Pannatura Journal 14

WIRTSCHAFT SOZIALES

Energie der Zukunft

Brennholz & Biomasse

Windkraft Verladeschulung

GreenTech.BioCampus

BIOFELDTAGE 2024

JOURNAL

Energie

Erneuerbar, nachhaltig, zukunftsweisend

Freiflächen-Photovoltaik

Weltneuheit: nachhaltiger Speicher

Der Handlungsbedarf im Hinblick auf die Klimaveränderung ist größer denn je. Das Burgenland hat sich daher das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 – und damit 10 Jahre früher als vom Bund vorgegeben – als eine der ersten Regionen weltweit klimaneutral zu werden. Jedes weitere Jahr, das ohne aktive Maßnahmensetzung zur Eindämmung der klimatischen Veränderungen verloren geht, wirkt sich langfristig auf unser tägliches Leben aus –nicht zuletzt, weil die Land- und Forstwirtschaft diese Klimaextreme ganz besonders zu spüren bekommt und ihnen ohne einen Maßnahmenplan schutzlos ausgeliefert ist.

Die nachhaltige Flächenbewirtschaftung und die Arbeit im Einklang mit der Natur stellt bei PANNATURA seit vielen Jahren die Basis des täglichen Handelns dar. Durch die biologische gesamtheitliche Bewirtschaftung und geschlossene Nährstoffkreisläufe ohne chemische Düngemittel wird seit über 20 Jahren umsichtig mit der Natur gearbeitet. Die bodenschonende Bewirtschaftung von Wald und Feld sorgt für den Aufbau von wertvollem Humus im Boden, welcher wiederum umweltschädliches CO2 bindet und speichert. Zusätzlich sorgen GPS-gesteuerte Maschinen, die die Flächen auf unglaubliche zwei Zentimeter genau abfahren können, für eine effiziente Mittelverwendung, was auch mit einer CO2-Einsparung in der Landwirtschaft einhergeht. Nicht zuletzt ist dennoch ein Umdenken im Konsumverhalten notwendig: Wenn der Konsument mit Nahrungsmitteln weiterhin wenig rücksichtsvoll umgeht, kann auch eine nachhaltige, umweltschonende Produktion die Verschwendung wertvoller Lebensmitteln nicht ausgleichen: Österreichweit landen rund 157.000 Tonnen an Lebensmittel jährlich im Müll, ein nicht unerheblicher Teil davon ist oft noch genießbar. Der Schritt Richtung Energieautarkie ist unerlässlich und betrifft die gesamte Wirtschaft sowie die Umwelt – und damit uns alle. Das Burgenland verfügt über mehr als 2.000 Sonnenstunden im Jahr und ist als „windreichste“ Region in Österreich auch zur Erzeugung von Windenergie prädestiniert. Um diese Sonnen- und Windkraft noch effektiver ernten zu können, wird auf PANNATURA-Flächen künftig das Konzept der Flächendoppelnutzung etabliert: Agri-Photovoltaikanlagen auf Agrar- und Grünflächen und Windkraft im Wald. Was im ersten Moment wenig nachhaltig klingt, bringt auf den zweiten Blick immense Vorteile für Natur und Klima. Energiegewinnung im Einklang mit der Natur auf bewirtschafteten Flächen ist möglich und sinnvoll. Warum das so ist, erfahren Sie in diesem Journal und gerne jederzeit bei uns vor Ort, zum Beispiel bei einer thematisch abgestimmten Führung am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen.

ENERGIE DER ZUKUNFT

Die Verantwortung, die großen Betrieben, aber auch jeder einzelnen Privatperson im Zusammenhang mit dem Eindämmen der klimatischen Veränderungen zuteilwird, ist enorm. Daher beschäftigt sich PANNATURA gemeinsam mit versierten Partnern schon seit einigen Jahren mit Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele bis zum Jahr 2030. Nur wenn die Energiewende von allen Beteiligten aktiv erarbeitet wird, können weitere Folgen der Klimaveränderung verringert werden.

