Peledmaräne Coregonus peled (Gmelin, 1789)
Peledmaräne (Coregonus peled), Fang aus der Elbe bei Prossen.
Historische Vorkommen Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist das nördliche Asien, in Nordeuropa ist sie in Schweden und Estland heimisch. Sie ist in Sachsen keine heimische Art. 1963 kam erstmalig Peledmaränenbrut, die von in Storkow erbrüteten Eiern aus der Sowjetunion stammte, in die Litschener Teiche bei Hoyerswerda und in Teiche bei Wermsdorf, Machern und Müglenz. Es gelang teilweise davon nach zwei Jahren Laichfische abzustreichen und Brut zu erzeugen (Mix & Sarodnik, 1965; Thiele & Säuberlich, 1964). Auf Grund von Verfahrensschwierigkeiten und für Coregonen ungeeigneten Teichen verschwanden diese Fische aber bald wieder aus der fischereiwirtschaftlichen Praxis. Die Nachweise in der Elbe gehen offenbar zurück auf Fische, die in Tschechien Teichwirtschaften entwichen sind. Hahnel & Lusk (2005) berichten, dass die Peledmaräne 1970 erstmals in die ČSSR importiert wurde, und in den Einzugsgebieten von Elbe, Oder und March verbreitet sei.
Verbreitung Die Peledmaräne konnte im Rahmen der planmäßigen Fischbestandsuntersuchungen in Sachsen nicht nachgewiesen werden. Die 1993 im Elbhafen Prossen gefangenen Exemplare sind sicherlich aus tschechischen Teichwirtschaften entwichen oder ausgesetzt worden. Gleiches gilt für ein halberwachsenes Exemplar, welches 1999 ebenfalls im Elbhafen Prossen gefangen wurde. Im April 2000 wurden zur Klärung einer Eignung dieser Art für sächsische Braunkohlerestseen im Kulkwitzer See bei Leipzig eine Million Brütlinge aus Polen ausgesetzt. Bei Probebefischungen konnten bislang noch keine Nachweise erbracht werden.
Atlas der Fische Sachsens | 2016
Porträt der Peledmaräne (Coregonus peled). Deutlich ist das endständige Maul zu erkennen.
Bedeutung In ihrer Heimat ist sie wirtschaftlich von Bedeutung. In Böhmen wird sie seit geraumer Zeit als Nebenfisch der dortigen Teichwirtschaften gezogen. Sie scheint aber ausreichend tiefe, nur schwach besetzte Teiche zu benötigen, die zudem nicht jährlich abgefischt werden dürfen. Die Art könnte auch in Sachsen zunehmende Bedeutung bei der Zucht in Teichen und bei der Bewirtschaftung großer Tagebaurestgewässer erlangen, wenn sich ihre fischereiwirtschaftliche Eignung erweist. Bei Nahrungsmangel bildet sie, wie auch andere Coregonen, Zwergpopulationen aus.
Gefährdung Nicht bewertet.
265