Wenn der Berg kommt

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28. Juni 2019 | Nr. 25–26

Schweizerische Bauzeitung

Wenn der Berg kommt

Wettbewerb

Sanierung und Erweiterung Schweizerische Botschaft, Singapur Baukultur

Held der Erfolglosen Der Cengalo – Prüfstein fürs Bergell «Eine Periodizität gibt es nicht» Preonzo TI: Felsabbruch mit Folgen

SIA 101 und SIA 104 in der Vernehmlassung


26. September 2019 | Cigarettenfabrik Zürich Erfahren Sie mehr über Grundlagen des solaren Bauens, aktuelle Projekte, verschiedene Gestaltungsansätze, Fragen der Stadt- und Landschaftsentwicklung und tauschen Sie sich mit wichtigen Akteuren der solaren Architektur aus. Mehr Informationen unter www.swissolar.ch/sysb2019. Veranstalter

© Architektur: Boltshauser Architekten AG | Visualisierung: nightnurse images GmbH

1. Symposium Solares Bauen


Editorial

TEC21 25–26/2019

S

Die Ablagerungen des gewaltigen Bergsturzes am Pizzo Cengalo vom 23. August 2017 gingen unmittelbar in einen Schuttstrom über. Dieser wälzte sich durch die Val Bondasca und erreichte wenig später Bondo GR. Coverfoto von Andrea Badrutt, Chur

Fels- und Bergstürze erregen in der Regel viel Aufmerksamkeit. Im langjährigen Vergleich spielen die durch die Naturgefahren verursachten volkswirtschaft­ lichen Schäden jedoch eine untergeord ­nete Rolle. espazium.ch/de/aktuelles/ statistik-­b ergsturz

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turmfluten, Tornados und Schnee­ lawinen: Lässt die Natur ihre Muskeln spielen, hilft nur die rechtzeitige Flucht. Auch Bergstürze stellen bis­ weilen eine existenzielle Gefahr für Siedlungen dar. Rutschungen, Geröll- und Schlammlawinen bedrohen Leib und Leben. Und je wichtiger die betroffenen Verkehrsverbindungen sind, desto stärker schränkt uns ein Unterbruch ein. Vor knapp zwei Jahren wussten Experten und Bewohner, dass am Pizzo Cengalo im Bergell ein Bergsturz drohte. Als er im August 2017 ­tatsächlich stattfand, richteten die an­schlies­sen­ den Murgänge grosse Schäden an. Das Ereignis sprengte das bisherige Vorstellungsvermögen. Nun wird ein neues Schutzbauwerk geplant. Diese Massnahmen kosten eine Menge Geld. Einen er­heb­lichen Teil übernehmen Bund und Kanton. Allerdings verursachen Hochwasser­ereignisse schweizweit im langjährigen Mittel ein Vielfaches jener Kosten, die durch Fels- und Bergstürze ent­ stehen. Den Lebensraum angemessen zu schützen hat seinen Preis, ebenso die Früh­warnung. Vor wenigen Tagen befürwortete der Ständerat wie zuvor schon der Nationalrat die Aufstockung eines Kredits, der eine verbesserte Warnung vor Massenbewegungsgefahren er­möglicht. Doch manchmal ist es besser, die Nutzung an­ zupassen. Für eine kon­sequente Lösung hat sich der Kanton Tessin in Preonzo entschieden: Fast alle durch Fels­abbrüche bedrohten Betrie­be in der Industriezone sind mit Unter­stützung von Bund und Kanton freiwillig weg­gezogen. • Daniela Dietsche, Redaktorin Bauingenieurwesen/Verkehr

Lukas Denzler, dipl. Forst-Ing. ETH, Korrespondent TEC21


Ausschreibung

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TEC21 25–26/2019

Stadt Stadt Luzern Luzern Auf Auf demdem städtischen städtischen Areal Areal am am Pilatusplatz Pilatusplatz 2) soll (2’715 (2’715 m 2) m soll ein ein maximal maximal 35 Meter 35 Meter hohes hohes GeschäftsGeschäftsundund Wohnhaus Wohnhaus entstehen, entstehen, welches welches denden Platz Platz städtebaulich städtebaulich abschliesst abschliesst undund ihmihm ein ein neues neues Gesicht Gesicht verleiht. verleiht. DasDas Hochhaus Hochhaus soll soll Raum Raum für Unternehmen für Unternehmen bieten, bieten, die die einen einen Standort Standort an hervorragender an hervorragender Lage Lage suchen. suchen. Die Die Stadt Stadt Luzern Luzern schreibt schreibt deshalb deshalb einen einen

Projektwettbewerb Projektwettbewerb fürfür Investoren Investoren und und Architekten Architekten aus.aus. DerDer Projektwettbewerb Projektwettbewerb wirdwird im offenen, im offenen, anonymen anonymen Verfahren Verfahren durchgeführt. durchgeführt. Gesucht Gesucht werden werden InvestorenInvestorenundund Architektenteams, Architektenteams, die die mit mit Qualität Qualität undund nachhaltigem nachhaltigem Bauen Bauen ihreihre gestalterische gestalterische Vision Vision umsetzen umsetzen wollen. wollen. Interessierte Interessierte Teams Teams können können sichsich bis bis 13. 13. September September 2019 2019 anmelden anmelden undund ihr ihr Projekt Projekt bis 22. bis 22. November November 2019 2019 einreichen. einreichen.

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NEU sind bei MINERGIEMODERNISIERUNGEN auch ganz einfache Lüftungssysteme zugelassen


Inhalt

TEC21 25–26/2019

RUBRIK EN

THEM A

3 Editorial

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Wenn der Berg kommt

7 Wettbewerb Ausschreibungen/Preise | Weiss in weiss 11 Baukultur Held der Erfolglosen 12

Foto: Lukas Denzler

Aus unserem Verlag 13 Weiterbildung Baufachwissen auf dem neuesten Stand 14 Vitrine Aktuelles aus der Baubranche 15 SIA-Mitteilungen SIA 101 und SIA 104 in der Vernehmlassung | Seilschaften im Berufsalltag | «Getting the measure of Bau­kultur» | SIA-Form Fort- und Weiterbildung 19 Agenda 31 Stellenmarkt 37 Impressum 38 Unvorhergesehenes

Der 23. August 2017 hat das Bergell verändert. Erinnerungsstück in einem ­G arten in Bondo.

20 Der Cengalo – Prüfstein fürs Bergell

Lukas Denzler Nach dem

Bergsturz von 2017 rüstet sich Bondo für die Zukunft – der Cengalo bleibt unberechenbar. 26 «Eine Periodizität gibt es nicht» Daniela Dietsche, Lukas Denzler Christian Wilhelm vom Bünd-

ner Amt für Wald und Natur­ gefahren über die Bewältigung des Ereignisses von 2017. 29 Felsabbruch mit Folgen Lukas Denzler Der Kanton Tessin beschreitet neue Wege: Nachdem Gesteinsmassen abstürzten, verlassen Betriebe in Preonzo die Industriezone.

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Ausschreibung

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Projektwettbewerb Ersatzneubau Beratungsbank – Wettingen Die Raiffeisenbank Lägern-Baregg beabsichtigt ihre bestehende Liegenschaft mit Wohnungen und Geschäftsstelle in Wettingen mit einem Neubau zu ersetzen. Das Teilnehmerfeld für den Projektwettbewerb wird mittels einer Präqualifikation bestimmt. Aufgrund unseres Leitbildes bevorzugen wir regionale Planerinnen und Planer. Kurze, aussagekräftige Bewerbungen von Architekturbüros sind bis spätestens am 19. Juli 2019 zu richten an: Raiffeisen Schweiz, M. Göckeritz Bauherrenberatung, Raiffeisenplatz 4, 9001 St.Gallen. Das Wettbewerbsprogramm und die notwendigen Informationen finden Sie unter www.raiffeisen.ch/architektur

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Kursstart ZHAW: August 2019

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Wettbewerb

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Ausschreibungen OBJEKT/PROGR A M M

AU FTR AGGEBER

V ERFA HREN

FACHPREISGERICHT

Umbau und Erweiterung Pfarreizentrum Gerliswil, Emmenbrücke

Kirchgemeinde Emmen

Studienauftrag, selektiv, für Architekten

Elisabeth Blum, Herbert Mäder, Ilinca Manaila, Søren Linhart

www.simap.ch (ID 188917)

Ersatzneubau Flüelastrasse 16, Zürich

Organisation: Walter Graf 6003 Luzern Stiftung PWG 8026 Zürich

TER MINE Bewerbung 12. 7. 2019

Abgabe Projekte 22. 11. 2019

Projektwettbewerb, selektiv, für Generalplanerteams

Andreas Wirz, Britta Brauer, Beat Rothen, Urs Schwab

Bewerbung 19. 7. 2019

Abgabe Pläne 16. 12. 2019

Modell

https://competitions.espazium.ch

17. 1. 2020

Neubau Heilpädagogisches Zentrum Innerschwyz, Ibach www.simap.ch (ID 188227)

Ersatzneubau Beratungs­ bank, Wettingen

Baudepartement Kanton Schwyz Begleitung: EBP Schweiz 8032 Zürich Raiffeisenbank Lägern-Baregg

Peter Glanzmann, Martin Jäger, Bruno Rüttimann, Nina Scherer, Tomaso Zanoni

Projektwettbewerb, selektiv, für Architekten

Keine Angaben

Bewerbung 19. 7. 2019

Bewerbung 19. 7. 2019

Inserat S. 6

www.raiffeisen.ch/architektur

Sanierung Jubiläumshalle, Magglingen

Gesamtleistungsstudie, selektiv, für Gesamtleistungsunternehmen (Holzbau), Architekten und Landschaftsarchitekten

Bundesamt für Bauten und Logistik 3003 Bern

Planerwahlverfahren, selektiv, für Generalplanerteams

Keine Angaben

Stadt Luzern 6002 Luzern

Projektwettbewerb, offen, für Investoren und Architekten

Luca Deon, Valentin Bearth, Jürg Rehsteiner, Katrin Schubiger, Erich Zwahlen, Caroline Fiechter

Bewerbung 30. 7. 2019

www.simap.ch (ID 188828)

Pilatusplatz, Luzern www.pilatusplatz-wettbewerb. stadtluzern.ch

– konform Inserat S. 4

Erweiterung und Umbau Kantonsgericht Basel-Landschaft, Liestal

Hochbauamt Kanton Basel-Landschaft 4410 Liestal

Projektwettbewerb, offen, für Architekten – konform

www.simap.ch (ID 187682)

Marco Frigerio, Urs Egg, Marco Fabrizi, Luca Selva, Astrid Staufer, Anna Suter

Anmeldung 13. 9. 2019

Abgabe 22. 11. 2019

Abgabe Pläne 17. 10. 2019

Modell 7. 11. 2019

Preise Prix de Genève https://prixdegeneve.archi

Architekturpreis Kanton Zürich 2019

Office du patrimoine et des sites 1205 Genève

Prämiert werden innovative Leistungen und Konzepte in den Bereichen Architektur, Bauwesen, Stadtplanung und Landschaft.

Teilnahmeberechtigt sind Fachleute und Studierende aus den genannten Bereichen.

Stiftung für die Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich

Ausgezeichnet werden beispielhafte Bauten im Kanton Zürich.

Teilnahmeberechtigt sind Bauherrschaften und Architekten.

https://architekturpreis.ch

Weitere laufende Wettbewerbe auf competitions.espazium.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i

Eingabe 7. 7. 2019

Eingabe 9. 8. 2019


Wettbewerb

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Weiss in weiss Die Schweizerische Botschaft in Singapur soll nach 35 Jahren saniert und erweitert werden. Berrel Berrel Kräutler färben den Bestand ganz in Weiss um und ergänzen ihn mit einem markanten Vordach. Text: Jean-Pierre Wymann

Berrel Berrel Kräutler gestalteten den Innenraum durchweg weiss mit Bezug zum grünen Innenhof.

D

er Insel- und Stadtstaat Singapur kennt kaum Jahreszeiten. Das tropische Klima zeichnet sich durch eine hohe Luftfeuchtigkeit mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad aus. Etwa 10 km vom Central Business District entfernt befindet sich die Schweizerische Botschaft in einer grünen Oase mit üppiger Vegetation. Sie liegt in einem grosszügigen Golfareal und grenzt an einen Wald. Die Botschaft, 1984 errichtet und seither nicht wesentlich erneuert, soll nun umfassend saniert und erweitert werden. Gemäss der Ausschreibung soll die Botschaft «das Image der Schweiz überzeugend repräsentieren und nach ihrer Sanierung und Erweiterung ein weltoffenes, neutrales, modernes und zurückhaltendes Erscheinungsbild erhalten».

Neben der eigentlichen Botschaft und dem Verteidigungsattaché sind auch der Swiss Business Hub und Schweiz Tourismus unter demselben Dach untergebracht. Die Zahl der Arbeitsplätze soll von ursprünglich 10 auf künftig 30 erhöht werden und die Raumaufteilung für effiziente und flexible Arbeitsabläufe optimiert werden. Die Zone für konsularische Dienstleistungen soll vom Bereich mit Publikumsverkehr klar abgegrenzt und die Sicherheit erhöht werden. Zudem ist die Haustechnik gesamthaft zu erneuern. Um Lösungsansätze für d ­ iese Bauaufgabe zu erhalten, hat das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) einen einstufigen Projektwettbewerb für Architekten im offenen Verfahren ausgeschrieben. Insgesamt gingen 54 Beiträge ein.

Leichtfüssig, effizient und präzise Die Jury empfiehlt den Beitrag «Flamingo» von Berrel Berrel Kräutler einstimmig zur Weiterbearbeitung. Das Projekt basiert auf einer fundierten Analyse der vorhandenen Bausubstanz. Die Architekten beschreiben das Gebäude als «Bun­ galow, dessen Architektursprache perfekt auf das Klima und auf die kulissenartige Parklandschaft der spezifischen Parzelle abgestimmt ist». Gleichzeitig kritisieren sie den ausgesparten Eingangsbereich, der die Integrität des quadratischen Pavillons verletze. Auf dieser Grundlage entwickeln sie ein ebenso kohärentes wie überzeugendes Konzept. Das bestehende Gebäude wird zu einem Quadrat vervollständigt und


Wettbewerb

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Sicherheitsanforderungen klar getrennt werden. Die Anordnung der einzelnen Nutzungen ist zweckmässig. Die Aufstockung als leichte Holzkonstruktion ist naheliegend und basiert auf dem bestehenden Raster aus Betonstützen. Leider sollen die Fassaden zum Innenhof mit Glasbausteinen ausgefacht werden, was die Verbindung von Innen und Aussen kappt, sodass der Innenhof visuell und räumlich nicht Teil des Innenraums ist. Zudem weist das Projekt die höchsten Baukosten aller prämierten Beiträge auf und konnte deshalb trotz einleuchtender Strategie nicht restlos überzeugen.

V isualisierungen: maaars; Foto: Photo V ision Zums tein

Mit dem Projekt «Flamingo» von Berrel Berrel Kräutler aus Zürich wird der Bestand konsequent überformt.

mit einem kräftigen Vordach gegen Süden erweitert. Das Dach steht auf einer einzigen Wandscheibe, worauf auch der Projektname «Flamingo» anspielt. Gegen die Strasse entsteht ein grosszügiger, gedeckter Eingangsbereich für die neuen Zugänge mit getrennter Besucher- und Personalführung. Hinter der konstruktiven Scheibe des Dachs, zum Garten ausgerichtet, ist ein neues Sitzungszimmer vorgesehen, das gut an das Gebäude angebunden ist. Der Entwurf besticht durch ein kompaktes Gebäudevolumen mit optimalen betrieblichen Abläufen und übersichtlicher Raumdisposi­ tion. Die eingeschossige Anordnung aller wichtigen Räume erleichtert den Austausch unter den Mitarbeitenden. Die Räume sind mit grün

eingefärbten Glasschiebewänden flexibel unterteilbar. Die Jury war sichtlich beeindruckt von der «Leichtfüssigkeit, Effizienz und ­Präzision» im unprätentiösen Umgang mit dem Bestand. Einzig die Schmutz­empfindlichkeit der ganz in Weiss gehaltenen Fassade konnte hinsichtlich der ausserordentlichen Beanspruchung durch das tropische Klima nicht ganz überzeugen.

