENEN JAHRE war eine Herausforderung“,

sagt Terry Derrico, seit April 2014 Präsident und CEO der UNITED GRINDING North America in Miamisburg (Ohio). Mit solchen Herausforderungen schlägt er sich gerne herum. Allein im vergangenen Jahr verkaufte die Niederlassung über 250 Maschinen. Mit rund 40 Prozent Marktanteil in den USA behauptet die UNITED GRINDING Group damit ihren Spitzenplatz als größter Maschinenauslieferer in dieser Region. Ein wesentliches Element für diesen Erfolg besteht in der Kontinuität, mit der sich die Gruppe seit vielen Jahren in Nordamerika engagiert: Das größte Vertriebsnetz der Region, mittlerweile um die 200 Mitarbeiter und die hohe Vertrautheit mit dem amerikanischen Markt – nicht umsonst deƂniert die UNITED GRINDING Group die USA und Nordamerika als Heimatmarkt. Und sie will diese Position noch ausbauen.

EINE BREITE ANGEBOTSPALETTE Der Zeitpunkt für dieses Projekt könnte besser nicht gewählt sein: Mit der amerikanischen Volkswirtschaft geht es nach Jahren des

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stotternden Wachstums wieder mächtig aufwärts. Dieser Aufschwung wirkt sich positiv auf die Bestelleingänge der Maschinenindustrie aus, die in den USA bereits seit 2010 Rückenwind verspürt und sich über volle Auftragsbücher freut. Nun proƂtiert UNITED GRINDING North America davon, dass das Unternehmen eine breite Angebotspalette offeriert. Insbesondere die Industriezweige Luftfahrt, Automobilbau, Medizinprodukte und Auftragswerkstätten (sogenannte Job Shops) boomen derzeit. „Einzig in der Energiebranche stellen wir einen leichten Rückgang der Aufträge fest“, so Derrico. Auslöser: der global sinkende Ölpreis, von dem auch Zulieferbetriebe betroffen sind. Er gehe aber nicht davon aus, dass sich dies negativ auf die gesamten Umsatzzahlen von UNITED GRINDING North America auswirken werde, sagt Derrico. Die niedrigeren Kraftstoffpreise hätten unter dem Strich eine Umverteilung zur Folge: Den Konsumenten bleibe am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche und die produzierende Industrie proƂtiere von niedrigeren Transportkosten. Motion 01.2015 37


UNITED GRINDING GROUP

INTERNATIONAL

REGELMÄSSIGE KUNDENBEFRAGUNGEN

UNITED GRINDING North America versucht, das qualiƂzierte Personal an sich zu binden und Nachwuchskräfte auszubilden

Um mit der wirtschaftlichen Entwicklung und den sich stetig wandelnden Kundenbedürfnissen Schritt zu halten, führt UNITED GRINDING North America regelmäßige Net-Promoter-Score®Befragungen durch. Die Resultate dieser Erhebungen ermöglichen es, Anregungen von Kunden direkt aufzunehmen und die eigenen Beratungs- und Serviceleistungen immer weiter zu optimieren. Dies wird begleitet von einer kundenorientierten Unternehmensphilosophie, die unter dem Oberbegriff PuLs® zu einer unternehmensweiten Strategie entwickelt wurde. Ihr Kern ist es, die eigenen Prozesse permanent zu hinterfragen und zu verbessern, Verschwendungen zu vermeiden und damit zum Erfolg der Kunden der UNITED GRINDING Group einen zählbaren Beitrag zu leisten. Mehrere Punkte konnten so bereits identiƂziert werden, in denen sich das Unternehmen noch weiter optimieren kann. Möglichkeiten zur Verbesserung gäbe es in allen Bereichen von Produktion und Service: von der Lieferung von Ersatzteilen bis zur schnellen Entsendung von Fachkräften, um einen Kunden vor Ort zu beraten oder bei der Lösung konkreter Probleme zu unterstützen, sagt er. Sich das Vertrauen der Kunden zu erarbeiten und zu erhalten, gehört zu den grundsätzlichen Zielen von UNITED GRINDING North America. Dazu gehört, lokal die eigene Position auszubauen – auch im Hinblick auf den südamerikanischen Kontinent, der schon über die gemeinsamen Zeitzonen näher liegt als Europa oder Asien. RENZO RUF

Es ist viel zu tun. Durch die kontinuierliche Präsenz im Markt und eine breite Angebotspalette ist UNITED GRINDING North America besonders gut aufgestellt

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„OBERSTES ZIEL IST, DASS DER KUNDE DIE LEISTUNGSMÖGLICHKEITEN UNSERER MASCHINEN VOLL NUTZEN KANN.“ Terry Derrico

IM GESPRÄCH TERRY DERRICO …amtiert seit dem 1. April 2014 als Präsident und CEO der United Grinding North America, Inc. in Miamisburg (Ohio). Zuvor war der ausgebildete Werkzeugmacher unter anderem in leitender Position bei der Marmon Group tätig, einem Mischkonzern, der zum Geschäftsimperium von Warren Buffett gehört.

