espresso Magazin, Juli 2015
Kultur
Otto Listl mit Theresia und Andreas Donaubauer im Wohlfühlhaus.
Foto: Edgar Mayer
„Drei Hühner“ in der Ausstellung im Kreuztor.
Mosaikkünstlerin Caroline Jung Prof. Günter Köppel, Art-Experiment Vorsitzender Franz Duna, Bahnhofsbesitzer Hakan Etli und Dollnsteins Bürgermeister Wolfgang Roßkopf im Bahnhof Dollnstein
haus, begrüßte die Gäste zur Vernissage und ging dabei auch auf Caroline Jung ein. Die Künstlerin aus Reichertshofen und den Fliesenlegermeister aus Reichertshofen verbindet eine langjährige „Beziehung“. Vor 20 Jahren hat Caroline Jung mit ihrer künstlerischen Tätigkeit begonnen und irgendwann „kam sie am Fliesenleger im Ort nicht vorbei“, wie Otto Listl feststellte. Regelmäßig hat sie sich die „Fliesenreste unter den Nagel gerissen“. Und er habe sich gewundert, wer denn da im Container wühlt. Schließlich ergab sich eine echte Win-Win-Situation. Die Künstlerin bekam ihr Material und Otto Listl sparte bei der Entsorgung: „Ab sofort mussten wir nur noch alle zwei
Monate den Container leeren anstatt jeden Monat.“ Caroline Jung, die u.a. die renommierte Mosaikschule in Ravenna besuchte, ist bei Ausstellungen in Rom, Chile und New York vertreten gewesen – nun ist sie in Ingolstadt „gelandet“. Den Bogen von der Kunst zum Handwerk zu spannen, das sei ihr im Wohlfühlhaus ein Anliegen gewesen, meinte sie bei der Vernissage. „Mosaik legen kennt keine Regeln und keine Grenzen“, betonte sie.
33 Nationen – ein Kunstwerk Mosaikkünstlerin Caroline Jung hat mit dem Projekt „Signs“ eine echte Mammutaufgabe bewältigt. Künstler aus 33 Nationen, darunter Neuseeland, Südafri-
ka, die Ukraine und die USA, haben sich ihren Aufruf zu Herzen genommen und ihr jeweils ein individuelles, 20 mal 20 Zentimeter großes Mosaik zugeschickt. Sie fügt die einzelnen Teile (es wurden insgesamt ca. 50 000 Steine verwendet) nun zu einem Gesamtkunstwerk unter dem Titel „Signs“ zusammen. Gerade hat sie die Zusage bekommen, dass „Signs“ ein Teil des internationalen Mosaikfestivals in Ravenna werden wird und auch noch einen Platz im Palazzo, dem Herzstück des Festivals, bekommt. Danach wird „Signs“ verkauft, aber nicht, um Caroline Jung „stein-reich“ werden zu lassen, sondern der Erlös wird gespendet. Infos unter: www.carolinejung.de (ma) 109