Fazit 91

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Fotos: KUG/Wenzel

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Rund 1000 Veranstaltungen organisiert die Kunstuniversität Graz jedes Jahr.

Die Kunst ohne Rektor Seit drei Jahren hat die Kunstuniversität Graz keinen Rektor. Doch die Show muss weitergehen. Für das aktuelle Universitätsporträt kommt daher der geschäftsführende Vizerektor Robert Höldrich zu Wort. Er zeichnet ein Bild einer kleinen, konkurrenzfähigen Universität, die in ihrem Fachbereich gar nicht so klein ist. Auch ohne Rektor.

Von Michael Neumayr

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it rund 1000 Veranstaltungen im Jahr ist die Kunstuniversität Graz aus dem Stadtleben an der Mur nicht wegzudenken. In den Schlagzeilen war die Kunstuniversität in den vergangenen Jahren aber meist wegen der unglücklichen und ungeschickten Suche nach einem Rektor. Dabei hat die Kunstuniversität Graz weit mehr zu bieten, lässt der geschäftsführende Vizerektor Robert Höldrich wissen: „Wir verstehen uns nicht als Elfenbeinturm, sondern als offene Institution, die mitten in der Ge44

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sellschaft steht. Würde die Kunstuniversität nicht in Graz sein, würde Graz etwas fehlen.“ Das politische Umfeld kommt der Kunstuniversität dabei zugute. „Im Hochschulraum Steiermark werden wir als Spezialisten für unseren Fachbereich wahrgenommen und unsere Expertise wird sehr geschätzt“, freut sich Höldrich. Man steht, auch wegen der intensiven kulturellen Tätigkeit, in engem Kontakt mit der Politik. Das zeigt sich auch in den intensiven Kooperationen mit den anderen Universitäten. Seit rund 30 Jahren betreibt man mit der TU Graz ein gemeinsames Toningenieur-Studium. „Nach anfänglicher Skepsis zwischen Künstlern

und Technikern hat sich das Studium inzwischen zu einem Role Model entwickelt. Auf diese Studienrichtung bauen auch viele Forschungsprojekte, auch mit der Industrie, auf“, hebt Höldrich hervor. Mit der Karl-Franzens-Universität gibt es die Studienrichtung Musikologie, wo die Kunstuniversität rund 70 Prozent der Lehrleistung trägt. Aber auch mit der Medizinuniversität und der FH Joanneum gibt es Kooperationen.

Absolventen im Konkurrenzkampf

Anders als andere Universitäten kann die Kunstuniversität sich ihre Studierenden auch aussuchen. Die Zugangsbeschränkungen sind sehr streng und haben mit den geringen Kapazitäten zu tun. Der Betrieb einer Kunstuniversität bringt viel Einzelunterricht mit und dieser ist teuer. Deshalb sind die Kapazitäten einer Kunstuniversität andere als an MassenApril 2013


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