form 278. Wetter/Weather

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Wetter/ Weather

Design Magazine Nº 278, Jul/Aug 2018 Established 1957

Cargo Bikes

DE €16.90  AT € 17.90  CHF 25.00 BE €19.50  ES € 22.90  FIN € 25.50 LU €19.50  ITA €19.50  FRA €19.50 41 94205016907 04

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Design for Justice

Interview Luigi Colani


form.de Magazine

Filter 8

/magazine/form278

Mixtype Magazine Learning to Speak The Fantastic Stories of H. G Wells

Drei ausgewählte Beiträge aus dem Heft mit zusätzlichem Bildmaterial können Sie online lesen. You can read three selected articles from the magazine with additional visuals online. ↗ Mehrsprachigkeit gestalten / Designing Multilinguality ↗ Climate Engineering / Vom Regentanz zum Hagelflieger ↗ Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus

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Shop

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Job Market /job-market We Are Hiring Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab 1. September 2018 einen Informatiker (m/w) auf Stundenbasis für unsere Projekte. Weitere Informationen finden Sie online in unserem Job Market. To strengthen our team, we are looking for a computer scientist (m/f) to work on our projects on an hourly basis from 1 September 2018. For more information, visit our Job Market online.

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Transporthelden/Transport Heroes Bicylift Argo Cargo Kit Chargery Neue Anforderungen / New Requirements

Ferndiagnose/Remote Diagnostics SPEDs CliX SensFloor iVisco

/shop Out Now Carlos Cruz-Diez ist ein Meister der Op-Art und gilt als Schlüsselfigur des 20. Jahrhunderts im Bereich der Farbtheorie. Der venezolanische Künstler verwirklicht viele Werke und Installationen in öffentlichen Räumen und untersucht damit die Wirkung von Farben in Bewegungen, Lichteinflüssen und optischen Wahrnehmungsphänomenen. „Carlos Cruz-Diez. Color in Motion“ lautet der Titel der Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt, in der der Künstler einen Querschnitt seiner Werke und Farbstudien zeigt. Der gleichnamige Ausstellungskatalog ist ab sofort zum Preis von 39,90 Euro erhältlich. Die Ausstellung läuft noch bis zum 16. September 2018. Carlos Cruz-Diez is a master of op art and considered a key figure of the 20th century in colour theory. The Venezuelan artist creates many works and installations in public spaces that explore the effect of colours in movement, light influences, and visual phenomena. “Carlos Cruz-Diez. Colour in Motion” is the title of the current exhibition at the Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt, showcasing a cross section of the artist’s works and colour studies. The exhibition runs until 16 September 2018 and the accompanying exhibition catalogue is available now at a price of 39.90 euros.

Mehrsprachigkeit gestalten / Designing Multilinguality

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Leinen los! / Air Meets Water Wasserläufer Shoal Tent Air Draft

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Research Museum for the Blind

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Fairs Eurobike

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Agenda Exhibitions, fairs, festivals, events, conferences, and competitions


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Heiter bis wolkig And now for the Weather …

Files 70

Interview: Susanne Heinlein, Stephan Ott

„Wir spekulieren nicht, sondern versuchen, mithilfe von Mathematik und Physik Vorhersagen aufgrund dessen zu treffen, was wir wissen und was wir erwarten dürfen. Trotzdem gibt es natürlich ein Problem, denn die Atmosphäre ist physikalisch gesehen ein chaotisches System.“ “We don’t speculate. We try, with the help of mathematics and physics, to make forecasts based on what we know and what we can expect. But there is still a problem, of course, because in terms of physics, the atmosphere is a chaotic system.” 46

Text: Raphael Sperry

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Text: Jörg Stürzebecher

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Luigi Colani „Ich kann gar nicht eckig.“ Interview: Franziska Porsch

Atmosphären gestalten Feel the Space Text: Zhuofei Wang

Text: Carolin Blöink

Climate Engineering Vom Regentanz zum Hagelflieger

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Erstaunlich an der Geschichte der Wettergestaltung ist ihre Aktualität, denn viele Techniken befinden sich trotz ihrer umstrittenen Wirksamkeit im regen Einsatz. The astonishing thing about the history of the attempts to shape the weather is their topicality, for in spite of their contested effectiveness, many techniques are very much in use.

Out Door in Fashion Expedition Bielefeld

Discourse The Limits to Ethics Text: Ludwig Zeller

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Material Werkstoff formt Design Material Enquiry Text: Nico Reinhardt

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Media New books, DVDs, magazines, websites, and apps

Text: Sascha Pohflepp

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Archive Expo ’58 Brussels Jahrmarkt der Eitelkeiten

Carte Blanche Zak Jensen Nizar Kazan-Grandchamp Unwetter/Stormy Weather

Als ubiquitäre Phänomene üben Atmosphären einen fundamentalen Einfluss auf unsere Lebenserfahrungen aus. Die quasiobjektive Eigenschaft atmosphärischer Phänomene macht es möglich, dass Atmosphären nicht nur spürbar, sondern auch produzierbar sind. As ubiquitous phenomena, atmospheres play a fundamental part in how we experience our lives. The quasiobjective nature of such phenomena means atmospheres are not only tangible, but are manufacturable, too. 54

Gerechtigkeit gestalten Prison Break

Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus Text: Stephan Ott

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Editorial Imprint, credits Outtakes Index Preview

Text: Viola Hofmann

Vordergründig scheint das Gerüstet-Sein durch die Kleidung ein elementares Bedürfnis nach Handlungsautonomie zu erfüllen. Outdoor-Kleidung im exotischen Umfeld – der Stadt – kann man aber nachgerade als allzu protzige und unsinnige Geste verstehen. Ostensibly, wearing clothing that is well-equipped would appear to fulfil an elementary desire for autonomy of action. Outdoor clothing, however, in an exotic environment, that is the city, can be seen as an entirely pretentious and nonsensical gesture.

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Margot Lévêque, The Fantastic Stories of H. G Wells, editorial design


Filter


Ferndiagnose Nicht immer ist medizinische Versorgung durch geschultes und gut ausgestattetes Personal in greifbarer Nähe, wenn Hilfe benötigt wird. Dies gilt etwa bei Notfällen, in ländlichen Gegenden mit akutem Ärztemangel sowie in abgelegenen oder armen Regionen. Verschiedene Projekte wollen hier Abhilfe schaffen und die Erkennung und Diagnose von Krankheiten, Unfällen oder Gefahrensituationen ermöglichen. SH

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Remote Diagnostics Primary medical care by properly trained, well-equipped professionals is not always at hand when needed. This might be the case in an emergency, in rural areas with an acute shortage of doctors or in regions that are remote or very poor. Several different projects have therefore been initiated to facilitate detection and diagnosis in the event of illness, accidents, and health hazards. SH


3 1 SPEDs

purdue.edu

Forschern an der US-amerikanischen Purdue University ist die Entwicklung eines Diagnosegeräts gelungen, das hauptsächlich aus Papier besteht, weder eine externe Energiequelle noch sauberes Wasser benötigt, auch von Laien verwendet und nach Benutzung einfach verbrannt werden kann. Die kostengünstige, münzgroße Lowtech-Lösung ist vor allem zum Einsatz in abgelegenen Dörfern oder auf Militärstützpunkten gedacht. Energie wird durch das händische Drücken oder Reiben einer Schicht unter dem Papier generiert, bei Bedarf kann aber auch ein simples Potentiostat angeschlossen werden. Für die Untersuchung wird Blut auf bestimmte Punkte aufgebracht, woraufhin sich quadratische Areale durch eine elektrochemische Reaktion entsprechend der in der Probe enthaltenen Biomarker verfärben. Ein (Smartphone-)Foto des Papiers wird anschließend durch eine App kolorimetrisch ausgewertet. Die Farben geben dann Aufschluss über Leber- und Nierenfunktion, Unterernährung oder Blutarmut. Für die Zukunft plant das Team weitere Schichten hinzuzufügen, sodass auch Krankheiten wie Dengueoder Gelbfieber, Malaria, HIV und Hepatitis diagnostiziert werden können. • SPEDs Researchers at the US American Purdue University have succeeded in developing a diagnostic tool that consists mainly of paper, that needs neither an external power source nor clean water, that can be used by laymen, and that can be disposed simply by burning after use. This low-cost, low-tech, coin-sized device was conceived mainly for use in remote villages or on military bases. The necessary power is generated by manually pushing or rubbing the triboelectric bottom layer, although a simple potentiostat can be hooked up if needed. For the test itself,

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a pinprick of blood is applied to a circular target area, whereupon an electrochemical reaction with certain biomarkers in the blood sample causes the row of squares to change colour. A (smartphone) photo of the paper is then fed into an app for colorimetric analysis. The colours provide information on liver and kidney function, malnutrition, and anaemia. The development team is planning to add further layers for the detection and diagnosis of diseases such as dengue fever, yellow fever, malaria, HIV, and hepatitis.

