Flavor Magazine September 2011 - Ausgabe #19

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Nach einer kurzen Sommer-Pause melden wir uns mit der neuen Ausgabe des FLAVOR Magazine zurück. Und auch diesmal haben wir wieder einige exklusive Interviews für Euch geführt. Unter anderem Young Money Rapper Short Dawg aka Elvis Freshly, dem echten Rick Ross und Melba Moore. Aber auch mit Matthew Reid und zwei neuen Hip Hop Models haben wir uns für euch unterhalten. Die neuen Kino Filme gibt es ebenfalls. Ihr seht, wir haben wieder einiges für euch zusammen getragen und damit seit ihr wieder ein bisschen mit Lesen beschäftigt. Ach ja, und checkt doch auch mal unsere neue Webseite vom Flavor Radio unter www.flavorradio.de.

SHORT DAWG I

Euer Flavor Mag -Team!

THE REAL RICK ROSS /


INHALT ARTISTS Lil Wayne Big City Bar 3 DJ Shadow Selah Sue Melba Moore im Interview Jason Derulo Short Dawg im Interview The Game Shiest Bubz im Interview F.R.

ENTERTAINMENT CD Reviews Kino

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IM INTERVIEW //

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Seite 04 Seite 06 Seite 07 Seite 08 Seite 10 Seite 14 Seite 16 Seite 20 Seite 22 Seite 26

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MATTHEW REID

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NILLA‘S FINEST

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LIFESTYLE The Real Rick Ross im Interview HipHopModel: Sidyti Hip Hop Model: Nilla‘s Finest Matthew Reid im Interview

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FLAVOR THROWBACK: Scan den Code um die Ausgabe auf deinem Handy zu laden:


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Lil Wayne ist ohne Frage einer der umtriebigsten und produktivsten Rapper überhaupt: Noch keine dreißig und schon das neunte Studioalbum am Start. Nachdem er zuletzt mit „Rebirth“ und „I Am Not A Human Being“ gleich zwei Alben innerhalb weniger Monate veröffentlichte, steht der vierfache Grammy-Gewinner nun mit „Tha Carter IV“ in den Startlöchern. Nachdem er mit „Tha Carter II“ bewiesen hatte, dass er zu den größten Rappern unserer Zeit gehört, wurde Lil Wayne mit dem 2008 veröffentlichten Teil III endgültig zum „Best Rapper Alive“: Er hat weit über 10 Millionen Alben in den letzten 10 Jahren verkauft, bekam allein acht GrammyNominierungen für sein „Tha Carter III“-Album, nahm vier davon mit nach Hause und brach schließlich alle Rekorde, als der dritte Teil seiner „Tha Carter“-Serie schon in der ersten Verkaufswoche über eine Million Mal über den Tresen ging. Der vierte Teil der epischen „Tha Carter“-Saga erscheint am 29. August. Zu den Highlights des vierten Teils zählen neben der Single „She Will“ feat. Drake auch das softere „How To Love“, das Gegenstück „How To Hate“ feat. T-Pain und nicht zuletzt der Hit „6 Foot 7 Foot“, der hierzulande sechs Wochen lang Platz #1 der deutschen Black Charts belegte. Foto: Nabil

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Es ist wieder soweit: Die schicksten Schuhe ausgepackt, die Haare gemacht, die Frage geklärt, ob das kleine Schwarze oder das verführerische Rote. Es geht in die Nacht, in die Welt der gedämpften Lichter und der farbenfrohen Cocktails. Big City Bar 3 ist dabei und liefert den Soundtrack zum nächtlichen Jetset und genussvoll inszeniertem Lifestyle. Elegante Arrangements und groovige Rhythmen stehen ganz weit vorn. Immer auf dem Level größtmöglicher Entspanntheit, virtuos präsentiert und geschmackvoll angerichtet. Das beginnt schon mit der gekonnten Umsetzung von Stevie Wonders „Love’s In Need Of Love Today“, hier brillant in Szene gesetzt von der Kultformation Soulounge mit der wunderbaren Nathalie Dorra und dem unverwechselbaren SwingMaster Roger Cicero. Der Song passt perfekt zu Michael Bublés „I’m Your Man“ und De Phazz‘ „Jazz Music“, die ihrerseits eine harmonische Einheit mit Kenny Gs „Brazil“ und Matt Biancos „The Way I Like

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It“ eingehen. Einen leichten Jazz-Touch besitzt Pianistin und Sängerin Ida Sand mit „Here Comes The Rain“. Mit „Here Comes The Sun“ vertreibt Céline Rudolph den Regen wieder: Die aus Berlin stammende Sängerin veredelt George Harrisons Hit mit einem ungemein luftigen Arrangement. Auch Jessica Gall lebt in Berlin und widmet sich mit „Imagine“ dem Erbe John Lennons. Der groovige Trip durchs Nachtleben wird schließlich von Simply Red und „Fairground“ sowie von Lisa Stansfield ergänzt, die uns zum Ende ein zartes „Goodbye“ zuwirft. Noch sind die Nächte warm, doch der Herbst kommt bestimmt. Für die Wärme des Herzens auch in der kühlen Jahreszeit wird Big City Bar 3 sorgen. Denn auch wenn wir unser schönstes Outfit unter dicken Wintermänteln verstecken, wird die Musik uns einen Hauch Sommer geben. Text & Foto: WMG


DJ SHADOW

Wer die über 15 Jahre dauernde Karriere von DJ Shadow verfolgt hat, der weiß: Ein Albumtitel wie „The Less You Know, The Better“ (zu Deutsch: Je weniger du weißt, desto besser) ist bei ihm nicht ohne Grund gewählt. Doch eine Sache steht inzwischen fest: „The Less You Know, The Better“ erscheint am 30. September – und DJ Shadow zieht darauf mal wieder alle Register! DJ Shadow hat für sein kommendes Werk nicht nur etliche Samples aus seiner über 60.000 LPs umfassenden Sammlung, sondern obendrein auch drei fiktionale Wortführer herbeizitiert: Ein als Cartoonfigur gezeichnetes Mobiltelefon, ein Tablet und ein Laptop. Shadow feiert damit jedoch keineswegs unser digitales Zeitalter, im Gegenteil, er kritisiert mit seinen GadgetComicfiguren und deren Kommentaren den zynischen Grundton, der im digitalen Zeitalter vorherrscht, den übersättigten Mies-

macher-Tonfall, der gewissermaßen schon zur Netiquette gehört. Laut Shadow stehen diese drei Figuren also sinnbildlich für die Art und Weise, wie in der aktuellen Netzund Medienlandschaft über Musik diskutiert wird.

Auf „The Less You Know, The Better“ existieren satte Beats, vereinzelte Gitarren, klassische HipHop-Banger und wunderschöne Melodien nebeneinander. Zu den Highlights zählen unter anderem „Scale It Back“ feat. Little Dragon, „Stay The Course“ feat. Talib Kweli & Posdnous (De La Soul), „Warning Call“ feat. Tom Vek oder auch der Folk-Track „Sad And Lonely“, der sogar mit einem Vocal-Sample aus den Fifties daherkommt. Allein die Gästeliste zeigt, auf was für unterschiedliche Ebenen sich DJ Shadow auch dieses Mal begibt. Foto: Tony Papesh

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„Es gibt wieder aufregende Musikerinnen, deren Platten nicht konfektioniert klingen – und die nebenbei auch gut aussehen“ (GQ) Der Hit zum Durchbruch kommt nun zu uns: Mehr als eine Million Mal rauschte Raggamuffin innerhalb kürzester Zeit durch die Leitungen der Internet-Community, bevor er in Belgien und Frankreich zu einem wahren Superhit wurde. Für SELAH SUE war der groovige Track die Initialzündung, die ihr alle Türen in die obere Liga europäischer Popmusik öffnete. Kunstvoll in kräftige Ragga-Beats verkleidet, bringt die Schöne ein echtes Biest von Song auf die Bretter, der gleich beim ersten Hören aufhorchen lässt. Ungewöhnlich ist Raggamuffin auf jeden Fall, schon der Einstieg mit der akustischen Gitarre ist alles andere als üblich. Aber schnell entfaltet sich Raggamuffin zu einer hinreißenden Ragga-Nummer, auf der SELAH SUE ein perfektes und eindrucksvolles Toasting abliefert. „Dieser Track symbolisiert mich am besten”, so die selbstbewusste Belgierin mit der unverwechselbaren Stimme. „Er zeigt einerseits meine soulige und singende, aber auch meine harte Seite zwischen Rap und Ragga. Ich navigiere gern zwischen Soul und Reggae hindurch, ich liebe es, beide miteinander zu verbinden. Raggamuffin ist zweifellos der beste Track in diesem Stil.“ Produziert wurde der Track von Farhot und Patrice, die sich als perfekte Studiokomplizen entpuppten. „Wo Farhot total verrückt auf digitale Sounds ist, war Patrice der ideale Mann für die melodischen Parts“, so SELAH SUE, die sich ihre Mitstreiter im Studio sorgsam selbst aussuchte.

Ihr Debüt-Album Selah Sue steckt in dieser Hinsicht ohnehin voller Kult: Cee-Lo Green stand zum Beispiel für das Duett Summertime mit SELAH vor dem Mikro, und am Mischpult sah man abwechselnd Farhot (Nneka), Patrice und Meshell Ndegeocello hantieren. Prince himself bot ihr im letzten Herbst den Support-Slot für seine Antwerpen-Show an, und seit sie auch in Frankreich lässig die Nummer 1 der Charts knackte, kommt man eigentlich um SELAH SUE nicht mehr herum. Auch die deutsche Presse ergab sich bereits in Lobeshymnen: „Das herrlich knarzende Soul-Debüt der Belgierin Selah Sue hat funky HipHop- und bassige ReggaeEinflüsse und schoss in Frankreich sofort auf Platz 1 der Charts. Auch in der Redaktion wollten alle das Debüt der Belgierin „nur kurz“ ausleihen. Wie damals bei Amy und Norah...“, begeisterte sich die FreundinRedaktion, und die Cosmopolitan geriet ins Schwärmen: „Bald wird auch hier jeder wissen: Das ist die Tolle mit der DuffyStimme!“. Auch der Playboy ordnete SEALH SUE gleich bei den Klassikern ganz oben ein: „Die zwölf Nummern pendeln zwischen der sphärischen Schwerelosigkeit von Massive Attack und der Klarheit einer Lauryn Hill.“ Im Oktober wird es Gelegenheit geben, sich von der eigenwilligen, naturblonden Ragga-Lady in großem Stil live verführen zu lassen: 06.10.2011: 07.10.2011: 08.10.2011: 10.10.2011:

Blue Shell / Köln Maschinenhaus / Berlin Prinzenbar / Hamburg Substanz / München

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e r o o M a b l e M

Lessons on „Perfect“ from original „Diva“..

