16 Gesellschaft
espresso Magazin, Februar 2014
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Fotos: Kajt Kastl
Das letzte Defilee Oberbürgermeister Alfred Lehmann gab seinen letzten Neujahrsempfang War die Schlange diesmal besonders lang? Jedenfalls kam der sonst so pünktliche Alfred Lehmann mit Verspätung in den Festsaal zur Neujahrsansprache. Vorher musste er unzählige Hände schütteln, denn alles, was Rang und Namen hatte, kam nicht nur zum letzten Empfang des Stadtoberhauptes, sondern stellte sich auch brav beim Defilee an. In seiner Neujahrsansprache ging Lehmann nochmals auf den vom ihm geprägten Begriff des „Bürgerkonzerns“ ein, der oft missverstanden und kritisiert wurde. Die Gäste im Festsaal verstanden, was Lehmann damit sagen wollte: Eine Geflecht städtischer Beteiligungen ohne Absicht der Gewinnmaximierung, sondern im Dienst der Bürger. Mit Standing Ovations ehrten die Gäste den scheidenden Oberbürgermeister, dessen Amtszeit am 30. April endet, im voll besetzten Festsaal. Es waren am Schluss seiner Rede bewegende Momente, die auch die Zuhörer
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berührten. „Ich liebe diese Stadt. Sie ist mir zur Heimat geworden“, bekannte das Stadtoberhaupt. „Nirgends auf der Welt gefällt es mir besser als in Ingolstadt“. Das kam an bei einem Publikum, das Lehmann ohnehin Sympathien entgegenbrachte, wie der Beifall zeigte, der an zahlreichen Stellen seine Rede unterbrach. Auch Lehmann konnte eine Gefühlsregung nicht unterdrücken, als er nach der Rückkehr zu seinem Platz in der ersten Reihe im Parkett seine Frau umarmte. Mit seinem Bekenntnis zu seiner oft angefeindeten Wortschöpfung „Bürgerkonzern“ legte der Oberbürgermeister auch sein persönliches Wertesystem dar: Er strebte immer eine florierende Wirtschaft im Dienste der Bürger und der Schaffung von Arbeitsplätzen an. Ein Wertesystem, das ist nach Meinung Lehmanns für einen Politiker unentbehrlich, um glaubhaft zu sein. Besonders stolz – zu Recht – ist der Betriebswirt, der als Wirtschaftsreferent
nach Ingolstadt kam, dass die Stadt von allen deutschen Großstädten die geringste Arbeitslosigkeit hat. Diesen Erfolg verdanke die Kommune zu einem erheblichen Teil Audi (an diesem Abend vertreten durch Produktionsvorstand Frank Dreves und Personalvorstand Thomas Sigi), Media-Saturn (repräsentiert durch Geschäftsführer Horst Norberg) und einem erfolgreichen Mittelstand (für den der Vorsitzende des IHK-Gremiums Fritz Peters samt seiner für das Amt des Oberbürgermeisters kandidierenden Gattin Veronika Peters anwesend war). (hk) 1 Alfred Lehmann nach seiner Rede ganz entspannt mit Gattin Christina, links von ihm Bischof Gregor Maria Hanke 2 Frau Geissl, Marion Reisenhofer und Dr. Martin Wagener 3 Norbert Forster mit Ehefrau Petra, Dr. Winfried und Silvia Teschauer 4 Veronika Hagn, Stefanie Büchl, Iris Büchl und Nicole Langer 5 Auch Stephan Ertl und Alfred Grob (rechts) unterhielten sich angeregt.
28.01.2014 11:14:40