2 CliX

juchialee.com

Die Telemedizin, bei der sich Arzt und Patient während der Sprechstunde an verschiedenen Orten befinden und nur über digitale Medien kommunizieren, ist Basis vieler neuer Versorgungskonzepte. Was dabei allerdings immer fehlt, ist die persönliche Beziehung, für die zum Beispiel Körpersprache und Empathie eine wichtige Rolle spielen. Diese Lücke möchte Clix schließen, indem ein „Treffen“ im virtuellen Raum ermöglicht wird. Hierzu tragen Arzt und Patient VR-Brillen und lassen außerdem ihre Umgebung von einer Drohne erfassen. Als Grundlage für die Diagnose misst und übermittelt die Brille des Patienten dessen Vitalfunktionen, während eingebaute Mikrofone und Lautsprecher eine natürlich anmutende Gesprächssituation erlauben. Der Arzt kann sich ein genaues Bild machen, Bewegungen beobachten, Mund, Nase, Ohren oder Haut untersuchen und präzise Anweisungen geben. Clix soll, basierend auf den gemessenen Vitalwerten, für jeden Patienten den optimalen Spezialisten ausfindig und erreichbar machen, ohne dass lange Anreisen und Wartezeiten oder der Kontakt mit Krankheitserregern in Praxen oder Kliniken in Kauf genommen werden müssen.

• CliX Many new care concepts these days are premised on telemedicine, that is medical consultations between a doctor and a patient who – being geographically separate – communicate only via digital media. What such consultations invariably lack is the kind of personal contact that grows out of factors like body language and empathy. Clix seeks to close this gap by enabling a “meeting” inside a virtual consulting room. Both doctor and patient wear a VR headset and have their environments photographed by a drone. The patient’s headset also measures and transmits his vital functions, while the built-in microphone and loudspeaker allow a natural-seeming conversation. The doctor can form an exact picture of the patient’s state of health, observe movements, examine the mouth, nose, ears, and skin, and give precise instructions. Based on the patient’s vital signs, Clix will also find and provide access to the relevant specialist, sparing the patient both long waits and the arduous journey to the clinic or hospital, where exposure to pathogens would be unavoidable.

3 SensFloor

future-shape.com

Bei der Betreuung von pflegebedürftigen Personen bewegt man sich beim Abwägen zwischen Sicherheit und Privatsphäre auf einem schmalen Grat: Durch Kameras können Notsituationen zum Beispiel sofort erkannt werden, der Bewohner muss sich jedoch mit einer ständigen Beobachtung abfinden. Die Entwickler von Sensfloor widmen sich diesem Dilemma und bieten eine Lösung an, die eine möglichst dezente Überwachung erlauben soll. Eine mit Sensoren versehene Schicht wird dazu unter dem Zimmerboden verlegt und verschwindet so vollständig aus dem Sichtfeld. Die Sensoren erfassen die Bewegung des Bewohners im Raum in Echtzeit und

schlagen Alarm, sollte eine potenzielle Gefahrensituation erkannt werden, etwa ein Sturz oder ein ungewöhnlich langes Verweilen an einem Ort. Das System kann hierfür sowohl mit den Smartphones von Angehörigen oder – im Kontext von Pflegeheimen oder Kliniken – mit einem Stationsterminal verbunden werden. Sensfloor lässt sich auch in die Gebäudeautomation integrieren, um die Selbstständigkeit von Patienten zu erhöhen, indem sich zum Beispiel das Licht einschaltet, sobald diese nachts das Bett verlassen. • SensFloor Weighing safety against privacy is a very difficult balancing act when looking after those in need of care. Cameras, for example, can detect emergency situations instantly, but the price that has to be paid for that is a life permanently monitored. The developers of Sensfloor have resolved this dilemma with a system that combines constant surveillance with maximum discretion. Sensfloor is a large-area layer equipped with sensors that can be installed underneath standard flooring of all kinds and hence is hidden from view. The sensors record the occupant’s movements in real time and on detecting a potentially dangerous situation, like a fall or an excessively long time spent in one spot, trigger an alarm. The system can be connected to family members’ smartphones or – if used in a care home or hospital – to the ward terminal. Sensfloor can also be integrated into building automation systems in order to increase patients’ autonomy, for example by automatically switching on the light the moment they step out of bed at night.

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Agenda Ausstellungen/Exhibitions

Ed Ruscha – Very

Flow of Forms / Forms of Flow

Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk (DK) – 19 Aug 2018 louisiana.dk

Museum für Völkerkunde Hamburg (DE) – 19 Aug 2018 voelkerkundemuseum.com

Das Museum für Völkerkunde in Hamburg möchte mit der aktuellen Ausstellung „Flow of Forms / Forms of Flow“ einer Vielzahl von Designgeschichten aus Afrika und Europa Raum geben und Einblicke in die afrikanische Kreativszene ermöglichen. Zu sehen sind dabei sowohl Prozesse als auch Endresultate, die, basierend auf zum Teil schwierigen Lebensumständen, kreative Lösungsansätze bereithalten. Die verschiedenen Projekte machen sich außerdem einen kulturellen Austausch zunutze und bedienen sich alltäglicher sowie traditioneller Gestaltungsgrundlagen. Globalität ermöglicht es Designern heutzutage, Erkenntnisse aus der ganzen Welt problemlos in die eigene Arbeit zu integrieren. Die Ausstellung möchte darüber hinaus den allgemein geläufigen eurozentrischen Blick auf afrikanisches Design kritisch reflektieren und bestehende Klischees überwinden. Zur Ausstellung ist bei Transcript ein gleichnamiger Katalog erschienen. • The exhibition “Flow of Forms / Forms of Flow”, which is currently on at the Museum für Völkerkunde in Hamburg, showcases a plethora of design stories from Africa and Europe, thus granting insights into the African creative scene. Both the processes and the end results are on view, which often constitute creative solutions drawn from difficult circumstances. The various projects also benefit from cultural exchange and make use of everyday and traditional design practices alike. Today, globality enables designers to integrate knowledge from all over the world seamlessly into their own work. The exhibition also seeks to provide a critical reflection on the prevalent Eurocentric view of African design, and to put paid to current clichés. A catalogue of the same name has been published by Transcript to coincide with the exhibition.

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Der 1937 geborene Künstler Ed Ruscha ist mit seinen Interpretationen der US-amerikanischen Gesellschaft in den vergangenen 50 Jahren zu einer der prominentesten Figuren der dortigen Gegenwartskunst geworden. Ruscha wurde durch seine frischen und eleganten Repräsentationen stilisierter Tankstellen, Hollywood-Logos oder archetypischer Landschaften bekannt. Seine Arbeit übersetzt dabei die Bildsprache der Popkultur in etwas, das man laut der Ausstellungsmacher als „eine Sprache aus filmischen und typografischen Codes [bezeichnen kann], die so zugänglich wie tiefgehend sind“. Die Ausstellung selbst basiert auf Ausstellungsstücken der UBS Art Collection und zeigt Werke sowie Studien zu seinen bekanntesten Gemälden und Kunstpublikationen ab den 1960er-Jahren bis heute, die sowohl seine technische als auch grafische Entwicklung widerspiegeln. • Over the last 50 years, the artist Ed Ruscha (born 1937) has become one of the foremost figures in contemporary US art for his examinations of American society. Ruscha became known for his cool and elegant depictions of stylised gas stations, Hollywood logos, and archetypal landscapes. His work translates the imagery of pop culture into what the exhibition’s creators describe as “a language of cinematic and typographical codes that are as accessible as they are profound”. The exhibition is based on works from the UBS Art Collection, featuring the pieces themselves together with studies for his most iconic paintings and artist books dating from the 1960s onwards, revealing the artist’s technically and graphically innovative approach.

Print! Tearing It Up Somerset House, London (UK) – 22 Aug 2018 somersethouse.org.uk [Beein-druckt!] Die Ausstellung „Print! Tearing It Up“ im Somerset House in London widmet sich innovativen, unabhängigen britischen Magazinen, die den Anspruch erheben, etwas in der Welt verändern zu wollen. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich unter

anderem das vortizistische Magazin Blast aus dem Jahr 1914, das pazifistische Magazin Peace News aus den 1930erJahren, das feministische Spare Rib-Magazin, das in den 1970er-Jahren gegründet wurde, sowie das Popkultur-Phänomen The Face aus den 1980erund 1990er-Jahren. Auffällig ist, dass viele Themen wie Vielfalt, Geschlechterrollen, Sexualität oder Medienmanipulation auch heute noch eine wichtige Rolle spielen und darüber hinaus Printprodukte entgegen aller Erwartungen immer noch breiten Anklang finden. • The exhibition “Print! Tearing It Up”, which is taking place at Somerset House in London, is devoted to innovative independent British magazines that have aspired to make a difference in the world. The publications on display include the Vorticist journal Blast from 1914, the pacifist Peace News from the 1930s, the feminist magazine Spare Rib, which was founded in the 1970s, and the pop-cult phenomenon The Face from the 1980s and 90s. Strikingly, many of the themes that they cover, such as diversity, gender roles, sexuality, and media manipulation, are abidingly important today, while print products have defied all expectations with their continued widespread popularity.

