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Haupterkenntnisse

Immobilien- und Hypothekarmarkt Liechtenstein

Die Risikoanalyse identifiziert eine hohe Verwundbarkeit der liechtensteinischen Haushalte aufgrund der hohen Verschuldung. Die Haupterkenntnisse aus der Risikoanalyse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

– Liechtenstein weist im internationalen Vergleich eine auffällig hohe Verschuldung der privaten Haushalte auf, die sich vor allem auf Hypothekarkredite zurückführen lässt.

– Die Verschuldung hat in den letzten Jahren – relativ zum BIP – langsam, aber stetig weiter zugenommen.

– Der Immobilienmarkt ist in Liechtenstein sehr intransparent, es stehen keine offiziellen Preisindikatoren zur Verfügung, die Marktaktivität ist relativ gering.

– Verfügbare Zahlen zur Leistbarkeit deuten darauf hin, dass die Immobilienpreise in Liechtenstein – relativ zum Einkommen – im internationalen Vergleich eher im teuren, aber nicht im absoluten

Spitzenbereich liegen.

– Die Bauaktivität bleibt im internationalen Vergleich hoch, hat in den letzten Jahren tendenziell aber eher leicht abgenommen.

– Das Hypothekarwachstum hat in den letzten Jahren nachgelassen.

– Die Zinskonditionen sind in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden, die Risikoaufschläge liegen jedoch nicht in einem besorgniserregenden bzw. finanzstabilitätsgefährdenden Bereich. – Die liechtensteinischen Banken sind gut kapitalisiert und weisen sehr gute Liquiditätskennzahlen auf, die hohen Hypothekarvolumina implizieren jedoch ein systemisches Klumpenrisiko im Bankensektor.

– Die Schulden der privaten Haushalte relativ zum verfügbaren Einkommen sind in Liechtenstein im europäischen Vergleich sehr hoch.

– Ein signifikanter Anteil von Haushalten mit negativem Nettofinanzvermögen sowie ein hoher Anteil von Haushalten mit einem überhöhten Schulden-

Einkommens-Quotienten deuten auf erhebliche

Risiken und Verwundbarkeiten im Haushaltssektor hin.

– In der Regel stellt der Beleihungssatz in Bezug auf die Fremdfinanzierung keine wesentliche Restriktion dar, weil die teuren Grundstücke verpfändet werden können. Trotzdem ist die Tragbarkeit in vielen Fällen – aufgrund von überproportionalen

Schulden – zumindest in Frage gestellt.

– In fast allen Teilaspekten der Risikoanalyse, jedoch insbesondere bei den Preisindikatoren, erschwert eine sehr eingeschränkte Datenverfügbarkeit eine effiziente Risikoüberwachung.

– Während die Verwundbarkeit des Pfandes sowie die Finanzierungsverwundbarkeit als gering bis moderat eingestuft werden, wird das Risiko bei den Haushalten als hoch eingestuft.

– Die Zweckmässigkeit sowie Angemessenheit der aktuell aktivierten makroprudenziellen Massnahmen wird als «grossteils adäquat» erachtet, die Analyse zeigt jedoch weiteres Optimierungspotenzial. Dies ist insbesondere deshalb der Fall, weil der Grossteil der Massnahmen auf den Kreditgeber