espresso Magazin, April 2012
Fotos: Hermann Käbisch
50 Interview
Design muss sein! Stephan Brummet im Gespräch Seit Februar hat der Freundeskreis Konkrete Kunst, ein eingetragener Verein mit circa 160 Mitgliedern, einen neuen Vorstand. Nach dem Rückzug der bisherigen Vorsitzenden Janice Gondor wurde Stephan Brummet zum neuen Vorsitzenden gewählt. Wir sprachen mit dem neuen Vorsitzenden über den Freundeskreis und den Neubau des Museums. Herr Brummet, neue Besen kehren gut, was nehmen Sie als neuer Vorsitzender des Freundeskreises in Angriff? Ich möchte u. a. die Satzung ändern. Zweck des Vereins ist die Förderung des Museums für Konkrete Kunst, aber auch der konkreten Kunst an sich und – nicht zu vergessen – Förderung des Designs. Ich möchte einen Akzent setzen und die Satzung präzisieren: Es soll ausdrücklich klargestellt werden, dass auch die Förderung des Designs gleichrangig neben der Unterstützung der Konkreten Kunst steht. Bereits jetzt gibt es im Depot des Museums zahlreiche Designobjekte, die derzeit allerdings nicht gezeigt werden können, da die räumlichen Voraussetzungen hierfür fehlen. Die Anpassung der Satzung des Freundeskreises ist auch deshalb sinnvoll, da ja das neue Mu-
seum selbst „Museum für Konkrete Kunst und Design“ heißt. Der Namensbestandteil „Design“ sollte daher auch im Namen des Freundeskreises vorkommen. Ingolstadt und Design. Da fällt einem zwangsläufig Audi ein. Richtig, ich verspreche mir einiges von Ingenieuren von Audi, die mit Design zu tun haben und sich deshalb auch außerhalb des Werkes dafür interessieren könnten. Ich möchte die Brücke zur Automobilindustrie schlagen! Die Audi Akademie und das daneben in der Gießereihalle zu errichtende neue Museum für Konkrete Kunst und Design könnten sich wechselseitig befruchten. Audi ist mit Audi Art Experience auch in der Stiftung für Konkrete Kunst und Design engagiert, die das Museum unterstützt und kürzlich durch einen Zuschuss den Ankauf des Bildes von Paul Lohse mit ermöglichte. Welche Aktivitäten entwickelt Freundeskreis selbst?
nischen Vervielfältigungen eines Werkes, sondern Unikate. Wir haben zum Beispiel im letzten Jahr etwas mit dem Künstler Tom Früchtl gemacht. Er hat auf einem Vlies, das zum Schutze des Bodens ausgebreitet wird, wenn ein Maler einen Raum tüncht, gemalt. Aus dem Material wurden dann 30 Exemplare „herausgeschnitten“. Diese Kunstwerke haben wir unseren Mitgliedern angeboten eben als Sonderedition. Wir wollen damit einerseits unseren Mitgliedern ein exklusives Angebot machen, andererseits den Künstler fördern. Deshalb muss das einzelne Mitglied dafür bezahlen. Der Preis lag bei der Früchtl-Edition bei 380 Euro pro Werk. Ich kann mir durchaus vorstellen, im Jahr 2012 vielleicht auch einmal ein Designobjekt als Sonderedition anzubieten. Gibt es – wie zum Beispiel beim Freundeskreis des Georgischen Kammerorchesters – auch gemeinschaftliche Unternehmungen der Mitglieder?
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Bewährt hat sich die jährliche „Sonderedition“ des Freundeskreises. Dabei handelt es sich um eine limitierte Serie eines Kunstwerks. Sondereditionen sind keine mecha-
Der Verein lädt auch zu Fahrten ein: In diesem Jahr geht es zur Documenta nach Kassel. Wenn wir mit dem Freundeskreis eine Fahrt unternehmen, dann finden Führungen speziell für uns statt. Es handelt sich nicht um die normalen Führungen, die sonst bei