Elegant und grosszügig Der mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Beitrag «Pavillon Blanc» von Bernath + Widmer stockt das bestehende, eingeschossige Gebäude um eine Etage auf. Damit können die öffentlich zugänglichen Räume im Erdgeschoss von den Bereichen mit

Repräsentativ Mit dem Entwurf «l’ombrière» ergänzen Rahbaran Hürzeler Architekten das bestehende Gebäude mit einem grosszügigen Vordach. Darunter sind alle öffentlich zugäng­ lichen Räume und der Eingangs­ bereich vereint. Die Erweiterung übernimmt die Stützenstruktur des Bestands und ist in der Tiefe gestaffelt, sodass die verschiedenen Zugänge entflochten sind. Der GrundPROJEKTW ETTBEW ERB SCH W EIZERISCHE BOTSCH A FT IN SINGA PUR AUSZEICHNUNGEN 1. Rang / 1. Preis: «Flamingo»,

Berrel Berrel Kräutler, Zürich 2. Rang / 2. Preis: «Pavillon Blanc», Bernath + Widmer Architekten, Zürich 3. Rang / 3. Preis: «l’ombrière», Rahbaran Hürzeler Architekten, Basel 4. Rang / 4. Preis: «Conopeum», Aerne Architect &Associates, Phnom Penh

5. Rang / 5. Preis: «Pays Imaginaire», Jonas Epper Architects, Paris

FACHJ URY Hanspeter Winkler, Architekt, BBL Leiter PM, Bern (Vorsitz); Simon Hartmann, Architekt, Basel; Mia Hägg, Architektin, Locarno; Jodok Brunner, Architekt, BBL Leiter PMAL, Bern (Ersatz); Milica Topalovic, Architektin, Zürich (Ersatz)

SACHJ URY Jacques Pitteloud , Direktor EDA-DR; Cristina Martino, BBL IM PPE; Marianne Jenni, Chefin Immobilien Ein wuchtiges Vordach markiert den neuen Zugang zu «Flamingo».

EDA (Ersatz)


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Wettbewerb

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riss ist betrieblich funktional und flexibel in der Raumaufteilung. Die filigrane Konstruktion und die Materialisierung des Vordachs mit Polycarbonatplatten können hingegen wegen der klimatischen Bedingungen in Singapur nicht überzeugen. Für die repräsentative Architektur und die hohe Funktionalität erhielt dieser Beitrag den dritten Preis.

Smart und ausdrucksstark

grünen Oase.

det Schatten und öffnet sich mit einer einladenden Geste zum Hauptzugang. Zusammen mit einem kompakten Volumen und guten betrieblichen Abläufen ergibt sich ein austariertes Projekt: nicht zu knapp und nicht zu üppig. •

Der eingezogene Eingangsbereich des Bestandsgebäudes (rechts) verunklärt das einfache Konzept des quadratischen Pavillons.

Weitere Pläne und Bilder auf competitions.espazium.ch/de/ wettbewerbe/entschieden/ schweizerische-botschaft-singapur

Jean-Pierre Wymann, Architekt ETH SIA BSA

Fotos: Photo Vision Zumstein

Die Gewinner Berrel Berrel Kräutler haben aus einer sorgfältigen Analyse die richtigen Schlüsse gezogen. Sie reparieren die Schwachstelle des Eingangsbereichs und erweitern den Bestand ganz unverkrampft. Wie für einen Bungalow typisch, bleibt der Pavillon eingeschossig und empfängt die Gäste mit einer breiten Veranda gegen Süden. Das weit ausladende Stahlvordach spen-

Das Bestandsgebäude der Schweizerische Botschaft in Singapur liegt mitten in einer

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Beim Projekt «l’ombrière» planen Rahbaran Hürzeler Architekten ein eigenständiges, filigranes Dach.

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eine Aufstockung aus Holz mit weit ausladendem Dach vor.

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Bernath + Widmer Architekten schlagen mit «Pavillon Blanc»


Baukultur

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Held der Erfolglosen Eine Skulptur zu Ehren von Robert Walser ist diesen Sommer auf dem Bieler Bahnhofsplatz begeh- und erlebbar. Im Rahmen der 13. Schweizerischen Plastikausstellung stellt der Künstler Thomas Hirschhorn damit etablierte Codes und politische Korrektheit infrage. Text: Danielle Fischer

Skiz ze: Thomas Hirschhorn; Foto: Danielle FIscher

E

ine Wand aus Holzpaletten, beklebt mit Skizzen und Zeichnungen, überrascht die Reisenden am Bahnhofsausgang in Biel. Dahinter versteckt sich eine 1200 m2 grosse provisorische Landschaft aus hölzernen Tribünen, Treppen, Podesten und Pavillons. Die Robert-Walser-Skulptur des Künstlers Thomas Hirschhorn wirkt wie eine Mischung aus Favelas, Baubaracken und Abenteuerspielplatz. Nicht nur seiner Erscheinung, auch seiner prominenten Lage wegen sorgte das Vorhaben bereits während der Planung für Aufruhr: Taxi- und Velofahrer protestierten, der Platz werde für ihre Vehikel versperrt; dann folgte der Rücktritt des Stiftungspräsidenten der Schweizerischen Plastikausstellung und die Verschiebung der Eröffnung. Doch jetzt ist es so weit. Mit Lesungen, Ateliers, Vorträgen, Theater, einer Bibliothek und Ausstellungen wird die Skulptur vom 15. Juni bis 8. September 2019 zum Begegnungsort. Durch die Bürgerbeteiligung an der seit 2016 laufenden Planung ist es Hirschhorn gelungen, einen Teil der Bieler in das Projekt zu involvieren und dafür zu begeistern. Am Bau und an den Events ­beteiligt sind über 200 entlöhnte

Eine Skulptur der anderen Art:

Mithilfe von Bewohnern Biels ent­stand eine Architektur aus ­einfachen Holzpaneelen.

Die sich stets verändernde Website dient dem Projekt als Veranstaltungskalender

und Klagemauer.

Bürgerinnen, Vereine und Institu­ tionen. Nicht zuletzt das Budget von 2 Mio. Fr. hat für viel Unmut in der nicht eben wohlhabenden Bevölkerung gesorgt. Die Kosten tragen zu rund einem Drittel Stadt und Kanton.

… in der Architektur?

Die Frage, ob der künstlerische Blick Hirschhorns auf Walsers Themen für die Architektur taugt, ist etwas provokativ. Und was bedeutet Erfolg in der von schweizerischem Präzi­ Was ist Erfolg … sions- und Perfektionsstreben geprägten Bauwirtschaft? Das Fragile Aber wieso eine Skulptur für Walser und Bescheidene dagegen vermag und weshalb in Biel? Walser, der in auch in der Architektur oft eine Kraft Biel geboren wurde, hätte durchaus zu entfalten, die über das MittelmäsErfolg haben können. Doch er ent- sige, Etablierte hinauswächst. Es zu schied sich dagegen – und warf da- beachten, kann eine Möglichkeit mit die grundsätzliche Frage auf, sein, das Wesentliche zu erkennen. was Erfolg bedeutet. Hirschhorn Die mit einfachen Mitteln begründet seine Wahl Walsers unter gebaute Raumskulptur richtet sich anderem damit, dass der Schrift­ an ein breites Publikum und ist kossteller ein Held gewesen sei. Er habe tenlos begehbar. Als soziale Plastik, sich verloren, sich todesmutig dem Reflexions- und Erlebnisraum soll sie Prekären zugewandt, sei den Weg die Kunst in die Stadt tragen. • des Unsicheren, Nicht-Garantierten, Fragilen gegangen und habe das Unbeachtete, Schwache ernst genommen. Rebellisch und fröhlich habe er den Misserfolg angestrebt. www.robertwalser-sculpture.com


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TEC21 25–26/2019

VORSCH AU TEC21 27–28/2019, 12. Juli 2019

Das Bauhaus weiter­ weben | Die Konser ­ vierung der Moderne espazium.ch/tec21

Archi 3/2019, 10. Juni 2019 L’acqua del benessere

Il segreto di Mosè. Rapporti e forme tra architettura e acqua Paesaggi d’acqua e «healthy living» espazium.ch/archi

Nur auf espazium.ch Eine Architektur mit Frische und Punch Das neue Alterszentrum Trotte in der Stadt Zürich ist ein geo­ metrisches und städtebauliches Schwergewicht. Dennoch fügt es sich friedfertig in das Quartier ein. • espazium.ch/az-trotte-zh

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100 Jahre Bauhaus I – Grenzüberschreitung


Weiterbildung

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Baufachwissen auf dem neuesten Stand Redaktion: Anna-Lena Walther

HOCHSCH ULE LUZERN

BERNER FACHHOCHSCH ULE – A HB

CUREM

CAS Eigenverbrauchs­ optimierung

CAS Bauphysik im Holzbau

CAS in Urban Management

Die bauphysikalischen und energietechnischen Anforderungen an Gebäude steigen. Das CAS Bauphysik im Holzbau vermittelt die nötigen Kenntnisse, um Bauherren und Planerinnen bei holzbauspezifischen Fragen kompetent zu beraten. Die wichtigsten Themen der Weiterbildung sind: Wärme-, Feuchte-, Schallund Brandschutz mit besonderem Augenmerk auf die Aspekte Behaglichkeit und Energieeffizienz. Die Weiterbildung beginnt im Oktober 2019, Studienort ist Biel. •

Stadt- und Arealentwicklungen bedingen heute eine intensive Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und der Immobilienwirtschaft. Mit dem «CAS in Urban Management» lernen die Teilnehmenden innovative Instrumente kennen, um gemeinsam komplexe Raumentwicklungsaufgaben zu lösen und Werte zu schaffen. Am 17. September 2019 findet ein Infoabend statt. Zudem ist es möglich, im aktuellen Lehrgang eine Schnupperstunde zu vereinbaren, um sich über Kar­ri­ere­ möglichkeiten und neue spannende Berufsfelder im Bereich Raumplanung und Immobilienmanagement zu informieren. •

Die Hochschule Luzern vermittelt im Rahmen eines CAS alle technischen und normativen Grundlagen zur Eigenverbrauchsoptimierung. Ebenso zeigen die beteiligten Institute geeignete Aufbauten praxistauglicher Systeme. Damit bietet die HSLU eine Übersicht über die theoretischen Grundlagen der betroffenen Technik. Dies sind insbesondere Photovoltaikanlagen, thermische und elektrische Speicher und Wärmepumpen. Schliesslich präsentieren die Dozenten eine aktuelle Markt­übersicht von Komponenten und Systemen. Der Kurs startet am 15. Oktober 2019 (18 Kurstage), eine Infoveranstaltung findet am 5. September 2019 in Horw statt. •

www.ahb.bfh.ch/casbauphysik

www.curem.uzh.ch

www.hslu.ch STEELACA DEM Y

Praktischer Brandschutz & erdbebensicher bauen in Stahl

IN DEN RUBRIKEN WEITERBILDUNG UND VITRINE PRÄSENTIERT Die Angaben zu Weiterbildungsange­ boten, Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Informationen der Anbieter. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8036 Zürich, oder an produkte@tec21.ch

Erdbebensicherheit und Brandschutz sind wiederkehrende Themen bei der Planung und Instandhaltung von Bauwerken. Eine gute Konzeption der Tragstruktur setzt auf leichte Konstruktionen und einfache Berechnungen. Dieser Kurs soll zeigen, wie sich Sicherheit in der Praxis unter Wahrung wirtschaftlicher und dynamischer Strukturen rechtfertigen lässt. Die steelacademy richtet sich an Architekten und Ingenieure, die in der Planung und Ausführung tätig sind, und wird je einmal in Deutsch und ­Französisch durchgeführt. • Veranstaltung in Deutsch am 12. September 2019 an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Horw. Veranstaltung in Französisch am 25. September 2019 am SwissTech Convention Center, Lausanne. www.szs.ch


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Vitrine

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Aktuelles aus der Baubranche Redaktion: Anna-Lena Walther

GEOPR A EV ENT

Überwachungssysteme für Naturgefahren Murgänge und Lawinen bedrohen Verkehrswege; Felswände und Gletscher geraten in Bewegung. Geopraevent bietet kundenspezifische, zuverlässige Überwachungslösungen für Naturgefahren zum Schutz von Mensch und Infrastruktur. GeoCUBUS MIT PROM UR praevent entwickelt, installiert und betreibt weltweit Alarm- und WarnMurus-P: erdbebensichere systeme mit modernsten TechnoloMauerwerksbemessung gien, wie z. B. Echtzeitradar, autoIn diesem Frühjahr präsentierte der matisierte Deformationsanalysen Softwarehersteller Cubus eine Soft- aus hochauflösenden Bildern oder ware, mit der sich die Wirksamkeit die Geopraevent-Cloud mit Be­ von Mauerwerk mit überschau­ nutzerzugriff über PC, Tablet oder barem Aufwand bemessen lässt. Smartphone. • «Murus-P» basiert auf dem adapti- www.geopraevent.ch ven kraftbasierten Verfahren und wurde unter Ab­stützung auf die Mauerwerksnorm SIA 266 in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt. In diesem Computermodell werden die Mauerwerksscheiben verformungsbasierten Kräften unterworfen. Bei zu grosser Belastung werden versteifende Elemente eingefügt. Die Software nähert sich so der Belastbarkeit des räumlichen Tragwerks an. Sie geht vom reinen Mauerwerksbau aus und eruiert allenfalls notwendige Verstärkungen. •

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SIA-Mitteilungen

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SIA 101 und SIA 104 in der Vernehmlassung Die Kommissionen des SIA unterbreiten den Mitgliedern Ordnungsentwürfe zu den Themen «Bauherren» und «Ingenieure im Bereich Wald und Naturgefahren». Text: Isabella Mambretti

A

n der 183. Sitzung der Zentralkommission für Ordnungen (ZO) vom 23. Mai 2019 wurde der Entwurf der SIA-Norm 101 Ordnung für Leistungen der Bauherren zur Vernehmlassung freigegeben. Mit diesem neuen Re­ glement beabsichtigt der SIA, eine geeignete Grundlage für die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Planern zur Ver­ fügung zu stellen. Der Bedarf ist angesichts der zunehmenden Komplexität der Bauvorhaben und der Entstehung neuer Berufsprofile zur Unterstützung der Bauherren gegeben.

wicklung bis zur Nutzungsübergabe. In Kapitel 4 werden die Leistungen des Bauherrn detailliert aufgeführt. Kapitel 5 dient der Klärung der Vergütung bei Beauftragungen von ­Bauherrenvertretern oder -unterstützern. Die Ordnung schliesst mit einem Glossar in Kapitel 6, das Definitionen der wichtigsten Begriffe enthält.

Wald und Naturgefahren

Im Unterschied zu den bestehenden Ordnungen bezieht die Verständigungsnorm SIA 101 nicht nur Bauherren, sondern auch deren Vertragspartner (Planer, Unternehmer, Berater) ein. Die SIA 101 richtet sich nicht nur an Fachleute wie die übrigen SIA-Ordnungen, sondern auch an Laien in der Rolle des Bauherrn. Die SIA 101 ist nicht als Vertragsbestandteil zu betrachten.

Ordnung für Leistungen und Honorare der Ingenieurinnen und Ingenieure im Bereich Wald/Naturgefahren, so lautet der neue Titel der SIA 104. Die Kommission hat die LHOOrdnung SIA 104/2003 Ordnung für Leistungen und Honorare der Forstingenieure und Forstingenieurinnen aus dem Jahr 2003 vollständig überarbeitet. Bei der Revision wurde der Titel der heutigen Umwelt angepasst und trägt somit der jetzigen Ausbildung Rechnung. Gleichzeitig weist er auf die Bereiche mit den wichtigsten Kernkompetenzen hin. Die Zentralkommission für Ordnungen hat die Ordnung zur Vernehmlassung freigegeben

Verantwortung in allen Belangen

Rechte und Pflichten der Parteien

Nach der internen Vernehmlassung im Jahr 2018 passte die Kommis­sion SIA 101 in intensiver Arbeit den ­Ordnungstext an. Die ersten drei Kapitel beschreiben die wesentlichen Aufgaben einer Bauherrschaft, Kapitel 1: Gesichtspunkte der Bauherrschaft; Kapitel 2: Aufgaben des Bauherrn und seine Stellung zu weiteren Akteuren im Projektierungsund Realisierungsprozess; Kapitel 3: Gesamtprozess eines Bauvorhabens von der Initialisierung über die Ab-

Bedeutende Neuerung ist, dass im Artikel 2 vier Themenfelder innerhalb der Tätigkeit des Ingenieurs bezeichnet sind: (i) Schutzwald/Naturgefahren; (ii) Waldwirtschaft/ Holzproduktion; (iii) Ökologie/Landschaft; (iv) Wald und Gesellschaft/ Erholung. Innerhalb dieser The­men­ felder werden – nicht abschliessend – verschiedenste Tätigkeits­bereiche aufgelistet. Bei den Leistungsbeschrieben in Artikel 4 lehnt sich die Ordnung stark an die Leistungs­

Bauherr und Planer

modelle der Normen SIA 111 Modell Planung und Beratung sowie 112 Modell Bauplanung an. Schliesslich wurde Artikel 5 «Grundsätze der Vergütung» auf die anderen Ordnungen des SIA und die Vor­gaben der eidgenössischen Wettbewerbskommission abgestimmt. • Isabella Mambretti, Dr. sc. techn., Dipl. Arch. SIA, Normen, Leistungen und Honorare; isabella.mambretti@sia.ch

Die Normenentwürfe steht auf unserer Internetseite zur Verfügung: www.sia.ch/vernehmlassungen

Für Stellungnahmen verwenden Sie bitte das dort bereitstehende WordFormular. Stellungnahmen in anderer Form (Briefe, PDF usw.) können nicht berücksichtigt werden. Wir bitten Sie, Ihre Stellungnahme ausschliesslich mit dem Word-Formular an die entsprechende Mailadresse zu senden. SIA 104 Ordnung für Leistungen und Honorare der Ingenieurinnen und Ingenieure im Bereich Wald und Naturgefahren Einreichfrist: 31. Juli 2019 SIA104@sia.ch SIA 101 Ordnung für Leistungen der Bauherren Einreichfrist: 31. August 2019 SIA101@sia.ch


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SIA-Mitteilungen

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MENTORING-PROGR A M M

Seilschaften im Berufsalltag Mentoren geben ihren Erfahrungsschatz weiter, um die Mentees in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Der SIA hat ein solches Mentoring-Programm im Juni 2018 ins Leben gerufen. Zwei Teams, bestehend aus Mentor und Mentee, berichten von ihren Erfahrungen. Texte: Luca Fontanella; Hugo Torre, Roger Küng, Christoph Abächerli, Roland Walthert

L

uca Fontanella, Architekt MSc ETH SIA, berichtet von seiner Erfahrung als Mentee, und die Arbeitsgemeinschaft Hugo Torre, Roger Küng, Christoph Abächerli (TKA Architekten) und deren Mentor Roland Walthert schildern ihre Sichtweisen auf das SIAMentoring-Programm. Dieses Programm hat der SIA Anfang 2018 ­initiiert, denn der Erfahrungsaustausch zwischen Mentor und Mentee und die persönliche Begleitung eines Mentors sind sichere Seilschaften im Berufsalltag.

