FrauenBlick Nr. 5

Page 1

AUSGABE 4 / 2014 | ZKZ 86390 | 4,- EURO

FRAUEN

BLICK WA(H)RE WERTE Die Aura des Wertvollen: Im Gespräch mit InnovationsGuru Mario Pricken • Share Economy: Teilen ist das neue Haben • Glück schlägt Geld: Generation Y fordert Personalchefs • Tante Emmas Comeback: Einkaufen ohne Verpackung • Juristentipp: ehrlich werben • Auf Augenhöhe: Führen mit Wertschätzung • Kämpft gegen Korruption: Edda Müller von Transparency International

DAS MAGAZIN FÜR FRAUEN, DIE ENTSCHEIDEN


Foto: www.mediaserver.hamburg.de/C. Spahrbier

AKTUELLE NACHRICHTEN ÃœBER DEN WIRTSCHAFTSSTANDORT FINDEN SIE AUF HAMBURG NEWS

www.hamburg-news.hamburg

Anz HH News in FrauenBlick_176_265.indd 1

30.10.14 16:06


WIllkommeN

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und nicht den Wert.“

WA(H)RE WERTE

Für den einen sind sie Werte: Haus, Auto, Yacht und teure Hobbies. Statussymbole, die beweisen sollen: „Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und euch? Jaaaa, ihr könnt schwer mithalten.“

Diamonds are a girls best friend? Oder haben Diamanten nicht schon längst ausgedient? Sind Werte nicht vielmehr jene, die uns gut tun? Die vom Alltag gestresste Seele streicheln in einer Welt, die sich immer schneller und schneller dreht, in der offline sein fast nicht mehr möglich und damit allein schon ein großer Luxus ist, und die uns selten Zeit zum Innehalten gibt? Und plötzlich, in einem Moment der Ruhe, erinnern wir uns an damals, als wir barfuß über die vom Sommerregen getränkte Wiese liefen und die frischen Sonnenstrahlen genossen. Eine Erinnerung. Auch viel wert.

Foto: Bodo Krug

Oscar Wilde (Irischer Schriftsteller)

„Alles, was in dieser Welt Wertschätzung verdient, hat seinen Ursprung im Herzen, nicht im Kopf“, hat mal jemand gesagt und trifft damit eigentlich schon den Nagel auf den Kopf. Schließlich sind Werte Philosophien, Nachhaltigkeit, ein respektvoller Umgang (auch mit Mitarbeitern und Kollegen), eine humane Arbeitswelt, in der Leistung, Einsatz und Können gewürdigt werden. Wenig überraschend: Aktuellen Studien zufolge unterstützen Führungskräfte ganz wesentlich die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter, wenn sie ihnen nur genug Wertschätzung entgegenbringen. Von gegenseitiger Wertschätzung profitieren auch die Kollegen untereinander. Und was im beruflichen Bereich funktioniert, gilt natürlich auch genauso für das Kleinunternehmen „Familie“. Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns mit dem Thema Werte intensiv beschäftigt und allerhand Wissenswertes und Diskussionswürdiges gefunden. Lesen Sie selbst! Ihre Ilona Lütje & Daniela N. Barth

auf h c a Einf ed Ice h Crus ßen! e geni

Perfekte Zutaten. Perfekter Mix. Perfekte Cocktails für alle Feste, die da kommen mögen ... Egal, ob Nikolaus, Julklapp, Weihnachten oder Silvester: Machen Sie Ihre Partys und Events zu etwas Besonderem mit den ersten vorgemixten Cocktails in Barqualität von SHATLER’s. Barfeeling für jede Gelegenheit – gute Drinks haben immer Saison!

SHATLER’s in Ihrer Nähe: shatlers.de/shopfinder Veranstaltungskonditionen unter info@shatlers.de

3


INHALT IN INHALT

EDITORIAL

26

3 Wa(h)re Werte!

Über das, was wirklich wichtig ist und was wichtig scheint

NEWS 6 Gut zu wissen: Gleichberechtigt, glücklich, nachhaltig und engagiert

IM GESPRÄCH 8 Interview: Mario Pricken – Die DNA des Begehrens: Wertvolle Dinge haben eine Biografie.

BUSINESS 12 Schöner Arbeiten: Sanftes Licht, besseres Büroklima, leise Rollkoffer – Produkte für Ästheten

17 Handelskammer: Corinna Nienstedt feiert ihr Dienstjubiläum

18 Tante Emmas Comeback: Marie Delaperrière ist „Unverpackt“

24 Da haben Sie Recht: Muss Werbung die Wahrheit sagen? Jurist Dirk Feldmann über gekonnte Formulierungen

45 Meisterstrasse: Perlen des Handwerks ERFOLG 30 Auf Augenhöhe: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

8

32 Starke Frau: Edda Müller, Vorsitzende von Transparency

International Deutschland, engagiert sich gegen Korruption, Seilschaften und Lobbyismus

35 Lesen! Der Werte-Index 2014, Otto Normalverbraucher,

32

die Biografie einer Unbestechlichen und mehr Entdeckenswertes

38 Lernen: Besser studieren an der Nordakademie GESELLSCHAFT 14 Glück schlägt Geld: Die Philosophie der Generation Y verändert die Wirtschaft. Wie gewinnen Unternehmen die Besten für sich?

14

17

22 Kultur: Hamburg als Kulturmetropole 26 Share Economy: Warum der Trend zum gemeinsamen Nutzen Ökonomen ebenso begeistert wie Unternehmensgründer und Weltverbesserer

NETWORK

18

40 Kennen Sie die schon? Spannende Frauen und nützliche Verbände

44 Nicht verpassen: Termine und Events

41 IMPRESSUM 46 FAMOUS LAST WORDS & ABO 4


AZ_Dolzer_FB_213 mmx277 mm_RZ.indd 1

04.11.14 14:13


NEW NEWS

gut Zu WIsseN

ENGAGEMENT Wie man Paparazzi für eine gute Sache einspannen kann, zeigten kürzlich die „Spiderman“-Nachwuchsstars Emma Stone, 25, und Andrew Garfield, 30. Auf der Straße in New York verbargen sie ihr Gesicht hinter Pappschildern mit Botschaft: „Wir brauchen die Aufmerksamkeit nicht, aber diese wunderbaren Organisa-

tionen schon“, stand darauf, und eine Liste mit Non-Government-Organisationen wie WWO, die weltweit Waisenkinder unterstützt. Man stelle sich den Aufmerksamkeitswert vor, den Barbara Schöneberger oder Til Schweiger hierzulande mit solchen Zetteln erreichen könnten!

VERTRAUEN Weltweit sinkt das Vertrauen in die Führungsqualitäten des Topmanagements. Glaubten im Vorjahr 25 Prozent der Befragten an diese, sind es jetzt nur noch 22 Prozent, geht aus einer Umfrage der internationalen Kommunikationsagentur Ketchum hervor. Die gute Nachricht: Frauen haben ihre Vertrauenswürdigkeit seit 2013 gegenüber Männern deutlich verbessert, insbesondere im Punkt „offene, transparente Kommunikation“ (62 Prozent versus 38 Prozent). Ein schlechter Führungsstil hat unmittelbare Auswirkungen auf das Geschäft. 61 Prozent haben deswegen schon eine Firma boykottiert oder weniger von ihr gekauft. Befragt wurden im Januar 2014 mehr als 6500 Menschen aus 13 Industrienationen. www.ketchum.com/de/ketchum-publico-news

Adidas hat sich in den „Best Global Green Brands“ von Platz 15 auf Platz 8 geschoben und ist damit das einzige deutsche Unternehmen in der Spitzengruppe. Der Agentur für Markenberatung „Interbrand“ (mit Filiale in Hamburg) zufolge hat Adidas dies seiner Vierfach-Strategie zu verdanken: Beschaffung und Entwicklung umweltfreundlicher Materialien, Durchsetzung grundlegender Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie der Umweltverschmutzung. Im Juli beugte sich Adidas auch dem Druck von Greenpeace und teilte mit, es werde bei 90 Prozent seiner Produkte keine gewässerbelastenden Perfluorcarbone (PFC) mehr einsetzen, ab 2018 bei 99 Prozent. www.interbrand.com/de

6

GLÜCK

Hamburg gehört zu den lebenswertesten Städten weltweit. In der Beurteilung des britischen Magazins “The Economist” kam die Stadt in diesem Jahr auf Platz 14. In die Liste fließen dreißig Kriterien ein, Hamburg überzeugte u. a. durch sein Freizeitund Kulturangebot, die Vielfalt und Dynamik des Arbeitsmarktes, die Bildungsmöglichkeiten und die geringe Kriminalitätsrate. Hamburg gehört mit Platz 8 auch zu den Top Ten der Smart Cities Europas, für die der US-Klimaberater Boyd Cohen die innovativsten, umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Städte auflistet. www.hamburg-news.hamburg/de/

Fotos: Fotolia, MTV

NACHHALTIG


WS GLEICHBERECHT I GT Die Führungsebenen deutscher Unternehmen sind noch überwiegend von Männern dominiert. Der Flugzeughersteller Airbus hat nun verkündet, hierzulande den Frauenanteil erhöhen zu wollen. Bei den Führungskräften beträgt er zur Zeit 7,9 Prozent, mittelfristiges Ziel sind 20 Prozent. Durch Förderprogramme soll auch der Anteil der Meisterinnen – derzeit nur 3 Prozent – gesteigert werden. Eine wesentliche Voraussetzung für mehr Frauen in Führung sieht Airbus darin, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. KitaPlätze und flexible Arbeitszeitmodelle sollen Entlastung schaffen – natürlich auch für Väter.

Rund

Euro

6,-

jeder Deutsche im FAIR: So viel gab irtrade-Waren aus. Schnitt 2012 für Fa r stabile MindestDas Siegel steht fü d itsbedingungen un preise, sichere Arbe e. eis ende Anbauw eine umweltschon eutschland.de -d de www.fairtra

Fotos: Fotolia, MTV

RESPEKT

Die Top-Marken für Outdoorkleidung The North Face, Patagonia, Mammut, Jack Wolfskin und Vaude haben sich verpflichtet, keine Daunen von Gänsen und Enten aus Stopfmast oder Lebendrupf zu verarbeiten. „Wir werden die Firmen dabei unterstützen, sichere und transparente Rückverfolgungssysteme für Daunen zu schaffen, um so die Tierquälerei aus der gesamten Produktionskette zu verbannen“, so Gabriel Paun, Kampagnendirektor von „Vier Pfoten“. Die Tierschutzorganisation hat die Initiative gestartet, sie veröffentlicht auch Positivlisten für ethisch handelnde Geflügelproduzenten. www.vier-pfoten.de/kampagnen/ nutztiere/gaense-enten/infolisten

Ticker

+++ Nutzen statt wegwerfen 200 000 Flaschen falsch etikettiertes shampoo, eine Lkw-Ladung voll Windeln: Jedes Jahr landen in Deutschland Waren im Wert von sieben Milliarden euro auf dem Müll. „innatura“, gegründet 2013 in Köln von Juliane Kronen, bekommt solche sachspenden von Unternehmen geschenkt und verteilt sie weiter an gemeinnützige Organisationen. www.innatura.org +++ Handys recyceln ihre Rohstoffe sind selten und wertvoll. Wer mit der Rückgabe vom Handy zum Recycling doppelt Gutes tun will, schaut auf die programme der telefonunternehmen: Die telekom spendet für jedes eingesandte Handy an die deutsche Umwelthilfe, e-plus an den NAbU und Vodafone an die initiative Off-Road-Kids. +++ Brustkrebs Weil Märchen therapie sein können, hat der Verein „mamazone – Frauen und Forschung gegen brustkrebs“ ein Hörbuch mit Mutmachmärchen herausgegeben. prominente Frauen lesen die texte. Zu bestellen für 8 euro unter: www.mutmachmaerchen.de +++ Regenwald und Kaffee in den tropischen Regenwäldern sumatras wächst hervorragender Kaffee – und dort leben die letzten Orang Utans. Das „Orang Utan Coffee projekt“ fördert bauern, die ihre Kaffeeplantagen ökologisch bewirtschaften und auf die Rodung des Urwaldes verzichten, der Lebensraum der primaten ist. www.orang-utan-coffee.com +++ Lügen stresst Wer bei der Wahrheit bleibt, wird gesünder und stärkt seine beziehungen zu anderen Menschen. Lügen hingegen ist chronischer stress pur, weil Lügner Angst haben, entdeckt zu werden. Das belegten psychologen der «University of Notre Dame» in indiana/ UsA.www.health.usnews.com

7


Im gesprach

Die DNA des Begehrens

WERTVOLLE DINGE Was macht Objekte zu etwas Besonderem, warum entsteht ihr Wert erst im Kopf des Käufers und wie können Unternehmen ihren Produkten eine Aura verleihen? Ein Gespräch mit Innovations-Guru Mario Pricken. von Angela Oelckers

8

Foto: Christian Anderl

HABEN EINE BIOGRAFIE


H

err Pricken, warum schätzen die Menschen eine Uhr von Patek Philippe mehr als eine von Swatch? Die Zeit zeigen ja beide exakt. Oh, das hat so viele Dimensionen, wo soll ich beginnen? Ihre Frage enthält schon einen Grund: Namen. Namen sind Marken – und sie sind Orden, die wir uns ans Revers heften und die unserer Umgebung sagen: Wo möchte ich dazu gehören, was habe ich erreicht und für welches Weltbild stehe ich? Ich stelle fest, dass Brand Manager ganz elektrisiert sind davon, was man mit einer Marke alles erreichen kann. Das Produkt muss gar nicht so werthaltig sein – wenn man eine stark aufgeladene Marke als Logo draufklebt, macht das einen Riesensprung und der Manager kann seine Margen maximieren. Bei den Parfums der Luxusmarken ist das so.

Mario Pricken

Foto: Christian Anderl

Der Österreicher berät seit fast 18 Jahren internationale Unternehmen im Bereich Kreativitätsstrategien und Innovation. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft Deutschland entwickelte er neue Innovationsprozesse für Forscher und Ingenieure, er unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst in Wien und schreibt Bücher. www.mariopricken.com

Was macht dann ein wirklich werthaltiges Objekt aus? Es gibt eine wunderbar einfache Definition: Es ist eines, das es wert ist, repariert zu werden. Das werfen Sie nicht weg. Sie werfen nur weg, was keine Geschichte, keine Persönlichkeit hat, was austauschbar ist. Zur tatsächlichen Werthaltigkeit gehört außerdem: wie lang hält es, kann es weitergegeben werden, hat es eine Geschichte, hat es der Welt geschadet oder genutzt? Ich habe in vierjähriger Arbeit mehr als 300 Objekte aus Wirtschaft, Kunst und Religion durchleuchtet und insgesamt acht Gruppen mit 80 Parametern isoliert, die sich in wechselnder Kombination in allem Kostbaren wiederfinden. Zum Beispiel Einzigartigkeit: Im Produkt stecken vielleicht schwer zu gewinnende Materialien oder aufwendige Handarbeit, oder es hat einer berühmten Persönlichkeit gehört.

Edle Aura: Armband von Tamara

„Produkte

entstehen im Unternehmen, im Kopf!“

Werte

Das sind also authentische Eigenschaften, die man nicht fingieren kann? Ganz genau. Authentische Produkte besitzen eine authentische Biografie – von der Geburt bis zum Tod, also von der ersten Idee bis zur Entsorgung. Sie lässt sich mit der herausragender Menschen wie Charlie Chaplin, Coco Chanel oder John F. Kennedy vergleichen: Sie sind mutig, unverwechselbar, sie haben Neuland betreten und Menschen fasziniert. Wertvolle Produkte sind solche Persönlichkeiten, mit denen wir uns gerne umgeben und deren Glanz auf uns abstrahlt. Kein Objekt dieser Welt kann alle achtzig Parameter erfüllen. Wie viele braucht es, um in die Spitzengruppe vorzustoßen? Ich glaube nicht einmal, dass es viele sein müssen. Aber in einem bin ich mir sicher: Man muss die Nummer Eins sein. Wenn der Parameter zum Beispiel Sortenreinheit ist, ist das nur von Vorteil, wenn man nicht Nummer Zwei oder Zwanzig ist, sondern Nummer Eins. Wenn ein Objekt viele Parameter enthält, aber in keinem der Beste ist, wird es nicht wertvoll sein. Die Regel heißt: Das Wertvolle führt. Es folgt nicht. Also kann Mainstream nicht wirklich wertvoll sein? Eher nicht. Massenprodukte müssen permanenten Werbedruck erzeugen, damit wir sie überhaupt wahrnehmen. Sie versuchen vielleicht, mit vorübergehenden Zugangsbeschränkungen ihren Wert zu steigern, aber das ändert nicht wirklich etwas. Was etwas ändert, ist das massenhafte Begehren: Je mehr Menschen durch ihr Begehren die Wertbehauptung eines Produktes, das sie gar nicht bekommen können, bestätigen, desto kostbarer wird es. Schauen Sie sich die ‚Mona Lisa’ an oder Rolls Royce. Außerdem habe ich festgestellt: Wertvolle Dinge wachsen langsam. Das kann man nicht mit einer kurzen, krachenden Einführungskampagne erzwingen, das wäre ein Strohfeuer. >

Comolli, Stiefel von Vicente Sahuc

9


Im gesprach

Diese kleinen Handwerksbetriebe werden seit einigen Jahren von den großen Luxuskonzernen aufgekauft – und sind dann, wie ich finde, weniger authentisch. Ja, leider. Denn sie stehen sofort unter dem Zwang des quartalsweisen Wachstums. Sie geben sich furchtbar Mühe, ihre industrialisierte Produktionsweise wie eine Manufaktur wirken zu lassen, aber in der Regel verschwindet eine authentische Dimension. Wo ist die Seele dieser Unternehmen geblieben? Dieses kurzfristige Denken, dieses schnelle Ausschlachten durch den Werbedruck wird von den Menschen aber durchschaut. Wert denkt nicht in Quartalen, sondern in Generationen. Man muss den Kunden glücklich machen, nicht die Bilanz.

Dann sind Konzernstrukturen ein Risiko für eine authentische Biografie? Auf jeden Fall. Die Leute wollen wissen, woher ihre Produkte kommen und unter welchen Umständen sie entstanden sind. Bis vor ein paar Jahren konnte sich ein Unternehmen noch mit Halbwahrheiten durchmogeln. Aber im omnipräsenten Internet gibt es keine Geheimnisse mehr, mit wenigen Klicks findet ja jeder heraus, ob eine Marke ehrlich agiert oder nicht. Und wenn die Armbanduhr nicht aus der Manufaktur im Jura kommt, sondern aus einer Fabrik in Asien, dann fliegt das dem Unternehmen schnell als Shitstorm um die Ohren. Transparenz ist zu einem der wichtigsten Werte in der Kommunikationswirtschaft geworden, und das ist gut so.

