KENDJAM | Brazil, July 2023

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BRASIL 2023 Kendjam

KENDJAM JULY 2023

– 23.07.2023

Klaus Dirnberger, Bernhard Konrad, Peter Fischer, Helmut Alezze, Marco Wacker, Heinz Mayer, Vaidas Uselis, Rodrigo Salles, Helmut Zaderer

16.07.
ON TOUR: - 2 -

Kendjam, das Erbe der Kayapó

„Wenn man Kendjam besucht, hat man das Gefühl, ein Jahrhundert in der Zeit zurück gereist zu sein. Es ist ein überwältigendes Erlebnis für jeden Angler. Es geht nicht nur um das Fischen, sondern auch um den Dschungel, die Tierwelt und die Kultur der Eingeborenen“.

Kendjam liegt im südlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebietes. Es ist mit seinen 12 Millionen Hektar Wald eines der größten indigenen Gebiete im Amazonas und wahrscheinlich das am besten geschützte in ganz Brasilien. Kendjam ist eine abgelegene und bescheidene indigene Gemeinschaft im Herzen des Kayapó-Gebietes.

Aber erst einmal der Reihe nach …

KENDJAM – The Kayapó‘s legacy

„When you visit Kendjam, you‘ll feel like you‘ve stepped back in time a century. It‘s an overwhelming experience for any angler. It‘s not just about the fishing; it‘s the jungle, the wildlife, and the native culture.“

Nestled in the southern part of the Brazilian Amazon, Kendjam, with its sprawling 12 million-hectare forest, stands as one of the largest indigenous lands in the Amazon and arguably the most protected in all of Brazil. Kendjam is a remote and modest indigenous community at the heart of Kayapó territory. But let‘s begin at the beginning.

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KENDJAM

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Die Lodge

Kendjam wird von seinen Besitzern oft als Premium Dschungellodge bezeichnet, und ehrlich gesagt gibt es keine treffendere Beschreibung für diese Oase des Komforts inmitten der Wildnis. Die nahtlose Verbindung von Natur und luxuriösem Glamping ist wirklich bemerkenswert, ebenso wie die Küche und der Service - eine Zehn von Zehn.

Bei unserer Ankunft am Flughafen von Manaus wurden wir von Debora herzlich begrüßt und zum Hotel Juma im Herzen von Manaus begleitet. Am Abend genossen wir gemeinsam ein erstklassiges Abendessen in dieser pulsierenden Stadt. Am nächsten Morgen brachte uns Debora zu einem Privatflughafen, von wo aus wir unseren Flug in den Amazonas antraten.

Als wir auf der Landebahn von Kendjam landeten, wurden wir von unseren Guides und einer Delegation der Kayapó mit offenen Armen empfangen. Es war uns eine Ehre, als allererstes dem Häuptling Beprere vorgestellt zu werden. Nach einer weiteren zweistündigen Bootsfahrt flussabwärts auf dem atemberaubenden Iriri-Fluss erreichten wir die Lodge. Mit Getränken, Snacks und einer Führung fühlten wir uns gleich wie zu Hause. Der Charme der Lodge ist unverkennbar und wir fühlten uns von Anfang an wohl. Unser erster Tag endete mit dem Auspacken der Koffer und den Vorbereitungen für unser Fliegenfischer-Abenteuer.

Eines der Ziele dieses Abenteuers war es, meinen neuen Film KENDJAM zu drehen. Leider hatte mein Freund Vaidas Probleme mit dem Zoll und verpasste unseren gemeinsamen Flug in den Dschungel. Also mietete er ein Boot, paddelte auf eigene Faust und kam eine Woche später an. Nein - nur ein Scherz - er wurde extra abgeholt und kam einen Tag später in der Lodge an. Gut für uns, denn unsere iPhone-Videos würden niemals mit der hohen Qualität von Vaidas fantastischen profession ellen Bildern und Filmen mithalten können. Gut, dass er es noch rechtzeitig geschafft hat!

The lodge

Kendjam is often referred to as a premium jungle lodge by its owners, and honestly, there couldn‘t be more fitting words for this oasis of comfort amidst the wilderness. The seamless blend of nature and luxury glamping is truly remarkable, as is the cuisine and service – a ten out of ten.

