Leben 4.0, Sonderheft Digitalisierung

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LEBEN 4.0 SONDERAUSGABE DIGITALISIE R U N G

Der Weg zur Digitalisierung Märkte - Marken - Maschinen - Menschen & Methoden. Plus: Finanzierung

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


S O N D E R A U S G A BE DIG ITA LIS IE RUNG

I NH ALT

01

02

03

MÄRKTE.

MARKEN.

FINANZIERUNG.

Das, was wir heute noch für Science Fiction halten, ist in 10-15 Jahren Alltag. Mit weit reichenden Konsequenzen für das Konsumentenverhalten, für Produkte, Märkte - und für Unternehmen. Über digitale Chancen und Disruption.

Das Markenimage werden nicht mehr die Unternehmen, sondern die Kunden prägen. Über die Rolle der Kunden, Omni-Channel-Marketing und neue Kundenkommunikation und warum Employer Branding so wichtig ist.

Digitale Transformation bedeutet nicht nur neues strategisches Denken, sondern neue und flexible Unternehmensstrukturen. Das kostet. Und lässt sich doch ganz einfach fi-

LEBEN 4.0 Industrie 4.0 und die Zukunft der Arbeit

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nanzieren – mit einer Menge positiver Nebenwirkungen für alle.


04

05

PFLICHT & KÜR.

TRANSFORMATION.

Unbeliebte “Hausaufgaben” wie die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen lassen sich ebenfalls positiv nutzen: für ein rundum gesünderes Unternehmen und die Finanzierung der Digitalisierung.

Daten sind eine Goldgrube - für einfachere Prozesse, neue Geschäftsfelder und ökonomisches und ökologisches Wachstum. Daten sind ganz einfach unsere Zukunft, und die beginnt jetzt. Mit den richtigen Schritten zur Digitalisierung.

August 2017

Die digitale Transformation wird unser Leben von Grund auf verändern, und das innerhalb weniger Jahre. Aussitzen gibt es hierbei nicht, denn die Digitalisierung lässt sich nicht verhindern; Experten vergleichen sie mit einem Tsunami, der auf uns zukommt. Von Wellen kann man sich mitreißen oder umherwirbeln lassen. Oder sie surfen. Darum geht es in der Sonderausgabe unseres Magazins LEBEN 4.0 zur Digitalisierung. Wir haben Lösungen entwickelt. Surfen Sie mit uns.

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MÄRKTE.

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01 Die Technologisierung wird in den kommenden Jahren nicht

Während der Mensch aus der Arbeitswelt verdrängt wird,

große Schritte, sondern Sprünge machen, und in zehn bis

steht er andererseits mehr im Mittelpunkt. Schon jetzt wird ein

fünfzehn Jahren wird unsere Welt komplett anders aussehen:

großer Teil aller Umsätze (im B2B wie im B2C-Bereich) online

wie in einem Science-Fiction-Film. Sobald noch größere Daten-

oder mobil abgewickelt. Die Innenstädte werden verwaisen, die

mengen in Echtzeit verarbeitet werden können, wird es überall

meisten Läden geschlossen: Bestellt wird fast nur noch online.

z. B. selbstfahrende, sprachgesteuerte Fahrzeuge geben. Die

Kleinere Shops werden entstehen, die lediglich die Funktion

werden vermutlich nicht mehr an Autos in der jetzigen Form

haben werden, Ware betrachten und anfassen zu können, be-

erinnern; vielleicht werden sie wie Pilze aussehen und aus intel-

stellt wird an der Ladentheke im Onlineshop des Anbieters,

ligentem, knautschbarem, ökologischem und energieerzeugen-

und statt Einkaufstüten zu schleppen, liefern die Drohnen die

dem Material sein. Einzelfahrzeuge werden sich mit anderen

Ware an, sobald wir zuhause sind. Produkte werden persönli-

zu größeren oder sehr großen Einheiten zusammenkoppeln

cher und können nach Wunsch individualisiert werden: Aus

lassen und Orte des Austausches, des Lernens oder der Freizeit-

Konsumenten werden “Prosumenten”, die aktiv auf Farbe,

beschäftigung sein. Warum nicht studieren oder Sport treiben,

Gestaltung, Ausstattung, Maße etc. Einfluss nehmen. Digita-

während man sich von Punkt A nach B bewegt?

lisierte Produktionsprozesse ermöglichen personenbezogene Fertigung in Echtzeit. Die Welt wird automatisierter, anony-

Falls man sich noch bewegen möchte, denn Reisen finden virtuell in 4D statt. Der Alltag lässt sich von zuhause aus abwickeln.

mer, aber auch individueller? Das ist einer der vielen Widersprüche, welche die Digitalisierung mit sich bringt.

Einkäufe erledigt der Kühlschrank automatisch, wobei Fleisch im Labor gezüchtet wird und Gemüse präventive Nährstoff-

Der auf uns zukommende massive Abbau von Arbeits-

komplexe enthält. Drohnen liefern Bestellungen Tag und Nacht

plätzen wird vielfach bestritten. Und tatsächlich schafft der

aus, und Haushaltsroboter oder intelligente Wohnanlagen

digitale Wandel neue Arbeitsplätze; aber für Maschinentrainer

erledigen den Rest. Die Masse der Arbeitsplätze wird in den

oder Neurolinguisten. Wegfallen wird alles, was automatisiert

kommenden 10 bis 15 Jahren wegrationalisiert1. Unser Leben

werden kann; Algorithmen ersetzen bereits Steuer- und Ver-

wird nicht mehr von Arbeit bestimmt sein. Aber wovon dann?

sicherungsfachleute, in Hotlines und Callcentern kommuniziert man mit Robotern, und Computer erstellen schneller

Laut einer Studie sind in Deutschland 59% aller sozialbersicherungspflichtigen Arbeitsplätze davon betroffen: “Die Roboter kommen. Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt. Ing-DiBa Economic Research, 2015 1

als Fachärzte komplexe Diagnosen. Wann immer Maschinen

Digitalisierung hat zwei Aspekte: Umwandlung von Dokumenten oder Prozessen in Daten, aber als Folge auch eine Transformation unseres gesamten Lebens. LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


Big Brother oder Retter in der Not? Digitalisierung kann beides. Und wird beides sein.

etwas billiger erledigen können als Menschen, wird umgestellt

Es wird aber auch positive Entwicklungen geben, und nie-

werden, mit derselben Konsequenz, mit der in den vergangenen

mand kann im Augenblick wirklich sagen, in welche Richtung

Jahren Produktion in Billiglohnländer verlagert wurde. Und mit

wir letztendlich steuern. Nur dass wir steuern müssen, und

den gleichen Konsequenzen für die hiesigen Arbeitnehmer.

zwar möglichst schnell. Intelligente Sensoren, nicht nur am Handgelenk, sondern in

Die neuen Jobs, die entstehen werden, benötigen eine viel

unserer Kleidung, in der Wandfarbe, in Lebensmittelverpa-

höhere fachliche (digitale) Qualifikation. Denn natürlich sind

ckungen oder eventuell in unserem Körper, werden uns über-

es Menschen, die den Maschinen sagen werden, was sie zu

wachen und bei Unregelmäßigkeiten oder Abweichung von

tun haben – die neue Anwendungsbereiche, neue Produkte

Normwerten automatisch Alarm schlagen. Drohnen werden

oder Algorithmen entwickeln. Zumindest bis die Technologie

Erste Hilfe leisten und Ersthelfern vor Ort (Menschen oder

so weit fortgeschritten sein wird, dass auch das von künstli-

Maschinen) anhand der an Leitstellen übermittelten Daten

cher Intelligenz erledigt werden kann. Wir sind schon mitten-

Anweisungen für die Behandlung geben. Das kann unzählige

drin in diesem Prozess, und wir alle werden bereits kurzfristig

Leben retten. Allein bei selbstfahrenden Fahrzeugen rechnet

spürbar vom digitalen Wandel betroffen sein.

man mit 100 Millionen weniger Verkehrstoten pro Jahr.

