HessenForst Rezeptbuch 2023

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Die besten Rezepte aus dem hessischen Wald

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Liebe Leserinnen und Leser,

Viele Lebensmittel haben heute lange Transportwege hinter sich. Wer sich bewusst und nachhaltig ernähren möchte, achtet auf regional produzierte, ökologische Erzeugnisse.

Frisches Wildfleisch ist dabei eine gute Alternative.

Es hat aber nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch geschmackliche. Wildfleisch ist reich an Aromen und bietet eine Vielzahl an Zubereitungsmöglichkeiten. Ob zartes Rehfilet, würziger Hirschbraten oder saftiger Wild-Burger – in diesem Kochbuch finden Sie eine Auswahl an köstlichen Rezepten, die Sie inspirieren und begeistern werden.

Die Rezepte sind einfach und verständlich erklärt, sodass auch Kochanfänger problemlos leckere Wildgerichte zaubern können. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Zutatenliste überschaubar bleibt und die meisten Zutaten leicht zu beschaffen sind. Das Besondere: die Rezepte stammen ausnahmslos von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesbetriebs HessenForst und sind damit praxiserprobt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Essen. Lassen Sie sich von der Vielfalt und dem Geschmack des Wildfleischs begeistern und unterstützen Sie damit auch die nachhaltige Waldwirtschaft.

Herzliche Grüße und guten Appetit

Michael Gerst Landesbetriebsleitung

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Verkauf

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Verkauf von Wildfleisch in ganzen Stücken 1 Bad Hersfeld 2 Bad Schwalbach 3 Beerfelden 4 Biedenkopf 5 Burghaun 6 Burgwald 7 Darmstadt 8 Dieburg 9 Frankenberg-Vöhl 10 Fulda 11 Groß-Gerau 12 Hanau-Wolfgang 13 Herborn 14 Hess. Lichtenau 15 Hofbieber 16 Jesberg 17 Jossgrund 18 Kirchhain 19 Königstein 20 Lampertheim 21 Langen 22 Melsungen 23 Michelstadt 24 Neukirchen 25 Nidda 26 Reinhardshagen 27 Romrod 28 Rotenburg 29 Rüdesheim 30 Schotten 31 Schlüchtern 32 Wehretal 33 Weilburg 34 Weilmünster 35 Weilrod 36 Wettenberg 37 Wetzlar 38
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Wo ist Wildfleisch erhältlich?
WiesbadenChausseehaus
Wolfhagen Waldläden
von Wild
veredelt in Einzelteilen

Wildfleisch

richtig zubereiten

Das Fleisch von Wild ist besonders aromatisch und gilt als sehr gesund. Egal ob Reh-, Schwarzoder Rotwild, auf die richtige Vor- und Zubereitung kommt es, damit am Ende Gaumen und Augen gleichermaßen erfreut sind.

Wildfleisch kann in unseren Forstämtern in ganzen Stücken und in unseren zwei Waldläden schon portioniert und fertig verpackt erworben werden. Wer ein ganzes Stück Wild kauft, muss es selbst zerlegen. Hierbei ist wichtig zu wissen, welche Stücke man am Ende herausbekommen möchte. So eignen sich die Keulen für einen Braten oder die Blätter für Wildgulasch. Wichtig ist aber vor der Zubereitung die sehnige Außenhaut, Silberhäute und Sehnen mit einem scharfen Messer zu entfernen. Hierbei lieber mehr wegschneiden als zu wenig. So hat man später keine zähen, faserigen Stücke.

Wildfleisch ist sehr mager und kann bei der Zubereitung schnell austrocken. Deshalb ist hier die Temperatur und die Zeit entscheidend. Wichtig ist, das Fleisch genau im Blick zu behalten und eventuell vor dem Ende der Garzeit anzuschneiden, damit es schön saftig bleibt.