Bei der Berufung zum CEO vor einem Jahr verkündeten Sie, dass Sie UNITED GRINDING North America in die nächste Wachstumsphase führen wollen. Wie weit sind Ihre Pläne bereits gediehen? Terry Derrico: UNITED GRINDING verkauft nicht nur Schleifsysteme, sondern bietet seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen an. Hier liegt unsere Stärke und dieses Potenzial wollen wir weiter ausschöpfen.

national agierenden Unternehmen bieten. Hier sehe ich eine günstige Gelegenheit für UNITED GRINDING, sich von den Mitbewerbern abzusetzen. Erstmals seit der Finanzkrise zeigen alle Konjunkturprognosen in den USA steil nach oben. Wie zufrieden sind Sie mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Ohio?

Terry Derrico: Oberstes Ziel muss es sein, dass der Kunde die Leistungsmöglichkeiten unserer Maschinen voll nutzen kann. Wir müssen uns deshalb bemühen, die Leerlaufzeiten auf ein Minimum zu verringern.

Terry Derrico: Ohio ist ein sehr wirtschaftsfreundlicher Bundesstaat. Unsere Industrie wird zuvorkommend behandelt. Gibt es Bereiche, in denen die Politik unsere Branche noch stärker unterstützen könnte? Meiner Meinung nach: ja, gerade, wenn es um staatliche Auƃagen geht. Aber im Großen und Ganzen fühlen wir uns gut aufgehoben.

Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

Das war nun aber eine sehr diplomatische Antwort.

Terry Derrico: Ausreichend qualiƂzierte Mitarbeiter zu binden ist nicht ganz einfach, denn in Nordamerika gibt es einen Fachkräftemangel, unter dem die gesamte Branche leidet. Wir können jungen Kollegen hervorragende Perspektiven in einem inter-

Terry Derrico (lacht): Ich arbeite nun schon seit vielen Jahren mit Schweizern zusammen. Allem Anschein nach färbt dies ab.

Was schwebt Ihnen konkret vor?

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IDEAS

WENN JEDER NUR AN SICH DENKT Sportschuhe in den Wunschfarben, Müsli mit Zutaten nach dem eigenen Geschmack, Autos mit personalisierter KonƂguration: Der Trend zu maßgeschneiderten Produkten bestimmt den Consumer-Markt. An die produzierende Industrie stellt diese Mass Customization ganz neue Anforderungen

ER HAT DIE FLIESSBANDFERTIGUNG NICHT ERFUNDEN, ihr aber zum Durchbruch verholfen: Henry Ford revolutionierte die Automobilproduktion. Die Bauzeit eines Ford Model T reduzierte sich dadurch von zwölf Stunden auf 93 Minuten, die Kosten sanken gleichzeitig von 850 auf 370 Dollar. Spätestens mit diesem Coup war die Massenfertigung aus der industriellen Welt nicht mehr wegzudenken. Für individuelle Wünsche war dabei freilich kein Platz: Den Ford T gab es in allen Farben – „solange es Schwarz ist“, wie Henry Ford scherzte. Heute dreht sich der Trend – weg vom Einheitsschwarz à la Ford hin zu einem individuellen Strauß verschiedener Farben. Mass Customization oder individualisierte Massenfertigung nennt sich diese Entwicklung, die inzwischen viele Branchen erreicht hat. „Mass Customization ist die Verbindung zwischen Klasse und Masse“, erklärt Professor Frank Piller. Er ist Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Technologie- und Innovationsmanagement, an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und einer der Vordenker der Mass Customization. „Jeder einzelne Kunde in einem relativ großen Marktsegment soll ein Produkt erhalten, das seinen speziƂschen Bedürfnissen oder Wünschen entspricht – und dies zu einem Preis, den er auch zu zahlen bereit ist“, so Piller weiter. Automobile verfügen heute in der Tat über einen hohen Anteil an Individualisierung – der Kunde kann nicht nur die Farbgestaltung aus vielen Möglichkeiten bis zur Sonderlackierung auswählen, sondern auch zahlreiche Ausstattungsmerkmale nach seinen eigenen Wünschen zusammenstellen. Der überwiegende Teil der Autos wird mit relativ frei bestimmbaren Extras gefertigt: „Das Auto von der Stange gibt es praktisch nicht mehr“, stellt Eckehart Rotter vom Verband der Automobilindustrie fest. Sportartikelhersteller Adidas bietet maßgeschneiderte Schuhe nicht nur für ProƂs an, bei Wettbewerber Nike kann sich der Kunde sein Modell im Internet sozusagen selbst designen. Auch Schokolade, Müsli oder Shampoos werden heute nach Vorgaben der Abnehmer mit speziellen Geschmacksrichtungen, Zutaten oder Rezepturen gefertigt.

