24 Sport Uri
Freitag, 10. August 2018
Der ruhige Techniker
Fussball Wenn der FC Altdorf morgen im Tessin in die neue Saison startet, wird auch Mittelfeldspieler Cédric Gisler (21) im Fokus stehen. Er ist auf gutem Weg, zum Teamleader zu reifen. dies nicht. Die Gislers sind eine richtige Fussballfamilie. Beide Elternteile spielten früher selber aktiv Fussball. Mutter Heidi ist heute Sportchefin beim ESC Erstfeld, Vater Norbert Trainer der zweiten Erstfelder Mannschaft, die Brüder Jannik (23) und Joachim (20) spielen beim ESC in der ersten Mannschaft und der Jüngste, Noël (17), trägt Rot-Schwarz von Schattdorf I. «Es ist schon unser Traum, dass alle Brüder mal zusammen in einer Mannschaft spielen. Aber momentan muss das halt noch warten.»
Ronny Arnold regionalsport@luzernerzeitung.ch
«Die Technik habe ich von der Mutter und die Zweikampfstärke vom Vater.» So beschreibt Cédric Gisler selber seine geerbten fussballerischen Fähigkeiten. Am Samstag startet der Fussballer mit Altdorf in die zweite 2.-Ligainterregionale Spielzeit. Als Zentrumsspieler ist er bei der Hauptort-Elf nicht mehr wegzudenken. Begonnen hat alles vor rund 15 Jahren beim ESC Erstfeld, bei seinem Heimatverein machte Cédric Gisler seine ersten Schritte im Fussball, dann bei den D-Junioren erfolgte der Wechsel zum SC Kriens, wo er bis zur U17 spielte und dort auch Schweizer Meister wurde. Aufgrund der Lehre und stetig steigenden Zeitaufwand entschied der Erstfelder sich schweren Herzens der Traum einer Profikarriere aufzugeben und zum Wechsel nach Brunnen. Seit Sommer 2017 trägt er die Farben des FC Altdorf. «Für mich war vor allem wichtig, nach der Erfahrung in Brunnen zu viel Spielzeit zu kommen, diese erhielt ich in Altdorf und so konnte ich mich auch fussballerisch weiterentwickeln.» Der ruhige und zurückhaltende Zeitgenosse wird aber in dieser Saison in der jungen Altdorfer Mannschaft auch zum Leader wachsen und Verantwortung übernehmen müssen. «Dafür bin ich bereit», sagt Cédric Gisler. Wenn man mit dem 21-jährigen spricht, merkt man, wie sehr sein Herz für den Fussball schlägt. Verwunderlich ist
Angenehmes Umfeld und Fair Play sind sehr wichtig
Altdorfs Cédric Gisler im Testspiel gegen den FC Schattdorf.
Bild: Roger Grütter (Altdorf, 8. August 2018)
Beruflich arbeitet Cédric Gisler als Arbeitsagoge bei der Stiftung Behindertenbetriebe in Schattdorf. In einem Jahr will er die gesundheitlich-soziale Berufsmatura in Angriff nehmen. «Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen. Mein Ziel ist es, auch mal in so einem Beruf zu arbeiten.» Kommen diese sozialen Eigenschaften ihm auch auf dem Platz zugute? «Schwer zu sagen. Mir ist einfach ein angenehmes Umfeld und Fair Play sehr wichtig. Ich bin auch stolz darauf, dass ich noch nie vom Platz geflogen bin.» Darum gefällt es ihm auch im Amateurfussball. «In den UMannschaften im Nachwuchsspitzenfussball herrschte irgendwo halt immer der Ego-Gedanke, jeder spielte schliesslich für seine eigene Karriere. Jetzt steht viel mehr das Team im Vordergrund.» Obwohl es ihm momentan im Urner Hauptort sehr gefällt, kann
sich Cédric Gisler durchaus vorstellen, nochmals eine Stufe höher zu spielen: «In meinem Alter muss man Ziele haben, ich will weiter an mir arbeiten. Auf dem Platz noch mutiger auftreten und mich so auch persönlich weiterentwickeln. Aber ich bin schon jetzt stolz auf das, was ich im Fussball erreicht habe.» Überraschend bei seinem ruhigen Naturell sind seine fussballerischen Vorbilder. «Cristiano Ronaldo und Neymar, sportlich sind sie für mich die absolute Spitze», begründet der Manchester-UnitedFan seine Wahl. Bezüglich der neuen Saison gibt sich der Urner selbstbewusst: «Die Vorbereitung verlief resultatmässig definitiv nicht nach Plan, aber wir wollen nochmals die Liga halten und wenn möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Zusätzlich wollen wir dem einen oder anderen Favoriten ein Bein stellen. Unsere Mannschaft hat das Potenzial, jetzt müssen wir es nur wieder auf den Platz bringen.» Einen ersten Schritt zu diesem Ziel will der Rechtsfuss mit seiner Mannschaft am Samstag um 18.30 Uhr auswärts gegen den Tessiner Aufsteiger Paradiso machen. Und wie gelingt es ihm eigentlich, auch mal vom Fussball abzuschalten? «Ich treffe mich gerne mit meinen Kollegen oder gehe eine Runde schwimmen.» Wetten, dass auch dort über Fussball gesprochen wird? Hinweis Mehr zur 2. Liga inter auf Seite 35.