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Hackfleisch/Bratwurst

Durchwachsene Steaks

Blatt

» Hackfleisch/ Bratwurst

» Gulasch

» Schäufle

Rücken

» » »

Braten mit Knochen

Medallions/Steaks

» Geschnetzeltes

kurz gebratene Rückenfilets im ganzen gebraten oder als Medallions

Filet » » Schmorbraten

Rippen

Keule

Schmorbraten

Steaks Rouladen

Schnitzel

» Rippchen

» Spareribs

» Rollbraten

» Hackfleisch/ Bratwurst

Hackfleisch/ Bratwurst Rippchen Spareribs Rollbraten

Gulasch

Tafelspitz

Räucherschinken

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» » » » » »

�� Für das Fleisch

1 kg Keule vom Reh,

Rot- oder Dammwild

2 Möhren

1 Zwiebel

2 Lorbeerblätter

1 Stange Sellerie

3 Gewürznelken

3 Pimentkörner

300 ml Weißwein

2 TL Salz

�� Für die Soße

1 Dose Thunfisch im eigenen Saft

4 Sardellenfilets

2 sehr frische Eigelb

1 TL milden Senf

200 ml mildes Olivenöl

Sud

Zitronensaft

Salz, Pfeffer

Karpern

�� Außerdem

Rucola

Petersilie

Karpern

Baguette

Zubereitung

Das Gemüse putzen, in grobe Stücke zerteilen und zusammen mit den Gewürzen und dem Fleisch in einen Topf geben, kaltes Wasser dazugeben, sodass das Fleisch gerade bedeckt ist. Nun das ganze zum Kochen bringen, dann erst den Wein hinzufügen und auf niedriger Stufe mindestens eine Stunde simmern lassen, bis das Fleisch gar ist. Das Fleisch im Sud abkühlen lassen.

Für die Soße Eigelb und den Zitronensaft mit dem Pürierstab aufschlagen. Währenddessen tropfenweise das Öl zufließen lassen, bis eine mayonaiseartige Soße entsteht.

Den Thunfisch, die Sardellen und die anderen Zutaten hinzugeben und alles miteinander pürieren, auch die Kapern hinzugeben. Von dem abgekühlten Fleischsud so viel hinzugeben, bis die Soße die Konsistenz flüssiger Schlagsahne hat.

Wenn das Fleisch maximal lauwarm ist, mit einem scharfen Messer oder der Aufschnittschneidemaschine in 3 mm dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben flach auf einem großen Teller ausbreiten und mit der Soße begießen. Danach mindestens eine Stunde im Kühlschrank (besser einen halben Tag) ziehen lassen.

Mit Petersilie oder Rucola garnieren und zusammen mit frischem Baguette und einem Glas Weißwein genießen.

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4 PERSONEN

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3 STUNDEN SCHWER Cervo Tonnato

�� Für das Fleisch

1 Keule vom Reh

ca. 500 g Hackfleisch (Wild oder Rind)

Döner Gewürzmischung

Knoblauch-Pulver

1 Zwiebel

�� Für die Beilagen

Salat

Tomaten

Krautsalat

Chiliflocken

Tsatsiki

�� Außerdem

Dürüm oder

Fladenbrot

Zubereitung

Die Rehkeule entbeinen und in dünne Scheiben schneiden. Diese in einer Schüssel mit dem Knoblauch und dem Gyrosgewürz je nach Geschmack marinieren und ein paar Stunden im Kühlschrank stehen lassen. Mit dem Hackfleisch ebenso verfahren.

Nach der Ruhezeit das marinierte Rehfleisch als eine Schicht auf einen Spieß stecken, darauf eine dünne Schicht Hackfleisch, eine Schicht Reh, und so weiter, bis der ganze Spieß gefüllt ist. Zum Schluss eine Zwiebel auf die Spitze stecken.

Den fertigen Spieß stehend bei etwa 200° C, je nach Größe, eine bis eineinhalb Stunden in den Ofen stellen. Um den Ofen sauber zu halten für den auslaufenden Fleischsaft den Spieß in eine Auflaufform stellen.

Zum Servieren mit einem langen scharfen Messer ringsherum den Döner in dünnen Scheiben abschneiden und das Fladenbrot oder das Dürümbrot nach belieben vervollständigen.

Wenn Reste bleiben sollten, einfach am Spieß belassen und am nächsten Tag im Ofen aufwärmen, der Fleischsaft kann auch mit Fladenbrot aufgetunkt werden.

