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optimal unterstützen“, erklärt Maximilian Vollmer, Systemingenieur IOT bei Herrenknecht.
Herrenknecht.Connected
Mit dem digitalen Portal Herrenknecht.Connected erhalten Kunden von Herrenknecht Einblicke und Daten in nahezu alle Anlagen auf der Baustelle – von den Tunnelbohrmaschinen während des Betriebs bis hin zu Wasseraufbereitungsanlagen. Kunden können durch webbasierte Visualisierungen und Analysetools digitale Performance-Reports und Einblicke in die Cockpit-Monitore ihrer Maschinenfahrer erhalten. Kernfunktion dieser digitalen Tools ist es, dem Baustellen- und Projektmanagement ein orts- und zeitunabhängiges Monitoring aller vortriebsrelevanten Daten zu erlauben. Dazu gehören vielfältige automatisierte Analysefunktionen, übersichtliche Dashboards und detaillierte Sensordatenauswertungen. In diese Plattform wollte das Familienunternehmen auch ein modernes und anwenderfreundliches Wartungsmanagement integrieren.
digitaler wartungsmanager
„Den Ansatz, eine eigene CMMS-Software (Computerized Maintenance Management System) zu entwickeln, haben wir aber nach
(Fotos: Festo SE & Co. KG)
einigen Tests wieder verworfen“, ergänzt Vollmer. Bei der Marktrecherche stießen die IT-Spezialisten von Herrenknecht auf AX Smartenance von Festo. Der digitale Wartungsmanager für Produktionsleiter und Anlagenbediener ermöglicht ein digitales papierloses Wartungsmanagement. Wartungsaufgaben und -pläne können flexibel erstellt, vervielfältigt und anschließend ausgewertet werden.
Die intelligente Benutzerverwaltung verbessert die schnelle Zusammenarbeit im Team und steigert die Effizienz des War tungsmanagements. „Was wir beeindruckend fanden, war die Tatsache, dass Festo die Software Smartenance selbst für seine Produktionsprozesse entwickelt hat und dort auch einsetzt“, so Vollmer und meint weiter: „Die CMMS Software AX Smartenance entstand also nicht bei Software-Entwicklern eines fachfremden Systemhauses, sondern konkret dort, wo sie auch gebraucht wurde.“
Intuitiv und einfach zu bedienen
Vor Ort auf der Tunnelbaustelle in London ist man ebenso von der CMMS-Software angetan. Carlos Plata vom Herrenknecht Field Service meint dazu: „Die Bedienung ist intuitiv und einfach. Tatsächlich ist es so, dass nur einfache Lösungen auch wirklich von den Nutzern nachhaltig akzeptiert werden.“ Genau diese einfache und intuitive Bedienung war der Grund, warum sich Herrenknecht für den Einsatz von AX Smartenance entschied. Es waren nur kleine Anpassungen auf die Besonderheit der TBMs und das Corporate Design der Plattform Herrenknecht.Connected notwendig. Integriert in die Kunden-Service-Plattform von Herrenknecht, ist das CMMS AX Smartenance zuständig für das Wartungsmanagement der Tunnelbohrmaschinen sowie aller anderen wartungsrelevanten Maschinen auf einer Großbaustelle.
Alles im Blick
Für das Baustellen- und Projektmanagement bietet die Herrenknecht.Connected-Plattform eine standort- und zeitunabhängige Überwachung aller für den Tunnelbau relevanten Daten. Mit automatisierten Analysefunktionen, übersichtlichen Dashboards und detaillierten Auswertungen von Sensordaten. Dank dem integrierten digitalen Wartungsmanager AX Smartenance von Festo ist nun auch eine transparente Überwachung und schnelle Reaktionen auf Probleme rum um das Thema Wartung und Instandhaltung möglich. Dadurch werden Ausfallzeiten reduziert, der Zeitaufwand in der Instandhaltung minimiert und damit die Kosten deutlich gesenkt – und die Effizienz gesteigert.
Für Herrenknecht selbst bietet AX Smartenance tiefe Einblicke in den Zustand der Tunnelbohrmaschinen, erleichtert den Service sowie die Fernwartung. Durch AX Smartenance ist es nun auch möglich schnell und einfach Wartungsaufgaben aktuell zu halten. Darüber hinaus eröffnet eine solche digitale Plattform die Integration neuer Software-as-a-Service Geschäftsmodelle.
„Auch Instandhalter und Mechaniker in der Maschine profitieren von AX Smartenance. Denn die Teams vor Ort können nun routinemäßige Aufgaben und Vorfälle direkt über die CMMS-Software bearbeiten, melden und verfolgen. Alle wartungsrelevanten Dokumente wie Schaltpläne und Zeichnungen sind an einem zentralen Ort verfügbar. Dies erleichtert die Arbeit der Wartungsteams erheblich und steigert die Produktivität“, so das Fazit des Carlos Plata vom Herrenknecht Field Service.
Bild 1 AX Smartenance ermöglicht ein digitales papierloses Wartungsmanagement im Tunnelbau.
Bild 2 Produktionsleiter und Anlagenbediener können mit AX Smartenance Wartungsaufgaben und -pläne erstellen, vervielfältigen und anschließend auswerten.
Herrenknecht auf der bauma 2025
Die Herrenknecht AG ist mit dem Tunnel Enlargement System (TES) Finalist in der Kategorie Maschinentechnik des bauma Innovationspreises. Auf der Weltleitmesse für Baumaschinen erwarten Besucher des Messestands multimediale Präsentationen und Live-Demonstrationen, exklusive Einblicke
in aktuelle Projekte sowie die Möglichkeit zum Expertenaustausch.
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Passgenauer rundverbau für Sandfang in frankfurt (oder)
die frankfurter wasser- und Abwassergesellschaft mbH (fwA) war vom umweltamt frankfurt (oder) beauflagt, das in das flüsschen Nuhne eingeleitete Niederschlagswasser zu reinigen. Auf Bemessungsgrundlage der dwA-richtlinie zur Bewirtschaftung und Behandlung von regenwetterabflüssen erfolgte die Planung für den Sandfang N 5.2 am Nuhnenfließ in frankfurt (oder).
Aufgrund der äußerst beengten Platzverhältnisse entschied sich die FWA für einen Lamellenklärer ViaKan 120 der Firma mall umweltsysteme als Sonderbauwerk. Diese für die angeschlossene befestigte Fläche von 101.878 m² dimensionierte Anlage mit 6 m Durchmesser und einer Gesamthöhe von 5,91 m war in einen Niederschlagswasser-Bestandskanal DN 700 zu integrieren. Mit der Ausführung wurde die örtliche STRABAG AG Direktion Nord-Ost Bereich Sonderbau beauftragt.
Dafür wurden zwei Schachtbauwerke DN 1500 als Trenn- und Vereinigungsbauwerk in das bestehende Kanalnetz eingebunden. Die eigentliche Sedimentationsanlage DN 6000 wurde daneben errichtet und funktioniert über einen Bypass.
twf-Baugrubenverbau – eine runde Sache
Aufgrund guter Erfahrungen sprach der verantwortliche
STR ABAG-Bauleiter Michel Brandt direkt mit dem zuständigen Fachberater der TWF Tiefbautechnik GmbH Marcel Peißker:
„Die Sedi-Anlage musste neben der örtlichen Bebauung auf engstem Raum sechseinhalb Meter tief in die Erde eingebaut werden. Ich habe das Problem mit Herrn Peißker besprochen und ihm eine
Vorplanung der Baugrube als Trägerbohlwand mit Verbauplatten zukommen lassen. Nach einigen Telefonaten und Abstimmungen hat TWF mir eine runde Trägerbohlwand mit Verbauplatten ‚auf Kundenwunsch‘ konstruiert. Damit konnte die Baugrube mit minimalem Platzbedarf realisiert werden.“
Effiziente Baugrubenlösung mit trägerbohlwand und twfGleitschienenplatten
„Als Lösung für die Errichtung eines runden Bauwerks für den Lamellenklärer zur Regenwasserbehandlung mit einem Durchmesser von sechs Metern hatte der örtliche Bauleiter den Einsatz einer Trägerbohlwand in Kombination mit unseren TWF-Gleitschienen-
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Bild 1 Einbringen des Lamellenklärers ViaKan 1200
Luftaufnahme vom Einbringen des Lamellenklärers ViaKan 1200
(Fotos: STRABAG/Michel Brandt)
platten vorgeschlagen. Hauptziel war es, eine sichere und wirtschaftliche Baugrube zu schaffen, die den Anforderungen an ein rundes Bauwerk entspricht“, so TWF-Geschäftsführer Ralf Maywald.
Das TWF-eigene technische Büro plante auch für dieses platzmäßig kleine, aber zugleich technisch komplexe Projekt eine maßgeschneiderte Trägerbohlwand auf Basis der Vorplanung von Michel Brandt von der STRABAG. Der TWF-eigene Statiker erbrachte die notwendigen Dimensionierungen und statischen Nachweise. Der Verbau konnte so optimal und sicher an die runde Bauwerksform angepasst und so der Material- und Zeitaufwand für die Bauausführung minimiert werden.
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transformation und Nachverdichtung in Ballungsräumen: Bauwerksverträgliche fundamentertüchtigung im rahmen von Aufstockungsmaßnahmen
Zustand des Gebäudebestands
In der Stadt Frankfurt am Main besteht ein fortdauernder Mangel an Wohnraum, speziell im kostengünstigen Preissegment. Daraus ergibt sich der dringende Bedarf, möglichst kurzfristig neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Durch die einheitliche Eigentümerstruktur der Platensiedlung in Händen der ABG Frankfurt Holding entfallen langwierige Abstimmungsprozesse.
Projektziele
Die Siedlung ist im Bestand durch eine dreigeschossige Zeilenbebauung geprägt (Abb. 1). Die insgesamt 19 Zeilen setzen sich jeweils aus drei einzelnen Gebäuden zusammen. Den Bestand an 342 Wohnungen bilden eher großzügige Drei-, Vier- und Fünfzimmerwohnungen. Die ABG plant durch die Aufstockung der Gebäude um jeweils zwei Geschosse und die Nutzung von Querverbindungen zwischen den Gebäuden ca. 680 neue Wohnungen zu schaffen (Abb. 2).
Die Gründung erfolgte in den 1950er Jahren über unbewehrte Streifenfundamente. Jeweils an einer Stirnseite der Gebäude sind teilverfüllte Kriechkeller mit einer lichten Höhe von 1,35–2,60 m vorhanden. In der Längsachse der Kriechkeller befindet sich mittig jeweils eine 40 cm starke Innenwand, die auf einem, teils abgetreppten Streifenfundament ablastet (Breite: ca. 0,80–1,6 m, Einbindung: ca 0,40–0,90 m).
Die Außen- und Innenfundamente setzen in bindigen Böden (Hochflutlehme: sandige Schluffe, teils sandige Tone) ab, die stellenweise aufgefüllt sind. Die Böden sind stark ausgetrocknet und deshalb hochkonsistent (steife bis halbfeste und auch feste Konsistenzen). Im Liegenden folgen Sande und Kiese (Niddaterrasse) in mindestens mitteldichter Lagerung, sowie tertiäre Tone und Schluffe. Flurnahes Grundwasser wurde nicht eingemessen.
Durch die Aufstockung erhöhen sich die Lasten von vorher 170 kN/m + 40 kN/m (210 kN/m) auf nachher 246 kN/m + 80 kN/m (326 kN/m). Es wurde festgestellt, dass eine grundbruchsichere Abtragung der erhöhten Lasten über die vorhandenen Bestandsfundamente nicht möglich ist.