PANNATURA setzt nicht nur mit nachhaltiger, biologischer Bewirtschaftung einen wichtigen Schritt für die Natur, sondern auch mit diversen umgesetzten Maßnahmen betreffend PV- und Windenergie. PV-Paneele auf Dächern sind bereits eine gelernte Methode, um Strom CO2-neutral zu produzieren. Auch an vielen esterhazyschen Standorten wird Energie bereits über Aufdachanlagen gewonnen. Wo immer möglich kommen diese bereits seit vielen Jahren zum Einsatz, doch für die Zukunft wird es nötig sein, über die Dächer hinaus in die Land- und Forstwirtschaft zu denken. Auch auf diesen Flächen soll künftig parallel zur Bewirtschaftung noch mehr sauberer Strom gewonnen werden: mit Agri-Photovoltaik und Windkraftanlagen. Die Weichen zum Ausbau der PV- und Windräderstruktur werden dieser Tage bereits gelegt.

Was bei PANNATURA seit jeher als zentraler Energielieferant Bedeutung hat, ist Brennholz und Biomasse. Die Nachfrage nach diesen Rohstoffen ist ungebrochen: So wurden allein im Jahr 2022 rund 280.000 Festmeter Holz produziert und verkauft, ca. 55 % der gesamten Vermarktungsmenge wurde dabei nachhaltig per Bahn transportiert. Die Lieferungen per Bahn sollen künftig weiter gesteigert werden, um umweltbelastende Transporte mit LKWs zu reduzieren.

50

Projekte zu erneuerbaren Energien

100% energieautarkes Bio-Landgut Esterhazy

900

Haushalte 2022 mit Brennholz versorgt

20 PV-Aufdachanlagen an PANNATURAStandorten

20 % Energieautarkie am Basaltwerk Pauliberg

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Matthias Grün

Geschäftsführer PANNATURA GmbH

Stromgewinnung trifft auf Landwirtschaft

Agri-PV-Elemente, eine Gartenhütte mit PV-Modulen, ein portables

Windrad, Floating-PV am Wasser, PV-Bodenpflaster – diese und viele andere Photovoltaik-Module veranschaulichen für Groß und Klein das Prinzip der Flächendoppelnutzung in der Landwirtschaft am GreenTech.BioCampus auf dem Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen.

Die Bekämpfung der Klimaveränderung ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Mit Wind und Sonne – und in anderen Teilen Österreichs auch mit Wasser –soll deshalb künftig die gesamte benötigte Energie selbst erzeugt werden, und das im Einklang mit der Natur. Dieser Schritt ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll und wichtig: einerseits, weil er wesentlich zum Naturschutz beiträgt und andererseits, weil er Unabhängigkeit in der Energieversorgung bringt. Klimaneutralität heißt in weiterer Folge auch Energieautarkie.

Als Beitrag zu den nachhaltigen Plänen für die Energiewende haben PANNATURA und Burgenland Energie das Projekt GreenTech.BioCampus am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen ins Leben gerufen. Der GreenTech.BioCampus wurde im Frühjahr 2022 von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und weiteren Spitzenvertretern gemeinsam mit Kindern einer Volksschule aus der Region feierlich eröffnet und bietet seither vorrangig Schulklassen, aber auch anderen interessierten Gruppen, die Möglichkeit eines Einblicks in die verschiedensten Technologien zur Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Vor Ort wird die mögliche Flächendoppelnutzung zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und gleichzeitiger Stromerzeugung anhand verschiedener Stationen veranschaulicht. Am Areal sind spannende Energiekomponenten wie Agri-PV-Module, eine Schau-Gartenhütte mit unterschiedlichen PV-Modulen,

ein Batteriespeicher, eine Ladesäule, ein portables Windrad, Floating-PV am Wasser, PV-Bodenpflaster und mehr ausgestellt. Diese sind auf ansprechende und pädagogische Weise mit diversen Lern-, Spiel- und Erlebniskomponenten gebracht, die den Fokus auf erneuerbare Energie bzw. biologische Landwirtschaft lenken und so Kinder jeden Alters das Thema spielerisch näherbringen.