„Die Aura des Wertvollen” (Publicis Publishing, 39,90 Euro) ist ein Ratgeber für kreative Denker in Produktentwicklung, Marketing, Design, Events oder Kunst. Und es ist Lesestoff für Menschen, die wertvolle Dinge schätzen und die verstehen wollen, was diese Dinge zu etwas Besonderem macht.

Eine der Dimensionen, die Sie beschreiben, ist der ‚Einzigartige Makel’. Was meinen Sie damit – die Blaue Mauritius, die ein Fehldruck ist? Eigentlich geht es bei allen 80 Parametern darum: um die Abweichung von der Norm! Wenn Sie führen wollen und nicht folgen, dann müssen Sie anders sein. In einem gewissen Kontext kann ein Fehler sogar positiv wirken. Es gab zum Beispiel einen Sportwagen, der dermaßen dumm zu schalten war, dass man ihn eigentlich kaum fahren konnte. Das war plötzlich ein Grundwesenszug, für den sich eine Insider-Gruppe fand, die genau darauf schwor. Es kann sich also im Laufe der Zeit etwas Liebenswertes entwickeln, das dann ein Alleinstellungsmerkmal ist. Massenware versucht Individualität zu imitieren, indem sie Produkten einen ‚vintage’-Look gibt. Wie sieht es aus mit dem Parameter ‚Zeit‘, den kann man ja nicht imitieren? Es gibt natürlich Objekte, die ihren Wert gewinnen, weil in ihnen so viele Jahre Forschung stecken. Oder Erfahrung oder Tradition. Aber wenn ein tolles Mountainbike mit innovativer Technik zum Ladenhüter wird, weil es andere, noch innovativere Bikes gibt, dann ist der investierte Aufwand plötzlich verpufft. Wie viel etwas wert ist, bestimmt nicht das Objekt – das entsteht immer im Kopf des Konsumenten! Also macht es Sinn, sich bereits bei der Produktentwicklung Gedanken zu machen, wie man den Wert schafft und vermarktet? Aber ja, das ist der wichtigste Leitsatz. Das Marketing muss gleich am Anfang mit dabei sein und an der Biografie arbeiten.

10

Foto: Fotolia

Muss ein Produkt das Beste weltweit sein oder haben Kleine eine Chance? In Europa ist es so, dass Reiche eher verstecken möchten, dass sie wohlhabend sind. Ihre Produkte haben oft nicht mal ein Logo. Das Spannende an solchen Codes ist, dass sie nur für Insider, für Gleichgesinnte funktionieren und außerhalb gar keine Wirkung erzielen wollen: Die Zusammengehörigkeit stiftet den Wert. Daher können in der Alten Welt auch kleine, regionale Handwerksbetriebe sehr erfolgreich sein. Der neureiche Konsument aber, der weltweit mit seinem Besitz zeigen will, was er in seinem Leben erreicht hat, der braucht auch eine weltweit funktionierende Marke.


Ihr Buch ist auch ein Arbeitstool, es bietet einen „4-D-Innovationsprozess“ an. Was ist das? Schauen Sie, mit der Begehrlichkeit von Objekten ist es ja ein bisschen wie mit dem Verlieben: Wir sehen etwas in einem Menschen, was andere nicht erkennen können. Und wenn Sie sich in eine besondere Uhr, ein elegantes Kleid, ein schönes Auto vergucken, dann sind die wie von einer Aura umgeben. In dem 4-D-Innovationsprozess geht es darum, einem Objekt genau diese vierte Dimension zu geben. Meine 80 Faktoren sind wunderbare Instrumente, um eine Biografie zu schreiben, die mit Wert anreichert. Vermutlich funktioniert es aber nicht, sich ein paar der 80 Parameter und Beispiele herauszupicken und zu kopieren, oder? Es nützt nichts, einen alten Erfolg mit neuer Farbe anzustreichen. Wie gesagt, Wert folgt nicht, er führt. Sie müssen also das Grundmuster nutzen, brechen und auf wirklich innovative Weise neu aufladen, um Bedeutsamkeit zu schaffen. Das bedarf schon eines gewissen Mutes zum Risiko.

Die Parameter, die Wert schaffen sollen, müssen für den gesamten Lebenszyklus des Produktes angewendet werden. Wenn es um Reinheit geht, dann ist es nicht nur sauber gefertigt, vielleicht ist auch der Herstellungsort besonders rein oder die Verpackung. Welche Dinge sind denn für Sie persönlich besonders wertvoll? Instrumente! Ich besitze zum Beispiel eine Fender-Gitarre aus dem Jahr 1967. Einerseits ist der Marktwert dieses Sondermodells in der letzten Zeit ziemlich gestiegen, andererseits hat sie eine ganz persönliche Geschichte, die mir sehr viel bedeutet. Wenn ich ein Instrument kaufe, ist damit bei mir eine Zeit des Suchens, Wählens, Sparens verbunden. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ja alle total verlernt, auf etwas zu sparen! Alles muss überall und sofort verfügbar sein. Für mich aber macht die Wartezeit das gefundene Objekt schließlich besonders wertvoll. (

Fette Beute Mit der Ausstellung „Fette Beute. Reichtum zeigen“ widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) der Darstellung von Reichtum und der Selbstdarstellung von Reichen in der Fotografie und den Massenmedien. Bis 11. Januar 2015, www.mkg-hamburg.de. Katalog: Kerber Verlag, 200 Seiten, 24,90 Euro im Museumsshop

Die neue Studie der schweizerischen GDI Gottlieb Duttweiler Institute ergründet, was uns in Zukunft lieb und teuer sein wird.

AUsZeit stAtt AUtO: DeR LUXUsMARKt VON MORGeN?

Foto: Fotolia

in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern wie China, indien oder brasilien sehnt sich eine aufstrebende, kaufkräftige Mittelschicht nach wie vor nach klassischen Luxusgütern, die vor allem teuer, exklusiv, glänzend und mit sichtbarem Loge erscheinen müssen. Doch im Westen diagnostiziert die studie einen paradigmenwechsel. „Gefragt sind weniger materielle Konsumprodukte als essentielle erfahrungen, Zeit und sinn-erlebnisse“, sagt Autorin Martina Kühne. Man wünscht sich Zeit mit Freunden und Familie, für seine Gesundheit oder die Nähe zur Natur. paradoxerweise gehört Verzicht zum neuen Luxus: statt ‚ich kann mir das leisten’ heißt es bei den Vermögenden heute ‚ich leiste mir, darauf zu verzichten’. „Der trend“, so Martina Kühne, „geht von der Verschwendung zur ‚Verschlichterung’“. Die GDi-studie untersucht, wie sich das Luxus-Verständnis verändert, was diese entwicklung antreibt, wo neue produkte und services entstehen, sich neue Märkte bilden und wie sich Unternehmen dafür positionieren müssen. „Der nächste Luxus“, zu bestellen für ca. 95 Euro unter www.gdi.ch/luxus

Schön und gut (v. l.): Armreifen von Hermès, Couturekleid von Chanel, „Trinity“-Ring von Cartier, der auf 77 Exemplare limitierte „One77“ von Aston Martin

11


schÖner ArBeiten

Schön und gut: Ästhetik ist ein Wert, von dem die Welt nicht genug haben kann

MEINS

HELLE FREUDE Lampe „Aube“ aus Öko-Eschenholz und Leinen, 45 cm hoch. www.urbanara.de

PRIMA KLIMA

Für gute Luft im Büro sorgt der Tisch-Luftbefeuchter HU 4803/01. Effizient und leise. www.philips.com

PLATZ DA

Ein Klassiker mit Sitzkomfort und etlichen Variationen: Stuhl „Pro“ von Designer Konstantin Grcic. www.floetotto.de

ROLLING HOME Leise Rollen, harte Schale, Bremse und integrierter Ident-Code: Trolley „Chatelet“. www.delsey.com

SOFT TOUCH Weiches Kalbsleder mit Wollfutter wärmt und ziert zarte Hände. www.patriziapepe.com

PURER LUXUS

ENDLOS Die Ringe der Schmucklinie „Helioro“ von Kim-Eva Wempe stehen für die Unendlichkeit der Zeit. Jetzt auch als Uhr. www.wempe.de

12

LIGHT MY FIRE Legere Eleganz: Feuerzeug „Linie 8“ in acht Farben. www.st-dupont.com

Klare Linien und edles Material zeichnen die neue Top-Linie „Pure“ von Marc O’Polo aus. www.marc-o-polo.de


WELTPREMIERE IM NOVEMBER IN HAMBURG. JETZT 15 % *

Vorteil!

Aktion buchbar unter: www.beste-plaetze.de/frauenblick unter 01805 114 113** mit dem Stichwort „FrauenBlick“ *Aktion buchbar bis zum 30.11.2014 für ausgewählte Vorstellungen: 26.11.2014 bis zum 22.12.2014. Gültig in den Preiskategorien 1, 2 + 3. Preise zzgl. 15 % VVK-Gebühr, 2 € Systemgebühr und 3 € Ticketbezogener Gebühr. Keine Addition von Ermäßigungen. Karten so lange der Vorrat reicht. Änderungen vorbehalten. Kein Einlass für Kinder unter 3 Jahren. **(14 Ct./Min. aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunknetz)


global

GLÜCK SCHLÄGT GELD DIE „GENERATION Y“ REVOLUTIONIERT DEN ARBEITSMARKT Die nach 1980 Geborenen nutzen ihren demografischen Vorteil und fordern eine Veränderung der Arbeitswelt: mehr Sinn und Zeitflexibilität, Führen mit Werten. Zum Nutzen aller, wie sie erklären. Um Talente an sich zu binden, werden sich Unternehmen darauf einstellen müssen. Aber wie? von Angela Oelckers

Die Rede ist von der Generation Y, den nach 1980 geborenen jungen Erwachsenen. Keine Altersgruppe wird derzeit so nervös erforscht wie die der Digital Natives, Millennials und Maybe’s, wie sie auch heißen. Vor allem Unternehmen wollen wissen, wie die „GenY“ tickt, denn angesichts von Fachkräftemangel und geburtenschwachen Jahrgängen suchen sie verzweifelt nach gut ausgebildetem Nachwuchs und Kandidaten für Führungsaufgaben. „Die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Mitarbeitern verändern sich“, so Sven Gábor Janszky vom Human Resources Dienstleister Haufe in Freiburg, der gerade „Das Recruiting Dilemma“ publiziert hat. „Bei jedem gut ausgebildeten Menschen wird der Headhunter künftig zweimal in der Woche klingeln. Bis 2025 kommen wir in

14

eine Situation, wo es auf eine Top-Stellenausschreibung vielleicht keine einzige Bewerbung gibt.“ Ein bedrohliches Szenario, für das dringend Strategien gesucht werden – und zwar in allen westlichen Industrienationen. Auf Englisch „Generation Why“ ausgesprochen, steht der Begriff für die Sinnsuche und das Alles-Hinterfragen, die für diese jungen Beschäftigten typisch sind. Deren Eltern haben sich noch zu Sklaven ihres Jobs gemacht und Burn-out oder gescheiterte Ehen als Konsequenz vorgelebt. Die GenYs wurden von klein auf mit Aufmerksamkeit und Aufmunterung gepampert und sind es gewohnt, stets die Wahl zu haben. Groß geworden in der FeedbackKultur der Social Networks erwarten sie, gelobt und auf Augenhöhe einbezogen zu werden. Als „faule Narzissten, die noch bei Mama und Papa wohnen“, schmähte sie das US-Magazin „Time“ vor kurzem in einer Titelgeschichte. Die „GenYs“ widersprechen „Wir wollen arbeiten. Nur anders. Mehr im Einklang

Fotos: Fotolia, Jakob Börner

S

ie sind der Alptraum vieler Personalchefs: Auf Karriere haben sie scheinbar keine Lust, statt dessen erwarten sie Sinn, Spaß und mehr Zeit für Privates. Schon im Bewerbungsgespräch erkundigen sie sich nach Sabbatical und flexibler Arbeitszeit.


mit unseren Bedürfnissen“, schreibt die Journalistin Kerstin Bund, 31, in ihrem im März veröffentlichten Buch „Glück schlägt Geld“, in dem sie sehr lesenswert ihre Altersgruppe erklärt. „Was Glück stiftet, kostet nicht einmal Geld: Herr über die eigene Zeit sein. Selbstbestimmung ist das Statussymbol meiner Generation.“ Dass dieses Streben nicht unbedingt im Gegensatz zu Tugenden wir Fleiß und Ehrgeiz steht, zeigt die jüngste Shell-Jugendstudie, der zufolge die Leistungsbereitschaft unter den Zwölf- bis 25-Jährigen die höchste ist, die je gemessen wurde. „Die jungen Menschen suchen durchaus die Herausforderung“, bestätigt AudiPersonalvorstand Thomas Sigi, 49, im Gespräch mit dem „Spiegel“. Er ließ die Ypsiloner bei Audi – das ist fast jeder Fünfte – befragen und fand: „Das Arbeiten an Sachthemen ist ihnen oft wichtiger als Personalverantwortung.“ Auch der schwäbische Bosch-Konzern hat das beobachtet und fördert seit einigen Jahren die sogenannten Fachkarrieren, genau wie EON, SAP oder Carl Zeiss. Ingenieure mit Leidenschaft für Technik können sich entwickeln, ohne mit jeder Hierarchiestufe mehr Mitarbeiter führen und mehr Management-Bürokratie ertragen zu müssen.

tere auf Platz 1 „Belastbarkeit“ erwarten, empfanden sich nur 20 Prozent der High Potential Studierenden tatsächlich als belastbar. Um ihre Talente im Unternehmen nutzen zu können, empfiehlt AoN, die Stellenbeschreibungen zu überdenken, Mentoring-Programme einzusetzen, die die Jobeinsteiger unterstützen, und Möglichkeiten selbstbestimmten Arbeitens zu schaffen. Doch auch hier ist die Lücke riesig: 44 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, solche Möglichkeiten noch nie diskutiert zu haben. Hat ein Unternehmen es trotzdem geschafft, Talente anzuziehen und einzustellen, gilt es fürderhin, ein Abwandern der >

„Wir wollen arbeiten.

Nur anders. Mehr im Einklang mit

unseren Bedürfnissen.

Fotos: Fotolia, Jakob Börner

Employer Branding ist das Zauberwort der Zukunft. Die Bonner Agentur „AoN“ untersuchte die „Human Resources Future Trends“ und zeigt, dass zwischen Bewerbern und Unternehmen eine markante Lücke klafft, wenn es darum geht, die wichtigsten Kriterien für wechselseitige Attraktivität zu benennen. Während letz-

Das Buch der Journalistin Kerstin Bund (31) über die Generation Y wurde für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis nominiert

15


Global

Buch-Tipps

Kerstin Bund: „Glück schlägt Geld. Generation Y – Was wir wirklich wollen“, 200 Seiten, Murmann Verlag 2014, ca. 20 Euro Christoph Giese, Lena Schiller Clausen: „New Business Order“, 316 Seiten, Carl Hanser Verlag 2014, ca. 20 Euro Ursula Kosser: „Ohne uns – die Generation Y“, 190 Seiten, DuMont Verlag 2014, ca. 20 Euro Philipp Riederle: „Wer wir sind und was wir wollen – Ein Digital Native erklärt seine Generation“, 272 Seiten, Knaur Verlag 2013, ca. 13 Euro Sven Gábor Janszky: „Das Recruiting Dilemma“, Hauffe 2014, 222 Seiten, ca. 25 Euro Andreas Dahlmanns: „Generation Y und Personalmanagement“, R.Hampp Verlag 2013, Reihe „Praxisorientierte Personal- und Organisationsforschung“, ca. 20 Euro

Kreativen und Klugen in Patchworkkarrieren oder „Start-up“-Eigengründungen zu verhindern. Als eine Art Schutzimpfung gegen ungewollte Fluktuation wirkt hier die emotionale Mitarbeiterbindung. Für Wolfgang Witte, 64, der ein ITUnternehmen leitet und im Vorstand des Demographie Netzwerk ddn sitzt, gehören Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Work-Life-Balance zu den Essentials. In seiner Firma hat er Begriffe neu definiert: „Familie hat, wer für einen anderen Menschen Verantwortung trägt. Wenn ein Single einen Angehörigen pflegt, kann er folglich die Vorzüge unseres familienfreundlichen Unternehmens beanspruchen.“

nicht mehr protokollarisch geführt werden“, prophezeit Torsten Bittlingmaier, der das Talentmanagement der Telekom leitet, im Gespräch mit dem „Spiegel“. „Die Führungskraft von morgen muss eher Identität stiften als Ziele vorgeben, muss Coach sein und nicht nur Chef, muss begeistern statt anordnen.“ Sie muss also mit Werten führen und darin selbst Vorbild sein. Bislang halten nur 35 Prozent der von AoN befragten Unternehmen Ehrlichkeit und Authentizität für wichtig bei einer Führungskraft. Das wird sich ändern müssen, denn in der Generation Y geben 73 Prozent an, diese Soft-Skills seien sogar die wichtigsten Eigenschaften.

Digtal Natives sehen zudem nicht ein, warum sie für das „Stuhlwarmhalten“ bezahlt werden sollten statt für ihre Kreativität und Effizienz. „Was spricht dagegen, nur zu Meetings ins Büro zu kommen, wenn sich die Arbeit zu Hause schneller erledigen lässt?“ so Kerstin Bund. Microsoft Deutschland zum Beispiel hat die Büro-Anwesenheitspflicht komplett abgeschafft und durch den “Vertrauensarbeitsort” ersetzt. Damit das Persönliche nicht zu kurz kommt, gibt es Präsenzpflicht bei Teamtreffen und Mitarbeitergesprächen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat über flexible Arbeitsbedingungen geforscht und gefunden, dass Unternehmen, die darauf setzen, im Schnitt 11 bis 14 Prozent mehr neue oder verbesserte Produkte auf den Markt bringen.

