Roundtable Pensionsvorsorge
„Berater müssen leistung und Verdienst kommunizieren“
Kommt es zu einem Provisionsverbot? Bedarf es einer ungezillmerten Provisionierung? Und wie können Berater ihr ramponiertes Image verbessern? Denn die Vorsorge für den Ruhestand ist wichtiger denn je. Über diese Fragen diskutierten Vertreter namhafter Versicherer kontrovers beim Roundtable „Pensionsvorsorge im Vertriebsfokus“ bei FONDS exklusiv. von Kay Schelauske
Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Kay Schelauske/FONDS exklusiv, Thomas Heß/WWK, Michael Miskarik/HDI, Philip Steiner/Nürnberger, Christian Wurl/Wüstenrot, Karl Taschler/Generali, Gerhard Heine/Wiener Städtische, Andreas F. Promberger/APK
FONDS exklusiv: Kaum ein anderes Thema sorgt in der Finanzbranche für so viel Diskussionsstoff wie ein mögliches Provisionsverbot für unabhängige Berater. Wie bewerten Sie den Diskussionsstand innerhalb der EUKommission, Herr Miskarik? Michael Miskarik: Ein generelles Provisionsverbot dürfte nach den letzten Verhandlungsrunden vom Tisch sein. Das würde einem ganzen Berufsstand massiv schaden und diesen letztlich auch massiv gefährden. Zudem wäre eine deutliche Ungleichbehandlung im Vermittlermarkt die Folge.
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Philip Steiner: Nach meinem Kenntnisstand soll das Provisionsverbot in der Unabhängigen Finanzberatung in der Finanzmarkt-Richtlinie MiFID II statuiert werden. Dann dürfte es aber auch in der Versicherungsvermittlungs-Richtlinie IMD II kommen. Karl Taschler: Eine Prognose mag ich nicht abgeben. Ich vermute, dass man sich auf eine Offenlegung verständigen wird. Ich bin mir alles andere als sicher, dass es zu einem Provi sionsverbot kommen wird.
Gerhard Heine: Ich sehe keinen Veränderungsbedarf in diesem Bereich. Sollte das Provisionsverbot tatsächlich kommen, wird es für die Branche einen erheblichen Umbruch zur Folge haben. Im Lebens-Bereich könnten Makler künftig verstärkt mit zwei Gewerbescheinen unterwegs sein, dem für Makler und dem für Mehrfach-Agenten. Thomas Heß: Sollte der Provisionsempfang bei der unabhängigen Beratung künftig verboten werden, würde dies ausschließlich den Finanzmakler