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Paola Wechs
Paola Wechs. Eine Künstlerin und Macherin, die mit Leidenschaft nachhaltig produzierte Keramikkreationen herstellt. Wir haben sie im Sommer auf einem Pop-up-Event in Frankfurt entdeckt und waren direkt hin und weg von ihren unkonventionellen und zeitlosen Designs. Daher haben wir uns zum Interview verabredet, in dem Paola uns erzählt, wie sie zum Töpfern kam, was es mit dem Keramik Kiosk auf sich hat und wo es ihre handgemachte Keramikkunst zu kaufen gibt.
WIR WÜRDEN DICH GERNE NÄHER KENNENLERNEN. KANNST DU UNS UND UNSEREN LESER*INNEN EIN BISSCHEN WAS ÜBER DICH ERZÄHLEN?
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Ursprünglich komme ich aus der Architektur und habe einen Master in Urbanistik. In diesem Bereich arbeite ich auch, als freie Urbanistin.
Zum Töpfern kam ich durch meine Freundin Barbara, welche meine Ex-Schwiegermutter ist und selber seit über 30 Jahren töpfert. In ihrem Atelier habe ich 2019 meine ersten eigenen Objekte und Geschirrteile hergestellt.
Im Dezember 2019 habe ich das erste Mal beim Weihnachtsmarkt im Lola Montez mitgemacht. Meine Kreationen kamen so gut an, dass ich weitergemacht habe und mein Ton Atelier in Hofheim am Taunus gründete, mit dem ich unter meinen Label Paola Wechs Pottery, seit 2020, meine Tonarbeiten verkaufe.

Sowohl die Techniken, mit denen ich meine Sachen herstelle, als auch meine persönliche Einstellung zum Konsum haben meine Produktphilosphie sehr stark geprägt. Ich habe noch nie etwas von Trends oder kurzlebigen Modeerscheinungen gehalten. Für mich selber habe ich schon immer sehr genau und mit Be- dacht ausgewählt, was ich trage, was ich zu mir nehme und was ich in meine Wohnung stelle und das gilt auch für mein Geschirr. Das, was ich herstelle und das, was ich selbst gebrauche. Für mich spielt bei meinen Tonwaren die Haptik natürlich eine ganz besondere Rolle. Ich bin eine Person, die großen Wert auf Oberflächen und Materialqualitäten legt, ich liebe es, wenn eine Tasse gut in der Hand liegt und ich beim Berühren mehr als nur eine Oberfläche spüre.
EINE NACHHALTIGE PRODUKTIONSWEISE IST DIR WICHTIG. WIE SIEHT DEIN SCHAFFENSPROZESS, VON DER VISION BIS ZUM FERTIGEN PRODUKT, AUS?
Die verschiedenen Rohstoffe, die beim Produktionsprozess einer Töpferware verwendet werden, sind vielfältig.
Vom Ton, über die Werkzeuge bis hin zur Glasur und dem sehr energiereichen Prozess des Brennens.
Ich beziehe die Tonkörper, die ich für meine Objekte verwende, aus der Region. Im Westerwald und in der Grube Messel, sind die größten Tonabbaugebiete in der Nähe meines Ateliers. Auch der Brennprozess gestaltet sich bei mir ein wenig anders, da ich das große Privileg habe, mein Atelier in meinem Haus zu haben, in dem vor einigen Jahren eine Brennstoffzellen Heizung eingebaut wurde, die Strom erzeugt und 50% weniger CO2 emittiert, als herkömmliche Energiesysteme. Ich kann also in meinem Fertigungsprozess deutlich klimafreundlicher produzieren. Ich skizziere zu Beginn oder baue kleine Papiermodelle, die ich dann als Prototypen aus Ton oder Gips herstelle, je nachdem, ob es ein neues Geschirrteil ist oder ein freieres Objekt, verbringe ich mal mehr, mal weniger Zeit mit der Entwicklung. Meistens wird die erste fertige Version dann von Freunden/Familie getestet und je nach Auftrag, geht das Teil dann in die Produktion, wobei ich nur Mini Serien und Unikate herstelle, serielle Herstellung ist bei mir nicht möglich und daran habe ich auch kein Interesse.
EINE FRAGE, DIE WIR OFT STELLEN:
WAS BEDEUTET NACHHALTIGKEIT FÜR DICH UND WIE AGIERST DU NACHHALTIG?
Da ich aus der Urbanistik, also der Stadtforschung komme, habe ich und hatte ich auch schon in der Vergangenheit, sehr viel mit dem Begriff der Nachhaltigkeit zu tun und scheue mich sehr davor, diesen Begriff ohne Kontextualisierung und Erklärung zu benutzen. Ich ziehe es vor, sowie bei der vorherigen Frage schon angedeutet, meinen Produktionsprozess genau zu erläutern und immer transparent zu sein, wo meine Rohstoffe herkommen und wie ich darüber denke, dass Töpfern mittlerweile auch ein Trend geworden ist.
Denn sobald Trends in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, sind sie meist fast von alleine nicht mehr nachhaltig. Daher bin ich der Meinung, dass man auch bei Gebrauchsgeschirr, das sehr besonders ist, so wie das, was ich herstelle, keinen Trends hinterherläuft, sondern sich mehr Zeit lässt, auch mit dem/der Keramikkünstler*in ins Gespräch zu kommen und vielleicht eine Beziehung zu den Produkten und zur herstellenden Person aufzubauen. Das finde ich wahrhaftig nachhaltig. Oder sich vernetzt und sich gegenseitig unterstützt, so wie ich das mit der Initiierung des Keramik Kiosk vorhabe.
WIE BIST DU AUF DIE IDEE GEKOMMEN, DICH MIT DEM WERKSTOFF KERAMIK ZU BESCHÄFTIGEN?
Als Kind war ich schon sehr früh mit meinen Eltern in ihrem Zahntechnik Labor. Dort wurden verschiedenste Materialien verwendet, um Zahnersatz herzustellen. Gips, Wachs, Gold, Kunststoffe und eben auch Keramik. Die Keramik wird als Glasur auf Zahnkronen aufgetragen, um den Zahnschmelz zu imitieren und Keramik ist eines der widerstandsfähigsten und härtesten Materialien, die es gibt. Ich habe meinem Vater sehr oft dabei zugesehen, wie er diese Technik angewendet hat und vielleicht hat sich meine heutige Entscheidung, Keramik Künstlerin zu werden, damals schon vorgezeichnet. Als Urbanistin sieht man die Ergebnisse nur sehr selten in der unmittelbaren Umsetzung. Meistens dauert es Jahre oder vielleicht Jahrzehnte, bis die eigenen Ideen in der Praxis angekommen sind. Mit dem Ton ist das anders, ich entwerfe eine Form, modelliere sie, sie trocknet, ich brenne sie einmal, dann glasiere ich sie, ich brenne sie ein zweites Mal und im besten Fall sehe ich das Ergebnis nach ca. 2 Wochen. Ich kann mich mit Farben beschäftigen, was schon immer eine große Leidenschaft von mir war. Egal ob bei meiner Kleidung, der Malerei, der Architektur oder eben bei meinen schönen Tönen. Ich liebe das Glasieren. Es kann eine Überraschung sein, was beim Glasurbrand herauskommt, aber ich sehe das eher wie einen co-kreativen Schaffensprozess zwischen meinem Ofen und mir. Ich bereite alles vor und der Ofen erledigt mit seiner Hitze das Finish.

