Atlas der Fische Sachsens

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Plötze, Rotauge Rutilus rutilus (Linnaeus, 1758)

Die Plötze (Rutilus rutilus) war in der verschmutzten Elbe mit etwa 75 Prozent der Biomasse der gefangenen Fische die häufigste Art. Mit der Verbesserung der Wasserqualität nach 1990 und der Zunahme anspruchsvoller anderer Arten verlor sie ihre Dominanz.

Bedeutung Aufgrund ihres massenhaften Auftretens ist die Plötze der von Anglern am häufigsten gefangene Fisch. Plötzen besitzen ein durchaus schmackhaftes Fleisch und können in vielfältiger Weise verarbeitet werden. Wegen ihrer arbeitsintensiven Zubereitung (Entschuppen) und aufgrund ihrer geringen Körpergröße sowie der damit verbundenen unangenehmen Grätigkeit wird sie allerdings als Speisefisch in Sachsen nicht in nennenswertem Maße genutzt. Wie Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, könnten neuerdings auf dem Markt angebotene Verarbeitungsmaschinen, die die Gräten zerschneiden, bei Massenanfall durchaus auch diese Fischart in größerem Umfang für die menschliche Ernährung erschließen. Fischereiwirtschaftliche Bedeutung hat die Plötze jedoch vor allem als Beutefisch und auch als Köderfisch für Raubfische (Aal, Zander, Hecht usw.).

Gefährdung Die Plötze ist aufgrund ihrer weiten und zahlreichen Verbreitung sowie ihrer Anspruchslosigkeit nicht gefährdet.

Porträt einer Plötze (Rutilus rutilus), auch Rotauge genannt.

Atlas der Fische Sachsens | 2016

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