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4 PERSONEN

2 STUNDEN SCHWER

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Reh Döner

�� Zutaten

0,75 Kilogramm Rehfleisch

2 Zwiebeln

4 Knoblauchzehen

1 großes Stück Ingwer

40 g Kurkuma (Frisch)

2 Paprika

0,5 Kilogramm Champignons

1 Mango

½ Ananas

1-2 Becher Crème fraîche

Paprikapulver (rosenscharf und edelsüß)

Currypulver

Cayennepfeffer

Sojasoße

Zubereitung

Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Kurkuma schälen, kleinschneiden (nicht zu fein) und in Öl anbraten.

Vorsicht, Kurkuma ist ein starkes Färbemittel, das Haut für Tage gelb färbt, ggf. Einmalhandschuhe verwenden.

Anschließend das in mundgerechte Stücke geschnittene

Rehfleisch (Rücken, Keule, Blatt oder Träger) dazugeben und ebenfalls mit anbraten.

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4 PERSONEN

30 MINUTEN Schließlich Gemüse und Obst hinzugeben und die Hitze reduzieren. Immer wieder umrühren!

Etwa 5 Minuten vor dem Verzehr schließlich die Crème fraîche unterrühren und je nach Geschmack mit den Gewürzen abschmecken. Die Sojasauce ersetzt in diesem Rezept das Salz und gibt noch einmal extra Aroma dazu. Wir empfehlen als Beilage Reis.

MITTEL

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Reh
Curry

�� Zutaten

500 g Gehacktes vom Reh, Rotwild, Dammwild oder Schwarzwild

3 Möhren

1 Stange Porree

1/4 Knollensellerie

1 Zwiebel

3 Knoblauchzehen

2 EL Tomatenmark

200 ml trockener Rotwein

400 ml Fleischbrühe

1 Bund Petersilie

Olivenöl

Salz und Pfeffer

�� Zusätzlich

Spaghetti

Parmesan

Zubereitung

Gemüse in kleine Würfel schneiden und in Olivenöl anbraten. Hackfleisch und gepresste Knoblauchzehen dazugeben und mitbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Tomatenmark dazugeben und anrösten. Mit dem Rotwein ablöschen und eindampfen lassen. Fleischbrühe dazugeben und eine Viertelstunde auf kleiner Flamme köcheln lassen. Gehackte Petersilie dazugeben und noch ein paar Minuten weiterköcheln lassen.

Mit Spaghetti und geriebenem Parmesan servieren.

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Wild Bolognese

4 PERSONEN

30 MINUTEN

LEICHT

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�� Für die Patties

1 kg Wildschweinkeule (ohne Knochen)

Salz

Pfeffer

2 Knoblauchzehen

�� Für die Rotweinzwiebeln

4 große Zwiebeln

Olivenöl

Salz

Pfeffer

Zucker

20 cl Cognac

500 ml Rotwein

�� Außerdem

Burgerbrötchen

Salat

Tomaten

Cheddarkäse

Burgersoße, Ketchup oder Barbecuesoße

Zubereitung der karamellisiere Zwiebeln

Zwiebeln schälen und klein schneiden (Streifen oder Ringe), Olivenöl in eine Pfanne geben und erhitzen, Zwiebeln in die Pfanne geben und vorsichtig glasig anschwitzen.

Wichtig: nicht bräunen. Zucker dazugeben und Zwiebeln karamellisieren und mit Cognac ablöschen. Rotwein hinzugeben, mit Pfeffer und Salz nach Belieben würzen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Wenn der Wein aufgesogen ist, noch einmal abschmecken und evtl. nachwürzen.

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Zubereitung Burger-Patties

Wildschweinkeule kleinschneiden, Sehnen und Haut entfernen und durch einen Fleischwolf drehen. Mit Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen und gut vermengen.

Patties formen (evtl. Burgerpresse zur Hilfe nehmen).