Als Bio-Vorreiter zeigt PANNATURA am Bio-Landgut Esterhazy damit, dass die oft ideologisch geladene Diskussion rund um Landwirtschaft oder Energieerzeugung gar nicht geführt werden muss. Moderne, biologische Bewirtschaftung harmoniert bestens mit auf den jeweiligen Standort abgestimmten Lösungen zur erneuerbaren Energiegewinnung. Gerade im Photovoltaikbereich ist heutzutage technisch bereits sehr viel möglich.

Im ersten Schritt wurde der GreenTech.BioCampus Schulklassen im Rahmen von „Klimaschutz macht Schule“ zur Verfügung gestellt und dient als wertvolles Ausflugziel im Unterricht. Das pädagogische Konzept wird von eigens ausgebildeten „Klimarangern“ umgesetzt, die durch Lern-, Spiel- und Erlebnisangebote Wissen spielerisch und naturnah vermitteln. In weiterer Folge ist die enge Zusammenarbeit mit burgenländischen Bildungspartnern und Interessensverbänden geplant. Auch interessierten Privatpersonen steht der GreenTech.BioCampus im Rahmen von Führungen offen.

Bei Interesse an einer Führung auf dem Bio-Landgut Esterhazy oder am GreenTech.BioCampus kontaktieren Sie uns gerne unter

+43 (0)2682 / 63004 213 seehof@pannatura.at www.pannatura.at/fuehrungen-seehof-donnerskirchen

Kraft der Natur

Photovoltaik-Energie ist längst sowohl im Privat- als auch im Wirtschaftsbereich nicht mehr wegzudenken. Die Umsetzung von Agri-PV-Anlagen geht noch einen Schritt weiter und integriert Energiegewinnung in die landwirtschaftliche Bewirtschaftung – und das mit Erfolg.

Die Erreichung von Energieautarkie ist im Burgenland ein zentrales Ziel: Die Unabhängigkeit von Energieanbietern im Ausland soll bis 2030 erreicht werden, um selbstständig und vor allem nachhaltig handeln und wirtschaften zu können. Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen ist bewährt und optimal, um diesen Zweck zu erfüllen. Sie ist autark, nachhaltig, umweltschonend und außerdem skalierbar. Daher ist es auch künftig unerlässlich, die Sonne zur Energiegewinnung im eigenen Land und, im Fall von PANNATURA, auch auf den eigenen Flächen zu nutzen.

Agri-PV beruht auf dem Grundkonzept, Photovoltaikmodule in Acker- und Grünflächen zu integrieren - aber so, dass die Flächenbewirtschaftung sowie die Mahd zwischen den Komponenten oder unterhalb dieser unkompliziert und ohne jegliche Einschränkungen möglich bleibt. Der GreenTech.BioCampus am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen, einem der Hauptstandorte der landwirtschaftlichen Produktion bei PANNATURA, veranschaulicht es bereits als kompakten Erlebnispark: Die Flächendoppelnutzung von Agrarland und Grünflächen ist auf vielfältigste Weise möglich, sei es durch klassische Agri-PV-Anlagen, durch PV-Paneele auf einem Musterhaus, als Bodenpflaster und vieles mehr.

Was am GreenTech.BioCampus im Kleinen erlebbar ist, soll bei PANNATURA schon bald gang und gäbe auf vielen landwirtschaftlichen Flächen sein. Dieser Ansatz deckt sich nicht nur mit den ambitionierten Klimazielen des gesamten Burgenlandes, sondern auch mit dem Leitgedanken bei PANNATURA: Natur und aktive Bewirtschaftung aufs Engste zu verbinden, sodass beide Bereiche optimal voneinander profitieren. Agri-PV passt perfekt ins Bild: PV-Anlagen im Acker sind nicht nur förderlich für den Klimaschutz, weil dank der Sonne mehr Energie ohne CO2 -Emmissionen erzeugt werden kann, sie bieten außerdem den idealen Raum für weitere Biodiversitätsflächen. Der Boden unter den PV-Anlagen im Acker kann für Grün- und Blühstreifen und damit als natürliche Deckung für Wildtiere, Vögel und Insekten genutzt werden. Bei PANNATURA wird bereits seit vielen Jahren durch die bewusste Etablierung von Biodiversitätsflächen, Blühstreifen und Hecken zwischen den Agrarflächen für den Erhalt und die Förderung des Lebensraums der Wildtiere gesorgt. Sämtliche landwirtschaftlich genutzten Flächen werden unter dem Aspekt des Naturschutzes bewirtschaftet. Des Weiteren trägt die rein biologische Bewirtschaftung seit über 20 Jahren positiv zum Erhalt der Natur bei. Durch die Installation von PV-Paneelen am Feld kann somit nicht nur die Effizienz der Flächen gesteigert, sondern auch ein Mehrwert für Lebewesen und Umwelt geschaffen werden.