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Digitalisierung ist weder gut noch böse, sie ist das, was wir daraus machen. Im Augenblick wird sie aber eher von anderen gemacht. Laut einer Studie2 ist Deutschland gerade dabei, im weltweiten Vergleich den Anschluss in Bezug auf die Digitalisierung zu verpassen. In wichtigen Zukunftsbranchen sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig.3 D. h., wenn wir nicht jetzt aktiv werden, werden wir auch als Wirtschaftsstandort wegrationalisiert werden. Denn der technologische Fortschritt macht nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch ganze Branchen oder sogar Wirtschaftsstandorte überflüssig. Das Stichwort lautet: Disruption. Disruption bedeutet übersetzt “Bruch” oder sogar “Zusammenbruch”. Hiermit beschreibt man im Zusammenhang mit der Digitalisierung das Phänomen, dass selbst Markführer plötzlich vom Markt verschwinden, teilweise aus völlig unvermuteten Ecken und über Nacht von Innovation überholt. Weil ein besseres, kostengünstigeres, kundenfreundlicheres oder sonstwie innovativeres Konzept einen Mehrwert liefert – digital. Das können Produkte sein, wie z. B. bei Nokia, das als Marktführer von den Apple-Entwicklungen so überrollt wurde, dass die Firma am Ende an Microsoft quasi “verramscht” wurde. Dasselbe funktioniert aber auch mit Dienstleistungen: Airbnb ist z. B. eine Plattform, ein “CommunityMarktplatz”, der private Unterkünfte vermittelt.

Deutschland ist im weltweiten

Während der Fußball-WM in Brasilien sind geschätzte 75% aller Übernachtungen über Airbnb

Vergleich dabei, den Anschluss an

und nicht über große Hotelketten gebucht wor-

die Digitalisierung zu verpassen.

wenige hundert Mitarbeiter, bietet aber mehr als

Beim “Digitalisierungs-EvolutionsIndex*” liegen wir auf Platz 36, weit hinter z. B. Nigeria oder Kenia.

den. Airbnb besitzt selbst keine Immobilien, hat nur zwei Millionen Übernachtungsmöglichkeiten in 190 Ländern dieser Welt an, nur über eine Webseite. Das ist die Macht der Digitalisierung. Die Welt verändert sich. Schnell. Und braucht neue Ideen, neue Handlungsweisen, neue Umsetzungen und neues Denken. Seien Sie mit dabei.

Wir müssen handeln. Jetzt. Bhaskar Chakravorti, „Where the digital economy is moving the fastest“, veröffentlicht im harvard business review, 2015 3 Marcel Fratzscher und Klaus Hommels: Die echte Gefahr hinter dem Handelsüberschuss. Zeit online, Juni 2017 2

*Bhaskar Chakravorti, Christopher Tunnard, Ravi Shankar Chaturvedi : “Digital Planet: Readying for the Rise of the e-Consumer”, für The Institute For Business In The Global Context

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“Branding� - Markenbildung wird essentiell werden.

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M A RK EN.

02

“Konsumenten und User haben heute einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung neuer Produkte, Anwendungen und Märkte.“

“Branding” leitet sich von den Brandzeichen ab, mit denen

Durch die Digitalisierung steht jetzt der Kunde in einem

früher Rinder von ihren Besitzern gekennzeichnet wurden:

noch nie dagewesenen Maße im Mittelpunkt. Nicht mehr das

meine Marke, mein Besitz. Heute trägt man “Brand”- Zeichen

Unternehmen bestimmt das Markenimage und damit den Mar-

großer Firmen freiwillig – in Form von Markenlogos auf

kenwert, sondern das Internet. Denn nicht “nur” die tatsäch-

T-Shirts, Schuhen oder Autos – und wird so zum unbezahlten

lichen Kunden, sondern jeder kann in social media-Kanälen

Werbeträger. Das funktioniert immer dann, wenn das

oder Foren bewerten. Pepsi musste gerade nach einem

Markenimage den Träger besser, cooler, schlauer oder sonst-

“Shitstorm” einen sehr teuren Werbespot zurückziehen;

wie besser wirken lässt. Der Wert eines Produkts hat damit

der CEO entschuldigte sich zur Schadensbegrenzung öffent-

einen starken psychologischen und emotionalen Anteil.

lich. United Airlines tat das nicht bzw. viel zu spät, nachdem

Das Markenimage bestimmt deshalb unmittelbar den Wert ei-

bekannt wurde, dass Passagiere gegen ihren Willen Flugzeu-

ner Marke, und den seiner Produkte: Für ein Paar Louboutin-

ge hatten verlassen mussten, unter anderem ein Paar, das

Pumps oder ein iPhone zahlt man selbstverständlich mehr

zur eigenen Hochzeit wollte, d. h. einen wunderbaren Anlass

als für ein No-Name-Produkt. Deshalb haben Firmen in den

zu hoher Emotionalität lieferte. United Airlines verlor an der

letzten Jahrzehnten sehr viel Geld in den Aufbau ihres Bran-

Börse 3,8 % an Aktienwert und vernichtete so kurz einmal

dings und ihres Markenimages gesteckt. Das Bild einer Marke

800 Millionen US-Dollar; und hat dem Markenimage auf Jahre

wurde bisher vom Unternehmen geplant und bestimmt. Das

hinaus beträchtlich geschadet.

ist im Zeitalter der Digitalisierung vorbei, denn Marketing und Vertriebswege haben sich grundlegend verändert.

Nicht nur mit Negativkommentaren tragen User und Kunden zum Markenimage bei. Marketing 4.0 zielt darauf ab,

Früher wurden Produkte nach einem einfachen Modell ver-

Kunden zu Freunden, zu Fans oder zu Markenbotschaftern zu ma-

kauft: Das Unternehmen bestimmte Produktion und Vertrieb,

chen. Und auch hier ist es der emotionale Aspekt, der diesen

der Kunde kaufte das fertige Produkt in einem Supermarkt oder

(unausweichlichen) Trend gefährlich macht. Denn offensicht-

dem Laden um die Ecke. Die Vertriebsstrategien vieler Unter-

lich gelingt es nicht einmal großen Firmen mit Millionen-Dollar-

nehmen beruhen noch heute auf diesem Modell. Der Extrem-

Werbe-Etats und einem bislang positiven Image, ihre Karten

fall wurde im Sozialismus praktiziert, als Produktionsquoten

richtig auszuspielen. Das ist aber die Zukunft des Marketing,

festgelegt und 10-Jahres-Vorräte an Produkten hergestellt

denn der “Prosumer” (von Producer/ Produzent und Consu-

wurden, ohne nach tatsächlichem Bedarf, Kundenwünschen

mer/ Konsument) steht im neuen, kundenzentrierten Marke-

oder Design zu fragen; Pech, wer etwas anderes wollte.

ting und auch dem Produktionsprozess klar im Mittelpunkt.