Die Ansprüche der Ypsiloner mögen manchen Personalern sauer aufstoßen. Doch wer konkurrenzfähig bleiben will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich um diese talentierten jungen Beschäftigten zu bemühen. Gelingt ihnen das, verbessern sie gleichzeitig auch das Engagement älterer Mitarbeiter. Denn jeder sechste Beschäftigte in Deutschland hat innerlich gekündigt, 67 Prozent machen Dienst nach Vorschrift. Das geht aus dem aktuellen „Engagement Index“ hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Gallup veröffentlicht hat. Und so wirbt Kerstin Bund: „Meine Generation kämpft also nicht für sich. Sie kämpft für eine Kultur, die allen nützt!“ (

Die mit Social Media aufgewachsene Generation Y sucht vor allem eine neue Führungskultur, ohne die sie sich nicht an ein Unternehmen binden mag. „Künftig wird es weniger Hierarchien geben und mehr kleine Einheiten, die oft virtuell und

Webtipps www.demographie-netzwerk.de In dem gemeinnützigen Netzwerk haben sich rund 400 Unternehmen und Institutionen mit Personalverantwortung für über zwei Millionen Beschäftigte zusammengeschlossen, um den demographischen Wandel aktiv zu gestalten. www.recruitinggenerationy.com Guter Blog mit Studien, Artikeln, Videos, Einsichten über die Generation Y, ihre Bedeutung für die Arbeitswelt, das Recruiting und (Personal-) Marketing der Millennials. Autor Christoph Fellinger befasst sich beruflich mit Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting. www.inqa.de Die Initiative „Neue Qualität der Arbeit“, als unabhängige Plattform 2002 gegründet, vernetzt Vertreter von Bund, Ländern, Verbänden und Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen.

16


HANDelskammer HANDelskammer

Heike Fölster

tedt, Manfred Herford, Corinna Niens rd Norbert Kremeyer und Marie Herfo (v.l.n.r.)

Dr. Hanspeter Vogel, Dr. Siegfried Schöne, Dr. Klau s Harbs, Dr. Peter Cordes und Birgit Albers (v.l.n.r.)

Corinna Nienstedt feierte ihr 25. Dienstjubiläum

Wir gratulieren! Wer nicht rechtzeitig zur Jubiläumsfeier kam, hatte das Nachsehen. Schon lange vor dem offiziellen Beginn standen die Gäste Schlange, um Corinna Nienstedt persönlich zum 25. Dienstjubiläum zu gratulieren. Als erste Frau in der Geschäftsführung der Handelskammer Hamburg hat sie sich längst in dieser Männerdomäne durchgesetzt und mehr noch: Sie lässt sich von den männlichen Kollegen nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen, sondern arbeitet Nathalie Mouillot Prof. Dr. einfach noch schlagkräftiger, zielstrebiger und strukturierter. h. c. Chris ta Randzi o-Plath Zielstrebigkeit gehörte schon immer zu ihren Stärken: So schaffte es Corinna Nienstedt damals auch an die berühmte französische Hochschule École Nationale d‘Administration (ENA), an der die Elite Frankreichs studiert. Nach einem Jahr in französischen Verwaltungen zog es sie allerdings zurück in den Norden. Die Handelskammer suchte jemanden, der fließend Französisch spricht. Zielstrebig ging es auch hier weiter – immer weiter nach oben. Heute ist sie Leiterin für den Bereich Internationales und eine der Geschäftsführerinnen, von denen es mittlerweile zwei weitere gibt. Eines ihrer vielen Verdienste. Schließlich setzt sich Corinna Nienstedt vor allem für Frauen in Führung ein und hat auch die altehrwürdige Handelskammer von den weiblichen Qualitäten überzeugt. Wie stolz Handelskammer, Partner und Freunde der engagierten Frau sind, zeigte der volle Albert-Schäfer-Saal, der zum Jubiläum aus allen Nähten platzte. Übrigens: Corinna Nienstedt wurde mit Christian Schümann, Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Frank Horch, dem Nationalen Verdienstorden der Dr. Hanno Stöcker, Kolja Harders, Raine r Schöndube Französischen Republik ausgezeichnet und Tamara Kitain (v.l.n.r.) und ist Ritterin des Nationalen Verdienstordens der Republik Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Tr enz Frankreich.

17


Die gute idee

Tante Emmas Comeback Einkaufen ohne Verpackungen

Ihr Ziel ist ehrgeizig: Marie Delaperrière will unser Konsumverhalten nachhaltig verändern und den täglichen Einkauf revolutionieren. Und das allein mit einer cleveren Idee und einem kleinen Geschäft namens „Unverpackt“. Doch der Verbraucher, so Marie, ist ein Gewohnheitstier. Für die Unternehmerin naht jetzt die Zeit der Entscheidungen. von Regina Schmidt

Kaffee, Getreide, Frühstücksflocken, Süßwaren, Gewürze, Shampoo, Öle und Wasch- und Spülmittel – das Angebot an losen Waren, aufbewahrt in den durchsichtigen Spendern in dunklen Holzregalen, ist

18

Marie Delaperrière (41) Die „Unverpackt“-Gründerin war zuvor Projektmanagerin in einem internationalen Unternehmen. 2002 zog die Französin mit Mann und Kindern nach Deutschland, kündigte 2013 ihren Job und machte sich Anfang des Jahres selbstständig. www.unverpackt-kiel.de

vielfältig. Auch frisches Obst und Gemüse stehen zum Verkauf. „Die Idee zu „Unverpackt“ kam mir bei der Lektüre des Buches „Zero Waste Home“ von Bea Johnson“, erzählt Marie. „Und dann begann ich zu forschen, wo es diese verpackungsfreien Läden gab: in den USA, in Canada, in England. Den in London habe ich mir angeschaut. Und dann 2013 mit der Planung meines eigenen Geschäfts begonnen.“ 100 000 Euro hat sie investiert in den Laden – alleine, ohne Fördergelder oder Kredite. Maries Ziel ist es, dass der gesamte tägliche Einkauf einer Familie bei „Unverpackt“ getätigt werden kann. Was auf den ersten Blick wie ein nostalgischer Tante Emma Laden anmutet, soll sich zu einem effizienten Umschlagplatz für Lebensmittel und Haushaltswaren entwickeln. Das fordert Innovationen vor

Fotos: Berit Ladewig

I

n Deutschland war sie die erste ihrer Art. Im Februar 2014 eröffnete Marie Delaperrière in Kiel ihr Geschäft namens „Unverpackt – lose, nachhaltig, gut“. Die Idee dahinter ist genial simpel: Alle Produkte werden in eigenen, mitgebrachten Verpackungen vor Ort abgefüllt und erworben. Man nehme beispielsweise die leere Waschmittelflasche und befülle sie einfach neu. Wer keine eigenen Verpackungen hat, kann Glasbehältnisse vor Ort erwerben und immer wieder verwenden. „Das spart Müll und Geld“, sagt Marie Delaperrière. „Und wir verschwenden weniger Lebensmittel, da wir diese in individuellen Mengen einkaufen.“


Fotos: Berit Ladewig

allem im Bereich der frischen Waren. An einem System für den Verkauf von Molkereiprodukten arbeitet Marie bereits. Sie steht in ständigem Austausch mit der Lebensmittelbehörde. Ihre Geschäftsidee ist derartig neu, dass sie auch die deutschen Behörden immer wieder vor Herausforderungen stellt. Unverpacktes verkaufen – wie setzt man das um, den strengen gesetzlichen Vorgaben entsprechend? Die 41-jährige Französin, die seit 2002 mit ihrer Familie in Deutschland lebt, ist eine Debütantin auf diesem Gebiet, sie recherchiert ständig spezielle Spendersysteme, die vor Sprühfeuchtigkeit schützen und die sie dann der Lebensmittelbehörde präsentiert. „Die sind sehr offen dort“, betont Marie, „Es wird ja oft über Behörden geschimpft, aber sie unterstützen mich wirklich sehr“. Ihre Arbeit setzt dennoch einen missionarischen Willen voraus, Tatkraft und Energie. Rund 60 Stunden umfasst Maries Arbeitswoche derzeit. Mit ihrem Mann Marc hat sie drei Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Diesen Job und die Familie zusammenzubringen, das ist eine Mammutaufgabe. Aber Marie ist ein beharrlicher Charakter. Inzwischen gibt es in Deutschland mehrere Geschäfte nach dem Kieler Vorbild. In Bonn eröffnete im Mai der Lebensmittelhändler „Freikost“. In Berlin ging am 13. September „Original Unverpackt“ an den Start. Finanziert wurde dieses Unternehmen durch eine groß angelegte Crowdfunding-Aktion. Das sorgte für reichlich PR und mediale Aufmerksamkeit. Die Idee wird populärer, doch die einzelnen Unternehmen kooperieren nicht miteinander. „Wir haben zwar alle das gleiche Ziel“, sagt die dreifache Mutter. „aber wir folgen unterschiedlichen Wegen. Und haben wohl alle Angst, unser ‚Baby’ herzugeben.“ Maries Weg ist ein sehr idealistischer. Ihr geht es um die Inhalte. Um „dieses gute Gefühl, wenn ich nach dem Einkauf nicht im Müll versinke“, sagt sie. „Wir müssen raus aus diesem Überkonsum.“ 2013 gewann sie mit ihrer Geschäftsidee den Sonderpreis des Alumni Gründercups in Kiel.

Scheideweg. Mediale und gesellschaftliche Anerkennung ist das eine; aber was, wenn der Verbraucher einfach nicht mitzieht und die Bilanzen nicht stimmen? Circa 50 Kunden besuchen täglich Marie Delaperrières Geschäft. Laut ihres ursprünglichen Businessplans sollten es 100 sein. „Viele Leute schwärmen von der Idee, aber sie kaufen einfach nicht hier ein“, sagt sie. „Es ist einfach unglaublich schwer, an die Verbraucher und an ihr Verhalten heranzukommen! Diese Bequemlichkeit zu durchbrechen. Offensichtlich braucht es viel mehr Zeit, als ich dachte, damit sich der Gedanke des verpackungsfreien Einkaufs wirklich durchsetzt.“ >

Mehr über Marie Delaperrière unter www.unverpackt-kiel.de

Mehr Unverpacktes:

www.freikost.de www.original-unverpackt.de

Müllberg Rund 250 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte werden weltweit pro Jahr produziert, ein Drittel davon wird in Verpackungen und Wegwerfartikel verarbeitet. www.going-green.info

Web-Tipps Die US-Autorin und Anti-Müll-Aktivistin Bea Johnson unterhält einen sehr informativen Blog mit Tipps und Anregungen zur Müllvermeidung im Alltag. www.zerowastehome. blogspot.de Das Online-Portal Utopia setzt auf neue Maßstäbe im Umgang mit Rohstoffen und gibt gute Anregungen in Sachen Müllvermeidung. www.utopia.de

Doch jetzt, nach all diesen kleinen Erfolgen, steht die Unternehmerin an einem

19


Die gute idee

Mehr Web-Tipps Hier finden sich Tipps zum Thema Upcycling, also zu Wiederverwendung und Weiterverarbeitung von Materialien. www.fuereinebesserewelt.info Der Filmemacher Valentin Thurn drehte mit „Taste the waste“ einen eindrucksvollen Dokumentarfilm über das Thema Müll und Müllvermeidung. www.tastethewaste.com

Wer Unverpacktes verkauft, braucht einen langen Atem – und ein vielfältiges Angebot – um den Kunden zu binden. Um mehr Waren anbieten und günstiger große Chargen einkaufen zu können, will Marie Delaperrière expandieren. Seit März hat sie bereits in Kiel einen zweiten Laden angemietet. Das Logo „unverpackt“ prangt bereits am Fenster – doch eröffnen kann sie ihn noch nicht. Es fehlt ihr einfach an Investitionskraft. „Ich habe bisher alles alleine geschafft“, sagt sie, „aber jetzt fehlen mir die finanziellen Mittel, jetzt schaffe ich es nicht mehr.“ Das Konzept hinter „unverpackt“ ist nicht billig. Alleine die

„Mit dieser Geschäftsidee

Ladenausstattung mit den maßgefertigten Regalen und Spendern ist ein hoher Kostenfaktor. Hinzu kommen die Personalkosten. Circa 70 000 Euro müsste sie in einen zweiten Laden investieren. Marie Delaperrière ist, neben zwei Teilzeit-Verkäufern, die einzige Vollzeitkraft. Mit dieser Personalstärke kann sie keinen zweiten Laden betreiben. Jetzt, Ende 2014, ist für die 41-jährige Unternehmerin die Zeit des Rechnens, die Zeit der Entscheidung angebrochen. Sie ist auf der Suche nach Partnern und Investoren. „Ich muss derzeit einfach schauen, was geht“, fasst sie zusammen, „größer werden oder mich auf ein Geschäft konzentrieren. Ich möchte und werde weitermachen. Denn eines weiß ich genau: Mit dieser Geschäftsidee habe ich den Nerv der Zeit getroffen.“ (

Fotos: Berit Ladewig

habe ich den Zeitnerv getroffen.“

20


// ANZEIGE

sÜsses Gold Sie gilt als Königin der Kakaowelt: die Praline. Zart schmelzend auf der Zunge verführt sie unsere Sinne. Ein Moment der Ruhe und des Innehaltens. Doch genauso sinnlich wie der Genuss einer Praline ist auch schon die Herstellung. Wer einmal selbst erleben will, wie aus der bitteren Kakaobohne süßes Gold wird, ist im Chocoversum by Hachez perfekt aufgehoben. Hier können Besucher sich selbst einmal als Chocolatier versuchen und mehr über die Hohe Kunst der Pralinenherstellung erfahren. Eine süße Verführung, auch für immer mehr Firmen: Sie buchen die Pralinenkurse als himmlische Teambuilding-Maßnahme. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener – klar ist: Die eigene Phantasie ist das beste Rezept. Und so können die Teilnehmer der zweistündigen Pralinenkurse auch ruhig mal vom Klassiker mit Nüssen abweichen und statt dessen Bier oder Balsamico in die süßen Kreationen mischen. Unter professioneller Anleitung und mit viel Spaß erlernen sie Rezepte für Füllungen sowie Grundtechniken wie Tauchen, Igeln und Pudern oder auch schon die Feinheiten des richtigen Temperierens.

Kurse un d Führu ngen: www.ch ocovers um.de Inform Buchung ationen und en für G ruppen: 040 41 9 1 23 00 gruppen @chocov ersum.d e

Nach dem offiziellen Museumsschluss werden Pralinenkurse exklusiv für Firmen und Gruppen ab 10 Personen angeboten. Dann können Sie dem Büroalltag entfliehen und sich dem wohl schönsten Handwerk der Welt widmen. Los geht’s zunächst mit einer 30-minütigen Führung entlang der historischen Produktionsstrecke. Hierbei lüften Sie erste Geheimnisse der Schokolade und wärmen, dank zahlreicher Probierstationen, Ihre Geschmacksnerven ordentlich auf. Schließlich lässt es sich mit dem süßen Geschmack auf der Zunge leichter arbeiten.

Fotos: Berit Ladewig

Gefragt sind Feingefühl, Detailliebe, Kreativität und Witz. In zwei Teams aufgeteilt, treten die Teilnehmer gegeneinander an. Das Team mit der leckersten und ideenreichsten Kreation gewinnt, doch das gemeinsame Erlebnis steht immer im Vordergrund. Am Ende nimmt jeder Teilnehmer Ideen und eine Schachtel mit seinen handgefertigten Köstlichkeiten mit nach Hause. Und die Bestätigung: Schokolade macht glücklich!

CHOCOVERSUM BY HACHEZ Meßberg 1, 20095 Hamburg Tel. 040 - 41 91 230-0, info@chocoversum.de ÖFFNUNGSZEITEN Montag - Sonntag | 10 -18 Uhr Die Startzeiten der Führungen finden Sie auf der Homepage des CHOCOVERSUMs.

Fotos: HACHEZ CHOCOVERSUM GmbH

21


kultur

MARKETINGKAMPAGNE MIT STARKER OPTIK

EINE BÜHNE FÜR HAMBURGS KULTUR Romeo und Julia, Fotos: Christian Spahrbier

Die Liste der Hamburger Kulturinstitutionen ist beeindruckend: Hamburger Staatsoper, Laeiszhalle, Deutsches Schauspielhaus, Deichtorhallen, Kampnagel, Thalia Theater, Museum für Kunst und Gewerbe und so fort. Eine Kulturmarketing-Kampagne stärkt nun Hamburgs Profil als Kulturmetropole und stellt die Vielfalt und das internationale Topniveau der Hamburger Kulturlandschaft in den Vordergrund. von Jennifer Meyer

H

amburgs Musicals sind großartig – das steht völlig außer Frage. Aber darüberhinaus hat die Hansestadt eine Kulturlandschaft zu bieten, die vor Vielfalt, Innovation und Qualität nur so strotzt. Eine Kulturmetropole durch und durch.“ Wovon Thorsten Kausch, Geschäftsführer der Hamburg Marketing GmbH, hier schwärmt, sind rund 60 Museen und 45 Theater, die zusammen mit anderen außergewöhnlichen künstlerischen Angeboten über 300 kulturelle Einrichtungen für Hamburg ergeben. Um die Hansestadt künftig noch stärker als Kulturmetropole zu positionieren, haben sich Hamburg Marketing GmbH, Kulturbehörde und die Kulturinstitutionen der Stadt an einen Tisch gesetzt. Das Ergebnis: eine bildstarke Marketingkampagne, die die Kultur in ihrer

22

Vielfalt abbildet, gleichzeitig aber die individuelle Qualität der Häuser zeigt und somit erstmals auf die ganzheitliche Vermarktung des Kulturstandorts Hamburg abzielt. Die große Stärke der Kampagne: Sie lässt die Kulturinstitutionen selbst zu Wort kommen. Zehn Plakatmotive wurden in enger Zusammenarbeit mit Kulturpartnern wie der Hamburger Staatsoper, dem Thalia Theater, der Kunstmeile oder Kampnagel realisiert. Hamburgs Kultursenatorin Professor Barbara Kisseler stellte Anfang November die Kampagne vor: „Hamburg ist Kulturstadt und diese besondere Qualität unserer Stadt stellen wir durch ein akzentuiertes Kulturmarketing deutlicher in den Vordergrund. Wir haben eine

Kampagne gefunden, die es sämtlichen Kultureinrichtungen und Initiativen ermöglicht zu zeigen, dass in Hamburg eine „Große Freiheit“ für „Große Kultur“ herrscht.“ Neben einer starken Optik sticht die Kulturmarketing-Kampagne vor allem durch eine langfristig angelegte Laufzeit und Umsetzbarkeit für alle nationalen aber auch internationalen Kommunikationskanäle hervor. „Die Hamburger Kulturlandschaft bewegt sich schließlich auch auf internationalem Niveau“, erklärt Thorsten Kausch. „Die Eröffnung der Elbphilharmonie wird Hamburg als Kulturstandort künftig fest auf der internationalen Landkarte etablieren.“ Hamburgs Bild als Kulturmetropole zu stärken, ist auf nationaler und internationaler Ebene von Wert. Schließlich spielt Kultur als weicher, aber zentraler Imagefaktor einer Stadt im Werben um die Gunst von Neubürgern, Unternehmen und Touristen eine entscheidende Rolle. „Es ist überaus erfreulich, dass das Hamburg-Marketing jetzt verstärkt Hamburger Kunst und Kultur vermarkten möchte“, so der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux. „Die Stadt nutzt ihre wirtschaftliche Kraft, um die Lebensqualität der Stadt zu stärken und sie für alle Gäste und Besucher noch attraktiver zu machen.“ (


// ANZEIGE

Gezielter Wissenstransfer Austausch zwischen den Generationen Die Förderung von Nachwuchskräften wird bei der Firma Brüninghoff aus dem münsterländischen Heiden seit jeher groß geschrieben. Mit „Next Generation“ gibt es jetzt ein Programm, das junge Mitarbeiter auf neue Aufgabenbereiche oder Führungsaufgaben vorbereitet. Dabei wird vor allem auf einen gezielten Wissenstransfer zwischen den im Unternehmen beschäftigten Generationen gesetzt. Die Unternehmenskultur im Hause Brüninghoff ist das Ergebnis einer inzwischen 40-jährigen Firmengeschichte. Sie setzt sich aus der Gesamtheit der gewachsenen Wertvorstellungen, Normen und Überzeugungen innerhalb des Unternehmens zusammen. Als zentrale Elemente der Unternehmenskultur spiegeln sie sich in den Kommunikations- und Verhaltensweisen der Mitarbeiter des Projektbauspezialisten wider. Um die Werte sowie das Know-how innerhalb des Unternehmens weiterzugeben, setzt Brüninghoff auf einen gezielten Wissenstransfer zwischen Jung und Alt. So gibt es mit „Next Generation“ ein Programm, das Mitarbeiter auf neue Aufgabenbereiche oder Führungsaufgaben vorbereitet. In der eineinhalb Jahre dauernden Maßnahme absolvieren dabei jeweils zwölf junge und zwölf erfahrene Mitarbeiter ein Schulungsprogramm, bei dem Trainings im Bereich Soft Skills sowie Fachseminare durchgeführt werden. Die Maßnahmen umfassen Themen wie Teamentwicklung, Konflikt- oder Changemanagement. Sie setzen sich aus Übungen, Simulationen sowie erlebnisorientierten und interaktiv gestalteten Rollenspielen zusammen.