Paradebeispiel für Wissensund Erfahrungsaustausch Der SIA hat ein Pilotprojekt lanciert, das ein wichtiges Vereinsziel auf v ielfache Weise erreicht. Er be­ schreibt dieses Ziel in seinen Statuten folgendermassen: «Der SIA v ­ er­einigt Berufsleute aus Ingenieurwesen, Architektur und Wissenschaften verwandter Ausrichtung […]». Der Berufsverband verfolgt dieses Bestreben mit viel Engagement auf diversen Ebenen. Eine neue Ebene ist durch das Mentoring-Programm dazugekommen. Mit minimalem organisatorischem und finanziellem Aufwand hat das Projekt eine grosse Wirkung für die Teilnehmenden. Nach einer kurzen Kennenlernphase im Juni 2018 bildeten sich an der Startveranstaltung Tandems, bestehend aus Mentor und Mentee. Danach organisierten sie sich selbstständig und legten ihren eigenen Rhythmus und die Themenschwerpunkte fest. Die Bandbreite an Themen war beträchtlich: Die Tandems sprachen über die Hürden im ­Berufsalltag, setzten sich mit den

Herausforderungen des Projektmanagements auseinander, erkundeten neue Wege der Zusammenarbeit, diskutierten Geschäftsmodelle und philosophierten über die Weiterentwicklung der Branche. Aus der Perspektive des Mentees ist es ermutigend und hilfreich, einen erfahrenen Berufskollegen an seiner Seite zu wissen und eine unabhängige Zweitmeinung einholen zu können. Gleichermassen kann das Mentoring-Programm für einen Mentor etwas sehr Befriedigendes haben, zumal es ihm die Möglichkeit eröffnet, den Stafettenstab an eine neue Generation weiterzugeben. Entscheidend für den Erfolg des Programms waren, neben zahlreichen Anmeldungen, die offen formulierten und gering strukturierten Rahmenbedingungen. Der SIA fungierte «nur» als Plattform und Vermittler zwischen den Tandems. Diese hatten so genügend Freiräume, um sich an die verschiedenen Themen heranzutasten. Hervorzuheben ist, dass die intrinsische Motivation der Teilnehmenden unbedingt im Vordergrund stehen sollte. Die Freude an der Vernetzung, am gemeinsamen Erfahrungsaustausch und an der gegenseitigen Unterstützung darf nicht durch eine finanzielle Vergütung der Mentoren verfälscht werden. An der Schlussveranstaltung ist die Resonanz bei den Teilnehmenden überaus positiv gewesen: Das Programm kann als Paradebeispiel für den generationen- und fachübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch bezeichnet werden. Zusammengefasst heisst das, dass dieses Projekt aus Sicht sowohl des Mentors als auch des Mentees ein voller Erfolg

ist und auf jeden Fall weitergeführt werden sollte. Es ist ein inspirierendes Vorhaben, da es die Werte des SIA klar und deutlich verkörpert. Team Luca Fontanella und Steffen Lemmerzahl, Text: Luca Fontanella, Architekt MSc ETH SIA

Ein Angebot für die Jungen und ein Signal für eine innovative Vereinspolitik Wir rechneten uns bei der Teil­nahme an einem offenen Projektwettbewerb im vergangenen Jahr gute Chancen aus, weil wir davor den fünften Platz belegten und deshalb mit gestärktem Selbstvertrauen ins Rennen stiegen. Als wir jedoch von unserem Ausscheiden in der zweiten Runden erfuhren, schauten wir uns ratlos an und fragten uns: Sind Teilnahmen an Projektwettbewerben wirklich die sinnvollste Art, wie wir unsere zehnjährige Berufserfahrung einbringen können? Es ist rückblickend ein grosser Zufall, dass genau in dieser Zeit der SIA zum Mentoring-Programm aufgerufen hat. Ein noch grösserer Zufall ist es wohl gewesen, dass wir davon überhaupt Notiz genommen haben. Aber: In Krisen ist man für Hilfe von aussen möglicherweise empfänglicher. Welche Gründe es auch immer gewesen sein mochten, die uns dazu bewogen, uns als Mentees zum Thema «Firmengründung» zu melden: Wir trafen an der Startveranstaltung auf Roland Walthert, unseren zugeteilten Mentor. Sein beruflicher Hintergrund löste bei uns grosse Skepsis aus: Wie um Him-


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mels willen sollte uns ein Ingenieur beim Aufbau eines Architekturbüros helfen? Es dauerte nicht lang, bis wir begriffen, dass uns Roland auf einen Weg mitnahm, der uns nicht nur unsere Skepsis nahm, sondern uns an viele Orte führte, die wir aus unserer Perspektive bisher nie zu sehen bekamen. Er durchbrach unsere sich im Kreis drehenden Diskussionen über Wettbewerbe, Arbeitgeber und Wunschprojekte und verstand es gleich, die Idee der Firmengründung spielerisch anzugehen: «Lasst uns die Hypothese aufstellen, dass ihr zu dritt eine Firma gründet, und dann spielen wir das durch, mit allem was dazugehört.» Zu diesem Spiel gehörte beispielsweise die Frage nach der Beschäftigung des Architekten in zehn Jahren und die Ausarbeitung einer Marktanalyse. Eine Aufgabe, bei der wir ihn erst stirnrunzelnd anschauten – was ihn herzlich amüsierte. Wir haben nach Lücken und Nischen gesucht, vorhandene Kompetenzen analysiert und solche, die es noch aufzubauen gilt – stets mit zwei Zielen vor Augen: eine Leistung zu offerieren, die nicht von allen anderen Architekturbüros ebenso gut angeboten werden kann. Und zweitens, noch fast wichtiger: Es muss Spass machen. «Wenn man es genug stark will, kann man aus fast jeder Idee ein Unternehmen machen», so Roland. Ein gutes halbes Jahr später stehen wir nun als Arbeitsgemeinschaft TKA mit der Idee «Stadt über dem Kopf» in den Startlöchern. Wir sehen grosses ­Potenzial darin, bauliche Verdichtung zusammen mit der bestehenden Substanz zu realisieren. Wir suchen Strategien, wie durch Aufstocken oder durch Anund Wei­terbauten bestehender Gebäude wirtschaftlich und städtebaulich gewinnbringende Lösungen gefunden werden können. Der dafür notwendige Aufbau von Kompetenzen liegt nicht mehr im Aufgabenbereich unseres Mentors. «Das muss ich euch jetzt selber machen lassen», meinte Roland schmunzelnd. «Aber wenn ihr etwas mit mir besprechen wollt, dann kommt jederzeit auf mich zu.»

Die Sicht des Mentors Im Projekt TKA haben sich zwei Generationen gefunden und die gemeinsame Arbeit als grosse Bereicherung erlebt. Wir sahen den Aufbau eines Architekturbüros als Start-up und machten die entsprechenden Planungsinstrumente nutzbar; wir schöpften den Austausch von neuem Wissen und Erfahrung aus und versuchten, die Begeisterung in tragfähige Grundlagen zu lenken. Das vom SIA angebotene Mentoring-Programm haben wir als eine Plattform erlebt, die den Generationenaustausch in vielfältigen, aber ganz konkreten Projekten ermöglicht hat. Die hohe Zufriedenheit der Mentees und der Mentoren lässt aufhorchen: Das Mentoring-Programm kann für den SIA von grossem Wert sein, nach innen als Angebot für die Jungen, und nach aussen als Signal für eine innovative Vereinspolitik. • Arbeitsgemeinschaft Hugo Torre, Roger Küng, Christoph Abächerli (TKA Architekten) und Roland Walthert, Dipl. El. Ing. ETH/SIA

DAS MENTORING-PROGR A MM – ZA HLEN UND FA KTEN Juni 2018: Start des ersten Mentoring-­ Programms März 2019: Ende des ersten Mentoring-­ Programms 60 SIA-Mitglieder haben sich angemeldet, 20 mussten das Programm aus verschiedenen Gründen abbrechen, 40 haben das Programm bis zum Ende absolviert. Schwerpunktthemen: Gründung eines Büros, Strategie und Neuausrichtung, Unterstützung von Start-ups, Büronachfolge, Kundenakquisition und Betreuung, Büroorganisation, ­Per­sonal­führung, Marketing, Konflikt­ management, Mediation, Projekt­ management, Kostenmanagement, Vertragswesen, Arbeiten in Planergemeinschaften, Umgang mit TU/GU, BIM-Einführung, Bauleitung, Bau­ ausführung. Fazit: Über 95% würden wieder am Mentoring-Programm teilnehmen und stufen das Programm als sehr wertvolles und wichtiges Angebot des SIA ein. Ausblick: Eine weitere Durchführung

ist im 2. Halbjahr 2019 geplant. Ein konkreter Termin ist noch offen.

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SAV E THE DATE

«Getting the measure of Baukultur» Im Januar 2018 haben die europäischen Kulturminister eine Erklärung zur Baukultur – die Davos Declaration – verabschiedet, in der eine qualitativ hochwertige Baukultur zur Verbesserung des Wohlbefindens aller gefordert wird. Die Erklärung benennt Her­ ausforderungen wie die vierte industrielle Revolution, den Klimawandel, das Wachsen gesichtsloser Agglomerationen, unverantwortlichen Landverbrauch oder den Mangel an Gestaltwerten im alltäglichen Bauen. Als Ziele formuliert sie u. a. lebendige Nachbarschaften, die Verbindung des Kulturerbes mit zeitgenössischem Bauen, eine nachhaltige Mobilität, mehr Grünräume und die Partizipation der Zivilgesellschaft. Um zu verstehen, wie wir den gestalteten Lebensraum verbessern können, veranstalten das Bundesamt für Kultur BAK, der Internationale Rat für Denkmalpflege ICOMOS, die Union Internationale des Architectes UIA und der Schweizerische Inge­ nieur- und Architektenverein SIA eine Konferenz zum Thema «Getting the measure of Baukultur». Aber wie genau definieren wir hochwertige Baukultur? Wie kann sie erreicht werden? Wie kann Baukultur bewertet und ­beurteilt werden? Das sind die Fragen, denen die Konferenz nachgeht. Die internationale Veranstaltung verbindet Fachgebiete, die nicht direkt mit der Baukultur in Verbindung stehen, mit Stakeholdern der Baukultur. • (sia)

Datum: 4. und 5. November 2019 Ort: Pavillon Sicli, Genf.

Programm und Anmeldemöglichkeit ab August 2019. Veranstaltungssprache F/E. https://davosdeclaration2018.ch/ conference-2019/


SIA-Mitteilungen

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Materialreise Sgraffito/Putz Putz zum Schutz und zur Dekoration von Aussen- und Innenwänden hat in der Schweiz Tradition. Viele Putzoberflächen fallen jedoch nicht wegen ihrer fachgerechten und künstlerischen Gestaltung auf, sondern aufgrund der typischen Schadensbilder. Auf unserer Materialreise erhalten Sie am gebauten Beispiel Einblick in zeitgenössische Anwendungen. Sie diskutieren unterschiedliche Putzoberflächen und reflektieren die technische Umsetzung. Anregungen und Tipps schlagen eine Brücke zu Ihrer Praxis.

29. August 2019 in Zürich/ Davos, 7.30–19.30 Uhr ; weitere Informa­t ionen unter www.sia.ch/form/SIAM08-19

A NLASS

THEM A

TERMIN/CODE

SIA-Kompass, Honorarermitt­ lung für Bauinge­ nieure bzw. für Gebäudetechnik­ ingenieure

Die Berechnung und Kontrolle der Kosten für die Leistungserbringung und deren «Verkaufspreise» sind zentrale Erfolgsfaktoren für ein Unternehmen. Die Einflussnahme der Weko führte u. a. zu Anpassungen in den LHO. Als Übergangslösung wurden die Artikel 6 und 7 inkl. Honorarformel aus den LHO herausgelöst und als separate Kalkulationshilfe publiziert. Nach Rückzug dieser Übergangslösung müssen Planende Honorare eigenständig kalkulieren. Der Kurs nimmt projekt- wie auch jahresbezogene Kalkulation von Stundenaufwänden und entsprechenden Stundensätzen in den Fokus.

Für Bau­i ngenieure 4.9.2019, Zürich

Materialreise Solar

Das Planen und Bauen mit erneuerbaren Energien wird für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 unerlässlich. Das betrifft den Umgang mit dem Gebäudebestand sowie Forschung und Entwicklung im Neubau. Mit unserem Werkstattbericht in Kooperation mit Swis­solar starten wir die Sammlung von Erfahrungsberichten und Erkenntnissen aus der Praxis. Folgende Besichtigungen stehen auf dem Programm: 3S Solar in Thun; Grosspeter Tower, 2017 (Burkhardt Partner); Mehrzweckgebäude «Kohlesilo», 2015 (in situ).

17.9.2019, Thun

Methodisches Projekt­ management

Häufig wird zu wenig Zeit investiert, um die Aufgaben richtig zu verstehen und zu koordinieren. Die daraus folgende Wirkung auf die Projektarbeit wird unterschätzt. Geeignete Methoden und Werkzeuge kommen nicht zum Einsatz. Zudem wird das Zwischenmenschliche wenig gestaltet. Ein Grossteil der Fehler resultiert daher nicht aus dem fehlenden fachlichen Können, sondern aus dem Umgang mit Risiken und aus der Organisation der Arbeitsabläufe. Der Kurs vermittelt Methoden und weist auf Hebel hin, die helfen, Fehler und Konflikte in der Arbeit zu reduzieren.

27. und 28.9.2019,  950.– F M Zürich 1170.– M 9 –18 Uhr / 9–16 Uhr 1380.– N M [MPM07-19]  950.– S t d .

Lohnfort­ zahlungs- und Überstunden­ problematik

Arbeit gegen Lohn – nicht immer eine einfache Rechnung. Der Kurs klärt auf: Was passiert, wenn der Arbeitnehmer die vertraglich geregelte Arbeitszeit überschreitet, also Überstunden leistet oder leisten muss? Wie sieht es mit der Lohnfortzahlung aus, wenn der Arbeitnehmer verhindert ist? Des Weiteren vermittelt der Kurs wichtige Fakten zum Einzelarbeitsvertrag. Er richtet sich an ­Personalverantwortliche von Planungsbüros.

12.11.2019, Zürich 13.30–17 Uhr [LU06-19]

300.– F M 400.– M 550.– N M

Lehrgang Denkmalpflege­ praxis

Die Teilnehmenden reflektieren die unterschiedlichen Grundlagen der Ortsbild- und Denkmalpflegepraxis und lernen, die daraus resultierenden Erkenntnisse im Restaurierungskonzept für den Entwurf zu aktivieren. Anhand eigener Erfahrungen und Fall­ beispielen überprüfen sie neu gewonnene Einsichten am konkreten Objekt. Eine Begehung des wiedereröffneten Stammhauses des Museums für Gestaltung bietet Gelegenheit, Inhalte der Theorie und Anforderungen der Praxis abzugleichen.

18. und 25.11., 2. und 9.12.2019,

640.– F M 740.– M 950.– N M 640.– S t d .

Kontakt: Tel. 044 283 15 58, form@sia.ch Weitere Kurse, Anmeldung: www.sia.ch/form

KOSTEN

320.– F M 425.– M 580.– N M 320.– S t d .

13.30–17 Uhr [KO20-19] Für Gebäudetechnik­i ngenieure 30.9.2019, Zürich

13.30–17 Uhr [KO21-19] 450.– F M 450.– M 550.– N M 450.– S t d .