Der bahnbrechende Film, Fernsehen, Musik und Broadway Sensation Melba Moore legt einen Stop ein und gibt ein paar Anweisungen für den Soul.. und für den Triumpf über den Misserfolg.

Heute haben wir einen wirklich speziellen Gast, Melba Moore. Wie geht es die Melba? Es ist Melba Moore vom Broadway und den Grammy Nominations.. Der rote Teppich ist ausgerollt! Okay, hier komme ich (lacht)! Ich meine, du musst dich nicht einmal wirklich vorstellen aber gib denen Leuten doch kurz einen Einblick in deine Geschichte. Naja, am besten bekannt bin ich wahrscheinlich für meine Arbeit am Broadway. Ich habe damals in „Hair“ angefangen und war eigentlich nur als Background Sängerin und Darstellerin dabei. Die Hauptrolle hatte damals noch Diane Keaton, welche dann aber das Stück verlassen hatte um in Filmen zu spielen und andere Rollen zu übernehmen. Darauf hin habe ich sie dann abgelöst, was ein recht großer Deal war. Das Ganze stand damals sogar auf den Titelblättern von unter anderem der New York Times. Ich war damals die erste Schwarze, welche eine Hauptrolle am Broadway hatte.. Hier kann ich eigentlich nur fragen: Was war das für ein Gefühl für dich? Einfach in dieser Position zu sein und die erste Schwarze zu sein, welche es geschafft hat. Es war sehr aufregend für mich aber als ich ganz oben dabei war, ging ich um in Musicals zu spielen, welches mir dann auch den Tony Award einbrachte, was ja der Grammy im

Musikgeschäft ist. Der Name des Musicals war „Pearly“ und ich hatte die darin die weibliche Hauptrolle. Kurz darauf bekam ich dann auch meine eigene TV-Show. Diese hatte damals die „Carol Bernet Show“ abgelöst. Und danach fing ich dann an Songs wie „Stepped in My Life“ und „Loves Coming at Ya“ aufzunehmen. Geschrieben hat diese Songs „Van McCoy“ welche damals in Pop Musik das startete, was man die „Disco Ära“ nannte. Er schrieb auch den Song „Do The Hustle“, welcher diese ganze Disco Musik populär machte. In der schwarzen Gemeinde war Dance Music schon immer populär. Doch damals ließ man schwarze Künstler nicht ins Radio oder gar Radio besitzen also war es immer eine Art geteilte Welt. Aber McCoy schrieb aber auch einen Song für Aretha Franklin, welcher es auf die B-Side von „Rose in Spanish Harlem“ schaffte. Melba, warte kurz! Melba, this is real talk.. Ich will nur, dass die Leser jetzt aufpassen.. Also, weiter in Geschichte. Der Song, welcher mehr oder weniger zu meinem Markenzeichen wurde war „Lean on me“, ebenfalls von McCoy geschrieben. Später ging ich in den 90ern wieder zurück zum Broadway und übernahm die Hauptrolle in „Les Miserables“. Heute habe einen neuen Tune mit dem Titel „Love Is..“ Hoffe ihr habt ihn alle (lacht). Was würdest du sagen, wie lange du jetzt schon im Geschäft bist? Es sind jetzt in etwa 30 Jahre..

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Das ist ein ganz schönes Stück. Welchen Rat würdest du Newcomern geben um auch so lange im Geschäft zu überleben? Naja, das Geschäft ändert sich immer zu also musst du dich auch immer wieder neu wandeln und erfinden.. Was für ein Gefühl war es zusammen mit Leuten wie Michael Jackson und Diana Ross nach oben zu kommen und was ist der gröSSte Unterschied von Heute zu damals? Naja, der Unterschied sind Leute wie ihr die Radiosendungen betreiben und Magazine veröffentlichen. Damals gab es das so eigentlich nicht und vor allem für schwarze Leute war es ziemlich schwer. Wir hatten höchstens im Süden den einen oder anderen Sender. Es gab kein WBLS auf FM Radio. Und schwarze Entertainer fand man höchstens im „Jet“ Magazine oder einigen kleinen Zeitungen. Wir hatten nicht so diese Möglichkeiten an die Öffentlichkeit zu treten. Okay, wir haben eine Frage, welche wir hier immer recht gerne stellen. Wenn du jetzt irgendwo eingesperrt wärst oder auf einer einsamen Insel fest sitzen würdest und könntest nur ein Album dabei haben, welches wäre es dann? Es wäre wahrscheinlich ein Album von Mahaila Jackson.. Sie ist inspirierend und würde mich helfen hinter die Musik zu blicken und den Geist des Souls zu finden. Was aber passiert wenn du solch Musik hörst ist, dass du deinen eigenen Sound entdeckst anstatt jemand zu kopieren. Was die aktuelle Musik angeht, was hörst du da derzeit gerne an? Hmm, das ist eine gute Frage. Aber ich befinde mich momentan an einem ganz anderen Ort. Wenn du jünger bist, dann hörst du gerne alles um dich herum an weil du davon lernen kannst und das habe ich bereits getan. Aber jetzt lerne ich von dem neuen Business und wie es sich verändert hat.

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Produzierst du jetzt eigentlich all deine Musik, welche du für die Zukunft planst? Ja. Ich habe als ein Keyboarder, ein Pianist angefangen.. Ich habe das alles getan. Aber im Moment beschäftige ich mich mehr mit dem Business und allem was so dahinter steht. Ich möchte die Kontrolle über das was ich demnächst mache bekommen. Ich habe bereits Awards gewonnen. Jetzt gehe ich auf die andere Seite der Dinge. Ja, ich will bald ein Album veröffentlichen aber es muss schon einen recht hohen Standard haben, nach all dem was ich schon gemacht habe. Dann musst du uns aber auf dem Laufenden halten wenn es soweit ist.. Ja klar.. Was ist der gröSSte Moment gewesen, welchen du in der Musik Kariere bislang hattest? Der größte Moment für mich war wohl der als ich den Tony Award gewonnen habe. Einfach aus dem Grund, weil neben mir auch legendäre Broadway Künstler wie Lauren Beckall und Pearl Baily nominiert waren. Ich hatte sie eigentlich nur in Filmen gesehen

und nicht wirklich auf dem Broadway. Der Tony Award hat dann eine menge Türen für mich geöffnet. Es erlaubte mir zum Beispiel als Gast in der Johnny Carson Show zu sein und auf dem Panel zu sitzen. Er erlaubte es schwarzen Leuten nicht darauf zu sitzen.. Viele Leute waren dort um ihren Song zu singen aber sich dann als Gast hinsetzen war dann nicht drinnen. Der Tony Award sagte aus, du bist vom Broadway und so gut wie jede andere weiße Person also durftest du sprechen.. Und noch einen Rat an die jungen, talentierten Leute? Wenn ich einen Rat geben müsste, dann das du immer alles mit Herz machen musst. Du musst auch bereit sein zu kämpfen und darfst nicht aufgeben. Das ist, was Liebe ist. Liebe ist ein Opfer wie du weist. Es bedeutet auch, nicht alles so zu haben wie du es vielleicht möchtest oder es brauchst.. Es wird nie perfekt sein, erst du musst es perfekt machen. Das sind mal ein paar Worte.. danke Melba.

weise

Kein Problem, jeder Zeit gerne wieder. Interview: The Clean-Up Crew

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Multiplatin-Shootingstar JASON DERULO präsentiert mit seinem 2. Album „Future History“ seine ganz eigene Definition moderner Popmusik! Nach weit über 13 Mio. verkaufter Singles, fast 1 Mio. verkaufter Einheiten seines Debüts, mehr als 375 Mio. YouTube-Streams und weltweiten Massenhysterien während restlos ausverkaufter Tourneen schlägt Jason Derulo nun mit Album Nr. 2 ein weiteres Kapitel seiner

beispiellosen Erfolgskarriere auf! Vor zwei Jahren hat US-Superstar Jason Derulo mit seinen vielfach Edelmetallausgezeichneten Singles „Whatcha Say“ und „In My Head“ sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen. In buchstäblicher Schallgeschwindigkeit avancierte der Singer/ Songwriter mit dem selbstbetitelten Longplaydebüt vom einfachen Oper-, Theater- und Ballethochschulabsolvent zum global gefeierten Popphänomen - auf seinem ungeduldig erwarteten Nachfolgealbum „Future History“ präsentiert Jason Derulo schon heute den Sound von morgen! Schon mit der vorab ausgekoppelten Single „Don`t Wanna Go Home“ katapultierte sich Derulo kürzlich auf Anhieb zurück in die deutschen Top 10, wo von aus er nicht nur weltweite Tanzflächen, sondern auch die Herzen seiner Fans zum absoluten Überkochen brachte. Hervorragende Vorzeichen also für „Future History“ - Jason Derulos ganz persönliche Umschreibung des künstlerischen Pfades, den der 21-jährige Musiker und Tänzer seit frühesten Kindertagen beschreitet. Für das erfolgreich bewältigte Stückchen ebenso, wie auch für die noch vor ihm liegende, spannende Reise in eine aufregende Zukunft. Eine Zukunft, die für das sympathische Multitalent mit „Future History“ eigentlich

gerade erst beginnt, wie Jason erklärt. Nach gemeinsamen Touren mit Lady Gaga oder den Black Eyed Peas kehrt Jason Derulo auf „Future History“ als merklich gereifter, fokussierter Komponist, Sänger und Performer zurück ins Rampenlicht. Mit neuem Look, neu definiertem Sound und einem klaren Ziel vor Augen: Diesmal nicht nur die bestmöglichen Songs zu erschaffen, sondern Songs für die Ewigkeit. Eine mehr als willkommene Herausforderung, der man sich zusammen mit dem renommierten Producer-Duo The Fliptones (Flo Rida, Britney Spears, Ice Cube...) entgegenwarf und seinen unverwechselbaren Derulo-Style aus Pop, Rock, Electro- und R’n‘BElementen einer wohltuenden Freshnesskur unterzog. Mit beeindruckendem Output: So spannt Jason Derulo den Bogen auf „Future History“ von pushenden Clubkrachern über glossy Pophits mit lebenslanger Ohrwurmgarantie bis hin zu gefühlvollen Balladen und dramatischen Lovesongs. Tanzen, träumen oder einfach nur zuhören! Angefangen bei der sexy Partynummer „Make It Up As We Go (feat. Maybach Music/ Rick Ross)“, die jeden Dancefloor sofort in eine kaum kontrollierbare Masse ekstatisch zuckender Leiber verwandelt - Jason in da house! Gewohnt catchy und zurückgelehnt-melancholisch gibt man sich dagegen auf „Pick Up The Pieces“, das alle typischen JD-Trademarks zu einem weiteren Album-Highlight vereint. Regelrechte Emotionsstürme speziell innerhalb seiner weiblichen Fanbase sind beim leicht tribal-poppigen „Breathing“ zu erwarten, einer überirdisch-schwebenden Herzschmerz-Hymne, deren Seelenqual Mr. Derulo jedoch gekonnt mit der aufbauenden Mutmacher-Single „Don`t Wanna Go Home“ zu lindern versteht. Eine augenzwinkernde Hochglanzpop-Liebeserklärung macht Jason Derulo seinem „It Girl“ schließlich mit der kommenden, zweiten Single: „Much more than a Grammy award you mean to me...“ Keiner sagt es schöner! This is it, girl(s and boys)! Herzlich willkommen in der Zukunft, herzlich willkommen bei Jason Derulos faszinierendem Popexkurs in „Future History“! Text & Foto: WMG