„Wir realisieren rund 160 Großprojekte im Auftrag unserer Kunden – von der Planung bis zur schlüsselfertigen Ausführung. Wer unser Unternehmen kennt, weiß, dass die Mitarbeiter dies mit Leidenschaft und Begeisterung tun. Diese Haltung nach innen und außen zu vermitteln, ist eine zentrale Aufgabe im Hause Brüninghoff“, erklärt Geschäftsführer Sven Brüninghoff. (Foto: Brüninghoff)

Brüninghoff GmbH & Co. KG Industriestraße 14, 46359 Heiden / Westfalen Niederlassung Hamburg Jarrestraße 80, 22303 Hamburg Tel. 040 – 27 88 95 08 0 www.brueninghoff.de

Die Brüninghoff GmbH & Co. KG gehört seit 40 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im münsterländischen Heiden. Weitere Niederlassungen sind an den Standorten Hamburg, Niemberg und Villingen-Schwenningen beheimatet. 400 Mitarbeiter realisieren europaweit über 160 Bauprojekte im Jahr. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz, Aluminium sowie die ganzheitliche Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten.

23


dA hABen sie recht

„WIR SIND DIE GRÖSSTEN“ MUSS WERBUNG DIE WAHRHEIT SAGEN? „Unser Unternehmen für Stoffe und Inneneinrichtung haben wir kürzlich erweitert, es ist jetzt in sieben Städten Schleswig-Holsteins mit Läden vertreten. Wir gehören zu den Größten der Branche; Auswahl, Service und Kompetenz werden wohl von keinem Konkurrenten übertroffen. Ich würde jetzt gern damit in den Lokalmedien werben, bin mir aber nicht sicher, was ich ehrlicherweise behaupten darf.“ fragt Heike Friedrichsen, Flensburg

wer sich Anzeigen ansieht, kann leicht den Eindruck gewinnen, dass Ehrlichkeit in der Werbewirtschaft eine sehr relative Angelegenheit ist. Autos, die Gletscher hochfahren, Haarsprays, die jedem Wetter trotzen und Kinder, die bei Fütterung mit bestimmten Lebensmitten zu den liebenswertesten Wesen werden. Nun ja. Tatsächlich ist aber gesetzlich und durch Gerichtsurteile sehr präzise geregelt, welche Werbeaussagen zulässig sind und welche nicht. Das „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)“ hat die Aufgabe, einerseits die faire Konkurrenz der Unternehmen zu gewährleisten, andererseits den Verbraucher vor Täuschung und Irreführung zu schützen. Es betrachtet Werbung aus dem Blickwinkel des Verbrauchers und verlangt, dass die aufgestellten

Dirk Feldmann Gründungspartner der Medienrechtskanzlei Unverzagt Von Have in Hamburg (uvh.de) und Spezialist für Arbeitsrecht

24

Behauptungen wahr und beweisbar sind. Wenn Sie also mit Spitzenstellungen Ihres Unternehmens werben wollen, lautet die Kernfrage stets: Haben Sie nachprüfbare Belege und Vergleichszahlen? Möchten Sie zum Beispiel damit werben, „der größte, renommierteste Anbieter im Norden“ zu sein, brauchen Sie die entsprechenden Umsatz- und Käuferzahlen. Außerdem sollten Sie belegen können, dass Sie Qualitätsprodukte anbieten, da nach dem Verständnis der Verbraucher ein Renommee nicht ausschließlich durch Umsätze erzielt wird. Die Behauptung „die größte Auswahl an Stoffen finden Sie hier“ können Sie nur aufstellen, wenn sicher ist, dass kein anderer Anbieter in dem von Ihnen genannten geografischen Bereich eine solche Anzahl an Stoffen anbietet – keine leichte Aufgabe, das nachzuprüfen. Wenn belastbares Zahlenmaterial fehlt, Sie aber sicher sind, eines der umsatzstärksten Unternehmen zu sein, dann heben Sie lediglich hervor, dass Sie zur Spitzengruppe gehören: „eines der größten/führenden Unternehmen“. Umschreibungen helfen da übrigens auch nicht weiter: Wer sein Unternehmen als das „Beliebteste“, „von niemandem Übertroffene“ oder „Angesagteste“

bezeichnet, beansprucht in den Augen des Gesetzgebers ebenfalls eine Top-Position, die zu beweisen wäre. Sie könnten allerdings kreativ werden: Wenn der Bereich nachprüfbarer Tatsachen verlassen und Ihr Slogan vom Verbraucher als werbetypische Übertreibung wahrgenommen wird, kann die Spitzenstellungsbehauptung ohne Nachweise erlaubt sein. Das galt zum Beispiel bei einem Bier, das sich als „König der Biere“ bezeichnet. Letztlich hängt die Wahl der Formulierungen auch davon ab, wie Sie Ihre Konkurrenten einschätzen: Werden diese Sie juristisch angreifen? Tun sie dies mit Erfolg, müssen Sie die unzulässigen, rechtswidrigen Maßnahmen sofort einstellen und bereits produzierte Werbemittel vernichten. Außerdem drohen Ordnungsgelder und schlimmstenfalls Schadensersatzansprüche. Holen Sie sich also lieber vorab Expertenrat ein und genießen dann entspannt Ihre Werbekampagne! (

Foto oben: Fotolia

Sehr geehrte Frau Friedrichsen,


// ANZEIGE

financial women View Mit Lust und Laune ins Vermögen Immobilienfinanzierung: Zinstief sollte nicht der einzige Kaufgrund sein

Im schlimmsten Fall droht die Pleite Reform der Lebensversicherungen Liebe Leserin, lieber Leser, im Juli wurde die Lebensversicherungsreform beschlossen. In diesem Kontext wird der Garantiezins für Neuverträge ab 1. Januar 2015 auf 1,25% (derzeit noch 1,75%) gesenkt. Dies gilt für alle Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen – in allen Schichten. Also auch für Riester-, Rürup- und betriebliche Altersvorsorge. Weder der geänderte Garantiezins, noch die weiteren Änderungen z.B. hinsichtlich des Umgangs mit Bewertungsreserven sind Grund für eine Kündigung bestehender Verträge, oder Anlass für einen überstürzten Abschluss vor Jahresende. Am Ende zählt ohnehin die Gesamtverzinsung inkl. der Überschüsse. Sollten Sie jedoch gerade mit dem Gedanken spielen, einen Altersvorsorge- oder Berufsunfähigkeitsvertrag abzuschließen, empfiehlt es sich, innerhalb des Novembers eine Beratung einzuholen. Dann haben Sie noch ausreichend Zeit, ein passendes Produkt zu suchen und sich den höheren Garantiezins zu sichern.

Foto oben: Fotolia

Herzlich Susanne Kazemieh

FrauenFinanzGruppe Susanne Kazemieh

Tel.: 040 - 41 42 66 67 info@frauenfinanzgruppe.de | www.frauenfinanzgruppe.de

Wertvoll gestalten – nachhaltig handeln

Immobilienkredite sind aktuell günstig wie noch nie, der Immobilienmarkt ist beflügelt und immer mehr entscheiden sich für Kauf und gegen Miete. Der Grund liegt in der permanenten Senkung des Euroleitzinses. Er hat nun mit 0,05 Prozent einen Mini-RekordWert erreicht. Noch nie war es so billig, eine Immobilie zu finanzieren. Die Tarife bei einer Zins-Festschreibung von zehn Jahren sanken erstmalig auf unter zwei Prozent! Auch wenn eine Investition in die eigenen vier Wände als Geldanlage durchaus sinnvoll ist, sind gerade hier auch Risiken und Gefahren zu berücksichtigen. Die Finanzkrise hat uns unter dem Stichwort „subprime“ gezeigt, welche Risiken das billige Geld verursacht. Denn die Immobilie muss nicht nur in diesen (zinsgünstigen) sondern auch in späteren Zeiten (mit voraussichtlich deutlich höheren Zinsen) finanzierbar sein. Aus diesem Grund darf in Niedrigzinszeiten nicht an der falschen Stelle gespart werden, nur damit die monatliche Belastung niedrig bleibt. Am Ende könnte im schlimmsten Fall sogar die Pleite stehen, wenn die Rückzahlung des Darlehens letztlich das eigene Budget sprengt. Also: Auch wenn es auf den ersten Blick keinen besseren Zeitpunkt als heute zu geben scheint, Schulden zu machen, sollte das billige Geld auf keinen Fall der Grund für ein Investment in Immobilien sein. Zinsfestschreibungsdauer, monatliche Annuitäten mit entsprechenden Tilgungsanteilen und auch die Wertigkeit eines Objekts sind bei einer Finanzierung Eckpunkte, die passen müssen. Allerdings ist es nicht nur für Neuinvestitionen interessant, dieses „Niedrigzinsumfeld“ auszunutzen. Auch bei bestehenden Wohnbaufinanzierungen ist es eigentlich unverzichtbar, diese auf den Prüfstand zu stellen. Im Hinblick auf Sondertilgungsmöglichkeiten, Zinsbindung, Umschuldung oder Sicherung der niedrigen Zinsen (durch Forward-Darlehen), können hier teilweise mehrere tausend Euro eingespart werden. Oder anders gesagt: Man kann sich eine höhere Tilgung ohne Mehrbelastung sichern!

Dafür steht die FrauenFinanzGruppe seit 1989. Beratung und langfristige Begleitung Ihrer Finanzfragen aufmerksam, wertschätzend und vertrauensvoll. Informationen zu allen Vorsorgefragen - unabhängig von Banken und Versicherungen. Flexible Altersvorsorge mit staatlicher Förderung sowie ökologisch und sozialengagierte Investments stehen bei

25


WeItWINkel

EIGENTUM VERPFLICHTET ?

DANN TEILEN WIR DOCH! Warum Share Economy Unternehmensgründer, Weltverbesserer und Ökonomen gleichermaßen begeistert von Sabine Korndörfer

Dirk Feldmann, der Gründer von LifeThek, inmitten der Dinge, bei denen Leihen statt Kaufen gut funktioniert

26

Fotos: Lifethek, Fraunhofer

Fotos: Granmonte

Collaborative Consumption, Share Economy, alternativer Konsum – es gibt viele Namen für dasselbe Phänomen: die Boombranche der nachhaltigen, gemeinsamen Nutzung. Doch wie sieht das konkret aus? Wir haben uns umgesehen.


entsteht durch den sozialen Kontakt auch ein Wir-Gefühl, das die Zugehörigkeit zu der Gemeinschaft der Sparsamen, nachhaltig Denkenden und bedacht Konsumierenden begründet“, führt Michael Bucher aus. Und diese Gruppe ist schon lange wesentlich angesagter als die Luxuskonsumenten. Sie gibt der Share Economy den Glamour, den Anstrich von Aufbruch in eine neue Konsumentenrolle, die Nutzer solcher Angebote begeistert.

K

ai und Pia wollen mit ihren beiden Kleinkindern einen Ausflug nach Hamburg machen. Eine Städtereise – todlangweilig für Kinder. Aber was wäre, wenn das Sightseeing mit dem Bollerwagen stattfände? Schon besser. Noch vor kurzer Zeit hätte das bedeutet: Man reist mit einem PKW an, der groß genug ist, dass man auch den Bollerwagen einpacken kann. Setzt natürlich den Besitz von PKW und Bollerwagen voraus. Heute bedeutet das: Pia bucht die Bahntickets während Kai sich bei LifeThek einen Leih-Bollerwagen für die Dauer ihrer Städtetour reserviert.

Fotos: Lifethek, Fraunhofer

Fotos: Granmonte

Praktisch, so etwas. Aber das soll Share Economy sein? Da wird doch nicht geteilt, nur geliehen. Doch, hier befinden wir uns schon mitten in einem Geschäftsfeld der Share Economy. Denn sie deckt Teilen, Tauschen und Leihen ab. „Ich spreche eigentlich lieber von Collaborative Economy – das macht die Sache deutlicher“, sagt Michael Bucher, Leiter des Competence Team Shared Systems‘ Design am Fraunhofer IAO Institut in Stuttgart. Als arbeitswissenschaftliches Institut beschäftigt sich Fraunhofer IAO in diesem Fall mit Ressourcenknappheit und Konsum-Mustern, die diesem Phänomen begegnen können. „Share Economy mobilisiert ungenutzte Ressourcen. Sie aktiviert und produktiviert Güter innerhalb ihres Lebenszyklus.“ Anders gesagt: Die Bohrmaschine, die sonst meist ungenutzt im Keller liegt, wird zum aktiven Kapital, indem sie gegen Gebühr entliehen wird. Und der Nutzer spart Anschaffungskosten und Lagerraum, indem er die Bohrmaschine nur leiht. „Aber auch ein weiterer, emotionaler Nutzen entsteht: Man tut Gutes, hilft anderen aus. So

Dem gegenüber stehen die Ökonomen, die zufrieden registrieren, dass Teilen das sich anbahnende Problem der Ressourcenknappheit hervorragend lösen kann. So setzt sich nicht nur für Konsumenten, sondern auch in der Industrie die gemeinschaftliche Nutzung durch. „Nehmen Sie zum Beispiel die Automobilindustrie: Hier kaufen Autohersteller Anlagen oft nicht mehr. Sie werden ersetzt durch Betreibermodelle. Die Hersteller produzieren die Anlagen nicht mehr nur, sie betreiben sie auch – und verkaufen fertig lackierte Karosserien an verschiedene Autohersteller“, erklärt Michael Bucher. „Vorstellbar ist hier eigentlich alles, was von der Notwendigkeit begrenzter Mittel getrieben wird. Da ist noch viel Spiel drin.“ Im Februar 2013 prognostizierte das Magazin FORBES einen Gesamtumsatz von über 3,5 Milliarden Dollar und Wachstumsraten von 25 Prozent für die Share Economy. Im Juni 2014 allerdings relativierte das TIME Magazine diese Erwartungen mit Hinweis auf regulatorische Probleme. Auch Bucher betont: „Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit den Möglichkeiten der gemeinsamen Nutzung. Es gibt auch die Kehrseite, die möglicherweise neue, gesetzliche Regelungen erfordert.“ Denn die Probleme der Share Economy sind mittlerweile bekannt. So beschäftigt der Fall des Fahrdienst-Anbieters Uber Medien und Gerichte. Uber vermittelt Fahrten in Privatautos. Auf den ersten Blick ist das eine einmalige Mitfahrgelegenheit. Das ist auch so gewollt. Denn nur im Rahmen einer persönlichen Gefälligkeit greifen Regelungen zur Personenbeförderung nicht. Sobald Geld verdient wird, müssen ein >

Michael Bucher Leitet am Fraunhofer Institut IAO den Bereich „Shared Systems‘ Design“. Er analysiert Trends aber auch konkrete Gestaltungsmerkmale wie Organisation und Geschäftsmodell erfolgreicher SharingKonzepte.

„Man spart Anschaffungskosten und Lagerraum“ 27


Weitwinkel

Kinderchauffeur und Packesel für den Großeinkauf: das Lastenrad bei LifeThek

Web-Tipps Lebensmittelreste verwerten www.foodsharing.de Mobiler Nachbarschaftsflohmarkt www.stuffle.it (App) Alles für die junge Familie www.lifethek.de Kleidung tauschen www.kleiderkreisel.de www.mamikreisel.de Medien tauschen www.hitflip.de Von A bis Z www.frents.com Das Magazin zum Trend www.lets-share.de

Das Beispiel wirft die Frage auf, wo die Grenze zwischen privaten Hilfsleistungen und öffentlich angebotenem Gewerbe verläuft. Denn diese Grenze bestimmt, wo welche gesetzlichen Bedingungen gelten. Ein spannender Präzedenzfall, denn er enthält viele Elemente, die kontrovers diskutiert werden. Unter anderem auch die Fragen nach der Kommerzialisierung zwischenmenschlicher Hilfsleistungen und nach der Gefahr von Umsatzeinbrüchen alter Geschäftsmodelle. Kommen wir zurück zu Kai und Pia, die mittlerweile ihre Bollerwagen-Tour durch Hamburg beendet haben. Sie haben den Wagen wieder abgegeben und bei der Gelegenheit im Laden ein Lastenfahrrad entdeckt, das sie gleich für den nächsten Tag reserviert haben. Dirk Feldmann, Gründer der LifeThek, sieht darin einen weiteren positiven Aspekt des Ausleihens: „Es gibt Dinge, die in der Anschaffung eher teuer sind. Die würde man nie kaufen, wenn man sie nicht vorher ausprobieren könnte.“ Kai und Pia sind jedenfalls nach einem Tag Nutzung begeisterte Anhänger des Lastenfahrrads. Sie wollen aber am letzten Tag ihres Hamburg-Trips noch ein anderes Modell ausprobieren. Genau dieses Beispiel zeigt, um was es Gründer Feldmann bei der LifeThek ging: „Als ich eine Familie gründete, stellte ich fest, dass es besonders für Eltern und Kinder Situationen und Produkte gibt, die sie

Das junge Gründerteam von Stuffle: Robin Brandt, Sarah Kirscht, Mark Jäger und Morten Hartmann (v.l.n.r.)

