Südtirol Panorama Juni 2012

Page 12

UNTERNEHMER & MÄRKTE

Stiftung Südtiroler Sparkasse

Stiftung Söll

▶ Gründungsjahr: 2005 ▶ Präsident: Joachim Rubner ▶ Stiftungssitz: Kiens

▶ Gründungsjahr: 1992 ▶ Präsident: Gerhard Brandstätter ▶ Stiftungssitz: Bozen

▶ Gründungsjahr: 1971 ▶ Präsident: Dieter Schramm ▶ Stiftungssitz: Bruneck

Foto: Alexander Alber

Foto: Rubner

12

Foto: Pustertaler Zeitung

Hermann Rubner Privatstiftung Onlus

Joachim Rubner, Präsident der einzigen Südtiroler Privatstiftung mit Onlus-Status

Gerhard Brandstätter ist der Präsident der größten Stiftung in Südtirol

Rechtsanwalt Dieter Schramm steht der Stiftung Söll seit 1980 als Präsident vor

Hermann Rubner, Jahrgang 1938, war ein Stratege. Er hat es verstanden, das Unternehmen Rubner aus Kiens industriell auszurichten und auf heute 1400 Mitarbeiter wachsen zu lassen. Rubner hatte aber auch ein großes Herz. „Seine soziale Aufgeschlossenheit zeigte er spontan und in aller Stille“, so Joachim Rubner, Präsident der „Hermann Rubner Privatstiftung Onlus“. Es ist dies die erste Südtiroler Privatstiftung mit Onlus Status. Sie wurde 2005, ein Jahr nach dem Tod von Hermann Rubner, gegründet. Unter dem Motto „Wir bauen auf!“ hilft die Stiftung in erster Linie den Mitarbeitern und deren Familien in Notfällen und unterstützt ausgesucht nachhaltige Projekte in den Bereichen Soziales, Umwelt und Kultur. Im Februar 2009 wurde der Familie des Egartnerhofes oberhalb von Brixen, die ihren Hof infolge eines Brandes verloren hat, ein Blockhaus übergeben. Für das Erdbebengebiet in L‘ Aquila wurde ein Blockhaus für das Krankenhaus gestiftet. Die Stiftung finanziert sich aus Beiträgen der jährlichen Gewinne der Rubner-Unternehmen und bietet aufgrund des Onlus Status steuerliche Vorteile. „Jede unserer Firmen kann bis zu 70.000 Euro des Jahresgewinns der Stiftung übertragen und zu 100 Prozent von der Steuer abschreiben,“ erklärt Rubner. Verluste im Zuge der Finanzkrise habe die Stiftung keine erlebt, da das Vermögen laut Rubner konservativ angelegt sei.

In Südtirol erreicht keine andere Stiftung die Dimensionen der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Die Stiftung ist aus dem Bankbetrieb der Sparkasse AG ausgegliedert. Während die Stiftung die gemeinnützigen Förderungen übernimmt, ist die Sparkasse AG ein an privatwirtschaftlichen Zielen orientiertes Unternehmen. Die Stiftung ist mehrheitlicher Aktionär der Sparkasse AG und hält 68 Prozent der Aktien. Sie finanziert sich aus den Dividenden der Sparkasse AG und aus den Markterträgen der Fonds und Wertanlagen an der Börse und zu einem geringen Teil aus den Immobilien. In den vergangenen 10 Jahren wurden mehr als 80.000.000 Euro an Förderbeiträgen vergeben. Für das Jahr 2009 sieht der Tätigkeitsplan eine Förderung von 9.300.000 Euro vor. Die Bereiche Kunst und Kultur erhalten mit 42,5 Prozent den Löwenanteil, gefolgt von Sozialem mit 25,2 Prozent, Wissenschaft und Forschung mit 18,3 Prozent und sonstige Sektoren mit 14,0 Prozent. Auf die Frage, wie die Stiftung die Finanzkrise wegsteckt, antwortet Stiftungspräsident Gerhard Brandstätter: „Wir haben die Krise gut umschifft. Die Erträge sind zwar etwas gesunken, aber wir werden auch künftig eine ausgeglichene Förderpolitik betreiben können. Die sozialen Initiativen werden wir gleich stark fördern, während wir bei anderen Sektoren notgedrungen Anpassungen vornehmen müssen.“

Eine der ältesten ist die Stiftung Söll in Bruneck. Ihr Ursprung liegt im 14. Jahrhundert, zu der Zeit als in Bruneck die Pestepidemie ausbrach. Damals sahen sich die beiden wohlhabenden Familien von Stuck und Söll dazu verpflichtet, die Gründung eines öffentlichen Spitals durch die Schenkung mehrerer Höfe und Liegenschaften zu unterstützen. Über Jahrhunderte wurde dieses Krankenhaus privat geführt. Als 1971 das Sanitätswesen dann von der öffentlichen Hand übernommen wurde, gingen die Liegenschaften an die neu gegründete private Fürsorgekörperschaft mit dem Namen Söll-Stiftung über. Stiftungszweck war von nun an nicht mehr das Krankenhaus, sondern die Unterstützung von betagten und bedürftigen Bürgern. „Unser Schwerpunkt liegt im Bau und in der Führung von Wohnungen für Senioren in Bruneck. Insgesamt haben wir die letzten Jahre 50 solcher Wohnungen errichtet. Wir finanzieren uns über Landesbeiträge bei der Sanierung von Liegenschaften und über Verkaufserlöse und Mieteinnahmen der Immobilien in Bruneck“, so Stiftungspräsident Dieter Schramm. Das Vermögen ist beachtlich, es liegt zwischen 15 und 20 Millionen Euro und setzt sich aus einigen Millionen Euro an liquiden Mitteln sowie aus einer Reihe von Immobilien zusammen. Dazu zählen etwa das alte Brunecker Krankenhaus, die Spitalskirche, das alte Rathaus sowie Grundstücke rund um Bruneck.

Südtirol Panorama September | 2009


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.