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Die Digitalisierung wird sowohl das B2C- als auch B2BBusiness grundlegend verändern. Unternehmen müssen sich jetzt neu als Marke aufbauen, auch im Hinblick auf ihr Image und den Fachkräfte-Wettbewerb (Employer Branding).

chnIm neuen Vertriebsmodell werden Unternehmen quasi zum

Kaufentscheidungen werden zunehmend weniger am Messe-

Dienstleister für die Erfüllung von Kundenwünschen. Die sind

stand oder bei einem Vertreterbesuch getroffen. Während Kalt-

individueller, ökologischer und preisorientierter, als es vielen

akquise früher zumindest bei jedem zehnten Kontakt erfolg-

Firmen recht sein dürfte. Vergleichsportale ermöglichen in

versprechend war, liegt die Quote heute bei ca. 3 Prozent. Ein

Sekundenschnelle einen Produkt- und Preisvergleich, Inhalts-

klares Auslaufmodell, das ebenfalls von digitalen Plattformen

stoffe werden per App abgeklärt und was den Produktnutzen

und B2B-Portalen wie XING, Linkedin etc. abgelöst wurde.

angeht, muss man nicht mehr den Aussagen des Unternehmens

B2B-Marktplätze gibt es für verschiedene Branchen, Regionen

glauben, sondern geht nach der Anzahl der Sterne der Kunden-

und Zielsetzungen. Wenn man den Businesspartnern nicht

bewertungen. Psychologische Studien haben gezeigt, dass

mehr persönlich begegnet, verlässt man sich auch hier auf

potentielle Kunden sogar Forumsbeiträgen mit Rechtschreib-

Bewertungen zufriedener Kunden oder erlebt den Abschre-

fehlern mehr glauben als Firmenaussagen.

ckungseffekt von unzufriedenen.

Marketing, Produktentwicklung und Vertrieb werden sich

Einen weiteren Aspekt der Digitalisierung muss das B2B-

kurzfristig komplett umstellen müssen. Firmenwebseiten oder

Business zusätzlich beachten: Indirekt bleibt die Abhängigkeit

-shops haben nur noch eine Funktion: nach einer anderswo ge-

vom Endkunden. Brechen einem B2C-Auftraggeber nach ei-

troffenen Kaufentscheidung einen schnellen Kauf zu ermög-

ner schlecht konzipierten Marketingkampagne die Kunden

lichen. Kundenkontakt findet in Zukunft auf den social-media-

weg oder wird eine ganze Branche von einem disruptiven Ge-

Kanälen statt. Je besser ein Unternehmen seine Zielgruppe

schäftsmodell betroffen, sind auch deren B2B-Partner mitbe-

kennt, desto genauer kann es Kundenwünsche bereits in der

troffen. Umgekehrt kann man sich natürlich als stärkerer Part-

Produktentwicklung berücksichtigen; desto besser kann es

ner (und Marke) bei der digitalen Transformation erweisen,

sein Markenimage auf die Zielgruppe ausrichten, Trends auf-

wenn man im B2B auch digitale Lösungen liefert; z. B. nicht nur

fangen, Fehler ausbügeln und Vertrauen aufbauen. Denn das

Sensoren, sondern auch das Know-How, wie ein Kunde aus

wird Marketing 4.0 ausmachen: “Social Selling”. Nur so werden

den gelieferten Sensoren eine höhere Wertschöpfung, ein neu-

aus anonymen Kunden Fans und Markenbotschafter – die po-

es Produkt oder mehr Kundenzufriedenheit generieren kann.

sitive Bewertungen schreiben, Videos mit Anwendungs- und

Kurz: Die Digitalisierung wird an niemandem vorbeigehen,

Erfahrungsberichten posten und im Ernstfall “ihre” Marke bei

und wir haben in Deutschland bereits Aufholbedarf. Marken-

Angriffen verteidigen. Deshalb dreht sich alles um die Kunden,

image, Markenbotschaft, Produktentwicklung und Kunden-

und Marketing und Vertrieb müssen auf sie ausgerichtet sein.

kontakte müssen neu gedacht und strategisch – digital – geplant sowie auf die neue Rolle der Kunden und Endkunden ausge-

All das ist Teil des neuen strategischen Denkens, das die

richtet werden. Digitalisierung bedeutet auch Vernetzung,

Digitalisierung von Unternehmen verlangt. Und es betrifft

in diesem Fall eine durchgehend strategisch ausgerichtete und

alle Bereiche, sowohl B2C als auch B2B. Denn für B2B gelten

psychologisch ausgefeilte Einheit aus Produktentwicklung, Mar-

durch die Digitalisierung dieselben psychologischen Mecha-

keting und Vertrieb sowie dem Firmenimage, denn das “kauft”

nismen und dieselben Marktnotwendigkeiten.

der Kunde mit, und zukünftige Mitarbeiter.

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Die Kaufentscheidung fällt sowohl im B2B als auch im B2C zunehmend außerhalb von Firmenwebseiten, Läden oder Onlineshops, nämlich beim Lesen von Erfahrungsberichten, auf Bewertungsportalen etc. Markenimage und der Kaufanreiz können nicht mehr direkt vom Unternehmen bestimmt werden. Die Marke ist das, als was der Kunde sie wahrnimmt und kommuniziert.

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03 In einer 2015 veröffentlichten Studie des Global Center for Digital Business Transformation (DBT Center) heißt es: “Aufgrund der digitalen Transformation werden sich schätzungsweise 40 Prozent der Unternehmen in jeder der untersuchten Branchen in einem völlig veränderten Wettbewerbsumfeld wiederfinden, und zwar innerhalb der kommenden fünf Jahre.”4 Was diejenigen Unternehmen in erhebliche Schwierigkeiten bringt, die sie sich nicht verändern, anpassen und schnell genug reagieren können. Die Macher der Studie werden in ihrer Zusammenfassung sehr deutlich; sie sagen, dass digitale Disruption in den nächsten fünf Jahren 40 Prozent der heutigen im Top 10-Bereich etablierten Unternehmen in der Industrie verdrängen wird. Und dass trotzdem fast die Hälfte der befragten Unternehmen das Thema Digitalisierung nicht angeht. „Nicht nur die Geschäftsmodelle verändern sich, sondern auch die Wertschöpfungsketten und Produktangebote. Digitalisierung verändert nicht nur Branchen, sondern lässt auch die Grenzen dazwischen verschwinden”, sagt Michael Wade, Director des DBT Center und Professor of Innovation and Strategy beim International Institute of Management Development (IMD). Digitalisierung aussitzen oder vermeiden funktioniert auf keinen Fall. Im Rahmen einer Studie der Innovation Alliance zur „Psychologie der Digitalisierung“5 wurden in Deutschland 500 Entscheider in mittelständischen Unternehmen zur Digitalisierung im Unternehmensalltag befragt. Das Ergebnis: 18% sahen sich am Anfang, 37% bei ersten Schritte zur Umsetzung, lediglich 27 % setzen sich intensiv mit der Digitalisierung auseinander. Und nur 12% waren der Meinung, dass sie bereits die Hälfte des Weges zur Digitalisierung geschafft hätten. Was hält Unternehmer also davon ab, das Thema jetzt aktiv anzugehen? Drei Themenbereiche stehen im Vordergrund: 1. Digitalisierung ist Chefsache und beginnt in den Köpfen der Entscheider. Sind diese nicht IT-affin, mit Alltagsgeschäft bereits überlastet oder haben keine flexiblen Unternehmensstrukturen aufgebaut, d. h. auch ihre Mitarbeiter nicht auf ihrer Seite, wird Digitalisierung nicht stattfinden. Oder zu spät, nicht gezielt oder umfassend genug. Digitalisierung erfordert Flexibilität, Kooperation und Vernetzung, entsprechend müssen oft neue Firmen- und Verantwortungsstrukturen geschaffen werden. Oft gibt es keinen Plan, wo man beginnen könnte. 2. Mangelndes Wissen. Der erste Schritt sollte eine Bestandsaufnahme und Standortanalyse sein. Ben Schneider drückt es in seinem Artikel “Drei Gründe, warum die Digitalisierung für den Mittelstand wichtig ist”6 sehr deutlich aus: “Ohne Digitalisierung droht der Mittelstand zu verschwinden.” Statt direkt teure Experten ins Unternehmen zu holen, sind oft gezielte Ausbildungen effektiver, die Mitarbeiter in kurzer Zeit fit für digitale Themen machen. Wichtig ist aber vor allem, eine ganzheitliche Strategie für alle Unternehmensbereiche zu entwickeln.