28

nur für eine gewisse Zeit benötigen.“ Diese Lücke füllt nun LifeThek. „Es ist mir wichtig, nur hochwertige, möglichst nachhaltig produzierte Produkte anzubieten. Das ist die Weiterführung des Gedankens der gemeinschaftlichen Nutzung.“ Mit diesem Konzept konnte Dirk Feldmann bereits im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit 2000 regelmäßige Ausleiher überzeugen. Doch dabei will er nicht stehen bleiben. „Aktuell sind wir auf der Suche nach weiteren Partnern, denn wir wollen uns nicht nur regional vergrößern und entwickeln.“ Kai und Pia sind inzwischen nach Hause zurückgekehrt und haben sich zwei Lastenräder gekauft. Denn bei täglicher Nutzung ist Anschaffung auf Dauer doch sinnvoll. Doch nun verstopfen die alten Drahtesel ohne Lastenträger den Keller. Gar kein Problem – auch hier gibt es eine Lösung der Share Economy: „Stuffle“ ist eine App, die einen mobilen Flohmarkt in der Nachbarschaft ermöglicht. Nach dem kostenlosen Download sieht man sofort, was es in der Nähe zu kaufen gibt. Ein Handyfoto und eine Kurzbeschreibung später sind die eigenen Waren eingestellt. Das dauert auch für Anfänger nur wenige Minuten. Gab es das nicht schon? „Nein, so gab es das nicht“, erklärt Morten Hartmann, einer der Gründer von „Stuffle“. „Existierende Angebote waren eher mobile Schnittstellen großer Versteigerungs- und Handelsportale. Unser Ansatz war es, den Handel in der Nachbarschaft zu beleben. Bei uns steht der Geo-Faktor ebenso wie die einfache Bedienbarkeit im Vordergrund. Wir kümmern uns außerdem um Dialog, Bezahlung und Versand – auch das ist neu.“ Über 800 000 Downloads in knapp zweieinhalb Jahren geben Hartmann und seinem Team Recht. Eine starke Regionalpräsenz in Hamburg, dem Gründungsort von „Stuffle“, spiegelt den Nachbarschaftsgedanken wider. Prominente Blogger wie Nico Lumma verwiesen auf die App, Lokalmatadoren wie Viva con Agua werden in Charity-Aktionen unterstützt. Und die nächsten Ziele? „In Hamburg läuft alles bestens. Als nächstes wollen wir unsere Präsenz in anderen Regionen ausbauen und unsere Reichweite verbessern. Dazu sind wir gerade auf der Suche nach geeigneten Partnern“, verrät Hartmann. Die Räder unserer beiden Städtereisenden sind mittlerweile verkauft. Der Käufer wohnt zwei Straßen weiter und kannte Pia und Kai vom Sehen. Aber auf die Idee, sie nach Rädern zu fragen, wäre er nie gekommen. (

Fotos: Lifethek, pixelkenner.de

Gewerbeschein vorliegen und Steuern bezahlt werden, ein Personenbeförderungsschein wird notwendig, eine Fahrgastversicherung – die Bürokratie schlägt in voller Bandbreite zu.


// ANZEIGE

seGWaYs erobern

hamburG

Wie aus dem outdoor-sPass ein indoor-VerGnÜGen Wird

Verdutzte Passanten. Neugierige Blicke. In letzter Zeit sind diese immer häufiger auf Hamburgs Straßen zu beobachten. Das hat einen Grund: Segways erobern dank des Hamburger Unternehmens Flashway die Hansemetropole. „Es ist wirklich kinderleicht. Kein Wunder, dass es so Laune macht mit den Segways zu fahren“, so Nadine Rissiek, Marketing- und Vertriebsleiterin bei Flashway. Mit den einachsigen Elektrorollern zu fahren, lernt man in wenigen Minuten. Gesteuert wird durch sanfte Gewichtsverlagerungen beim Fahren. Damit dem Fahrspaß auch im Winter keine Grenzen gesetzt sind, hat sich das Hamburger Unternehmen etwas

Fotos: Lifethek, pixelkenner.de

Nadine Rissiek, Ansprechpartnerin für Buchungen und Eventwünsche.

Indoor-Segway-Parcours im Oberhafenkontor Lippeltstraße 1, 20097 Hamburg Kontakt & Anmeldung im Eventbüro Tel: 040 – 94 36 97 26 www.flashway-hh.de

Besonderes einfallen lassen. Im Herbst eröffnete „Hamburgs 1. Indoor-Segway-Parcours“. Im Oberhafenkontor kann auf 330 hellen Quadratmetern die eigene Begeisterung für das SegwayFahren entdeckt werden – unabhängig von Wetter und Straßenverkehr. „Der Parcours eignet sich fantastisch dafür, erste Erfahrungen mit dem Segway zu machen und dem Gerät und sich selbst zu vertrauen“, bestätigt Sabin Bergmann zwischen ihren ersten Runden auf der Indoorbahn. Jeden ersten Samstag im Monat kann der Elektroroller der besonderen Art von 10 bis 24 Uhr nach Herzenslust ausprobiert werden. Ab 20 Uhr wird die Musik dann etwas lauter und das Licht dunkler. Zudem laden Loungebereich und Bar zum gemütlichen Verweilen ein. Bei Club-Atmosphäre darf der Tag ausklingen oder die Nacht beginnen. Doch der Indoor Segway Parcours ist nicht nur ein schönes Privatvergnügen. Er eignet sich perfekt für grandiose Firmenevents. „Diese sind für alle Beteiligten ein Riesenspaß. Vor allem weil immer ein Hauch von Konkurrenzkampf in der Luft liegt“, erzählt Nadine Rissiek. „Zeitrennen sind besonders beliebt. Manchmal ist der Ehrgeiz so groß, dass der eine oder andere den halben Parcours umfährt. Das gibt dann aber Strafpunkte“, scherzt die Vertriebs- und Marketingleiterin. Zudem können immer bis zu sechs Personen gleichzeitig auf dem Parcours fahren. Teambuilding kann dadurch mit viel Fahrspaß verknüpft werden. Die Location ermöglicht durch weitere Räumlichkeiten die Einbindung von zusätzlichen Eventtools, Gruppenarbeit und Workshops. Ein kleines Bistro versorgt die Fahrer mit Getränken und Snacks und wenn es etwas mehr sein darf, kann in einem separaten Raum auch ein Catering angeboten werden. Privat oder beruflich, so wird aus einer Runde Segway fahren ein unvergessliches Indoor-Erlebnis.

Übrigens: Das Flashway-Team lässt sich regelmäßig schöne Aktionen einfallen. So lockt der Nikolaustag auch auf dem Indoor Segway Parcours mit vorweihnachtlichen Überraschungen. Buchungen sind über die Homepage möglich.

WARUM SEGWAY INDOOR? In einer 330 Quadratmeter großen und hellen Location kann man den Outdoor-Spaß Segway ab sofort auch mit Dach über dem Kopf erleben. • von acht bis 88 Jahren über den Indoor-Parcours schweben • Fahrerlaubnis ohne Führerschein • keine Beeinträchtigungen von außen (Wetter, Verkehr, unebene Wege) • purer Fahrspaß auf dem Elektroroller • beheizt, auch in der kalten Jahreszeit ein großer Spaß • für Familien, Firmengruppen oder die Clique • ab 20 Uhr mit Club-Atmosphäre Preise • 1 x je 15 Min = 15 Euro • 2 x je 15 Min = 25 Euro • 3 x je 15 Min = 30 Euro Für Firmenevents und Großgruppen stellen die Mitarbeiter von Flashway mit Vergnügen ein individuelles Angebot zusammen.

29


Karriere

D

er Film ist entstanden, weil wir uns gefragt haben, ob Dinge wie Zusammenarbeit und Partizipation, die vielen in unserer heutigen Gesellschaft so wichtig zu sein scheinen, auch in Unternehmen gelebt werden“, erklärt Silke Luinstra. Zusammen mit Ulf Brandes (44), Sven Franke (46), Philipp Hansen (24) und Daniel Trebien (32) hat die 44-Jährige in den letzten Monaten den Film „Augenhöhe“ gedreht. „Die Pioniere der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts“ werden in dem Film gezeigt“. Unternehmen, in denen die Menschen anders miteinander arbeiten. Selbstbestimmt, eigenverantwortlich, wertschätzend, respektvoll – kurz: auf Augenhöhe. Die Idee zum Film hatten die Fünf während eines Workshops. Das ist jetzt ein Jahr her und die Filmproduktion ist in den Endzügen. „Was man schon sagen kann ist, dass alle Unternehmen, die wir in dem Film zeigen, eines gemeinsam haben“, erzählt Silke Luinstra. „Jeder einzelne, der dort arbeitet, ist wichtig und als Mensch wertvoll. Sie werden häufig gefragt, was sie brauchen, um gute Arbeit zu machen. Dahinter steckt ein Menschenbild, das den Unterschied macht. Denn wenn Unternehmen an ihre Mitarbeiter glauben, machen die auch etwas.“

Wie wir heute arbeiten wollen

AUf

Augenhöhe Es ist eines der Themen unserer Zeit und der jüngeren Generationen: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? „Augenhöhe“ gibt den Pionieren der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts eine Stimme und soll anderen Mut machen, neue Wege zu gehen. von Jennifer Meyer

30

Doch auch, wenn der Film Augenhöhe heißt, ist der humanistische Ansatz nur ein Teil der Wahrheit. „Wir setzen uns auch die ökonomische Brille auf und zeigen, dass diese Art der Arbeit direkte wirtschaftliche Vorteile bringt“, so Silke Luinstra. Denn die Unternehmen im Film zeigen auch, wie effizient und schnell man agieren kann, wenn man in flachen Hierarchi-

Fotos: Jennifer Meyer, startnext.de

Unsere Gesprächspartnerin Silke Luinstra

Eines dieser Unternehmen im Film ist die Brandschutzfirma hhp Berlin, dessen Credo lautet: „Die Arbeit muss ins Leben passen, nicht umgekehrt.“ Die Arbeitnehmer dürfen sich hier ihre Arbeitszeiten selbst einteilen. Anwesenheit kontrolliert niemand. Am Ende sind sie nur dafür verantwortlich, dass ihre Arbeit rechtzeitig fertig wird. Wer nachmittags das Fußballspiel seines Kindes sehen möchte, darf das tun, muss am nächsten Tag aber vielleicht früher an die Arbeit. „Das Unternehmen gibt den Mitarbeitern Verantwortung und diese agieren verantwortlich“, so Silke Luinstra. „Ausnutzen tut das so gut wie keiner. Denn auch die Mitarbeiter wollen, dass das funktioniert, weil sie es großartig finden, so arbeiten zu dürfen.“ Dass sich Familie hier trotz Job leben lässt, ist wohl nur ein Grund, warum in der Brandschutzfirma mehr Frauen als Männer beschäftigt sind.


Philipp Hansen (24), Ulf Brandes (44), Daniel Trebien (32), Silke Luinstra (44) und Sven Franke (46) (v. l. n. r.)

en arbeitet. Jeder Mitarbeiter trägt mehr Verantwortung und hat auch mehr Entscheidungsgewalt. „Wenn der Chef alles erst entscheiden muss, ist das zu langsam“, weiß Silke Luinstra. „Heute schnelle Entscheidungen treffen zu können ist wichtig, weil die Märkte rasant sind.“ Wer zu lange braucht, verliere häufig. Darum werde es in Zukunft gehen. „Das vorherrschende Bild von der Arbeitswelt ist veraltet. Der Film soll aber nicht missionieren, sondern inspirieren

und ermutigen etwas zu verändern“, erklärt Silke Luinstra. „Wenn man die Bilder im Film sieht, den Menschen zuhört, die wir mit unserer Kamera getroffen haben, spürt man, dass in diesen Unternehmen etwas anders läuft.“ ( Filmpremiere: 30. Januar 2015, 17.30 Uhr, Museum der Arbeit, Hamburg

HanseBelt Zukunftskongress 2014 |

8. Dezember 2014, ab 11:30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck

Lust auf morgen machen: Zukunftsfaktor Unternehmenskultur.

Fotos: Jennifer Meyer, startnext.de

Beim HanseBelt Zukunftskongress 2014 beleuchten wir Ideen, die Lust auf Zukunft machen und unsere Region für die besten Köpfe attraktiver werden lassen. Wir ziehen eine erste Zwischenbilanz unserer bisherigen Aktivitäten und zeigen Ihnen, wo wir noch gemeinsam hin möchten.

Die Teilnahmegebühr beträgt 50,-€, inkl. Tagungsgetränke und Imbiss. Studenten erhalten einen Rabatt von 75 %. Melden Sie Ihre Teilnahme bitte an – bis Freitag, den 21. Nov. 2014. Bitte nutzen Sie dazu das Formular auf: http://zukunftskongress.hansebelt.de

Marlene Feucker HanseBelt Managerin Geschäftsstelle HanseBelt e.V. c/o IHK zu Lübeck

Fackenburger Alle 2 23554 Lübeck Tel. 0451 600 62 92 www.hansebelt.de feucker@hansebelt.de

31


Global

„Das Ziel heisst Transparenz!“ Edda Müller, 72, engagiert sich gegen Korruption, Seilschaften und Lobbyismus: Sie ist Vorsitzende von Transparency International Deutschland. „Anständiges Verhalten muss Teil der Unternehmenskultur sein“, sagt sie, und rät Firmenchefs zu klaren, transparenten Regeln. von Angela Oelckers

I

hre Stimme ist eine Überraschung. Hell klingt sie durch den Telefonhörer, wie die eines jungen Mädchens, voller Energie und Wirkungsdrang. Dabei ist Edda Müller 72 Jahre alt, in Pension, und kann auf ein arbeitsames Berufsleben zurückblicken, in dem sie sehr viel bewegt hat. Doch Spazierengehen mit Dackel ist ihre Sache nicht: Lieber kämpft sie als Vorsitzende von „Transparency International Deutschland“ (TI) in Berlin seit 2010 gegen Korruption, Seilschaften und unverfrorenen Lobbyismus, unermüdlich und mit dem Feuer einer Zwanzigjährigen. „Ich rege mich eben auf, wenn in dieser Gesellschaft etwas schief läuft“, sagt sie, „und ich mische mich gern ein.“

32

Ob als Umweltministerin in SchleswigHolstein, Vizedirektorin der europäischen Umweltagentur, Vorsitzende der BundesVerbraucherzentrale: Immer trat die promovierte Politologin für ihre Überzeugungen ein, auch wenn diese politisch oft unbequem waren. Als Studentin kam sie 1963 für ihre Auffassung von Anstand und Freiheit sogar ein Jahr in der DDR ins Gefängnis: Die gebürtige Lausitzerin war als Fluchthelferin aufgeflogen, weigerte sich aber, jemanden zu verraten. Als Ministerialbeamtin unter Umweltminister Klaus Töpfer erreichte sie 1990, dass das erste CO2-Minderungsziel von 25 Prozent bis 2005 beschlossen wurde, was die europäischen Länder unter Druck setzte. „Mein größter beruflicher Erfolg“, wie sie sagt. Auch das Umweltsiegel „Blauer Engel“ geht auf ihr Konto. Die zierliche, ruhige Edda Müller verfügt über Mut, Durchhaltevermögen und Wissen – ideale Voraussetzungen also für eine Korruptionswächterin. „Bei TI definieren wir Korruption als Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil“, sagt sie, „sie ist strafbar, aber ein nahezu unsichtbares Phänomen: Es gibt nur Täter, den Bestecher und den Bestochenen. An einer Auf-

Transparency International wurde1993 in Berlin gegründet und ist inzwischen in über 90 Ländern tätig. Die unabhängige Organisation deckt Schwachstellen in Gesetzen und Institutionen auf und entwickelt politischen Druck, außerdem unterstützt sie Unternehmen dabei, Compliance-Regeln und Transparenz zu schaffen. www.transparency.de


Pflegestufen

Betreuungskriminalität

Zulassungskriterien

Medizinprodukte Doppelabrechnungen Bonusregelungen Pflegegutachten Betreungsmissbrauch Fehlallokation

Quersubventionierung Provisionen Kontrolldefizite Transparenzmängel, BeTrug und KorrupTion im Bereich der pflege und BeTreuung schwachstellenanalyse von Transparency deutschland

Hilfe für Unternehmen bietet die Broschüre „Führungsgrundsätze für Kleine und Mittlere Unternehmen zur Bekämpfung von Korruption“, 24 Seiten, 553 kb, zum Download unter www.transparency. de/Berichte-ChecklistenBuecher.42.0.html

International Anti Corruption Day 2003 erklärte die Uno den 9. Dezember zum weltweiten Antikorruptionstag. Infos unter www.un.org/en/ events/anticorruptionday

deckung haben beide begreiflicherweise kein Interesse und setzen alles daran, ihr Tun zu verschleiern.“ Korruption ist kein Privileg von Bananenrepubliken, es gibt sie auch in Deutschland, man denke an die Skandale bei Siemens und MAN, an den mit Geschenken verwöhnten Bundespräsidenten Wulff oder an die legalen, aber fragwürdig hohen Geldspenden der BMW-Großaktionärsfamilie Quandt an die CDU. Der diskrete Besitzerwechel von Bargeld, den man in Griechenland „Fakelaki“ nennt, „kleiner Umschlag“, ist eher die Ausnahme. Beliebt sind hingegen Einladungen, Rabatte, Reisen. „Es gibt auch die systematische Korruption, zum Beispiel wenn ein Unternehmen eine schwarze Kasse einrichtet“, so Edda Müller – wie es „Hansa Taxi“ in Hamburg eine Weile tat, um daraus Hotelportiers zu schmieren. Transparency International geht allerdings nicht selbst gegen einzelne Personen vor, die unabhängige Organisation setzt auf strukturelle Veränderung und auf Aufklärung. „Wir entwickeln Instrumente, die Unternehmen und Organisationen bei der Korruptionsprävention helfen“, so Edda Müller. Im Juni dieses Jahres wurde zum Beispiel die neue Broschüre „Führungsgrundsätze für Kleine und Mittlere Unternehmen“ zum Download bereitgestellt, die Möglichkeiten vorstellt, der Korruption vorzubeugen und sie zu bekämpfen. Allmählich setzt sich in Unternehmen auch die Einsicht durch, dass der Reputationsverlust durch Korruption sie nicht nur Geld, sondern auch ihre Zukunft kosten kann. „Zum Beispiel Siemens: Die waren lange sehr beliebt als Arbeitgeber, ganz

oben bei Ingenieuren“, so Edda Müller. „In der Zeit der Korruptionsfälle sanken sie auf der Beliebtheitsliste von Hochschulabsolventen rapide nach unten. So etwas kann sich in Zeiten des Fachkräftemangels kein Unternehmen mehr leisten!“ Wichtigstes Ziel in diesem Kampf ist die Transparenz. „Der Fisch stinkt vom Kopfe her!“, wettert Edda Müller mit ihrer Jungmädchenstimme. Ein Firmenchef, der keine klare Grenze zieht, was zulässig ist und was nicht, vielleicht selbst Vorteile und Gefälligkeiten entgegennimmt, verschafft seiner Firma ein Problem. „In der Regel sind die Menschen ja nicht von vornherein kriminell veranlagt,“ so Edda Müller, „aber wenn sie beobachten, dass derjenige Vorteile hat, der auf Teufel komm raus Geschäftsabschlüsse macht und die Anständigen sich hinten anstellen können – dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Sitten weiter verfallen.“ Ein Unternehmen, auch ein kleines, ist also gut beraten, klare Regeln aufzustellen und Offenlegungs-Pflichten einzuführen. Das bedeutet nicht, dass alles, was wertvoller ist als ein Kugelschreiber, nicht als Geschenk angenommen werden dürfte und Spenden unzulässig wären. Wichtig ist nur, dass die Spielregeln eindeutig sind und allen bekannt. „Ehrliches, rechtschaffenes, anständiges Verhalten“, so Edda Müller, „muss Teil der Unternehmenskultur sein. Sie muss dieses Verhalten belohnen, nicht Incentives setzen für Rücksichtslosigkeit.“ >