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Wir sind wieder im Interview und diesmal haben wir Short Dawg hier bei uns.. Was geht Dawg? Wie hat alles mit dir uns YMCMB begonnen?

fertig zu stellen. Zeitgleich bin ich aber auch mit Timbaland im Studio und schreibe für sein „Shock Value 3“. Ich bleibe einfach im Studio und beschäftigt.. das ist was ich derzeit mache.

Naja, angefangen hat es so 2007 als Lil Wayne und ich uns kennen gelernt und sogar eine Art Freundschaft daraus aufgebaut haben. Wir trafen uns in Atlanta und der Vibe hat einfach von Anfang an gepasst.

Kürzlich warst du auch mit auf der „I am music Tour“ von YMCMB..

Wo kommst du denn ursprünglich her? Ursprünglich komme ich auch Houston, Texas. Und wie bist du dann zu dem Kontakt in Louisiana gekommen? Das erste Mal haben wir uns echt in Atlanta getroffen. Ich wollte unbedingt rappen und auch etwas bewegen.. Also bin ich kurzer Hand für ein Jahr nach Atlanta gezogen, wo mich letzten Endes auch DefJam entdeckt hat. Soviel dazu.. Und was brachte dich, noch zu deiner Zeit in Houston, überhaupt dazu rappen zu wollen? Meine Bruder und seine Gruppe brachten mich eigentlich dazu, dass ich wirklich in das Musik Business wollte. Man kann also sagen, dass mein Bruder und seine Gruppe, welche er zusammen gebracht hat, schuld daran sind. Anfangs wollte ich nur im Hintergrund dabei sein aber irgendwann hat mich dann einfach der Vibe gepackt. Wie alt warst du denn zu dieser Zeit? Ich war so in etwa 16 Jahre alt, wenn ich mich richtig erinnere.. Und wie alt bist du jetzt? Alt genug, dass ich in den Strip Club komme.. (lacht) Und was machst du derzeit so? Irgendwelche neuen Mixtapes oder Freestyles? Ja, momentan sind wir im Studio und arbeiten daran „The Adventures of Drankenstein“

Ja, ich war bei den ganzen ersten und letzten Dates dabei.. Aber im Moment mache ich nur ein paar Dates mit.. Wie viele Dates waren das denn auf der Tour, wo du dabei warst? Oh man, das waren so viele Stops, ich hab nicht mal die leiseste Ahnung.. (lacht) Aber sagen wir, es waren viele (lacht). Warst du auch schon mal Übersee? Vielleicht sogar in Deutschland? Ja, Übersee war ich auch schon aber noch nicht in Deutschland. Bislang nur in England. Dann wollen wir doch einmal hoffen, dass du bald mal deine Fans in Deutschland besuchen kommst.. Aber, was für eine Art Show würde die Leute denn erwarten? Einfach high energy.. High Energy! Deiner Meinung nach: Welcher Song war es, wo du die Aufmerksamkeit der Musik Community bekommen hast? Für mich war es wirklich der Song „My Thang“ mit Lil Wayne.. Ich hatte noch ein paar andere gute Features aber ich glaube, dieser Song war es dann letzten Endes. Erklär uns doch einmal, was für ein Gefühl es ist Teil von YMCMB zu sein.. Es ist echt harte Arbeit.. eine menge harte Arbeit. Wenn ich nicht im Studio bin, dann trete ich gerade irgendwo auf. Wir sind echt 24 Stunden im Studio um das ganze Movement am laufen zu halten. Entweder im gleichen Staaten oder in verschiedenen Staaten.. eigentlich spielt es gar keine Rolle.

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Was würdest du sagen, wie stark der familiäre Zusammenhalt bei YMCMB ist? Viele dieser Gruppen sind einfach zusammen gestellt worden aber nicht wirklich real. Es ist Familie, da es ja auch durch Lil Wayne’s Familie in Louisiana begonnen hat.. Und ich denke, er hat es wirklich nur mit Leuten angefangen, die er auch wirklich mochte. Aber was in diesem Fall oft passiert ist, dass dann auch viele dabei sind, die einfach gute Kumpels aber nicht so talentiert sind. Hier ist es einfach der Fall, dass sie alle so talentiert sind.. Und das ist, was es funktionieren lässt. Von den ganzen Leuten, mit wem würdest du sagen, dass du dich in der Woche am meisten triffst? Ich würde sagen am meisten treffe ich eigentlich Lil Wayne und Gutta.. Elvis Freshly, wo siehst du dich in etwa 3 bis 5 Jahren? Bis dahin sollte ich mein erstes Solo-Album fertig haben..

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Wow, das klingt ja nach einer menge Arbeit für dein Album.. Ja und ich wäre auf jeden Fall noch gerne einer der Top Leute bei YMCMB.. Was hebt dich denn von den anderen Young Money Mitgliedern ab? Was ist dein „Highlight“? Als erstes würde ich sagen, meine Punchlines und die catchy Lines. Ausserdem mache ich auch gerne alternative Musik. Zusätzlich bin ich mehr der Lustige von der Crew also gibt es mit mir immer Spaß. Ich bringe die Comedy mit in das Studio. Und mit welchen Produzenten würdest du gerne zusammen arbeiten? Ich plane auf jeden Fall mit Pharell zusammen zu arbeiten.. Ich habe ihn vor einer Zeit getroffen und wurde im während einer Studio-Session vorgestellt. Ich steh schon einige Zeit auf seine Musik und denke, mit ihm arbeiten würde mich echt weiter bringen. Ansonsten natürlich noch Timbaland, mit welchem ich jetzt schon arbeite..


Würdest du also sagen, dass Timbaland dein lieblings Produzent ist? Oder hat dich Pharell mehr beeinflusst? Naja, ich würde sagen DJ Tonk hat mich am meisten beeinflusst. Er war einer der ersten, der mich unter seine Fittiche genommen hat und zeigte, wie man richtige Musik macht. Anfangs war ich mehr der Freestyle Künstler. Tonk war derjenige, der mir half es richtig zu machen. Okay.. Und was Rap angeht, wer würdest du sagen hat dich hier am meisten inspiriert und beeinflusst? Ich müsste sagen, meine Favorite Rapper Jadakiss, mit welchem ich auch gerne mal einen Song aufnehmen würde. Aber auch Styles P sowie das komplette D-Block Movement. Ich denke aber, meine Fans würden gerne eine Kollabo mit Kiss sehen.. Ich denke, Kiss wäre froh das zu hören.. Er weis es schon.. Er weis es schon.. (lacht)

Aber irgendwie schockt es mich trotzdem ein wenig.. Ja, manchmal ist es echt eine Überraschung, dass ich aus Houston komme aber dennoch total auf Eastcoast Rapper stehe. Ich meine, als ich anfing Musik zu hören waren es eben Jadakiss und die Jungs.. Aber mal Offtopic.. Mit was braust ein Elvis Freshly die Tage durch die Hood? Beamer, Benz or Nissan, Honda, Chevy (lacht)? Im Moment fahre ich einen Camaro.. echt heißes Teil. Amerikanische Muskeln deutsche Technik?

über

Yeah.. (lacht) Yeah, im Moment schon.. Wo können die Leute dich checken und erfahren was es Neues von dir und deine Musik gibt? Auf jeden Fall unter Short-Dawg.com. Dort findet ihr meine ganzen News, Musik und Freestyles.. Interview: Ron-Lo

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Kaum ein anderer Rapper hat in den letzten fünf Jahren für so viel Furore gesorgt wie Game: Sein Name steht nicht nur für aggressiven Flow und das Revival des Westküsten-Rap, sondern auch für diverse Zerwürfnisse mit anderen Protagonisten der HipHop-Welt. Für die eine Fraktion ist er „West Coast’s finest MC“; die anderen hassen und attackieren ihn – nicht umsonst hieß eine seiner ersten Smash-Singles „Hate It Or Love It“. Eigentlich wollte sich der Game nach drei Alben aus dem Musikgeschäft zurückziehen, doch am Freitag meldet er sich zum Glück mit Album Nummer vier zurück - und hat nach langer Zeit wieder seinem Entdecker Dr. Dre gearbeitet! „The R.E.D. Album“ hat Game gemeinsam mit Pharrell Williams, Cool & Dre, DJ Khalil und Hit Boy produziert. Außerdem wie bereits erwähnt wieder mit von der Partie: die WestCoast-Legende Dr. Dre, der nicht nur Beats beisteuerte, sondern auch am Mirkofon stand. Weitere Gäste auf „The R.E.D. Album“: Big Boi, Nelly Furtado, Lil Wayne, Chris Brown, Pharrell Williams und Rick Ross. „Pot Of Gold“, die erste Singleauskopplung

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des Albums, ist wohl der erste Track des Gangster-Rappers, in dem von Regenbögen die Rede ist. Auch sonst überrascht Game mit seiner Message: „Mit den Münzen in meinem Goldschatz ist nichts Materialistisches gemeint – es geht um meine Familie, mein Mädchen, meine Freunde, die das Wichtigste in meinem Leben sind.“ Unterstützung bei „Pot Of Gold“ bekommt Game von Chris Brown. Kein Zweifel, mit der Single ist Game definitiv wieder „in the Game“.