Digitalisierung kostet. Aber mit dem richtigen Konzept lassen sich alle Maßnahmen rund um die Digitalisierung quasi aus Bordmitteln finanzieren. LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


FINANZIERUNG.

3. Finanzierung. Denn natürlich kostet Digitalisierung: Geld,

ausfallen) beziffern den ROI auf bis zu 1:208. D. h., Sie investie-

Ressourcen, Zeit. Hierfür haben wir ein Modell entwickelt, mit

ren, bekommen aber deutlich mehr Geld als Ihre Investition zurück

dem Unternehmer gleichermaßen den digitalen Datenbereich

und können damit weitere Maßnahmen finanzieren, die wieder

voranbringen, aber auch ihr Unternehmen entsprechend um-

Geld zurückfließen lassen. Wir nennen das: Finanzierungsspirale.

strukturieren und die Mitarbeiter mit ins Boot holen können.

Aus einer Anfangsinvestition wird so das Budget für ein strategisches Langzeitprojekt, das gleich drei Fliegen mit einer Klappe

Das Konzept beruht auf einer Anschubfinanzierung, um aus

schlägt, nämlich die Umstrukturierung zu einem gesunden,

dem Return on Investment (ROI) dieser Investition ein Budget

innovativen und digitalen Unternehmen mit leistungsfähigen,

für die weiteren Schritte zu kreieren. Betriebliches Gesundheits-

motivierten Mitarbeitern.

management (BGM) hat laut einer Metastudie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) von 20157, für die mehr als 2400 Studien ausgewertet wurden, einen ROI von durchschnittlich 1:4 – z. B. durch die eingesparten Fehlzeiten. Laut iga-Report ergibt sich aus Investitionen in Arbeitsschutz noch einmal ein (zusätzlicher) ähnlich hoher ROI. Einzelne Studien (die je nach durchgeführter BGM-Maßnahme und Branche unterschiedlich

4 Cisco Systems GmbH Pressemeldung, 2015: “Digitale Transformation wirft 40 Prozent der Unternehmen zurück oder verdrängt sie völlig” 5 . Innovation Allianec, 2017: Die Psychologie der Digitalisierung: Wie sich Digitalisierung für den Mittestand anfühlt 6 Ben Schneider: “Drei Gründe, warum die Digitalisierung für den Mittelstand wichtig ist”; 2017. Veröffentlicht in magazin-klickrent,de 7 iga.Report 28: “Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention”, 2015 8 Rolf Baumanns, “Unternehmenserfolg durch betriebliches Gesundheitsmanagement. Nutzen für Unternehmer und Mitarbeiter. Eine Evaluation. 2009

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Nutzen Sie Geld, das bereits in Ihrem Unternehmen verfügbar ist, um die Maßnahmen für Digitalisierung und Gesundheit zu finanzieren. Die durchschnittlichen Krankheitskosten pro Arbeitnehmer belaufen sich laut einer Studie auf auf mindestens 3.591 Euro jährlich. Wie wäre es, einen Großteil dieses Geldes in sinnvolle und ertragreiche Maßnahmen zu stecken? Die Fehlzeiten in Deutschland stiegen seit 2006 um 75%,

heit, Fluktuation oder die Zunahme von Stress, die vielleicht

was für die Volkswirtschaft einen Verlust von 225 Milliarden €

nicht unmittelbar zu Erkrankungen führen, aber zu sinkender

bedeutet . Krankheitskosten werden für unausweichlich gehal-

Produktivität, höheren Fehlerraten oder geringerer Quali-

ten, schlucken aber immer größere Teile des gesamten Budgets.

tät oder Menge der produzierten Ware. Auch Absentismus

Wenn man Kennzahlen für Krankenstand oder Ausfall- bzw.

und Präsentismus (siehe Text rechts) führen zu verdeckten

AU-Tage erhebt, bilden diese nur einen Teil des Problems ab.

Kosten, die durch effektive Maßnahmen des Gesundheitsma-

Krankentage verursachen Zusatzkosten nicht nur durch Lohn-

nagements und nachhaltiger Gesundheitsförderung eingespart

fortzahlungen, sondern auch durch Störungen der Arbeits-

werden können. Ebenso stehen AU-Tage in einem engen Zusam-

abläufe und Planungen, Kosten für die Einarbeitung anderer

menhang mit Führungskräfteverhalten, Prozessorganisation

Mitarbeiter, Kompetenzverlust sowie Umsatzausfall oder so-

oder auch mangelnder Wertschätzung. Eine Studie von Roland

gar Verlust von Aufträgen oder Kunden.

Berger hat ergeben, dass durch Betriebliches Gesundheits-

Und selbst das ist noch nicht alles. Der offizielle Krankenstand

management die Fehlzeiten bis 40% reduziert werden können10.

9

mit rund 4% klingt relativ niedrig, erfasst jedoch nicht dahinter verborgene Faktoren wie z. B. innere Kündigung, Unzufrieden-

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9

Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK Roland Berger Strategy Consultants, “think: act CONTENT”

10


Kosten durch Krankheits- oder Arbeitsausfalltage sind nur die Spitze des Eisbergs, die eigentlichen Kosten liegen sehr viel höher. Hier existiert ein ungenutztes Budget in Milliardenhöhe. Krankheitsbedingte Fehlzeiten führten allein 2014 volkswirtschaftlich zu einem Produktionsverlust von rund 57 Milliarden Euro bzw. einem Verlust an Arbeitsproduktivität (Ausfall an Bruttowertschöpfung) von 90 Milliarden Euro11. Wir haben nachfolgend ein paar der Hauptfaktoren zusammengestellt, mit deren Hilfe nach einer Anschubfinanzierung und geziel-