Vorsitzende von Transparency International Deutschland

eDDA MÜLLeR sie wurde 1942 in der Niederlausitz geboren, 1951 ging die Familie nach Westberlin. sie studierte politikwissenschaften, unter anderem an der renommierten École Nationale d’Administration (eNA) in paris, und promovierte. sie arbeitete in verschiedenen bundesministerien in leitender Funktion. Von 1994-96 war sie parteilose Ministerin für Natur und Umwelt in der Landesregierung schleswigHolstein. Von 1997 bis 1998 leitete sie die Abteilung Klimapolitik des Wuppertal instituts für Klima, Umwelt, energie und anschließend bis 2000 als Vizedirektorin die europäische Umweltagentur in Kopenhagen. Heute unterrichtet sie an Hochschulen politik und Verwaltung. seit Juni 2010 ist edda Müller Vorsitzende von transparency international Deutschland

33


global

Hinweise geben Der Verein „Pro Honore“ bekämpft seit 1925 den unlauteren Wettbewerb, Korruption und alle Erscheinungsformen der Wirtschaftskriminalität. Er berät Unternehmen und bietet ihnen an, die Funktion des Ombudsmannes zu übernehmen. Über eine Hotline können Mitarbeiter und Geschäftspartner anonym fragwürdiges Verhalten einem Rechtsanwalt von „Pro Honore“ mitteilen und mit diesem ein mögliches weiteres Vorgehen besprechen. www.pro-honore.de

Schwarze Liste Seit dem 13. Januar 2014 gilt das gemeinsame Korruptionsregister von Hamburg und SchleswigHolstein: Kriminelle und unredliche Firmen werden künftig für bis zu drei Jahre von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen. Das Register ist in der zentralen Informationsstelle in der Hamburger Finanzbehörde einsehbar. www.hk24.de

Ein Regelwerk ist keine Misstrauenserklärung an die Mitarbeiter, im Gegenteil: Es schützt sie, schafft Sicherheit und hilft bei täglichen Entscheidungen: Darf ich meinem Großkunden Fußballtickets schenken? Darf ich mich von einem Lieferanten zu einem feinen Abendessen einladen lassen? „Die Mitarbeiter müssen ja auch wissen, wie sie handeln, wenn von ihnen Bestechung erwartet wird“, so Edda Müller, „zum Beispiel, wenn sie eine verderbliche Ware nicht aus dem Zoll kriegen ohne eine kleine ‚Gefälligkeit’. Das muss alles aus der Grauzone raus.“ Darüber hinaus macht es Sinn, auch Geschäftspartner und Lieferanten über die hauseigenen Regeln ausdrücklich aufzuklären. Klare Spielregeln und Sanktionen erleichtern es auch unfreiwilligen Komplizen, Rechtsverstöße oder Korruption zu melden. Da sie im Verborgenen stattfinden, ist ihre Bekämpfung auf diese Whistleblower angewiesen – deren Rechtslage aber ist prekär. Sie laufen Gefahr, angezeigt zu werden wegen Verletzung von Dienst- oder Amtsgeheimnis, müssen Karriere-nachteile befürchten und werden oft als Nestbeschmutzer gemobbt. Der Fall der deutschen Krankenpflegerin Brigitte Heinisch, die die unzureichende Pflege von Menschen in einem Altenheim anzeigte, daraufhin gekündigt wurde und bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen musste, um ihr Recht einzufordern, veranschaulicht diesen Missstand. „Die Whistleblower müssen dringend besser geschützt werden und“, so Edda Müller, „die Möglichkeit erhalten, anonym Hinweise zu geben.“ Viele Großunternehmen haben Ombudsleute eingesetzt. Bei Siemens gibt es jetzt eine Plattform im Intranet, wo Mitarbeiter auch anonym einen Verdacht

äußern können. Um ein Zeichen zu setzen, verlieh TI den 2013er „Whistleblower Preis“ an Edward Snowden, der enorme Zivilcourage bewies, als er die allgegenwärtige, globale Daten-Ausspähung durch Geheimdienste öffentlich machte. Trotz allem, es geht voran. Zehn Jahre hat Transparency agitieren müssen, bis das Parlament in diesem Frühjahr die Gesetze gegen Abgeordneten-Bestechung verschärft und der Bundesrat im September dieses Jahres zugestimmt hat, die UNKonvention gegen Korruption zu ratifizieren. In Edda Müllers Stimme mischen sich Erleichterung, Stolz und ein Nachhall von Zorn: „Endlich! Als letztes EU-Land, das muss man sich mal vorstellen. Der Fortschritt ist eine Schnecke.“ Was treibt sie an, sich so leidenschaftlich zu engagieren? Über die private Edda Müller ist so gut wie nichts bekannt, sie spricht nicht gern über sich selbst, ihr geht es um die Sache. „Ich glaube, meine Grundmotivation ist mein Gefühl für Gerechtigkeit. Diese Arbeit ist so spannend!“, sagt sie, und kommt sofort wieder auf höhere Ziele: „Ich glaube, dass wir in einem gesellschaftlichen Transformationsprozess stecken. Wenn wir nicht stärker auf Integrität und Verantwortlichkeit achten, rutscht uns die Demokratie weg! Weil die Menschen dann das Gefühl haben, hier bedienen sich Einzelne, mauscheln Mächtige aus Politik und Wirtschaft vor sich hin. Das ist äußerst gefährlich. Da lohnt es sich doch zu kämpfen!“ (

Buchtipp

WiR stAtt GieR Das zerbrechende Vertrauen der bevölkerung in politik und Wirtschaft, Marken und institutionen erzeugt einen paradigmenwechsel: es wird erwartet, dass Führung sich gemeinschaftlicher Zielstellungen bedient und sich am WiR orientiert, statt aus einzelinteressen und gegen den Willen der Gemeinschaft zu handeln. Gordon Müller-eschenbach: „Wir statt Gier“, 16,90 euro

34


LESEN LESEN Nachdenkliches über den Wert von Werten

AUF DEM INDEX

Seit 2009 zeichnet der „Werte-Index“ des Trendforschers Peter Wippermann ein differenziertes Bild davon, welche Bedeutung z. B. Freiheit, Gemeinschaft, Familie, Erfolg in den Augen der Internet-User haben und wie sich Diskussionsschwerpunkte verändern. Grundlage für die Analyse sind über 150.000 veröffentlichte UserMeinungen aus Blogs, Foren und Communities. Darüber hinaus erfahren Unternehmen aus Experteninterviews, wie sie diese Werte in ihrer Praxis anwenden und umsetzen können. Denn erfolgreich kommunizierte und gelebte Werte sind ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal für Marken, Basis für Vertrauen und Voraussetzung für Resilienz. Peter Wippermann, Jens Krüger: Werte-Index 2014, Deutscher Fachverlag, 42 Euro.

ENGAGIERT KONSUMIEREN?

Caspar Dohmen:

Nach ethischen Kriterien Otto Moralverbraucher, einkaufen und die WirtOrell Füssli Verlag, schaft damit gerechter ca. 19 Euro oder grüner gestalten – für diese Idee begeistert sich bereits jeder Fünfte. Der Wirtschaftsjournalist Caspar Dohmen unterzieht den Nutzen des moralisch korrekten Konsumierens einer Prüfung. Verändert sich unser Wirtschaftssystem tatsächlich durch grünen Strom, regional gekaufte Äpfel, fair gehandelte Bananen und Autos mit Hybridantrieb? Verbessern sich so die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern? Verändern Konzerne auf Druck der Konsumenten ihre Politik? Unterhaltsam und schlüssig bilanziert Dohmen unser Konsumentenverhalten, die Machtmechanismen von Marken und Konzernen und den Spielraum der Verbraucher. Ein informatives Buch, das Zusammenhänge neu beleuchtet und mögliche Lösungswege aufzeigt.

GEWINN UND GEWISSEN Die Vermittlung eines Gefühls dafür, was man in einer Gemeinschaft tut oder besser lässt, ist ein wesentlicher Gegenstand von Erziehung und Kompass menschlichen Alltagshandelns. Aber haben Wirtschaftsmenschen und Politiker, seien sie Christen oder nicht, eine klare Vorstellung, wie man auf anständige oder unanständige Weise sein Geld verdient, Politik macht oder Arbeitnehmer behandelt? Nils Ole

Oermann beschäftigt sich intensiv mit der Frage, warum Gerechtigkeit, Gemeinwohl und Menschenwürde zentrale Anliegen der Wirtschaftsethik sein müssen, wie man das erreicht und wie sich dieses neue Denken in konkreten Problemfällen bewährt. „Anständiges Wirtschaften zeichnet sich durch eigennütziges Handeln aus, das immer auch nach dem

Nutzen für andere fragt“, so Oermann. Er ist Theologe und Direktor des Instituts für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg.

Fairtrade online Was ein Objekt für uns wertvoll macht, ist die Geschichte dahinter. Bei Importen aus fernen Ländern ist sie allerdings oft eine von unwürdigen Arbeitsbedingungen. Daher rief die Hamburgerin Sophie Neuhaus vor kurzem den Fair-Trade-Shop „Amodini telling the story“ ins Leben. Es gibt wunderschöne Dinge, von Tüchern über Taschen bis Schmuck, alle in Kooperation mit den Kunsthandwerkern in Dörfern produziert, unter fairen und sozialen Bedingungen. Das sichert deren Unterhalt und die Zukunft des traditionellen Handwerks. www.amodini.com

App für Autisten Die Berlinerin Doreen Kröber suchte vergeblich eine App, die es ihrem Sohn erleichtert zu kommunizieren – und erfand sie dann selbst. „Let me talk“ umfasst 9000 Bilder, die durch eigene ergänzt werden können. Sie lassen sich zu Sätzen kombinieren und vom Computer vorlesen. Eignet sich auch für die Kommunikation mit kleinen Kindern, Sprachunkundigen, z.B. mit Migranten - und auf Reisen. Android App, kostenlos im Google Play Store.

Gemeinsam statt einsam Nils Ole Oermann: Anständig Geld verdienen – eine protestantische Wirtschaftsethik, Herder Verlag, ca. 10 Euro

DIE UNBESTECHLICHE

Luc Jochimsen: Die Verteidigung der Träume, Aufbau Verlag, ca. 23 Euro

WEB &APP

Die Autobiographie von Luc Jochimsen, 78 , schildert den Weg einer Unangepassten, die stets ihren Traum vom gerechten und guten Leben für alle verteidigte. „Ich erinnere mich, dass mein Vater, der ein Kriegs- und Nazigegner war, zu mir sagte: ‚Wenn Du überlebst, dann musst du etwas tun, damit die neue Zeit eine andere wird‘.“ Die promovierte Soziologin war oft die erste Frau: als Fernsehjournalistin, in der Panorama-Redaktion, in der Chefredaktion des Hessischen Rundfunks. „Ich habe mich immer als politische Journalistin verstanden. Politik war für mich allerdings nicht nur, was in der Regierung oder im Parlament passiert, sondern unendlich viel mehr.“ Von 2005 bis 2013 saß sie für die Linkspartei/PDS im Deutschen Bundestag und machte auch dort mit streitbaren Aktionen von sich reden.

Foodoo ist eine neue OnlinePlattform für alle, die sich einen netten Abend in lockerer Gesellschaft mit spannenden Gesprächen und gutem Essen wünschen. Besonders für Zugezogene ist es eine moderne Möglichkeit neue Leute kennenzulernen. Wer einladen oder einen Kochkurs veranstalten möchte, stellt dies einfach ein: Event auf foodoo.de erstellen, Datum und Preis pro Teilnehmer festlegen und los geht’s. Wer Gast sein möchte, reserviert sich eine Platz. Fertig. Bislang in Berlin und Hamburg, demnächst weitere Städte. www.foodoo.de

35


36

Fotos: Rocketbyz


// ANZEIGE

Wie farben deutschland staunen lassen „Deutschland muss endlich wieder staunen können! Wenn es um Produktdesign geht, sind die Deutschen eingeschlafen“ ist sich Tomyboy sicher. Der Künstler und Designer weiß wovon er spricht. Er selbst stammt aus Hamburg und ging vor ein paar Jahren in die USA, um dort als Musikproduzent zu arbeiten. Dort angekommen merkte er schnell, dass in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch seiner Kreativität keine Grenzen gesetzt waren. Er fing an mit fluoreszierenden Farben zu arbeiten und damit unter den Markennamen Beatnecks Bikes und Rocketbyz aus hochwertigen LifestyleProdukten wahre Kunstobjekte zu kreieren. „Anfangs war der Umgang mit den Farben schwierig“, erinnert sich Tomyboy. „Es braucht jahrelange Erfahrung, um ein perfektes Ergebnis erzielen zu können.“ Heute gehört er dank seines Knowhows und seinen leuchtenden Kreationen zu den Großen unter den Produktdesignern in den USA. Prominente wie Chris Brown, Ne-yo, Oliver Korittke und Shemar Moore gehören zu seinen begeisterten Käufern. Designs für limitierte Auflagen der internationalen Marken Audi, Bentley, Mini Cooper und Harley Davidson stammen aus der Feder des genialen Künstlers. Seine Stücke werden als Pop-Art-Geschichten der Gegenwart gehandelt. Doch ein Hype um die leuchtstarken Erfolgslabels wie in den USA stellt sich in Deutschland nur langsam ein. „In den Staaten sind die Menschen offener für neue Ideen und neue Trends – egal ob Musik, Fashion oder Design“, weiß Tomyboy. „Menschen mit auffallend toll designten Produkten werden gefeiert.“ In Deutschland sei die vornehme Zurückhaltung immer noch ein Thema. Nicht

auffallen – und das um jeden Preis. Doch gerade auf Unternehmensebene ist das ein Fehler. Marketinggelder werden mit diesen veralteten Werten im Hinterkopf oft falsch eingesetzt. Die Designs von Rocketbyz hingegen bringen ein Unternehmen ins Gespräch. Die Produkte auf dem US-Markt zeigen: Vor allem über die sozialen Netzwerke verbreiten sich die innovativ designten Stücke rasant – zusammen mit den Marken, die dahinterstehen. „Ein Produkt muss in der heutigen Zeit durch sein Design auffallen“, erklärt der Künstler. „Der Konsum ist sehr stark vom Generationswechsel geprägt. Junge Erwachsene verzehren sich geradezu nach neuartigen Produkten.“ Ein Unternehmen, das das verstanden hat, ist der Hersteller für Luxusarmbanduhren schlechthin: „Rolex Blaken“. Aus einer Kooperation zwischen Tomyboy und dem Uhrenhersteller entstammt eine aktuell erhältliche limitierte Auflage der ersten fluoreszierenden „Rolex Blaken“. In Handarbeit wurde jedes Ziffernblatt einzeln von dem Künstler eingefärbt. Zusammen mit einer speziellen Stahlveredelung fasziniert sie bereits bei Tageslicht. In einer Clubnacht entwickelt sie dann unter Schwarzlicht ihre vollkommene floureszierende Anziehungskraft. Lediglich 25 Stück sind weltweit erhältlich. „Rolex Blaken war schon immer eine hochwertige und klassische Marke, bei der alles handgefertigt wird. Das ist auch heute noch so“, so Tomyboy. „Diese Kooperation gibt Rolex Blaken aber einen völlig anderen Look.“ Grundsätzlich sind dem Produktdesign mit den floureszierenden Farben keine Grenzen gesetzt. Selbst Stoffe oder Leder lassen sich mit ihnen einfärben. So fallen dem Designer und Künstler täglich neue Stücke auf, die er gerne in Szene setzen würde. „Ein Porsche wäre großartig. Ein Traum von mir ist es aber, noch weiter zu gehen und irgendwann einmal eine Yacht oder einen Jet mit meinem Design zu sehen.“

Kontakt:

Fotos: Rocketbyz

Ato C. Yankah jr. yankah@essential-concepts.com www.rocketbyz.com

37


BESSER STUDIEREN Zum Semesterstart glänzt die Nordakademie in Elmshorn mit einem neuen Rekord: 390 Abiturienten haben dort gerade ihr duales Bachelor-Studium begonnen, soviel wie noch nie zuvor in der Geschichte der Nordakademie. Das beweist einmal mehr: Die Idee der privaten Hochschule überzeugt. Hier werden Praxis und Theorie so aufeinander abgestimmt, dass die Studenten nicht nur ein Hochschulzertifikat erwerben. Vielmehr punkten sie darüber hinaus mit Praxis-Wissen und viel Erfahrung. Aus einer kleinen Idee wurde eine große Vision. Visionär des Bildungswesen sei er aber dennoch nicht, betont Gründungsvater Prof. Dr. Georg Plate im Gespräch mit FrauenBlick. von Ilona Lütje