7.30–18.30 Uhr [SIAM08-19]

Zürich 16.30–19.30 Uhr [DPF02-19]

PREISSTRUKTUR: FM Firmenmitglieder SIA / M Mitglieder SIA / NM Nichtmitglieder


Agenda

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GA RTENSCH AU

AUSSTELLUNG

BIS 12. OKTOBER 2019

BIS 20. JULI 2019

Lausanne Jardins

Zukunft Bau

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Foto: L aus anne Jardins; Benjamin Hofer

Das CLB zeigt eine Ausstellung zum Innovationsprogramm Zukunft Bau. Seit über zehn Jahren setzt das vom deutschen Bundesbauministerium und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung initiierte Programm Impulse für den Klimaschutz, die Ressourcen­effizienz, das klimagerechte und bezahlbare Bauen sowie für den Umgang mit dem demografischen Wandel. Die Ausstellung stellt die Ziele und ­Ergebnisse des Programms vor; sie reichen von neuen Ansätzen im kostengünstigen Wohnungsbau über Innovationen im Umgang mit dem Gebäudebestand, die Erforschung neuer Materialien bis zur Kreislaufwirtschaft im Bausektor. • Alle fünf Jahre wird Lausanne zu einer grünen Oase. Bis zum Herbst 2019 widmet sich «Lausanne Jardins» dem Erdboden und erforscht die wenigen städtischen Räume, die nie betoniert oder wasserundurchlässig gemacht wurden. In diesem fruchtbaren Boden keimten neue Gartenideen, die einem internationalen Wettbewerb entsprungen sind. Mal poetisch, mal didaktisch, mal ironisch: 31 Projekte sind über einen Parcours hinweg verteilt, der quer durch die Stadt führt. Lausanne Jardins 2019 erzählt von der Nutzung des Bodens: von der Bedeutung des öffentlichen Raums und des Erdbodens. • Ort: Lausanne Infos: www.lausannejardins.ch

AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

BIS 3. NOVEMBER

12. JULI BIS 20. SEPTEMBER

Positive Energie

Brick 18

Mit dem Wienerberger Brick Award werden alle zwei Jahre die kreativsDie Ausstellung im Écomusée d’Al- ten Beispiele moderner und innovasace lüftet die Geheimnisse rund tiver keramischer Architektur ausums ökologische Bauen. Informativ gezeichnet. Die Ausstellung zeigt und unterhaltsam werden neue eine Auswahl der nominierten ProPraktiken im ökologischen Bauen jekte und die Preisträger des Brick und Sanieren, Wissenswertes zu Bio- Awards 2018 anhand von Fotogra­ klima und alternativer Heizung und fien, Videos und Mock-ups. Zur vieles mehr vorgestellt. Die Besucher ­Vernissage am 11. Juli spricht der können sich über die Auswirkungen Architekt Jonathan Sergison über der Fassade ihres Hauses, die Wahl seine langjährige, intensive Aus­ der Isolierung sowie über die Kosten einandersetzung mit Backstein als für graue Energie informieren. Das Baumaterial und als konstruktives Écomusée ist das grösste Freilicht- System. In vielen Bauten von Sergimuseum Frankreichs und wie ein son Bates spielt Backstein eine traelsässisches Dorf aus den Anfängen gende Rolle. • des 20. Jahrhunderts aufgebaut. • Ort: Schweizer Baumuster-Centrale Zürich Ort: Écomusée d’Alsace, Ungersheim (F) Infos: www.ecomusee.alsace

Infos: www.baumuster.ch; Anmeldung bis 9. Juli 2019 an thema@baumuster.ch

Ort: CLB Berlin, Prinzenstr. 84.2, Berlin Infos: www.clb-berlin.de

FESTI VA L SOMMER 2019

Die Säulen von Origen Das Origen Festival hat die Sommersaison in Riom eröffnet. Drei Ausstellungen sind zu besichtigen: Im Gemeindehaus werden «Kaiser ­Karls Kleider» präsentiert, Interpretationen der von Martin Leuthold gestalteten Karlsfigur. In der Villa Carisch zeigt die Ausstellung «Riom 1903» eine Entwicklungsutopie für das Berg­dorf. Im Garten der Villa stehen neun unterschiedliche Säulenprototypen, die per 3-D-Druck an der ETH Zürich erstellt wurden. Sie bilden den Auftakt zu einer vertieften Zusammenarbeit von Origen und ETH. • Ort: Riom GR Infos: www.origen.ch


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Wenn der Berg kommt

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BONDOS W EG IN DIE ZU K UNFT

Der Cengalo – Prüfstein fürs Bergell Nach einem Bergsturz stiessen im August 2017 mehrere Murgänge bis in den Talboden bei Bondo vor. Monatelang bestimmte das Naturereignis das Leben der Menschen im Bergell. Nun werden w ­ ichtige Weichen neu gestellt. Text: Lukas Denzler

Die Umfahrungsstrasse führt bei Bondo durch das Auffangbecken. Vom schneebedeckten Pizzo Cengalo stammte das Material,

das sich im August 2017 in der Talebene bei Bondo ablagerte (Aufnahme vom 10. Mai 2019).


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Wenn der Berg kommt

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Foto: Lukas Denzler; Skiz ze: A nna - Lena Walther

E

igentlich war man im Bergell gut vor­ bereitet. Aber nicht auf das, was im ­August 2017 geschah. Die seltene Verkettung von Naturereignissen überraschte damals alle: Fachleute und Wissenschaftler – und auch die Bergellerinnen und Bergeller. Am 23. August 2017 stürzte aus der N ­ ordostwand des Pizzo Cengalo ein Felsvolumen von etwa 3 Mio. m3 ab (die Cheopspyramide in Ägypten hat ein Volumen von 2.6 Mio. m3). Die Wucht des Aufpralls erodierte am Fuss der Wand das Eis eines kleinen ­Gletschers. Bereits 30 Sekunden nach der Ablagerung bewegte sich ein sogenannter Schuttstrom, ein zähflüssiger Murgang, mit etwa 8 m/s durch die Val Bondasca. Ein Teil davon durchfloss die enge Schlucht am Ende des Seitentals und erreichte knapp 20 Minuten nach dem Bergsturz Bondo. Bis am Abend folgten sieben flüssige Murgänge mit einem Gemisch aus Steinen, Blöcken und Geröll. Dieses lagerte sich im Gebiet ab, wo die Bondasaca sich unter der Umfahrungsstrasse hindurchzwängt und in die Maira, den Hauptfluss des Bergells, mündet. Erstaunlich war, dass aus dem Bergsturzmaterial unverzüglich ein Schuttstrom entstand – eine bisher äusserst selten beobach­tete Verkettung von Naturereignissen. Und das alles an einem schönen Tag ohne einen Tropfen Regen (vgl. «Die Wissen­ schaft sucht Erklärungen», S. 22). Mai 2019: Die Bergeller Berge sind in Nebel ­g­ehüllt. Auch der Pizzo Cengalo zuhinterst in der Val Bondasca an der Grenze zu Italien. Sind starke Niederschläge angekündigt, kommt bei vielen Menschen im Bergell ein mulmiges Gefühl auf. Denn am Fuss des Cengalo und in der Val Bondasca liegt immer noch sehr viel Material. Wird es mobilisiert, stossen gewaltige Murgänge möglicherweise wieder bis in den Talboden vor.

Ein Weckruf im Sommer 2012

ein Risikomanagement nach dem damaligen Stand des Wissens umgesetzt. Die Ereignisse vom August 2017 sprengten jeIm Bergell gab es in den letzten hundert Jahren immer wieder Hochwasser. Eines der schlimmsten ereignete doch alle Vorstellungen. Am Abend des 23. August 2017 sich 1927. Die Maira zerstörte Brücken im Tal, auch die lagen im und um das Auffangbecken herum etwa Bondasca führte reichlich Geschiebe mit sich. Murgän- 220 000 m3 Material. Zwei Tage später folgte ein weitege aus der Val Bondasca sind jedoch keine dokumentiert. rer Murgang bei schönem Wetter, bevor am 31. August Erst als sich am 27. Dezember 2011 ein erster Bergsturz 2017 – ausgelöst durch Starkniederschläge – noch einmal mit einem Volumen von 1.5 Mio. m3 am Cengalo ereignet 260 000 m3 Material bis nach Bondo gelangten. Insgehatte, bildete sich im Sommer 2012 nach Starknieder- samt waren es rund eine halbe Million Kubikmeter. Das schlägen eine Geröll- und Schlammlawine, die bis ins Frühwarnsystem erfüllte seinen Zweck: Die Ampeln der Haupttal vorstiess. Damals musste der Campingplatz Verkehrswege stellten umgehend auf rot, und die Einam Ufer der Bondasca evakuiert werden. Der Murgang satzkräfte begannen unverzüglich mit der Evakuierung war ein Weckruf für die Behörden im Bergell. Zusammen von Bondo. Im Talboden kamen keine Menschen zu mit den Fachleuten des Kantons leiteten sie diverse Schaden. Doch acht Alpinisten, die sich auf dem Abstieg Massnahmen ein: Seit 2013 ist ein Murgangalarmsystem von der Sciora-Hütte im hinteren Teil der Val Bondasca in Betrieb, und bis 2015 wurde ein Auffangbecken mit befanden, wurden von den Geröllmassen überrascht einem Fassungsvermögen von bis zu 200 000 m3 gebaut. und werden seither vermisst. Die Realisierung des Auffangbeckens vor fünf Jahren sorgte vor allem in Bondo selbst für Diskussio- Zunächst vermutete man einen Fehlalarm nen. Dessen Bau benötigte viel Land und war ein massiver Eingriff ins Landschaftsbild direkt neben dem Als die Alarmanlage an einem sonnigen Vormittag einen Dorf. Nicht wenige empfanden das Schutzbautenprojekt Murgang anzeigte, dachten alle alarmierten Personen als überrissen. Die Stimmberechtigen der Gemeinde zuerst an einen Fehlalarm. Sie wussten zwar aufgrund Bregaglia bewilligten es jedoch. Somit wurde in Bondo der neuesten Radarmessungen, dass sich die Felsen am


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Wenn der Berg kommt

Cengalo seit einigen Wochen schneller bewegten. Man rechnete mit einem baldigen Abbruch und hatte die Warntafeln in der Val Bondasca angepasst. Marcello Crüzer, der Leiter der Bauverwaltung im Bergell, fuhr sofort nach Bondo. Dort war die Evakuierung bereits angelaufen. Beim Ausgang der Schlucht traf er auf Andrea Giovanoli, der als Revierförster im Bergell die Gemeinde als lokaler Naturgefahrenberater unterstützt. Er war dabei, das grosse Schiebetor bei der alten Brücke, die Bondo mit Promontogno verbindet, zu schliessen. Dieses Tor soll verhindern, dass mit der Bondasca mitgeführtes Material Schäden im Dorf anrichtet. «Das Wasser war sehr schmutzig», erinnert sich Andrea ­Giovanoli. «Uns war klar, jetzt passiert etwas, mit dem wir so nicht gerechnet haben.» Er informierte Martin Keiser, den für das Bergell zuständigen Regionalforst­ ingenieur beim kantonalen Amt für Wald und Natur­ gefahren Südbünden, über die Situation in Bondo und organisierte für ihn einen Helikopter in Samedan. ­Wenige Minuten später flog Keiser ins Bergell. Er wies den Piloten an, sogleich zum Cengalo zu fliegen, um einen ersten Überblick zu erhalten. Rasch war ihm klar, dass sehr viel Fels abgebrochen war. Zahlreiche Videodokumente zeigen, wie die Zerstörung im Talboden am ersten Tag ihren Lauf nahm. Der erste zähflüssige Schuttstrom blieb beim Kegelhals im obersten Teil des Auffangbeckens stecken. Wenig später folgte der erste flüssige Murgang, drohte bei der alten Brücke Richtung Bondo auszubrechen, zerstörte einige Ställe und die alte Mühle, drückte das geschlossene Tor von der Dorfseite ein und ergoss sich – glücklicherweise – schliesslich in das Auffangbecken.

Die Wissenschaft sucht Erklärungen Nach dem ersten Bergsturz am Pizzo Cengalo vom 27. Dezember 2011 kam hinter den abgebrochenen Felsen Eis zum Vorschein. Dies warf unter an­ derem die Frage nach der Rolle der K limaerwärmung bei Felsstürzen in ­ Permafrostgebieten auf. Dieser Frage widmete sich in der Folge ein Forscherteam im Rahmen eines Projekts der ­A lpenländer (ARGE ALP). Man führte periodisch Messungen mit einem interferometrischen Radar und mit einem Laser aus sicherer Distanz zur Felswand durch. Diese Arbeiten dienten primär einem wissenschaftlichen Interesse und waren nicht als Monitoring zur Überwachung aus Sicherheitsgründen konzipiert. Obwohl das Forschungsprojekt 2015 zu Ende gegangen war, wurden die Messungen – mindestens einmal im Sommer – fortgeführt. Als diese im Sommer 2017 eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Felsbewegungen anzeigten, informierten die Wissenschaftler umgehend die Naturgefahrenfachleute des Kantons sowie die Gemeinde. Die Warntafeln im Gebiet wurden ange-

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Am zweiten Tag blieb es relativ ruhig. Die alte Brücke war beschädigt, wurde aber nicht mitgerissen. Als ­Engstelle stellte sie jedoch ein Risiko dar, weshalb man sie eilig abriss. Marcello Crüzer begann, schwere Baumaschinen für die Räumung aufzubieten. Am dritten Tag erreichte ein nächster Murgang den Talboden und richtete weitere Schäden an. Damit war auch klar, dass die Bewohner von Bondo längere Zeit nicht ihre Häuser zurückkehren konnten. Knapp 150 Personen waren evakuiert, rund 10 Prozent der Bevölkerung im Bergell. Die meisten fanden bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf. Zerstört wurden alte Gebäude wie auch einige neuere Liegenschaften, die in den 1970er-Jahren erstellt wurden. Bis 2012 befanden sich diese Häuser in keiner Gefahrenzone. Die Verkehrsverbindungen waren stark eingeschränkt. Die Umfahrungsstrasse blieb mehrere Wochen gesperrt. Die alte Kantonsstrasse auf der rechten Talseite war die Hauptverbindung und für die Einsatzkräfte zentral. Der letzte Murgang vom 31. August 2017 stiess bis zum Gegenhang vor und überschüttete auch sie. Es dauerte sieben Tage, bis die Strasse geräumt und wieder passierbar war.

Das grosse Aufräumen Hohe Priorität hatte die Räumung des Auffangbeckens. Sie konnte aber nur erfolgen, wenn die Sicherheit der Arbeiter gewährleistet werden konnte. Der erste ­Schuttstrom zerstörte das Murgangalarmsystem in der Val Bondasca. Bis das automatische Warnsystem wieder einsatzfähig war und ein sogenannter Georadar

passt, der Zeitpunkt für einen möglichen Absturz mit «in den nächsten Wochen oder Monaten» angegeben. Bei Bergsteigern ist der Cengalo bekannt für Steinschläge. Der Berg besteht aus stark zerklüftetem Bergeller Granit. Wird die Spannung im Gestein gross genug, kann der Fels brechen. «Gründe für den grossen Felsabbruch vom 23. August 2017 können seit langer Zeit ablaufende Veränderungen im Fels sein», sagt Florian Amann von der ­R heinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Auch die Klimaerwärmung könne eine Rolle gespielt haben. Beim Cengalo lasse sich diese Frage jedoch nicht beantworten, weil in der Felswand selbst keine (permanenten) Messungen durchgeführt werden können. Nach dem Bergsturz im August 2017 drückte im Unterschied zum Dezember 2011 jedoch viel Bergwasser aus der Abbruchstelle heraus. Florian Amann, der bis 2017 an der ETH Zürich forschte, war Mitglied der Expertengruppe, die der Kanton Graubünden unmittelbar nach dem Bergsturz eingesetzt hatte. Am Anfang vermutete man, dass das zur Verflüssigung des Bergsturzmate­r ials erforderliche Wasser primär vom erodierten Gletscher stammte. Inzwischen hält Amann es aber auch für möglich, dass durch

den starken Aufprall des Gesteins viel Wasser aus dem bereits dort liegenden Material ausgepresst worden war. Mit Versuchen im Labor möchte er herauszufinden, ob ein solches Szenario möglich ist. Derzeit stehen noch die gleichen Hypothesen im Raum, wie sie bereits wenige Wochen nach dem Ereignis von Fachleuten diskutiert wurden. Die Frage nach dem Ursprung des Wassers, das zur Mobilisierung eines Teils des Bergsturzmaterials führte, ist auch für Jürg Schweizer, ebenfalls Mitglied der Expertengruppe, entscheidend. Daran müsse weiter geforscht werden, betont der Leiter des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF). Laut Schweizer entspricht die rechtliche Aufarbeitung der Ereignisse von Bondo dem üblichen Vorgehen in der Schweiz. Solche Untersuchungen würden bei Lawinenunglücken immer wieder durchgeführt. • Lukas Denzler

Kurzbericht der Expertengruppe: https://bit.ly/2Kndp4V espazium.ch/de/aktuelles/ der-ruf-der-berge-broeckelt


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Foto: V BS swis s topo Flugdiens t

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Oben links: Auslauf des Bergsturzes (Aufnahme vom 25. August 2017). Oben rechts: Murgangablagerungen bei Lera in der Val Bondasca, wo sich auch Trinkwasserfassungen von Bondo befanden (Aufnahme vom 30. August 2017). Darunter: Räumungsarbeiten am oberen Ende des Auffangbeckens an der Stelle, wo sich die alte Brücke zwischen Bondo und Promontogno befand (Aufnahme vom 30. August 2017).

die absturzgefährdete Flanke am Cengalo auch während der Nacht überwachte, übernahmen Beob­achtungs­ posten diese Funktion: zunächst Gemeinde­angestellte, Mitglieder der alpinen Rettung im Tal und der Feuerwehr, später auch Armeeangehörige. Diese Wachposten hatten die Aufgabe, über Funk zu warnen, sollten erneut Murgänge bis ins Tal vorstossen. Im Auffang­ becken wieder­um waren Zivilschutzleistende in ständigem Sichtkontakt mit den Bagger- und Dumperfahrern, um diese, wenn nötig, aus dem Gefahrenbereich herauszuwinken. Die Vorwarnzeit betrug je nach Wetter zwischen zwei und vier Minuten. Nach Wiederinstand­ stellung und Ausbau des automatisierten Frühwarnund Alarmsystems konnte schliesslich auch nachts gearbeitet werden. Zwölf grosse Bagger und 15 Dumper

standen bei der Räumung des Beckens im Einsatz. ­Dabei ereignete sich kein einziger Personen­unfall. Wo aber soll in einem Tal, das über nur wenig ebene Flächen verfügt, so viel Material deponiert werden? Fast eine halbe Million Kubikmeter Material lag im und um das Auffangbecken. «Bereits am zweiten Tag haben wir auf einer nahen Fläche angefangen, den Humus abzutragen, um Platz für ein Zwischendepot zu schaffen», sagt Fernando Giovanoli, der Vize-Gemeinde­ präsident. «In Absprache mit einem Vertreter des Amts für Natur und Umwelt haben wir rasch und unbüro­ kratisch einen Standort für die definitive Deponie bestimmt.» Diese liegt etwas talauswärts, kann maximal 700 000 m3 Material aufnehmen und fügt sich erstaunlich gut ins Landschaftsbild ein.