„Grundsätzlich ist jede Leistungserstellung – ob nun ein physisches Produkt oder eine Dienstleistung – als Mass Customization vorstellbar. Das gilt selbst für Schleifmaschinen. In einigen Teilbereichen fertigt die UNITED GRINDING Group bereits heute hochindividuelle Maschinen im Sinne einer maßgeschneiderten Lösung für den Kunden, allerdings nicht als Massenprodukt“, sagt Professor HansKnud Arndt. Er leitet die Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik – Managementinformationssysteme am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg. „Ob und wann tatsächlich eine speziƂsche Leistung als individualisierte Massenfertigung verwirklicht werden kann, hängt von der jeweils realisierten Kombination von Design, Technik und Markt ab“, betont er. Wissenschaftler Ralph Seelmann-Eggebert, der mehrere Bücher zum Thema verfasst hat, gibt allerdings zu bedenken, dass zwischen einem „kosmetischen Individualisierungsansatz und echter Mass Customization“ zu unterscheiden sei. Erst wenn der Kunde mindestens eine von mehreren Gestaltungseigenschaften ohne Vorgaben des Produzenten frei wählen könne, der Hersteller also in einem gewissen Umfang gar nicht wisse, was ihn erwarte, könne man wirklich von Mass Customization sprechen. 40 Motion 01. 2015

Photo: Julian Rupp

MASS CUSTOMIZATION AUCH FÜR SCHLEIFMASCHINEN


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Von der Serie zur Vielfalt: Computergestützte KonƂguration ermöglicht kundenindividuelle Consumer-Produkte

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IDEAS

„MASS CUSTOMIZATION WIRD UNSERE KAUFGEWOHNHEITEN REVOLUTIONIEREN.“

Das Bedürfnis nach Individualität haben große Sportartikelhersteller früh entdeckt und personalisieren Turnschuhe in den Wunschfarben

Professor Hans-Knud Arndt

Die Informations- und Kommunikationstechnik stellt eine Schlüsseltechnologie dar, die es ermöglicht, immer neue und immer stärker individualisierte Leistungen am Markt anzubieten. So spielt das Internet sicher eine entscheidende Rolle, weil es gewissermaßen das Front-End, die Benutzeroberƃäche der Maßanfertigung schafft. „DiversiƂzierung mündet letztlich in eine Mass Customization“, so Professor Arndt. Allerdings muss jedes Unternehmen dabei sehr strikt darauf achten, seine Kernkompetenzen nicht aus den Augen zu verlieren. Dieter Rams, der berühmte ehemalige Chefdesigner der Firma Braun, hat es einmal so ausgedrückt: „Ein Verlassen der Kernkompetenzen führt zur Beliebigkeit, und Beliebigkeit können sich Unternehmen im Hinblick auf den langfristigen Erfolg am Markt nicht leisten.“

VOM PREMIUM- ZUM VOLUMENPRODUKT Zweifellos gibt es auch Grenzen für Mass Customization, aber diese sind nicht langfristig festgeschrieben, sondern verändern sich kontinuierlich. „Diese Grenze wird ganz eindeutig neben der Produktart vor allem durch das Produktniveau beeinƃusst“, führt Arndt aus. Premiumprodukte unterliegen eher beziehungsweise in einem viel größeren Maß einer Mass Customization als Volumenprodukte. Es gibt also zu einem gegebenen Zeitpunkt eine preisbezogene Grenze, aber diese kann und wird sich – bei geeigneter Kombination von Design, Technik und Marktansprache – weg vom Premium- und hin zum Volumenprodukt verschieben. Auf der anderen Seite haben hochwertigere Waren und Dienstleistungen grundsätzlich viel größere Möglichkeiten zur weiteren Individualisierung. Wichtige Faktoren für den Erfolg der Individualisierung sind neben den Kosten, die in einem bestimmten Rahmen bleiben müssen, Lieferzeiten und Liefertreue. In den letzten Jahren hat sich die Anspruchs- und Erwartungshaltung der Kunden entscheidend zu einer immer kürzeren Zeitdauer und einem immer höheren Grad an Verbindlichkeit verändert – Amazon und Co. sei Dank. Umsetzen lassen sich solche Forderungen allerdings nur durch eine entsprechende Ausgestaltung und Beherrschung der unternehmerischen Prozesse.