Studio Drift. Alongside current projects and past successes, visitors will be able to discover new and previously unseen works by the studio’s two founders, Lonneke Gordijn and Ralph Nauta. The exhibits include a total of eight room-sized installations and a selection of different films. The work of the studio ranges from tech art to performances and bio design, with the two designers engaging with themes that are hugely relevant to our ever-changing society: sustainability, the meaning of natural processes for today’s environment, and how we deal with augmented reality.

Studio Drift. Coded Nature

Virtual- und Augmented Reality sind in Industrie, Forschung und Lehre schon lange Standard. Welche Möglichkeiten diese Technologien und Erweiterungen des physischen Raums für die Kunst bereithalten, untersucht nun die Ausstellung „Mixed Realities. Virtuelle und reale Welten in der Kunst“. Das Kunstmuseum Stuttgart präsentiert vor diesem Hintergrund künstlerische Perspektiven, die sowohl mit analogen als auch mit digitalen Methoden arbeiten. Zu den sechs Künstlern in der Ausstellung zählen Tim Berresheim, Spiros Hadjidjanos, Daniel Steegmann Mangrané, Mélodie Mousset, Regina Silveira und The Swan Collective. Sie alle versuchen aufzuzeigen, wie ihre verschiedenen Ausdrucksformen miteinander in Verbindung stehen beziehungsweise einander fortführen können – digital und analog, virtuell und real. • Virtual and augmented reality have long been standard fare in industry, research, and teaching. The possibilities that such technologies and the extension of physical space afford in art are now being explored by the exhibition “Mixed Realities. Virtual and Real Worlds in Art”. Against this backdrop, the Kunstmuseum Stuttgart is presenting a range of artistic perspectives that draw upon both analogue and digital methods. The six artists featured in the exhibition are Tim Berresheim, Spiros Hadjidjanos, Daniel Steegmann Mangrané, Mélodie Mousset, Regina Silveira, and The Swan Collective, all of whom endeavour to demonstrate how their different forms of expression are related to or can be extended into one another – digital and analogue, virtual and real.

Stedelijk Museum Amsterdam (NL) – 26 Aug 2018 stedelijk.nl

Mit der Ausstellung „Studio Drift. Coded Nature“ präsentiert das Stedelijk Museum in Amsterdam die erste Soloausstellung des niederländischen Studio Drift. Neben aktuellen und erfolgreichen Arbeiten sind auch neue und bisher unveröffentlichte Werke der beiden Gründer des Studios, Lonneke Gordijn und Ralph Nauta, zu sehen. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich insgesamt acht raumfüllende Installationen sowie eine Auswahl verschiedener Filme. Die Arbeiten des Studios bewegen sich dabei zwischen technischer Kunst, Performances und Biodesign, wobei sich die beiden Gestalter mit Themen befassen, die für unsere sich stetig im Wandel befindende Gesellschaft relevant sind: Nachhaltigkeit, die Bedeutung natürlicher Prozesse in unserer heutigen Umwelt oder der Umgang mit Augmented Reality. • “Studio Drift. Coded Nature” at the Stedelijk Museum in Amsterdam is the first solo exhibition of the Dutch

Mixed Realities. Virtuelle und reale Welten in der Kunst Kunstmuseum Stuttgart (DE) – 26 Aug 2018 kunstmuseum-stuttgart.de


Lore Kramer Museum Angewandte Kunst, Frankfurt/Main (DE) – 26 Aug 2018 museumangewandtekunst.de

Die aktuelle Ausstellung „Lore Kramer. Ich konnte ohne Keramik nicht leben“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main widmet sich den keramischen Arbeiten der Gestalterin anhand einer Vielzahl von Schalen, Vasen, Tellern, Dosen und Tassen. Bei ihren Arbeiten legte Kramer, 1926 geboren, großen Wert auf Zweckmäßigkeit in der Formgebung – Prinzipien, die sich auch in den Leitlinien des Bauhauses wiederfinden. Hier zeigt sich außerdem der Einfluss ihres Ehemanns, des Architekten Ferdinand Kramer. Neben der Präsentation der verschiedenen Keramikarbeiten verweist die Ausstellung zudem auf Kramers zeichnerisches Talent und ihre frühere Tätigkeit als Dozentin und Professorin an der HfG Offenbach. • The exhibition “Lore Kramer. I Couldn’t Live without Ceramics”, currently on at the Museum Angewandte Kunst in Frankfurt/Main, is devoted to the designer’s ceramics, explored through a wealth of bowls, vases, plates, containers, and cups. In her work, Kramer (born 1926) placed a great deal of emphasis on appropriateness in design – an approach that is also reflected in the guiding principles behind the Bauhaus, while also echoing her husband, the architect Ferdinand Kramer. In addition to presenting various ceramic works, the exhibition highlights Kramer’s skill at drawing and her earlier work as a lecturer and professor at the HfG Offenbach.

Erotik der Dinge Museum der Dinge, Werkbundarchiv, Berlin (DE) – 27 Aug 2018 museumderdinge.de Den Ausgangspunkt für die aktuelle Ausstellung „Erotik der Dinge. Sammlungen zur Geschichte der Sexualität“ im Museum der Dinge, liefern die Sammlungen der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868–1935) und Alfred C. Kinsey (1894–1956) sowie der Kunstsammlerin Naomi Wilzig (1934–2015). Sie alle verstanden erotische Dinge als Beispiele einer universalen Sexualgeschichte des Menschen und beschäftigten sich mit der Frage, was diese Dinge überhaupt erst erotisch macht. Die Unterscheidung von Erotik, Kunst und Pornografie hat sich dabei im Laufe der Zeit stetig gewandelt und auch immer Einfluss darauf genommen, wie wir erotische Dinge wahrnehmen und einordnen. Die Erotik der Materialität wird darüber hinaus im interaktiven Sensing Materials Lab untersucht, das während der Ausstellung um weitere Objekte ergänzt wird. • The exhibition “The Eroticism of Things. Collections on the History of Sexuality”, which is currently on at the Museum der Dinge, takes the collections of sexologists Magnus Hirschfeld (1868–1935) and Alfred C. Kinsey (1894–1956) and of art collector Naomi Wilzig (1934–2015) as its starting point. All three considered erotic things to be indicative of a universal human sexual history and explored the question of what actually makes these things erotic. The distinction between eroticism, art, and

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pornography has always been in constant flux and continues to sway people’s perception and categorisation of erotically charged things. The eroticism of materials is also explored in the interactive Sensing Materials Lab, which will be added to during the exhibition.

diesem Hintergrund mehr als 200 Arbeiten aus den unterschiedlichen Schaffensperioden der Künstlerin. Gemein haben dabei alle ein kritisches Hinterfragen der Beziehung zwischen Bild und Text. Die Ausstellung findet im Rahmen der Triennale der Photographie in Hamburg von Juni bis September 2018 statt. • With the current exhibition at the Falckenberg Collection in HamburgHarburg, the Deichtorhallen provide a comprehensive overview of the work of the artist Astrid Klein. Klein is known first and foremost for her work in a variety of media, including drawing, photography, text, painting, installation, and sculpture. She is considered a pioneer of experimental, largescale photo art. Against this backdrop, the exhibition displays over 200 works from the artist’s different creative periods. The common denominator is a critical take on the relationship between image and text. The exhibition will take place as part of the Triennial of Photography, which is running from June to September 2018 in Hamburg.

that could serve as examples for today’s generation of designers, and which they believe help to answer the question of what traits are needed to shift the focus of Finnish design back to the present and the future.