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Foto: Jonathan Mannion


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Shiest BUBZ Okay, ich bin hier mit Purple City Shiest Bubz.. los geht’s..! Bubz, das erste Mal, dass erste Mal hörte ich deinen Namen in einem Song.. Wie bist du zu solch einem wichtigen Organ von Dipset geworden? Naja, wie du weist ist Dipset ein Street Movement also war ich erst einmal Teil der Straße. Genau genommen haben wir auch mit dem hustling und all dem in den Straßen angefangen.. Und so wurde ich irgendwann Teil des Movements. Das ist mal so real, wie es nur werden kann.. Seit ihr alle in den gleichen Projekts und Gegenden aufgewachsen? Eigentlich bin ich nicht direkt in der gleichen Hood aufgewachsen.. Aber es war ziemlich in der unmittelbaren Nachbarschaft. Ich habe in der Gegend Washington Heights gelegt, wo ich dann letzten Endes auch Jim Jones und Julez Santana kennen gelernt habe. Als das Movement dann so richtig los ging, hast du da schon Musik für die Jungs produziert? Es war mehr so, dass wir in den Streets angefangen haben und das nächste was passierte, war das wir zu Roc-A-Fella mit DefJam signten. Und da waren es dann natürlich eine menge Produzenten. Also habe ich dann kurzer Hand mein eigenes Label Purple City gegründet um es so in das Game zu schaffen. Warst du dann also mit Cam zusammen als er SDE machte? Sex, Drugs and Entertainment..

Naja, ich war mehr Teil des neueren Movements mit Let me know.. Mehr der RocA-Fella Part eben.. Du Produzierst aber noch immer Musik oder?

Im Moment mache ich mehr die Party Banges.. Aber ich bin noch immer executive Producer. Ich entwickle aber nicht wirklich neue Künstler. Liegt es daran, dass dieser Teil einfach zuviel Zeit in Anspruch nimmt? Ja ich habe irgendwie einfach nicht die nötige Geduld dafür. Worauf können sich die Fans von Purple City in der nahen Zukunft freuen? Purple City hat als ein Bud Movement begonnen so wie das Purple Haze und wie du hier in Amerika sehen kannst, geht es gut also hoste ich auch viele Events mit dem Movement. Eines der Events, welches ich kürzlich gemacht habe, war „Smokers Club“ mit Auftritten von unter anderem Method Man. Im Oktober starten wir auch eine 40 Städte Tour. Diese geht dann vom 12. Oktober bis zum 26 November. Mehr Infos gibt es dazu auch auf smokersclub.com. Gibt es auch jemanden, mit dem du in der Zukunft gerne einmal zusammen arbeiten möchtest? Um ehrlich zu sein, ich bin für alles offen.. Es gibt so viele neue Künstler, welche in das Game kommen und es versuchen. Klar hat nicht jeder ein Label aber einige von Ihnen habe gute Ideen, was sie wollen und vor haben.. Es geht ja auch um Klamotten, Filme

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und letzten Endes um die Musik. Purple City ist wie ein Service für das Game.. Warst du mit dem ganzen Purple City Movement auch schon in Deutschland? Im Moment konzentriere ich mich mehr auf die Staaten.. Aber dank dem Internet, sind wir natürlich auch in Deutschland stark präsent. Es ist wirklich eine tolle Sache mit dem Internet, welche es einem Movement wie unserem um einiges leichter macht global zu agieren. Aber wie gesagt, das Hauptaugenmerk liegt momentan in den Staaten.. Bubz, nachdem du ja selbst produzierst und dich auskennst, was pumpst du so in deinem eigenen Auto? Im Moment gerne einen Küstler aus England

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mit dem Namen Subtrek.. Im Moment bin ich voll auf einem Electro Dub Step Film.. verstehst? That’s dope.. Die neue Welle ist echt verrückt (lacht). Hast du auch irgendwelche Shout outs oder Links für uns? Als aller erstes, folgt mir auf Twitter @ shiestbubz01.. Das gleiche für Facebook und vergesst nicht prurplecity.com und smokersclub.com.. Vielen Dank Bubz, es war mir eine Ehre. Wir hoffen dich und dein Movement auch bald in Deutschland zu sehen. Kein Thema, das wird schon auch bald kommen. Und natürlich noch ein dickes Shout Out an alle in Deutschland. Interview: Ron-Lo



F.R. F.R. ist zurück! Reifer, lauter und kompletter denn je. „Ich ziel’ ins Blaue hinein um ins Schwarze zu treffen“, hört man ihn auf seinem nunmehr fünften Studioalbum ankündigen. Zu viel versprochen? Niemals. Aber MITTEN ins Schwarze! „Ganz normaler Wahnsinn“ vertont das Gefühl einer Generation, die beinahe sarkastisch mit ihrer Orientierungslosigkeit umgeht („es gibt zu viele Türen, also gehen wir durch keine“), zwischen Internet, Realität und Internetrealität. F.R. wagt sich an große Themen mit einer Leichtigkeit, die tiefe persönlichen Einblicke zulässt, ohne das Feingefühl zu verlieren. Dabei wird eine einzigartige Stimmung erzeugt, die offenbar in jedem der vierzehn Titel mitschwingt. Melancholisch, aber nie sentimental. Nach vorne preschend, aber nie stupide brachial. Die Produktionen scheinen zu schweben, zeitweise abzuheben, doch basieren durchgehend auf einem Fundament von harten, krachenden Drums. Nach oben bleibt immer Luft für einen Künstler, der sein Handwerk versteht wie kaum ein Zweiter hierzulande. Von der Schule in die Uni? Nein! Das bestandene Abitur zuhause gelassen, nach Berlin gezogen und ins Studio eingeschlossen. Verstärkung holte sich der gebürtige

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Braunschweiger bei seinen langjährigen Wegbegleitern, den Beatgees, sowie bei der Berliner Szeneband ZPYZ. Der Leidenschaft erstmals freien Lauf gelassen, entstand dieses Album von selbst, wie einen Rausch beschreibt es der 21 Jährige. Und wie es der ganz normale Wahnsinn will, heißt F.R.’s Mitbewohner in seiner neuen Wahlheimat zufällig Tim Bendzko, der momentan die Welt rettet und mit „Zweifellos“ das einzige Feature auf „GnW“ beisteuert. Woher aber kommt diese Aufbruchsstimmung und Entflammtheit, die das neue Album durchweht? Ist es die frisch gewonnene Freiheit, die der Umzug von Braunschweig nach Berlin mit sich brachte? Die Anonymität der Metropole, die das vollständige Versinken in die eigene Albumproduktion erst zuließ? Das Selbstbewusstsein nach einer erfolgreich beendeten Tour? Es ist die Summe dieser Ereignisse, sagt F.R., der sich die Frage seiner letzten Platte („Wer bist du?“) selbst beantwortet hat. Ein etablierter Rapper, der seit seinem zwölften Lebensjahr für diese Musik brennt. Schon immer VollblutKünstler, seit kurzem Vollzeit-Künstler. Ja, eine „ganz normale“ Entwicklung. Dennoch irgendwie Wahnsinn! “Ganz normaler Wahnsinn” – 02.09.2011


Request NOW: www.flavorgfx.de


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Wir haben den orginalen Rick Ross hier.. Ross, was geht ab? Mach den Leuten doch einmal klar wer du bist. Es gibt nur einen Rick Ross und der rappt nicht..! Welche Stadt repräsentierst du? Um ehrlich zu sein, ich repräsentiere jede Stadt weltweit. Verstehst was ich meine..? Aber leben tue ich in Los Angeles seit ich „free“ bin, nachdem ich 20 Jahre in the belly of the beast gelebt habe. Man kann einen Körper einsperren aber mein Kopf bleibt immer frei. Ich muss noch einmal klar stellen, dass du der originale „Freeway Ricky Ross“ bist. Aufgewachsen bin ich in den Straßen von South Central in der Ära, als gerade alles mit den Gangs begann, wo ich letzten Endes auch in das Game mit dem Dope kam. Viele sagen auch, ich sei einer der größten Dope Dealer in der Welt gewesen.. Manche sagen im Land.. Ich habe keinen Plan?! Ich habe nur versucht Kohle zu machen und somit auch meine Familie aus dem Ghetto zu bekommen.. Letzten Endes wurde ich aber verknackt und musste eine 20-jährige Haftstrafe absitzen. Ich verstehe.. Und was denkst du über das Rapgame und all die „Fake Hustlers“? Ich sehe, wie viele Leute erzählen was sie sind und machen. Manche erzählen was ihr Homeboy getan hat und was so in der Hood passiert ist. Aber es gibt auch einige, die erzählen was für krasse Sachen sie gedreht habe und was so in ihrer Hood passiert und es ist kein wahres Wort dran. Sie erzählen

einfach irgendwelche „Lügen“ und ich finde es eigentlich traurig, dass dies ist wo Rap momentan ist. Denn Rap war früher auch eine Art für uns zu rebellieren. Eine Art die Botschaft von A nach B zu bringen. Die Leute können nicht verstehen was ich für einen Preis zahlen musste und die Labels verkaufen es einfach um Kohle zu machen. Und was denkst du darüber, dass dieser andere Typ mit deinem Namen „Rick Ross“ rappt? Naja, du weist ich schätze es nicht.. Er tut mich keinen Gefallen, indem er meinen Namen nutzt und mir wäre es lieber er würde unter dem Namen „William Wallace“ rappen oder sonst irgendetwas aber nicht „Rick Ross“. Weißt du, er und ich sind ganz zwei unterschiedliche Wege gegangen. Ich war auf der einen Straßenseite und er auf der anderen. Er hat Steine auf mich geschissen also habe ich sie zurück geworfen.. Oh, ich höre du kämpfst um deinen Namen und willst ihn zurück haben? Sehe ich das so richtig? Absolut, ich will meinen Namen zurück haben.. Der Name ist etwas, was ich für mich selbst gemacht habe als ich im Drogen Geschäft nach Oben gekommen bin. Ich meine, das FBI hatte mir alles weg genommen aber meinen Namen konnten sie mir nicht wegnehmen und jetzt ist es so, dass dieser Typ meinen Namen nimmt und ihn mir streitig machen will.. Ich meine, du hast 20 Jahre im Knast abgesessen.. Ich kann mich über deine Situation nicht beklagen. Eigentlich ist es Diebstahl von geistigen Eigentum. Wenn du früher jemandem seinen Namen geklaut hättest oder einen Rhyme bebited

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hättest, dann hätten dich die Jungs fertig gemacht. Aber Heute ist das Ganze Coporate America und die Industry sagt einfach, „go“..