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Wenn der Berg kommt

Eine grosse Herausforderung war die Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur. Weil die Wasserfassungen der Quellen von Bondo in der Val Bondasca zerstört waren, musste eiligst eine neue Wasserleitung von Stampa nach Promontogno gebaut und von dort provisorisch über die Bondasca nach Bondo geführt werden. Die Armee stellte talabwärts eine Notbrücke auf, um bei einer erneuten Sperrung der Hauptzufahrt eine sichere Zufahrt nach Bondo zu gewährleisten. Am 14. Oktober 2017 konnten die Menschen in ihre Häuser zurückkehren. Für zehn Personen war dies jedoch nicht möglich, weil ihre Häuser entweder zerstört waren, nicht mehr bewohnt werden durften oder der Platz später für die neuen Schutzbauten benötigt wird. Elf Wochen nach dem ersten Murgang war das Rückhaltebecken geleert. Die beschädigte Umfahrungstrasse ist am 24. November 2017 wieder geöffnet worden.

Die provisorische Hängebrücke verbindet Bereits an einer Informationsveranstaltung Ende 2017 äusserten Einwohner von Bondo den Wunsch nach einer provisorischen Verbindung nach Promontogno, als Ersatz für die alte Brücke. «Es war unser erstes Projekt», sagt Marcello Crüzer. Nach der Bewilligung durch die Gemeindeversammlung wurde die Hängebrücke nach einem Monat im April 2018 bereits eingeweiht. An beiden Seiten befindet sich ein Lichtsignal, auf der Seite von Bondo auch eine Sirene, die an das automatische Alarmierungssystem angeschlossen sind. Einen weiteren Bergsturz am Cengalo kann niemand ausschliessen. Die Schutzbauten sind provisorisch wiederhergestellt. Die Dämme sind etwas höher ausgebildet, das Rückhaltebecken kann bis zu 300 000 m3

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Material aufnehmen. Das Frühwarnsystem ist suk­ zessive ausgebaut worden. Neben dem Georadar zur Überwachung der Flanke des Cengalos stehen an zwei Stellen in der Val Bondasca je ein Pegelradar zur Erfassung des Wasserspiegels sowie eine Kamera zur Verfügung. An der oberen Überwachungsstelle befinden sich zudem drei Seismometer zur Detektion von Erschütterungen (vgl. Abb. S. 21). Die Kosten für die Überwachung betragen rund 250 000 Franken pro Jahr. «Das Alarmsystem ist bis Ende 2019 bewilligt», sagt Martin Keiser. Momentan werde abgeklärt, welche Anforderungen das Früh­warnsystem in den nächsten Jahren zu erfüllen habe. Solange die Prozesse, die nach dem Felsabbruch zur teilweisen Verflüssigung des Bergsturzmaterials mit nachfolgendem Murgang geführt haben, nicht besser verstanden sind, wird ein umfassendes Warnsystem inklusive der teuren Radarüberwachung der Flanke des Cengalos unumgänglich sein.

Schutzbauten und Gestaltungswettbewerb Derzeit wird ein neues Schutzbautenprojekt ausgearbeitet, bei dem das kantonale Tiefbauamt die Federführung innehat. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 23 Mio. Fr. Wie alle Naturgefahrenprojekte, die vom Bund unterstützt werden, muss auch dieses die Anforderungen an das Kosten-Nutzen-Verhältnis erfüllen. Ende 2018 lancierte die Gemeinde Bregaglia einen Gestaltungswettbewerb für die landschaftliche Einbindung der neuen Schutzbauten unter Berücksichtigung des national geschützten Ortsbilds von Bondo. «Zentrales Element sind die drei Brücken», erläutert Fernando Giovanoli. Die Umfahrungsstrasse sowie die zentrale Brücke über die Maira liegen nach heutigem

Blick auf Bondo mit seinem Ortsbild von nationaler Bedeutung (Aufnahme vom 9. Mai 2019).


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Die provisorische Hängebrücke lockt bereits wieder Besucher

Fotos: Lukas Denzler

nach Bondo (Aufnahme vom 9. Mai 2019).

Kenntnisstand zu tief. Die neue Brücke anstelle der provisorischen Hängebrücke am Ausgang der Schlucht ist von elementarer Bedeutung für die direkte Verbindung zwischen Bondo und Promontogno. «Nach den turbulenten letzten zwei Jahren ist es nun wichtig, dass wir uns für die nächsten Entscheide etwas Zeit lassen», sagt der Vize-Gemeindepräsident. Vom Gestaltungswettbewerb erhofft sich Giovanoli, der als selbstständiger Architekt in Soglio ­tätig ist, nicht nur eine überzeugende Lösung, sondern auch Rückendeckung für deren Umsetzung. Der Schaden der Ereignisse vom August 2017 wird auf rund 41 Mio. Franken geschätzt. Darin sind die indirekten Kosten nicht berücksichtigt. So hat etwa der Tourismus 2017 und 2018 Einbussen erlitten. Rechtzeitig für den Sommer 2019 sind einige Wege in der unteren Val Bondasca wieder geöffnet. Zur SAC-Hütte Sasc Furä, beliebt bei Bergsteigern als Ausgangspunkt für den Pizzo Badile, den Nachbar des C ­ engalo, wird derzeit ein neuer Weg gebaut. Die Sciora-Hütte bleibt hingegen bis auf Weiteres geschlossen.

Setzt der Cengalo neue Massstäbe? Die Ereignisse von Bondo werden den künftigen Umgang mit Naturgefahren im Berggebiet beeinflussen. «Wir wissen jetzt, dass auch in den Alpen ein Bergsturz auf Gletschereis zu Murgängen führen kann», sagt Arthur Sandri von der Abteilung Gefahrenprävention des Bundesamts für Umwelt. «Andere Orte, wo etwas Ähnliches passieren kann und Schäden entstehen können, müssen wir nun identifizieren.» Ein vom Bund im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel gefördertes Projekt fokussiert auf die zukünftigen Gefahren und Risiken aus gefrorenen Felswänden im Wallis. Laut Sandri sollte sich die dort entwickelte Methode später auf den gesamten Alpenraum anwenden lassen. Nach fast zwei Jahren ist im Bergell ein bisschen Normalität eingekehrt. Wie die Verantwortlichen und die Menschen mit den Naturgewalten, die über das Tal hereinbrachen, umgegangen sind, beeindruckt.

Wenn der Berg kommt

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Die teilweise begrünte Deponie bietet Platz für weitere 300 000 m 3 Material (Aufnahme vom 9. Mai 2019).

Die nach der Naturkatastrophe eingegangenen Spenden in Höhe von 14 Mio. Franken zeugen schweizweit von einer grossen Solidarität. Der Kanton hat eine ­Kommission gebildet, um eine gerechte Verteilung der Spenden zu gewährleisten. Auch die Gemeinde profitiert davon, denn sie ist in den kommenden Jahren­ bei den Schutzbaupro­jekten mit hohen Restkosten ­konfrontiert. Doch einiges an Ungewissheit bleibt. Wie ein Damoklesschwert schwebt der Cengalo über allem. Der Berg ist und bleibt unberechenbar. • Lukas Denzler, dipl. Forst-Ing. ETH / Journalist, Korrespondent TEC21, lukas.denzler@bluewin.ch

Steinschlag: Absturz von einzelnen Steinen mit Durchmessern von höchstens 0.5 m Blockschlag: Absturz einzelner Blöcke mit Durch­messern > 0.5 m und einem Absturzvolumen unter 100 m 3 Felssturz: Absturz einer Felsmasse zwischen 100 m 3 und 1 Mio. m 3 Bergsturz: Abbruchvolumen > 1 Mio. m 3 Erdrutsch: hangabwärts gerichtete Bewegung von Gesteinsmassen auf einer Gleitfläche

Ereignisbewältigung In besonderen Situationen übernimmt in den ersten Tagen die Kantonspolizei die Führung bei der Ereignisbewältung. Sie verfügt über die nötige Autorität für Anweisungen. In Bondo informierte sie jeweils über die aktuelle Lage und über die vermissten Personen in der Val Bondasca. Am fünften Tag übergab die Kantonspolizei die Verantwortung an den Gemeindeführungsstab, der bis 18. September 2017 jedoch durch den Chef des kantonalen Amts für Bevölkerungsschutz und Militär geleitet wurde. Danach übernahm Anna Giacometti, die Präsidentin der Grossgemeinde Bregaglia, die Leitung des ­F ührungsstabs. • Lukas Denzler


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BEWÄ LTIGUNG DES EREIGNISSES

«Eine Periodizität gibt es nicht» Der Bereichsleiter Naturgefahren und Schutzbauten beim Bündner Amt für Wald und Naturgefahren, spricht über den Bergsturz von Bondo, die Herausforderungen bei der Gefahren­beurteilung und die Lehren, die man aus dem Ereignis gezogen hat. Interview: Daniela Dietsche, Lukas Denzler

nächsten Tag in Italien auf. Acht Alpinisten werden leider heute noch vermisst.

Christian Wilhelm ist seit 2001 für das Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden tätig. Seit 2005 leitet er den Bereich Naturgefahren und Schutzbauten.

Herr Wilhelm, wo waren Sie am 23. August 2017? Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie vom Bergsturz in Bondo erfahren haben? Christian Wilhelm: Ich war mit der Fachgruppe Naturgefahren im Wallis. Es war ein ungewöhnlich schöner Tag: Sonnenschein und blauer Himmel in der ganzen Schweiz. Dann vernahm ich von meinen Mitarbeitern, der Cengalo sei gekommen. Ich bin direkt nach Chur gefahren. Als ich ins Sitzungszimmer kam, liefen schon die ersten Filme. Sie zeigten einen trockenen Schuttstrom, der Bondo erreicht und die ersten Gebäude zerstört hatte. Es war unglaublich. Ich bin umgehend ins Bergell gereist, um mich mit unserem Spezialisten vor Ort abzustimmen. Am ersten Abend sprach die Kantonspolizei von 14 Vermissten. Eine Gruppe tauchte glücklicherweise am

Volumen unbekannt

Überlieferte Berg- und Felsstürze in der Schweiz

seit 1500 (Auswahl).

1513 Bergsturz bei Biasca,

Aufstauung eines Sees, Entleerung 1515, zahlreiche Todesopfer

Volumen unbekannt

Hat Sie das Ereignis überrascht? Vom unmittelbaren Schuttstrom und den Murgängen ohne Niederschläge waren wir alle sehr überrascht. Beim Cengalo gingen wir hingegen davon aus, dass sich ein Abbruch in den kommenden Wochen und Monaten ereignen kann. Darauf deuteten die letzten Messergebnisse zu den Felsbewegungen aus der Ferne vom Sommer 2017 hin (vgl. «Die Wissenschaft sucht Erklärungen», S. 22). Zwei Tage vor dem Bergsturz ereignete sich ein Felssturz aus der Nordwestflanke. Dieser Sturz war nicht überraschend. Der Ausbruchbereich war sehr aufgelöst, und das wurde auch erkannt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ähnlich abgelaufen wie in den Vorjahren. Der fatale Bergsturz löste sich dann aber aus der Nordostflanke. Ohne Vorwarnung? Ja, der schlagartige Ausbruch von rund 3 Mio. m3 kam sehr überraschend. In der Regel kündigen sich grosse Bergstürze mit Vorabbrüchen an. Das war hier nicht der Fall. Wir diskutierten nachher über unseren Blick auf den Cengalo. Es war, als wäre der Berg wie ein Zug unterwegs. Wir sahen ihn über

Volumen unbekannt

ca. 56 Mio. m 3

35–40 Mio. m 3

ca. 10 Mio. m 3

ca. 100 000 m 3

1806 Bergsturz von Goldau,

1881 Bergsturz von Elm,

1939 Felssturz am Flimserstein ,

457 Menschen wurden verschüttet

durch Bergbau ausgelöst, 114 Todesopfer

ein Kinderheim wurde zerstört, 18 Todesopfer

1584 Bergsturz von Corbeyrier/ Yvorne VD,

1618 Bergsturz von Piuro (Plurs), Auf-

1714/1749: Bergstürze in Derborence VS,

ausgelöst durch ein Erdbeben, ca. 200 Todesopfer

stauung eines Sees, 900–1200 Todesopfer

14 Todesopfer


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die Jahre, aber er erhöhte plötzlich sein Tempo. Von unserer Position aus und aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Informationen haben wir dies so nicht wahrgenommen.

Gesteinsmassen in Bewegung Der Schweizer Geologe Albert Heim (1849–1937) beschäftigte sich intensiv mit dem Phänomen Bergsturz.1 Laut seiner Schätzung hatte es in den schweizerischen Alpen seit vorhistorischer Zeit etwa 1500 Bergstürze gegeben. Allgemein bekannt ist der Bergsturz aus dem Gebiet Totalp bei Davos und das Ereignis in Flims. Hier stürzten nach dem Rückzug des Rheintalgletschers 11 bis 13 km 3 Gesteinsmassen gegen das Rheintal ab. Dieser Bergsturz gilt als einer der grössten in Europa. Für die Zeit zwischen dem 6. und dem frühen 20. Jahrhundert ging Heim von ungefähr 150 Ereignissen aus.

Grafik: Anna-Lena Walther

In neun Tagen lagerten sich in Bondo rund 500 000 m³ Material ab. Sind Ihnen ähnliche Ereignisse aus der Schweiz bekannt? 2002 gab es infolge starker Unwetter im ganzen Kanton zahlreiche Murgänge. Die grössten brachten in fünf bis sieben Schüben ca. 50 000 bis 70 000 m³ Material. In Bondo sprechen wir von einer anderen Grössenordnung. Etwas Vergleichbares habe ich 2005 in Guttannen im Berner Oberland gesehen. Auch dort stiessen Kubaturen bis 500 000 m³ in den Talboden vor, allerdings nach Starkniederschlägen. Solche Erosionsgräben hatte ich bis dahin noch nie gesehen. Damals habe ich realisiert, dass die Situation im Hochgebirge sensibler geworden ist.

Fels- und Bergstürze erregen in der Regel viel Aufmerksamkeit. Oft kündigen sie sich an. Der Zeitpunkt des Abbruchs und dessen Ausmass lässt sich meistens nicht genau vorhersagen. Die Statistik zeigt jedoch, dass von den erfassten Schäden im Bereich Hochwasser, Rutschungen, Murgänge und Sturzprozesse (Steinschlag, Fels- und Bergstürze) diejenigen der Sturzprozesse im Mittel lediglich ein Prozent ausmachen.

Was hatte in Bondo Priorität, nachdem die ersten Tage überstanden waren? Zunächst ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und die Chaosphase gemeinsam bewältigt. Unsere Spezialisten waren vor allem mit der Gefahrenbeurteilung beauftragt. Die Bedrohung war ja immer noch da. Wir mussten die Arbeiter bei den Räumarbeiten schützen. Um längere Vorwarn­zeiten zu haben und auch während der Nacht arbeiten zu können, überwachten wir den Cengalo mit einer permanenten Radaranlage. Auch das zerstörte Frühwarnsystem musste schnell wieder auf- und ausgebaut werden. In welchem finanziellen Rahmen liegt das Frühwarnsystem in Bondo? Das bewegt sich bei etwa 250 000 Fr. pro Jahr. 80 Prozent der Kosten tragen Bund und Kanton, den Rest teilen sich die Gemeinde und das kantonale Tiefbauamt. Wir benötigen dieses Frühwarnsystem, weil wir die entscheidenden Faktoren, die nach einem Bergsturz einen Schuttstrom auslösen – so wie in Bondo geschehen –, noch nicht kennen. Und ein erneuter Bergsturz ist nicht auszuschliessen. Zudem kann das Auffangbecken im Extremfall gar nicht das ganze Material aufnehmen.