„D

er Erfolg hat viele Väter das Grundprinzip der Hochschule und Mütter“, sagt Plate der Wirtschaft: eine praxisnahe Quabescheiden und erzählt lifikation. von den Unterstützern der Schon Anfang der 90er war Nordakademie, die schon längst den Deutschland berühmt für die dualen Schritt vom beschaulichen ElmsAusbildungen. Allerdings fehlte lanhorn ins große Hamburg ge Zeit ein international gemacht hat. „Weg vom anerkannter Abschluss. Provinz-Image“ war eiPlate, der damals noch nes der Ziele des Proan einer anderen Schufessors, der mit seiner le lehrte, erfuhr schnell tiefen Stimme und den Unterstützung aus Reigrauen Haaren etwas Behen der Unternehmen. ruhigendes, Väterliches Die genau aufeinander ausstrahlt. „Unsere Stuabgestimmte Verzahnung denten werden von uns von Unternehmen und liebevoll betreut“, sagt Theorie klang in deren Prof. Dr. Georg Plate Plate denn auch. Heißt: Ohren so verlockend, Keine überfüllten Hörsädass sie den Grundstein le, kein Mitlaufen unter Hunderten legten: Als erste Hochschule ging die von Studenten. Stattdessen konzenNordakademie als gemeinnützige trierte Theoriephasen in kleinen Aktiengesellschaft an den Start. Gruppen, direkter Austausch mit „Das gibt es sonst nicht: eine private den Professoren und vor allem: ausHochschule, deren Träger die Ungiebige Praxiszeiten. Denn das ist ternehmen sind“, betont Plate und

38

ergänzt: „Wir leben die Demokratie – unabhängig von den Anteilen der einzelnen Aktionäre.“ Man verstehe sich als Gemeinschaft für einen guten Zweck: Jungen Menschen werde eine hochqualifizierte Ausbildung gesichert. „Unser Aktionäre bekommen zwar keine Dividende, dafür aber einen Platz im Himmel“, sagt Plate lachend. Heute gehören 45 Aktionäre zur 1993 gegründeten AG, insgesamt 300 Unternehmen sind der Akademie angeschlossen, Tendenz steigend. Schließlich spricht sich herum, dass die Studenten hier überdurchschnittlich qualifiziert das Haus verlassen. Bis dahin haben die Unternehmen dann rund 80 000 Euro in den Studenten investiert. Dafür erhalten sie einen top ausgebildeten Mitarbeiter mit Praxiserfahrung. „Die Unternehmen können die Studenten über die Semester bereits kennenlernen, ihre Talente erkennen und fördern und die Mitarbeiter entsprechend integrieren“, so Plate. Eine bessere Alternative zu den Trainees, die nach vielen Semestern an der Uni erst an das Berufsleben gewöhnt werden müssen? „Es lässt sich belegen: Unsere Studenten können am Ende wesentlich mehr als die Absolventen der staatlichen Universitäten.“ Klingt nach Konkurrenz. „Der Kampf beginnt vor allem 2018/2019“, sagt Plate. Prognosen zufolge werden dann die Zahlen der Abiturienten sinken. Die Nordakademie rüstet bereits auf: Man will sich schon früh in den Köpfen der Schüler festsetzen. So ist die Nordakademie Partner von „Jugend forscht“, fördert verschiedene Sportvereine und engagiert sich in Schulprojekten. Momentan läuft es problemlos. „Früher mussten wir Klinken putzen, heute kommen die Studenten von allein“, freut sich Plate, der 1993 von 500 Studenten träumte. Heute sind es bereits 1400. Durch die Nähe zur Wirtschaft und den engen Dialog fühlt die Nordakademie den Puls der Wirtschaft. „Wir können unkompliziert und schnell neue Studiengänge designen“, so Plate. Erst Ende 2012 wurden zum Beispiel die MasterStudiengänge in Hamburg gestartet, von denen es heute bereits sechs Fachrichtungen gibt. Die hohe Qualität wurde bereits durch zahlreiche Auszeichnungen bestätigt. „Die Siegel sind für uns eine verdiente Anerkennung“, sagt Plate. Aber der Qualitätsanspruch sei auch ohne Siegel hoch – „für die Wirtschaft“. (

Fotos: NordAkademie

ruBriK KArriere


Studium und Praxis optimal verbinden Die NORDAKADEMIE ist die Hochschule der Wirtschaft. Sie wird als gemeinnützige Aktiengesellschaft unmittelbar von 43 namhaften Unternehmen und dem Arbeitgeberverband NORDMETALL getragen. Mit rund 1.700 Studierenden, davon bereits fast 300 Studierende in den Masterstudiengängen an der im Oktober 2013 eröffneten NORDAKADEMIE Graduate School, gehört die 1993 gegründete und staatlich anerkannte NORDAKADEMIE zu den größten privaten Hochschulen mit Präsenzstudiengängen. Die hohe Qualität und die hervorragenden Studienbedingungen sind durch zahlreiche Auszeichnungen belegt:

Systemakkreditierung als eine der ersten Hochschulen in Deutschland 2012

Erstes Premium-Siegel der FIBAA im deutschsprachigen Raum für den MBA-Studiengang im Jahr 2008

Regelmäßig Spitzenplätze bei Hochschulrankings

Die NORDAKADEMIE hat viel zu bieten Auf dem malerischen Campus der NORDAKADEMIE in Elmshorn werden in Kooperation mit den Partnerunternehmen vier duale Bachelorstudiengänge angeboten.

Die NORDAKADEMIE Graduate School im Hamburger Dockland konzentriert sich auf berufsbegleitende Masterstudiengänge und Weiterbildungsangebote für Hochschulabsolventen.

NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft, Elmshorn:

NORDAKADEMIE Graduate School, Hamburg:

Duale Bachelorstudiengänge (Studienstart jeweils zum 1.10. des Jahres) • Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) • Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) • Angewandte Informatik (B.Sc.) • Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.)

Berufsbegleitende Masterstudiengänge (Studienstart jeweils zum 1.4. und 1.10. des Jahres) • Master of Business Administration (MBA) • General Management (M.A.) • Marketing and Sales Management (M.A.) • Financial Management and Accounting (M.Sc.) • Wirtschaftsinformatik/IT-Management (M.Sc.) • Wirtschaftsingenieurwesen (M.Sc.) Weiterbildung mit Hochschulzertifikat (Terminübersicht und weitere Informationen auf www.nordakademie-gs.de/weiterbildung/) • Management-Grundlagenmodule • Management-Vertiefungsmodule • Zertifikatskurse

Fotos: NordAkademie

Wir beraten Sie gern persönlich!

GRADUATE SCHOOL

NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft Köllner Chaussee 11 · 25337 Elmshorn Tel.: 04121 / 4090-0 · Fax: 04121 / 4090-40 info@nordakademie.de · www.nordakademie.de

NORDAKADEMIE Graduate School Van-der-Smissen-Straße 9 · 22767 Hamburg Tel.: 040 / 554387-300 · Fax: 040 / 554387-400 dockland@nordakademie.de · www.nordakademie-gs.de


Foto: Ilona Lüjte

starke Frauen

Fotos: Haspa

Ausgezeichnet: Handwerker des Jahres ist der Burgfelder Biobäcker Martin Kastner und Handwerksbetrieb des Jahres die Galvaniseurmeisterin Maxi Hänsch.

HandwerksBetrieb des Jahres Maxi Hänsch (33), Galvaniseurmeisterin der Altonaer Silberwerkstatt

Sie versorgen die Händler des Fischmarktes mit frisch geschliffenen Messern. Und kümmern sich um das Hamburger Ratssilber. Das allein klingt schon preisverdächtig. Jetzt wurde das Team der Altonaer Silberwerkstatt ausgezeichnet. von Sabine Korndörfer

40

B

ereits zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der Hamburger Handwerkspreis von Hamburger Sparkasse und der Handwerkskammer Hamburg gemeinsam vergeben. Und wer dabei spontan an Tischler, Elektriker oder Maurer im Arbeitsoverall denkt – liegt meilenweit daneben. Handwerksbetrieb des Jahres ist die Altonaer Silberwerkstatt unter der Leitung der 33-jährigen Galvaniseurmeisterin Maxi Hänsch. Sie übernahm die Firma vor vier Jahren von ihrem Vater und konnte mit dem Traditionsunternehmen in den letzten Jahren die über 130-jährige

Geschichte erfolgreich fortschreiben. Denn einen Betrieb wie die Altonaer Silberwerkstatt wird man in Deutschland nicht noch einmal finden. Das Geheimnis liegt in der Kombination: ein Team aus Silberschmieden, Schneidwerkzeugmechanikern und Galvaniseuren arbeitet an den unterschiedlichsten Aufgaben. So werden hier Stücke aus dem Hamburger Ratssilber ebenso restauriert wie die Messer des Hamburger Fischmarktes geschliffen. Und so ganz nebenbei kann man im Onlineshop auch noch die Silberseife aus eigener Rezeptur erwerben. FrauenBlick gratuliert!


Foto: Ilona Lüjte

30 JAHRE FÜR DIE SCHÖNHEIT Edeltrud Stark (69), Hamburger Kosmetik-Fachinstitut Bel Etage

„Die schönsten Jahre einer Frau sind die, die man ihr nicht ansieht!“, sagt Edeltrud Stark. Als Hamburgs einzige No-Age®-Expertin weiß sie, wie das geht: „Der richtige Wirkstoff – in der richtigen Dosierung – zum richtigen Zeitpunkt!“. von Ilona Lütje

Fotos: Haspa

S

eit mehr als 30 Jahren setzt Behandlung, die den Kundinnen in sich die Cosmetologin für die 60 Minuten zu jugendlich straffer Schönheit und Gesundheit der Haut verhilft – ganz ohne Risiko und Haut ein. In ihrem Hamburger Nebenwirkungen. Kosmetik-Fachinstitut Bel Etage Lifting ohne Skalpell: Die Cosmekommen nur exklusive und hochtologin ist auf dem Gebiet der ganzwertige Kosmetikprodukte sowie heitlichen Hautgesundheits- und neueste, innovative Techniken zum Anti-Aging-Prävention spezialisiert. Einsatz. Wer mehr als nur eine klasAls para-medizinische Hauttherasische Schönheitsbehandlung erpeutin bietet sie ihren Kunden weit wartet und eine optimale Lösung für mehr als die klassische Kosmetik. die Haut sucht, ist bei Edeltrud Stark Neben der gewohnt professionellen gut aufgehoben. Bereits 2005 wurde Schönheitsbehandlung gehört auch das Bel Etage zu den dreißig besten die Früherkennung funktioneller Kosmetikinstituten Deutschlands Hautveränderungen sowie die gegekürt. Grundlazielte Ursachenbege dieses Erfolges handlung vorzeitig „Wir haben bereits ein sind ihr fundiertes einsetzender, deumfangreiches Portfolio Wissen, ständige generativerHautabund es wächst weiter“ Weiterbildungen bau- und Alteund ihr großes rungsprozesse zu Interesse an innovativen Behandihrem Leistungsprofil. Angewendet lungsmethoden. „Wir haben bereits werden von ihr ausschließlich Proein umfangreiches Portfolio und es dukte ohne belastende Zusatzstoffe, wächst weiter“, so Edeltrud Stark. denn: „Nur gesunde Haut ist schön!“ Aktueller Renner: Eine HydraFacial-

FRAUEN

BLICK IMPRESSUM DAS MAGAZIN FÜR FRAUEN, DIE ENTSCHEIDEN

Herausgeber: WIENER kontor Marketing & Verlag GmbH Jarrestraße 80 | 22303 Hamburg Tel. 040 – 69 64 64 70 Fax: 040 – 69 64 64 729 anzeigen@wiener-kontor.de | www.wiener-kontor.de Auflage: 30 000 Erscheinung: vierteljährlich Geschäftsführung: Daniela N. Barth, Ilona Lütje Chefredaktion: Angela Oelckers Art Director: Janine Schreuer Litho: Jasmin Duszynsk Redaktion: Sabine Korndörfer, Harriet Lemcke, Ilona Lütje, Jennifer Meyer Projektmanagement: Saskia Zielke, Malú Schmidt-Carstens Bildredaktion: Bodo Krug

Lektorat: Anja Mehnert – honigzeit Zuschriften an die Redaktion: frauenblick@wiener-kontor.de Webseite: www.frauenblick-magazin.de Soziale Netze: www.facebook.com/frauenblick Anzeigen: WIENER kontor Marketing & Verlag GmbH Jarrestraße 80 | 22303 Hamburg Tel. 040 – 69 64 64 70 Frach+Kumst Medien GmbH Virchowstr. 65 b | 22767 Hamburg Tel. 040 – 60 08 83 980 Druck: Lehmann Offsetdruck, Norderstedt Verteilung: Eyecatcher Hamburg Stresemannstraße 9 | 22769 Hamburg ABO: 23 Euro pro Jahr inkl. Versand

people +++ in den 90er Jahren war Jacqueline Otten professorin für Modedesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften – als jüngste je berufene professorin Hamburgs. seit März 2014 ist die international erfahrene Holländerin nun Präsidentin der HAW. www.haw-hamburg.de +++ im september wurde Anke Schäferkordt, Vorstandsvorsitzende von RtL-Deutschland, zur „Managerin des Jahres“ gekürt. Das sozial engagierte backwaren-Unternehmen Mestemacher verlieh den Gleichstellungspreis zum 13. Mal. +++ Susanne Gernandt ist neue Vorsitzende des Vereins „Hamburg Macht Kinder Gesund“, der dringende projekte an den großen Kinderkliniken UKe, Altonaer Kinderkrankenhaus und Wilhelmstift fördert, die von den Kassen nicht finanziert werden. www.hhmkg.de +++ Rita Schwarzelühr-Sutter, staatssekretärin im bundes-Umweltministerium, ist neue Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der größten Umweltstiftung europas. sie ist die erste Frau in dieser position. www.dbu.de +++ Die Kanadierin Anita Sarkeesian setzt sich in ihrem blog für eine Änderung des sexistischen Frauenbildes in Videospielen ein. Dafür wurde sie jetzt von der spieleindustrie mit dem „Ambassador Award“ ausgezeichnet. www.youtube.com/user/feministfrequency +++ Constance Neuhann-Lorenz hat den Prix Veuve Clicquot 2014 gewonnen. Die plastische Chirurgin ist Mitgründerin des Verbandes „Women for Women“. Die Mitgliedsärztinnen operieren ehrenamtlich für einige Wochen im Jahr in indien, bangladesh oder Kenia Frauen und Mädchen, die durch häusliche Gewalt oder Unfälle entstellt wurden. www.womenforwomen-ipras.org

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Die Zeitschrift, alle in ihr enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie vom Verlag gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Eine Veröffentlichungsgarantie kann nicht gegeben werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

41


netzwerKen

DABEI SEIN DABEI SEIN! Kulturen verbinden - das realisiert der Hamburger Verein Kulturbrücke eindrucksvoll mit seinem Projekt Switch. Hourvash Pourkian und ihr Team bauen damit Brücken zwischen den unterschiedlichsten Nationalitäten in der Hansestadt. Einmal im Monat reisen vier Kinder unterschiedlicher Herkunft vier Tage lang „durch die Welt“. Sie verbringen jeweils einen Tag in den anderen Familien und erfahren so hautnah, wie es sich in und mit der fremden Kultur lebt. Die Kinder lernen landestypische Speisen kennen, erkunden Sprache, Musik und Traditionen. „Wir wollen mit dem Projekt die Solidarität in unserer Gesellschaft fördern und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere der Kinder, unterstützen“, betont die Vorsitzende Hourvash Pourkian, die das Projekt ins Leben gerufen hat. Schließlich leben in Hamburg Menschen aus mehr als 180 Nationen – 50 Prozent der Hamburger Kinder haben einen Migrationshintergrund. Der internationale Kinderkulturaustausch unterstützt gezielt die Integrationsarbeit der Behörde, der Schulen und der Eltern. „Mit dem Projekt bauen wir bestehende Vorurteile ab und wirken neuen entgegen. Die Kinderweltreise fördert Toleranz und Verständnis für Andersartigkeit,“ betont die gebürtige Teheranerin. Switch wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als Ausgewählter Ort 2008 “Deutschland – Land der Ideen”. Seit April 2013 gibt es das Projekt Switch auch für Erwachsene, in Planung ist das Projekt aktuell auch innerhalb großer Unternehmen. www. switchdeutschland.de www. kulturbrueckehamburg.de

42

KOLUMNE

Ist Ungleichheit etwa schön? Werte sind auf dem Prüfstand. Das neue Buch des amerikanischen Gesellschaftstheoretikers Jeremy Rifkin sieht eine neue wirtschaftliche Organisationsform im Kommen, die Teilen über Besitzen stellt. Der Kapitalismus bleibt, aber wichtiger Prof. Dr. h. c. Christa Randzio-Plath wird das Interesse an einer neuen Form von Zusammenarbeit. (Europaabgeordnete a.D.) Und in der Tat teilen viele Menschen heute Autos und Wohnungen, Ferien und Bildung, nutzen die globale Kommunikation. Dennoch verschwindet Ungleichheit zwischen Gesellschaften und in unserer Gesellschaft nicht. Noch niemals gab es so viele Milliardäre und in Deutschland sind 14 % der Menschen arm, weniger als anderswo, aber viel zu viele. Gerade Frauen haben deutschland- und europaweit das größte Armutsrisiko. Ungleichheit ist ein Skandal, da alle Menschen gleich an Rechten und Würde geboren sind. Gleichheit ist die Schwester der Freiheit. Die Überwindung des Skandals Lohnungleichheit – Frauen verdienen in Deutschland 22 % weniger als Männer – kann zu mehr Gleichheit und Würde der Frauen beitragen.