Back to the Present

Anlässlich des hundertsten Todestages des Architekten Otto Wagner (1841–1918) zeigt die Ausstellung „Post Otto Wagner. Von der Postsparkasse zur Postmoderne“ die Arbeiten Wagners sowie den Einfluss anderer Protagonisten der Moderne auf seine Werke beziehungsweise seinen Einfluss auf nachfolgende Generationen von Designern und Architekten. Angefangen bei der Abkehr von der Formensprache des Historismus bis hin zu seinem Einfluss auf die moderne Architektur und Städteplanung, gliedert sich die Ausstellung in verschiedene Kapitel. Bekannt wurde Wagner unter anderem mit dem Bau moderner Wohn- und Geschäftshäuser sowie Hotels in Wien. Zu einer Leitfigur der Wiener Moderne wurde Wagner darüber hinaus mit der Unterstützung des sogenannten Nutzstils, der der Technik und dem Ingenieurwesen eine größere Bedeutung beimaß. • To mark the 100th anniversary of the death of the architect Otto Wagner (1841–1918), the exhibition “Post-Otto Wagner: From the Postal Savings Bank to Post-Modernism” showcases Wagner’s work and reveals the influence of other protagonists of early modernism on his work, together with his own influence on the generations of designers and architects that followed him. The exhibition is divided into different chapters, starting with the architect’s rejection of the language of form found in historicism, before moving on to his influence on modern architecture and urban planning. Among other things, Wagner gained renown for designing modern residential buildings, offices, and hotels in Vienna. Moreover, Wagner became a leading figure of Viennese modernism for advocating what he called Nutzstil [functional style], where technology and engineering assumed greater importance.

Designmuseo, Helsinki (FI) – 16 Sep 2018 designmuseum.fi

Astrid Klein. Transcendental Homeless Centralnervous Deichtorhallen Hamburg, Falckenberg Collection, Hamburg-Harburg (DE) – 2 Sep 2018 deichtorhallen.de

[Astrid Klein. Transzendental Obdachlos Zentralnervös] Mit der aktuellen Ausstellung in der Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg liefern die Deichtorhallen einen umfassenden Überblick über die Arbeit der Künstlerin Astrid Klein. Klein ist vor allem für ihre Arbeit mit unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, Fotografie, Text, Malerei, Installation und Skulptur bekannt und gilt als Pionierin der experimentellen großformatigen Fotokunst. Die Ausstellung zeigt vor

[Zurück in die Gegenwart] Die Ausstellung „Back to the Present“ des Kuratorenduos Daniel Golling und Gustaf Kjellin aus Schweden widmet sich der Geschichte des finnischen Produktdesigns, das nach deren Ansicht einst Vorreiter war, mittlerweile aber im Stillstand verharrt. So habe das zeitgenössische finnische Produktdesign seine spezifische Formensprache verloren und ruhe sich auf einem längst vergangenen Erfolg aus. Die Ausstellung versammelt beispielhaft Produkte, die Designern auch heute noch als Vorbild dienen und versucht mithilfe verschiedener Ausstellungsstücke Antworten auf die Frage zu finden, welche Eigenschaften für eine Ausrichtung des finnischen Designs auf Gegenwart und Zukunft hilfreich sein könnten. • The “Back to the Present” exhibition by the Swedish curators Daniel Golling and Gustaf Kjellin focuses on the history of Finnish product design, which they claim was once a forerunner in its field, but now appears to be suffering from stagnation. As they see it, contemporary Finnish design has lost its specific language of form, and has long been relying on its past glories. The exhibition showcases products

Post Otto Wagner MAK, Vienna (AT) – 30 Sep 2018 mak.at

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Focus


Heiter bis wolkig Interview: Susanne Heinlein, Stephan Ott

Wer in Deutschland einen Wetterbericht im Fernsehen sieht, im Radio hört, in der Zeitung liest oder online abruft, der greift sehr wahrscheinlich auf Daten zurück, die in Offenbach am Main generiert wurden, denn dort befindet sich seit 1958 die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur angegliederte Oberbehörde zählt 2.300 Mitarbeiter, die rund um die Uhr messen, beobachten, berechnen, interpretieren und kommunizieren, was physikalisch in unserer Atmosphäre vor sich geht. Wir haben mit Gerhard Lux, Klimatologe und Pressesprecher beim DWD, gesprochen.

And now for the Weather …

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In Germany, anyone who sees a weather forecast on television, hears one on the radio or reads one in a newspaper or online, is most likely consuming data generated in Offenbach/Main, where Germany’s National Meteorological Service (DWD), has been headquartered since 1958. Attached to the Federal Ministry for Transport and Digital Infrastructure, the DWD has a staff of 2,300 people working round the clock to measure, observe, calculate, interpret, and communicate what takes place in Earth’s atmosphere. We talked to the climatologist Gerhard Lux, press spokesman at DWD.

Meteo Group, meteoearth.com

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Text: Zhuofei Wang

Atmosphären gestalten

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Konzept „Atmosphäre“ über den physio-meteorologischen Bereich hinaus entwickelt und ist zu einer neuen Kategorie der Ästhetik geworden. Zu verstehen ist das hier ins Auge gefasste Konzept Ästhetik nicht im Sinne der Kantischen Urteilsästhetik oder der auf Kunst ausgerichteten Lehre, sondern im Sinne der Theorie der sinnlichen Wahrnehmung in ihrer vollen Breite, die sich im radikalen Wandel der philosophischen Ästhetik seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt.

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Feel the Space In recent years, the concept of “atmosphere� has spread beyond the realms of the physio-meteorological, establishing itself as a new branch of aesthetics. This particular aesthetic concept, however, is not about Kantian aesthetic judgement or an art-orientated scholarly discipline, but about the study of sensory perception of all kinds that has emerged out of the radical transformation seen in philosophical aesthetics since the mid-20th century.

Renderings: Susanne Heinlein

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vereinbaren lassen“5. Leicht und angenehm sollte diese Kleidung zu tragen sein, aber auch robust genug, um dem „unvermeidlichen Gezerre, dem Staub und dem Rauch zu widerstehen“6. Aber, das wird auch ausdrücklich gesagt, die Kleidung sollte nicht knittern, nicht alt oder abgetragen sein. Angemessenes Aussehen im Hinblick auf den eigenen Status und die Achtung der Sitten in den bereisten Regionen sollten gewahrt werden. Das Primat der Nützlichkeit beziehungsweise Funktionalität beeinflusst zwar die Betrachtungsweise der Kleidung für den Kontext, aber im Schlepptau befinden sich notwendigerweise auch die anderen sozial-kommunikativen Ausprägungen, denen sie genügen muss. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wendet sich das Blatt für praxisorientierte Wetterkleidung entscheidend. Der Bezugsrahmen für die Einschätzung bezüglich ihrer Funktionalität wird durch diverse Konstellationen verändert. Die Impulse gehen von der Ausdehnung der Mobilität, der Innovation der Mobilitätsmaschinen, der technikdominierten Alltags- und Arbeitswelt sowie deren Verschränkung mit der militärischen Reorganisation Europas und 5 Attilio Brilli, Als Reisen eine Kunst war. Vom Beginn des modernen Tourismus: Die „Grand Tour“, Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 2012, S. 141. 6 Ebd.

Fischer in Ölzeug / fisherman wearing oilskin, historical image

In this respect, the functional aspect of clothing is one of many implications along with social, religious, ethical, gender-based, sexual, and aesthetic. Early notebooks for honeymooners doing the Grand Tour, for example, recommend only packing useful clothes as “they must be compatible with the various atmospheric conditions”5. Such clothes should be light and pleasant to wear but also sufficiently robust in order to “withstand the unavoidable lugging around, dust and smoke”6. But, as expressly noted, clothes should not crease, be old or worn. An appropriate appearance with regard to personal status and a respect for customs in the regions travelled should also be maintained. Although the primacy of usefulness or functionality has an influence on how clothing is regarded for the respective context, other sociocultural characteristics to be complied with are also invariably in tow. It was not until the 18th and 19th centuries when the page decisively turned in favour of practical weatherbased clothing. The frame of reference for opinions on functionality was changed by various constellations. Impulses were provided by increasing mobility, the innovation of mobility machines, everyday and working worlds dominated by technology as well as their entanglement with the military reorganisation of Europe and, not least, by its tendencies towards standardisation.7 A changing understanding of climate, physical and

Wolfskin Tech Lab, Tirano Coat, summer collection 2018

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5 Attilio Brilli, Als Reisen eine Kunst war. Vom Beginn des modernen Tourismus: Die „Grand Tour“, Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 2012, p. 141. 6 Ibid. 7 Kurt Möser, Mobilität und Kleidung, in Kurt Möser, Fahren und Fliegen in Frieden und Krieg. Kulturen individueller Mobilitätsmaschinen 1880–1930, Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur, 2009, p. 223–238.


