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Foto: Rossin
Klaus Pomella: In Tirol auf Einkaufstour
Die Meldung kam über die Presseagentur Apa: Das Südtiroler Polstermöbelunternehmen Rossin hat das Tiroler Traditionsunternehmen Haapo Möbelfabrik aus dem Konkurs gekauft. Klaus Pomella, Inhaber von Rossin, bestätigt diese Meldung: „Haapo war ein langjähriger Mitbewerber von uns, auch wenn er sehr viel ländlichere und rustikalere Möbel produziert hat als wir.“ Es war eine Übernah-
me par excellence: Keine Mitarbeiter mussten entlassen, keine Mitarbeiter vom RossinFirmensitz in Laag bei Neumarkt nach Tirol abgezogen werden. „Um erfolgreich weitermachen zu können, war es unsere Bedingung, dass die Haapo-Führungsmannschaft erhalten bleibt. Da unser Unternehmen sehr stark im Wachsen ist, hätten wir nicht genügend Führungskräfte für die Leitung der Haapo abstel-
len können“, so Pomella. Interessant: Die aus dem Konkurs gekaufte Firma Haapo hatte im Geschäftsjahr 2009/10 mit 3,6 Millionen Euro einen höheren Umsatz als Rossin, dessen Umsatz heuer bei ca. 2,3 Millionen Euro liegen wird. Das international tätige Unternehmen Rossin lässt seine Designmöbel von so prominenten Designern wie Denis Santachiara oder Luca Scacchetti entwerfen.
Illegale Beschäftigung: Südtirol führend Aktuelle Daten der Finanzwache haben ergeben, dass die Schwarzarbeit in Nord-Ost-Italien im laufenden Jahr um 13 Prozent gestiegen ist. Zwischen Jänner und September 2010 wurden allen in diesem Gebiet insgesamt 2.295 Schwarzarbeiter überführt. Davon 1.208 im Veneto, 217 in Friaul-Julisch-Venetien und 870 in Trentino-Südtirol. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch insgesamt 2.028 Fälle gewesen. BAUSEKTOR. 693 Schwarzarbeiter konnten
in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 von der Finanzwache in Südtirol ausgemacht
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Südtirol Panorama November | 2010
werden. Besonders viele davon waren im Bausektor tätig. Die Provinz Bozen liegt damit an erster Stelle im Vergleich der Regionen. GRÜNDE. Die Baubranche ist eine der am
Schwarzarbeit
meisten von der Krise betroffenen Sektoren. In der Provinz Bozen sind die Zahlen der Beschäftigten im Bausektor in den letzten zwei Jahren etwa von 18.500 auf 16.500 gesunken. Grund dafür: Ausländische Firmen erhalten immer mehr Aufträge, da sie ihre Dienste günstiger anbieten als einheimische Firmen. Solche Dumping-Preise können allerdings nur durch Schwarzarbeit erreicht werden.