Auf dem Grill ca. 3-5 Minuten pro Seite anbraten und kurz vor der Zubereitung des Burgers den Cheddarkäse auflegen. Alternativ 45 Minuten im Backofen bei Heißluft und 200 °C backen. Käse kurz vor Ende der Garzeit auflegen und schmelzen lassen.

Den Wildburger nach Belieben belegen und mit den Rotweinzwiebeln garnieren.

4 PERSONEN

90 MINUTEN MITTEL

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Wildburger

�� Für die Soße

1 großes Glas Schattenmorellen

oder Sauerkirschen ohne Steine

500 ml Cola

500 ml Ketchup oder Tomatensoße

2 EL mildes Curry

1 EL scharfes Curry oder Tabasco

0,5 EL Salz

0,5 EL Pfeffer

1 TL Kreuzkümmel gemahlen

1 Schuss Worcestersoße

Ggf. Limettensaft

Zubereitung Currysoße

Kirschen mit Saft und Cola aufkochen und einreduzieren lassen. Pürieren und die restlichen Zutaten hinzugeben. Je nach Süße des Ketchups noch mit Limettensaft abschmecken. Falls Tomatensoße verwendet wird ggf. süßen, z.B. mit Ahornsirup.

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Der Schärfegrad kann je nach belieben variiert werden.

Als Bratwurst Wildbratwurst nehmen. Dazu passen selbstgemachte Kartoffelspalten oder Pommes Frites.

4 PERSONEN

90 MINUTEN

MITTEL

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Wild Currywurst

�� Zutaten

400 g Wildfleisch, z.B. Rehkeule

3 Knoblauchzehen

2 EL flüssiger Honig

1 TL süßes Paprikapulver

120 ml Schwarzbier

2 TL Dijon Senf

1 TL schwarzer Pfeffer

Salz

Sojasoße n. B.

2 Paprika

2 Zwiebeln

1 EL erhitzbares Öl

Wasser oder Brühe

Zubereitung

Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden (nicht dicker als 1–2 cm).

In einer Schüssel gepressten Knoblauch, Honig, Schwarzbier, Paprikapulver, Pfeffer, Sojasoße und Senf verrührend (mit Salz abschmecken) und die Fleischstücke hinzugeben. Abgedeckt über Nacht oder wenigstens einige Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Paprika in ähnlich große Stücke schneiden und mit dem abgetropften Fleisch und Zwiebelscheiben abwechselnd auf Spieße stecken. Natürlich kann man auch Zucchini, Aubergine oder – Achtung Geheimtipp: Rosenkohl und Hokaidokürbis wählen.

In einem Bräter oder einer ofenfesten Pfanne etwas Öl erhitzen und die Spieße rundherum kross anbraten. Übrig gebliebenes Gemüse hinzufügen und mit ca. 200 ml Flüssigkeit (Brühe, restliche Marinade o.ä.) aufgießen. Das Ganze im Backofen bei 160 Grad ca. 45 Minuten backen.

Die Spieße gelegentlich mit Flüssigkeit übergießen, die letzten 10 Minuten ohne Deckel garen.

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Wildspieße

2 PERSONEN

90 MINUTEN

MITTEL

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�� Zutaten

Keule vom Rehwild, Rotwild, Schwarzwild oder Dammwild

Olivenöl

4 Knoblauchzehen

Thymian

Chilli

Rosmarin

Salz

Pfeffer

Zubereitung

Keule waschen, abtupfen, Sehnen und Silberhaut entfernen und in gleichgroße Stücke schneiden. Thymian, Chilli und Rosmarin waschen und zerkleinern. Knoblauchzehen zerkleinern und mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben. Die Schüssel mit Öl auffüllen, sodass alle Steaks bedeckt sind. Die Steaks dann für mindestens 24 Stunden einlegen und im Kühlschrank aufbewahren. Beim Grillen darauf achten, dass es langsam gart und nicht schnell, damit die Steaks schön saftig bleiben. Die fertigen Steaks mit Salz und Pfeffer oder mit Kräuterbutter genießen.