nicht zuletzt von ihren Uniformierungstendenzen aus.7 Zudem veränderten sich durch ein gewandeltes Klimaverständnis, naturwissenschaftlich inspirierte Körper- und Physiologiekonzepte8 sowie durch die Laborforschung das „Strukturwissen der modernen materiellen Welt“9. Bisher ist das Wissen um die Wechselwirkungen von Wetter und Bekleidung ein in der Menschheitsgeschichte sedimentiertes Erprobungs- und Erfahrungswissen. Die Longue durée der künstlich-vestimentären Adaption des Menschen an das Wetter kann nun analytisch-systematisch in bisher nie gekannter Weise, so scheint es jedenfalls, vorangetrieben werden. Funktionalität ist somit wie Reduktion und Dynamik zu einem großen Motiv und Imperativ der Moderne geworden.10 Folgt man der kultursoziologischen Designtheorie, ist der Mensch ein grenzrealisierendes und zugleich grenzüberschreitendes Wesen. Seiner eigenen Begrenztheit gewahr, sichert er „die Gefährdetheit und Gleichgewichtslosigkeit seiner eigenen körperlichen Existenz (Temperatur- und Wetterschutz) und reguliert zugleich durch diese artifiziellen Grenzen sein Erscheinen in der Welt […]“11. Seine äußeren Ränder, die Haut, die Kleidung (zweite Haut) und die Architektur (dritte Haut), sind somit kommunikative Schnittstellen, an denen sich durch jeweiliges Design kontextgebundene Ideen und Ästhetiken vereinen.

physiological concepts inspired by science8, and laboratory research triggered changes in the “structural knowledge of the modern material world”9. Until today, human knowledge of interactions between weather and clothing have been knowledge based on trial and error and experience. It appeared that the longue durée of man’s artistic adaptation of the dress code to weather can now be advanced both analytically and systematically as never before. Like reduction and dynamism, function had become a major theme and imperative of modern life.10 On the basis of sociocultural design theory, man both realises and crosses borders. Maintaining his own limits, he safeguards “the vulnerability and imbalance of his own bodily existence (protection from temperature and weather) while using these artificial boundaries to regulate his presence in the world […]”11. His exterior contour, skin, clothing (second skin), and architecture (third skin), are therefore communicative interfaces at which contextbased ideas and aesthetics are united by various designs. This takes us back to the beginning of the article which opens with a quote from an article in Zeit Online addressing the phenomenon of outdoor clothing in 2010, taking its wearers to task in a not very subtle manner. What’s funny about this essay is that a death sentence for

7 Kurt Möser, Mobilität und Kleidung, in Kurt Möser, Fahren und Fliegen in Frieden und Krieg. Kulturen individueller Mobilitätsmaschinen 1880–1930, Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur, 2009, S. 223–238. 8 Gabriele Mentges, Von der Wetterkleidung zu Hightechtextilien. Zur Anthropozentrierung der Klimavorstellung, in Georg Braungart, Urs Büttner (Hrsg.), Wind und Wetter. Kultur – Wissen – Ästhetik, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2018, S. 309. 9 Kijan Espahangizi, Barbara Orland (Hrsg.), Stoffe in Bewegung. Beiträge zu einer Wissensgeschichte der materiellen Welt, Zürich, Berlin: Diaphanes, 2014, S. 12. 10 Siehe Vitra Design Museum (Hrsg.), Die Essenz der Dinge / The Essence of Things, Weil am Rhein: Vitra Design Museum, 2009. 11 Joachim Fischer, Interphänomenalität. Zur Anthropo-Soziologie des Designs, in Stephan Moebius, Sophia Prinz (Hrsg.), Das Design der Gesellschaft. Zur Kultursoziologie des Designs, Bielefeld: Transcript Verlag, 2012, S. 91–107, S. 103.

8 Gabriele Mentges, Von der Wetterkleidung zu Hightechtextilien. Zur Anthropozentrierung der Klimavorstellung, in Georg Braungart, Urs Büttner (eds.), Wind und Wetter. Kultur – Wissen – Ästhetik, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag, 2018, p. 309. 9 Kijan Espahangizi, Barbara Orland (eds.), Stoffe in Bewegung. Beiträge zu einer Wissensgeschichte der materiellen Welt, Zurich, Berlin: Diaphanes, 2014, p. 12. 10 See Vitra Design Museum (ed.), Die Essenz der Dinge / The Essence of Things, Weil/Rhine: Vitra Design Museum, 2009. 11 Joachim Fischer, Interphänomenalität. Zur Anthropo-Soziologie des Designs, in Stephan Moebius, Sophia Prinz (eds.), Das Design der Gesellschaft. Zur Kultursoziologie des Designs, Bielefeld: Transcript Verlag, 2012, p. 91–107, p. 103.

↑ Ortlieb, Regenhut/rain hat → Ortlieb, Duffle

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Nico Reinhardt, begehbarer Materialprototyp als Material- und Raumstudie Riccio im Entree der HfG Offenbach / material and space study Riccio as a walk-in material prototype in the foyer at HfG Offenbach


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Archive

Expo ’58 Brussels Text: Jörg Stürzebecher

Paris Match, Special Expo 58 Bruxelles, magazine extract, S./p. 50, fashion show at the US American pavilion, 1958

Jahrmarkt der Eitelkeiten Hostessen tragen Delvaux-Taschen auf der Expo 1958 in Brüssel / hostesses wearing Delvaux bags at 1958 Brussels World’s Fair, Delvaux archive

Margret Hildebrand, Expo, Teppich/carpet, 1958

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Translation: Emily J. McGuffin

Weltausstellungen sind Kombinationen mit Schwerpunkten: Da geht es etwa um Macht (London 1851 als Vorstellung des britischen Weltreiches, der deutsche Pavillon in Paris 1937), um technisches Leistungsvermögen (Paris 1889 mit dem Eiffelturm), um kulturelle Eigenständigkeit (Montreal 1967 und Osaka 1970) oder die Werbung für ein globales Lebensmodell (der „American Way of Life“ in New York 1964).

• Auch wenn all dies unter einem Motto zusammengefasst wird, ist Offenes und Disparates, nebeneinander Für-sich-Stehendes also programmatisch. Weltausstellungen vereinigen politische Propaganda mit Produktwerbung und Glaubensbekenntnissen, mit notwendiger Unterhaltung und dem Ergebnis von Mischungen aus politischer Selbstdarstellung, kommerzieller Messe und Jahrmarkt. Das alles wird mit viel Optimismus vorgetragen – auch in kritischen Zeiten. Die Brüsseler Expo 58 vor sechzig Jahren machte da keine Ausnahme. Dabei war der Zeitpunkt recht günstig gewählt. Der zweite Weltkrieg lag schon über ein Jahrzehnt zurück, sodass Ruinen größtenteils verschwunden

waren; ein junger Staat wie Israel konnte bereits zehnjähriges Jubiläum feiern und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft; nach Stalins Tod öffneten sich viele Staaten des sowjetischen Einflussbereiches zumindest im Inneren kulturell, ließen individuelles Glück und auch Privatkonsum möglich scheinen; schließlich schien der technische Fortschritt seinerzeit auch gesellschaftliche Neuerungen möglich werden: die Planungsszenarien der Technokratie wiesen auf eine Überwindung politischer Gegensätze in Ost und West hin. Genau dieser Glaube an die technische Verbesserung der Welt bestimmte die Schau in Brüssel, deren Generalthema „Der Fortschritt und der Mensch“ lautete, und lieferte ihr architektonisches Zeichen: das Atomium. War der Kristallpalast in London 1851 noch Funktionsarchitektur, die Technischem und Dekorativem gleichermaßen Hülle bot, so dominierte beim Eiffelturm schon die Symbolik über den Nutzen als Aussichtsturm; erst recht galt dies für die eben nicht praktische Vergrößerung eines Eisenkristalls in Brüssel, die weniger spektakuläre Aus- als Anblicke verhieß. Das war – in Vorwegnahme der Gedanken von „Learning from Las Vegas“ – keine dekorierte Kiste mehr,

Paris Match, Special Expo 58 Bruxelles, magazine extract, S./p. 70, Atomium, close-up, 1958

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World fairs are combinations with a focus. These might include power (London 1851 as an idea of the British Empire, the German pavilion in Paris in 1937), technological capability (Paris 1889 with the Eiffel Tower), cultural independence (Montreal 1967 and Osaka 1970) or advertising for a global model of life (the “American Way of Life” in New York 1964).

