Südtirol Panorama

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UNTERNEHMER & MÄRKTE

Foto: Alexander Alber

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Das Latscher Unternehmen Karl Pedross AG wurde im Jahr 1956 von Karl Pedross als Tischlerei gegründet und ist noch heute ein Familienunternehmen, das von Karls Sohn Martin Pedross (im BIld) geleitet wird. In den 70er-Jahren ist die Firma auf die Produktion von Sockelleisten umgestiegen. Heute gehören zur Pedross-Gruppe Niederlassungen in Deutschland, Österreich und den USA.

Karl Pedross AG BODENZUBEHÖR, LATSCH

▶ Personalkosten: 9,0 Mio. Euro ▶ Personalkostenquote: 30,1 Prozent Dass die Unternehmensgruppe Karl Pedross es in die Liste der personalintensivsten Unternehmen „schaffen“ würde, war bloß eine Frage der Zeit: Nur knapp verpasste der Sockelleistenproduzent im letzten Jahr den Einzug. Im vergangenen Jahr ist die Personalkostenquote der Latscher Unternehmensgruppe um drei Prozent gestiegen, was eine Million Euro mehr Personalkosten bedeutete. Während die Personalkosten im Geschäftsjahr 2010 nämlich noch bei 8,1 Millionen Euro lagen, waren diese im Jahr 2011 bereits bei 9,0 Millionen angekommen. Insgesamt beschäftigt die Gruppe, die Leisten- und Fußbodenzubehör herstellt, 242 Mitarbeiter auf Vollzeit. „Die gestiegenen Personal- und Materialkosten, die leider nicht in Form höherer Preise an den Markt weitergegeben

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Südtirol Panorama | Juli 2012

werden konnten, sind die Hauptgründe für das unbefriedigende Ergebnis des abgeschlossenen Geschäftsjahres“, erklärt Albert Moser, der Geschäftsleiter für Finanzen der Karl Pedross-Gruppe. Positiv sieht das Ergebnis nämlich nicht aus: Das Unternehmen machte einen Verlust von 340.000 Euro und auch die Umsatzrendite ist von 2,7 Prozent im Jahr 2010 auf -1,1 Prozent gesunken. „Der Verlust lässt sich auf einen großen Forderungsausfall zurückführen, der durch die Krise bedingt war. Außerdem haben wir eine Produktionsstätte in Tschechien abgestoßen, was zu negativen Zahlen geführt hat“, erklärt Albert Moser. Komplett negativ war das Geschäfts- Albert Moser

jahr auch wieder nicht: Der Cashflow lag zum Dezember 2011 auf 1,2 Millionen und ein Eigenkapital von 10 Millionen Euro bietet einen dicken Polster. Den wird die Unternehmensgruppe benötigen, denn Albert Moser erwartet sich, dass der Abwärtstrend in den nächsten Jahren anhalten wird. „Die Krise ist stark bemerkbar. Es wird zwar immer noch beinahe gleich viel konsumiert, doch wir stellen momentan Substitutionseffekte fest. Wir produzieren zwei Produktfamilien an Leisten, eine in mittlerer Qualität und eine auf Lowcost. Hochwertige Produkte stagnieren, während die Billigschiene stark zunimmt. Momentan pendelt sich dieser Effekt ein und es wird trotz Krise ein wenig ruhiger. Inzwischen ist der Absatz aber konstant.“ (MM)

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