immer komplexer, obwohl viele Nutzer klagen, dass sie die zusätzlichen Funktionen und Features gar nicht brauchen. Das Problem der Überforderung ihrer Kunden müssen Anbieter bereits in der Produktentwicklungsphase annehmen und lösen. Auch hierbei spielt die Kernkompetenz eines Unternehmens in Bezug auf Design, Technik und Markt die entscheidende Rolle. Ohne Zweifel müssen Kunden den Umgang mit neuen Technologien und Wahlmöglichkeiten erlernen. Das nimmt Zeit in Anspruch und ist in vielen Fällen sicher auch altersabhängig. Deshalb müssen Unternehmen, die im Bereich Mass Customization erfolgreich sein wollen, ihren Kunden Hilfestellung anbieten. Das kann auf verschiedenen Kanälen erfolgen: Beratung durch einen Verkäufer, Hilfestellung im Internet, Telefonkontakte oder soziale Medien. „Ein solches Dienstleistungsangebot wird immer bedeutender für den Erfolg eines Unternehmens“, sagt Arndt. Die UNITED GRINDING Group hat ein Paket geschnürt, mit dem Kunden schon vor dem Verkauf und dann über den kompletten Lebenszyklus einer Schleifmaschine umfassend betreut werden. Nicht allein die Unternehmen, auch andere Kunden können mithilfe der sozialen Medien eine führende Rolle bei diesem Lernprozess übernehmen. Und über diese Medien artikulieren sie auch die Bereitschaft, sich auf Produkte einzulassen, die per Mass Customization individualisiert hergestellt werden. Sobald diese Bereitschaft vorhanden ist, sollten Unternehmen alles tun, um den KonƂgurationsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.

INTERAKTION MIT DEM KUNDEN

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VERÄNDERTE KAUFGEWOHNHEITEN Eines ist auf jeden Fall sicher: Die Zeiten von Henry Ford mit ausschließlich schwarzen Autos sind unwiederbringlich vorbei. „Tendenziell ist davon auszugehen, dass Mass Customization unsere Kaufgewohnheiten revolutionieren wird“, prophezeit Arndt. Allerdings sollte schon aus ökologischen Gründen einer hemmungslosen Individualisierung Einhalt geboten werden. Eine gewisse Standardisierung, wie sie bei Autos noch vorherrscht, bleibt durchaus sinnvoll und macht Produkte unter Umständen langlebiger, brauchbarer und besser bedienbar. Und ist es nicht das, was wir alle immer wollten? KLAUS JOPP

KUNDENBEISPIELE ZUM THEMA KLEINSERIEN FINDEN SIE IN DER GESCHICHTE „DREI SIND EINE SERIE“ AB S. 14.

Photo: iStock

Fragt sich nur, ob die potenziellen Besteller wirklich immer wissen, was sie wollen – denn nur dann kann Mass Customization letztlich funktionieren. In einem Beitrag des Magazins „Impulse“ äußert sich Professor Nikolaus Franke, Leiter des Instituts für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien, zu dieser Frage. Viele Menschen fühlten sich überfordert. „Man kann sich aber selbst besser kennenlernen“, so Franke, der den Lerneffekt für wichtig hält. Voraussetzung hierfür ist ein gutes Toolkit, also eine Online-Plattform, auf der die Kunden Wünsche und Vorlieben in individuelle Produkte umwandeln können. Wer als Unternehmen den Lernfaktor effektiv unterstützt, kann mit einer deutlich höheren Zahlungsbereitschaft rechnen. Auch Arndt hält die Interaktion mit dem Kunden im Sinne einer Beratung für notwendig: „Der Markt lehrt, dass die Frage nach dem Kundenwillen immer in Richtung von noch mehr Auswahlmöglichkeiten beantwortet wird. Es galt und gilt: je mehr, desto besser.“ So wurden beispielsweise Textverarbeitungs- oder Handyprogramme