Übrigens: Auch auf reinen Freiflächen-PV-Anlagen ohne agrarische Nutzung sind Naturschutzmaßnahmen standortangepasst ideal umsetzbar. So konnten beispielsweise im PV-Park Schattendorf unterhalb der Paneele Wiesen aus regionalen Samen als Lebensraum geschaffen und seltene Vogelarten durch das Anbringen von Nistkästen gezielt gefördert werden, während Sonderlebensräume für viele Kleintiere durch Äste, Reisig oder aufgelockerte Erde entstanden und nun als Lebensraum nutzbar sind. Die Bewirtschaftung der Flächen erfolgt dort jedenfalls streng nach naturschutzfachlichen Vorgaben, konkret in Form einer Mosaikmahd: Teile der Fläche bleiben beim Mähen unberührt, die bearbeiteten Abschnitte wechseln sich ab. So haben die ringsum lebenden Tiere jederzeit genug Rückzugsmöglichkeiten.

Doppelte Ernte

Agri-Photovoltaik ist ein wichtiger Teil der Zukunft der CO2-neutralen Energiegewinnung. Diese Fakten zeigen, dass der Einsatz von PV-Modulen in der Landbewirtschaftung viele Vorteile mit sich bringt.

DIE WICHTIGSTEN FAKTEN IM ÜBERBLICK

Richtig umgesetzt kann die Effizienz der Flächennutzung von Acker- und Grünland in Kombination mit PV-Anlagen um mehr als die Hälfte gesteigert werden.

Durch die PV-Steher kommt es zusätzlich zu einer Verringerung der Erosionsneigung der Standorte. Außerdem wird dadurch keine Bodenversiegelung verursacht.

Sämtliche Anpassungen und Veränderungen der Flächen sind temporär und können beispielsweise bei einer Rücküberführung in eine Ackernutzung nach Abbau der Anlagen rückgängig gemacht werden.

Die Grünlandnutzung unterhalb der PV-Paneele wird zu einer Veränderung des Bodens führen und fördert die Zunahme einer organischen Bodensubstanzen in der oberen Bodenschicht sowie eine Erhöhung der Biodiversität und der Humusentstehung.

Der Flächenverlust hält sich beim Anbringen von PVModulen am Feld mit maximal 2 % in Grenzen, wobei Flächenverlust relativ ist: Die Flächen unter den Paneelen können als Biodiversitätsstreifen und damit als Schutz für Wildtiere genutzt werden.

Die jährliche PV-Stromproduktion auf einem 5 ha großen Acker könnte den Stromverbrauch von etwa 1.500 Haushalten decken.

Agri-Photovoltaik-Anlagen sind keine typischen PVFreiflächenanlagen, bei denen man sich zwischen Stromgewinnung und landwirtschaftlicher Nutzung entscheiden muss. Durch die gleichzeitige Produktion von Strom und Nahrungsmitteln bringt eine Fläche auf doppelte Weise Erträge.

Die Steher der PV-Paneele sind die gleichen wie im Obstund Weinbau, und somit aus erprobtem Material.