Die Empfehlung des Baugrundinstituts Franke-Meißner und Partner GmbH war, in allen Bereichen, die mit Bohrgeräten angefahren die Nachfrage nach bezahlbarem wohnraum in Ballungsgebieten steigt und steigt. Baugrund wird zur immer knapperen ressource. den wohnungsbedarf zu decken und den flächenverbrauch zu reduzieren ist die kommunale Herausforderung. Ein weg dahin ist die dachaufstockung von Gebäuden. wie man dabei statische Probleme mit den Bestandsfundamenten bauwerks- und mieterverträglich lösen kann, zeigt das Projekt „Platensiedlung frankfurt“.
Bild 2 Die Platensiedlung nach dem Umbau
Bild 1 Die Platensiedlung in Frankfurt am Main in den 50-er Jahren
Bild 2
werden können, die erforderlichen Ertüchtigungsarbeiten im Düsenstrahlverfahren (DSV) auszuführen. Im Bereich der Kriechkeller war dies an den Mittelwänden aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit und der zum Teil sehr geringen Raumhöhe nicht möglich. Zur Aufnahme der resultierenden Zusatzlasten sollten deswegen die fundamentnahen Gründungsböden bis ca. 2,0 m unter Fundamentsohle (Wirktiefe ca. 2,5 m) mit Hilfe der Uretek DeepInjection® -Methode verstärkt werden.
Ertüchtigung im Bereich der Kriechkeller
Auf Grundlage von verbesserten Bodenkennwerten, die nach einer Baugrundverbesserung mit dem Uretek Verfahren angesetzt werden können, wurden zur Prüfung der Machbarkeit im Vorfeld Grundbruch-/Setzungsberechnungen durchgeführt.
Vom Kriechkeller aus wurden im Abstand von ca. 0,8–1,0 m Bohrlöcher mit ∅ 16 mm an den Streifenfundamenten gesetzt. Durch Injektionslanzen wurde anschließend das Zweikomponenten-Expansionsharz flüssig und unter kontrolliertem Druck zuerst unter die Fundamentsohle gepresst. Danach wurden in einer zweiten und in einer dritten Tiefenebene im Abstand von ca. 1,0–1,2 m zusätzliche Verstärkungsinjektionen bis ca. 1,2 m und ca. 2,0 m unter die Gründungssohle in den Baugrund gesetzt (Wirktiefe bis 2,5 m).
Durch die Volumenvergrößerung der Harze (Polymerisation) und die dabei entstehende Expansionskraft bildeten sich unter Ausnutzung der Gebäudeauflast fein verästelte (wurzelartige) Harzlamellen aus, die zunächst eine horizontale Verspannung und eine geogitterähnliche Bewehrung im Baugrund bewirkten, sodass ein Bodenkörper mit verbesserter Gesamtsteifigkeit entstand (Abb. 3). Die Expansion der Harze erfolgte dabei immer in Richtung des geringsten Widerstandes und damit genau dorthin, wo die Verstärkung notwendig war. Durch die weitere Verdichtung kam es lokal begrenzt zu einem Anwachsen der Vertikalspannungen mit
Klimafreundlicher bauen mit
Pfählen
Geotechniker*innen der universität Siegen entwickeln zusammen mit Bauunternehmen ein neues System für Pfahlgründungen. das Ziel ist, bei den Pfählen Beton einzusparen und damit die Co2-Emission bei Bauvorhaben deutlich zu reduzieren.
Soll ein Gebäude errichtet werden, muss der Grund sicher, also tragfähig sein. Ist das nicht der Fall, können Pfähle helfen. Sie werden in die Erde gebracht, um hohe Lasten in tieferliegende Schichten zu übertragen. Wissenschaftler*innen des Lehrstuhls für Geotechnik an der Universität Siegen entwickeln zurzeit zusammen mit Bauunternehmen ein neues Pfahlsystem. Ziel des Projektes ist es, die Tragfähigkeit der einzelnen Pfähle zu erhöhen. Die Pfähle müssten dann nicht mehr so lang sein, wie bisher. So ließe sich Beton und damit CO2 einsparen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit insgesamt 1,5 Mio. Euro gefördert, davon gehen rund 407.000 Euro an die Universität Siegen.
„Beton ist im Bausektor einer der größten CO 2 -Treiber. Wenn es uns gelingt, kürzere Pfähle mit gleicher Tragfähigkeit zu entwickeln, könnten wir einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen und klimafreundlichen Bauen leisten“, sagt die Siegener Geotechnikerin Prof. Dr.-Ing. Kerstin Lesny. Erste Berechnungen am Beispiel eines fiktiven Bauvorhabens mit 1.000 Pfählen sind vielversprechend: Demnach könnten mit einem optimierten Pfahlsystem ge -
Bild 3 Die Injektionen erfolgen über eine spezielle Injektionspistole – im Hintergrund der Rotationslaser für die messtechnische Überwachung.
messbaren Hebungstendenzen von max. 1–2 mm (bauwerksver träglich). Die an der jeweiligen Injektionsstelle dokumentierte Hebungsreaktion an der Wand diente als empirischer Nachweis dafür, dass der Baugrund seine maximale Verstärkung und Verspannung erreicht hatte.
Wegen der extrem kurzen Reaktionszeit der Harze und der millimetergenauen Überwachung durch Nivellierlaser und den an den Wänden befestigten Laserempfänger konnte der ganze Prozess genau kontrolliert und gesteuert werden.
Der Leistungsumfang Baugrundverbesserung bis in eine Tiefe von ca. 2,5 m unter Fundamentsohle erforderte je Gebäude (ca. 12 lfm Fundament) lediglich einen Arbeitstag.
www.uretek.de
genüber herkömmlichen Systemen zwischen 20 und 50 % CO 2 eingespart werden.
Das Siegener Projekt setzt bei der Entwicklung des neuen Pfahlsystems bei einer bereits etablierten Bohrtechnik an: Bei so genannten Vollverdrängungsbohrpfählen wird eine spezielle Bohrschnecke bis zur benötigten Tiefe in das Erdreich geschraubt. Dann zieht sich die Bohrschnecke langsam wieder zurück. Gleichzeitig wird flüssiger Beton durch den hohlen Schaft in das Loch gepresst. Das Loch füllt sich mit Beton, bis der Bohrer ganz herausgezogen ist. Innerhalb kurzer Zeit entsteht so ein stabiler Betonpfahl im Boden. Durch das spezielle Einschrauben des Bohrwerkzeugs wird der Boden zur Seite gedrängt und verdichtet – die Tragfähigkeit des Pfahls steigt.
Um dieses Prinzip in kleinerem Maßstab zu untersuchen, wurde in der Versuchsgrube der Siegener Geotechniker*innen einiges an Technik aufgebaut: Auf dem Grund der Grube steht ein knapp 2 m hoher Tank, bis zum oberen Rand mit Versuchsboden gefüllt. Oberhalb des Versuchstanks: Eine Bohranlage, jedoch deutlich kleiner als entsprechende Originalanlagen, die auf Baustellen zum Einsatz kommen. Neben der Bohranlage liegen verschiedene Modell-Bohrwerkzeuge, allesamt im Maßstab 1 zu 10 im 3D-Drucker gefertigt. Es handelt sich um Systeme, die von den Projektpartnern Jacbo Pfahlgründungen und Otto Quast entwickelt wurden und in der Praxis bereits zum Einsatz kommen.
(Fotos: Uretek)
(Foto: Uni Siegen)
V. l. n. r.: Projektmitarbeiter Johannes Kuhlmann vom Lehrstuhl für Geotechnik, Philipp Dietrich von der Firma Otto Quast, Andreas Reinfeld von Jacbo Pfahlgründungen und GeotechnikProfessorin Dr. Kerstin Lesny von der Universität Siegen. Im Vordergrund der Tank mit Versuchsboden und die Bohranlage.
„Wie auf der Baustelle drehen wir die unterschiedlichen Bohrwerkzeuge in unseren Versuchstank ein. Anschließend prüfen wir die Tragfähigkeit der jeweils entstandenen Pfähle. Dazu bringen wir über einen Hydraulikzylinder am Pfahlkopf eine Last auf, die wir
stufenweise steigern“, erklärt Projektmitarbeiter Johannes Kuhlmann vom Lehrstuhl für Geotechnik. Ein ausgeklügeltes Messkonzept registriert, welche Lasten die Pfähle tragen können und welche mechanischen Veränderungen sich jeweils im Boden ergeben.
Parallel zu den praktischen Versuchen entwickelt das Team eine numerische Berechnungsmethode, um am Computer unterschiedliche Pfahlsysteme simulieren zu können. „Auf der Grundlage der Simulationen und unserer Versuche im Tank können wir durch gezielte Modifikationen optimierte Pfahlvarianten modellieren“, sagt Kuhlmann. Die vielversprechendsten Kandidaten kommen anschließend erneut in den Praxis-Test: Zunächst in verkleinertem Maßstab in der Versuchsgrube im Uni-Labor. Als letzter Schritt erfolgt schließlich in enger Zusammenarbeit mit Jacbo Pfahlgründungen und Otto Quast ein Großversuch: Dann werden die entwickelten Pfähle in Originalgröße in den Boden gebracht und unter Realbedingungen nochmals auf ihre Tragfähigkeit geprüft.
„Wir freuen uns, unser Know-How in das Projekt einbringen zu können. Gleichzeitig hoffen wir natürlich, das im Rahmen des Projektes entwickelte System zukünftig nutzen und unsere Bauprojekte damit klimafreundlicher realisieren zu können“, sagen Philipp Dietrich von der Firma Otto Quast und Andreas Reinfeld von Jacbo Pfahlgründungen. Für beide ist die Zusammenarbeit mit dem Siegener Geotechnik-Lehrstuhl auch eine Art „Heimspiel“: Vor ihrer beruflichen Laufbahn in der Bauindustrie haben sie selbst hier studiert und jeweils ihren Abschluss im Bauingenieurwesen gemacht.
Hintergrund:
Das Verbundvorhaben „LeVoresT – Effizienzgesteigerte LeichtbauVollverdrängungsbohrpfähle als ressourcenoptimierte Tiefgrün-
Jürgen Hanisch, Rolf Katzenbach, Gert König (Hrsg.)
Kombinierte PfahlPlattengründungen
- Erläuterung zum mechanischen Modell - Ableitung der Sicherheitsfestlegungen - Berechnungsbeispiele zum Nachweis der Standsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit - unveränderter Nachdruck der 1. Auflage von 2002
In dem vorliegenden Buch wird die neue KPP-Richtlinie durch Hintergrundinformationen erläutert und durch Beispielbetrachtungen ergänzt. Damit werden die Voraussetzung zur Umsetzung in der Bemessungspraxis geschaffen.
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dungselemente in der Bauwirtschaft“ ist im Dezember 2023 gestartet und läuft bis Ende November 2026. Projektpartner sind die Firmen Jacbo Pfahlgründungen GmbH und Otto Quast Bauunternehmen GmbH & Co. KG. Als assoziierte Partner sind die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, das Deutsche Institut
für Bautechnik, die Goldbeck Nord GmbH, die Baugrund Dresden Ingenieurgesellschaft mbH sowie Dr. Ingo Hylla beteiligt.
www.uni-siegen.de
Geobaustoffe reduzieren klimafreundlich Baukosten
Nachhaltiges Bauen muss nicht mehr kosten. Mit dem Einsatz von Geobaustoffen können die Baukosten um bis zu 50 % gegenüber konventionellen Bauweisen verringert werden. Gleichzeitig leisten Geobaustoffe mit einer Co2-Einsparung von bis zu 60 % und der Schonung natürlicher ressourcen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.
Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien beim Planen, Bauen und Betreiben von Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen, Bahnstrecken, Wasserstraßen und Deponien ist meist mit Mehrkosten verbunden. Bei knappen öffentlichen Haushalten ist das oft ein Problem, jedoch nicht beim Einsatz von klimaschonenden Bauweisen mit Geobaustoffen.
IVG veröffentlicht Studien des EAGM zu Kosteneinsparungen mit Geobaustoffen
Aufbauend auf der Studie „Life Cycle Assessment of Geosynthetics versus Conventional Construction Material“ [2], in der die ökologischen Vorteile von Geobaustoffen für verschiedene Anwendungsfälle nachgewiesen werden, hat die EAGM (European Association of Geosynthetic product Manufacturers) in neueren, detaillierten Studien für die gleichen Anwendungsfälle auch die Wirtschaftlichkeit von Bauweisen mit Geobaustoffen im Vergleich zu Bauweisen mit mineralischen Baustoffen wie Kies, Beton, Zement oder Kalk untersuchen lassen. Bis zu 50 % niedrigere Baukosten konnten durch Einsatz von Geobaustoffen ermittelt werden.
Geobaustoffe schonen Budget und Klima
Geobaustoffe ersetzen in den meisten Anwendungsfällen natürliche, nicht nachwachsende Rohstoffe wie Sand, Kies und Schotter in erheblichem Umfang. Sie tragen damit nicht nur zu niedrigeren Baukosten, sondern in bedeutendem Maße zum Klimaschutz bei, da notwendige Materialtransporte um bis zu 90 % reduziert werden können, was wiederum zu einer enormen Reduzierung der Umweltbelastung durch Lkw-Transporte führt. Zusätzlich werden erhebliche Mengen an nicht-nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen erhalten. [1].
Der Einsatz von Geobaustoffen führt also zu klimafreundlichen Reduzierungen der Projektkosten.
Detaillierte Informationen zu den Kostenkalkulationen und zur Nachhaltigkeit der Bauweisen mit Geobaustoffen hat der IVG auf seiner Webseite veröffentlicht.
Literatur
[1] Wagner (2020). Umweltfreundliches Bauen: Bauweisen mit Geoku nststoffen sind positiv für die Ökobilanz. Veröffentlichung in Georesources
[2] Stucki M., Büsser S., Itten R., Frischknecht R. und Wallbaum H. (2011). Comparative Life Cycle Assessment of Geosynthetics versus Conventional Construction Material. ESUservices Ltd. commissioned by European Association for Geosynthetic Manufacturers (EAGM), Uster and Zürich, CH
Norbert Wagner, Vorstandsvorsitzender Industrieverband Geobaustoffe e.V. (IVG)
www.ivgeobaustoffe.de
Günstiger UND ökologischer?
Na klar!
Geobaustoffe reduzieren Baukosten um bis zu 50 %. Und sparen über 60 % CO2.
Geobaustoffe. Immer ein guter Grund.
www.ivgeobaustoffe.de
geotechnik Rubriken 1/25
und viel Gelegenheit zum Austausch, Wiedersehen und geselligen Beisammensein.
Alle Mitglieder der DGGT erhalten eine gesonderte Einladung mit Informationen zur Anmeldung und weiteren Rahmenbedingungen. Bitte merken Sie sich die Veranstaltung am 06.10.2025, ab 17:30 Uhr aber heute schon vor.
In eigener Sache – Archiv
Das Jubiläum nimmt die Geschäftsstelle zum Anlass, das Foto- und Dokumentenarchiv der DGGT weiter auszubauen.
Bis 1994 hieß die DGGT noch „Deutsche Gesellschaft für Erd- und Grundbau“ und bei einer Recherche ist die Geschäftsstelle darauf gestoßen, dass es vor der Einführung der Zeitschrift „Geotechnik“ in den 1950ern bis vermutlich in den 1970ern die sogenannten „DGEG-Mitteilungsblätter“ gab. Dabei handelte es sich um vergleichsweise dünne Heftchen, die vermutlich ein bis zweimal im Jahr als Information an alle Mitglieder ausgegeben wurde – also quasi den Vorgänger der heutigen Zeitschrift geotechnik. Leider sind diese Mitteilungsblätter im Archiv unserer Geschäftsstelle nicht mehr vollständig vorhanden.
Wir hoffen nun darauf, dass es Mitglieder gibt, die dieses Nachrichtenblatt noch kennen und über Ausgaben verfügen. Können Sie uns bei unserer Recherche helfen? Wir freuen uns über jeden Scan und jede Kopie! Denkbar wäre auch eine Leihgabe, die wir für Sie archivieren und aufbewahren.
Vielen Dank im Voraus!
Sollten Sie über Informationen, Fotos, Artikel und mehr rund um die Deutsche Gesellschaft für Geotechnik und die vorlaufende Deutsche Gesellschaft für Erd- und Grundbau verfügen, lassen Sie uns diese gern zukommen an service@dggt.de oder per Post an:
DGGT e.V.
Postfach 10 08 13
45008 Essen
Fachsektionstage Geotechnik: 7. und 8. Oktober 2025 in Würzburg
Fünf Fachsektionen bei einem Event vereint Die DGGT und ihre Fachsektionen Bodenmechanik, Felsmechanik, Ingenieurgeologie, Kunststoffe in der Geotechnik und Umweltgeotechnik laden Sie herzlich ein, am 7. und 8. Oktober 2025 an den „Fachsektionstagen Geotechnik – Interdisziplinäres Forum“ teilzunehmen, die wie in den Vorjahren im Congress Centrum Würzburg stattfinden werden. Kommen Sie nach Würzburg und erleben Sie fünf Tagungen bzw. Symposien im Rahmen einer gemeinsamen Vortragsveranstaltung der DGGT! Jeder Teilnehmende hat Zugang zu den Vorträgen aller Fachsektionstagungen und kann sich so fachübergreifend sein individuelles Vortragsprogramm zusammenstellen. Die Vortragszeiten der parallel laufenden Tagungen werden entsprechend aufeinander abgestimmt seien.
Die Tagungen im Überblick: –24. Tagung für Ingenieurgeologie,
–26. Symposium Felsmechanik und Tunnelbau, –5. Bodenmechanik-Tagung, –19. Informations- und Vortragstagung über Kunststoffe in der Geotechnik –FS-KGEO 2025 und –11. Symposium Umweltgeotechnik.
Call for Papers abgeschlossen
Insgesamt 145 Kurzfassungen von Vortragsvorschlägen wurden zu den Fachsektionstagen 2025 eingereicht. Im Rahmen eines mehrstufigen Auswahlprozesses wurden von den Fachsektionen nach festgelegten differenzierten Auswahlkriterien 85 Beiträge für die Teilnahme in das Tagungsprogramm ausgewählt. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren wurden bereits informiert.
Vortragsprogramm
Der vorliegenden Ausgabe der Zeitschrift geotechnik liegt ein Flyer bei, dem Sie das Programm aller fünf Fachsektionstagungen entnehmen können. Detaillierte Informationen zu allen Vorträgen und Autoren finden Sie auch auf der Homepage der Fachsektionstage unter: www.fachsektionstagegeotechnik.com.
Aus Anlass des Jubiläums „75 Jahre DGGT“ wird der Eröffnungsvortrag der Fachsektionstage in einem Rückblick Meilensteine in der Entwicklung der DGGT auf ihrem Weg zu der heutigen führenden technisch-wissenschaftlichen Institution für alle Aspekte der Geotechnik aufzeigen und zugleich einen Ausblick auf die anstehenden Herausforderungen und Perspektiven der DGGT wagen.
Daneben warten die Fachsektionstage mit weiteren Neuerungen auf: So wird es erstmals einen gemeinsamen Tagungsblock der Fachsektionen Umweltgeotechnik und
Kunststoffe in der Geotechnik geben. Die Leitung aller Sitzungen wird in diesem Jahr häufig in den Händen junger Kolleg:innen oder eines Moderatorenduos liegen.
Die Fachsektionen freuen sich, allen Teilnehmenden ein spannendes und informatives Tagungsprogramm vorstellen zu dürfen.
Forum für junge Ingenieur-Geologen und -Geologinnen
Das Forum für junge Ingenieur-Geologen und -Geologinnen findet am Nachmittag des 8. Oktobers 2025 als Teil der 24. Tagung für Ingenieurgeologie im Rahmen der Fachsektionstage Geotechnik 2025 statt. Das Forum bietet dem ingenieurgeologischen Nachwuchs die Möglichkeit, seine Bachelor-, Master und Promotionsarbeiten bzw. ein Projekt aus den ersten Berufsjahren vorzustellen. Die drei besten Vorträge dieses Forums werden mit einem Preisgeld von insgesamt 2000 Euro prämiert.
Blick auf Würzburg
Get-together
Am Abend des ersten Veranstaltungstages, also am 7. Oktober 2025 wird es, wie gewohnt, eine zwanglose Zusammenkunft aller Teilnehmenden in der Fachausstellung geben. Nutzen Sie die Gelegenheit für entspanntes Networking und ein geselliges Treffen der Branche. Für ein begleitendes Catering mit Getränken und Fingerfood wird gesorgt sein.
Anmeldung
Die Registrierung zur Teilnahme wird voraussichtlich ab Mitte April 2025 möglich sein – sowohl über den QR-Code, der auf dem dieser Ausgabe der Zeitschrift geotechnik beigefügten Prorammflyer abgedruckt ist, als auch über die Homepage der Fachsektionstage. Nutzen Sie die Frühbucher-Option, um sich zu reduzierten Beiträgen zu den Fachsektionstagen anzumelden.
Wir informieren alle Mitglieder der DGGT zudem per Newsletter über die Öffnung des Anmeldungsportals.
Newsletter
Wenn Sie keine Informationen verpassen wollen, dann registrieren Sie sich gern für
den Newsletter der Veranstaltung, den Sie ebenfalls auf der o.g. Homepage finden.
Organisation
Mit der Organisation und Durchführung der Fachsektionstage hat die DGGT convivus beauftragt, die bereits die Baugrundtagung 2024 im Auftrag der DGGT sehr erfolgreich realisiert hat.
Ansprechpartnerin bei convivus ist:
Frau Valerie Stähler, Email: staehler@convivus.de, Telefon: +49 911/39316-50
Fachausstellung im Rahmen der Fachsektionstage 2025
@Congress-Tourismus-Würzburg, Fotograf: A Bestle
Die Fachsektionstage 2025 werden begleitet von einer Fachausstellung, in der Ingenieurbüros, Unternehmen und Institutionen über ihre Dienstleistungen und Produkte sowie neue Entwicklungen berichten können. Sichern Sie sich frühzeitig einen Platz auf dieser Fachausstellung, die Ihnen einen direkten Kontakt und Dialog mit den mehr als 500 Teilnehmer:innen der Fachsektionstage ermöglichen wird.
Veranstalter der begleitenden zweitägigen Fachausstellung ist ebenfalls convivus.
Ansprechpartnerin:
Frau Lucia Sharp, Email: sharp@convivus.de, Telefon: +49 911/39316-46
Fachsektionstage Geotechnik: 28. und 29. September 2027 in Baden-Baden
Save-the-Date
Da das Congress Centrum Würzburg 2027 nicht zur Verfügung stehen wird, müssen die Fachsektionstage Geotechnik in diesem Jahr an einem anderen Tagungsort stattfinden. Daher werden die Fachsektionstage 2027 am 28.–29. September 2027 im Congresszentrum Baden-Baden stattfinden, das im Zentrum des Kurortes Baden-Baden exzellente Rahmenbedingungen für diese Tagung bieten wird.