WIE UND WO
KANN MAN
DEINE PRODUKTE FINDEN
UND KAUFEN?
Meine Produkte kann man auf meinem Webshop erstehen. Für 2023 plane ich außerdem eine Auswahl meiner Töne in verschiedenen
Stores unterzubringen. Das kommuniziere ich aber immer über meinen Insta-Account, meinen Newsletter oder meine Website.
GIBT ES EINEN BESTIMMTEN STIL, EINE BESTIMMTE RICHTUNG, IN DIE DU DEINE KREATIONEN KATEGORISIEREN WÜRDEST?
Mix n Match vielleicht? Oder Kunst für jeden Tisch.
Ich entwerfe meine Produkte so, dass jede Person entscheiden kann, wofür sie genutzt werden können und alle Teile passen zu allen Teilen. Aber kategorisieren würde ich sie ungern.
WOHER SCHÖPFST DU DEINE INSPIRATION UND MOTIVATION?
Aus allem, was mich umgibt! Meine Augen, Ohren, Sinne sind immer sehr offen und ich bin ein sehr neugieriger Geist.
WIR HABEN UNS AUF DEM POP-UP „MARKT IM BETHMANNHOF“ IN FRANKFURT KENNENGELERNT. DORT WARST DU MIT ANDEREN KÜNSTLER*INNEN ALS „KERAMIK KIOSK“ VERTRETEN. KÖNNTEST DU UNS MEHR