Du musst zu freewayenterprise.com gehen, das ist der einzige Weg. Wenn ich eine Rolle zu vergeben habe, dann musste du dort Mitglied sein..

Naja, er dachte wohl, dass du nimmer nach Hause kommen wirst und entschied sich daraufhin einfach mit deinem Namen los zu legen.. Offensichtlich ist dies jetzt nicht der Fall. Hast du eigentlich bereits selbst mit ihm gesprochen? Wir hatten ihn ja auch schon ein paar Mal in der Leitung..

Dann halt die Augen für mich dort offen!! Das ist unbezahlbar.. Ihr habt es gehört.. Freeway Ricky Ross will seinen Namen zurück.

Ja ich meine, wir sprachen mal kurz aber wollen es auch förmlich halten. Du weist er schuldet mir was aber am Ende des Tages möchte ich eigentlich nicht dass ihm etwas in den Straßen passiert. Darum ging es dann auch in dem Gespräch, ob wir es so klären oder auf der Straße austragen.. Er meinte, er will es im Gericht austragen. Und was hast du jetzt vor? Ich meine, ich kann mir denken das du nicht noch einmal einwandern möchtest. Im Moment arbeite ich ja an einem Film über meine Lebensgeschichte. Man, das wird ein Film über eine ganze Dekade. Das Ganze wird so real. Yo Ross, wieso habe ich keine Rolle in dem Streifen (lacht)?

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Hör mal.. Der Typ hatte die Chance im Radio auf Sendung zu gehen und zu sagen: „Ich verklage ihn, weil mich mein Glück wohl bald verlässt“. Ich meine DefJam gab ihm Millionen von Dollar um meinen Namen zu nehmen und damit etwas aufzubauen.. Eigentlich hätte er bei meiner Entlassung am Gate mit einer Tasche voll Geld auf mich warten müssen. Ein Typ der ihm geholfen hat massig Geld zu machen. Wenn sie nicht solch Anstand haben, dann kannst du sicher sein, dass sie nicht von der Straße kommen. Ein real Street Cat hätte das gewusst und nach der Entlassung auf dich gewartet wenn du raus kommst.. Das ist wie Lizenzgebühren zu bezahlen.. Früher war es einmal so. Klar, du bedankst dich mehr oder weniger dafür, dass dir geholfen wurde nach Oben zu kommen.. Das ist aber ein aktuelles Problem mit der Generation der Street Kids. Viele nehmen Heute etwas ohne zu sagen wo sie er her haben.


Wenn ihr es von wo anderes her habt und es auch noch so offensichtlich ist, dann huldigt dies doch auch.. So sieht es auch aber dieser Typ tut so als ob er noch nie zuvor etwas von mir gehört hätte (lacht). Aber am Ende des Tages hast du aber deinen Film der kommen soll und die Website, welche populär wird. Lass uns doch jetzt einfach einmal darüber sprechen. Ja, ich starte ein Social Network wie Facebook.. Und du weist, ich bin da echt dran. Ich bin jetzt erst seit 18 bis 20 Monaten wieder Zuhause also weist du, dass ich die Seite aus dem Knast heraus gestartet habe und sie erregt jetzt schon einiges an Aufmerksamkeit. Ein echter Player hat die Seite gestartet und ihr seht mich auch in den Straßen. Einen Zuckerberg werdet ihr dort nicht finden.. (lacht). Wir helfen Künstlern nach oben und spielen so zum Beispiel auch ihre Videos. Wir spielen ihre Musik und posten Models. Es geht einfach um das Networking.. So kommen die Künstler und Videodirektor zusammen. Wir versuche auch die Künstler mit den Labels zusammen zu bekommen.. Ich muss sagen, nachdem du 20 Jahre abgesessen hast ist es eine gute Sache, dass du versuchst Zuhause zu bleiben. Wir können alle irgendwo zurück kommen und weiter ScheiSSe bauen aber dann

stattdessen versuchen Gutes zu tun ist positiv..

etwas

Es geht aber nicht nur um Künstler. Ich geh auch rum und spreche mit den Kids in den Schulen. Ich spreche mit ihnen darüber, dass es bessere Wege gibt. Ebenso in der Kirche und so.. Ich versuche zu lehren, zurück zu geben. Ich habe aber auch erst kürzlich ein Video mit Snoop geschossen. Rappst du also doch..? Nah.. Ich dachte auch drüber nach es einfach zusammen zu cutten wie all diese anderen Leute dich nicht rappen können aber.. nah.. (lacht) Ich und Snoop sprechen nur über den Soundtrack zu dem Film. Ich rappe nicht (lacht). Wenn du jetzt 3 Monate in den Bau müsstest, was für dich ja nicht lange wäre (lacht), welches Album müsstest du dann auf jeden Fall dabei haben? Damn.. auf jeden Fall eines von 2Pac. Ich liebe Pac, er hatte immer die Wahrheit gespittet. Man, wir fragen dies viele Leute und oft ist 2Pac die Wahl.. wow.. Besten Dank Rick! Interview: Dolla Skillz

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all 6‘s and 7‘s Tech N9ne

Z

wei Jahre sind seit Tech N9nes letztem Studioalbum „K.O.D.“ vergangen, allerdings kann man nicht behaupten Tecca Nina wäre in diesem Zeitraum nicht für seine Fans da gewesen. Der 39-jährige Rapper tut nahezu alles für seine Anhänger: Mehr als 250 Konzerte gibt er pro Jahr, dazwischen findet er dennoch immer wieder Zeit, um ins Studio zu gehen und dort beispielsweise das letztjährige Collabo-Album „The Gates Mixed Plate“ oder die beiden EPs „The Lost Scripts Of K.O.D.“ und „Seepage“ zu produzieren. Diese Arbeitsmoral ist auch Mainstream-Rappern wie Lil Wayne nicht verborgen geblieben, und so läutete dessen Gefängnis- Interview mit DJ Funk Master Flex eine neue Ära für Tech N9ne ein. Seit Weezy nämlich verlautbarte mit dem Indiekünstler und King of Darkness arbeiten zu wollen, ist Tech N9ne in aller Munde. Dem Rapper aus Kansas gefiel diese Aufmerksamkeit, schließlich arbeitete er 20 Jahre lang an seinem Durchbruch. Seine langjährigen Fans machten sich jedoch Sorgen und so versprach Tech N9ne noch im Vorfeld: Tech ain’t going mainstream, mainstream is going Tech. Und tatsächlich sollte er recht behalten. „All 6’s And 7’s“ debütierte in den US-Al-

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bumcharts zwar auf Platz vier, das Album selbst ist aber trotz prominenter Gäste typisch Tech N9ne geblieben. So packte er die beiden kommerziellsten Features T-Pain und Lil Wayne auf eine wuchtige Opern-Produktion von Strange-Music-Inhouse-Beatbastler Michael „Seven“ Summers, ließ in „Fuck Food“ keine Vagina unberührt und vergab damit freiwillig die Möglichkeit auf eine Radio-Hitsingle. Und auch die Verse von Snoop Dogg bzw. E-40 sind dank der Thematik des Hyphy-Tracks „Pornographic“ nicht zu gebrauchen. Tech N9ne macht also weiterhin sein Ding. Schon der Auftakt ist abermals ein Experiment: Ein Bass-lastiger Dubstep-Beat von Soleternity, vom Film „300“ inspirierte Schlachtrufe und schon ist sie perfekt, die Hymne für alle fanatischen „Technicians“. Allerdings sollte dieser Song nicht der einzige bleiben, auf dem Tech N9ne die große Verbundenheit zu seinen Fans zur Schau stellt. Die düsteren Tracks „Cult Leader“ und „The Boogieman“, die soundtechnisch an die Vorgänger-Platte erinnern, behandeln abermals den Vorwurf der Medien, Tech wäre ein Kultführer – eine Anschuldigung mit der sich Tech N9ne schon seit dem Beginn seiner Karriere herumschlagen muss. In weiterer Folge zeigt sich der Rapper diesmal noch persönlicher als sonst und lässt seinen Gedanken freien Lauf. „I Love Music“ mit Dr.Dre-Schützling Kendrick Lamar ist eine fröhliche Ode an die Musik, „Strangeland“ ist ein ausführlicher Rückblick auf Techs Karriere und das gefühlvolle „Mama Nem“ ist wiederum eine Danksagung an seine Mutter und seine Familie. Wie gewohnt flowt Tecca Nina meistergültig über die Beats und steckt abgesehen von Busta Rhymes auf dem designierten Rapsong des Jahres „Worldwide Choppers“ jeden anderen Gastrapper in Tasche. Tech N9ne gelang es auf „All 6’s And 7’s“ das zu verbinden, was eigentlich gar nicht zusammen passen kann. „Nothin‘ On You“-Pop-Rapper B.o.B zeigt sich auf dem düsteren „Am I A Psycho?“ mit Newcomer Hopsin von einer vollkommen anderen Seite, durch die Zusammenarbeit mit der Rockband Deftones auf „If I Could“ erfüllte sich Tech einen Jugendtraum und dazwischen fand er bekanntlich immer noch Platz für cunnilinguistische Bekenntnisse. Respekt! Text: Daniel Gräbner