Bitte merken Sie sich schon heute diesen Termin vor.
39. Baugrundtagung in Leipzig – Call for Papers
Die 39. Baugrundtagung 2026 findet vom 23. bis 25. September 2026 (Mittwoch bis Freitag) in der Messe Leipzig statt. Am 26. September 2026 ist eine Fachexkursion geplant. Die offizielle erste Ankündigung mit dem Call for Papers ist dieser Ausgabe der geotechnik beigelegt.
Call for Papers für 39. Baugrundtagung Beitragsanmeldungen für die Hauptvortragsveranstaltung werden zu folgenden Themenschwerpunkten erbeten:
–Regionale Projekte, –Geotechnische Aspekte im Infrastrukturbau, –Forschung und Innovation, – Tunnelbau, – unterirdische Bauwerke, –Spezialtiefbau, –Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit in der Geotechnik / Bauen im Bestand,
–Normung: Eurocodes und neue Entwicklungen, –Neue Formen der Vertragsgestaltung, –Risikomanagement.
Die Fachsektion Erd- und Grundbau der DGGT ruft hiermit zu Beitragsanmeldungen für die Baugrundtagung 2026 auf. Kurzfassungen von Vortragsvorschlägen für die Hauptvortragsveranstaltung werden mit einem Umfang vom maximal einer DIN A4-Seite bis zum 6. November 2025
1 Ankündigung der 39 Baugrundtagung
an die Geschäftsstelle der DGGT erbeten (Email: s.neumann@dggt.de).
Alle Einsender von Kurzfassungen erhalten eine Eingangsbestätigung ihrer Vortragsanmeldung.
Weitere Informationen zum Call for Papers und den Themenschwerpunkten finden Sie auch unter www.baugrundtagung. com. Dort lesen Sie auch alle Bedingungen und Details zur Beitragseinreichung.
Call for Papers für Spezialsitzung
Auch bezüglich der Spezialsitzung „Forum für junge Geotechnik-Ingenieure und -Ingenieurinnen“ wird zu Beitragsanmeldungen aufgerufen.
Kurzfassungen von Vortragsvorschlägen für das Forum werden ebenfalls mit einem Umfang vom maximal einer DIN A4-Seite bis zum 6. November 2025 an die Geschäftsstelle der DGGT erbeten (Email: s.neumann@dggt.de).
Aktuelles aus der DGGT
Wahl der Fachsektionsleitungen Ingenieurgeologie und Felsmechanik Im letzten Quartal des vergangenen Jahres wurde in den Fachsektionen Ingenieurgeologie und Felsmechanik für die Amtsperiode 2025 bis 2028 jeweils die Fachsektionsleitung gewählt.
Fachsektion Ingenieurgeologie
Im Ergebnis der Wahl setzt sich die Leitung der Fachsektion Ingenieurgeologie wie folgt zusammen: Leiter:
Univ.-Prof. Dr. habil. Kurosch Thuro
1. Stellvertreterin Dr. Anika Braun
2. Stellvertreterin Dipl.-Geol. Anna Meyer
2025, 55 Jahre nach Gründung der Fachsektion Ingenieurgeologie am 25.11.1970, ergeben sich somit personelle Veränderung in der Fachsektionsleitung. Erstmalig in die Fachsektionsleitung gewählt wurden Frau Dr. Anika Braun und Frau Dipl.Geol. Anna Meyer. Die DGGT hat dies zum Anlass genommen, mit Frau Dr. Braun und Frau Meyer in einem Interview über Ihre Herausforderungen in der Ingenieurgeologie und ihre Ziele in der Leitung der Fachsektion Ingenieurgeologie (kurz: FI) zu sprechen.
Anna Meyer: Mein Studium habe ich 2002 abgeschlossen, seit 2004 bin ich fest bei der Baugeologisches Büro Bauer GmbH angestellt. Der DGGT bin ich 2009 beigetreten, damals im Vorfeld der 17. Tagung für Ingenieurgeologie in Zittau, auch nachdem ich 2008 bei der Euroengeo erstmals Kontakt mit dem damaligen Fachsektionsleiter Helmut Bock hatte.
Anika Braun: Ich habe von 2005 bis 2010 an der RWTH Aachen Georessourcenmanagement studiert und 2015 meine Promotion am Lehrstuhl für Ingenieur- und Hydrogeologie bei Rafig Azzam abgeschlossen. Nach einer spannenden Postdoc-Zeit von 2015 bis 2017 an der Chinese Academy of Sciences in Peking, China, bin ich seit 2017 bei Tomas Fernandez-Steeger am Fachgebiet Ingenieurgeologie an der TU Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, seit Dezember 2024 unbefristet. Bei der FI bin ich seit den Fachsektionstagen 2019 als Schriftwartin aktiv und habe mich da bisher besonders um die Öffentlichkeitsarbeit und die Redaktion des Blogs gekümmert.
Wie sind Sie zur DGGT e.V. gekommen, und was motiviert Sie, sich dort zu engagieren?
Anna Meyer: Nachdem mein Studium an der TU München generell sehr angewandt ausgerichtet war, war der Beitritt bei der DGGT für mich folgerichtig. Zudem spielten die Ingenieurkammern damals bei uns Geologen noch keine Rolle. Beirätin in der FI wurde ich 2013. Im Rundbrief, den es damals noch regelmäßig gab, wurde dazu aufgerufen sich zu bewerben. Ich war neugierig und wollte hinter die Kulisse schauen und meine Erfahrungen einbringen.
Abbildung: Doris Busch
Könnten Sie uns ein wenig über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre bisherigen Erfahrungen in der Fachsektion Ingenieurgeologie erzählen?
Anika Braun: Ich bin 2018 zur DGGT gekommen, als ich eingeladen wurde die Ingenieurgeologie bei der Jungen DGGT, damals „Junge Geotechniker in der DGGT“, zu vertreten. Dort war ich bis 2022 aktiv und habe die Erfahrung gemacht, dass wenn Menschen mit gemeinsamen Interessen zusammenkommen, um für ihre Peers etwas auf die Beine zu stellen, ein ganz besonderer Teamgeist entsteht. Dieser Teamgeist war bei der Jungen DGGT ansteckend, was mich dazu bewo-
Foto: privat
Dr Anika Braun
gen hat, mich auch bei der FI zu engagieren, da ich für die Junge DGGT irgendwann mal „zu alt“ werden würde.
Was hat Sie dazu bewogen, Ingenieurgeologie vertiefend zu studieren oder in diesem Bereich tätig zu werden?
Anna Meyer: Wenn ich ehrlich bin, war es eher Zufall. Zum Studium kam ich über einen persönlichen Kontakt und über den Ausschluss anderer Fächer. Überzeugt hat mich die Mischung aus einem breiten Fächerkanon mit theoretischem Bezug, aber auch all den praktischen Übungen, Exkursionen, Kartierübungen und vor allem den Menschen. Nachdem Studium war ich zuerst bei einem hydrologischen Büro tätig, gewechselt habe ich nach einem Baustelleneinsatz beim U-Bahnbau.
Anika Braun: Auch ich bin eher durch Zufall zur Ingenieurgeologie gekommen. Im dritten Semester meines Georessourcenmanagement-Studiums konnte ich einen Hiwi-Job am Lehrstuhl für Ingenieur- und Hydrogeologie ergattern und bin seitdem dabeigeblieben. Mich begeistern der angewandte Charakter und die Breite des Feldes.
Gibt es ein bestimmtes Projekt, auf das Sie besonders stolz sind?
Anna Meyer: Stolz ist vielleicht das falsche Wort, meine Leistung ist und war immer Teil eines Teams. Ohne die interdisziplinäre Zusammenarbeit, auch zwischen AG und AN ist kein Großprojekt erfolgreich. Aber wenn ich jetzt durch einen Tunnel oder über eine Brücke fahre, an dessen oder deren Bau ich beteiligt war, ist es immer was Besonderes. Vor allem an Projekte, die ich über mehrere Jahre begleitet habe, wie z.B. die Tunnel Albaufstieg, die mit der Thematik Karst und veränderlich fester Gesteine auch den Forschergeist in mir weckten, denke ich gerne zurück.
Anika Braun: Ich kann nicht wie Dipl.Geol. Anna Meyer Beteiligung an großen Infrastrukturprojekten vorweisen. Doch wenn in der Verteidigung der Masterarbeit eine frisch gebackene Fachkraft der Inge-
nieurgeologie vor mir steht, bereit, motiviert in der Praxis oder mit einer Promotion durchzustarten, dann bin ich auch ein bisschen stolz.
Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie in der Ingenieurgeologie, und wie möchten Sie diese als stellvertretende Fachsektionsleiterin angehen bzw. den Leiter, Prof. Thuro dabei unterstützen und warum?
Anna Meyer: Die größte Herausforderung sehe ich beim drohenden Fachkräftemangel. Auf der einen Seite reduzieren die Universitäten das Angebot an geologischgeotechnischen Fächern, auf der anderen Seite wächst die Rentenpyramide an falscher Stelle. Der Bedarf an gut ausgebildeten Geolog:innen/Geotechniker:innen ist jedoch hoch. Neben Neubauten müssen zahlreiche Brücken, Tunnel und Strecken saniert werden. Die Ausbildung muss hier dringend wieder gestärkt werden und auch das Interesse am Berufsbild.
Anika Braun: Als eine weitere große Herausforderung der nächsten Jahrzehnte sehe ich die Folgen des Klimawandels und die Energie- und Wärmewende, wo Ingenieurgeolog:innen an allen Ecken und Enden gefragt sein werden, sei es im Bereich der Naturgefahren, in der Geothermie, Wasserkraft, Energiespeicherung, oder Nachsorge im Kohlebergbau. In diesen Zeiten können wir uns eigentlich keinen Fachkräftemangel leisten, weshalb ich die Nachwuchsförderung als eine essentielle Aufgabe auch der FI sehe.
Welche Entwicklungen oder Innovationen in der Ingenieurgeologie finden Sie besonders spannend?
Anna Meyer: Die Ingenieurgeologie ist in großen Bereichen sehr traditionell, insofern sind alle Entwicklungen und Innovationen spannend. Gerade beim 3D-Baugrundmodell bin ich neugierig, ab wann dieses auch für die statische Berechnungen genutzt werden kann.
Anika Braun: Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) tut sich gerade einiges, was auch in verschiedenen Bereichen der Ingenieurgeologie zu spannenden Impulsen und Entwicklungen geführt hat und weiter führen wird. Hier werden Chancen und Risiken miteinander abgewogen werden müssen.
Was bedeutet es für Sie, ab 2025 als Stellvertretende Fachsektionsleiterin der Ingenieurgeologie tätig zu sein?
Anna Meyer: Die Fortsetzung meiner Tätigkeit als Beirätin.
Anika Braun: Meine Tätigkeit als Schriftwartin zu übergeben und neue spannende Aufgaben zu übernehmen.
Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit der DGGT mit der DGGV in der Fachsektion Ingenieurgeologie vor?
Anika Braun: Da ich zuerst über die DGGV, bei der ich nach wie vor Mitglied bin, zur FI gekommen bin, ist mir die Zusammenarbeit mit der DGGV durchaus wichtig. Diese könnte z.B. wie bereits bei der GeoUtrecht 2020 über eine spezielle Session bei der jährlichen Tagung der DGGV gestaltet werden.