1 2 3 4

ten Maßnahmen massiv Geld eingespart und damit ein BGM- und Digitalisierungsbudget auf die Beine gestellt werden kann. Stressreduktion. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Stress als “die Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts” und führt 70% aller Krankheiten ursächlich auf Stress zurück. D. h., 7 von 10 Krankheitstagen wären durch besseres Stressmanagement vermeidbar – bzw. 70% der Krankheitskosten. Hier setzen wir mit einer hoch effektiven Stressreduktionsmethode an, die wissenschaftlich nachweisbar innerhalb von einer Viertelstunde das Stresslevel der Mitarbeiter signifikant senkt und gleichzeitig nachhaltig zur Stressreduktion motiviert. Sie sehen also innerhalb kürzester Zeit den Erfolg Ihrer Investition, und das zum Preis von weniger als einem AU-Tag. Absentismus. Damit bezeichnet man Fehlzeiten, die nicht auf Krankheit zurückzuführen sind, sondern auf mangelnde Motivation, innere Kündigung. Ursachen sind z. B. das bereits erwähnte Führungsverhalten, wenig Anerkennung oder Entwicklungsmöglichkeiten etc. Prof. Badura weist auf Entwicklungen innerhalb der Unternehmen hin12, die – durch die Digitalisierung noch verschärft – gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen wie: Verlust an Vertrauen in das Unternehmen, eine Verschlechterung des Betriebsklimas etc. Auch eine hohe Fluktuationsrate ist ein klares Warnsignal. Die Einführung von ganzheitlichen BGM-Maßnahmen baut Vertrauen und Motivation wieder auf. Präsentismus. Völlig unterschätzt wird der Kostenfaktor von Arbeitnehmern, die krank zur Arbeit kommen. Laut

einer Studie13 verliert die deutsche Volkswirtschaft jährlich durch Präsentismus ein Zehntel des Bruttoinlandsprodukts, d. h. 225 Milliarden €. Die durchschnittlichen Kosten, die deutschen Unternehmen durch krankheitsbedingte Fehlzeiten entstehen, liegen bei 1199 Euro pro Jahr und Mitarbeiter. Die Präsentismuskosten liegen mit 2399 Euro etwa doppelt so hoch (laut Baase sogar bei 6771 $ pro Mitarbeiter/ Jahr). Gründe für Präsentismus sind z. B. Angst vor

Arbeitsplatzverlust oder beruflichen Nachteilen, Pflichtgefühl gegenüber Kollegen etc. Auch hier setzt unser Konzept an. Burnout und psychische Erkrankungen sind ein weiterer massiver und vermeidbarer Kostenfaktor. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile die zweitwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. 2011 wurden bundesweit 59,2 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen registriert. Das bedeutet eine Zunahme von mehr als 80 Prozent innerhalb von 15 Jahren14. In diesem Bereich ist Prävention, sowohl im Hinblick auf die Vermeidung von Kosten als auch persönlichem Leid, enorm wichtig. Im Rahmen unserer innovativen Stressreduktionsmethode erstellen wir eine wissenschaftliche 85-Risikopunkte-Evaluierung, um eine Burnoutgefährdung frühzeitig zu erfassen.

Zur optimalen Nutzung der “Finanzierungsspirale” können zusätzlich noch die betrieblichen Versorgungssysteme (Betriebliche Altersversorgung/ BAV) für die Mitarbeiter genutzt werden. “Die Deutsche Bundesbank weist die Unternehmen ausdrücklich auf diese Möglichkeit hin. Besonders nach den letzten Beschlüssen zur “Nahles-Rente” kann man damit für Unternehmen ein langfristig nutzbales Finanzierungspotential aufbauen. Motivation, Stress-/ Angstreduktion und Mitarbeiterbindung auf der einen Seite, Liquiditätsbeschaffung, Haftungsreduzierung und unternehmerische Selbstbestimmung auf der anderen Seite, stärken Unternehmen und wappnen sie für die zukünftigen Veränderungen der Arbeitswelt”, erläutert Paul Jakubczyk von der PCD GmbH das Konzept. 11 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit. 2016 12 Badura (2007) Fehlzeiten Report 2006. Springer, Heidelberg 13 booz&co “Vorteil Vorsorge – Die Rolle der betrieblichen Prävention für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland“, 2011 14 TK Gesundheitsreport & KKH-Allianz & WHO & Stressreport Deutschland, 2012

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PFLICHT & KÜR

Digitalisierung betrifft eine Firma in allen Bereichen, auch wenn man zuerst meist an Daten und Computer denkt. Digitalisierung ist nicht nur Chefsache im Hinblick auf Entscheidungen und Budgets, die digitale Zukunft erfordert anderes Denken, gemeinsames Arbeiten und neue Arbeitsmodelle. Im Grunde geht es darum, neue Strukturen zu initiieren, mit denen ein Unternehmen den Herausforderungen begegnen kann, welche durch die Digitalisierung auf alle zukommen werden – unabhängig von Branche oder Firmengröße. Deshalb spricht man auch vom “digitalen Wandel”, oder besser: der “digitalen Transformation”. Und die beginnt zwar auf der Chefetage, lässt sich aber nur dann durchführen, wenn auch die Mitarbeiter bereit sind, die Veränderungen mitzumachen oder sogar mitzugestalten. Das heißt, sie müssen gesund, motiviert und flexibel sein. Zwei Fragen können dabei helfen, die aktuelle Situation einzuschätzen. Stellen Sie sich folgende Szenarien vor:

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1 2

Ihre Firma wird im jetzigen Zustand durch innere oder äußere Umstände, auf die Sie keinen direkten Einfluss haben, starken Belastungen ausgesetzt. D. h., die Konkurrenz kommt mit einem neuen, besseren Produkt auf den Markt (Disruption) oder Mitarbeiter mit einer zentralen Kompetenz (fachlich oder sozial) fallen durch Krankheit langfristig aus oder gehen in Rente. Was geschieht? Sie haben – als Geschäftsführer oder Angestellter in Ihrem Unternehmen – die innovative Idee, die Ihr

Unternehmen dank Disruption zum Marktführer machen könnte. Könnten Sie die Idee in Ihrem Unternehmen kommunizieren und umsetzen?

Falls Sie beide Fragen nicht aus dem Stand heraus positiv beantworten können, besteht Handlungsbedarf.


04 Digitalisierung und Betriebliches Gesundheitsmanagement

haft gestiegenen Anzahl von Arbeitsausfällen geführt hat:

klingen zunächst einmal vielleicht wie unangenehme Hausauf-

“Die Zahl der Burnout-bedingten Krankheitstage in deut-

gaben. In Wirklichkeit bieten beide dringend benötigte Lösun-

schen Unternehmen hat sich innerhalb von nur sechs Jahren

gen für bestehende, aber auch für zukünftige Probleme. Nicht

(2004 bis 2010) laut Angaben des Wissenschaftlichen Insti-

alles ist dabei optional. Digitalisierung wird sich nicht vermeiden

tuts der AOK fast verneunfacht. Der Trend nimmt weiter zu:

lassen, aber auch Betriebliches Gesundheitsmanagement ist

Gemäß des DAK Gesundheitsreports von 2013 stieg die Zahl

teilweise bereits Pflicht, nicht Kür. Z. B. ist seit 2013 im

der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankun-

Arbeitschutzgesetz verankert, dass Unternehmer verpflichtet

gen im Zeitraum von 1997 bis 2012 um 165 Prozent an (DAK

sind, für ihre Mitarbeiter eine Gefährdungsbeurteilung psychi-

Gesundheitsreport 2017: 17,1 Prozent der Ausfalltage entfal-

scher Belastungen durchzuführen . Im Gesetzestext heißt es

len auf psychische Erkrankungen, d. h. 246,2 Ausfalltage pro

hierzu: “Der Arbeitgeber muss das Ergebnis der Gefährdungs-

100 Mitarbeiter).”16

15

beurteilung, die abgeleiteten Maßnahmen und die ÜberprüEine frühzeitige Erfassung der psychischen Belastungen und