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Wildsteaks

Tipp

Auf Grund des geringen Fettgehaltes darf man Steaks und Medaillons auf keinen Fall zu lang braten, da sie danach sehr trocken und zäh werden. Ideal ist es, die Stücke »medium« zu braten. Dazu sollte während des Bratens die »Handballenprobe« durchgeführt werden. Das Fleisch ist ideal, wenn es beim Tasten den gleichen Widerstand wie der Handballen liefert.

4 PERSONEN

20 MINUTEN

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LEICHT

�� Zutaten

600 g ausgelöster Rehrücken

1 Packung Blätterteig

1 EL Dijon Senf

2 Packungen Bacon

1 Eigelb

Salz

Pfeffer

Öl

Nach Geschmack geriebener Käse

Zubereitung

Ofen vollständig auf 180-200 Grad vorheizen. Das Fleisch mit Senf einstreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. In Speck einwickeln und mit etwas Öl in einer Pfanne kurz (!) knusprig anbraten. Den Blätterteig überlappend auslegen und das Fleisch darin mit Bacon einschlagen. Mit Eigelb einstreichen und auf einem Backblech 25 Minuten im vorgeheizten Ofen fertigbacken.

Bei Bedarf kurz vor Ende der Backzeit etwas geriebenen Käse auf die Rolle streuen.

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Rehrücken

4 PERSONEN

60 MINUTEN

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LEICHT
im Blätterteig - speckmantel

�� Zutaten

1 kg Rehfleisch

2 Stangen Staudensellerie

1 kleiner Kohlrabi

2 Möhren

1 Dose geschälte Tomaten (800g)

½ l Rotwein

¼ l Fleischbrühe

2 Zwiebeln

3 Knoblauchzehen

4 Gewürznelken

Olivenöl

Butter

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung

Das Gemüse in kleine Würfel schneiden. Einige Esslöffel Öl mit etwas Butter in einem Bräter erhitzen, Fleisch rundherum anbraten, dann aus dem Bräter nehmen und zur Seite stellen.

Gemüse in den Bräter geben, anbraten, salzen und pfeffern. Fleisch wieder in den Bräter legen. Gewürznelken dazu, Rotwein angießen, eindampfen lassen. Tomaten abgießen (Saft für andere Zwecke nutzen), Fruchtfleisch kleinhacken und in den Bräter geben. Fleischbrühe nach und nach dazugeben.

Den Braten zugedeckt drei Stunden auf kleiner Flamme schmoren lassen. Soße pürieren oder durch ein Sieb streichen, mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken.

Dazu schmecken ganz klassisch Klöße und Rotkraut – aber auch Polenta oder Spätzle und alle möglichen Gemüsesorten.

Tipp

Auf Grund des geringen Fettgehaltes wird Wild oft gespickt. Dies ist umständlich und zerstört mitunter die Muskelstruktur. Als Alternative empfiehlt es sich, beim Schmorbraten recht viel Fett (Butterschmalz) zum Anbraten zu verwenden. Dieses kann nach Ende des Schmorvorganges wieder vollständig vom Bratensatz abgenommen werden. Der Schmorbraten sollte von allen Seiten kräftig angebraten werden.

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Schmorbraten vom Reh

4 PERSONEN

3,5 STUNDEN

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MITTEL

�� Zutaten

500 g Wildgulasch, gewürfelt

4 Zwiebeln

1 EL Tomatenmark

1 TL Paprikapulver

500 ml Rotwein

2 Gewürznelken

1 Lorbeerblatt

½ TL Piment Wacholderbeeren

1 TL Pfefferkörner

500 ml Wildfond

Öl

Salz

Pfeffer

3 Möhren

2 Knollensellerie

Zubereitung

Das Fleisch von unnötigem Fett und Sehnen befreien (parieren) und dann in mundgerechte Stücke schneiden. Diese dürfen ruhig etwas größer sein, damit sie beim langen Kochen nicht auseinander fallen. Anschließend die Zwiebeln schälen und in Streifen, Stückchen oder Ringe schneiden.

Öl zum Braten in einen Topf geben und heiß werden lassen. Anschließend das Fleisch für das Wildgulasch hineingeben und anbraten. Hier auf keinen Fall direkt rühren, nur die Fleischstücke gleichmäßig im Topf verteilen. So kann es schön anbraten und fängt nicht an zu köcheln.