Wind im Wald

Vor dem Hintergrund der globalen Klimaerwärmung und der Notwendigkeit, erneuerbare Energien auszubauen, gewinnt das Thema der Windkraft im Wald immer mehr an Bedeutung. Warum es dabei um mehr geht als die reine Energiegewinnung, und wie es mit den Bedürfnissen der Natur vereinbar gemacht wird, kann anhand neuer Konzepte gezeigt werden.

Es ist zweifelsohne ein umstrittenes Thema: Windräder im Wald. Was auf den ersten Blick alles andere als nachhaltig, naturnah und sinnvoll erscheinen mag, sowie ungewohnt für das Auge der Waldnutzer ist, soll – und muss - in Zukunft ein elementarer Baustein zur Energiegewinnung sein. Um das Ziel der Energiewende zu erreichen und vor allem um damit das Klima langfristig zu schonen, muss über die agrarischen Flächen hinaus gedacht werden – bis in die Wälder hinein. Agri-Photovoltaikanlagen beweisen bereits, dass die Bewirtschaftung von Agrarflächen und parallele Stromerzeugung problemlos möglich und zukunftssicher ist, während die Schonung der Natur oberstes Gebot bleibt. Auch im Wald lässt sich dies nachhaltig umsetzen, und die Gegebenheiten sprechen bereits jetzt für sich: Forstwirtschaft und Windenergie können Hand in Hand gehen. Durch sorgfältige Planung können bestimmte Waldgebiete sowohl für die Holzgewinnung als auch für die Windenergieerzeugung genutzt werden. In der ersten Entwicklung waren Windräder weitaus niedriger gebaut als modernere Anlagen. Dementsprechend ist es heute dank fortschrittlicher Technik und der Bauhöhe unproblematisch Windräder auch in Wäldern zu platzieren. Zudem sind Waldflächen meist ortsfern gelegen und damit besser für Windkraftanlagen geeignet als beispielsweise ortsnahe Flächen, während Kuppenlagen besonders windattraktiv sind. Dafür gibt es bereits viele positive Beispiele – international und auch in Nachbarbundesländern des Burgenlandes.

Erst nach forst- und naturschutzfachlicher Begutachtung eines Abschnitts kann ein Windrad im Wald errichtet werden. Ist die Errichtung grundsätzlich möglich und sinnvoll, machen bereits vorhandene Forststraßen sowie der geringe Flächenverbrauch die Inbetriebnahme einer Windkraftanlage vergleichsweise unkompliziert und naturschonend. Im Gegensatz zu offenen Flächen, wo der gesamte Bereich oft ausschließlich für Windkraft genutzt wird, erlaubt der Wald eine integrierte Nutzung. Unter den Windkraftanlagen bleibt der Boden weiterhin für Pflanzen, Tiere und teilweise auch für forstwirtschaftliche Nutzung verfügbar.

Der Schutz der Natur endet jedoch nicht mit der Errichtung des Windrads: Durch fortgeschrittene Technik und sensible Abschaltmechanismen kann garantiert werden, dass selbst inmitten dichten Bestandes keine Wildtiere wie Vögel oder Fledermäuse durch die Flügel der Windräder zu Schaden kommen. Dazu wird in Kauf genommen, die Energieproduktion zeitweise einzustellen und die Windräder zumindest in den Dämmerungszeiten, wenn Fledermäuse aktiv werden, abzuschalten. Der Bau von Windkraftanlagen kann außerdem dazu beitragen, durch gezielte Holzentnahme bei Errichtung eines Windrads den Wald durch gezielte Aufforstung mit Mischbaumarten an anderen Stellen vielfältiger und widerstandsfähiger gegenüber Klima, Schädlingen oder Krankheiten zu machen.

Die klimatischen Herausforderungen, häufigere Extremwetterlagen und die dadurch bedingte Veränderung der

natürlichen Gegebenheiten wird besonders die Wälder auch weiterhin stark fordern. Seit Jahren wird dem mit klimafitter, nachhaltiger Bewirtschaftung und Pflege der Wälder entgegengewirkt. Dennoch wird die Klimaveränderung voranschreiten, wenn das Umdenken – auch in der Energiegewinnung und Nutzung – nicht ehebaldigst passiert und auch entsprechend gelebt wird. Aktuell werden auf PANNATURA-Flächen die Weichen für die künftige Inbetriebnahme von Windkraftanlagen in den Wäldern gelegt. Denn schlussendlich stellt sich trotz aller Skepsis mancher Stellen bei Fortschreiten der Klimakrise die Frage, was in Zukunft drastischere Auswirkungen hat: Windräder in den Wäldern oder gar keine Wälder mehr?