fung der Wirksamkeit dokumentieren.” Die Übergangsfrist nach Einführung des Gesetzes ist abge-

ein Einführen entsprechender Maßnahmen könnte diesem

laufen, entsprechend nehmen die Kontrollen zu. Neben Geld-

Trend Einhalt gebieten; vor genau diesem Hintergrund wur-

bußen und in besonders schweren Fällen sogar Freiheitsstrafen

de das Arbeitsschutzgesetz um den Faktor der psychischen

können Sozialversicherungsträger nach §110 SGB VII Re-

Belastungen erweitert. Die psyGa schreibt: “Während psychi-

gressforderungen für Schäden verlangen, die durch grob fahr-

sche Erkrankungen vor 20 Jahren noch nahezu bedeutungs-

lässiges Handeln entstanden sind. Trotzdem ergab die “Gefähr-

los waren, sind sie heute dritthäufigste Diagnosegruppe bei

dungsbarometer-Studie 2016” des EO Instituts, dass

Krankschreibung bzw. Arbeitsunfähigkeit.17 [...] Besondere

sich 25% der befragten Unternehmen noch nicht einmal

Bedeutung und Brisanz erhalten psychische Erkrankungen

über die gesetzliche Verpflichtung informiert hatten

auch durch die Krankheitsdauer: Die durchschnittliche Dauer

36% der Unternehmen die Verpflichtungen kennen, sie

psychisch bedingter Krankheitsfälle ist mit 36 Tagen dreimal

jedoch nicht umsetzen und

so hoch wie bei anderen Erkrankungen mit 12 Tagen.”18

8% sie “in Kürze” durchführen wollten.

Und: “Zwischen 1993 und 2015 stieg der Anteil von Personen,

• •

Das bedeutet, dass zwei Jahre nach Einführung des Gesetzes

die aufgrund seelischer Leiden frühzeitig in Rente gingen, von

69% der Unternehmen mit der Durchführung der Gefährdungs-

15,4 auf 42,9 Prozent. Gegenüber dem Jahr 2000 entspricht

beurteilung psychischer Belastungen noch nicht einmal begon-

dies einer Steigerung der Fallzahlen um über 40 Prozent.”19

nen hatte. Dies ist eines der Beispiele, wie potentielle Einsparmöglichkeiten als Kostenfaktoren fehlinterpretiert werden. Ein Blick in die Statistik der Krankheitstage zeigt nämlich, dass psychische Belastungen in den letzten Jahren zu einer sprung-

§ 5 Abs. 3 des Arbeitsschutzgesetzes

15

Katrin Klink, Sylvia Stölp: Burn-out: Eine neue Sichtweise. Früherkennung und verschiede ne Phasen aus der Perspektive der Herzratenvariabilität; veröffentlicht in der CO.med 2017 17 BKK Gesundheitsreport 2016, S. 59 18 BKK Gesundheitsreport 2016, S. 47 19 Deutsche Rentenversicherung Bund: Rentenversicherung in Zeitreihen 2016, S. 111 20 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2011 16

Die direkten Krankheitskosten für psychische Erkrankungen liegen bei 16 Milliarden Euro pro Jahr. Die indirekten Kosten sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt.20 LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


Im Idealfall greifen Digitalisierung und Gesundheitsmanagement nahtlos ineinander und finanzieren die Transformation zu einem gesunden, digitalen Unternehmen der Zukunft. Befragungen haben ebenfalls gezeigt, dass die Gefährdungs-

tung, Motivation sowie Lösungsorientierung im Vordergrund

beurteilung psychischer Belastungen in den meisten Unter-

stehen und der Willen der Geschäftsleitung sichtbar werden,

nehmen als isolierte Maßnahme betrachtet und behandelt

Verbesserungen anzugehen. In der Praxis muss eine Win-

wird. Dabei ist sie ein gutes Beispiel dafür, wie strukturelle,

Win-Situation geschaffen werden: Das Unternehmen braucht

vernetzte Aktionen des Betrieblichen Gesundheitsmanage-

die Unterstützung der Mitarbeiter, um sich in Richtung Digita-

ments direkt mit Digitalisierung, Innovation, Firmenwachstum

lisierung zu bewegen. Gleichzeitig wollen die Mitarbeiter

und vor allem der “Finanzierungsspirale” ineinandergreifen.

sehen, dass von der Firmenleitung Anstrengungen unternommen werden, um die Situation der Arbeitnehmer zu verbes-

Oft wird in Unternehmen, welche die Gefährdungsbeurteilung

sern. Realistisch gesehen sitzen beide Parteien in einem Boot:

überhaupt durchführen, einfach ein Fragebogen an die Mitar-

Ohne Umstellung auf ein digitales Unternehmen droht Arbeits-

beiter verteilt. Diese sind u. a. im Internet zu finden, bergen aber

platzverlust bzw. die Gefährdung des gesamten Unternehmens.

ein deutliches Risikopotential: noch unzufriedenere Mitarbei-

Die Digitalisierung kann jedoch Zeit und Kosten ersparen, die

ter. Denn wenn nach Belastungsfaktoren oder Verbesserungs-

Produktivität erhöhen, neue Wertschöpfungsketten ermögli-

möglichkeiten gefragt, anschließend jedoch nichts unternom-

chen, Arbeitsprozesse erleichtern und so Arbeitsplätze erhal-

men wird, ist hinterher die Lage im Betrieb noch schlechter.

ten und sogar neue schaffen.

Sinnvoll angelegte Fragebögen zielen auf eine Ist-Soll-Beurteilung ab: Die Mitarbeiter sollen den Istzustand beschreiben,

Deshalb greifen Digitalisierungsmaßnahmen und Konzepte

aber auch Lösungsvorschläge für Verbesserungen bzw. Not-

zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement wunderbar inein-

wendigkeiten für Veränderung aufzeigen (Sollzustand). In der

ander. Unser Konzept der “Finanzierungsspirale” beginnt mit

Praxis klafft beides oft auseinander, wird aber durch die Be-

Stressreduktions- und Motivationsmaßnahmen beim Arbeit-

fragung noch einmal deutlich gemacht. Wenn dann von Firmen-

nehmer, kann auf Wunsch die psychische Gefährdungsbeur-

seite nichts passiert, steigen Frustration und Demotivierung.

teilung und Burnout-Prophylaxe integrieren und liefert zudem

Bei der Durchführung von Befragungen sollten deshalb Bera-

Change-Management-Input für die Unternehmensführung.

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


Die massiv ansteigenden Zahlen für psychische Erkrankungen

Veränderungen müssen daher geplant und begleitet werden,

zeigen, dass ein großer Prozentsatz derArbeitnehmer schon jetzt

auf struktureller, digitaler und natürlich menschlicher Ebene.

am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt ist. Auch Ziele

Den digitalen Umstieg schafft man nur mit qualifizierten und

wie mehr Wachstum und Produktivität bedeuten eine höhe-

motivierten Fachkräften. “Wenn dauerhaft Fachkräfte fehlen,

re Arbeitsverdichtung. Die Digitalisierung führt während der

gehen Wachstum und als Folge auch Jobs für Geringquali­

Umstellung der Unternehmen auf “Digitale Intelligenz” zu

fizierte verloren. [...] Den drohenden Verlust an Wirtschafts-

noch mehr Belastungen. Bestehende Kompetenz und Qua-

wachstum beziffert Prognos auf 4.600 Milliarden EUR bis

lifikation kann entwertet werden, was Angst und Frust aus-

2030.”, schrieb McKinsey Deutschland bereits 2011.21

löst. Besonders bei Firmen, bei denen Entlassungen an-

Nicht nur alte Vertriebs- oder Marketingmodelle werden im

stehen, ist es wichtig, die Übergangszeit aktiv zu gestalten.

