UNTERNEHMER & MÄRKTE
Selva-Möbel sind in 60 Ländern der Welt präsent
Der Möbelhersteller Selva stellt hochwertige Möbel und Einrichtungen her und zählt zu den MarktfühXxxxx xxxxx xxxxx xxxxxxxxxx xxxx rern in Europa. „Selva-Möbel können 24 Stunden am Tag erworben werden. Nicht etwa weil ein Geschäft so lange offen hält, sondern eben von Tokyo bis Toronto, von Peking bis Dubai“, erzählt Inhaber Philipp Selva. Die Möbel sind in insgesamt 60 Ländern weltweit in über 3000 Möbelfachgeschäften präsent, mit Flagshipstores in den Metropolen Dubai, Moskau, St. Petersburg, Warschau oder Peking. Rund 300 Hotelprojekte werden pro Jahr von Selva ausgestattet. Zu den wichtigsten Referenzprojekten zählen unter anderem das Hotel Adlon in Berlin, das Hotel Metropol in Moskau und ganz aktuell die neuen Zimmer im Hotel Palace in Meran. Das Unternehmen Selva wurde vor 41 Jahren von Peppi Selva gegründet. Seit 1994 ist Sohn Philipp Selva im Unternehmen. Nachdem sein Vater schwer erkrankte, übernahm er drei Jahre nach seinem Einstieg die operative Geschäftsführung. Produziert wird im 80.000 m2 großen Werk rund 20 km südlich von Verona und in der deutschen Niederlassung in Peterskirchen, Bayern. Das Selva-Sortiment umfasst 800 Artikel, von historischen Stilmöbeln bis zum modernen Designerstück.
Foto: Alexander Alber
Sie meinen also, dass das Land zu teure und nicht unbedingt notwendige Projekte baut?
„Eine Abwanderung aus Südtirol war nie interessant genug“, meint Philipp Selva vor dem Sitz seines Unternehmens in der Negrellistraße in Bozen.
das schneller als uns lieb ist. Wir hätten hier eine Top-Kombination aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Küchen, die aber leider zu wenig geschätzt und damit auch nicht genutzt wird. Wir können uns ein Beispiel an der Schweiz nehmen: Dort schafft man es auch mit vier verschiedenen Sprachen, dass sich jeder als Schweizer fühlt. Diese Synergie wird in der Schweiz auch erkannt und wirtschaftlich genutzt. Wird in Südtirol der Föderalismus effektiv eingeführt, wird es ein böses Erwachen geben.
Sind Sie also der Meinung, dass die Südtiroler Wirtschaftspolitik auf dem Holzweg ist?
Es ist sicher nicht einfach, es jedem recht zu machen. Aber ich habe immer öfter das Gefühl, dass wir tatsächlich auf dem Holzweg sind und zwar nicht nur die Wirtschaftspolitik. Ich habe den Eindruck, die Landesregierung agiert seit Jahren nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“. So wird beispielsweise seit Jahren auf Teufel komm raus gebaut.
Wenn italienische Politiker sagen, dass wir ein Volk von Opportunisten sind, dann haben sie nicht immer ganz unrecht. Ich habe den Eindruck, die Südtiroler Politiker drehen sich wie die Fähnchen im Wind. Lange Zeit haben wir nur um Fördergelder gekämpft. In Zukunft werden wir seltener in Situationen kommen, von denen wir profitieren können. Die Fördertöpfe leeren sich. Und dann wird man sich möglicherweise die Frage stellen, mit welchem Geld man in Zukunft die Bauten erhalten oder weiterfinanzieren soll. Von Italien haben wir dann wenig Unterstützung zu erwarten. Ich möchte nicht populistisch klingen, aber so wie ich die Südtiroler Politik wahrnehme, sperrt sie sich gegen vieles, was uns wirtschaftlich nachhaltig nutzen kann: gegen eine wahre Kultur- und Sprachenvielfalt, einen modernen Flughafen oder attraktive Einkaufszentren.
Südtirol Panorama April | 2009
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