Energielieferant Holz

Seit Jahrzehnten erzeugt PANNATURA in den Wäldern im Burgenland verschiedene Holzsortimente aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dabei entstehen wertvolle Rohstoffe wie Brennholz und Hackgut, die sich seit jeher ungebrochen großer Nachfrage erfreuen und in Zeiten unsicherer Energiequellen geworden sind.

BRENNHOLZ-ARTEN UND IHRE EIGENSCHAFTEN

EICHE

• für alle Öfen geeignet

• hoher Heizwert

• unübertroffene

Brenndauer

• schöne Glutentwicklung

BUCHE

• hoher Brenn- und Heizwert

• lange Brenndauer

• schönes Flammenbild

• geringer Funkenflug

• gute Glutentwicklung

• angenehmer Geruch

BIRKE

• kaum Funkenflug

• sehr gut für offene

Kamine geeignet

• schönes Flammenbild

• angenehmer Geruch

VERLADESCHULUNG: SICHER & NACHHALTIG TRANSPORTIEREN

Um die optimale Logistikkette von der Holzernte bis zum Transport zu sichern, organisiert PANNATURA regelmäßig Verladeschulungen mit Geschäftspartnern am betriebseigenen Gleisanschluss am Bahnhof Wulkaprodersdorf.

Nachhaltige Forstbewirtschaftung bedeutet, dass nur so viel Holz aus dem Wald entnommen wird, wie im gleichen Zeitraum nachwächst. Die Holzernte stellt einen natürlichen Entwicklungsabschnitt im Kreislauf der Natur dar. Werden ältere Bäume gefällt, so wird Platz für kleinere Bäume und die Naturverjüngung geschaffen. Dies ist wiederum förderlich für den gesunden Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität und der Lebensgrundlage Boden.

Die Nachfrage nach Holz für die thermische und energetische Nutzung ist weiterhin ungebrochen. Nicht nur die Produktion von Waldhackgut für regionale Heiz- und Kraftwerke, sondern auch die direkte Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz hat bei

PANNATURA einen traditionell hohen Stellenwert. Die beliebtesten Brennholz-Arten sind nach wie vor Buche und Eiche, während sich die Birke zunehmender Beliebtheit erfreut. 2022 produzierte und vermarktete PANNATURA in Summe rd. 280.000 fm Holz. Etwa 55 % der gesamten Vermarktungsmenge wurde per Bahn transportiert, beim Industrieund Sägerundholz waren es sogar über 80 %.

7.200 LKW-Ladungen wurden dadurch eingespart und stattdessen mit über 3.600 Zug-Waggons klimafreundlich transportiert. Dies entspricht einer Zuglänge von ca. 70 Kilometern. Darunter waren auch 21 sogenannte „Ganzzüge“, deren Überstellung als Einheit noch nachhaltiger, günstiger und schneller erfolgt. Die Nachfrage nach regional produziertem, klimafreundlichem Brennholz war 2022 sehr groß: In Summe wurden rund 900 österreichische Haushalte mit Brennholz versorgt.

Im Bereich Biomasse wurden 2022 knapp 30.000 AMM (= Atro-Tonnen, mit Rinde geliefert und gemessen) Hackgut vermarktet, 2023 bis zum dritten Quartal bereits 18.000 AMM. Diese Mengen gingen in den letzten zwei Jahren an rund 30 Kunden mit über 50 Standorten.

In Spitzenzeiten sorgen rund 300 LKW- und Waggon-Ladungen pro Woche dafür, dass die Kunden rechtzeitig mit Hackgut versorgt werden - und dies oft trotz widrigster Wetterbedingungen.