MÄGERLE MÄGERLE

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MOTION-KALENDER: DIE WICHTIGSTEN TERMINE DER NÄCHSTEN MONATE

STUDER STUDER

SCHAUDT SCHAUDT

MIKROSA MIKROSA

WALTER WALTER

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JUNI 2015 9. – 12.6.15 MACH-TOOL, POZNAĝ, POLEN Die internationale Fachmesse ist einer der wichtigsten Treffpunkte für Fachbesucher im Bereich Werkzeugmaschinen und eine der größten Ausstellungen dazu in Europa. www.machtool.mtp.pl

MAI 2015 26. – 29.5.15 AUSTECH, MELBOURNE, AUSTRALIEN Als einzige Messe ihrer Art in Australien ist die Austech speziell auf Metallbearbeitung und Werkzeugmaschinen ausgerichtet. www.amtil.com.au/austech

JUNI 2015 9. – 12.6. MACH-TOOL, POZNAĝ, PL

MAI 2015 26. – 29.5. AUSTECH, MELBOURNE, AU

Die internationale Fachmesse für Maschinen- und Anlagetechnik Ƃndet als Verbundausstellung der Messen Tools & Hardware Indonesia, Industrial Automation & Logistics Indonesia und Machine Tool Indonesia statt. www.manufacturingindonesia.com

1. – 5.9.15 CIEME, SHENYANG, CHINA Einmal im Jahr treffen sich bei der China International Equipment Manufacturing Exposition über 1000 Aussteller mit mehr als 10 000 innovativen Produkten. Fachbesucher aus Handel und der verarbeitenden Industrie können sich über weltweit führende Technologien informieren. www.cnzbh.com

JULI 2015 22. – 23.7. OPEN HOUSE, TOOL EVENT FREDERICKSBURG, USA

DEZEMBER 2015 2. – 5.12.15 MANUFACTURING INDONESIA, JAKARTA, INDONESIEN

SEPTEMBER 2015

DEZEMBER 2015

SEPTEMBER 2015 1. – 5.9. CIEME, SHENYANG, CN 16. – 17.9. UNITED GRINDING UNIVERS MIAMISBURG, USA

2. – 5.12. MANUFACTURING INDONESIA, JAKARTA, ID

29.9. – 1.10. TOOLEX, SOSNOWIEC, PL

NOVEMBER 2015 18. – 21.11. METALEX, BANGKOK, TH

OKTOBER 2015 5. – 10.10. EMO, MAILAND, IT 6. – 11.10. TATEF, ISTANBUL, TR

SAVE THE DATE OKTOBER 2015 5. – 10.10.15 EMO, MAILAND, ITALIEN

NOVEMBER 2015

Fotos: Lorem ipsum doloerem siten amaten

18. – 21.11.15 METALEX, BANGKOK, THAILAND Die größte internationale Fachmesse für Werkzeugund Metallverarbeitungsmaschinen der ASEAN-Staaten trägt das Motto „InƂnite Solutions. One Show.“ Rund 2700 Marken präsentieren sich den Besuchern. www.metalex.co.th

Unter dem Motto „Let‘s build the Future“ treffen sich internationale Aussteller und zahlreiche Besucher auf der Weltleitmesse für Werkzeugmaschinen und Metallbearbeitung. Die Messe Ƃndet jährlich abwechselnd in Hannover und Mailand statt. www.emo-milano.com

Weitere Fachmessen Ƃnden Sie unter: www.grinding.ch

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United Grinding Group AG Jubiläumsstrasse 95 3005 Bern, Schweiz Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12 info @grinding.ch www.grinding.ch

FLACH- UND PROFIL

RUND

WERKZEUG

Mägerle AG Maschinenfabrik

Fritz Studer AG

Walter Maschinenbau GmbH

Walter Ewag Asia PaciƂc Pte. Ltd.