Haben Sie sich Ziele für Ihre Amtszeit gesetzt, wenn ja, welche? Oder: welche Impulse möchten Sie in Ihrer Funktion bei der DGGT e.V. setzen?
Anika Braun: Als eine Herausforderung in der FI neben dem fehlenden Nachwuchs sehe ich die mangelnde Repräsentanz von Frauen (derzeit 11 % der FI Mitglieder) und anderen Gruppen, wie z.B. Personen mit Migrationshintergrund, was vermutlich längst nicht mehr die Realität in der Branche wiederspiegelt. Für beides, den Nachwuchs und die Chancengleichheit möchte ich mich in meiner Amtszeit einsetzen. Auf internationaler Ebene engagiere ich mich seit Anfang 2024 im Women in Engineering Geology (kurz WEG) Komitee der IAEG und nehme hier wertvolle Impulse für die Aktivitäten der FI auf nationaler Ebene mit. Generell bin ich auf internationaler Ebene gut vernetzt, so bin ich z.B. seit einigen Jahren die National Representative für Deutschland bei den Young Engineering Geologists (YEG). Daher sehe ich einen weiteren Schwerpunkt bei den Aktivitäten auf internationaler Ebene.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Ingenieurgeologie als Fachsektion?
Anna Meyer: Mehr Mitglieder und eine stärkere Beteiligung, so dass die Interessenvertretung der angewandten Geolog:innen und Geotechniker:innen möglich ist.
Gibt es eine Botschaft, die Sie den Mitgliedern der DGGT oder der Öffentlichkeit mit auf den Weg geben möchten?
Anna Meyer: Die Fachsektion für Ingenieurgeologie der DGGT kann eine wichtige Rolle bei der berufsständigen Interessenvertretung ihrer Mitglieder übernehmen. Ohne Rückmeldung und Beteiligung ist die Gefahr jedoch groß, dass Vorstand und Beirat nicht mehr über ihren Tellerrand hinausblicken. Daher erstmal Dank
Foto: privat
Dipl -Geol Anna Meyer
an Alle, die sich bereits bei der DGGT, z.B. einem Arbeitskreis oder im Vorstand/ Beirat engagieren und ein Aufruf an alle Anderen, dieses zu tun. Liebe aktuelle und kommende Mitglieder, gebt Rückmeldung, Anregung, auch Kritik! Meldet euch bei der Fachsektion Ingenieurgeologie, gerne auch als Beirat und Beirätin.
Anika Braun: Auch ich freue mich auf den Austausch mit den Mitgliedern. Vielleicht bei den Fachsektionstagen 2025?
Fachsektion Felsmechanik
Für die Fachsektion Felsmechanik hatten sich erneut zur Wahl gestellt:
Leiter: Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. Boley
1. Stellvertreter: Dipl.-Ing. Dr. techn. Klaus Rieker
2. Stellvertreter: Dr.-Ing. Michael Eckl
Die Wiederwahl erfolgte mit großer Zustimmung.
DGGT-Vorstandssitzung I/2025
An der Sitzung des Vorstandes der DGGT am 23. Januar 2025 in Essen nahmen 17 stimmberechtigte Mitglieder des Vorstands teil. Der Vorsitzende Prof. Christian Moormann führte durch die Sitzung und gab u.a. einen aktuellen Überblick über die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen, insbesondere auch bei den außerordentlichen Mitgliedern. Er berichtete allgemein über die Geschäftstätigkeit und über einen sehr erfolgreichen Verlauf der 38. Baugrundtagung 2024 in Bremen, bei der neue Bestmarken bei der Anzahl der Teilnehmenden und der Ausstellungsfläche der begleitenden Fachausstellung Geotechnik erreicht werden konnten. Die Resonanz der Teilnehmenden und Aussteller war durchweg sehr positiv.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung waren die Planung der Fachsektionstage 2025 in Würzburg und die Organisation des Festabends anlässlich des 75-jährigen Bestehens der DGGT.
Hinsichtlich der Baugrundtagung 2026 in Leipzig wurden die Themenschwerpunkte der Hauptvortragsveranstaltung festgelegt.
Ferner waren die Entwicklungen in der Normung und beim DIN sowie bei der Initiative Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen (PRB) Gegenstand der Erörterungen im Vorstand.
Zudem wurden die Belange der Fachsektionen und ihrer Arbeitskreise sowie des Arbeitskreises Junge DGGT als auch der DGGT-Akademie beraten.
Arbeitskreise
Strukturelle Veränderungen der Fachsektion „Kunststoffe in der Geotechnik“ Im Rahmen der Vorstandssitzung wurden auch strukturelle Veränderungen bei den Arbeitskreisen der Fachsektion „Kunststoffe in der Geotechnik“ beschlossen.
So wird der bestehende AK 5.1 „Kunststoffe in der Geotechnik und im Wasserbau“ neu strukturiert und zukünftig unter dem Titel „Geokunststoffe und alternative Baustoffe“ fortgeführt. Die bisherige Struktur des AK 5.1 mit mehreren Untergruppen wird aufgelöst. Aktuelle Themen über allgemeine Anwendungen im Bereich der Geokunststoffe wie u.a. Geosynthetische Tondichtungsbahnen und Bentonitmatten, Alterungsverhalten von Geokunststoffen, Einsatz von Recycling-Rohstoffen und alternativen Materialien etc. sollen zukünftig in dem Arbeitskreis 5.1 ganzheitlich bearbeitet werden. Zum vorläufigen Obmann des AK 5.1 wurde Herr Dr. Jan Retzlaff berufen.
Die DGGT dankt Herrn Prof. Fokke Saathoff, der von 2002 bis 2024 Obmann des AK 5.1 war, für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement.
Darüber hinaus hat der Vorstand die Gründung des Arbeitskreises AK 5.5 „Geokunststoffe im Tunnelbau“ beschlossen, der die erfolgreiche Arbeit der bisherigen gleichnamigen UG 6 des AK 5.1, die bereits seit mehr als 20 Jahren aktiv ist, fortsetzen und diesem wichtigen Thema weitere wichtige Impulse geben wird. Ein wesentliches Ziel des AK 5.5 wird die Ausarbeitung einheitlicher Empfehlungen zu Dichtungssystemen in Bahn- und Straßentunneln sein. In diesem Sinne wird eine möglichst zeitnahe Überarbeitung und Erweiterung der „Empfehlungen zu Dichtungssystemen im Tunnelbau“ (EAGEDT) angestrebt, die von der UG 6 erarbeitet und zuletzt in 2. Auflage im Jahr 2018 veröffentlicht wurden. Diese Empfehlungen geben umfassende Einblicke in die Grundlagen, Entwurfsgrundsätze, Produktanforderungen, den Einbau und die Qualitätssicherung von Dichtungssystemen mit Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) für Bahn- und Straßentunneln.
Zum vorläufigen Obmann des AK 5.5 „Geokunststoffe im Tunnelbau“ wurde Herr Dr. Carles Camós-Andreu berufen.
Mitglieder der DGGT, die Interesse an einer Mitarbeit im AK 5.1 oder AK 5.5 haben, können sich bei der Geschäftsstelle der DGGT melden.
Neues aus der Normung
Zweite Generation des Eurocode 7 Die Erarbeitung der zweiten Generation des Eurocode 7 ist auf europäischer Ebene abgeschlossen. Die Teile EN 1997-1 „General Rules“ und EN 1997-2 „Ground Properties“ wurden nach positiven Abstimmungsergebnissen bereits im August 2024 final veröffentlicht.
Der für die Bemessung besonders wichtige Teil 3, EN 1997-3 „Geotechnical Structures“ wurde gemäß des am 03.12.2024 veröffentlichten Ergebnisses der Schlussabstimmung („Formal Vote“) nun ebenfalls einstimmig angenommen, sodass die europaweite Veröffentlichung dieses letzten Teils des EN 1997 durch das CEN im April 2025 erfolgen wird.
Auf nationaler Ebene muss die Veröffentlichung aller drei Teile des Eurocode 7 spätestens bis zum 30. September 2027 erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen auch die Nationalen Anhänge vorliegen, die derzeit in den nationalen Spiegelausschüssen erarbeitet werden. In diesem Kontext wird aus nationaler Sicht auf eine neue Ausgabe der deutschen Ergänzungsnorm DIN 1054 zukünftig verzichtet und die ergänzenden nationalen Regelungen unmittelbar in den Nationalen Anhang zu Eurocode 7, Teil 1 und 3 integriert werden.
Neues Finanzierungsmodell FINA25 des DIN Zum 01.01.2025 wurde seitens des DIN ein neues Finanzierungsmodell eingeführt, das als „FINA25“ bezeichnet wird und für die nationale Normungsarbeit veränderte Konzepte und Gebühren vorsieht. So werden zukünftig Entgelte in Abhängigkeit von der Anzahl der Gremiensitz eines/r Experten/in erhoben. In diesem Kontext hat das DIN am Jahresanfang alle Mitar-
@ Anika
Anna Meyer
beiter:innen, aber auch „Zur Kenntnis“ geführte Personen angeschrieben. Hiervon betroffen sind auch zahlreiche DGGT-Mitglieder, die sich in den Ausschüssen des NABau ehrenamtlich engagieren, zumal viele DGGT-Arbeitskreise in Personalunion zugleich Normenausschuss sind. Bisher konnte die DGGT ihre Mitglieder für diese Normungsarbeit autorisieren und hat hierfür als Mitglied des VFBau, i.e. der Verein zur Förderung der Normung im Bereich Bauwesen e.V., jährlich einen Pauschalbetrag an das DIN abgeführt. Der VFBau hat insgesamt rund 130 Vereine aus allen Bereichen des Bauens als Mitglied und entsendet rund 1100 Expert:innen in das DIN, dies sind rund 45 % aller im NABau in Normenausschüssen engagierten Fachleute. Der VFBau muss jedoch im Februar 2025 liquidiert werden, da eine Fortführung als gemeinnütziger Verein und eine Fortführung der Zusammenarbeit mit dem DIN bedingt durch das neue Finanzierungsmodell nicht mehr in bisheriger Form möglich ist. Es wird angestrebt, ersatzweise einen neuen Verein zu gründen, und über diesen wiederum vertragliche Regelungen mit dem DIN zu etablieren, auch wenn erhebliche Kostensteigerungen zu besorgen sind. Die DGGT nimmt insoweit die diesbezüglichen Entwicklungen im DIN mit Bedauern zur Kenntnis.
Die Rücklagen des VFBau erlauben indes die Fortsetzung der bisherigen Regelungen in den Jahren 2025 und wohl auch 2026. Dies bedeutet: soweit DGGT-Mitglieder für ihre Tätigkeit in Normenausschüssen des NABau autorisiert waren, kann diese für die Mitglieder entgeltfreie Autorisierung auch für 2025 und voraussichtlich auch 2026 gewährt werden. Die Zahlung eines Entgeltes seitens des Mitgliedes an das DIN wird also nicht erforderlich. Bei Fragen zu diesen Aspekten wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle der DGGT.
DGGT-Akademie
Alle aktuell geplanten Veranstaltungen der DGGT-Akademie entnehmen Sie bitte der Website www.dggt.de und dem Akademie-Newsletter. Falls Sie kein Mitglied der DGGT sind, aber den Newsletter mit aktuellen Veranstaltungshinweisen erhalten möchten, dann schreiben Sie gern an akademie@dggt.de und wir nehmen Sie gerne in den Verteiler auf.
Persönliches
90. Geburtstag von Prof. Rudolf Floss
Am 19. Januar 2025 vollendete das Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT), Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Rudolf Floss bei bester Gesundheit sein 90. Lebensjahr. Vorstand und Mitglieder der DGGT, Freunde und Kollegen gratulieren hierzu ganz herzlich.
