Fazit 99

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Landtagsabgeordneter Detlef Gruber Bürgermeister von Retznei „Die Gemeindestrukturreform, die ich als Vorsitzender des Gemeindeausschusses hautnah begleiten durfte, bringt in erster Linie eine Neuorientierung, um die Kommunen zukunftsfit zu halten. Durch bessere Kooperationen kann die Infrastruktur besser ausgelastet werden und dadurch kommt es letztlich zu spürbaren Kostenreduktionen. Auf Sicht wird es in den zusammengelegten Gemeinden auch zu schlankeren Verwaltungen kommen, wodurch in Zukunft mehr Geld für konkrete Projekte in den Gemeinden zur Verfügung stehen wird.“

Landtagsabgeordneter Erwin Dirnberger Bürgermeister von Sankt Johann-Köppling „Die Gemeindestrukturreform ist sicher für alle Beteiligten eine große Herausforderung, weil hier sehr unterschiedliche Standpunkte aufeinanderprallen und sehr oft der Standort auch den Standpunkt bestimmt, was durchaus verständlich ist. In unserem Bezirk wurde gegenüber dem Landesvorschlag im Jänner die Konstellation Köflach, Maria Lankowitz, Gößnitz, Salla, Graden wie bekannt abgeändert, was sinnvoll ist und wesentlich zur Entspannung beigetragen hat. Es wird in Zukunft zwei Gemeinden, nämlich Maria-Lankowitz-GößnitzSala und Köflach-Graden geben. Mir ist gerade durch diesen freiwilligen Prozess noch stärker bewusst geworden, welch große Herausforderung eine Gemeindezusammenlegung darstellt und dass es viel leichter ist, von außen Zurufe zu tätigen, als wenn man selbst vor dieser Entscheidung steht und diese auch verantworten und umsetzen muss.“ 2. Landtagspräsidentin Ursula Lackner Hart bei Graz „In Europa ergibt sich ein klares Bild bei den Gemeindefusionen: Erfolgreiche Staaten wie die skandinavischen Länder, aber auch die Niederlande und Deutschland haben ihre Gemeindestrukturen bereits den zeitgemäßen Erfordernissen angepasst. Jetzt macht sich auch die Steiermark fit dafür.“

54 /// Fazit Jänner 2014

Die neue Gemeindestruktur ab 2015

2010

hatte die Steiermark

542 Gemeinden

10.000+

und damit im Bundesländervergleich die kleinteiligste Struktur.

Es kommen zehn neue steirische Gemeinden über 10.000 Einwohner dazu (15 statt 5).

Durch die Gemeindereform verringert sich die Anzahl der Gemeinden von 542 auf 288.

Durchschnittliche Einwohnerzahl je steirischer Gemeinde (ohne Graz) erhöht sich so von auf

1.754

3.342

(Österreichschnitt 2.840).

In

leben

32%

200 Gemeinden

< 1.000 EinwohnerInnen.

Der Steiermarkanteil an Gemeinden unter 1.000 Einwohnern in Österreich verringert sich von 32 Prozent auf 3,6 Prozent.

Laut Prognose wäre in etwa von

300 542 Gemeinden

in den kommenden Jahren mit Bevölkerungsrückgängen zu rechnen.

Quelle: Land Steiermark, Stand Dezember 2013; Grafik: noahcom.at

Landtagspräsident Franz Majcen Fürstenfeld „Mobilität und Kommunikationsmöglichkeiten haben sich grundlegend verändert. Zudem steht die Politik immer mehr vor der Herausforderung, Verwaltungskosten zu senken. Die Gemeindestrukturreform ist daher eine wichtige und richtige Maßnahme. Dass Neuerungen nicht immer nur Vorteile mit sich bringen, liegt in der Natur der Sache.“


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