Flavor Magazine September 2009

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Im September erscheint das Debüt-Album von Melanie Fiona. Doch auch wenn es ihr Debüt ist, so ist sie dennoch bereits ein alter Hase im Geschäft. Aber gehen wir doch schnell einmal zum Anfang ihrer Geschichte. Melanie Hall, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 1982 in Toronto, Kanada geboren. Ihre Eltern, welche eigentlich aus Britisch-Guayana stammten, wanderten vor ihrer Geburt nach Kanada ein. Diese waren auch beide selbst Musiker. So ist ihr Vater Bandgitarrist, worauf hin er Melanie des öfteren mal mit auf die Bühne nahm. Sie selbst war bis 2003 Mitglied des R&BTrios Xquisite, dem auch Andreena Mill und die spätere MTV-Moderatorin Nicole Holness angehörten. Ihren größten Hit hatten die drei 2002 mit dem Song „No Regrets“. Nach der Trennung versuchte sie als Solo-Künstlerin durch zu starten. Dabei ließ sie sich allerdings Zeit. Erst 2007 wurde sie dann schließlich von Steve Rifkind entdeckt, welcher sie dann beim Label-Giganten Universal Music unter Vertrag nahm. So lernte sie auch schnell weitere Leute aus der Branche kennen und war 2008 sogar als Support mit Kanye West auf Tour und das ohne vorher überhaupt selbst etwas veröffentlicht zu haben. Bis heute stand sie also bereits mit Akon, Lupe Fiasco, Robin Thicke und Keyshia Cole auf der Bühne. Jetzt, September 2009, soll es endlich soweit sein und Universal Music kündigt das Debüt-Album von Melanie Fiona an. „Mir ging es darum, diverse Grenzen zu überschreiten – ethnische Grenzen, aber auch Genre-, Alters- und Ge-

schlechtergrenzen. Man kann den Sound daher nicht mit einem Wort zusammenfassen. Die LP hat eine Seele, einen Kern, der ganz klassisch und doch vollkommen neu klingt.“ So beschreibt Melanie selbst ihr Album. So zeigt sich das Album also recht Dual. Einerseits in der Tradition von unsterblichen Soul-Größen wie Sam Cooke, Nat King Cole und Gladys Knight geschrieben, bestechen die Stücke zugleich mit dem Druck und dem Sound aktueller Produktionen. Aus diesem Grund nennt sie ihr Album auch The Bridge. Sie baut eben eine Brücke aus der Vergangenheit und dem Jetzt. So nimmt sie klassische Soul-Samples und mischt sie mit ihrem eigenen Style, woraus neue und kraftvolle Songs entstehen. So gesehen unterscheidet sie sich auch nicht wirklich viel von ihren Idolen. Die nennt sie wie folgt: Bob Marley, Sade und Patsy Cline. Die erste Single aus ihrem Album ist der Song „Give It To Me Right“, welcher auf einem Sample von „Time of the Season“ von The Zombies besteht und sehr eingängig ist. Zugleich ist er aber auch schlicht und sehr funky. Eben Melanie‘s ganz eigene Note. In dem Song selbst geht es um ein wichtiges Thema: Gleichberechtigung. Dieses Thema liegt Melanie Fiona sowieso sehr am Herzen und ihr eigenes, stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein, führt sie darauf zurück, dass sie von so vielen starken Frauen unterstützt wird. „Mir liegt wirklich sehr viel daran, dass Frauen, die meine Songs hören, sich davon gestärkt fühlen. Meine Musik soll ihnen das Gefühl geben, dass sie schön und sexy sind, ohne damit die Männer abzuschrecken.“

Ein weiterer Song auf dem Album ist „Ayo“, wo sie unter anderem die Zeile „I’ve got to give it all I got before I die“ singt. Ein deutliches Statement einer jungen Frau. Dennoch sagt Fiona, dass sie es auf keinen Fall überstürzen möchte. Wenn es sein muss, dann wartet sie eben noch ein wenig. „Ich habe einen langen Weg hinter mir. Um die ganze Welt bin ich gereist; ich habe in Toronto, New York City, Los Angeles, Miami, Kingston und London Aufnahmen gemacht. Wenn es noch eine Weile dauert, bis alles sitzt, dann habe ich auch dagegen nichts einzuwenden. Ich bin während meiner Jugend in Toronto mit unzähligen Kulturen und Musikstilen in Kontakt gekommen, vor denen ich mich in meinen Songs verneige. Ich denke nicht, dass man heute noch anhand von Klamotten, Alter oder Hautfarbe sagen kann, was für Musik ein Mensch hört. Das war vielleicht früher so. Ich bin die Brücke zwischen den unterschiedlichen Einflüssen, die meinen Sound geprägt haben.“ Melanie Fiona weis aber auch, dass sie nur eine Chance bekommt. Wenn sie ihr Album veröffentlicht hat, wird sie nie wieder den Status als Newcomerin bei einem Album erhalten. „Ich kann diese ganzen Erfahrungen nur einmal sammeln“, sagt sie. „Ich werde nie wieder eine absolute Newcomerin sein. Nie wieder werde ich eine Musikerin sein, die das ganze Spiel von der Pike auf lernen muss.“ Ob sie den großen Durchbruch mit The Bridge schafft, zeigt sich am 4. September.

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