Atlas der Fische Sachsens

Page 343

Bastarde (Hybriden)

Cyprinidenbastard mit vermutlicher Beteiligung des Alands (Leuciscus idus).

Tigerforelle aus dem Hetzbach bei Oederan mit einer Gesamtlänge von 22 cm. Fang vom 1. September 2009.

Bachforelle × Bachsaibling (Tigerforelle) Salmo trutta × Salvelinus fontinalis Die Tigerforelle entsteht durch die Kreuzung von Bachforelle und Bachsaibling. Der Bachsaibling besetzt in Nordamerika die gleiche ökologische Nische wie die Bachforelle in Europa. Aufgrund der gleichen Lebensweise (Laichzeit) und Lebensraumansprüchen (Forellenregion, Laichsubstrat) kann es bei gleichzeitigen Vorkommen zu Mischlingen kommen. Die Tigerforelle wurde in Sachsen zumeist nur in Einzelexemplaren nachgewiesen. Sie tritt nur sporadisch in

Atlas der Fische Sachsens | 2016

jenen Gewässern auf, in denen beide Ausgangsarten vorkommen. Bestände aus mehreren Exemplaren von Tigerforellen konnten nicht nachgewiesen werden. Ebenso ist auffällig, dass die Fische kleinwüchsig bleiben und nur selten Körperlängen größer 20 cm erreichen. Die gezielte Zucht der Tigerforelle ist möglich, wird in Sachsen aber nicht betrieben. Bei der Kreuzung gibt man die Milch eines Bachsaiblings über die Eier der Bachforelle, um bessere Schlupf- und Überlebensraten zu erzielen als bei der inversen Geschlechterwahl. Die Züchtung findet gelegentlichen Einsatz in süddeutschen Angelteichen. Der Besatz in Fließgewässer wird kritisch gesehen und ist in einigen Bundesländern verboten.

343


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.