Wenn die erste Seite angebraten ist, das Fleisch vermengen, bis alle Seiten angebraten sind. Danach die Zwiebeln hinzufügen und untermischen und so lange warten bis die Zwiebeln weich sind. Das Tomatenmark zusammen mit dem Paprikapulver hinzufügen, alles verrühren und einen Moment anrösten.

Tipp

Bei Schmorbraten und Gulasch empfehlen wir, diese am Vortag zuzubereiten. Das »Durchziehen« bzw. langsame Abkühlen im Bratenfond bei geschlossenem Topf macht das Fleisch besonders zart.

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Im nächsten Schritt Rotwein hinzugeben und das Wildgulasch mit Rotwein löschen. Alles verrühren und köcheln lassen.

Gewürze in einen Kaffeefilter, ein Tee-Ei oder ähnlichem einschlagen und dann zusammen mit dem Wildfond zum Wildgulasch hinzugeben. Alles mit Salz sowie Pfeffer würzen, einmal verrühren und dann für mindestens 1,5 Stunden bei geschlossenem Deckel und niedriger Hitze köcheln lassen.

Als Beilage sind sehr gut Knödel und Preiselbeeren geeignet.

Wildgulasch

4 PERSONEN

2,5 STUNDEN

SCHWER

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2 Rehfilets

Etwas Butter

½ Strauß Thymian

3 Schalotten

1 Knoblauchzehe

2 EL Tomatenmark

5 EL Balsamico-Essig

1 EL Brombeermarmelade

250 ml Wildfond

Zubereitung

Die Filets in Medaillons schneiden und in der heißen Butter von beiden Seiten kurz anbraten. Salzen und pfeffern, dann in eine feuerfeste Form geben und im Backofen bei ca. 160 Grad etwa 20 Minuten nachgaren. Für die Soße die Schalotten in Scheiben schneiden, Knoblauchzehe halbieren und in der heißen Pfanne ggf. mit etwas mehr Butter schmoren. Tomatenmark hinzufügen, kurz mit anbraten und mit dem Wildfond aufgießen. Einköcheln lassen, Thymianblättchen hinzufügen und mit Balsamico, Brombeermarmelade, Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Servieren, die Soße nach Belieben durch ein Sieb drücken und/oder nur die Knoblauchzehe herausfischen.

Dazu passen Backofenkartoffeln und halbierte Mini-Kürbisse mit Erbsen.

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�� Zutaten

4 PERSONEN

45 MINUTEN

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Rehmedaillons
MITTEL

�� Zutaten

1.500 g frische Steinpilze

2 Zwiebeln

2 EL Öl

50 g Butter

1 Glas Gemüsefond

200 g Sahne

1 Bund Petersilie

Salz, Pfeffer, Muskat

Messerspitze gemahlener Kümmel

1 Schuss Weißwein

Zubereitung

Pilze mit einer Bürste säubern und in 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Zwiebeln und Petersilie zerkleinern. Butter und Öl in die Pfanne geben und erhitzen.

Die Zwiebeln andünsten, bis sie glasig sind und dann die Pilze dazugeben und so lange garen bis die Flüssigkeit verkocht ist. Im Anschluss wird dies mit dem Gemüsefond abgelöscht und die Sahne hinzugegeben.

Mit Salz, Pfeffer, Muskat und gemahlenem Kümmel abschmecken.

Die gehackte Petersilie zufügen und nach Belieben noch mit etwas Weißwein verfeinern.

Als Beilage sind Nudeln, Kartoffeln oder Spätzle gut geeignet.

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4 PERSONEN LEICHT

30 MINUTEN

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Steinpilzpfanne

2 kg Wildknochen mit Fleischresten und Sehnen

100 g Bauchspeck

1 l Rotwein

250 g Möhren

100 g Sellerie

400 g Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 EL Pfefferkörner

5 Pimentkörner

5 Wacholderbeeren

2 Nelken

Öl

Zubereitung

Knochen und Speck in einem Bräter mit 3 EL Öl mischen. Im Backofen (Umluft, 230°C) 40 Minuten offen bräunen, gelegentlich wenden.