Professor Floss gehörte über 30 Jahre von 1972 bis 2005 dem Vorstand der DGGT an. Durch seine Initiative wurde 1988 die DGGT-Fachsektion „Kunststoffe in der Geotechnik“ gegründet, die er dann von 1988 bis 2005 leitete. Im Jahre 2006 wurde sein langjähriges, engagiertes Wirken für die DGGT durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.
Wenn ein fachlich und menschlich hoch geachteter Hochschullehrer, herausragender Wissenschaftler und angesehener Sachverständiger wie Professor Floss seinen 90. Geburtstag feiern kann, sind schon eine Reihe von Würdigungen zu seinen außergewöhnlichen Leistungen, seinen hohen Auszeichnungen und zu seinem besonderen Lebenswerk veröffentlicht worden (u.a. in geotechnik 2/2002 zur Verabschiedung in den Ruhestand, geotechnik 1/2005 zum 70. Geburtstag und geotechnik 1/2015 zum 80. Geburtstag).
Um Wiederholungen aus früheren Veröffentlichungen weitgehend zu vermeiden, sollen hier daher vor allem seine herausragenden beruflichen Leistungen dargestellt werden, die durch die zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt wurden, um dann drei Schwerpunkte seines Wirkens besonders hervorzuheben.
Professor Floss wurde am 19. Januar 1935 in Crimmitschau/Sachsen geboren und verbrachte nach dem Ende des 2. Weltkrieges
seine Schulzeit und Jugend in der sowjetischen Besatzungszone/DDR. Trotz hervorragender Abiturnoten durfte er, wie von ihm gewünscht, nicht Naturwissenschaften Chemie studieren und auch ein Studium der Romanistik wurde ihm verwehrt. Durch Beziehungen konnte er in Dresden den letzten Platz für ein Bauingenieurstudium belegen. Das Studium des Bauingenieurwesens und der Ingenieurpädagogik schloss er 1959 erfolgreich ab, entschloss sich aber, die DDR mit ihren bevormundenden System- und Erziehungsansätzen zu verlassen und floh im August 1960 über Berlin in die Bundesrepublik. Nach unmittelbarer Anerkennung seines Hochschulabschlusses konnte er noch 1960 eine Stelle bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Köln als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Erd- und Grundbau antreten. An dieser Schnittstelle des Bauingenieurwesens zum von der Natur variantenreich „natürlich“ vorgegebenen Baugrund aus Boden und Fels begann die eigentliche Karriere von Professor Floss im Fachgebiet Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik, da er hier seine naturwissenschaftliche Neigung in die Forschung und Baupraxis voll einbringen konnte. Folgerichtig wurde ihm 1972 die Leitung der Abteilung Erd- und Grundbau der BASt übertragen, die er bis zu seiner Berufung als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik an der Technischen Universität München im Jahre 1980 innehatte. Parallel wurde er Direktor des gleichnamigen Prüfamtes an der TU München. Noch während seiner Dienstzeit bei der BASt promovierte er 1970 an der Technischen Universität Stuttgart über „Vergleich der Verdichtungs- und Verformungseigenschaften unstetiger und stetiger Kiessande hinsichtlich ihrer Eignung als ungebundenes Schüttmaterial im Straßenbau“ und nahm von 1970 bis 1975 einen Lehrauftrag an der TH Karlsruhe war. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Juli 2001 war er über zwanzig Jahre engagiert und sehr erfolgreich an der TU München tätig. In den Jahren 1990 bis 1992 war er zudem Dekan der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen.
Folgende Ehrungen und Auszeichnungen wurden Professor Floss verliehen: 1987 Ehrenplakette des Vereins Deutscher Ingenieure, 1991 Ehrenmedaille des Vereins Deutscher Ingenieure, 1993 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1996 Ehrenmitglied der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.,
Foto: Benni’s
Buidl Fabrik, Tegernsee
1998 Ehrenmedaille des Deutschen Baumaschinentages (VDMA), 2000 Ehrenpromotion an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus,
2001 Ehrenurkunde der Universität Zagreb/Kroatien, 2005 Tiefbaurechtspreis des CBTR –Centrum für Deutsches und Internationales Baugrund und Tiefbaurecht e.V.,
2006 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT),
2006 Service Award der International Geosynthetics Society (IGS), 2019 Ehrenmitgliedschaft beim CBTR –Centrum für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V.
Im Erdbau des Straßenbaus, in der Entwicklung von Bauweisen mit Geokunststoffen und in der Zusammenarbeit von Baujuristen und Bauingenieuren bei Baugrundfragen hat das Wirken von Professor Floss besonders prägende Spuren hinterlassen.
Hervorzuheben beim Erdbau des Straßenbaus ist zunächst der wegweisende Einsatz von Professor Floss in Zusammenarbeit mit innovativen Baumaschinenherstellern für die flächenhafte Verdichtungskontrolle im Erdbau. Mit der Flächendeckenden Verdichtungs-kontrolle (FDVK) gelang ein großer Entwicklungssprung zur qualifizierten Herstellung, Bewertung und Abnahme von Erdbauwerken mit einer wesentlich verbesserten bodenmechanischen Qualitätssicherung. Der Name von Professor Rudolf Floss ist in der Fachwelt auch untrennbar mit der Entstehung und stetigen Fortschreibung der Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau (ZTVE-StB) verbunden. Der von ihm zur ZTVE-StB publizierte Kommentar und Kompendium - Erdbau, Felsbau, Landschaftsschutz für Verkehrswege hat sich zu einem weit verbreiteten und unverzichtbaren Nachschlagewerk im Erd- und Grundbau, dem Verkehrswegebau sowie im Tunnel und Felsbau entwickelt und ist zuletzt als Ausgabe 2017 erschienen.
Die schon Anfang der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts von Professor Floss erkannten großen Chancen zum wirtschaftlichen, umweltschonenden und nachhaltigen Bauens mit Kunststoffen in der Geotechnik bilden einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Begleitet durch wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen war er mit seinem Lehrstuhl und dem Prüfamt schon früh an bedeutenden, richtungsweisenden Baumaßnahmen mit
Geokunststoffen beteiligt. So z.B. an den Abbausystemen im Gelände für von den Taxiways ablaufendes glykolhaltiges Niederschlags- und Schmelzwasser beim Bau des Flughafens München mit geosynthetischen Tondichtungsbahnen als neu entwickeltes Dichtungselement, an der Gründung der Deponie Hausham auf Geozellen aus Geogittern, an der mit Geogittern bewehrten Steilböschung am Hienbergaufstieg der Autobahn A9 und an Schüttungen auf vorgespannten Geogitterlagen zur extremen Begrenzung von Setzungsunterschieden beim Sportstättenbau in Prien am Chiemsee. Durch diese Aktivitäten gelang es ihm, seinen Lehrstuhl und das Prüfamt an der TU München zu einem national und international beachteten Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt für die Anwendung von Kunststoffen in der Geotechnik zu entwickeln. Auch das 1. Nationale Symposium Geotextilien im Erd- und Grundbau 1984 in Mainz ist seiner Initiative zu verdanken. Nach der Gründung der DGGT-Fachsektion „Kunststoffe in der Geotechnik“ wurden die Informationsveranstaltungen zu Geokunststoffen mit den Kongressen „Kunststoffe in der Geotechnik K-GEO“ etabliert. Eine Konferenzserie, die 1988 in Hamburg begann und immer noch fortbesteht. Die 19. K-GEO findet im Rahmen der Fachsektionstage der DGGT am 7.–8. Oktober 2025 in Würzburg statt. Da parallel zur Gründung der DGGT-Fachsektion Kunststoffe in der Geotechnik auch das Deutsche Chapter der International Geosynthetics Society (IGS) gegründet wurde, in Personalunion durch Professor Flosss geleitet, entwickelte sich eine Plattform für internationale Zusammenarbeit mit der IGS und anderen Gesellschaften, wie z.B. mit den internationalen Normungsorganisationen International Standards Organisation (ISO) oder Comité Européen de Normalisation (CEN). Acht Jahre lang gehörte Professor Floss dem Vorstand der IGS an, davon von 1990 bis 1994 als Vizepräsident. Diese Aktivitäten auf internationaler Ebene führten zur Ausrichtung der EuroGeo 3 im Jahre 2004 in München als internationale Geokunststoffkonferenz unter der Schirmherrschaft der IGS. Hierdurch wurde das beispiellose Wirken von Professor Rudolf Floss für die Entwicklung von Bauweisen mit Geokunststoffen an seinem Wirkungsort anschaulich gewürdigt.
Ein weiteres besonderes Anliegen von Professor Floss war der fachliche Austausch mit Baujuristen über sein Engagement im „Centrum für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V.“ (CBTR). So gehörte er zu den „CBTR-lern“ der ersten Stunde, der an allen CBTR-Tagungen teilnahm und die 3. CB-
TR-Tagung 2004 am Tegernsee aktiv mit vorbereitete und organisierte. Für seine Verdienste in unzähligen Gerichts- und Schiedsgerichtverfahren wurde Prof Floss als erster Vertreter der Bautechnik 2005 mit dem CBTR-Tiefbaurechtspreis ausgezeichnet und 2019 zum Ehrenmitglied des CBTR ernannt. In einer Laudatio hieß es sinngemäß: Professor Floss habe sich nie den Schuh des Richters angezogen, aber immer den Richtern dort in die Schuhe geholfen, wo das verständliche Unverständnis für Bauleistungen, die in der Tiefe auszuführen sind und praktisch niemals ans Licht kommen und damit einer exakten Beweisführung nicht zugänglich sind, in Wissen zur Gerechtigkeitsfindung umzuformen war. Besser kann man kaum auf die Notwendigkeit des Dialogs zwischen Baujuristen und Geotechnik-Ingenieuren hinweisen. Eine besondere Würdigung vom CBTR für Professor Floss ist unter den CBTR-Nachrichten in dieser geotechnik-Ausgabe zu finden.
Obwohl der Jubilar in den letzten Jahren Schicksalsschläge zu verkraften und einige Herausforderungen zu meistern hatte und wohl wissend, dass das Leben im Alter nicht einfacher wird, wünschen wir Professor Rudolf Floss mit großem Dank für seine außerordentliche Lebensleistung noch weitere schöne Jahre bei anhaltend bester Gesundheit.
Georg Heerten, Martin Ziegler, Gerhard Bräu, Klaus Englert
Internationales
DFI-EFFC International Conference on Deep Foundations and Ground Improvement Vom 21.–23. Mai 2025 findet die vom Deep Foundation Institute (DFI) und der European Federation of Foundations Contractors (EFFC) veranstaltete “International Conference on Deep Foundation and Ground Improvement” im belgischen Brügge statt. Unter dem Motto „Geotechnics Reimagined“ widmet sich diese Konferenz der durch neue Technologien wie Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz auch im Spezialtiefbau initiierten Transformation. Die Teilnehmer erwartet ein breites, stark international geprägtes Vortrags- und Veranstaltungsprogramm.
Weitere Informationen und Registrierung unter: https://dfi-events.org/dfi-effc25/
GEOAsia8
Vom 10.–13. Juni 2025 findet die GEOAsia8 in Brisbane, Australien statt.