Lasers

Lupe Fiasco Machen wir es kurz und schmerzlos: Lupes drittes Album ist mittlerweile auch hierzulande erhältlich, allerdings gibt es deswegen keinen Grund zur großen Freude – zumindest nicht, wenn ihr den skatenden Hip-Hop-Nerd schon länger kennt. War er einst mal die Personifizierung des News-School-Raps mit Metaphern, Wortspielen und komplexen Geschichten, bei denen man die Texte schon mitlesen musste, so wurde „Lasers“ vielleicht das kurioseste Album der Hip-Hop-Geschichte. Kurios deshalb, weil es ein großes düsteres Album werden sollte, weil er extra ein L.A.S.E.R.S. Manifest veröffentlichte und mit dem Anarchie-Logo so etwas wie Widerstand andeutete. Doch das Album wurde verschoben und verschoben, bis sich seine Fans aufmachten, um für die Veröffentlichung zu protestieren. Und tatsächlich: „Lasers“ bekam ein Release-Date, unglaublich was Fans alles bewegen können – sollte man meinen. Lupe Fiasco musste das Album überarbeiten, musste Kompromisse eingehen, auf vom Label ausgewählte Beats („The Show Goes On“) rappen

und somit seine Seele verkaufen. Die Musikindustrie hat ihn und seine Fans in die Knie gezwungen, Popsongs mit Trey Songz („Out Of My Head“) und Elektronummern („Break The Chain“) sind das Ergebnis. Dass es ausgerechnet eine Kommerzplatte ist, für die seine Fans auf die Straße gegangen sind, ist blanke Ironie. Lupe Fiasco wurde damit zu einem stereotypen Poprapper, der Revoluzzer trägt die Maske eines Tinie Tempah. Die gute Nachricht für alle jene, die Lupe Fiasco bisher nicht kannten: „Lasers“ funktioniert, Lupe kann rappen und das Album ist unterhaltsam. Gemäß der Umstände und der Tatsache, dass Herr Fiasco nur auf der Nummer „All Black Everything“ so klingt wie er soll, ist „Lasers“ schlichtweg eine Enttäuschung. Text: Daniel Gräbner

Goblin

Tyler, The Creator Cocaine is a hell of drug… und auch Hype ist so ein ähnliches Höllending. Wirft man nämlich einen Blick auf die postpubertären Jungs von Odd Future Wolf Gang Kill Them All, die sich in Los Angeles täglich ei-

nen runterholen, Penisse und umgedrehte Kruzifixe auf Plakate und Mauern von Skaterparks malen und gerne Fäkalwörter in den Mund nehmen, weiß man eigentlich zunächst nicht so recht, warum sich plötzlich selbst intellektuelle Weißbrot-Magazine wie der Spiegel dazu verpflichtet fühlen, über sie und ihre Musik zu berichten. Aber so ist es nun mal. Nach unzähligen kostenlosen Alben, mit denen die Gruppe das Internet überflutete, durfte nun der vermeintliche Anführer Tyler, The Creator als erster auch ein Album in die Läden bringen. Nach „Bastard“ ist „Goblin“ sein zweites Solowerk und zeigt uns auf dem Cover einen jungen Billy The Kid. Warum ich das erwähne; weil die Coverdesigns von OFWGKTA sehr viel über ihren Charakter aussagen: selbst gebastelt und so billig, dass manche es schon wieder als Kunst bezeichnen würden und die tiefsinnige Botschaft dahinter suchen. Fakt ist: Tyler und seine Jungs scheißen auf alles, zumindest soll man das glauben. Provokante Videos wie bei der wuchtigen Vorabsingle „Yonkers“ erfüllen dabei ihren Zweck, doch was bleibt OFWGKTA eigentlich wenn man ihnen ihr Image wegnimmt? Dann bleiben simple, Bass-lastige Produktionen, die keinerlei musikalischen Anspruch haben, und ins Mikrofon gerotzte Reime, deren Texte ebenfalls nicht der Rede wert sind. Doch Odd Future macht auf eine perverse Art und Weise dennoch Spaß. Dreiundsiebzig Minuten lang plätschern immer wieder dieselben Tyler-typischen Beats dahin, über die die kalifornische Rapcrew provoziert und beleidigt – Zucker für den verärgerten Teenager. „Goblin“ ist ein audio-visueller Mit-

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telfinger, nicht mehr und nicht weniger. Bitch Suck Dick. Golf Wang.

Text: Daniel Gräbner

Nativen Sun

Blitz The Ambassador Erinnert ihr euch noch an November 2009? Ich eigentlich auch nicht, es sei denn ich höre Blitz The Ambassadors Album „Stereotype“, denn dann erinnere ich mich ganz genau: Wir hatten den sympathischen Ghanaer damals im Interview und feierten auch sein Album in unserem Review. Jazzig, soulful und unglaublich lebendig wirkte „Stereotype“ damals wie heute. Seither ist es nur wenigen Künstlern gelungen dem Genre Hip-Hop ähnlich viel Musik einzuhauchen, mit House- und Eurotechno-Einflüssen hat man sich vielmehr noch weiter von der akustischen Instrumentation verabschiedet. Es ist also längst an der Zeit für ein neues Album von Blitz The Ambassador: gesagt, getan. Mit seinem mittlerweile vierten Longplayer „Native Sun“ ist dem rappenden Botschafter sogar ein noch interkulturelleres Gesamtwerk gelungen. Von den Straßen von New York führt ihn sein musikalischer Weg zurück in seine Heimat („Dear

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Africa“), wo er sozusagen den Wurzeln des Hip-Hops auf ihren Grund geht. Dabei vereint er alles was man als schwarze Musik bezeichnen kann: Blues („Accra City Blues“), Jazz, Afrobeat, Hip-Hop, Rap, R&B und afrikanischen Folklore. Blitz und sein zwölfköpfiges Embassy Ensemble lassen uns erneut vergessen wie Synthesizer und MPCs aussehen, und zeichnen stattdessen mit Bläsern („Free Your Mind“), Trommeln („Native Sun“) und Latino-Gitarren („Akwabaa“) ein buntes Klangbild der Extraklasse. Und weil das noch nicht reicht holte sich Blitz, welcher auf der Platte auch selbst mehrsprachig rappt, für den Track „Walhala“, Gäste aus Nigeria, Belgien, Schweden und Mexiko ins Boot und beweist damit, dass Hip-Hop auf den unterschiedlichsten Erdteilen zuhause ist. Anstelle von generischem Popsound zeigt uns „Native Sun“ wie Hip-Hop auch im Jahr 2011 klingen kann: vielseitig, tolerant, intelligent und Völker verbindend.

wird dieses Image wohl vermutlich auch nie wirklich abstreifen können. Zwar durfte er sich an der Seite von Outkast schon einmal über eine Grammy-Auszeichnung („The Whole World“) freuen, allerdings waren André 3000 und Big Boi damals einfach zu groß, als dass Killer Mike aus ihren Schatten hätte treten können. Danach gab es Streit und der wortgewaltige Rapper verschwand nach seinem Debütalbum „Monster“ in der Versenkung. Doch Killer Mike scheint es dort eigentlich ganz gut zu gefallen: Sein Versuch sich in Mike Bigga umzubenennen, unterstreicht nur seine Untergrund-Ambitionen, und auch auf ein Majorlabel verzichtet der MC vollkommen freiwillig. Stattdessen hat er sich sein eigenes Netzwerk geschaffen, zu dem, neben SMC Recordings, seit kurzem auch T.I.’s Grand Hustle gehört. Bereits zwei „I Pledge Allegiance“-Alben brachte der Freigeist auf den Markt; nun ist er mit Teil drei „PL3DGE“ zurück. Und dieser folgt, wie Text: Daniel Gräbner soll es auch anders sein, einem ähnlichen Konzept wie auch schon die Vorgänger: Killer Mike tanzt zwar auf allen Hochzeiten, kann den vielen verschieden Sounds aber mit seinem unverkennbaren Stimmorgan seinen eigenen Stempel aufdrücken und sie gleichzeitig zu einem tollen Gesamtwerk zusammenfügen. Der Brachial-Rapper aus dem Süden startet das Album in bester Ostküsten-Manier und sorgt mit dem Samplelastigen Opener „So Glorious“ schon zu Beginn für einen Höhepunkt. Doch Bigga bleibt variabel: Politischen Nummern wie „Burn“ oder „American Killer Mike Dream“ lässt er gekonnt auch Er ist einer der most-under- stumpfsinnige Protzereien folrated Rapper im Geschäft und gen. Statt souliger Begleitung

PL3DGE


tritt er mit wuchtigen Synthies die intellektuelle Türe ein und protzt mit Young Jeezy („Go Out In Town“) oder Gucci Mane („Animal“) um die Wette. Aber auch die Damenwelt wird auf Songs wie der Tha-BiznessProduktion „Player‘s Lullaby“ zum Mitschnippen eingeladen. „PL3DGE“ ist ähnlich rund wie sein Interpret und daher eine klare Empfehlung. Text: Daniel Gräbner

BlackendWhite MellowHype

Neben Tyler und seinem „Goblin“-Album durften mittlerweile auch zwei weitere Odd-Future-Mitglieder ihre Musik in physischer Form auf den Markt bringen: Und zwar Rapper Hodgy Beats und Produzent Left Brain, welche als Duo auf den Namen MellowHype hören. Im Gegensatz zu „Goblin“ handelt es sich bei „BlackendWhite“ allerdings nicht wirklich um neues Material. Nachdem vor allem in den USA ein Riesenhype um die Rap-Crew aus Los Angeles ausgebrochen war, entschied sich das Indiela-

bel Fat Possom Records, das normalerweise mit Hip-Hop gar nichts am Hut hat, den beiden eine Möglichkeit zu geben, ihr, einst kostenloses Debüt, in die Geschäfte zu bringen. Gesagt getan: „BlackendWhite“ wurde neu gemastert, ein paar Tracks kamen dazu ein paar mussten weichen. Was bleibt ist nach wie vor einer oder vielleicht sogar der beste OFWGKTA-Release. Hodgy ist ein durchaus begabter Rapper und ist vor allem für Odd-Future-Neulinge ein weitaus angenehmerer Zeitgenosse als Tyler, The Creator. Selbiges gilt im Übrigen auch für Left Brains Soundkulisse, welche zwar unverkennbar nach Odd Future klingt, aber nicht ganz so belastend und anstrengend ist. Dennoch lassen es die beiden ordentlich krachen und lassen auf Tracks wie „Gunsounds“, „Deaddeputy“, „Igotagun“ und „F666 The Police“ schon die Songtitel für sich sprechen. Lyrischen Tiefgang sucht man selbstverständlich vergebens, brutale Waffenfantasien und stürmische „Scheiß drauf“-Attitüden dominieren das Album. Absoluter Höhepunkt ist dabei die neue Nummer „64“, welche mit tiefschwarzen Synthies und Brachial-Bässen einmal mehr klar macht, wofür OFWGKTA in Wahrheit steht: Musikalische Anarchie. Text: Daniel Gräbner

No Boys Allowed Keri Hilson

Es hat ein wenig länger gedauert, aber mittlerweile ist Keri Hilsons bubenfeindliches Zweitwerk „No Boys Allowed“ auch hierzulande erhältlich. Um sicher zu gehen, dass die hiesige Käuferschicht, die sich in der Regel nicht allzu viel aus US-amerikanischen R’n’B macht, zumindest einen Song auf dem Album erkennt, wurde sicherheitshalber Keris Nummer-EinsHit „I Like“ als Bonustrack auf die CD gepresst, ansonsten ist die deutsche Version jedoch ident mit der amerikanischen. Das bedeutet: über siebzig Minuten gefühls- und schweißtreibenden Uptempo-R’n’B mit Ohrwurm-Qualität. Was die aus Georgia stammende Sängerin nämlich schon bei ihrem Debütalbum „In A Perfect World…“ vom durchschnittlichen gutaussehenden R’n’B-Püppchen unterschieden hat, ist, dass die 28-Jährige ihr Handwerk durchaus verstanden hat.