«Die zweite Saison ist meist die herausforderndste» 2. Liga regional Seit nunmehr fünf Wochen bereitet sich der FC Schattdorf auf die Saison vor. Nun steht das erste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. Schattdorf trifft dabei auswärts auf den SC Emmen (Samstag 18.00 Uhr, Feldbreite). Seit der letzten Saison hat sich in den Reihen der Rot-Schwarzen einiges getan. Während die Routiniers Simon Gamma, Martin Hürlimann, Thomas und Stefan Aschwanden ihre Aktivkarriere beendet haben, steht Driton Hoxha neu im Dienste des FC Stans. An ihre Stellen sind zahlreiche neue Spieler getreten. Neben sieben Eigengewächsen, die erstmals auf der Mannschaftsliste fungieren, sind auch Philipp Zurfluh und Franco Heinzer zur Equipe hinzugestossen. Zurfluh spielte vormals für den Kantonsrivalen Altdorf, Heinzer für den FC Brunnen. Daneben gab es auch auf der Trainerbank einen Umbruch. Die als Spieler abgetretenen Martin Hürlimann und Thomas Aschwanden wechselten in den Staff: Hürlimann als Trainer, Aschwanden als Torhütertrainer. Zusammen mit Neo-Assistent Bernhard Scheiber ersetzen sie die zurückgetretenen Mario Trovatelli und Pius Arnold. «Das frische Trainerteam ist mit vollem Elan in die Vorbereitung gestartet und hat mit grossem Engagement, abwechslungsreichen Trainings sowohl im konditionellen als auch im taktischen Bereich hart gearbeitet und das neue Team geformt», zeigt sich Sportchef René Gnos von der neuen Leitung überzeugt. So sei es bereits in den
Trainingsspielen mehrfach gelungen, die Spielidee des Trainingsgespanns in den Vorbereitungsspielen umzusetzen.
«Trotz zahlreicher Ferienabsenzen zeigte die Mannschaft gute Ansätze. Dennoch dürfen wir diese Trainingsspiele nicht überwerten.»
Zufriedenstellende Trainingsspielbilanz Davon absolvierte die Hürlimann-Elf während der Vorbereitungszeit deren sechs, wobei die ersten drei im Rahmen des Gotthard-Cups stattfanden. Die Gruppenspiele mit einer Dauer von je 35 Minuten gegen den FC Ibach (2. Liga interregional) und den FC Küssnacht (2. Liga regional) verlor Schattdorf mit jeweils 0:2. Im Platzierungsspiel um Platz 5 gewann Schattdorf gegen den Kantonsrivalen Altdorf (2. Liga interregional) mit 3:2. Danach folgten drei weitere Vorbereitungsspiele. Gegen den FC Muotathal (3. Liga) gewann RotSchwarz mit 5:3. Die Partie gegen Sarnen (2. Liga interregional) endete 1:1 Unentschieden, jene gegen Altdorf mit einem 3:0Sieg. Mit dem Gezeigten ist Sportchef René Gnos ganz zufrieden: «Trotz zahlreicher Ferienabsenzen zeigte die Mannschaft gute Ansätze. Nicht zuletzt spielten auch die eingesetzten Junioren keck auf und konnten sich im Aktivfussball bereits gut integrieren. Dennoch dürfen wir diese Trainingsspiele nicht überwerten.» Die zufriedenstellende Vor-
René Gnos Sportchef FC Altdorf
Der FC Schattdorf mit Noah Senn (rechts, hier gegen den Sempacher Michael Fölmli) hat ein gutes Gefühl im Hinblick auf die bevorstehende Saison. Bild: Roger Grütter (Sempach, 22. Oktober 2017)
bereitung gebe aber sicherlich ein gutes Gefühl für den bevorstehenden Meisterschaftsstart. Für diesen gastiert der FC Schattdorf am kommenden Samstag beim Drittplatzierten der vergangenen Spielzeit, beim SC Emmen. Die Stadtluzerner
weisen auch eine durchaus ansprechende Trainingsspielbilanz aus. Die Partien gegen die 2.-Liga-inter-Teams Perlen-Buchrain und Brunnen gestalteten sie siegreich. Einzig gegen Altdorf und das 1.-Liga-Team aus Goldau resultierten Niederlagen. Nichts-
destotrotz, Schattdorf weiss um die knappen Affichen der letzten Saison und ist sich insbesondere auch bewusst, wie wichtig ein guter Start in die kommende Spielzeit sein wird. Denn die 2. Liga regional machte qualitativ insbesondere mit den hochkarätig aus-
gestatteten Aufsteigerteams aus Emmenbrücke und aus Rotkreuz eher einen Schritt nach vorne. Auch Sportchef Gnos weiss um die Schwierigkeit der bevorstehenden Spielzeit. «Einerseits hatten wir etliche Rochaden, andererseits ist die zweite Saison nach einem Aufstieg meist die herausforderndste. Dennoch sind wir zuversichtlich und freuen uns auf die bald startende Fussballzeit.» Anpfiff hierzu ist am Samstag 18.00 Uhr auf der Sportanlage Feldbreite in Emmen. (rb) Hinweis Mehr zur 2. Liga regional auf Seite 36.