Kleine Maräne Coregonus albula (Linnaeus, 1758)
Unter günstigen Ernährungsbedingungen erreichen Kleine Maränen (Coregonus albula) im Durchschnitt eine Gesamtlänge von 25 cm.
Historische Vorkommen Die Fischart kommt ausschließlich in geschichteten, nährstoffarmen Seen des Norddeutschen Flachlands östlich der Elbe vor. Da in Sachsen keine natürlichen Seen existieren, sind historische Vorkommen auszuschließen.
Verbreitung Die Kleine Maräne gewinnt als Freiwasserfisch der entstehenden großen und tiefen Braunkohlerestseen immer stärker an Bedeutung. Bedingt durch ihre speziellen Lebensraumansprüche und die besonderen biotischen und abiotischen Bedingungen dieser Gewässer scheint sie für einen Besatz vielfach geeigneter als die Große Maräne zu sein. Einzelne Gewässer wie das Speicherbecken Mortka weisen schon stabile, wirtschaftlich genutzte Bestände bei hervorragendem Wachstum der Fische auf. Dort sind auch keine Stützmaßnahmen durch Besatz mehr nötig. Auch andere Bergbaurestseen in Sachsen sind mit dieser Art besetzt worden und diese reproduziert sich inzwischen vielfach erfolgreich. Das vitale Vorkommen von C. albula im Restsee Dreiweibern entstand offenbar durch Einwanderung aus dem Speicherbecken Mortka I über einen 2 km langen Kanal, so dass künftige Restseenketten bei intakten Verbindungen auch ohne Besatzmaßnahmen besiedelt werden können (Rümmler et al., 2004). Gesichert sind gegenwärtig Vorkommen der Art im Cospudener See, dem Werbener See, dem Markleeberger See, dem Seelhausener See, dem Speicherbecken Mortka, dem Dreiweiberner See sowie dem Berzdorfer See.
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Historische Abbildung der Kleinen Maräne (Coregonus albula) aus Walter (1913).
Bedeutung Die Kleine Maräne ist als Qualitätsfisch ein wichtiges Fischereiobjekt in geeigneten Seen und erreicht dort auch wirtschaftliche Bedeutung. Ihr Fang erfolgt mit pelagischen Schwebnetzen. Sie ist wie die anderen Maränen-Arten bestens geeignet, das Freiwasser großer sauberer Seen zu besiedeln. Eine Bedeutung kommt ihr in Sachsen vor allem für den Besatz der entstehenden künstlichen Tagebaurestseen zu. Ihre Nutzung ist Aufgabe der Berufsfischerei, da ein Fang mit Angeln kaum möglich ist.
Atlas der Fische Sachsens | 2016