Für Frauenrechte auf der ganzen Welt Die Hamburger Frauenstiftung filia (gegründet 2001) weiß: „Veränderung ist möglich. Aus einer Unterdrückungsgeschichte von Frauen ist eine Emanzipationsbewegung geworden.“ „filia.die frauenstiftung“ engagiert sich darum für Chancengleichheit und unterstützt mit ihren Projekten benachteiligte Mädchen und Frauen in Hamburg, Deutschland, Europa und der Welt. Außergewöhnlich: filia ist eine Gemeinschaftsstiftung. Wer Gutes tun will, ist hier willkommen. Die Stifterinnen werben ständig neue Förderer und Spender. Insgesamt konnten so im vergangenen Jahr rund 570 000 Euro als Spendeneinnahmen verbucht werden. Bis Ende 2013 ist das Stiftungsvermögen auf 16 Mio. Euro gewachsen, 65 Stifterinnen sind heute im filia-Boot. In 2013 förderte

„filia.die frauenstiftung“ 18 Projekte in 12 Ländern mit insgesamt 120 712 Euro. Denn auch das ist außergewöhnlich: Die Stiftung setzt auf totale Transparenz und legt alle Zahlen offen. Als einzige (und größte) Frauenstiftung in Deutschland unterstützt filia Frauenprojekte auf der ganzen Welt. Dabei geht es um die Frauenrechte rund um den Globus – zum Beispiel Freiheit von Gewalt, politische Partizipation, Empowerment, Zugang zu Beschäftigung und höherer Bildung. „Wir haben die Vision von einer gerechten, menschenwürdigen und vielgestaltigen Welt, zu der Frauen Entscheidendes beizutragen haben“, heißt es denn auch in der Stiftungs-Präambel. „filia.die frauenstiftung“ will die Welt verändern: Sie unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre Rechte einzufordern, Ressourcen gerechter zu verteilen und Entscheidungsmacht zu gewinnen. filia ist ein Teil der internationalen Frauenstiftungsbewegung. www.filia-frauenstiftung.de

Fotos: Filia, Spendenparlament

In vier Tagen um die Welt


N

Privat wohnen auf der ganzen Welt Sie gehört zu den erfolgreichsten Start-ups aus dem Silicon Valley: Die Online-Plattform Airbnb, über die private Unterkünfte vermittelt werden, wurde im Oktober mit 13 Milliarden Dollar bewertet (nur noch der umstrittene Fahrdienst Uber ist mit geschätzten 18 Milliarden Dollar noch wertvoller). Airbnb, gegründet im August 2008 mit Sitz in San Francisco, Kalifornien, ist ein gemeinschaftlicher Marktplatz, auf dem Menschen individuelle

Unterkünfte auf der ganzen Welt inserieren, entdecken und buchen können online oder vom Mobiltelefon aus. Sei es eine Wohnung für eine Nacht, ein Schloss für eine Woche oder eine Villa für einen Monat: für 190 Länden gibt es Angebote. Man kann Mitbewohner auf Zeit sein oder eine Wohnung für sich allein finden. Zum Beispiel in Wien. Unser Tipp: Diese schön zentrale und ruhige 64 m² Wohnung nahe der Altstadt

+++ Es müssen nicht immer Drogen sein: es gibt viele süchte, die das Leben erschweren. bei Frauenperspektiven e. V. finden betroffene Hilfe. Hier werden Frauen und Mädchen dabei unterstützt, wieder mehr Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen. www.frauenperspektiven.de

mag man gar nicht mehr verlassen. (www.airbnb.at/ rooms/4161185)

18 Jahre Spendenparlament „Meine Stimme macht satt“

Fotos: Filia, Spendenparlament

Das Hamburger Spendenparlament ist volljährig. Als ‚Wassermann‘ wurde es in diesem Jahr 18 Jahre alt. Die Idee: Spender in einem demokratischen Verfahren an der Vergabe ihrer Spendengelder zu beteiligen. Urheber ist der ehemalige Chef des Diakonischen Werkes und Landespastor in Hamburg, Dr. Stephan Reimers. Heute zählen rund 3400 Mitglieder zum Spendenparlament. Beeindruckende Zahlen: 57 Parlamentssitzungen, 1054 Hilfsprojekte, insgesamt 9,3 Millionen Euro Fördersumme! In den vergangen 18 Jahren hat das Spendenparlament Kirchenkaten für Obdachlose, berufliche Förderung straffällig gewordener Jugendlicher, Betreuung schwerstbehinderter Menschen, Beratung sozial isolierter Frauen und Kinder gefördert - und viele andere Projekte gegen Armut, Obdachlosigkeit und Isolation in Hamburg. Drei Mal im Jahr entscheiden die Mitglieder demokratisch über Förder-

Tipps

anträge von Trägern sozialer Projekte in Das Präsidium des Hamburger Spendenparlaments (von li.): Hamburg. Für seine Uwe Hahlbrock, Prof. Dr. Silke visionären MarkeBoenigk, Peter Ohlinger. tingaktivitäten ist das Spendenparlament auch für den HAMMA-Award nominiert, der Mitte November vergeben wird. Mit der Auszeichnung ehren das Hamburger Abendblatt und der Marketing Club Hamburg seit drei Jahren „Marketing made in Hamburg“. In vier verschiedenen Kategorien werden Organisationen aus der Hansestadt gesucht, die Marketing-Konzepte und Kommunikationskampagnen mit Kreativität, Power, Begeisterung und Leidenschaft umsetzen. „In Zeiten von Politikverdrossenheit und sinkender Wahlbeteiligung ist das Hamburger Spendenparlament mit seiner einzigartigen Struktur ein leuchtendes Beispiel für bürgerliches Engagement und gelebte Demokratie“, so der Vorstandsvorsitzende Jobst Böhning. Die nächste und 58. Parlamentssitzung ist für Dienstag, 18. November, um 18 Uhr im Hörsaal A des Hauptgebäudes der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee 1 geplant. www.spendenparlament.de

+++ Neue Lebensperspektiven zu entwickeln und belastende Lebenssituationen zu überstehen, ist eine Herausforderung, die nicht alle Frauen allein schaffen. sie finden kompetente und diskrete Hilfe bei „beratung und information für Frauen - biff“. www.bifff.de +++ Der Marie-Schlei-Verein feiert Jubiläum: seit 30 Jahren demonstriert er Frauenpower für eine gerechte Welt. Der Verein, der in erinnerung an die frühere entwicklungshilfeministerin Marie schlei gegründet wurde und heute rund 750 Mitglieder zählt, fördert Frauen in entwicklungsländern und setzt ihr Recht auf bildung durch. www.marie-schlei-verein.de +++ Kunden wollen nicht nur ein gutes produkt kaufen, sondern auch ein gutes Gewissen. Das thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Das „netzwerk nachhaltigkeit“ berät mittelständische Unternehmen ganzheitlich in allen Fragen nachhaltigen Wirtschaftens. www.netzwerk-nachhaltigkeit.eu +++ bei dem Verein futurepreneur.de lernen junge Menschen, was es heißt Unternehmer zu sein, eine eigene Idee zu entwickeln und diese umzusetzen. Mutmacher und Coaches werden immer gebraucht. www.futurepreneur.de +++ Unternehmer, selbstständige und Führungskräfte aus Hamburg und Umgebung netzwerken bei M-point. Neben wöchentlichen Gruppentreffen gibt es dort auch jede Menge Gast-Vorträge. in und um Hamburg gibt es bereits zehn aktive Gruppen. www.mpoint.biz

43


termINe

VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN Hamburg zeigt sich 2014 wieder von seiner chinesischen Seite: Zum 5ten Mal präsentiert die Hansestadt vom 4. bis 23. November über 200 Veranstaltungen rund um das Thema China. Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kinovorstellungen, kulinarische Genüsse u. a. bieten Einblicke in das moderne und traditionelle China. www.chinatime.hamburg.de/ programm

4.12. Deutscher Marketingpreis

NOV

DEZ

JAN

19.11. | 18-20 Uhr Consultants Talk: Netzwerke und Mitgliedschaften sinnvoll nutzen

7.12. | 11-18 Uhr Blockaden selber lösen

15.1. Business-Frühstück

Die Handelskammer Hamburg informiert die Beratungsunternehmen über branchenspezifische Themen und fördert den Austausch untereinander. Handelskammer Hamburg, Merkur-Zimmer, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg Anmeldung: www.hk24.de

25.11. | 18-21 Uhr Meeting Mittelstand Agieren in Netzwerken ist heute ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Informationen und der Austausch von Entscheidern untereinander bekommen eine immer größere Bedeutung. Zukunftsorientierte Unternehmen suchen daher Plattformen, um hier entsprechenden Input zu bekommen. Der BVMW bietet dafür eine attraktive Veranstaltung. Infos und Anmeldung: www.bvmw.de

Am Abend des Kongresses erwartet Sie ein Highlight im spektakulären Ambiente der MagnusHall in Hamburg. Erleben Sie die Verleihung des Deutschen Marketing Preises, der Premium-Auszeichnung für Spitzenleistungen im deutschen Marketing. MagnusHall Hamburg, Amsinckstraße 70, Infos und Anmeldung: www.marketing-tag.de

9.-10.1. | 20 Uhr Tour-Musical 3 Musketiere Prachtvolle Kostüme, opulentes Bühnenbild und spektakuläre Fechtduelle: Die 3 Musketiere. Getragen von einem Live-Orchester erzählen 26 erstklassige Darsteller eine mitreißende Geschichte über Liebe, Stolz und Verrat. Infos und Tickets: www.3musketiere-musical.de

Lernen Sie einfach anwendbare SelbstCoaching-Methoden, um emotionale und mentale Blockaden schnell und nachhaltig aufzulösen – beruflich und privat. Integralis Institut Hamburg, Stückenstraße 74, 22081 Hamburg Anmeldung: www.integralis-hamburg.de Kosten: 90 EUR

Erfahrungsaustausch beim BusinessFrühstück über aktuelle Entwicklungen, Projekte, Chancen und fachliches Know-how. Business Club Hamburg, Elbchaussee 43, 22765 Hamburg Infos und Anmeldung: www.bch.de / Rubrik: Programm Kosten: 18 EUR

13.-14.12. Holy.Shit.Shopping

16.1. | 19.30 Uhr Thilo Seibel – Ein Mann, ein Jahr, ein Rückblick

Eine Idee, vier Städte, hunderte junge Designer und Künstler und ein großartiges Publikum. Seit 2004 geht die Designplattform HOLY.SHIT.SHOPPING auf Tournee und präsentiert ca. 150 handverlesene Designer, Kreative und Künstler zu tollen Beats. Hamburg Messe und Congress, Messeplatz 1, 20357 Hamburg Infos: www.holyshitshopping.de Eintritt: 4 EUR

15.12. WOMEN’s BusinessDay Die neunte Jahreskonferenz für Fachund Führungskräfte, Young Professionals, Unternehmerinnen und Businessfrauen ist zwar erst am 19. Februar, doch wer sich bis zum 15. Dezember anmeldet, sichert sich exklusive Frühbucherspecials. www.wbd2015.de

Was alles wahr war und was alles nicht wahr war – Thilo Seibel hat es sich für Sie gemerkt und unter die Kabarettlupe genommen. Ein Jahresüberblick. Gute Laune, gezielte Pointen und spitze Zunge. Das Schiff, Holzbrücke 2, Nikolaifleet, 20459 Hamburg Tickets: www.theaterschiff.de

28.1. | 20 Uhr Ein Abend mit Ian McEwan „Kindeswohl“ Lesung in englischer Sprache – Wer entscheidet über Leben und Tod? Ian McEwan erzählt von der Richterin Fiona Maye, die beruflich wie privat in einen Gewissenskonflikt gerät. Hamburger Kammerspiele, Hartungstraße 9, 20146 Hamburg Eintritt: 16 EUR; 12 EUR (Schüler und Studenten)

FrauenBlick möchte auch Ihre Veranstaltungen mit aufnehmen. Wir freuen uns über Ihre Termine an: frauenblick@wiener-kontor.de

44

Fotos: MEISTERSTRASSE OG

4.-23.11. CHINA Time Hamburg 2014


haNDelskammer haNDWerk

MIT LIEBE GEMACHT, NACHHALTIG UND AUS DER REGION

PERLEN DER HANDWERKSKUNST Goldschmiede, die Sehnsucht nach kleinen Kostbarkeiten wecken. Röstereien, die Kaffee tatsächlich wieder zum Genuss machen. Und Buchbinder, die so wunderschöne Stücke herstellen, dass der E-Reader zur Stil-Sünde wird. Die Plattform und Dachmarke „Meisterstrasse“ repräsentiert wahre Unternehmensperlen und stellt handwerkliches Können, Nachhaltigkeit und Regionalität wieder in den Fokus. von Jennifer Meyer

Fotos: MEISTERSTRASSE OG

M

it der Meisterstrasse wollen wir hervorragende Handwerksbetriebe, traditionsreiche Manufakturen, kulinarische Spezialitätenerzeuger und landestypische Markenprodukte einfach mal vor den Vorhang holen“, erklärt Nicola Rath. „Denn das produzierende Handwerk ist ein unheimlich wichtiger Wirtschaftszweig. Die schönen kleinen Läden und Werkstätten, in denen Handwerk noch gelebt wird, findet man aber oft nicht.“ Die Österreicher Christoph und Nicola Rath entschlossen sich deshalb dafür, solche unter einer Dachmarke zu bündeln: der „Meisterstrasse“. Fünfzehn Jahre ist das mittlerweile her. Heute tragen in Österreich bereits einige hundert Unternehmen das Siegel als Zeichen für Qualität, Authentizität und Regionsbewusstsein. Zahlreiche hochwertig produzierte Publikationen hat die Meisterstrasse bereits herausgegeben, in denen sie wahre Perlen von Unternehmen vorstellt. Das, was das Ehepaar in Österreich erreicht hat, will es nun auch in Deutschland schaffen. 2013 sind die Wiener dafür nach Hamburg gezogen. „Laufend steigt die Zahl der Handwerker und ManufakDipl.-Ing. Nicola Rath GF Meisterstrasse

turen, die man hier finden kann und die beweisen, dass Hamburg und der Norden ein guter Platz für die Produzenten von Qualitätsprodukten, und Handwerk und Manufakturen hier Teil einer nachhaltigen Entwicklung sind“, so Christoph Rath. Die Idee, auf all die kleinen Handwerksbetriebe und regionalen Produzenten zu setzen, hielten anfangs viele für einen Fehler. Die Welt befand sich im Aufbruch. Globalisierung wurde zu dieser Zeit zu einem großen Wort und international agierende Unternehmensriesen wurden gefeiert. „Nachhaltigkeit. Regionalität. Handwerk - was in alten Zeiten als etwas Wertvolles gegolten hatte, passte damals für viele nicht mehr zum Zeitgeist“, erinnert sich Nicola Rath. Doch seit ein paar Jahren scheint es ein Umdenken in den Köpfen der Menschen zu geben. Der Konsum nachhaltig hergestellter Produkte aus der Region ist ein Riesentrend. Doch woher kommt er? „Ich glaube Globalisierung ist für viele etwas zu Abstraktes und Unbekanntes“, so Nicola Rath. „Altbewährtes gibt einem dann Sicherheit.“

Der Trend führt zu individuellen, hochqualitativen Produkten, die regional hergestellt werden, und bietet dem Handwerk ungeahnte neue Möglichkeiten. Ziel der Meisterstrasse ist es, eine Brücke zwischen Produzenten und einem qualitätsbewussten Publikum zu bauen. „Auch in Hamburg können wir bereits wunderbare Betriebe präsentieren“, freut sich Nicola Rath, „täglich erreichen uns neue Empfehlungen und tolle Handwerker melden sich bei uns an.“ ( Mehr infos unter: www.meisterstrasse.de

45


Famous last WorDs

WAS KOSTET KUNST DIE WELT?

Die Versicherungssumme der „Mona Lisa“, die im Pariser Louvre jährlich zehn 3.100,Millionen Besucher anzieht, liegt bei 600 Millionen Euro. 1503 gemalt, 77x53 cm, 50 Öllasuren auf Pappelholz, Firnis, vergoldeter Rahmen. Die Allianz Versicherung hat sich einen Spaß daraus gemacht, ihren Materialwert zu berechnen: etwa 3100 Euro.

LEBEN

$

1,3 MILLIARDEN EURO Bienen erbringen in Deutschland jährlich eine Bestäubungsleistung im Wert von 1,3 Milliarden Euro, errechnete die BiologieProfessorin Alexandra Klein. Mindestens ein Drittel unserer Nahrung verdanken wir dem Insekt. Gegenwärtig sind Bienen von einem Massensterben ungeklärter Ursache bedroht.

ez hat ihren gesamten Die Latino-Queen Jennifer Lop ch liegt die GesamtLuxuskörper versichert, angebli Ihr Markenzeichen, der summe bei 1 Milliarde Dollar. en Dollar wert. Po, ist laut Spiegel 250 Million

EBE LINEN EURO

125 MILLIO

Der „Tag der Liebe“ ist auch der Tag der Floristen – rund 125 Millionen Euro werden hierzulande in der Valentinswoche allein mit Schnittblumen umgesetzt. Frauen wollen übrigens laut Statistik am liebsten einen Rosenstrauß.

GLÜCK

1 MILLION EURO

Es soll Glück bringen, Geld in den römischen Trevi-Brunnen zu werfen. Rund 40.000 Kilo Münzen im Wert von über 1 Million Euro wur den 2013 darin versenkt, sie gehen an die Caritas. Wer wie einst Anita Ekberg in „Dolce Vita“ im Trevi duscht, soll te 500 Euro dabei haben: So hoch ist das Bußgeld.

ENTSPANNUNG „NULL EURO“ Beruhigend, vitalisierend, harmonisierend: Yogistas schwören auf den täglichen Sonnengruß. Die Übungsfolge soll Gesundheit und Langlebigkeit fördern. Namaste, Bitches!

LESEN

Michael J. Sandel: „Was man für Geld nicht kaufen kann: Die moralischen Grenzen des Marktes“, Ullstein 2012, ca. 12 Euro

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM FEBRUAR 2015 // SCHWERPUNKT: „SCHÖNER SCHEIN“

abo ins haus? Für 23 euro pro Jahr unter: www.frauenblick-magazin.de/abo oder telefonisch unter 040 – 69 64 64 70 46

Fotos: Fotolia, www.jenniferlopez.com, „Mona Lisa, by Leonardo da Vinci, from C2RMF retouchedwww.commons.wikimedia.org/wiki/

1.000000

SCHÖNHEIT

Liebe, Gesundheit, Schönheit der Natur: Die wirklich wichtigen Dinge lehren uns, das Wert und Preis zwei verschiedene Dinge sind


Fotos: Fotolia, www.jenniferlopez.com, „Mona Lisa, by Leonardo da Vinci, from C2RMF retouchedwww.commons.wikimedia.org/wiki/

Ihre optimale Versicherungslösung

Darstellung und Umsetzung moderner Versicherungskonzepte für den Mittelstand Maßgeschneiderte Lösungen für Industrie, Handel und Gewerbe in Kombination mit zeitgemäßem Risk-Management-Methoden Jahrzehntelange Erfahrung in der Lösung individueller Probleme durch stets neue verbesserte Versicherungsdeckungen Weltweite Betreuung mit landesübergreifenden Konzeptionen

Wir garantieren Ihnen beste Betreuung, wir halten unser Leistungsversprechen. Dr. Peter Marx

HVM - Hamburger Versicherungsmakler GmbH Geschäftsführer Dr. Peter Marx ABC-Straße 45 · 20354 Hamburg Tel. +49 40 411115 12 · Fax +49 40 411115 312 hvm@artus-gruppe.com · www.artus.ag/hvm


Powered by

DAS IST EUER ABEND, LADIES! MITTWOCHS UM 19.45 UHR

Ein Glas Prosecco und die aktuelle Maxi* gratis! Die Filmhighlights für Ladies: mit Partyatmosphäre, Prosecco und der aktuellen Maxi – jeden Monat an ausgewählten Mittwochabenden. Anschauen, feiern und genießen! Infos und Karten unter cinestar.de

* Solange der Vorrat reicht.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.