Atlas der Fische Sachsens

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Nordseeschnäpel, Große Maräne Coregonus maraena (Bloch, 1779)

Große Maräne (Coregonus maraena). Die Großen Maränen des Elbgebietes wurden früher als Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus) bezeichnet.

Verbreitung Der Nordseeschnäpel konnte in Sachsen nicht nachgewiesen werden. Nach den Fangergebnissen der ARGE Elbe beläuft sich das einzige Vorkommen des Nordseeschnäpels in der Brackwasserzone der limnischen Unterelbe (zwischen Nordsee und Hamburg). Seit einigen Jahren laufen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt Besatzmaßnahmen mit vorgestreckter Schnäpelbrut. So wurden im Jahre 2000 zwischen Magdeburg und der Havelmündung 500.000 Jungfische ausgesetzt. Zwischen 2010 und 2015 wurde am neuen Doppelschlitzpass in Geesthacht 194 Schnäpel beim Aufstieg registriert (Adam & Bader, 2015). Sollten sich die Bestände weiter erfolgreich entwickeln, kann auch mit dem Wiederauftreten des Nordseeschnäpels in Sachsen gerechnet werden. Im Zuge der Rekultivierung von ehemaligen Braunkohlegruben wurde eine Reihe geeigneter Seen mit der Großen Maräne besetzt. Inzwischen werden von Anglern Fische dieser Art regelmäßig gefangen. Gleichzeitig wurde nachgewiesen, dass sich die Fische reproduzieren.

Bedeutung Der Nordseeschnäpel hatte zu Zeiten seines häufigen Auftretens bis vor etwa hundert Jahren eine große wirtschaftliche Bedeutung. Der Fang erfolgte vornehmlich aber in den Mündungsgebieten und Unterläufen der Flüsse. Sein Fleisch war schmackhaft und galt als Delikatesse. Nordseeschnäpel (Coregonus maraena). Historisches Präparat aus den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden. Dieser Fisch wurde 1880 in der Elbe bei Dresden gefangen. Die eröffneten, voll entwickelten Ovare zeigen, dass diese Art früher auch in der Oberelbe abgelaicht haben muss.

Atlas der Fische Sachsens | 2016

Gefährdung Die Art wurde nicht bewertet.

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