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Die Songwriterin, die vor ihrer Karriere für zahlreiche andere Künstler die Schreibfeder schwingen durfte, hat nämlich nicht nur ein gutes Verständnis dafür wie Hit zu klingen hat, sondern auch wie man ein Album trotz verschiedener Genres zu einem harmonischen Gesamtwerk macht. Was bei vielen Konkurrentinnen abgehackt und nach Stückwerk klingt, fügt sich bei Keri durchaus hörenswert ineinander. Egal ob Hip-Hop-lastig mit Gastrapper J. Cole („Buyou“), schnelle Clubtracks („The Way You Love Me“) oder gemächliche Ohrwurm-Balladen („Breaking Point“) – Keri Hilson beherrscht alle Metiers und schafft es sehr wohl auf allen Hochzeiten zu tanzen. Hinter den Reglern konnte die Sängerin übrigens abermals auf starke Unterstützung setzen. Polow Da Don, Stargate, Danja, Boi-1da, Chuck Harmony und selbstverständlich Mentor und Förderer Timbaland haben Frau Hilson ein großteils überzeugendes und zum Glück Technofreies Klangbild gemalt. Gegen Ende gibt es zwar dann doch ein paar Durchhänger wie „Won’t Be Long“ und „Fearless“, dennoch können Fans von flottem US-R’n’B bedenkenlos zugreifen. Text: Daniel Gräbner

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Dragon Slayer

Pigeon John

Es war einmal ein Rapper aus Kalifornien, er hörte auf den Namen Pigeon John und sollte bereits viele Jahre Musik machen, ehe er sich entschied lieber zu singen als zu rappen. Plötzlich landete sein Song „The Bomb“ in einer VW-Werbung und schon interessierten sich auch die großen Plattenfirmen für ihn. Nun tourt er durch Europa, war u. a. in TV-Total zu Gast und darf sein letztjähriges Album „Dragon Slayer“ selbst in Deutschland veröffentlichen. Mit Hip-Hop im klassischen Sinne hat dieses zwar nicht mehr allzu viel zu tun, aber das muss es ja auch nicht zwangsläufig, solange es Spaß macht. Und das tut „Dragon Slayer“ – zumindest teilweise. Nach seinem Hit „The Bomb“, welchen man getrost als rockige Gospel-Pop-Nummer beschreiben könnte, folgt mit „Buttersoft Seats“ zwar vermutlich der Raplastigste Song, allerdings gerät dieser relativ schnell

in Vergessenheit. Denn die Stärke des Taubenjungen liegt überraschenderweise vielmehr in den introvertierten, langsamen und minimalistischen Klängen der Folgenummern. Zwar sind Songs wie „Dude, It’s On“ auf nächtlichen Autofahrten nicht unbedingt empfehlenswert, als ChilloutMaterial leisten sie jedoch hervorragende Arbeit. Zu fröhlichem Pianogeklimper erzählt Pigeon John auf „Rock Bottom Again“ seine Geschichten, jammert und rappt auf „Davey Rockit“ zu melancholischen Melodien und überzeugt auf „So Gangster“ mit Ohrwurm-tauglichem Refrain. Zwischen all diesen Highlights driftet „Dragon Slayer“ jedoch immer wieder in die Belanglosigkeit ab; zu brav sind teilweise seine Kompositionen und Texte. Schüchternheit ist im Musikgeschäft leider keine Eigenschaft, die große Erfolge verspricht. Pigeon John wird daher auch in Zukunft kein Superstar werden, ein Reinhören hat er sich allerdings dennoch verdient.

Text: Daniel Gräbner



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Auch in dieser Ausgabe haben wir mal wieder ein heißes Hip Hop Model für Euch. Diesmal ist es Sidyti aus East St. Louis. Servus Sidyti, ich leg gleich los. Was ist denn dein Sternzeichen? Ich bin voll und ganz Wasserman.

Was war bislang das verrückteste, was ein Fan getan hat um deine Aufmerksamkeit zu erlangen?

Und wie lange machst du die ganze Model Geschichte jetzt schon?

Mir ein Foto von seinem schicken.. (ewwwlk)

In etwa zwei Jahre.

Wie erlangt man dann am schnellsten und Besten deine Aufmerksamkeit?

Wie kommst du überhaupt zu dem Namen Sidyti? Jeder nannte mich immer Boujee. Auch wenn ich meine „Hood“ Seiten habe, so kann ich auch „Sidyti“ sein. Erzähl uns doch kurz von deiner besten Erfahrung bei einem Shoot oder Videodreh. Die beste Erfahrung war bislang eigentlich einmal, als ich selbst eine Meinung haben durfte und so vor dem Fotograf posieren konnte wie ich es wollte.

Intimbereich

Behandel mich einfach respektvoll und dann entscheide ich von dort an wie es weiter geht. Nenne uns doch eine Tatsache über dich, welche die Leute bestimmt noch nicht wissen. Ich bin ein totaler Einzelgänger. Ich liebe es einfach Zeit alleine zu verbringen aber leider habe ich davon nicht all zuviel. Wo ist denn eigentlich dein Traum Reiseziel?

Welchen Teil deines Körpers magst du eigentlich am Liebsten?

Auf jeden Fall die Caymen Inslands..

Meine Boobs! Ich liebe meine Mädels..

Beschreib doch deinen Style in drei Wörtern.

Was magst du eigentlich am wenigsten am Model Business?

Girlie, sexy und waghalsig.

Ich hasse wie die Leute glauben, nur weil wir Frauen sind, haben wir keine Hustle Mentalität. Wie sieht eigentlich dein Traummann aus? Wie benimmt er sich und was tut er? Ich bin eigentlich nicht so wählerisch. So lange er net und zuvorkommend ist, aber nicht aufdringlich, kommen wir gut klar. Ich kann so einen abgehobenen Typen überhaupt nicht leiden. Oh, und du solltest dunkelhäutig wie auch klug sein. Und dein Traum-Date mit diesem Mann läuft wie ab? Wir können Klettern, Jet Skiing oder einfach Shoppen gehen.

Wie entspannst du dich eigentlich am liebsten in deiner Freizeit? Indem ich sau viel Junkfood esse und Filme anschaue. Was ist eigentlich der gröSSte Irrglaube über das Modeln? Du musst nicht immer nude sein.. Welche Künstler ziehst du dir zur Zeit gerne rein? Verse Simmons, Miguel und Jim Jones sind im Moment so meine Favoriten. In einer Beziehung, nimmst du da lieber oder gibst du viel lieber deinem Partner etwas?

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Es muss ein gutes Gleichgewicht haben. Aber eigentlich bin ich mehr der Geber als der Nehmer. Du erwischt deinen Freund beim Fremdgehen. Was machst du? Änderst du kurzer Hand deine Telefonnummer oder rächst du dich an ihm? Ich werde ihn mit Nettigkeit umbringen. Kommt aber ganz drauf an wie ernst es zwischen uns schon war. Sag mal, hast du auch einen Tipp wie man sich in Form halten kann? Ich betreibe schon seit einiger Zeit Kickboxing. Aber trotzdem sollte man einen Personal Trainer in der Nähe haben (lacht). Wo können Leute dich und deine Arbeiten checken? Ihr findet mich auf Facebook unter Candice Howard oder „liked“ einfach „Sidyti“. Oder folgt mir @Sidyti auf Twitter. Interview: Dolla Skillz

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Was geht, Nilla? Wo bist du geboren und welcher Abstummung bist du?

Was war bislang deine schlimmste Erfahrung bei einem Videodreh oder Fotoshoot?

Ich bin in Suhl geboren und ein stolzes, ostdeutsches Girlie. Bin demnach also eine Deutsche.

Naja, wie es halt auf so halb nackten Shoots abläuft. Du trinkst um etwas lockerer zu werden und wenn du dann zuviel trinkst, so dass du das Shoot beenden musst, dann ist es nicht so toll (lacht).

Und was brachte dich dazu Model werden zu wollen? Ich habe schon immer sehr viel Aufmerksamkeit erhalten, egal wohin ich gegangen bin. Also dachte ich mir, warum damit nicht erfolgreich werden.

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Welchen Teil deines KĂśrpers magst du am liebsten und sag uns doch bitte auch gleich weshalb genau diesen.


Mein Lächeln, weil ich denke es zeigt sehr gut meine Persönlichkeit. Wo würdest du deine Karriere gerne in den nächsten fünf Jahren sehen? Was ist dein Ziel als Model? Naja, ich habe erst kürzlich mit meiner langjährigen Model Partnerin Tete Silver meine eigene Promotion/Event/Model Agentur gegründet. Wir haben auch bereits 10 sehr hübsche Models unter Vertrag welche alles von Fotoshoots, Videoshoots bis hin zu Event Hosting machen. Also möchte ich natürlich, dass meine Agentur in den nächsten Jahren so groß wie möglich und auch international bekannt wird.

Wie sieht denn eigentlich dein Traummann aus? Wie spricht und gibt er sich? Ich habe nicht wirklich einen Traummann. Es muss mein einfach nur treffen wenn ich ihn sehe.. ein süßes Lächseln, er sollte größer wie ich sein, schlau aber auch gleichzeitig verrückt sein und ich stehe total auf Tattoos also sollte am Besten von Kopf bis Fuss voll sein. Aber natürlich sollte er auch wissen wie man eine Frau behandelt. Und wie sieht dann dein Date mit diesem Mann aus? Wenn wir zusammen passen, dann ist die Location Nebensache. Mit guter Gesellschaft kann ich überall Spaß haben.