• Even if all of this is subsumed under one motto, the underlying programme is open and disparate, a case of standing independently side by side. World fairs unite political propaganda with product advertisement and professions of faith, with requisite entertainment and the result of mixtures of political self-promotion, commercial fair, and carnival. This is all presented with a great deal of optimism – even in critical times. 60 years ago, the Brussels Expo ’58 was no exception. Indeed, the chosen timing was quite opportune. The Second World War had been over for more than a decade, so the ruins it had left had largely disappeared; a young state like Israel was already able to celebrate a decade of its existence and was looking hopefully to the future; following Stalin’s death, many states in the Soviet Bloc were opening up culturally, at least internally, allowing individual happiness and even private consumption seemed tangibly near; finally, scientific advancement at the time also seemed to make social innovation possible: the planning scenarios of technocracy pointed to political opposites in east and west being overcome. It was precisely this belief in the technological improvement of the world that defined the exposition in Brussels, whose general theme was “Progress and Humankind”, and that provided its architectural symbol: the Atomium. While in 1851 the Crystal Palace in London was still functional architecture designed to house technical and decorative innovations, the symbolism of the Eiffel Tower already dominated over its use as an observation tower; this was even more so when it came to the somewhat impractical enlargement of an iron crystal in Brussels, with a promise not so much of spectacular panoramas as of marvellous perspectives. This was no longer a decorated shed – anticipating the ideas of “Learning from Las Vegas” – but a pars pro toto external demonstration of what it was about internally: technological advancement following the technological catastrophes of the Second World War. There could hardly have been a better symbol to promote this potential global civilisation. In a magazine such as Hobby, the German equivalent of the US American Popular Mechanics, the authors were looking forward to being able to create a second Panama Canal in just

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Luigi Colani

Luigi Colani und seine Produktwelt vor Schloss Harkotten / and his product environment in front of castle Harkotten, 1973, photo: Rüdiger Buhl, Bangert Verlag

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Interview: Franziska Porsch


„Ich kann gar nicht eckig.“

→ Luigi Colani, Zocker and Der Colani, photo: Helmut Bauer, Popdom Collection Siekmann

Translation: Emily J. McGuffin

In den vergangenen Jahren ist es um einen der bekanntesten und sicherlich umstrittensten deutschen Designer ruhig geworden. 2013 hat Luigi Colani seinen Arbeitsschwerpunkt nach China verlagert, auch wenn deutsche Unternehmen immer noch zu seinen Kunden zählen und Karlsruhe sein „Headquarter“ bleibt. Im Moment entwickelt er mit seinem Team ein Wohnmobil für den chinesischen Markt, dessen Prototyp gerade fertig geworden ist. Mit 89 Jahren hat er noch lange nicht vor, seine Designtätigkeit einzustellen. Wir haben mit ihm über seine Gestaltungsauffassung, die Motivation für sein Tun und die Aussicht auf seinen 90. Geburtstag am 2. August 2018 gesprochen.

• Sobald Produkte organische Rundungen haben, sagen viele: „Das ist ein Colani.“ Wie entstehen diese Formen? Luigi Colani  Es gibt nur eine einzige Erklärung, die den meisten eigentlich völlig unbekannt ist: Die Familie meines Vaters kommt aus dem Irak, das heißt, aus der Mitte zwischen Europa und Asien, und da kommt auch meine Formensprache her. Da ist alles schon sehr viel runder als in Europa. In Europa sind wir Technokraten, eckig, kantig. Früher habe ich nie begriffen, warum ich meine Sachen so anders mache, als andere deutsche Designer. Das war immer so eine Bösartigkeit, wenn gesagt wurde, der tut das nur, um etwas anders zu machen. Nein, das ist in mir drin, ich kann gar nicht eckig. Und das ist die Erklärung für mein Design. Das Wort Erfolg will ich gar nicht benutzen.

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Over the past few years, little has been heard of one of the best-known and certainly most controversial German designers: Luigi Colani. After having shifted the focus of his work to China in 2013 – despite maintaining a customer base of German corporations and continuing to base his headquarters in Karlsruhe – he and his team have now just finished developing the prototype for a camper van for the Chinese market. At 89 years of age, it seems the designer still has no intention of retiring. We met up with him to discuss his design philosophy, what drives him, and the prospect of his 90th birthday on 2 August 2018.

• As soon as many see products with rounded, organic forms they say: “That’s a Colani.” How do such forms come about? Luigi Colani  The only simple explanation, of which most people are fully unaware, is that my father’s family comes from Iraq, that is between Europe and Asia, which is also where my style of design originates. Everything is much rounder there than in Europe. Europeans are technocrats, all angles and edges. In the past, I never understood why my designs were so different to those of other German designers. It was always so insulting when people would say I was only doing it to be different. No, it’s part of who I am, I don’t do edges. And that’s how I would explain my designs. I don’t even want to use the word success.

That seems like a very intuitive approach to design. Luigi Colani  At the end of the day, you are what you are. Just the fact that I work with plasticine sets me apart from other European designers. It’s also the very reason why I’ve been ostracised by them; I’m not part of the whole design set-up. Saying that, the word design didn’t actually come along until much later, it used to be called styling. That’s much better than design. What is design? That is precisely the question. Luigi Colani  It’s some sort of techno word. Everyone is using it because it’s fashionable. Lucius Burckhardt described design as being invisible. Are there certain criteria your designs have to meet beyond being physical forms? Luigi Colani  Human thought has evolved throughout the decades to become a philosophy, which is utter rubbish. Philosophy is something completely different, a contrived way of thinking that has nothing to do with human emotion. When I pick up a glass, a bottle or a handle or stuff like that, I don’t think about the Colani philosophy. I think about what I have to do to make it fit better into my hand. I’m a craftsman in the truest sense of the word. I tackle and solve problems with my hands not my brain. I once took an old camera and made a handle for it out of modelling clay, which I really liked. The Japanese were not impressed with it at all. And then I spent years trying to win them over.

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Material

Werkstoff formt Design Material Enquiry

Text: Nico Reinhardt

Translation: Emily J. McGuffin

In Designprozessen stehen Eigenschaften, Herstellungsverfahren oder Verarbeitungsmöglichkeiten der verwendeten Materialien nicht immer an erster Stelle; ebenso wenig sind es die synästhetischen Wirkungen von Werkstoffen oder die ökologischen Auswirkungen bei der Materialgewinnung und deren Nachwirken, wenn aus dem Gebrauchsgegenstand schließlich Abfall wird.

• Dabei sind es doch eben die unterschiedlichen Materialbeschaffenheiten, die aus einer ersten Designidee Produkte werden lassen, die einer ganzheitlichen Wahrnehmung durch unsere Sinne standhalten müssen. Während die gestalterische Entfaltung noch „problemlos“ mit dem Stift auf dem Papier oder einem digitalen Eingabemedium umschrieben werden kann, ist schließlich das Produkt wegen seiner Materialität selbst mittels der menschlichen Sinneswahrnehmung zu erfassen. Die Bedeutungen von Materialien sind, so sollte man meinen, untrennbar mit dem Gestaltungsprozess von Gegenständen verbunden. Doch zeigt die gestalterische Praxis allzu oft, dass die Fragen nach der Materialisierung weniger in den Händen des Gestalters liegen, sondern entweder bereits im Gestaltungsauftrag, dem Briefing, vordeklariert werden oder aus Gründen einer routinierten Anwendung gar

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In design processes the characteristics and production techniques of the materials employed, and the working techniques used on them, are not always the prime consideration, nor – and just as little – are the synaesthetic effects of materials or the ecological impact of materials extraction and their continued effect when an article of daily use finally becomes a waste product.

• Yet, it is precisely the various characteristics of materials which, from an initial design idea, create products that must withstand a holistic perception through our senses. While a design can be unfolded “unproblematically” using a pencil on paper or a digital input medium, in the last resort the product, because of its very materiality, must be comprehended by means of human sense perception. The importance of materials, you would think, is inseparably connected with the process by which objects are designed. Yet design practice shows all too often that questions of materialisation lie only to a small extent in the hands of the designer, having either already been preset in the design commission, the briefing, or – because the use of the product has become conventionalised – are no longer available for consideration by the designer. The material is set before

the design begins. As complex development processes are segmented into narrow specialisms, decisions about materials are seldom made by the designer, because – if for no other reason – materials have themselves become complex products. As a result, designs are sometimes created as two-dimensional processes wholly without any consideration of the materials, often using nothing but computer-aided construction and simulation programmes. However, the history of design shows that a sustained impact proceeds from products, as regards their function, form, and aesthetics, when the design process is marked by a thoroughgoing consideration of materials such as steel, glass, wood, concrete, and plastic, along with the relevant working techniques. The following thoughts are an attempt to conceive a design process, which starts from materials, in order to sketch an approach to a materials-based design process. The focus of design research shifts to the already “designed” material. In the various disciplines of design the subject of materials has been and is being repeatedly reconsidered in the design process1. Thus, for example, Sabine Kraft points to an inherent “joy in experimentation” 1 See Katja-Annika Pahl, Ralf Weber (eds.), Thema Material, Dresden: TU Dresden Verlag der Wissenschaften, 2008.