Rahmen der Digitalisierung bei dem Übergang zu Industrie 4.0

Michael Schurr von lq4you sagt: “Die Unternehmen müssen

bzw. Arbeiten 4.0 zu Auslaufmodellen. Auch Führung muss

dann sehr schnell klare Signale setzen, wer bleiben wird und

strategisch anders gedacht werden. Vertikale Führungsformen

wer gehen muss. Man muss sich darüber im Klaren sein,

werden von horizontalen Teams mit mehr Freiraum, aber auch

dass dabei langjährige soziale Bindungen zerstört werden

mehr Verantwortung abgelöst. Neue, familienfreundlichere

und selbst diejenigen, die eine Entlassungswelle “überleben”,

Arbeitszeitmodelle werden ebenso unverzichtbar wie eine gut

traumatisiert sind. Auch Firmenfusionen oder das Zusammen-

funktionierende betriebliche Gesundheitsfürsorge, Weiter-

legen verschiedender Abteilungen müssen begleitet werden.

bildungsmöglichkeiten sowie ein Leitbild, das Werte, Wert-

Ich habe Kunden, bei denen Kollegen aus ehemals konkurrie-

schätzung, Ökologie und mehr Lebensqualität für alle zum Leit-

renden Firmen plötzlich als Kollegen zusammenarbeiten sollen,

faden für das gesamte Unternehmen macht.

ohne dass das Alltagsgeschäft vernachlässigt werden darf.

Mitarbeitermotivation wird schon kurzfristig zu einem zentralen

Das funktioniert so natürlich nicht.”

Faktor für Wachstum oder Überleben von Unternehmen werden.

Tipp

21

McKinsey Deutschland: “Wettbewerbsfaktor Fachkräfte. Strategien für Deutschlands Unternehmen”, 2011

Arbeitsschutzsoftware kann Ihnen die Durchführung erheblich erleichtern. In professionellen Varianten erhalten Sie einen kompletten Arbeitsschutz-Service als Web-Portal, der einen Überblick liefert über das, was getan werden muss. Sie werden damit u. A. automatisch auf anstehende Termine aufmerksam gemacht und können zur Dokumentation eigene Dokumente einpflegen. Nicht vergessen: Arbeitsschutz ist Pflicht, auch die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen.

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


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TRANSFORMATION.

05

“Ein Großteil der deutschen Unternehmen wird untergehen innerhalb der nächsten fünf Jahre, weil sie überhaupt nicht kapiert haben, was es mit diesem digitalen Wandel auf sich hat.“ Kerstin Hoffmann

Der Begriff „Digitalisierung“ ist missverständlich, da eigent-

Ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung ist die Vernetzung.

lich zwei verschiedene Ebenen damit beschrieben werden.

Daten sind dann wertvoll, wenn sie Neues und Größeres er-

Einerseits ist Digitalisierung die Umwandlung analoger Infor-

möglichen. Papier digital archiviert zu haben, spart Zeit und

mationen und Prozesse in digitale Daten, z. B. das Einscannen

ist sicher ein Vorteil. Aber wobei es beim nächsten Schritt der

von Akten oder Büchern/ Bibliotheken auf Datenträger oder

Digitalisierung geht ist, Daten so zu vernetzen und benutzen,

andere Formen digitaler Speicherung, oder auch der Transfer

dass Werte oder neue Produkte daraus entstehen. Nehmen

von Audioklängen in eine Sounddatei. Digitale Daten sind leich-

Sie als Beispiel Kundendaten. Bisher hat man darunter die Kon-

ter verfügbar, benötigen weniger physischen Platz und können

taktdaten verstanden; vielleicht hatte man auch noch einen

leichter verbreitet und verarbeitet werden, deshalb wird sich

Überblick über die Bestellungen der vergangenen Monate.

der Prozess der Digitalisierung immer weiter ausweiten.

Mit Hilfe digitaler Technologien könnte man jedoch die vorlie-

Durch die zunehmende Verwendung digitaler Geräte verän-

genden Daten noch viel umfangreicher verwenden, denn sie

dern sich jedoch auch Prozesse, Produkte, Ereignisse, Kom-

sagen eine Menge über die Person, ihre Vorlieben und Gewohn-

munikation oder Interaktion. Die Digitalisierung (eigentlich

heiten aus, die sich alle marketingtechnisch nutzen, d. h. zu Geld

also: die Folgen der Digitalisierung) ist dabei, alle Lebens-

machen ließen. Mathematische Algorithmen ermöglichen es

bereiche zu erfassen und bedarf daher einer umfassenden

Google, gezielt Anzeigen einzublenden, die dem Käuferinteres-

Anpassung in Industrie, Fertigung, Dienstleistung, Marketing

se entsprechen, um so die Bestellwahrscheinlichkeit zu erhöhen.

etc. Deshalb spricht man auch von „Digitalem Wandel“ bzw.

Dasselbe könnte eine entsprechende Datenauswertung von

„Digitaler Transformation“. Warum ist das so entscheidend?

bereits vorhandenen Kundendaten ergeben. Bestellt der Kunde regelmäßig oder saisonal? Gibt es verschiedene Zielgruppen,

Das Datenvolumen, das innerhalb von Sekundenbruchteilen

die man mit unterschiedlichen Marketing- oder Vertriebsmaß-

verarbeitet werden kann, wird immer größer. Selbstfahrende

nahmen ansprechen könnte? Welches ist die Zielgruppe für

Autos z. B. müssen in Echtzeit auf plötzlich aufkommende Ge-

eine neue Produktentwicklung und wie müssten Produkt, Mar-

fahrensituationen reagieren können, Sensoren in Produktions-

keting und Vertrieb aussehen, um sie optimal anzusprechen?

anlagen sofort reagieren, wenn es im System zu Störungen

Datenauswertung ermöglicht ein “Finetuning” vieler Maßnah-

kommt. D. h., Daten steuern zunehmend Prozesse und Abläufe.

men, um Kunden besser zu erreichen und den Umsatz zu stei-

In den letzten Jahren lag ein Schwerpunkt darauf, Daten zu

gern, die Kunden zu binden und das Markenimage zu verbes-

generieren. Das, was Digitalisierung so machtvoll und unaus-

sern. Daten können Planungssicherheit liefern, Prozesse opti-

weichlich macht ist aber die Möglichkeit, Daten zu verwerten.

mieren und neue Märkte und Chancen erschließen.