Allmendstrasse 50 8320 Fehraltorf, Schweiz Fon +41 43 355 66 00 Fax +41 43 355 65 00 sales@maegerle.com

3602 Thun, Schweiz Fon +41 33 439 11 11 Fax +41 33 439 11 12 info@studer.com

Jopestraße 5 72072 Tübingen, Deutschland Fon +49 7071 9393 0 Fax +49 7071 9393 695 info@walter-machines.com

25 International Business Park #01-53/56 German Centre 609916 Singapur Fon +65 6562 8101 Fax +65 6562 8102 info.sg@walter-machines.com

Blohm Jung GmbH

Lengnaustrasse 12 2504 Biel, Schweiz Fon +41 32 344 04 50 Fax +41 32 314 06 71 info@studer.com

Fritz Studer AG Kurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, Deutschland Fon +49 40 7250 02 Fax +49 40 7250 3287 sales-hh@blohmjung.com

Ewag AG Industriestrasse 4 4554 Etziken, Schweiz Fon +41 32 613 31 31 Fax +41 32 613 31 15 info@ewag.com

Schaudt Mikrosa GmbH Blohm Jung GmbH Jahnstraße 80–82 73037 Göppingen Deutschland Fon +49 7161 612 0 Fax +49 7161 612 170 sales-gp@blohmjung.com

Saarländer Straße 25 04179 Leipzig, Deutschland Fon +49 341 4971 0 Fax +49 341 4971 500 sales@schaudtmikrosa.com

Walter Kuįim s.r.o. Blanenská 1289 66434 Kuįim, Tschechien Fon +420 541 4266 11 Fax +420 541 2319 52 info.wcz@walter-machines.com

StuderTEC K.K. Matsumoto Bldg. 2F 4-10-8, Omorikita, Ota-ku Tokio 143-0016, Japan Fon +81 3 6801 6140 Fax +81 3 6662 6970 info.jp@studer.com

Walter Ewag Japan K.K. 1st ƃoor MA Park Building Mikawaanjo-cho 1-10-14 Anjo City 446-0056, Japan Fon +81 556 71 1666 Fax +81 566 71 1668 info.jp@walter-machines.com

Walter Ewag UK Ltd. B 13 Holly Farm Business Park Honiley, CV8 1NP Kenilworth Warwickshire, Großbritannien Fon +44 1926 4850 47 Fax +44 1926 4850 49 info.uk@walter-machines.com

Walter Ewag Italia S.r.l. Via G. Garibaldi, 42 22070 Bregnano (CO), Italien Fon +39 31 7708 98 Fax +39 31 7760 429 info.it@walter-machines.com

Walter Ewag do Brasil Ltda. Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia 18 085-290 Sorocaba, Brasilien CEP: 18 085 290 Fon +55 15 3228 6910 Fax +55 15 3228 1366 vendas@walter-maquinas.com.br

UNITED GRINDING Group International United Grinding (Shanghai) Ltd. 1128, Tai Shun Road Anting Town Jiading District Shanghai 201814, China Fon +86 21 3958 7333 Fax +86 21 3958 7338 info@grinding.cn

United Grinding (Shanghai) Ltd. Beijing Branch OfƂce Room 202, Building 18 Tower B, Universal Business Park No.10 Jiuxianqiao Road Chaoyang District Beijing 100015, China Fon +86 10 8526 1040 Fax +86 10 6500 6579 info@grinding.cn

United Grinding (Shanghai) Ltd. Chongqing Branch OfƂce

United Grinding GmbH India Branch OfƂce

United Grinding North America, Inc.

15-11 Building 4, No.18 Jinshan Road, Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, China Fon +86 23 6370 3600 Fax +86 23 6374 1055 info@grinding.cn

No. 487 - D1 & D2A 4th Phase, KIADB Main Road Peenya Industrial Area Bangalore 560058, Indien Fon +91 80 30257 612 Fax +91 80 30257 603 info.in@grinding.ch

510 Earl Blvd. Miamisburg, OH 45342, USA Fon +1 937 859 1975 Fax +1 937 859 1115 customercare@grinding.com

United Grinding (Shanghai) Ltd. Guangzhou Branch OfƂce

United Grinding GmbH Moscow OfƂce

Room 2003, 20/F Center Plaza Tower B 161 Linhexi Road Tianhe District Guangzhou 510620, China Fon +86 20 3862 1241 Fax +86 20 3862 1270 info@grinding.cn

Puschkinskaja nab., 8a 119334 Moskau, Russland Fon +7 495 956 93 57 Fax +7 495 956 93 59 info.ru@grinding.ch

5160 Lad Land Drive Fredericksburg, VA 22407, USA Fon +1 540 898 3700 Fax +1 540 898 6819 customercare@grinding.com

United Grinding North America, Inc.

United Grinding Mexico S.A. de C.V. Blvd. Bernardo Quintana No. 7001 Of. 1003 Querétaro, Qro. 76079, Mexiko Fon +52-1-555-509-7739 customercare@grinding.com


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