Gesundheit
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espresso Magazin, Mai 2017
verformt oder die Beweglichkeit des Gelenks einschränkt. Erst dann ist in der Regel auch eine Behandlung notwendig.
Wie ist das bei bösartigen Tumoren?
DIAGNOSE: KNOCHENKREBS Prof. Hillmann baut Zentrum für Tumororthopädie in Bad Abbach auf Professor Dr. Axel Hillmann zählte bereits als Direktor der Orthopädischen Klinik am Klinikum Ingolstadt zu den führenden Experten für Tumor-Orthopädie in Deutschland. An der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg, am Asklepios Klinikum Bad Abbach, leitet der 59-jährige Mediziner jetzt das Zentrum für Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren, das er zur Einrichtung von überregionaler Bedeutung aufbauen wird.
Herr Prof. Hillmann, warum haben Sie sich für das Asklepios Klinikum Bad Abbach entschieden? „Das Klinikum gilt laut Klinik-Bewertung des Magazins Focus als eines der besten Zentren für den Austausch von Schulter-, Hüft- und Kniegelenken in Deutschland. Ich bin mir sicher, meine Patienten hier optimal versorgen zu können. Die Weiterbehandlung meiner Orthopädie-Patienten aus Ingolstadt ist mir ein großes Anliegen.“
Zu Ihrem Spezialgebiet zählt vor allem die Tumororthopädie. Was haben Sie in Bad Abbach vor? „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Regensburg ein
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zertifiziertes Behandlungszentrum für Patienten mit orthopädischen Tumoren aufzubauen.“
Wie häufig sind Tumorerkrankungen am Bewegungsapparat und wer ist betroffen? Es kann sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche treffen. Mit einer guten Behandlung durch Spezialisten verschiedener Fachgebiete ist heutzutage häufig sehr viel zu erreichen, manchmal sogar eine komplette Heilung. Und je früher hier eine Diagnose gestellt wird, umso besser ist die Chance, eine dauerhafte Heilung zu erzielen. Kinder können trotz Knochenkrebs heute oft ein ganz normales hohes Alter erreichen. Ein Knochentumor muss auch nicht immer bösartig sein. Im Gegenteil: Tumore, die kein entartetes Gewebe enthalten, kommen deutlich häufiger vor als bösartige. Manche Tumoren, wie z. B. das Osteochondrom, einer der häufigsten gutartigen Knochentumoren, der sich aus Knorpelzellen bildet und bei Kindern und jungen Erwachsenen zwischen 10 und 30 Jahren auftritt, muss manchmal überhaupt nicht operiert werden. Probleme entstehen erst, wenn der Tumor auf Nerven drückt, Knochen
„Auch Patienten mit bösartigen Tumoren zeigen manchmal über Monate keine Symptome oder ihre Beschwerden werden falsch gedeutet und erst spät entdeckt. Zum Glück sind bösartige Knochentumore sehr selten. Aber: es ist wichtig, einen Tumor so früh wie möglich zu entdecken: Zeit ist Leben!
Was heißt das für die Patienten? „Bei Verdacht auf einen Knochen- oder Knorpeltumor muss man sich in die Hände eines erfahrenen Spezialisten begeben. Sonst drohen Fehldiagnosen und der Tumor kann unerkannt weiter wachsen, bis sich die Chancen drastisch verschlechtern. Im Gegensatz dazu werden bei gutartigen Tumoren oft unnötige, teure Operationen durchgeführt, die gar nicht erforderlich gewesen wären. Mit dem Therapiezentrum in Bad Abbach wollen wir weit über die Region hinaus eine Versorgungslücke schließen und die Behandlungsqualität weiter verbessern.
Am Zentrum für Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren an der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg am Asklepios Klinikum sind die Mitarbeiter auf die Behandlung von gut- und bösartigen Tumoren des Bewegungsapparates spezialisiert. Der Leiter des neuen Zentrums, Prof. Hillmann, zählt zu den führenden Experten in Deutschland auf diesem Gebiet. Das Zentrum für Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren ist in die Klinik und Poliklinik für Orthopädie integriert, die sämtliche Erkrankungen des Bewegungsapparates diagnostiziert und behandelt. Als Kooperationsklinik der Universität Regensburg ist die Behandlung stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.