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


Erfolgreiche Digitalisierung bedeutet strategisches, vernetztes Denken in Lösungen. Erfolg hängt unmittelbar von Innovation, Geschwindigkeit und Flexibilität ab. Klassische Konzernstrukturen sind den digitalen Herausforderungen ohne neues Denken und Handeln nicht gewachsen. chnIn Zukunft werden noch viel mehr Daten erzeugt und ver-

Der Geschäftsführer Patrick Franke sagt: “Die Digitalisie-

netzt werden, und das automatisch. Das mündet in das vielfach

rung des Mittelstands war in den vergangenen Jahren ein von

zitierte “Internet der Dinge” (IoT), einerArt Schnittstelle zwischen

der Politik gefordertes und forciertes Anliegen. Doch sie stellt

der virtuellen und realen Welt. Schon bald werden in Geräten,

auch eine gewaltige Herausforderung dar, der sich viele Unter-

Textilien oder Industrieanlagen eingebaute Sensoren automa-

nehmer schlichtweg nicht gewachsen sehen. Wir haben mit

tisch Daten an zentrale Stellen im Internet senden, die dort ver-

unserer Unfrage die Stimmung bezüglich der Digitalsierung

netzt und verarbeitet werden. D. h., Steuerungsprozesse (der

ermittelt. 20% der Befragten haben eine negative oder sehr

eingangs erwähnte Kühlschrank, der automatisch Milch nach-

negative Meinung, 40% eine positive oder sehr positive, die

bestellt) aber auch Produktionsanlagen, die ständig überwa-

restlichen 40% stehen der Digitalisierung neutral gegenüber.“

chen, wann Komponenten gewartet oder ausgetauscht wer-

Im Vergleich zum Vorjahr haben 29% der Unternehmer eine

den müssen, um Produktionsausfälle zu vermeiden (Predictive

bessere Meinung über die Digitalisierung, 24% eine schlech-

Maintenance), sind nur zwei sehr plakative Beispiele. IoT be-

tere. Große Fortschritte sieht man hier nicht. Laut Franke lässt

deutet, dass in Zukunft alles mit allem vernetzt sein wird und

sich die abwartende Haltung des deutschen Mittelstands auf

viele Prozesse ohne menschliches Zutun ablaufen werden.

die derzeit gute wirtschaftliche Lage zurückführen. Warum etwas ändern, wenn wir „exportieren wie die Weltmeister“?

Grundlage dafür sind “Massendaten”, d. h. Big Data, die als “Mo-

Weil genau das zu kurz gedacht ist.

tor der Digitalen Transformation” bezeichnet werden und eine neuartige Wettbewerbssituation für Unternehmen schaffen.

Die Digitalisierung beschleunigt Prozesse enorm, auch die

Wer Geschäftsprozesse digital optimiert, hat der Konkurrenz

Marktentwicklung. Den wenigsten ist das Ausmaß an Verände-

gegenüber Vorteile. Bisher war die Nutzung und Verarbeitung

rungen bewusst, die uns bevorstehen. Um die digitalen Mög-

großer Datenmengen meist nur großen Unternehmen vor-

lichkeiten eines Unternehmens wirklich nutzen zu können,

behalten. Über Clouddienste und Microservices können jetzt

braucht es Monate, deshalb sollte jedes Unternehmen, das den

auch mittelständische Unternehmen einen kostengünstigen

Digitalisierungsprozess noch nicht ernsthaft begonnen hat, jetzt

Zugang zu den digitalen Möglichkeiten erhalten. Diese Chance

damit starten. Der Umfrage zufolge sind sich die meisten Unter-

wird nur bislang viel zu wenig genutzt. Einsparungsmöglich-

nehmer der Risiken bewusst: 79,17% der Befragten gehen

keiten und neue Wertschöpfungsketten sind nur zwei der vie-

davon aus, dass die Digitalisierung das Geschäftsmodell ihres

len Aspekte, warum Digitalisierung sich auch für kleine und

Unternehmens verändern wird, 58,33% davon, dass Unter-

mittlere Unternehmen lohnt. Langfristig wird eine Umstel-

nehmen aus anderen Brachen auf ihren angestammten Markt

lung der Unternehmen sowieso unausweichlich sein, und be-

drängen. Dem gegenüber stehen 31,9% der Unternehmen, die

reits jetzt sind mögliche neue, digital-disruptive Geschäftsmo-

mit Schritten zur Digitalisierung noch nicht begonnen haben.

delle eine sehr reale Bedrohung in jeder Branche.

Die Hälfte von ihnen plant zumindest, innerhalb der nächsten

Was macht es so schwer, konkrete Schritte zur Digitalisierung

12 Monate damit zu beginnen22.

eines Unternehmens zu machen? Die NXTGN SOLUTIONS

Die Märkte werden darauf nicht warten.

GmbH hat einen aktuellen “Digitalisierungsspiegel” erstellt22.

22

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung

Umfrage Digitalisierung @elmug zur elmug4future, 2017


”Digitalisierte Unternehmen werden nicht-digitalisierte leicht vom Markt verdrängen, denn sie sind flexibler, schneller und günstiger. Auch Innovation ist ohne Digitalisierung nicht mehr möglich. Das bedeutet: Die Zukunft aller Unternehmen ist digital wenn es für sie eine Zukunft geben soll.” Die digitale Landschaft verändert sich täglich, in großen

von Leben 4.0 wollten wir deshalb die aktuellen Zusammen-

Sprüngen. In einem so dynamischen Marktumfeld ist es so gut

hänge aufzeigen: Digitalisierung reicht von Märkten über Mar-

wie unmöglich, den Überblick zu behalten, wenn man die Digi-

ken zu Menschen, Maschinen und Methoden. Daher ist ganz-

talisierung nicht als Kerngeschäft betreibt. Mit dieser Ausgabe

heitliches strategisches Denken und Handeln erforderlich. Jetzt.

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung


Die Digitale Transformation gefährdet Studien zufolge fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland. Zeit, zu handeln. Wir haben deshalb für Sie ein Modell entwickelt, das von strategischem Denken (Märkte und Marken) über die Produktentwicklung bis hin zur digitalen Umsetzung alle Bereiche erfasst. Ausgangspunkt ist jedoch ein innovatives Finanzierungskonzept, mit dem Sie Geld, über das Ihr Unternehmen bereits verfügt, anders und viel effektiver als Budget für Umstrukturierung und Digitalisierung nutzen können. Dabei werten Sie Ihr Unternehmen zusätzlich in mehreren Bereichen auf: 1. Marke/ Image: Mit einer digital tragfähigen Zukunftsvision stehen Sie für Innovation und Nachhaltigkeit. 2. Employer Branding: Unsere Maßnahmen zielen mit darauf ab, dass Ihre Mitarbeiter gesünder, leistungsfähiger und innovativer sind und ein besseres Arbeitsklima haben. Damit ist es im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte leichter, Mitarbeiter zu finden und bestehende zu binden. 3. Wir bringen mit unserem (Schulungs-) Konzept dauerhaft mehr Wissen in Ihr Unternehmen und machen Sie und/ oder Ihre Mitarbeiter zu Experten in verschiedenen Bereichen der Digitalisierung - und damit unabhängig und effektiver in Ihren strategischen Entscheidungen. 4. Die digitale Umsetzung macht schneller, effektiver, liefert Wettbewerbsvorteile und eröffnet neue Märkte. Alles Weitere hierzu finden Sie unter:

www.die-digitalisierer.eu

IMPRESSUM

LEBEN 4.0

Industrie 4.0 und die Zukunft der Arbeit

Herausgeber: Xara Business Solutions GmbH Redaktion, Texte, Gestaltung: Katrin Klink all rights reserved: www.xara-solutions.com

Dieses Magazin wurde klimaneutral gedruckt.

Fotos: Herzlichen Dank an: William Elder, thom, Sawyer Bengtson, Jason Blackeye, Misael Nevarez, Kait Loggins, Rawpixel.com, Olu Eletu, Alex Ronsdorf, Clark Young, Brina Blum, hengstream, Hanson Lu, Rob Bye

LEBEN 4.0 I Sonderausgabe Digitalisierung

/ unsplash


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