Gesamtvolumen 33 Mio. m 3

Gesamtvolumen 2.5 Mio. m 3

1991 Zwei Bergstürze bei Randa, die

1996 Zwei Bergstürze am Zuetribistock GL auf die

Vispa wurde aufgestaut.

Sandalp im Tödimassiv

50 000 m 3 200 000 m 3

2001 Felsstürze bei Felsberg

500 000 m 3

2006 Felssturz am Eiger,

ein See wird aufgestaut

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Anmerkung 1 Albert Heim: Bergsturz und Menschenleben, 1932 www.planat.ch/de/wissen/rutschung-undfelssturz/

«Die Bedeutung von Fels- und Bergstürzen»; espazium.ch/aktuelles/statistik-bergsturz

Wie hoch sind die Kosten der Frühwarnsysteme im ganzen Kanton im Vergleich zu den Investitionen in Schutzbauten? Für klassische Bauten zum Schutz vor Lawinen, Rutschungen und Steinschlag sowie den Bachverbau investieren Bund, Kanton, Gemeinden und Nutzniesser insgesamt etwa 20 bis 22 Mio. Fr. pro Jahr. Für Wasserbauprojekte kommen noch einmal 6 bis 8 Mio. Fr. dazu. Der Unterhalt und Betrieb der Frühwarnsysteme beläuft sich auf etwa eine halbe Million Franken. Doch diese Aufwendungen nehmen eindeutig zu. Wenn moderne Technolo­ gien wie Radar und Webcams zur Verfügung stehen, möchte man sie auch nutzen. Das bringt neue Möglichkeiten, schafft aber auch Abhängigkeiten.

> 1 Mio. m 3

ca. 1.5 Mio. m 3

2006 Bergsturz am Dents du Midi im Val d’Illiez

2011 Bergsturz am Pizzo Cengalo im Bergell

ca. 300 000 m 3

2012 Fels­ abbruch bei Preonzo TI

3 Mio. m 3 400 000 m 3

2017 Bergsturz und Nachsturz am Pizzo Cengalo,

acht Vermisste


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Wenn der Berg kommt

In Bondo sind die baulichen Schutzmassnahmen erst wieder provisorisch erstellt. Was sind die ­nächsten Schritte? Das Auffangbecken ist geräumt, die Dämme wurden erhöht. Jetzt geht es darum, das definitive Schutzbautenprojekt auszuarbeiten. Die Gefahren­ beurteilung haben wir zusammen mit Ingenieur­büros durchgeführt. Für das Bauprojekt ist die Abteilung Wasserbau zuständig. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen. Sobald die neuen Schutzbauten erstellt sind, werden das Frühwarnsystem angepasst und die ver­bleibende Gefährdung in Bondo durch die Gefahrenkommission neu beurteilt. Diese Abstimmung bezeichnen wir als integrales Risikomanagement. Welche Schwierigkeiten bereitete die Gefahren­ beurteilung? Für die Erstellung der Gefahrenkarte ­«Wasser» für den jetzigen Zustand waren die Eingangsgrössen teils nur schwer abschätzbar. Für die Eintretenswahrscheinlichkeit nicht periodischer Ereignisse mussten auch Annahmen getroffen werden. Zudem führten mögliche Ereignisverket­tun­gen zu einer Vielzahl von Szenarien. Bei Bergstürzen muss man Abschätzungen und Annahmen mit sehr grossen Unsicherheiten treffen. Eine Periodizität am gleichen Berg ist unwahrscheinlich. Das klassische Gefahren- und Risikokonzept stösst deshalb an Grenzen. ­Grundlegend bei diesem Konzept ist, dass ein Gefahren­prozess beziehungsweise eine bestimmte Risikokonstellation wiederkehrend auftritt und dementsprechend Häufigkeiten be­ziehungsweise Wahrscheinlichkeiten abgeleitet werden können. Seit dem Bergsturz sind fast zwei Jahre vergangen. Hat der Kanton Korrekturen vorgenommen? Solche Grossereignisse liefern immer neue Erkenntnisse. Im Nachgang haben wir beispiels­ weise geprüft, ob die Aufgaben richtig verteilt sind, und uns die Frage gestellt, wo wir die Gemeinden noch besser unterstützen können. Das tun wir vor allem mit der Ausbildung von lokalen Natur­gefah­ren­ be­ratern. Zudem werden in den Gemeinden vermehrt Notfallplanungen erarbeitet. Dieser sogenannte organisatorische Teil ist wichtiger geworden. Sehr bewährt hat sich die Expertengruppe, die wir un­ mittelbar nach dem Ereignis eingesetzt haben. Ist es eine Option, der Natur Raum zurückzugeben? Ja, das ist ein wichtiger Teil heutiger Schutzkonzepte. In Bondo wurden einzelne Gebäude, die getroffen wurden, nicht wieder aufgebaut. Gemeinde, Gebäudeversicherung und Dienststellen von Bund und Kanton haben hier gemeinsam gute Lösungen gefunden. Somit steht mehr Raum für das Schutzbautenkonzept, aber auch für die Natur zur Verfügung. Die Polizei hat nach den Ereignissen in Bondo ­Ermittlungen aufgenommen. Was ist der Stand der laufenden Untersuchung?

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SIA D 0260 «Entwerfen und planen mit Naturgefahren im Hochbau» Die Dokumentation D 0260 ist für alle Bauvorhaben im Hochbau anwendbar. Sie ergänzt die in der Norm SIA 112:2014 Modell Bauplanung beschriebenen Leistungsbereiche mit zusätzlichen Modulen, die für das naturgefahrengerechte Entwerfen, Planen und Bauen von Bedeutung sind. Die Dokumentation hilft Gesamtleitern von Hochbauten zu erkennen, welchen Naturgefahren das Bauvorhaben oder ein bestehendes Gebäude ausgesetzt ist und welche Planungen von Schutzmassnahmen sinnvoll sind. Das Ziel ist ein möglichst effizientes Vorgehen für wirksame Lösungen. Die Dokumentation dient des Weiteren als Hilfsmittel für den Dialog mit Bauherren, Behörden und weiteren Akteuren. • (sia)

Zusätzliche Informationen und Links:

www.schutz-vor-naturgefahren.ch/ D0260 Bestellung: SIA D 0260, 80 S., 60 Fr. auf Deutsch oder Französisch: www.shop.sia.ch

Kommt es bei einem Naturgefahrenereignis zu Todesfällen, so wird von Amts wegen eine Untersuchung eingeleitet. Dies bot uns die Gelegenheit, die Arbeiten der letzten Jahre umfassend zu dokumentieren. Darin haben wir unter anderem dargelegt, was wir als kantonale Fachstelle zu welchem Zeitpunkt wussten und was nicht. Die Dokumentation ist derzeit bei der Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet auch, ob sie ein Verfahren eröffnet oder die Untersuchung einstellt.1 Wo zeichnen sich die nächsten Herausforderungen im Bereich Naturgefahren im Kanton ab? Momentan beschäftigt uns eine Rutschung in Brienz im Albulatal sehr. Betroffen sind auch die Kantonsstrasse und die RhB-Linie zwischen Tiefencastel und Filisur. Mit Bohrungen klären wir derzeit ab, wie tief die Rutschflächen liegen. Brienz droht nicht nur abzurutschen, es ist auch durch eine ­Sackung oberhalb des Dorfs bedroht. Die Situation wird seit einiger Zeit ebenfalls permanent überwacht. Die Gemeinde und der Kanton bereiten sich auf verschiedenste Szenarien vor. • Das Interview führten Daniela Dietsche, Redaktorin Bau­inge­n ieurwesen, und Lukas Denzler, dipl. Forst-Ing. ETH /  Journalist, Korrespondent TEC21, lukas.denzler@bluewin.ch

Anmerkung 1 Unmittelbar vor Redaktionsschluss wurde bekannt, dass

die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen wollte. Diese Ver­f ügung wurde jedoch angefochten. Der Fall kommt deshalb nun vor das Bündner Kantonsgericht.


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W EGZUG DER INDUSTRIE

Felsabbruch mit Folgen In Preonzo bedrohten abstürzende Felsmassen die am Hangfuss liegende Industriezone. Der Kanton Tessin lancierte 2012 ein Projekt, das eine freiwillige Umsiedlung der gefährdeten Betriebe und eine Auszonung des Gebiets umfasst.

Foto: Giorgio Valenti

Text: Lukas Denzler

Die Anrissstelle unterhalb der Alpe di Ròscera oberhalb von Preonzo TI im Mai 2012.

I

n den 1960er-Jahren standen die Zeichen auf Wachstum. Die Industrie und das Gewerbe benötigten mehr Raum. So auch in Preonzo zwischen Biasca und Bellinzona. Als sich dort Gewerbe- und Industriebetriebe niederliessen, erkannte man die Gefahr noch nicht. Doch 1990 entdeckten Geologen auf der Alpe di Ròscera direkt oberhalb der Industriezone erste Risse im Gelände. In der Folge baute der Kanton Tessin ein Überwachungssystem auf. Im Fels installierte Instrumente messen seither die Hangbewegungen an der Abbruchstelle (vgl. Abb. S. 30).

2002 und 2010 ereigneten sich zwei kleinere Felsstürze. Zur Überwachung der ganzen Bergflanke aus sicherer Distanz ist 2012 auch ein Georadar installiert worden. «Diese Methode ist sehr nützlich bei aktiven Geländebewegungen und wenn Entscheide rasch zu fällen sind, etwa die Evakuierung von Personen», sagt Lorenza Re, Geologin bei der Sezione forestale beim Kanton Tessin. Die Situation spitzte sich im Mai 2012 weiter zu. Die Kantonsstrasse und das Gebiet wurden gesperrt. In den Betrieben standen die Maschinen still. Nur zwei Tage später stürzten insgesamt 300 000 m3 Fels ins Tal. Schäden gab es glücklicherweise keine.


30

Wenn der Berg kommt

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Überwachungssystem mit den installier-

ten Draht- und Stangen-Extensometern sowie den geodätischen Messpunkten (Stand Mai 2019).

Permanente Überwachung Durch die Entlastung des Abbruchs beruhigte sich die Situation am Berg wieder. Die permanenten Ra­ darmessungen wurden daraufhin eingestellt. Die ­Überwachung des Hangs erfolgt derzeit durch neun Extensometer an der Abrisskante und 14 geodätische Messpunkte, deren Bewegungen aus der Distanz durch einen Theodoliten kontinuierlich erfasst werden. Die Kosten belaufen sich auf 20 000 bis 25 000 Franken pro Jahr. Die registrierten Felsbewegungen liegen seit dem Abbruch in der Regel unter einem Zentimeter pro Jahr und somit wieder im Bereich der Jahre 1990 bis 2000. «Einzig die Felsen am äussersten Rand bewegen sich einige Dezimeter und in einem Fall mehr als einen Meter pro Jahr Richtung Tal», sagt Lorenza Re. Die Fachleute gehen davon aus, dass ein nächster Felsabbruch 30 000 bis 50 000 m3 umfassen könnte. Fünf Jahre nach dem Felsabbruch 2012 liess der Kanton die Abbruchstelle im Winter 2017/2018 während sechs Monaten zur Kontrolle erneut mittels Georadar permanent überwachen. Laut Lorenza Re zeigten die Radarmessungen keine Abweichungen von den im Hang installierten Messinstrumenten. Bleibt die Situation unverändert, so ist vorgesehen, in etwa fünf Jahren eine nächste Radarmessung durchzuführen. Die Kosten dafür betragen rund 30 000 Franken.

Anreize für eine freiwillige Umsiedlung Die Lage ist aber weiterhin unberechenbar und kann sich rasch wieder zuspitzen. Nach dem Felssturz und der Evakuierung der Industriezone im Mai 2012 stellte sich die Frage, wie es dort weitergehen soll. Im April 2013 be­willigte die Tessiner Kantonsregierung den Plan einer freiwilligen Umsiedlung der in Preonzo ansässigen ­Betriebe in die bestehenden Industriearale in Castione und Carasso. Das Kantonsparlament stimmte dem ­Kredit zu. Bund und Kanton beteiligten sich dabei mit 70 % an den Kosten von knapp 13 Mio. Franken. Bedingung dafür war, dass die Betriebe im Kanton Tessin bleiben.

«Wir stützten uns bei der Umsiedlung der Industrie­zone auf die eidgenössische Waldverordnung ab», sagt Roland David, der den Tessiner Forstdienst leitet. In dieser ist im Artikel 17 festgehalten, dass die Sicherung von Gefahrengebieten auch die Verlegung gefährdeter Bauten und Anlagen an sichere Orte umfasst. Projekte, die solche Massnahmen vorsehen, können somit durch den Bund und die Kantone finanziell unterstützt werden. Von den insgesamt sieben Betrieben nahmen in Preonzo fünf das Angebot an und haben inzwischen die Industriezone verlassen. Ein weiterer Betrieb, der sich am Rand des gefährdeten Gebiets in der blauen Zone befindet, wird wahrscheinlich in einer zweiten Phase ebenfalls wegziehen. Die letzte noch verbleibende Firma benötige viel Platz und habe vor wenigen Jahren auch in die Erneuerung der Produktionsanlagen investiert, erläutert Roland David. Ein erneuter Betriebsunterbruch werde momentan in Kauf genommen. Die Industriezone von Preonzo wird aber möglicherweise mittelfristig ganz aufgehoben. Dann müsste auch die letzte Firma die Produktion dort einstellen und an einen anderen Standort umziehen. Der Rückbau der nicht mehr benötigten Bauten in der Industriezone ist Teil des gesamten Projekts. Das Areal wird künftig als Landwirtschaftsland genutzt, auf einem Teil wächst Wald auf. Im Rahmen des Integralen Risikomanagements könne eine Umsiedlung und ein Rückbau in gewissen Fällen die beste Lösung sein, sagt Roland David. Seiner Ansicht nach werde dieser Ansatz aber nur punktuell zur Anwendung kommen, wenn keine technischen Schutzmassnahmen möglich seien oder wenn diese sehr teuer wären. Im Tessin gibt es jedoch ein weiteres prominentes Beispiel: Das Eisstadion von Ambrì-Piotta, die Valascia, befindet sich in einem durch Lawinen gefährdeten Gebiet. Das Stadion wird an einen sicheren Ort verlegt. Im April 2019 erfolgte der Baubeginn für das neue Stadion auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Ambrì. Rechtzeitig für die Saison 2021/2022 soll es fertig sein. • Lukas Denzler, dipl. Forst-Ing. ETH/Journalist, Korrespondent TEC21, lukas.denzler@bluewin.ch

Foto: Sezione fores t ale

Draht-Extensometer Stangen-Extensometer Geodätische Messpunkte


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Stadt Luzern Gemeinsam entwickeln wir Luzern als lebenswerte Stadt weiter. Die Dienstabteilung Stadtplanung erarbeitet dafür die räumlichen Strategien zur Planung und Gestaltung der Stadt Luzern hinsichtlich Nutzungen, Bebauungsdichte und Freiraumqualität. Für unser Team suchen wir per 1. November 2019 oder nach Vereinbarung einen oder eine

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Planen Sie mit uns Ihre Zukunft als Projektleiter Bauherr 100 % (m/w) in Emmen Die RUAG Real Estate AG ist best owner für Industrieliegenschaften. Als Tochter­ gesellschaft des internationalen Technologiekonzerns RUAG fokussieren wir auf die Entwicklung von integralen, themenorientierten Industrieparks als Kernkompetenz. Wir erbringen Leistungen über den ganzen Immobilienzyklus. Die RUAG ist in den Bereichen Luft­ und Raumfahrt sowie in der Sicherheits­ und Wehrtechnik tätig und beschäftigt weltweit mehr als 9 000 Mitarbeitende. Ihre Aufgaben • Führt die zugewiesenen Bauprojekte im Sinne einer bauherrenseitigen Projekt­ leitung Bauherr • Verantwortlich über das Ergebnis bezüglich Leistung, Kosten, Termine und Qualität aller zugewiesenen Bauprojekte • Vertritt die Interessen als Eigentümer/Bauherrschaft bei Bauprojekten • Leitet, koordiniert und überwacht den gesamten Projektablauf unter Berück­ sichtigung der projektspezifischen Vorgaben • Erarbeitetet Entscheidungsgrundlagen für Steering Committee/Projektausschuss • Erarbeitet Projektziele, ­pflichtenhefte und ­handbücher Das bringen Sie mit • Hochschul­ oder FH­Abschluss als Architekt/in, Bauingenieur ETH/FH oder Ab­ schluss als Hochbautechniker TS, dipl. Bauleiter HF oder gleichwertige Ausbildung • Fundierte und ausgewiesene Berufserfahrung im Bereich Architektur oder Bauingenieurswesen • Mehrjährige Erfahrung und Qualifikation (bspw. IPMA Level C) im Projektmanage­ ment, vorzugsweise Seite Bauherrschaft • Muttersprache Deutsch, gute Englischkenntnisse (mind. B2) • Reisebereitschaft innerhalb der Schweiz Suchen Sie eine neue Herausforderung in einem dynamischen Umfeld? Dann freuen wir uns auf Ihre Online­Bewerbung. Weitere fachspezifische Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Stefan Ihlenfeld, Teamleiter Bauprojektrealisierung, unter +41 79 439 34 56. RUAG Real Estate AG | Michael Ruh | Stauffacherstrasse 65 | 3000 Bern 22 | Tel. +41 79 741 98 24 | www.ruag.com


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Stellenmarkt

TEC21 25–26/2019

Für die Hochbauabteilung unserer Gemeindeverwaltung suchen wir per 1. September 2019 oder nach Vereinbarung einen bzw. eine

Fachmann / Fachfrau Baukontrolle

Instandsetzung und Optimierung ewz-Areal Herdern Visualisierung des Siegerprojektes von Meili, Peter & Partner Architekten AG Zürich © nightnurse images gmbh, Zürich

80% – 100% Zu Ihrem Aufgabenschwerpunkt gehört das Durchführen von Bau­ kontrollen inkl. Beratungen in Belangen des Brandschutzes und Auf­ gaben im Siedlungsentwässerungsbereich. Je nach Voraussetzungen des Bewerbers bzw. der Bewerberin: Das Prüfen von einfachen Bau­ gesuchen als mögliche Herausforderung. Gerne stellen wir Ihnen diese interessante Stelle und die detaillier­ te Stellenbeschreibung auf unserer Homepage vor: www.meilen.ch Ergänzende Auskünfte erteilt: Fabio Kunz, Baukontrolleur, Tel. 044 925 93 17, und / oder Michael Hämmerli, Abteilungsleiter Hochbau, Tel. 044 925 93 10. Bewerbungsadresse: Gemeindeverwaltung Mei­ len, Personalstelle, 8706 Meilen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bitte ausschliesslich über unser elektronisches Bewerbungsportal.

