PFARRER TO GO

PYRAMIDE BUNDESWEIT VON SICH REDEN, SCHAFFT MIT EINER SEGENSDUSCHE ÜBERRASCHENDE SPIRI -

TUELLE MOMENTE BEI GROSSVERANSTALTUNGEN UND LÄDT EIN ZU KLEINEN, FEINEN GESPRÄCHEN UND GEBETEN INS CAFÉ. WAS CITYPFARRER DIRK KELLER MACHT, ERZEUGT AUFMERKSAMKEIT. ABER NICHT

DIE PUBLICITY INTERESSIERT DEN MODERNEN GEISTLICHEN – ER WILL MITTEN UNTER DEN MENSCHEN SEIN UND DORT WIRKEN. NICHT UNNAHBAR, SONDERN NAH. KLEINE SPIRITUELLE AUGENBLICKE SCHAFFEN, AUCH OHNE GLAUBENSBEKENNTNIS. ETWAS RELIGIÖSES ANBIETEN, OHNE ETWAS EINZUFORDERN.

INTERVIEW MIT DEM

CITYPFARRER DER ALT- UND MITTELSTADTGEMEINDE KARLSRUHE ÜBER KIRCHLICHE ARBEIT IN NEUEN KONTEXTEN.

VON ARIANE LINDEMANN

SIE WAGEN SICH MIT IHRER ARBEIT ALS CITYPFARRER AUS DER BLASE. SIND IHRE AKTIONEN EIN ZEICHEN FÜR ERNEUERUNG DER KIRCHE?

Wenn die Leute nicht mehr in die Kirche kommen, müssen wir raus zu ihnen. Das haben wir begriffen. Die Citykirchenarbeit ist ein wichtiger Vorgriff auf die Entwicklung von Kirche in Karlsruhe. 2030 soll sich die Kirche gesamtpolitisch neu strukturieren und neue Aufgabenfelder entwickeln. Durch meinen Auftrag für die Citykirchenarbeit wird schon jetzt ein ganz neues Feld intensiver bestellt, was dann bereits etabliert sein wird. Das, was wir tun, ist ein Laboratorium für kirchliche Arbeit in neuen Kontexten.

IST DIE KIRCHE ALS RAUM DAMIT EIN AUSLAUFMODELL?

Sicher nicht. Aber wenn die Kirchenräume nicht mehr die Kraft haben, müssen wir uns fragen, welches denn die Räume sind, in denen es uns noch gelingt, Menschen zu erreichen. Hier brauchen wir viele neue Ideen, wie wir mit den Menschen in unserer Stadt auf Augenhöhe ins Gespräch kommen. Nicht hinter einer Kirchentür, sondern davor. Ohne Talar und Kanzel.