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Auf einer Skala von 1 bis 10. Wie groSS stehen die Chancen, dann du auch mit einem ausgehst, der gerade deine Bilder hier im Magazin sieht? Wohl eine 5. Die Chancen stehen 50/50. Nenne uns doch eine Tatsache, welche die Leute wohl noch nicht über dich wissen. Ich bin nicht so eingebildet, wie ich vielleicht auf manche wirke. Ich habe vielleicht solch einen Blick aber in Wahrheit sehe ich mich wie jeden anderen mit seinen Schwächen und Fehlern. Wie erreicht man am schnellsten dein Herz? Indem du ein Mann bist, welcher genau weiß was er will und auch seine Ziele verfolgt. Er steht auch hinter dem was er sagt und natürlich Essen (lacht). Nenne uns doch eine Angst die du als Up&Coming Model vielleicht hast. Um ehrlich zu sein, ich habe keine.

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Schlechteste Anmache die du bislang zu hören bekommen hast? Deine Augen sind sooo schön, braun und groß.. Dabei schaust du mir ganz wo anderes hin als in meine Augen. Sonst wüsstest du, dass ich blaue Augen habe.. Der gröSSte Irrglaube über das Modeln ist welcher? Das wir uns alle noch oben schlafen. Ziehst du dich immer sexy an oder holst auch gerne mal die Gammel Joggers raus? Ich versuche immer so gut wie möglich auszusehen aber denke jeder definiert sexy anders. Ich kannauch sexy aussehen wenn ich Joggers anhabe und ohne Makeup chille. Wo können die Leute dich im Netz checken? Checkt mich auf Facebook unter facebook. com/nillas.finest und die Team-Page facebook.com/o.v.germany. Interview: Ron-Lo Fotos: illdetails Photography



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Seit Jahrhunderten versuchen Menschen sich nicht nur durch akustisch gesprochene Wörter auszudrücken, sondern auch durch bildliche Darstellung – eine abstrakte visuelle Sprache welche wir Heute als Kunst bezeichnen. Dabei kann die Aussage der visuellen Sprache zahlreiche Themen wie etwa politische, soziale, kulturelle, philosophische und ästhetische Bereiche aufgreifen. Einer dieser kreativen Köpfe ist auch der gebürtige New Yorker Metthew Reid.

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Sag uns doch bitte wer du bist und wo du her kommst. Ich bin Matthew Reid – geboren, aufgewachsen und derzeit in New York lebend. Wieso hast du dich für diese besondere Form von Kunst und Möglichkeit der Selbstdarstellung entscheiden? Mein ganzes Leben hatte ich bereits das Bedürfnis etwas zu kreieren. Ich glaube ich kann mich selbst nicht nur auf Illustrationen beschränken. Ich zeichne, male, forme, mache Videos und Animationen und vieles mehr.. Es war für mich schon immer ein Weg meinen Gedanken und Emotionen greifbar zu machen. Eine bessere Möglichkeit Dinge zu verstehen, welche in meinem Kopf vorgehen. Bei all dem, was man im Leben durch macht, war es schon immer eines der wenigen Dinge, welche für mich Sinn gemacht haben. Ich denke jeder hat die Möglichkeit etwas zu kreieren. Es geht lediglich darum es auch zu machen. Hast du als Kind jemals Wachsmalkreide gegessen? Und wenn ja, variieren die Farben auch im Geschmack? Um ehrlich zu sein, ich denke ich hatte als Kind immer etwas Angst vor Bakterien also wohl eher nicht. Aber ich fand immer, dass der Geruch von Crayons angenehm war! Wie würdest du beschreiben was du machst und hast du einen Bestimmten Ablauf für deine Arbeit?

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Was ich mache und wie ich es mache sind zwei verschiedene Dinge. Ich experimentiere gerne. Ich gehe an ganz entfernte Plätze in meinem Kopf und dokumentiere meine Erfahrungen. Wie ich dann aber meine Sachen kreiere, dass ist ein organisiertes Chaos. Typischerweise arbeite ich gleichzeitig an hundert verschiedene Sachen. Dies erlaubt mir aber auf das was ich tue fokussiert zu bleiben. Sorry wenn es jetzt keinen Sinn macht aber es funktioniert. Erklär uns doch was ein erwachsener Tagtraum ist und wie oft du solche hast, wenn du sie denn hast. Es ist einfach ein Tagtraum, bei dem deine Gedanken einfach an einen anderen Ort fliehen. Schon ein einfacher Klang oder einfaches Licht kann ihn hervorrufen und dein Gehirn übernimmt die Kontrolle wobei deine Gedanken einfach verrückt spielen. Ich führe sogar Traum-Tagebuch. Es ist etwas, dass ich schon seit Jahren mache. Jeden Morgen schreibe ich meinen Traum nieder und in der Regel entstehen so später davon dann auch meine Bilder. Um die Frage jetzt aber einfach zu beantworten: Ja, ich habe sogar zahlreiche Tagträume. Inspirieren Künstler, Gedanken?

dich auch Movements

andere oder

Ich bin ein ziemlicher Einsieder und gehe nicht sonderlich viel weg aber inspirieren kann mich so ziemlich alles. Alles was ich sehe, höre oder rieche. Alles was in irgendeiner Form eine Emotion hervorrufen kann. In der Regel sind es aber Bücher und

Musik. Während ich Regel auch gerne Musik. Sie kann so zugleich beruhigend

arbeite höre ich in der indianische Klassische inspirierend aber auch sein.

Wer ist denn dein liebster, eher unbekannter, Künstler? Nicht ganz so unbekannt aber Ron Barrett war schon immer einer meiner liebsten Illustratoren. Aber auch, ein ganz guter Freund von mir, Jeffrey Ramirez. Seine Arbeit ist einfach brillant. Ihr solltet seinem Blog unter theupstudio.tumblr.com folgen. Mit welchem Medium arbeitest du denn am liebsten? Am liebsten eigentlich mit Wasserfarbe und Tinte. Ich kann aber nicht abstreiten, dass ich seit meiner jüngeren Zeit schon immer mit Graffiti zu tun hatte. Somit stehe ich natürlich auch auf Sprühdosen. Ich habe mir auf YouTube das „Matthew Reid Speed Painting“ Video angeschaut. Kannst du uns das wer, was, wann und wo dazu erklären? Ich liebe es Wandgemälde zu malen da ich selten die Möglichkeit bekomme auf solch großer Fläche mich auszutoben. Es gibt ein paar Videos, welche im Internet rumgeistern. Das von dir genannte entstand einfach so vor nicht all zu langer Zeit. Wir waren in dem Apartment von einem Freund und er bat mich die Wand zu bemalen. Die Idee für solche Wandgemälde bekomme ich in der Regel einfach spontan vor Ort. Ich gehe zwar mit einem groben Konzept von dem, was ich in

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etwa haben möchte, an die Arbeit aber wenn ich dann erst einmal angefangen habe, malt sich das Ganze fast von selbst. Ich mache mir darüber auch keine Gedanken bis ich es dann fertig gestellt habe. Sie malen sich einfach von selbst. Ich liebe es auf Wänden zu malen also möchte ich dabei auch Spaß haben. Wenn du nur noch ein einziges Ding in deinem Leben malen könntest, was wäre es dann? Ich male auf jeden Fall gerne Häuser also müsste es dann wohl eines sein. Es gibt sie in allen Formen und Farben. Die Möglichkeiten sind einfach unendlich. Wie können Leute dich kontaktieren und mehr über dich und deine Arbeit erfahren? Die einfachste Möglichkeit mit mir in Kontakt zu treten und auch auf dem Laufenden über meine Arbeit zu bleiben ist wohl meine Website (www.MatthewReid.net). Dort findest du auch meine Kontaktinformationen sowie meine Facebook Page. Interview: Mr. Blacklauren, The Most Interesting Man In The World (@ blacklauren) Fotos: Jeffrey Ramirez & Matthew Reid

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Als durch eine Baustelle ein Stau auf einer vielbefahrenen Brücke entsteht, sind die Autoinsassen zwar genervt, denken sich aber ansonsten noch nichts Böses. Erst als die Brücke einzustürzen beginnt, schwant ihnen, dass ihre letzte Stunde geschlagen hat. Doch nicht alle, die bei jener Katastrophe das Zeitliche segnen sollten, geben auch den Löffel ab. Einigen gelingt die Flucht. Fortan macht sich der Tod höchstpersönlich daran, das Gleichgewicht wieder herzustellen und erdenkt sich alle möglichen Unfälle, um das Ableben der Davongekommenen spektakulär zu beschleunigen.

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Kinostart: 25. August 2011 Warner

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HOMIES

DIE DREI MUSKETIERE

Hell

Frankreich im 17. Jahrhundert. Gleich an seinem ersten Tag in Paris legt sich der junge D‘Artagnan mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis an. Doch als er mit geschickter Klinge die Truppen des Fieslings Rochefort in die Flucht schlägt, nimmt das Trio den jungen Abenteurer in ihrem Kreis auf. Gemeinsam müssen sie einen drohenden Krieg zwischen Frankreich und England abwenden, den der machthungrige Kardinal Richelieu und die teuflische Milady de Winter herbeiführen wollen. Um zu überleben, haben sie nur eine Chance: Einer für alle! Alle für einen!

HELL ist ein atmosphärisch dichter Thriller, der das psychologische Spiel mit menschlichen Urängsten durch intensive Bilder und eine eindringliche Erzählweise körperlich spürbar werden lässt. Nachwuchsregisseur Tim Fehlbaum kreiert einen Realismus, dem sich der Zuschauer nicht entziehen kann. Basierend auf der Stärke seiner Kurzfilme („Für Julian“ gewann den renommierten Shocking Shorts Award), schafft Tim Fehlbaum mit HELL sein Kinodebüt.

01. September 2011 Constantin

Der 18jährige Marvin kommt aus besseren Verhältnissen und lebt in einer schicken Vorstadtvilla. Seine Mutter, eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, hat seine Zukunft schon durchgeplant. Doch Marvin hat eine ganz andere Vorstellung vom Leben: Seine große Leidenschaft ist die Musik – hier will er sich beweisen und zeigen, was er drauf hat, ganz ohne das Geld seiner Mutter. Nach einer Begegnung mit der Rapperlegende DW Court beschließt er, sein Leben endgültig selbst in die Hand zu nehmen. Als er die Clique um den coolen Osman und die hübsche Stella kennenlernt, scheint sein Traum wahr zu werden. Zum ersten Mal fühlt er sich wirklich respektiert und ernst genommen. 18. August 2011 22. August 2011 Kinowelt Paramount

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