Als modernes Dienstleistungsunternehmen in der Baubranche mit Schwerpunkt Baumanagement und Werkplanung suchen wir nach innovativen Wegen und Lösungen in der Realisierung anspruchsvoller Architektur. Unser Unternehmen entwickelt sich stetig weiter. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per 1. September 2019 oder nach Vereinbarung eine versierte und engagierte Persönlichkeit als:

Projektleiter Hochbau (m/w) In dieser wichtigen Position übernehmen Sie die Leitung von anspruchsvollen Bauprojekten und führen dies unter Einhaltung der entsprechenden Termin-, Kostenund Qualitätsvorgaben professionell aus. Gekonnt und vorausschauend koordinieren und planen Sie alle beteiligten internen und externen Stellen in der Ausführungsphase oder nach Bedarf bereits auch in der Planungsphase. Sie erkennen die Vorteile unserer mittelgrossen Organisiation und pflegen Kontakt zu namhaften und anspruchcsvollen Achritekten und Bauherren. Für diese anspruchsvolle Position suchen wir ein kommunikationsstarker Machertyp mit analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten. Sie haben eine Ausbildung in Architektur mit Weiterbildung im Projektmanagement. Während ihrer mehrjährigen Berufserfahrung haben Sie selbständig und ergebnisorientiert gearbeitet und fundierte Kenntnisse der Planungs- und Bauprozesse nach SIA erworben. Sie verfügen über ein stilsicheres Deutsch sowie über sehr gute MS-Office Kenntnisse. Wir bieten Ihnen ein spannnendes Aufgabengebiet in einem dynamischen Umfeld mit hoher Selbständigkeit, Verantwortung und den entsprechenden Kompetenzen. Kurze Entscheidungswege und ein aufgeschlossenes und eingespieltes Team runden unser Angebot ab. Haben wir Ihr Interesse für diese Herausforderung mit langfristiger Perspektive geweckt? Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen. Ihr Kontakt HSSP AG Affolternstrasse 56 8050 Zürich Margot Waldmeier Tel. 044 221 40 40 job@hssp.ch


Stellenmarkt

TEC21 25–26/2019

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Die ETH Zürich ist eine der weltweit führenden technisch-naturwissenschaftlichen Hochschulen. Sie ist bekannt für ihre exzellente Lehre, eine wegweisende Grundlagenforschung und den direkten Transfer von neuen Erkenntnissen in die Praxis. Die Abteilung Immobilien der ETH Zürich ist verantwortlich für das Immobilienportfolio der Hochschule im Wert von ca. 3.5 Milliarden CHF. Für die jährlichen Investitionen von ca. 200 Mio. CHF orientieren wir uns an höchsten Standards des Immobilienmanagements und stellen der Lehre, der Forschung und dem Wissenstransfer der ETH Zürich rechtzeitig zukunftsweisenden Raum zur Verfügung. Per sofort oder nach Vereinbarung suchen wir eine engagierte Persönlichkeit als

Projektleiter/in Bauherr mit Objektverantwortung 80 –100 %

In dieser Funktion übernehmen Sie die bauherrenseitige Projektleitung von Umbau-, Sanierungs- und Neubauprojekte in den SIA Phasen 2–5 für das Ihnen zugeteilte Objektportfolio auf dem Campus Hönggerberg. Sie beauftragen externe Planer und Unternehmer und stellen die Koordination deren Leistungen sicher. Sie agieren als erste Ansprechperson für die Nutzer und koordinieren komplexe interne sowie externe Stakeholder-Gruppen. Für Ihre Objekte erarbeiten Sie eine Instandhaltungsstrategie, definieren die mehrjährige Investitionsplanung und setzen diese um. Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium (FH/Uni/ETH) in Architektur oder als Bauingenieur. Ihre Rolle als Bauherrenvertreter/in von mehreren anspruchsvollen Projekten haben Sie bereits erfolgreich unter Beweis gestellt und sind es gewohnt, mehrere Projekte gleichzeitig zu führen. Mit ihren ausgewiesenen Verhandlungsfähigkeiten und ihrer Durchsetzungskraft sowohl in Deutsch als auch Englisch überzeugen Sie uns. Fragestellungen rund um Projektmanagement, Technik, Architektur, und Nachhaltigkeit sind Ihre Leidenschaft. Wir freuen uns auf Ihre vollständige Onlinebewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf, Diplomen und Arbeitszeugnissen unter www.jobs.ethz.ch. Bitte richten Sie diese an Frau Sarah Dahlbüdding, Human Resources. Bitte bewerben Sie sich ausschliesslich über das Online-Bewerbungsportal. Bewerbungen per E-Mail sowie auf dem Postweg werden nicht berücksichtigt. Informationen über die Abteilung Immobilien finden Sie auf unserer Webseite www.immobilien.ethz.ch. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Andrei Koshelev, Assetmanager Hönggerberg, Tel. 044 633 84 15 oder Email koshelev-andrei@ethz.ch (keine Bewerbungen) gerne zur Verfügung.

Architekten BSA Martinsbergstrasse 40, 5400 Baden Tel. 056 200 59 00 www.burkardmeyer.ch Zur Entlastung unserer Geschäftsleitung suchen wir eine Verantwortliche/ einen Verantwortlichen für den Bereich

PR + Kommunikation

40 – 60 %

Sie verfügen über eine Berufsausbildung und über mehrjährige Berufserfahrung im Bereich der Architektur, der Kulturvermittlung oder im Verlagswesen.

A

aft

asse 40

59 00

01

Ihr Aufgabengebiet umfasst: -

Umsetzung der internen und externen Kommunikationsmassnahmen (Jahresbericht, Homepage, Instagram)

-

Erarbeitung von Projektdokumentationen und Bewerbungsunterlagen

-

Erstellung und Redaktion von Fachtexten

-

Pflege und Ausbau der Pressekontakte

eyer.ch

eyer.ch

Sie formulieren stilsicher in Deutsch und Englisch und sind versiert im Umgang mit den gängigen EDV Programmen (MS Office, Adobe). Als belastbare Person arbeiten Sie selbständig und übernehmen gerne Verantwortung. Wir bieten Ihnen eine vielseitige Tätigkeit in einem jungen, engagierten Team. Eintritt per 1. August 2019 oder nach Vereinbarung. Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung bis 8. Juli 2019 an unsere Postadresse oder per Mail an job@burkardmeyer.ch. Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Urs Riniker.

Das Stadtbauamt nimmt eine Schlüsselstelle für die generelle Stadtplanung und städtebauliche Entwicklung ein. Solothurn ist nebst Kultur- auch Energiestadt und einer nachhaltigen Raumund Umweltplanung verpflichtet. In der Abteilung Stadtplanung werden die Ortsplanungsrevision und grosse Stadtentwicklungsprojekte bearbeitet und betreut. Das Stadtbauamt sucht per 1. September 2019 oder nach Vereinbarung Sie zur Verstärkung unseres Teams Stadtplanung/ Umwelt als

Projektleiter/in Raumplanung Pensum 80% Aufgaben Sie unterstützen die Stadtplanerin bei sämtlichen raumplanerischen und städtebaulichen Aufgaben und Projekten. Sie erarbeiten planerische Grundlagen im Bereich Städtebau, Umwelt und Verkehr und helfen mit, diese in planungsrechtliche Instrumente (Konzepte, Sach- und Richtplanung, Nutzungsplanungen usw.) umzusetzen. Als Projektleiter/in begleiten Sie Prozesse von Dritten (Grundeigentümern und Planern) und leisten strategisch-konzeptionelle Arbeiten an der Schnittstelle zu den anderen Abteilungen des Stadtbauamts. Sie erledigen administrative Aufgaben im Planungsbereich und für das Sekretariat der Kommission für Planung und Umwelt. Es können nur Online-Bewerbungen berücksichtigt werden. Weitere Informationen unter: www.stadt-solothurn.ch / offene Stellen *


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TEC21 25–26/2019

Kanton Zürich Baudirektion Tiefbauamt

Fachspezialist/-in Tragkonstruktion 80 - 100%

Die Sektion Kunstbauten der Abteilung Projektieren und Realisieren ist zuständig für die Kunstbauten im Kanton Zürich. Dazu gehören sämtliche Brücken, Stützbauwerke und Lärmschutzwände im kantonalen Strassennetz. Diese Bauten werden laufend überwacht und unterhalten, damit sie für die Benutzer zuverlässig und sicher zur Verfügung stehen. Wir suchen Sie als Verstärkung für unser achtköpfiges Team. Als Fachspezialist/-in Tragkonstruktion und Vertreter des Anlageneigentümers Kanton Zürich tragen Sie eine Mitverantwortung im gesamten Lebenszyklus der Kunstbauten im kantonalen Strassennetz. Aufgrund Ihrer ausgewiesenen Erfahrungen bei der Bearbeitung von statischen und konstruktiven Aufgabenstellungen können Sie unsere Projektleiter und externen Projektverfasser in allen Projektphasen beraten und an der Erarbeitung von internen Richtlinien und Normalien mitwirken. Mit Kompetenz und Verhandlungsgeschick leiten Sie zudem die externen Planer und Bauunternehmer bei der Projektentwicklung von Instandsetzungs- und Neubauprojekten bis zur Inbetriebnahme. Dabei verantworten Sie die kosten-, termin- und qualitätsgerechte Projektierung und Umsetzung der Massnahmen. Für diese anspruchsvolle Aufgabe haben Sie ein Studium als Bauingenieur/-in abgeschlossen und verfügen über mehrjährige Erfahrung im konstruktiven Ingenieurbau, vorzugsweise mit wissenschaftlichem Hintergrund. Wollen Sie sich mit Ihrem Fachwissen für einen nachhaltig attraktiven Kanton Zürich einsetzen? Dabei können wir Ihnen ein spannendes Arbeitsumfeld bieten - und das 2 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Sven Flütsch ist Sektionsleiter und vielleicht Ihr künftiger Chef. Er ist für Ihre konkreten Fragen da: 043 259 31 19. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung unter www.zh.ch/jobs. Ihr neues Umfeld: www.tiefbauamt.zh.ch. projektieren - bauen - erhalten

www.burgdorf.ch www.burgdorf.ch

RAUM PLANEN ‒ ZUKUNFT GESTALTEN Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per 1. September 2019 oder nach Vereinbarung eine/n

Raumplaner/in 80-100% Anforderungen Sie verfügen über eine geeignete Ausbildung für klassische Raumplanungsaufgaben im Bereich Stadt-, Quartier-, oder Verkehrsplanung. Sie sind eine kommunikative und initiative Persönlichkeit und sind bereit, sich den neuen und spannenden Herausforderungen der Raumplanung zu stellen. Zudem verfügen Sie über eine gute Ausdrucksfähigkeit in Wort, Schrift und Bild. Wir bieten Eine attraktive Stelle in einem jungen Team, spannende Aufgaben und anspruchsvolle Projekte auf unterschiedlichen Planungsebenen, flexible Arbeitszeiten und einen modern ausgerüsteten Arbeitsplatz im Zentrum von St. Gallen. Ihre vollständige schriftliche Bewerbung (PDF) senden Sie bitte an: marilene.holzhauser@err.ch ERR Raumplaner AG │ Teufener Strasse 19│ 9001 St. Gallen

www.burgdorf.ch

Die Stadtentwicklung ist Teil der Baudirektion,

Die Stadtentwicklung ist Teil der Baudirekti

welche die Bereiche Tiefbau, Stadtgrün, Hochbau, Die Stadtentwicklung ist Teil der Baudirektion, welche die Bereiche Tiefbau, Hoc Bewilligung/Vollzug undTiefbau, Werkbetrieb umfasst.Stadtgrün, Im welche die Bereiche Stadtgrün, Hochbau, Bereich Stadtentwicklung sind die Fachgebiete Bewilligung/Vollzug und Werkbetrieb Bewilligung/Vollzug und Werkbetrieb umfasst. Imumfas Die Stadtentwicklung ist TeilMobilität, der Baudirektion, Stadtentwicklung, Stadtplanung, Energie, Bereich Stadtentwicklung sind die Fachgebiete Bereich Stadtentwicklung sind die Fachgebie welche die Bereiche Tiefbau, Stadtgrün, Hochbau, Umwelt, und Geoinformation angesiedelt. Stadtentwicklung, Stadtplanung, Mobilität, EnerStadtentwicklung, Stadtplanung, Mobilität, E Bewilligung/Vollzug und Werkbetrieb umfasst. Im gie, gie, Umwelt, und Geoinformation angesiedelt. Umwelt, und Geoinformation angesiede Bereich Stadtentwicklung sind die Fachgebiete Stadtentwicklung, Stadtplanung, Mobilität, EnerWir suchen einen / eine Wir suchen einen/eine gie, Wir Umwelt, und Geoinformation suchen einen/eine angesiedelt.

Leiter/in Stadtentwicklung

Leiter/in (80% - 100%) Wir suchenStadtentwicklung einen/eine 80 – 100 % Mitglied der Geschäftsleitung der Baudirektion Leiter/in Stadtentwicklung (80% - 100% Mitglied der Geschäftsleitung der Baudirektion

Mitglied der Geschäftsleitung der Baudirekt Leiter/in Stadtentwicklung (80% - 100%)

Mitglied der Geschäftsleitung der Baudirektion Weitere Informationen zur offenen Vakanz und zur Informationen Stadt Burgdorf finden SieVakanz auf unserer Weitere zur offenen Informationen Homepage www.burgdorf.ch und Weitere zur Stadtunter Burgdorf finden Sie auf zur offenen Vakanz Weitere Informationen zur offenen Vakanz unserer Homepage unterBurgdorf www.burgdorf.ch (Burgdorf News: Offene Stellen)finden Sie auf unsere und zur Stadt und zur Stadt Burgdorf finden Sie auf unserer (Burgdorf News: Offene Stellen) Homepage unter www.burgdorf.ch Homepage unter www.burgdorf.ch (Burgdorf News:News: Offene Offene Stellen) Stellen) (Burgdorf


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Die Gemeinde Davos ist ein vielseitiges Dienstleistungsunternehmen. Für das Hochbauamt suchen wir infolge Pensionierung per 1. Septem­ ber 2019 oder nach Vereinbarung eine selbstständige Person als

SUTTER-AG.CH

TEC21 25–26/2019

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 17. Juli 2019 an folgende Adresse: GEMEINDE DAVOS Markus Wey, Personalleiter, Berglistutz 1, Postfach, 7270 Davos Platz Telefon 081 414 30 47, E­Mail: personal@davos.gr.ch Homepage: www.gemeindedavos.ch

Die Gebäudeversicherung des Kantons St. Gallen (GVA) versichert alle Gebäude im Kanton gegen Feuer- und Elementarschäden und setzt sich für die Schadenverhütung sowie fürs Feuerwehrwesen ein. Die Schadenabteilung bearbeitet und reguliert zusammen mit den externen Schadenexpertinnen und -experten sämtliche Schadenfälle von der Aufnahme bis zur Wiederherstellung. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir nach Vereinbarung eine/n

Zeichner/in Fachrichtung Architektur als Sachbearbeiter/in Gebäudeschäden 80 – 100 %

Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung – www.gvasg.ch. Für nähere Auskünfte steht Ihnen Tommy Winiger, Leiter Schadendienst, gerne zur Verfügung (Telefon: 058 229 70 34)

Raumplaner/-in

(Teilpensum nach Absprache möglich)

4208 NUNNINGEN | 4153 REINACH

Wir sind ein mittelgrosses Bauingenieur- und Planungsbüro mit familiärem Arbeitsklima, dessen Raumplanungsteam in Arboldswil eine engagierte Verstärkung sucht. Ihr Profil • Hochschulausbildung in Raumplanung oder aber in verwandter Fachrichtung, wenn möglich mit Weiterbildung als Raumplaner/-in. Ihre Aufgaben • Projektleitung und Projektmitarbeit in den Fachgebieten Raumplanung (Richt-, Nutzungs- und Sondernutzungsplanung in Siedlung und Landschaft), Umwelt, Städtebau und Verkehrsplanung. • Engagiertes Mitwirken in unserem Team Raumplanung mit Tätigkeitsfeld vornehmlich in der Nordwestschweiz.

| 4 4 1 0 L I E S TA L | 4242 LAUFEN

Was Sie erwarten können • Ein spannendes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet • Ein motiviertes und kompetentes Team • Zeitgemässe Anstellungsbedingungen

|

Was Sie mitbringen sollten • Abgeschlossene Berufsausbildung im Baugewerbe (z.B. Bauleiter, Architekt FH, Bautechniker) • Fachkenntnisse in der Brandschutztechnik von Vorteil oder Bereit­ schaft zur Weiterbildung zum Brandschutzfachmann • Flair für technische Abläufe und Zusammenhänge • Rasche Auffassungsgabe und lösungsorientierte Denkweise • Kundenorientiertes Auftreten und Handeln

4424 ARBOLDSWIL

Ihre Hauptaufgaben • Umfassende Bearbeitung von Baubewilligungen • Durchführung von Baukontrollen (z.B. Bauabnahmen, Kontrolle Bau­ gespanne) • Behandlung von Baugesuchen im Bereich Baulicher Zivilschutz • Abnahme von Brandschutzkontrollen • Begleitung von gemeindeeigenen Bauvorhaben • Durchführung von Lärmmessungen

Wir suchen eine / einen

Sie sind kommunikativ und kreativ, bringen das nötige berufliche Rüstzeug mit und möchten sich in interessante Raumplanungsprojekte einbringen?