Registrierung können vorgenommen werden unter: https://geoasia8.org/registration/
EuroGeo 2025
Die EuroGeo 2025 ist die 8. Europäische Konferenz zu Geokunststoffen. Diese Konferenz der International Geosynthetics Society (IGS) findet alle vier Jahre statt. Die Konferenzen bringen Forscher, Bauingenieure, Infrastrukturfachleute und Nachhaltigkeitsexperten aus der ganzen Welt zusammen, um Technologien, Designstrategien und Innovationen auszutauschen –mit einem besonderen Fokus darauf, das Bauwesen in den europäischen Ländern durch den Einsatz von Geokunststoffen positiv zu beeinflussen.
Anmeldungen können Sie unter https://eurogeo8.org/registration-2 vornehmen.
EYGEC 2025 und 2027
2025 ist Kroatien Gastgeber der “European Young Geotechnical Engineers Conference” (EYGEC). Die Konferenz findet vom 9. September bis 12. September in Rijeka statt.
Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie online: https://eygec2025.uniri.hr/
Auch das nächste Gastland steht bereits fest: 2027 findet die Konferenz in Bulgarien statt.
Hintergrund:
Die „European Young Geotechnical Engineers Conferences“ wurden in den 1980er
Jahren ins Leben gerufen, basierend auf einer Idee von Professor Atkinson von der City University London, Großbritannien. Die Konferenzen bringen kleine Gruppen von Teilnehmenden zusammen, die promovieren, sich im Masterstudium oder in einer frühen Phase ihrer Karriere in der Industrie oder Wissenschaft befinden, wobei die Zielgruppe unter 35 Jahre alt ist. Teilnehmende profitieren bei den Konferenzen von dem Aufbau eines internationalen Netzwerkes von Forschenden und jungen Geotechnik-Ingenieurinnen und -Ingenieuren. Eine große Rolle bei den regelmäßig, alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltungen spielt stets der Erfahrungsaustausch.
IAEG 2026 Congress
Der nächste internationale Kongress der International Association for Engineering Geology and the Environment (IAEG) findet vom 30. Oktober bis 06. November 2026 in Delft, Niederlande, statt. Der Call
for Abstracts läuft noch bis zum 15. Mai 2025.
Details lesen Sie hier: www.iaeg2026.org
ICSMGE 2026 in Wien
Die 21st International Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering (ICSMGE 2026) findet vom 14. bis 19. Juni 2026 in Wien statt und bietet somit eine exzellente Gelegenheit, die größte internationale Geotechnik-Tagung quasi „vor der Haustür“ zu besuchen.
Auf den Call for Papers hin konnten die Veranstalter insgesamt über 2100 Abstracts verzeichnen. Davon sind, was sehr erfreulich ist, 114 Beiträge aus Deutschland eingegangen, die in einem ReviewProzess gesichtet werden.
Präsidentschaftswahl ISRM
Für die Periode 2027–2031 stehen zwei Kandidaten für das Amt des Präsidenten
der ISRM zur Wahl: Pinnaduwa Kulatilake, nominiert von Sri Lanka, und Sérgio Fontoura, nominiert von Brasilien, Argentinien, Mexiko und Paraguay.
Die Wahl des ISRM-Präsidenten für die Amtszeit 2027–2031 ist für den 16. Juni 2025 während der ISRM-Ratssitzung in
#GeotechnikInDieSchule
Der Fokus der Jungen DGGT liegt auf der Gewinnung und Förderung von Nachwuchs für die Bau- und Geotechnik-Branche. Mit unserem Konzept #GeotechnikInDieSchule wollen wir so frühzeitig wie möglich in der Ausbildung unserer kommenden Jung-Ingenieur:innen ansetzen: in den Schulen. Für das kommende Jahr planen wir daher bereits erste Besuche in Schulen, um die spannenden Aufgabenfelder der Geotechnik vorzustellen und so das Interesse bei Schüler:innen für eine Ausbildung in diesem Bereich zu wecken. Die Vorbereitungen hierfür sind in vollem Gange und wir hoffen auf eine rege Beteiligung von euch!
Die perfekte Möglichkeit hierfür bietet der Girls’ Day, der dieses Jahr am 3. April
PERSÖNLICHES
Professor Jürgen Grabe – 65 Jahre
Im November 2024 feierte unser Kollege Jürgen Grabe seinen 65. Geburtstag. In Hamburg geboren, studierte er Bauingenieurwesen an der Universität Hannover in der Vertiefungsrichtung des Konstruktiven Ingenieurbaus. Anschließend ging er nach Karlsruhe, um am Institut für Bodenmechanik und Grundbau bei Prof. Gerd Gudehus zu promovieren, und verbrachte dort in einem höchst kreativen Umfeld
Trondheim, Norwegen, geplant. Der gewählte Präsident wird unmittelbar dem Vorstand beitreten und offiziell nach dem ISRM-Weltkongress 2027, der in Seoul, Korea, stattfindet, sein Amt übernehmen.
Zusätzlich zu ihren Nominierungsunterlagen wurden die Kandidaten gebeten, Vi-
deos einzureichen, in denen sie ihren Hintergrund und ihre Ziele vorstellen. Diese können online eingesehen werden.
Julia Große Siestrup und Prof. Dr. Christian Moormann
stattfindet. Fernab von Geschlechterklischees können Schülerinnen hier einen Einblick in Berufsfelder bekommen, in denen der Frauenanteil bislang unter 40 Prozent liegt. Auch wenn der Anteil von Bauingenieurinnen mittlerweile bei knapp 30 % liegt, so sieht es mit rund 10 % im gesamten Baugewerbe doch ziemlich ausbaufähig aus. Es ist also noch viel zu tun und mit unserem Engagement möchten wir von der Jungen DGGT dazu beitragen, insbesondere jungen Frauen die spannenden Herausforderungen und Möglichkeiten in der Geotechnik nahezubringen.
Fachsektionstage in Würzburg Vom 7.–8. Oktober stehen auch in diesem Jahr wieder die Fachsektionstage in Würzburg an. In den Sessions der unterschiedlichen Fachbereiche bzw. -sektionen bekommen insbesondere Studierende einen umfangreichen Einblick in die aktuelle Forschung und Praxis unserer Branche. Am 8. Oktober wird es auch dieses Jahr wieder
das Forum für Junge Ingenieur-Geologen und -Geologinnen geben, das explizit JungIngenieur:innen eine Bühne bietet.
Vor allem die letzte Baugrundtagung hat uns wieder deutlich gemacht, wie wichtig ein Austausch unter uns jungen Ingenieur:innen ist. Neben den spannenden Vorträgen und Gesprächen wollen wir als Junge DGGT daher wieder ein Angebot zur Vernetzung für junge Geotechniker:innen anbieten. Die Planungen hierfür laufen und wir freuen uns, euch in der kommenden geotechnik-Ausgabe mehr dazu sagen zu können.
Wir sind gespannt und freuen uns auf das kommende Jahr!
Viele Grüße vom AK Junge DGGT!
Vanessa Fock
fünf Jahre. Das Thema der Promotion betraf die Analyse der flächendeckenden Verdichtungskontrolle zur Ermittlung von Untergrundeigenschaften aus der Schwingungsantwort einer fahrenden Vibrationswalze, eine Problemstellung, für die in der damaligen Zeit kaum Ansätze existierten. Der entwickelte Algorithmus und die gewonnenen Erkenntnisse bildeten die Grundlage für spätere Forschungsarbeiten in Deutschland und Österreich. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bearbeitete er zudem Forschungsvorhaben zur Plastodynamik und zu dynamischen Pfahlprüfungen. Nach der Promotion im Jahre 1992 kehrte er in seine Heimatstadt Hamburg zurück, um als Projektleiter in einem renommierten geotechnischen Ingenieurbüro zu arbeiten. Nach vier Jahren wechselte er 1996 zu einer führenden Spezialtiefbaufirma nach Bayern. Dort erreichte ihn 1998 der Ruf auf eine neu geschaffene Professur für Geotechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg, die auch mit der
Leitung des Instituts für Geotechnik und Baubetrieb verbunden war. Angeboten wurden ihm ein kleiner Mitarbeiterstab und eine magere Laborausstattung. Mit großem Elan begann er mit dem Aufbau des Instituts und legte dabei den Schwerpunkt auf die bodenmechanische Grundlagenforschung. Er schaffte es ganz schnell, tüchtige Studierende des Bauingenieurwesens – gegen die Konkurrenz aus anderen Fachgebieten – für die Geotechnik zu begeistern und als wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen –trotz des hohen Schwierigkeitsgrades der zu bearbeitenden Forschungsaufgaben. Dies setzt sich seit nunmehr 27 Jahren weiterhin fort. Die Forschungsthemen decken das gesamte Feld der modernen Geotechnik ab, mit Schwerpunkten auf den Gebieten der marinen Geotechnik sowie der numerischen Lösung von gekoppelten hydraulisch-mechanischen Problemstellungen bei großen Verformungen. Getrieben von wissenschaftlicher Neugier erschloss Jür-
JUNGE DGGT
gen Grabe unermüdlich neue Forschungsfelder immer mit Blick auf langfristige Entwicklung, interdisziplinäre Herangehensweise und auf die Praxis übertragbare Erkenntnisgewinne. Die Forschungsmittel kamen größtenteils im Rahmen der Einzelförderung oder über Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die ja für die allerstrengsten Auswahlkriterien bekannt ist. Hinzu kommen Mittel von Programmen der Bundesministerien BMU und BMWi, AiF-Forschungsprojekte sowie anspruchsvolle Auftragsforschung. Ein Zeugnis der beeindruckenden Leistungen seiner Forschungsgruppe stellt die Veröffentlichungsreihe seines Instituts mit bis dato 62 Heften dar: 34 Dissertationen, 2 Habilitation und 26 Tagungsbände dokumentieren nicht nur den wissenschaftlichen Output, sondern auch sein Anliegen, über Tagungen und Workshops neue Entwicklungen in unserem Fach anzustoßen. Entsprechend lang ist die Liste seiner
CBTR-NACHRICHTEN
Personalia: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Floss 90 Jahre
Am 19. Januar 2025 vollendete ein Urgestein des CBTR das 90. Lebensjahr: Univ.Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Floss! Dazu gratulierte CBTR-Präsident Dr. Florian Englert im Namen des Vorstands und Präsidiums dem Jubilar, verbunden mit dem großen Dank für dessen Unterstützung der Entstehung und Fortentwicklung des CBTR. In seinem Geburtstagsbrief führte Präsident Dr. Englert nochmals die eindrücklichen Verdienste auf, die nicht nur zur Verleihung des Tiefbaurechts-Preises im Jahr 2005, sondern auch zur Ehrenmitgliedschaft 2019 führten: Als einer der größten Pioniere der Tiefbautechnik und „Geovlies-Papst“ hat Prof. Dr. mult. Rudolf Floss im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit wesentlichen Einfluss auf einen sicheren und wirtschaftlichen Grundbau genommen. Nach dem Bauingenieurstudium an der TU Dresden führte Floss’ Weg über die Bundesanstalt für Straßenwesen in Köln und eine Lehrtätigkeit an der Universität Karlsruhe an die Technische Universität München. Dort wurde er Ordinarius für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik und zugleich Direktor des zum Lehrstuhl gehörigen Prüfamtes für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik. Von 1990 bis 1992 war Floss zudem Dekan der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der TU München. Die
Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften sowie der eingeladenen Vorträge zu den verschiedensten Themen.