DAVON ERZÄHLEN? WER SEID IHR, WAS MACHT IHR UND WIE IST ES ZU DER KOOPERATION GEKOMMEN?
Ich folgte vielen von den Keramik Künstler*in- nen des Keramik Kiosk Kollektivs schon länger auf Instagram und beschloss Anfang 2021 alle anzuschreiben und einfach mal zu fragen, ob wir nicht zusammen ein Verkaufsformat starten wollen. Im August 2021 folgte dann der erste Keramik Kiosk im Frankfurter Garten, im Ostend. Seitdem haben wir weitere sechs Kioske veranstaltet, an immer anderen Orten oder Leerständen. Wir sind acht Keramik Künstlerinnen aus dem Rhein Main Gebiet, arbeiten fast alle selbständig und haben auch fast alle noch einen anderen Beruf, den wir ausüben. Wir arbeiten alle mit verschiedenen Techniken und haben alle eine ganz andere Formsprache und Herangehensweise an unser Material. Was uns aber alle verbindet, ist die Motivation uns gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam die Keramik Kiosk Formate in Kooperation mit Locations und weiteren Gäst*innen zu veranstalten.
WAS SIND DEINE ZUKUNFTSPLÄNE UND WÜNSCHE?
Ich werde den ganzen Januar 2023 im Tonatelier verbringen und mit meinem liebsten schwarzen Tonkörper arbeiten. Ich wünsche mir, dass Menschen sich für Handwerk, Kunst und Handwerkskunst interessieren und zu schätzen wissen, wieviel Arbeit, Liebe und Leidenschaft in diesen Produkten steckt und auch gerne immer mit uns ins Gespräch kommen und Fragen stellen können, wenn sie mögen. :)


DAS WÜNSCHEN WIR UNS AUCH. DANKE FÜR DEINE ZEIT UND DAS TOLLE INTERVIEW! WIR WÜNSCHEN DIR NUR DAS BESTE FÜR DIE ZUKUNFT!
Name, Spitzname oder beides:

Ich bin Alpay und mein Künstlername lautet Chonsx. Musik machen.

Deine Leidenschaft:
Wie beschreibst du deine Musik?: Es geht in Richtung R&B, Pop und Hip Hop. Persönlich, emotional, mit Oldschool Elementen und dynami- schen Beats.
Was willst du mit deiner Musik erreichen?:
Ich beschäftige mich schon seit meiner Kindheit mit Musik. Als ich mit der Produktion anfing, hatte ich einfach Spaß am Musikmachen. Umso intensiver ich mich damit befasse, desto mehr lerne und verstehe ich und möchte in Zukunft, gerne als Produzent mit kreativen Künstler*innen zusammenarbeiten.
•Deine Lieblingskünstler*innen:
In der Kunst ist Egon Schiele mein Favorit. Was Musik betrifft höre ich wirklich alles, es gibt viele unglaublich gute Künstler*Innen und Genres, die ich mag.
Was macht dich glücklich?
Meine Familie und Freunde. Musik produzieren hilft mir oft meine Gedanken und Gefühle zu verarbeiten oder auch abzuschalten. Das macht mich glücklich.


Was sind deine Inspirationsquellen?
Ein Gefühl, eine Erfahrung oder Erinnerung, ein Mensch, ein Gespräch, ein Ort und Momente.
3 Wörter, die dich beschreiben: Dein liebstes Kleidungsstück:
Chillig, musikalisch & optimistisch
Vintage Sweater
Zukunftswunsch:
Ein tieferes Verständnis/Wissen über Musik und die Produktion.

Instagram Account oder andere Kanäle: instagram.com/iamchonsx und weitere Kanäle:
Inspiriert von den Formen und Farben ihrer Bildhauerei, lässt Alicia Schmitz aus hauptsächlich alten, recycelten Materialien neue Produkte enstehen. Als Kunst und Philosphie Studentin, beschäftigt sie sich mit der Körperlichkeit von Formen, der Schaffung von verschiedensten Oberflächen und Haptiken, als auch mit Farben und deren Beschaffenheiten.
-THE SMELL OF LIQUID FLOWERS-
Dawn of Shapes
Daraus enstand die Marke „Dawn of Shapes“, welche sich in abstrakten und organischen Formen an jeden Körper anpasst. Organische Formen, denen eine Bewegung innewohnt, welche durch die Farbigkeit unterstrichen wird. Fotografien ihrer Skulpturen und deren Oberflächen werden digital weiterbearbeit, woraus die Designs für Schmuck und Textilien enstehen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Verwendung alter Materialien, welche durch Upcycling und Recycling mit neuen Materialien vermischt werden. Es werden alte Klamotten, Plastik, Plexiglas und Metall wiederverwertet, woraus aussagekräftige Unikate enstehen, sowohl in deren Look als auch in deren Materialität.
Der Schmuck ist aus hochwertigem 925 Silber / 925 Silber
14K vergoldet/ Chirurgenstahl
Stecker, womit er auch für Allergiker*innen geeignet is.