Bauinspektor/in 100 % In dieser Funktion übernehmen Sie vielfältige Aufgaben innerhalb des Hochbauamtes und vertreten dieses gegenüber in­ und externen Stel­ len kompetent.

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Ihre Fähigkeiten • Erfahrung in der Raumplanung sowie GIS- und CAD-Kenntnisse sind erwünscht, eine mindestens artverwandte Hochschulausbildung ist Voraussetzung. • Vor allem aber sind Sie offenen und neugierigen Charakters, ehrgeizig, engagiert, pragmatisch, kreativ und „wachen Geistes“. • Sie denken unternehmerisch, arbeiten effizient, und Sie möchten lieber gestalten als verwalten. Ihre Vorteile • Gut strukturierte Unternehmung • Guter Zusammenhalt, freundschaftliche Atmosphäre • Arbeitsplatz in inspirierender Landschaft • Teilpensum möglich • Gute Weiterbildungsmöglichkeiten Sprechen Sie diese verantwortungsvollen Aufgaben an? Dann senden Sie bitte Ihre vollständige Bewerbung mit Foto an: Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG, Hooland 10, CH-4424 Arboldswil, Silvia Huber, Tel. +41 (0)61 935 10 26 E-mail: silvia.huber@sutter-ag.ch

Das Amt für Verkehr und Tiefbau ist zuständig für Planung, Projektierung, Bau und Unterhalt von Kantonsstrassen sowie für den öffentlichen Verkehr. Für die Abteilung S tras s enbau s uchen w ir eine/-n Projektleiter/-in S tras s enbau, 80-100%-Pens um .  Aufgabenbereich Sie sind verantwortlich für die termin-, kostenund qualitätsgerechte Umsetzung der Strassenbauprojekte gemäss Mehrjahresplanung. Sie definieren und leiten die Arbeiten der Ingenieurbüros und beurteilen die projektspezifischen Eingaben von Gemeinden, Amtsstellen und Dritten. Sie wirken bei der Behandlung von Begehren und Anfragen sowie bei der Beantwortung von politischen Vorstössen mit. Sie informieren die Öffentlichkeit im Rahmen der Projekte.

IIIIII Projektleiter/-in S tras s enbau Weitere Infos : w w w .pa.s o.ch


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TEC21 25–26/2019

Baudirektion Hochbauamt

Das Hochbauamt des Kantons Zug sucht für die Abteilung Planung und Bau eine/n

Projektleiter/in, Architekt/in ETH/FH <wm>10CAsNsjY0MDQy1zUyMzcyNgAABXkYsg8AAAA=</wm>

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80 – 100 % Als Vertreter/in der kantonalen Bauherrschaft sind Sie verantwortlich für die Projektleitung von Um- und Neubauprojekten. Ihre Hauptaufgaben sind das Projektmanagement von Studien, Planungen und Ausführungen. Sie verfügen über einen Hochschulabschluss als Architekt/in und mehrere Jahre Berufspraxis. Nähere Informationen finden Sie unter www.zg.ch/stellen

Die Stadt Winterthur ist für ihre über 114 000 Einwohnerinnen und Einwohner und viele andere Menschen Bildungs-, Kulturund Gartenstadt. Unsere Mitarbeitenden sind am Puls der Stadt und erleben ihre Vielfalt täglich. Tragen auch Sie dazu bei, dass unsere Stadt lebenswert ist und bleibt. Wir suchen Sie als

Architekt/in als Bauherrenvertretung im Amt für Städtebau (80 –100 %) Als Baufachorgan ist das Amt für Städtebau verantwortlich für die nachhaltige Entwicklung. Als Projektleiter/in sind Sie aktiv gefordert diesen Prozess mitzugestalten und breit abgestützte, innovative Lösungen zu entwickeln.

Die Kantonale Verwaltung – eine moderne Arbeitgeberin für motivierte Mitarbeitende wie Sie.

Mehr zu dieser Stelle: www.jobs.winterthur.ch Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung.

Projektleiter/-in Kunstbauten Tiefbauamt, Personaldienst Grabenstrasse 30 7001 Chur Ihr Aufgabengebiet: Die Haupt- und Verbindungsstrassen des Kantons Graubünden führen über ca. 1'500 Kunstbauten. Jährlich werden davon ungefähr 30-40 instand gestellt oder durch Neubauten ersetzt. Neubauten entstehen dabei meist in Ausbauprojekten, wenn bestehende Brücken ersetzt oder z.B. neue Lehnenbrücken aufgrund von Verbreiterungen der Strassen nötig werden. Als Projektleiter erarbeiten Sie dafür die erforderlichen Projektierungsgrundlagen sowie die ersten Lösungsansätze und definieren den Umfang der Ingenieurleistungen. Sie beauftragen und begleiten die Ingenieurbüros in technischer und administrativer Hinsicht und sorgen somit für eine qualitativ hochwertige, technisch korrekte und ressourcenschonende Umsetzung der Ihnen zugeteilten Kunstbautenprojekte. Zudem besteht auch die Möglichkeit, Projekte hausintern zu bearbeiten und während der Ausführung als technischer Bauleiter zu begleiten. Ihr Profil: Sie sind Bauingenieur/-in ETH/FH und verfügen über Erfahrungen in der Projektierung und Ausführung von Kunstbauten. Ein fundiertes geotechnisches Verständnis ist von Vorteil. Die verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit setzt neben technischen Fachkenntnissen auch Eigeninitiative und qualitätsbewusstes Arbeiten voraus. Arbeitsumfang: 100 % Arbeitsbeginn: 1. Januar 2020 oder nach Vereinbarung Arbeitsort: Chur Anmeldefrist: 23. August 2019 Kontaktperson: Philippe Holzner, Telefon 081 257 38 26, philippe.holzner@tba.gr.ch Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen.

Als Architekturbüro mit 50 Mitarbeitenden in Basel und Zürich ent­ wickeln, planen und realisieren wir Bauprojekte für private und öffentliche Auftraggeber. Für unser Büro im aufstrebenden Freilager­ quartier in Münchenstein / Basel suchen wir zur Bearbeitung von Wettbewerben und Studien sowie spannenden Projekten per sofort oder nach Vereinbarung

Entwurfsarchitektin / Entwurfsarchitekt Sie verfügen über ein ausgeprägtes architektonisches Urteilsver­ mögen und konzeptionelle Fähigkeiten, sind kreativ, leistungsbereit, kommunikativ und teamfähig. Sie bringen mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in der Schweiz mit und kennen sich mit den schwei­ zerischen Baugesetzen und Normen aus. Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sowie Erfahrung im Modellieren mit ArchiCad werden vorausgesetzt. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in einem anregenden Arbeits­ umfeld an einem attraktiven Arbeitsort mit moderner Infrastruktur unter zeitgemässen Bedingungen in einem engagierten und kollegi­ alen Team einzubringen und sich beruflich weiterzuentwickeln. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen als PDF an rita.martin@ffbk.ch www.ffbk.ch


Stellenmarkt / Impressum

TEC21 25–26/2019

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Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Architekt/-in ETH/FH als Projektleiter/-in Bauherrenvertretung 60 - 80%

Der Kanton Zürich will in den nächsten vier Jahren über 1 Milliarde Franken in Bildungsbauten investieren. Das Hochbauamt, Baubereich B, ist u.a. verantwortlich für die Entwicklung, Projektierung und Realisierung von Gebäuden der Kantonsschulen und Justizbauten. Die einzelnen Projekte weisen ein Bauvolumen von einigen Millionen bis über 100 Millionen Franken auf. Als Bauherrenvertreter/-in sind Sie zuständig für die Führung und Steuerung der Projektteams und der beauftragten externen Planer und Spezialisten. Die Verantwortung für das Projektmanagement umfasst auch die selbstständige Erledigung des Submissions- und Vertragswesens, der Kredit- und Terminplanung sowie der Dokumentation der Geschäftsvorgänge. Für diese anspruchsvollen Tätigkeiten bringen Sie eine Ausbildung als Architekt/-in ETH oder FH und mehrjährige, breite Berufserfahrung von der Entwicklung über die Projektierung bis zur Realisierung von Bauvorhaben mit. Ausgewiesene Projektleitungserfahrung wird vorausgesetzt. Als kommunikationsstarke Persönlichkeit verstehen Sie es, einerseits auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Verhandlungspartner einzugehen und andererseits die notwendigen Entscheide auf den entsprechenden Ebenen herbeizuführen. Die Vielseitigkeit der Bauaufgaben erfordert eine hohe Belastbarkeit, Eigenverantwortung und Kreativität bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen für komplexe Fragestellungen. Wir erwarten eine neugierige, lernwillige und eigenverantwortliche Persönlichkeit, die überzeugend auftritt, eine hohe Einsatzbereitschaft zeigt und mit Eigenmotivation die Ziele verfolgt. Wollen Sie Spuren hinterlassen? Wenn Sie sich gemeinsam mit uns in der Baudirektion engagieren, prägen Sie das Gesicht des Kantons Zürich mit. Dabei können wir Ihnen ein spannendes Umfeld anbieten – und das wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. David Vogt ist Abteilungsleiter und vielleicht Ihr künftiger Chef. Er ist für Ihre konkreten Fragen da: 043 259 28 33. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung unter www.zh.ch/jobs. Ihr neues Umfeld: www.hochbauamt.zh.ch. entwickeln - steuern - realisieren

Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr ISSN-Nr. 1424-800X; 145. Jahrgang, verkaufte Auflage: 12 639 (WEMF-beglaubigt)

Adresse der Redaktion TEC21 – Schweizerische Bauzeitung Zweierstrasse 100, Postfach, 8036 Zürich Telefon 044 288 90 60, Fax 044 288 90 70 redaktion@tec21.ch, www.espazium.ch/tec21 Redaktion Judit Solt ( js), Chefredaktorin Doro Baumgartner (db), Redaktionssekretärin Nathalie Cajacob (nc), Co-Redaktionsleiterin espazium.ch Tina Cieslik (tc), Architektur/Innenarchitektur Daniela Dietsche (dd), Bauingenieurwesen/Verkehr Danielle Fischer (df), Architektur Laurent Guye (lg), Grafik und Layout Paul Knüsel (pk), Umwelt/Energie, stv. Chefredaktor Katrin Köller (kk), Grafik und Layout Franziska Quandt (fq), Architektur Christof Rostert (cr), Abschlussredaktor Hella Schindel (hs), Architektur/Innenarchitektur Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen Ulrich Stüssi (us), Bauingenieurwesen Anna-Lena Walther (alw), Leitung Grafik, Agenda

E-Mail-Adressen der Redaktionsmitglieder: Vorname.Nachname@tec21.ch TEC21 online www.espazium.ch/tec21 Herausgeber espazium – Der Verlag für Baukultur Zweierstrasse 100, 8003 Zürich Telefon 044 380 21 55, Fax 044 380 21 57 Katharina Schober, Verlagsleitung katharina.schober@espazium.ch Hedi Knöpfel, Assistenz hedi.knoepfel@espazium.ch Martin Heller, Präsident

Korrespondenten Charles von Büren, Bautechnik/Design, bureau.cvb@bluewin.ch Lukas Denzler, Umwelt/natürliche Ressourcen, lukas.denzler@bluewin.ch Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen, info@tekwall.ch Hansjörg Gadient, Architektur/Landschafts­ architektur, hj.gadient@bluewin.ch Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurwesen, clementine@vanrooden.com Daniela Hochradl, HLKS, daniela.hochradl@adz.ch Dr. Lilian Pfaff, Architektur/USA, lpfaff@gmx.net Markus Schmid, Bauingenieurwesen, mactec21@gmail.com Redaktion SIA-Seiten Mike Siering, Frank Peter Jäger, Rahel Uster, Barbara Ehrensperger, Susanne Schnell; SIA, Selnau­strasse 16, Postfach, 8027 Zürich Telefon 044 283 15 15 E-Mail Vorname.Nachname@sia.ch HLK-Beratung Rüdiger Külpmann, Horw, Gebäudetechnik Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich Inserate Fachmedien, Zürichsee Werbe AG Seestrasse 86, 8712 Stäfa Telefon 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00 info@fachmedien.ch, www.fachmedien.ch Druck Stämpfli AG, Bern Einzelbestellungen Stämpfli AG, Bern, Telefon 031 300 62 53 abonnemente@staempfli.com, Fr. 12.– | Euro 8.– (ohne Porto)

Abonnementspreise www.espazium.ch Abonnements SIA-Mitglieder Adressänderungen: SIA, Zürich Telefon 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16 mutationen@sia.ch

Nicht-SIA-Mitglieder Stämpfli AG, Bern Telefon 031 300 62 53, Fax 031 300 63 90 abonnemente@staempfli.com Trägervereine Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, SIA – www.sia.ch

TEC21 ist das offizielle Publikationsorgan des SIA. Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Redaktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA». Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-Unternehmungen, usic – www.usic.ch ETH-Alumni, Netzwerk der Absolventinnen und Absolventen der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.


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Unvorhergesehenes

TEC21 25–26/2019

Dem Steinschlag den Garaus

W

er glaubt, hier würden aus wirtschaftlichem Interesse Immobilien erstellt, irrt. Es handelt sich um eine Methode, gravitative Naturgefahren zu elimi­ nieren: Man nehme die betreffenden Hänge, trage sie treppenförmig ab und benutze die Stufen für solide Fundamente. Darauf baue man dann die gewünschten Gebäude, und schon ist das Risiko eines Steinschlags gebannt. Das Schild kann also bald verschwinden – vorausgesetzt, Immobi­lien an einem südlich ausge­ richteten Hang am Luganersee blei­ ben weiterhin begehrt. Davon ist auszugehen. Eine tolle Zukunft steht bevor: Gefahrenkarten werden be­ deutend einfacher, da keine Sturz­

prozesse mehr zu berücksichtigen sind. Und eine positiven Nebeneffekt gibt es auch: Es entsteht viel Wohn­ raum, wenn die ganzen Hänge der Schweiz verbaut werden. Das Ange­ bot expandiert, die Mietpreise müss­ ten also rapide in den Keller gehen. Langfristig sollte der geringere An­ reiz für Investoren zur Folge haben, dass weniger gebaut würde, was wiederum positiv für den Land­ schaftsschutz wäre. Sollte man vielleicht darüber nach­ denken, ob Neubauten am Hang nicht durch Beiträge vom Bafu unter­ stützt werden sollten? Alles nur für die Natur. Ein paar Sturzhänge als ­Anschauungsobjekte könnte man ja belassen, im Nationalpark etwa. •

Foto: Peter Seit z

Text: Peter Seitz


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RF1 – DAS MEIST VERK AUF TE RENOVATIONSFENSTER DER SCHWEIZ Das patentierte und innovative Wechselrahmensystem RF1 garantiert eine schnelle, saubere und störungsfreie Renovation. Die ideale Lösung für Objekte im bewohnten Zustand, unabhängig von der Jahreszeit, Witterung, Grösse und Komplexität. Das 4B Team stimmt Lösungen und Prozesse aufeinander ab und garantiert eine verlässliche Betreuung über alle Projektphasen. Kosten- und terminsensible Renovationen laufen effizient und entspannt ab – von der ersten Beratung bis zum fixfertig montierten Fenster:

4-b.ch/renovation Das RF1 wird von innen schonend und dicht aufgesetzt – das Mauerwerk bleibt unverletzt, ein Neuaufbau ist nicht nötig. Es garantiert die bestmögliche Energieetikette Effizienzklasse A.

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