Upon our arrival at Manaus Airport, Debora greeted us warmly, escorting us to the Hotel Juma in the heart of Manaus. In the evening, we savoured a first-class dinner together in this bustling city. The following morning, Debora took us to a private airport, from where we embarked on our flight into the Amazon.

Touching down on Kendjam‘s landing strip, we were greeted with open arms by our guides and a delegation of the Kayapó. Our first privilege was an introduction to Beprere, the headman. After an additional two-hour boat ride downstream along the breathtaking Iriri River, we arrived at the lodge. With drinks, snacks, and a guided tour, we were made to feel right at home. The lodge‘s charm is undeniable, and we felt a sense of ease from the very start. Our first day came to an end with unpacking and preparing for the beginning of our flyfishing adventure.

One of the objectives of this adventure was to create my new film, KENDJAM. Unfortunately, my friend Vaidas faced customs issues and missed our flight into the jungle. So he rented a boat, paddled by his own and arrived one week later. No – just joking – he got picked up seperately and arrived one day later at the lodge. Too good for us because our iPhone videos would never catch up with the high quality of Vaidas‘ awesome professional pictures and films. Glad he made it on time!

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Indigene Kultur - nachhaltiger Tourismus

Das Konzept von Untamed Angling basiert auf einer Partnerschaft mit Pykore und Funai, den beiden repräsentativen indigenen Verbänden des Kayapó-Stammes. Diese Zusammenarbeit garantiert eine faire Gewinnbeteiligung (eine Gebühr pro Angler, die an die Gemeinschaft geht) und schafft Arbeitsplätze für die indigene Bevölkerung. Dieses soziale Projekt unterstützt die Kayapó-Indianer am Iriri-Fluss nachhaltig und hilft ihnen, neue Einkommensquellen zu erschließen und gleichzeitig ihr Land, ihre Kultur und ihre Lebensqualität zu erhalten.

Vom ersten Tag an wurden wir herzlich empfangen und nahmen an einer Bemalungs-Zeremonie teil, bei der uns die Frauen mit komplizierten Mustern bemalten. Wir erfuhren, dass die Einheimischen dieses Ritual vor dem Jagen, Fischen, Feiern und sogar vor Konflikten durchführen. Wir fühlten uns zutiefst geehrt, mehr über all diese Traditionen zu erfahren. Am letzten Tag luden sie uns zu traditionellen Tänzen um ein großes Lagerfeuer ein. Es war offensichtlich, dass sie uns besser kennen lernen und uns an ihrer uralten Lebensweise im Dschungel teilhaben lassen wollten. Wir sind unendlich dankbar für diese einzigartige Erfahrung.

„Dieses indigene Land gehört den Kayapó - einer ethnischen Gruppe und amazonischen Kriegern, die dieses Land seit Jahrhunderten beschützt haben. Sie sind praktisch unberührt, vor allem hier im Herzen des Reservats. Das Fliegenfischen spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung dieses Gebietes. Die Kayapó und die Angler teilen das gemeinsame Ziel, dieses Land unberührt zu erhalten - das ist das Vermächtnis dieses Projekts.“ - Rodrigo Salles, Untamed Angling -

The native culture – sustainable tourism

The Untamed Angling concept is built on a partnership with Pykore and Funai, the two representative indigenous associations of the Kayapó Tribe. This collaboration ensures a fair share of profits (a fee per angler given to the community) and provides jobs for local residents. This social project supports the Kayapó Indians of the Iriri River in a sustainable manner, helping them develop new livelihood opportunities while safeguarding their land, culture, and quality of life.

We were warmly embraced by them from day one, participating in a painting ceremony where women adorned us with intricate designs. We discovered that the natives conduct these rituals prior to hunting, fishing, celebrations, or even conflicts. We felt deeply honoured to learn about these rituals. On our final day, they treated us to traditional dances around a grand bonfire. It was evident that they wanted to get to know us better and share their ancient way of life in the jungle. We are immensely grateful for these profound experiences.