In den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern von PANNATURA beschäftigt man sich intensiv mit dem ressourcenschonenden Transport des Naturproduktes Holz. Bei der Verladung von Rundholz stellen ungünstige Witterungslagen, steigende (Vor-)Frachtkosten, die Schließung von Verladebahnhöfen, schlechte Waggonverfügbarkeit sowie laufende Anpassungen im internationalen Versand die Logistikkette vor Herausforderungen. Holz ist transportintensiv und erfordert bei der Versorgung von den mehr als 30 gewerblichen Abnehmern im In- und Ausland eine ressourcenschonende Lösung.

Bei PANNATURA achtet die Zentrallogistik mit eigenem Logistikzentrum darauf, den Transport mit den betriebseigenen LKWs auf das Notwendigste zu beschränken. Daher ist bei PANNATURA die Bahn das wichtigste Transportmittel für den Rundholztransport.

WELTNEUHEIT: NACHHALTIGER SPEICHER

Das Burgenland soll energieautark und klimaneutral werden. Dieses Ziel verfolgt auch die Forschungskooperation zwischen Burgenland Energie und CMBlu Energy. Durch Wind- und Sonnenkraft können heutzutage bereits große Mengen Energie gewonnen werden und in Zukunft soll das noch um ein Vielfaches gesteigert werden. Um diese Energie auch für Zeiten mit weniger Sonnenschein und Windkraft sichern zu können, wurde beim hybriden PV- und Windpark Schattendorf auf PANNATURA-Flächen der weltweit erste organische Speicher installiert. Diese erste betriebsbereite organische SolidFlow-Batterie – hergestellt von CMBlu Energy – ist Mitte Juli 2023 erfolgreich

BIOFELDTAGE 2024

Die Vorbereitungen für die dritte Ausgabe der BIOFELDTAGE am 24. und 25. Mai 2024 laufen bereits auf Hochtouren und die langjährigen Projektpartner freuen sich auf ein Wiedersehen auf dem Bio-Landgut Esterhazy!

Wie bereits in den Vorjahren steht bei den BIOFELDTAGEN die Möglichkeit des Diskurses zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen der Landwirtschaft im Fokus: Es werden Landwirtschaftsbetriebe, egal ob konventionell oder biologisch wirtschaftend, sowie interessierte Konsumenten angesprochen. Außerdem spielt der Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Praxis eine zentrale Rolle. Das ca. 70 Hektar große und bereits erprobte Veranstaltungsareal am Seehof in Donnerskirchen wurde seit dem letzten Event

Das waren die BIOFELDTAGE 2021 in Zahlen:

ausgeliefert worden. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie ohne kritische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt auskommt und somit wesentlich nachhaltiger und sicherer zu betreiben ist.

Damit kommt die innovative Organic-SolidFlowTechnologie erstmalig im Feld zum Einsatz und wird zukünftig überschüssig produzierte Energie des PVund Windparks aufnehmen und in weiterer Folge gezielt einspeisen. Der mobile Speicher in Containerform – sozusagen ein skalierbares „Lagerhaus für Strom“ – besteht aktuell aus sechs Batteriemodulen, die bis zu 500 kWh Energie speichern können und in den Gigawattstunden-Bereich erweiterbar sind.

PANNATURA Shop

Regionales jederzeit nach Hause bestellen: Im PANNATURA-Onlineshop lässt sich die breite Produktpalette entdecken und das Bio- und Wildproduktsortiment unkompliziert bestellen. Mehr auf pannatura-shop.at

deutlich ausgebaut und bietet als Austragungsort für sämtliche Fachbereiche bestens erschlossene und großzügig angelegte Schau- und Demonstrationsflächen. Dabei wird die Sortenschau auch 2024 wieder das Herzstück der Veranstaltung darstellen. Der Lageplan des Events ist bereits online abrufbar! Mehr Infos zum Programm folgen in Kürze auf biofeldtage.at.

Gespannt auf mehr?

Alle PANNATURA-Journale sind jederzeit abrufbar auf: www.pannatura.at/pannatura-journal

Druck: Bösmüller Print Management GesmbH & Co. KG