Bräter auf die Herdplatte setzen und bei starker Hitze Bratfond mit 250 ml Rotwein löschen. Geputztes Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne andünsten.

Knochen, Speck und Gemüse im Bräter (oder anderem großen Topf) mit restlichem Rotwein und 1l Wasser aufkochen. Dann Gewürze zugeben und 2,5 Stunden köcheln lassen, gelegentlich abschäumen.

Inhalt durch ein Sieb geben. 250 ml Fond, 5 EL Fleisch und Gemüse mit einem Stabmixer pürieren, dann zum Restfond geben und umrühren – fertig.

Portionsweise zu 100 – 200 ml einfrieren und das ganze Jahr über für Saucen verbrauchen.

32
�� Zutaten

4 PERSONEN LEICHT

33
3,5 STUNDEN
Wildfond

�� Zutaten

100 g Bärlauch

500 g gesalzene Butter

Olivenöl

Pfeffer

2 Chilis

Zubereitung

Den gepflückten Bärlauch waschen und sehr klein schneiden. Chili mit dem Messer kleinhacken. Bärlauch gemeinsam mit Chili, Butter, 4 Esslöffeln Olivenöl und etwas Pfeffer in eine Schüssel gegeben und vermengen. Sollte man keine gesalzene Butter haben, kann man normale Butter nehmen und entsprechend dann Salz beim Vermengen hinzugeben. Fertige Butter in Gläser füllen.

Als Brotaufstrich oder Kräuterbutter auf einem Steak oder bei Gegrilltem verwenden.

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4 PERSONEN

20 MINUTEN

LEICHT

35
Bärlauchbutter

25 Blütendolden

vom Schwarzen Holunder

1 L Wasser

550 g Zucker

15 g Zitronensäure

Zubereitung

Blütendolden vom Schwarzen Holunder möglichst im voll ausgereiften Zustand, an sonnigen Tagen in der Mittagszeit ernten. Dabei die Dolden durch sanftes Schütteln von Insekten befreien.

Anschließend in stehendem kalten Wasser leicht schwenken, abtropfen lassen und die Stiele entfernen.

Die Blüten mit dem Wasser aufkochen und 30 Minuten abseits vom Herd ziehen lassen. Danach durch ein feines Sieb geben und Zucker sowie Zitronensäure zufügen.

Das Ganze 15 Minuten kochen, in Flaschen füllen und auskühlen lassen.

Mit Mineralwasser, Wein oder Prosecco gemischt, lässt er sich gut genießen.

36
�� Zutaten

Holunder -

45 MINUTEN

37
blütensirup
LEICHT

�� Zutaten

Eine Hand voll frische Lärchentriebe

150 g Kandiszucker

(wahlweise auch mehr oder weniger)

750 ml Doppelkorn oder Wodka

Zubereitung

Triebe waschen und in eine verschließbare Glasflasche (1L) füllen. Kandiszucker hinzugeben und mit Doppelkorn oder Wodka auffüllen.

Die Flasche an einen warmen hellen Ort stellen und zwischendurch immer mal wieder Schütteln. Nach ca. 8 Wochen die Nadeln herausfiltern und neu abfüllen. Danach den Likör mindestens vier Wochen dunkel lagern.

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15 MINUTEN

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LEICHT
Lärchenlikör

Herausgeber

Landesbetrieb HessenForst

Panoramaweg 1, 34131 Kassel

Tel.: 0561 3167-0, Fax: 0561 3167-101

poststelle@forst.hessen.de

Gestaltung www.formkultur.de

Druck

strohmeyer dialog.druck GmbH

Bildnachweis

André Schulenberg: 33

Felix Reinbold: 15, 20, 21, 22/23, 34, 35

Katrin von Bodelschwingh: 7, 19

Michelle Sundermann: 29, 31

Pexels: 11, 13, 23, 25, 26, 28, 38, 39

Pixabay: 9, 12, 26, 27, 30, 36, 37

Sandra Eifert: 2

Shutterstock: 1, 16

Sina Schollmeyer: 5

40

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