„This indigenous land belongs to the Kayapó – an ethnic group and Amazon warriors who have protected this land for centuries. They remain virtually untouched, especially here in the core of the reserve. Flyfishing plays a vital role in preserving this area. The Kayapó and the anglers share the common goal of keeping this land pristine – that‘s the legacy of this project.“ - Rodrigo Salles, Untamed Angling -

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painting ceremony

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Das Fischen

Die Vorsaison in Kendjam beginnt Mitte/Ende Juni, wenn das Wasser des Iriri langsam zurückgeht, und dauert bis zur Spätsaison Mitte September. Wir haben uns für die goldene Mitte entschieden und sind am 16. Juli im Dschungel angekommen. Zu dieser Zeit ist der Fluss an vielen Stellen gut befahrbar und es ist die perfekte Zeit um auf Sicht zu fischen, um Peacock Bass, Matricha, Pacu und verschiedene andere Fischarten zu angeln. Wir konnten durch die meisten Abschnitte des Flusses waten und problemlos kleine Dschungelbäche, flache Ebenen und Flussläufe erreichen.

Uns war von vornherein klar, dass Kendjam kein Ziel für kapitale Monsterfische sein wird, aber wir wussten, dass der Iriri-Fluss ein Traum für jeden Angler ist, der in kristallklarem Wasser mit leichter Ausrüstung fischen und technisch anspruchsvolles Fischen erleben möchte. Die Artenvielfalt ist sehr groß, und wir konzentrierten uns hauptsächlich auf das Sichtfischen mit der Trockenfliege, was in diesem Gebiet am besten ist.

An jedem Tag unseres Abenteuers konnten wir sieben bis acht verschiedene Arten fangen. Der Iriri-Fluss beherbergt mindestens drei verschiedene bekannte Pacu-Arten. Der Pacu springt aus dem Wasser, um Insekten zu fressen, und wir fischten mit Trockenfliegen, Netzen, Nymphen auf Sicht flussaufwärts watend mit 5er-Ruten auf ihn.

Außerdem fischten wir mit Streamern auf Peacock Bass, eine endemische Art, die nur im Einzugsgebiet des Iriri-Flusses vorkommt. Sie sind die einzigen, die es vorziehen, sich im stehenden Wasser zu bewegen. Diese Barsche sind toll zum Angeln auf Sicht und zum Beobachten von aggressiven Angriffen. Ähnlich wie Wolfsbarsche, die sich wie hungrige Wölfe verhalten, die ein Stück Fleisch jagen, wenn man einen Popper oder eine große Fliege auswirft. Es war so aufregend, diese aggressiven Raubfische zu beobachten, wie sie unsere Köder angriffen. Sie sehen aus wie prähistorische Fische - ein bisschen seltsam mit ihren vielen Zähnen. In Kendjam können sie bis zu 20 Pfund erreichen.

Eine weitere interessante Art, der wir begegnet sind, ist der Matricha, einer der stärkste Fisch des Dschungels. Er ernährt sich von Früchten, Blumen, Insekten und anderen Fischen, was ihn zu einem idealen Ziel für die Trockenfliegenfischerei macht. Und dann waren da noch die Bicudas, die mit ihrer Körperform und ihrem Turbo-Schwanz an Barrakudas erinnern, was sie zu „schnellen Läufern‘“ des Iriri-Flusses macht. Auch ein richtig aggressives Raubtier an der Wasseroberfläche.

Wir konnten nicht nur unsere Fähigkeiten im Fliegenfischen verbessern, sondern hatten auch viel Spaß mit unseren Guides, die ein perfektes Team aus einem Profi und einem einheimischen Guide bildeten. Diese Kombination war ideal, da der professionelle Guide sein technisches Wissen und der einheimische Guide sein umfangreiches Wissen über den Wald und den Fluss einbrachte.

The fishing

Kendjam‘s early season begins in mid to late June when the waters of the Iriri River gradually recede, lasting until mid-September. We opted for the golden middle ground, arriving in the jungle on July 16th. During this time, the river becomes easily navigable in many areas, making it the perfect season for sight fishing for peacock bass, matricha, pacu, and various other fish species. We could wade through most sections of the river, accessing small jungle creeks, shallow flats, and runs with ease.

