Fazit 133

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Mag. Alexander Hofer

Anlegerwohnung, worauf Sie es anlegen sollten!

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Eine Anlegerwohnung zeichnet aus, dass sie zumeist als neues Objekt für Vermietungszwecke angeschafft wird. Dabei wird Umsatzsteuer vom Verkäufer in Rechnung gestellt. Sofern die Wohnung nach Erwerb umsatzsteuerpflichtig vermietet wird, kann die in Rechnung gestellte Umsatzsteuer vom Finanzamt rückgefordert, oder im besten Falle überrechnet werden. Die Umsatzsteuer aus dem Kauf der Wohnung ist somit kein Kostenfaktor! Die durch die Vermietung für Wohnzwecke erzielten Einnahmen unterliegen einem ermäßigten Steuersatz iHv 10 %. Parkplatzmieten, die Lieferung von Wärme und die Miete für bewegliche Einrichtungsgegenstände sind von dieser Begünstigung nicht umfasst und mit dem Normalsteuersatz iHv 20 % belastet. Die Überschüsse aus der Vermietung werden durch Gegenüberstellung von Einnahmen und Werbungskosten ermittelt. Der Überschuss ist als Teil des Einkommens des Vermieters einkommensteuerpflichtig. Zu den Einnahmen zählen die Mieten und Betriebskosten, zu den Ausgaben Betriebsksoten, Zinsen und Verwaltungskosten sowie die Absetzung für Abnutzung (AfA). Als AfA können 1,5 % des Gebäude(!)wertes geltend gemacht werden. Der Gebäudeanteil wird, so weit sich nicht aus dem Vertrag eine genaue Aufteilung ergibt, 60 % bis 70 % des Kaufpreises bemessen. Diese Fiktion, die auch bei Altgebäuden gilt, kann bei schon vor 2017 vermieteten Gebäuden durch ein Gutachten widerlegt werden. Zu Beginn der Vermietung wird vom Finanzamt die Einkunftsquelleneigenschaft geprüft, indem vom Vermieter regelmäßig eine sogenannte Prognoserechnung angefordert wird. Darin ist darzustellen, dass sich innerhalb eines angemessenen Zeitraums von 20 Jahren ein Totalüberschuss ergeben wird.

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Börsenstrategien, die jeder Anleger kennen sollte Angesichts der anspringenden Inflation und der künstlich niedrig gehaltenen Zinsen tragen immer mehr klassische Sparer den Gedanken mit sich, ihr Geld doch endlich an der Börse zu investieren. Dabei sehen sie sich mit einer Reihe unterschiedlicher Anlagestrategien konfrontiert, die sie kaum oder nicht verstehen. Fazit-Investor bietet einen raschen Überblick.

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och auch wer sich für eine Strategie entscheidet, sollte einige Grundweisheiten, wie etwa sein Risiko möglichst breit zu streuen, immer beherzigen. Und jeder Börsenneuling tut gut daran, sich über folgendes Bonmot von Warren Buffet den Kopf zu zerbrechen: »Der dümmste Grund, Aktien zu kaufen, sind steigende Kurse.« Jeder Anleger sollte sich, noch bevor er den ersten Euro in den Kapitalmarkt steckt, eine persönliche Strategie zurechtlegen, um danach möglichst emotionslos handeln zu können. Hier sind einige der bekanntesten und verbreitetsten Strategien auf dem Parkett: »Buy and Hold« – Kaufen, liegen lassen, Gewinn erzielen Wer diese Strategie verfolgt, kauft Wertpapiere mit dem Ziel, diese möglichst lange, ohne Verkaufsabsicht, im Depot liegenzulassen, um über einen längeren Zeitraum Gewinne zu erzielen. Der Grundgedanke hinter der Strategie des »Buy and Hold« ist daher, eine sinnvolle Streuung der Anlagen vorzunehmen, jedoch darauf zu verzichten, durch Umschichtungen des Portfolios Zusatzerträge zu erwirtschaften. Da jede Transaktion Geld kostet, führt der Versuch, durch Käufe und Verkäufe den Markt zu schlagen, tatsächlich meist zu einem schlechteren Ergebnis als der Markt. Im Grunde ist »Buy and Hold« eine 32 /// FAZIT JUNI 2017

bequeme und noch dazu vielversprechende Anlagestrategie. Sie ist das Gegenteil des hektischen Daytradings, bei dem die Händler kurzfristige Kursschwankungen für Gewinne nutzen wollen. Dazu kommt, dass zahlreiche Studien gezeigt haben, dass sich bei riskanteren Investitionen wie Aktien langfristige Investments eher lohnen als kurzfristige.

ETFs – Investieren in Indexfonds Wer in einen Indexfonds investiert, streut sein Risiko breit und minimiert die Kosten. Indexfonds oder »Exchange-traded Funds« (ETFs) sind Investmentfonds, die einen bestimmten Börsenindex (DAX, Dow Jones) nachbilden. Ihr Erfolg geht auf ihre Transparenz und vermeintliche Einfachheit zurück. Wer in einen ETF investiert, folgt nämlich genau der Entwicklung des zugrunde liegenden Aktien-Index. Gewinnt etwa der Dow Jones um 1,8 Prozent, legt auch der Dow-ETF um 1,8 Prozent zu, verliert der DAX 0,4 Prozent, gilt das auch für einen DAX-ETF. Um den Index möglichst exakt abzubilden, investiert der ETF im gleichen Verhältnis, in dem die Börsenschwergewichte im zugrunde liegenden Index gewichtet sind. Im Unterschied dazu versuchen bei klassischen Investmentfonds die Fondsmanager, mit ihren Entscheidungen über die Zusammensetzung des Fonds die Performance des Index zu übertreffen. Doch


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