Südtirol Panorama April 2012

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PERSONALIEN

Was macht eigentlich … … Franz Mitterrutzner? Vom Speck-Franz zum Werbe-Franz: Der Abgang von Franz Mitterrutzner als Geschäftsführer des Consortiums Südtiroler Speck kam für viele überraschend. Jetzt ist er zurück und leitet die Werbeagentur Adverperformance am Sitz in Bozen. Produkten wie dem San-Daniele- oder Parmaschinken immer mit dabei. Das war vor zehn Jahren noch nicht so.

SÜDTIROL PANORAMA: Sie waren über Jahre der Botschafter des Südtiroler Markenspecks. Umso überraschender kam Ihr Abgang als Geschäftsführer des Consortiums Südtiroler Speck im Februar dieses Jahres. Vermissen Sie das Produkt Speck denn gar nicht?

Nach ihrem Rücktritt wurde heftig spekuliert, wie sich Ihre Karriere entwickeln wird. Heute sind Sie Geschäftsführer der Bozen-Niederlassung der Werbeagentur Adverperformance. Wie kam es zum Einstieg in die Werbebranche?

FRANZ MITTERRUTZNER: Es war für mich durchaus eine große Veränderung und der Abgang ist mir nicht leicht gefallen. Denn ich habe mich mit dem Produkt Speck voll identifiziert und den Speck zu 100 Prozent gelebt. Warum haben Sie bei so viel Euphorie für das Produkt Speck das Consortium Südtiroler Speck dann so überraschend verlassen?

Ein Grund des Wechsels war sicher, dass das Marketingbudget des Südtiroler Speckkonsortiums sehr stark gekürzt wurde: von ehemals über 4 Millionen Euro auf gut die Hälfte. Damit wurde der Radius für die Vermarktung und damit auch meine Marketingaktivitäten sehr stark eingeschränkt. Zudem wollten die einzelnen heimischen Speckhersteller nach sieben Jahren Gemeinschaftsvermarktung ihre eigenen Marken wieder stärker in den Vordergrund stellen. Die Produktionsmenge von Südtiroler Markenspeck ist im Laufe Ihrer Tätigkeit für das Consortium von 700.000 auf 2,5 Millionen Hammel gestiegen. Sind Sie stolz auf diese Erfolge?

Über eigene Erfolge zu reden, ist mir ehrlich gesagt etwas unangenehm. Es freut mich aber sehr wohl, dass es uns gelungen ist, unter anderem das Image des Südtiroler Specks zu erhöhen. Heute ist der Südtiroler Markenspeck bei öffentlichen Auftritten neben italienischen hochwertigen

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Südtirol Panorama November | 2009

Franz Mitterrutzner ist seit Mai Geschäftsführer der Bozner Niederlassung der Agentur Adverperformance

Der Kommunikationsmeister Auch wenn man den gebürtigen Albeinser Franz Mitterrutzner sofort mit dem Produkt Speck identifiziert – begonnen hat seine Karriere als Steward bei Lufthansa. Erstmals Exportluft geschnuppert hat er bei der Firma Loacker. Erst mit 26 Jahren hat er dann in Passau und Parma ein BWL-Studium mit Spezialisierung auf Marketing aufgenommen und Erfahrungen bei der Kommerzbank in New York gesammelt. Nach dem Studium wurde er Exportmanager für Südeuropa bei der Holsten Brauerei bevor er bei Senfter einstieg und dort unter anderem das Joint Venture in China betreute. Geschäftsführer des Consortiums Südtiroler Speck war er von 1997 bis Februar dieses Jahres. Seit Februar leitet er die Bozner Niederlassung der Werbeagentur Adverperformance. Zu den größten Referenzkunden der Agentur mit 47 Mitarbeitern zählen Porsche Italia, SMG oder Mila.

Kommunikation war bereits im Consortium meine wichtigste Aufgabe. Ich wollte also auch künftig in diesem Bereich tätig sein. Da kam das Angebot der Werbeagentur Adverperformance gerade richtig. Den Agenturgründer Christoph Reden kenne ich noch von meiner Zeit als Exportleiter bei Senfter. Seither habe ich seine Professionalität schätzen gelernt. Unter anderem deshalb, weil ihm die Brückenfunktion zwischen dem deutsch- und italienischsprachigen Markt und umgekehrt so fantastisch gelingt. Sie sind zu einer Zeit in die Werbebranche eingetreten, als der Werbemarkt weltweil dramatisch eingebrochen ist. Kein leichter Einstieg, oder?

In der Tat. In Italien erleben wir einen Rückgang der Werbebudgets von 30 Prozent, viele Agenturen haben große Schwierigkeiten und es wird bis Ende des Jahres vielleicht auch eine Bereinigung auf dem Markt geben. Wir nutzen die Krise, sind in die Offensive gegangen und haben neue Filialen eröffnet. Damit konnten wir unseren Marktanteil erhöhen. Vor allem aber wollen wir dadurch gut aufgestellt sein, wenn sich der Markt wieder erholt und erneutes Wachstum zeigt. Ich persönlich werde mich vor allem um die Internationalisie◀ rung kümmern. VERENA PLIGER


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