We knew from the outset that Kendjam wasn‘t a haven for giant trophy fish. Instead, it was a paradise for anglers seeking clear waters, lightweight flyfishing gear, and technically demanding fishing. The diversity of species was overwhelming, and we primarily focused on sight fishing with dry flies, which was the highlight of the area.

Each day of our adventure allowed us to catch seven to eight distinct fish species. The Iriri River boasts at least three known Pacu species, with the pacu leaping out of the water to snatch insects. We used dry flies, wets, and nymphs while wading upstream with 5-weight rods to catch them. We also pursued peacock bass with streamers, including an endemic species unique to the Iriri River basin. These bass are known for preferring moving water over stagnant pools and can reach impressive sizes of up to 20 pounds. Another thrilling species we encountered was the matricha, pound for pound the strongest fish in the jungle. They feed on fruit, flowers, insects, and other fish species, making them prime targets for dry fly fishing. Then, there were the Bicuda, resembling barracudas with their body shape and turbocharged tails, making them the speedsters of the Iriri River. These topwater predators were a joy to sight fish for.

In addition to enhancing our flyfishing skills, we had a blast with our guides, who formed perfect teams consisting of a professional and a native guide. This combination was ideal, with the pro guide providing technical expertise and the native guide offering their extensive knowledge of the forest and river.

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Der Dschungel

„In Kendjam fischt man an Stellen, die lange Zeit praktisch unberührt waren. Ich führe hier seit etwa acht Jahren und entdecke immer noch neue Plätze“, sagt unser Guide Rafael Costa. Und das glaube ihm aufs Wort, denn das Gebiet ist riesig.

Kendjam liegt in einer der entlegensten Ecken des brasilianischen Amazonasgebietes, im indigenen Gebiet der Mekragnoti, 550 Meilen südöstlich von Manaus. Der Iriri-Fluss entspringt an der Grenze zwischen Mato Grosso und dem Bundesstaat Para und schlängelt sich über 800 Meilen durch den nordöstlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebietes, bis er in den Xingu-Fluss mündet. Er ist der am meisten geschützte Fluss in den indigenen Gebieten und ökologischen Reservaten Südbrasiliens.

Die Faszination des Kendjam geht weit über seine Ufer hinaus. Er besitzt eine außergewöhnliche Flora und Fauna und ist von riesigen Bäumen und einzigartigen Pflanzen umgeben, die für die Kayapó lebenswichtige Nahrungsquellen darstellen. Zu unseren Begegnungen mit wilden Tieren gehörten Jaguare, Alligatoren, verschiedene Vogelarten und sogar eine Anakonda. Es war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis.

Wir konnten nicht nur unsere Fähigkeiten im Fliegenfischen verbessern, sondern hatten auch viel Spaß mit unseren Guides, die ein perfektes Team aus einem Profi und einem einheimischen Guide bildeten. Diese Kombination war ideal, da der professionelle Guide sein technisches Wissen und der einheimische Guide sein umfangreiches Wissen über den Wald und den Fluss einbrachte.

The jungle

„At Kendjam, you‘ll fish in places that have remained virtually untouched for a very long time. I‘ve been guiding here for about eight years, and I still explore new locations,“ remarked our guide, Rafael Costa. And I wholeheartedly believed him; the region is vast.

Kendjam is situated in one of the most secluded corners of the Brazilian Amazon, within the Mekragnoti Indigenous Territory, 550 miles southeast of Manaus. The Iriri River originates at the border of Mato Grosso and the state of Para, meandering over 800 miles through the northeastern reaches of the Brazilian Amazon until it merges with the Xingu River. It‘s the most protected river in the southern Brazilian indigenous lands and ecological reserves.

The fascination of Kendjam extends beyond its riverbanks. It boasts an extraordinary flora and fauna and is surrounded by huge trees and unique plants that constitute vital food sources for the Kayapó. Our encounters with wildlife included jaguars, alligators, various bird species, and even an anaconda snake. It was truly an awe-inspiring experience.

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flyfishing with friends

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THANK YOU KENDJAM

- AROUND THE WORLD - © Helmut Zaderer, 07/2023
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