nicht mehr zur gestalterischen Reflexion stehen. Die Materialsetzung erfolgt, bevor die Gestaltung beginnt. Im Zuge der Segmentierung komplexer Entwicklungsprozesse in kleinteilige Spezialgebiete werden Materialentscheidungen selten durch den Gestalter getroffen, auch deswegen, weil Materialien selbst zu komplexen Produkten geworden sind. Dies führt mitunter dazu, dass Entwürfe als zweidimensionale Gestaltungsprozesse gänzlich ohne eine Materialbetrachtung vollzogen werden, oft unter ausschließlicher Verwendung von rechnergestützten Konstruktions- und Simulationsprogrammen. Dabei zeigt sich in der Designgeschichte, dass von Produkten eine nachhaltige Wirkung in Bezug auf ihre Funktion, Form und Ästhetik ausgeht, wenn der Gestaltungsprozess durch die Auseinandersetzung mit Materialien, etwa Stahl, Glas, Holz, Beton und Kunststoff, sowie den jeweiligen Bearbeitungsverfahren geprägt ist. Die folgenden Überlegungen sind ein Versuch, einen Designprozess von den Materialien ausgehend zu entwerfen, um somit den Ansatz eines materialorientierten Gestaltungsprozesses zu skizzieren. Das bereits „designte“ Material rückt in den Fokus der gestalterischen Untersuchung. In den Gestaltungsdisziplinen wurde und wird das Materialthema immer wieder im Gestaltungsprozess neu verhandelt1. So verweist beispielsweise Sabine Kraft auf eine inhärente „Experimentierfreude“ und „Entdeckerlust“2, die den kreativen Disziplinen innewohnt; diese Einschätzung aus dem Jahr 2004 hat auch heute nicht an Aktualität verloren. Man kann sagen, dass Materialien, die immer als vorgestaltete und vorinformierte Werkstoffe gegeben sind, zu Interpretationen sowie zu Gestaltungshandlungen herausfordern. Denn das Anregen dieses Entdecken-Wollens sieht Kraft unter anderem darin verortet, dass Werkstoffe und die dazugehörigen Technologien, die sowohl digitale wie analoge Werkzeuge einbeziehen, einer dynamischen Weiterentwicklung unterliegen. Daraus wird das Versprechen generiert, dass der gestalterische Umgang mit den Werkstoffen und Technologien andersartige oder sogar neue ästhetische Effekte aufzeigt, beispielsweise dann, wenn ein Material in einen anderen Kontext transferiert wird oder wenn es sich durch die Konfrontation mit weiteren Materialien verändert.3 In diesem Zusammenhang verweist Markus Holzbach darauf, dass gestaltete Materialien mit sensitiven, smarten oder graduell variierenden Eigenschaften „[…] zu neuen, vielschichtigen und unterschiedlichen Gestaltungskonzeptionen mit häufig variierenden Eigenschaften oder nebeneinander vorliegenden Potenzialen“4 führen, wenn man den Werkstoffen mit einer gestalterisch offenen „Experimentierfreude“ begegnet. Darüber hinaus verweist Holzbach darauf, dass eine erneute „Sensibilisierung für Materialien, Strukturen und Oberflächen sowie deren Übertragung in unkonventionelle konzeptionelle und kontextuelle Gestaltungskonzepte und

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Darstellung der besonderen Textileigenschaften einer aufgespannten Textilfläche mit konkaven und konvexen Krümmungen / visualisation of the special properties of a stretched textile surface with concave and convex areas

Anwendungen [zu einer] Sensibilisierung für die Wechselwirkung zwischen Mensch und Objekt sowie Mensch und Raum“5 beiträgt. Eine gestalterische Materialuntersuchung wird heute natürlich auch durch das technische Werkzeug des Computers ergänzt sowie durch die softwaregestützte Programmierung erweitert und mittels CNC-gesteuerten Maschinen und Robotern zur Anwendung gebracht: durch Lasern, Fräsen, Kleben, Drucken, Biegen, Nähen und so weiter lassen sich neuartige sowie traditionelle Materialen weiterführend untersuchen. In eine weitere Richtung verweist Marina-Elena Wachs, die den Materialien eine gewisse „Verführungskraft“6 zuschreibt und zwar dahingehend, dass die gestalterische Betonung der Materialeigenschaften die 1 Siehe Katja-Annika Pahl, Ralf Weber (Hrsg.), Thema Material, Dresden: TU Dresden Verlag der Wissenschaften, 2008. 2 Sabine Kraft, Werkstoffe. Eigenschaften als Variablen, in Arch Plus, Ausgabe 172, 2004, S. 25. 3 Siehe ebd. 4 Markus Holzbach, Material Gestaltet, in Markus Holzbach, Georg-Christof Bertsch (Hrsg.), Material Grove. Von traditionellen Materialien zu zukunftsorientierten Materialentwicklungen, Offenbach am Main: HfG Offenbach, 2014, S. 24. 5 Markus Holzbach, Material Denken. Materialität und (ihre) Gestaltung, in Cornelie Leopold (Hrsg.), Über Form und Struktur. Geometrie in Gestaltungsprozessen, Wiesbaden: Springer, 2014, S. 69. 6 Marina-Elena Wachs, Material Mind – Neue Materialien in Design, Kunst und Architektur, Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2008, S. 202.

and “urge for discovery”2 to be found in the creative disciplines; and this assessment, from 2004, has lost none of its contemporary relevance today. It can be said that materials, which always come as pre-designed and pre-informed substances, demand both interpretation and active design. For Kraft, the reason for this urge to discovery lies in the fact that materials and their associated technologies, including both analogue and digital tools, are subject to a dynamic ongoing development. From this arises a sure prospect that a design approach to materials and technologies will reveal different or even new aesthetic effects when, for instance, a material is transferred to another context, or if it changes in confrontation with other materials.3 In this context Markus Holzbach points to the way in which designed materials with sensitive, smart or graduated characteristics “[…] lead to new, many layered and various design conceptions with frequently varying or adjoining potential”4 if you approach the materials concerned in a “joy of experimentation” truly open to design. 2 Sabine Kraft, Werkstoffe. Eigenschaften als Variablen, in Arch Plus, Issue 172, 2004, p. 25. 3 See ibid. 4 Markus Holzbach, Material Gestaltet, in Markus Holzbach, Georg-Christof Bertsch (eds.), Material Grove. Von traditionellen Materialien zu zukunftsorientierten Materialentwicklungen, Offenbach/Main: HfG Offenbach, 2014, p. 24.

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Martinez / Purdue University; CliX: © Ju Chia Lee S./p. 15 SensFloor: © Future-Shape GmbH S./p. 16 iVisco: © Arslan Khalid S./p. 18 Wasserläufer: © Zoe Taplik Design; Shoal Tent: © Smithfly S./p. 19 Air Draft: © Thomas Randall-Page S./p. 21–22 © Lisanne Aardoom S./p. 24–26 Eurobike: © Messe Friedrichshafen GmbH S./p. 28 Flow of Forms: Strickware © Laduma Ngxokolo Maxhosa, Privatsammlung / P. Schimweg / Museum für Völkerkunde Hamburg; Studio Drift: Ghost Collection, 2008, installation view “Studio Drift: Coded Nature”, 2018, © Stedelijk Musuem Amsterdam, photo: Gert Jan van Rooij; Mixed Realities: If You Build It The Will Come © The Swan Collective S./p. 29 Lore Kramer: © Museum Angewandte Kunst, photo: Anna Bischoff; Astrid Klein: Their relationship is bound to be correct, 1980, collage © Astrid Klein, courtesy Sprüth Magers; Back to the Present: GamFratesi – Key, 2013 © Hem; Post Otto Wagner: Otto Wagner, Vignetten Meister und Schüler, aus „Otto Wagner, Moderne Architektur. Seinen Schülern ein Führer auf diesem Kunstgebiete“, 3. Aufl., Wien 1902, S. 18 © MAK S./p. 30 Azzedine Alaïa: Naomi Campbell wearing Azzedine Alaïa Tati Collection, spring/summer 1991 © photo: courtesy of Ellen von Unwerth; Ron Arad: Well Tempered Chair (1986) © Ron Arad / Vitra Design Museum, photo: Jürgen Hans, objektfotograf.ch; Sagmeister and Walsh: Aizone Campaign FW15 © photo: Stephanie Gonot; Von der Idee zur Form: Skizzen und Notizen zu Domo, 2005 © Martin Szekely, photo: Volker Döhne S./p. 31 Delete: Unrests in Northern Ireland (Londonderry), 1969 © Hanns-Jörg Anders – Red. Stern; Roland Topor: Ohne Titel, 1965 © Roland Topor; The Limits to Growth: © Centre d’innovation et de design au Grand-Hornu; Tendence: Förderpreis des Hessichen Staatspreis Mareike Beer © Messe Frankfurt Exhibition GmbH, photo: Pietro Sutera S./p. 32 Design Tokyo: © Reed Exhibitions Japan Ltd.; Australian International Furniture Fair: © AIFF Melbourne S./p. 33 Formland: © Messecenter Herning; Gamescom: © Kölnmesse GmbH; Paris Design Week: © Organisation SAFI; Helsinki Design Week: © Helsinki Design Week, photo: Iiris Heikka S./p. 34 Type Con: Nadine Chahine presenting at Type Con 2016 in Seattle © photo: Helen Lysen; The Conference: © Media Evolution; ATypI: © Association Typographique Internationale; Next Conference: © Next Conference S./p. 35 Animago Award: © Animago Award, photo: Uwe Völkers, Fotoagentur FOX; Berliner Type: © Awars Unlimited Das Wettebewerbeteam, Odo-Ekke Bingel; Annual Multimedia Award: © Annual Multimedia Award Focus: S./p. 36 Ausgangsmotiv: Bilder von METEOSAT aus 36.000 km Höhe werden im DWD entzerrt und farblich aufbereitet. So sind auch kleinräumige Strukturen und Wetterabläufe erkennbar © Deutscher Wetterdienst (DWD) S./p. 38–39 © meteoearth.com / MeteoGroup Deutschland GmbH S./p. 40 DWD-Prognosekarte für ICAO. Berechnungen von Windrichtung und -geschwindigkeit (in Knoten) sowie Lufttemperatur (in Minusgrade Celsius) in einer Flughöhe von etwa 8,2 km über der Region USA und Nordatlantik, 25. Mai 2018 © Deutscher Wetterdienst (DWD) S./p. 41 Innenseite des DWD-Windprofiler © DWD S./p. 42 Deutscher Wetterdienst, Hauptsitz, Offenbach, Vorhersageabteilung © photo:

Carolin Blöink für Verlag form GmbH & Co. KG; Windmesser, Archivphoto © DWD; Meteorologisches Observatorium, Hohenpeißenberg © DWD S./p. 44 Allgemeine DWD-Bodenwetteranalyse mit Wettermeldung zahlreicher Messungen am Boden und auf See; Informationen zu Isobaren, Zentren von Hoch- und Tiefdruckgebieten sowie Warm- und Kaltfronten, 24. Mai 2018 © DWD S./p. 46–47 Renderings: Susanne Heinlein für Verlag form GmbH & Co. KG S./p. 49–52 Photo: Olafur Eliasson, courtesy of the artist; neugerriemschneider, Berlin; and Tanya Bonakdar Gallery, New York © Olafur Eliasson S./p. 54–55 Hong Kong City © panoramablick.com / PROINFORM Wirtschaftsinformationen GmbH S./p. 56 Bizarre clouds over northern Mississippi, USA © National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), photo: Jamease Todd; Steiger Vortex, rain-making guns, Charleville, Australia, circa 1902 © State Library of Queensland S./p. 57 Department of Water Resources California, “Weather modification operations in California”, volume 1965–1966, extract, p. 1 © University of California Libraries S./p. 58 Department of Water Resources California, Weather modification operations in California, volume 1965–1966, extract, p. 14 © University of California Libraries S./p. 59 Cumulonimbus © DWD S./p. 60–61 Video Kaufberatung Outdoor-Bekleidung © outdoor-magazin.com / Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG S./p. 62 Fjällräven, Greenland collection, spring/summer 2018 © Fenix Outdoor E-Com AB S./p. 63 Charlie, thermische Gliederpuppe als Prüfgerät im Bereich Bekleidungsphysiologie, erstmals Ende der 1960er-Jahre eingesetzt © Hohenstein Textile Testing Institute GmbH & Co. KG; Nike Lab, Ghost windrunner jacket, spring collection 2018 © Nike Inc. S./p. 64 Fischer in Ölzeug, historisches Photo; Wolfskin Tech Lab, Tirano Coat, summer collection 2018 © JACK WOLFSKIN Retail GmbH S./p. 65 Regenhut, Duffle © ORTLIEB Sportartikel GmbH S./p. 66 Nike Lab, ACG Gore-Tex Deploy jacket, summer collection 2018 © Nike Inc. S./p. 67 Opening Ceremony in co-operation with Rains, OC Mac Coat, spring/summer 2018 © Opening Ceremony / Rains Files: S./p. 68 Raumstudie Riccio © Nico Reinhardt S./p. 70–71 © Growing Change in co-operation with Group Project (Ale Bodkin, John Fechtel, Stephanie Lee, Milan Outlaw, and Joey Swerdlin) S./p. 72–73 © Designing Justice and Designing Spaces S./p. 74 “Special Expo 58 Bruxelles”, magazine, p. 50, 1958 © Paris Match; hostesses wearing Delvaux bags at the 1958 Brussels World’s Fair © Delvaux Créateur SA, archive; Margret Hildebrand, Expo, Teppich, 1958 © Lauritz S./p. 75 Paris Match, “Special Expo 58 Bruxelles”, p. 70, 1958 © Paris Match S./p. 76 Exhibition catalog of the Brazilian pavilion © Exposition Universelle et Internationale de Bruxelles 1958, Haute Patronage: Ambassadeur Hugo Gouthier S./p. 77 Brochure of the Philips pavilion by Le Corbusiers, editorial design: Jean Petit © Koninklijke Philips N.V.; Ausstellungskatalog zum Pavillon der UdSSR, Auszug, 1958 © Abteilung der UdSSR auf der allgemeinen Weltausstellung in Brüssel 1958; Paris Match, “Special Expo 58 Bruxelles”, USSR pavilion, 1958 © Paris Match S./p. 78 Deutscher Pavillon mit Brücke, Postkarte, 1958 © Abteilung Deutschland auf der allgemeinen Weltausstellung in Brüssel 1958 S./p. 80 Luigi Colani und seine Produktwelt vor Schloss Harkotten, 1973 © photo: Rüdiger Buhl / Bangert Verlag S./p. 81 Luigi Colani, Zocker; Der Colani © photo: Helmut Bauer / Popdom Collection Siekmann S./p. 82 Model of the Colani-Supertruck, studio in Karlsruhe, 2004 © photo: Rüdiger Buhl, Bangert Verlag S./p. 83 Luigi Colani im Gespräch mit Franziska Porsch, 2018 © photo: Carolin Blöink für Verlag form GmbH & Co. KG; Luigi Colani, sketches for a camera body for Canon, 1983 © Bangert Verlag S./p. 84 Luigi Colani in cooperation with Poggenpohl, experiment 70, Kugelküche, Interieur, 1970 © Poggenpohl Möbelwerke GmbH, Archiv S./p. 85 Colani-Wohnwagen, 2018 © Colani Design Germany GmbH S./p. 86 Colani Studio Karlsruhe, 2003 © photo: Rüdiger Buhl / Bangert Verlag; Luigi Colani betrachtet zwei Alternativen zur Teekanne Drop für Rosenthal © photo: Rüdiger Buhl / Bangert Verlag S./p. 88 © Zak Jensen S./p. 89 © Nizar Kazan-Grandchamp S./p. 96 © Sarah Schmitt für Verlag form GmbH & Co. KG S./p. 97–100 Raumstudie Riccio © Nico Reinhardt S./p. 102–103 Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus © Neue Visionen Filmverleih GmbH S./p. 105 Machines and Robots © Christoph Merian Verlag, Basel; Superhumanity: © University of Minnesota Press, Minneapolis; How Institutions Think: © MIT Press, Cambridge, London; Do You Trust This Computer? © Papercut Films S./p. 106 Generative Gestaltung. Creative Coding im Web: © Verlag Hermann Schmidt GmbH & Co. KG; Mach Deinen Film! © Laurence King Verlag GmbH; IBM Graphic Design Guide from 1969 to 1987 © Éditions Empire S./p. 110 ↗ 74 DC 7c Panair do Brasil, poster, 1957 © Mary Vieira; brochure of the Philips pavilion by Le Corbusiers, cover, design: Jean Petit © Koninklijke Philips N.V.; Tintin, Expo issue, cover‚ 17 April 1958 © Hergé / Moulinsart ↗ 96 Begehbarer Materialprototyp als Materialund Raumstudie Riccio © Nico Reinhardt S./p. 111 ↗ 80 Colani Studio Karlsruhe, 2003 © photo: Rüdiger Buhl / Bangert Verlag ↗ 87 © Zak Jensen ↗ 38 DWD, Mix von diversen Sensordaten des Wettersatelliten Meteosat-11 aus 36.000 km Höhe. Automatische Färbung von Untergrund und Wolken aufgrund unterschiedlicher Temperaturen und Eigenschaften: hohe Eiswolken erscheinen türkis, niedrigere Wasserwolken eher rosa © DWD; Gerhard Lux © photo: Carolin Blöink für Verlag form GmbH & Co. KG S./p. 114 © Rimasùu

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