In der akademischen Selbstverwaltung begleitete er mehrere Positionen, darunter die des Vizepräsidenten für Forschung der TUHH (2011–2014) und des Sprechers von Graduiertenkollegs. In der DFG war er über zwei Perioden (2012–2020), als angesehener Kollege, gewählter Vertreter der Geotechnik im zuständigen Fachkollegium. In der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) fungierte er als Stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied (2016–2020), ist Stellvertretender Leiter der Fachsektion „Bodenmechanik“, Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift geotechnik und vertritt die DGGT bei den Technischen Ausschüssen der International Society of Soil Mechanics and Geotechnical Engineering zu „Offshore Geo-
technik“ und „Numerische Methoden in der Geotechnik“. Er leitete den Arbeitsausschuss „Ufereinfassungen“ (2009–2020) und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesanstalt für Wasserbau.
Bei all seinem Erfolg blieb er ein zurückhaltender, aufrichtiger, feiner Mensch –ungezwungen und weltläufig; ein Vorbild und Mentor für den wissenschaftlichen Nachwuchs und ein wertvoller, treuer Freund für uns. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute und weiterhin eine kreative Zeit in Hamburg!
Christos Vrettos
Dimitris Kolymbas
Deutsche Forschungsgemeinschaft ernannte ihn von 1984 bis 1992 zum Fachgutachter für das Fachgebiet Bodenmechanik; das Eisenbahnbundesamt beauftragte ihn von 1995 bis 2002 als Sachverständigen für die Fachgebiete Geotechnik und Geokunststoffe. Beim Deutschen Institut für Bautechnik war Professor Floss von 1970 bis 2003 der Sachverständige für die Anerkennung von Instituten und Fachleuten des Erd- und Grundbaus. Der Aus- und Weiterbildung des Ingenieur-Nachwuchses hatte er stets einen hohen Stellenwert beigemessen, was nicht zuletzt durch die große Zahl von rund 170 wissenschaftlichen und ingenieurpraktischen Veröffentlichungen belegt wird. Seine außerordentliche Kompetenz stellte Prof. Dr. Floss unter anderem bei namhaften Bauvorhaben wie dem Ausbau der Autobahn A8 südlich des Chiemsees oder dem so genannten „Hienberg-Aufstieg“ im Zuge der Autobahn A9 unter Beweis, wo zum Teil 30 Meter hohe Erdbauwerke mit steilsten Neigungen mit Hilfe von Geotextilbewehrung bewältigt werden konnten. Auch als Sachverständiger bei unzähligen Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahren hatte der Jubilar erfolgreich das Seine zu sinnvollen Lösungen von komplexen Sachverhalten beigetragen. So lautete es auch 2005 in der von Prof. Dr. Klaus Englert verfassten Laudatio: „Sie haben sich nie den Schuh des Richters angezogen – aber immer den Richtern in die Schuhe dort geholfen, wo das verständliche Unverständnis für Bauleistungen, die „in der Tiefe“ auszuführen und praktisch niemals ans Licht kommen, sprich: einer exakten Beweisführung nicht zugänglich
sind, in Wissen zur Gerechtigkeitsfindung umzuformen war.“ Univ.-Prof. Dr. mult. Rudolf Floss hat auch im höheren Alter aktiv an der Entwicklung der Geotechnik Anteil genommen, nicht zuletzt durch seine Veröffentlichungen. Herausragend ist etwa das Handbuch ZTV E – StB Kommentar und Kompendium Erdbau/Felsbau/ Landschaftsschutz für Verkehrswege, 5. Auflage 2019 mit 680 Seiten. Dieses Werk wird auch als „Bibel des Verkehrswegebaus“ bezeichnet. Mit diesem Kommentar in verständlicher, durch viele erläuternde Übersichten, Fotos und Tabellen sowie in abgesetzten Farben ergänzter Form der Darstellung nimmt der Autor den Nutzer an die Hand und führt ihn so behutsam nicht nur durch das Labyrinth des wesentlichen Regelwerks für den Straßenbau, sondern bringt ihm sozusagen nebenbei auch viele essentielle Baugrundbereiche näher: Fortentwicklung von Bauweisen im Erd- und Felsbau sowie Verbundbauweisen mit Geokunststoffen und Leichtbaustoffen, Einführung des europäischen Normenwerkes über geotechnische Untersuchungen, Nutzung neuer Baustoffe und besondere Sicherheitsbauweisen, Verwertung von Bodenmaterialien und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen sowie Maßnahmen zur Bodenreinigung, Schadstoffminderung und -abdichtung zählen dazu. Die Sonderkapitel in Teil 3 beinhalten Grundsätze und Wissenserfahrungen zu speziellen Themen, die im Zusammenhang mit den ZTV E-StB-Regelungen, insbesondere auch für den Bau kommunaler Straßen und ländlicher Wege, von Bedeutung sind (z.B. Umweltschutz, Landschafts-

Überreichung der Ehrenmitgliedschaftsurkunde an Univ -Prof Dr Rudolf Floss durch Gründungspräsident Prof Dr Klaus Englert 2019
pflege, Wasserabfluss von Verkehrsflächen, Hochwasservorsorge sowie Ersatzbaustoffe im Verkehrswegebau). Die drei Teile bilden in ihrer inhaltlichen Bindung und Verknüpfung mit den Allgemeinen und Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien sowie dem fortgeschriebenen Wissensstand eine Einheit als Gesamtwerk des Erd- und Felsbaues.
Die Leitlinien in Teil 1 beinhalten Grundsätze und gesetzgeberische Vorgaben zum Auftrags- und Vergabewesen sowie zum Schutz von Natur, Boden und Wasser. Die Kommentare in Teil 2 schließen sich der Gliederung des neuen ZTV E-Regelwerkes an. Die Regelungen werden im Einzelnen erläutert, die technischen und wirtschaftlichen Auslegungsspielräume erkennbar gemacht und der Wissens- und Erfahrungsstand in Verbindung mit den relevanten nationalen und europäischen Regelwerken vermittelt. Damit hat Univ.Prof. Dr. mult. Rudolf Floss einen Meilenstein für das Bauwesen gesetzt, der noch Generationen von Fachingenieuren begleiten wird. Das Leben des am Tegernsee wohnenden Jubilars kann im Rückblick auf 9 Jahrzehnte als sehr erfolgreich, abzulesen an den zahlreichen Würdigungen u.a. durch das Bundesverdienstkreuz, aber auch von Schicksalsschlägen geprägt zusammengefasst werden. Doch Prof. Dr. Floss hat nie aufgegeben, sondern immer wieder nach vorne geblickt. Auch deshalb ist er, wie Präsident Dr. Englert schrieb, eine außergewöhnliche Persönlichkeit!
§ DAS AKTUELLE URTEIL §
Vertragsstrafe und Skonto
Wenn es beim Bauen mal etwas länger dauert und dann auch noch eine Vertragsstrafe droht, die der Auftraggeber geltend macht, wird es für eine Baufirma regelmäßig unangenehm. Eine Hilfe kann sich unerwartet auftun, wenn die konkrete Vertragsstrafenvereinbarung möglicherweise sogar unwirksam ist. In einem aktuellen Fall des OLG
Startschuss für die 5. Auflage des Großkommentars zur VOB/C
Im Januar 2025 fiel der Startschuss für die Vorbereitung der „Jubiläums-Ausgabe“ des Großkommentars zur VOB Teil C in den Verlagen C.H.Beck und Beuth. Denn die für das Frühjahr 2026 geplante 5. Auflage des von den drei Tiefbaurechtspreisträgern des CBTR, Prof. Dr. Klaus Englert, Univ.-Prof. Dr.- Ing. Rolf Katzenbach und VorsRiOLG a.D. Dr. Gerd Motzke braucht einen langen Vorlauf für die rund 120 Mitautorinnen und -autoren aus dem Ingenieur- bzw. Baujuristen-Bereich. Über 30 Mitglieder des CBTR arbeiten aktiv im Zusammenhang mit der Verlags-Kooperation an der neuen Ausgabe mit. Damit sollen alle doppelt – nämlich fachtechnisch und baurechtlich – bearbeiteten 65 ATV, die vom Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss zusammen mit dem DINInstitut voraussichtlich Ende 2025 in der Neufassung herausgegeben werden, wiederum umfassend zweigleisig kommentiert werden. Die bislang vorliegenden 4 Auflagen mit zuletzt 3160 Seiten zählen zu den erfolgreichsten Fachkommentaren im Baubereich für Gerichte, Baukanzleien, Sachverständige, Architekten und Bau- bzw. Handwerksbetriebe und wurden von Anfang an vom CBTR in Zusammenarbeit mit den Verlagen unterstützt.
Interessenten an einer Mitautorenschaft, insbesondere in den ATV des Tiefbaus von DIN 18300 bis 18327, können sich unter k.englert@englert.legal melden.
www.baurechtsuche.de will Lücken füllen: Sachverständige gesucht!
Das Internet-Portal zur Hilfe bei der Suche nach geeigneten Sachverständigen und Baujuristen möglichst im näheren Umfeld von Problembaustellen, das in Kooperation mit dem CBTR eine ständige Erweiterung auf allen Baugebieten und in allen Regionen Deutschlands erfährt, ist weiterhin auf der Suche nach Sachverständigen, die sich insbesondere in den Bereichen Spezialtief-, Tunnel-, Pipeline-, Kanal-, Straßen-, Gleis-, Wasserstraßen- und Erdbau spezialisiert haben. Hier ist die Nachfrage sehr groß und es gibt noch zahlreiche „weiße Flecken“ auf der Regions-Karte.
Hamm (Urteil vom 05.07.2024 – 12 U 95/22) lautete die Regelung im Vertrag wie folgt: „Geraten Sie mit der Fertigstellung Ihrer Leistungen in Verzug, so sind Sie verpflichtet, uns für jeden Werktag des Verzugs eine Vertragsstrafe i.H.v. 0,2 % der Nettoauftragssumme zu zahlen, höchstens jedoch 5 % der Nettoauftragssumme.“ Das OLG entschied, dass diese Vertragsstrafen-
www.baurechtsuche.de ist nicht gewinnorientiert angelegt, sondern dient der Auffindung von Gutachtern und Bauanwälten für spezielle Bau(rechts)probleme, möglichst nahe am „Bauort“.
In eigener Sache: CBTR-Archiv durch Hochwasser komplett zerstört
Am 1. Juni 2024 kam es in der Altstadt von Schrobenhausen, in der sich das CBTRBüro befindet, zu einem Extrem-Hochwasser, das innerhalb weniger Stunden zahlreiche Keller, Straßen, Büros, Wohnungen und Geschäfte flutete. Auch das seit 2001 gepflegte CBTR-Archiv wurde dabei ein Opfer der Fluten. Dem CBTR-Büroteam unter Leitung von Präsident Dr. Florian Englert, Geschäftsführer Kilian Seitle und Büroleiterin Julia Miller gelang es nur unter großem Einsatz, einige der wichtigsten Dokumente zur bald 25-jährigen Geschichte einigermaßen zu rekonstruieren. Dazu zählte auch die partielle Reparatur der Festplatte, die im Serverschrank ebenso von dem Hochwasser geschädigt worden war.
Save-the-date:
14. CBTR-Tagung 2026 am 18./19. Juni 2026 in Wiesbaden
Fragen zum CBTR:
Kilian Seitle, Geschäftsführer
Julia Miller
E-Mail: kontakt@cbtr.de
Telefon: +49 (0) 8252 909742 www.cbtr.de
regelung unwirksam ist und entschied gleich noch eine ganze Reihe von sehr praxisrelevanten Themen mit:
1. Ordnet der Auftraggeber nachträglich den Wegfall einzelner Leistungen eines Einheitspreisvertrages an und kommen diese Leistungen dann letztlich einvernehmlich nicht zur Ausführung, liegt
kein der Äquivalenzstörung durch Mengenminderung i.S.d. § 2 VOB/B entsprechender Sachverhalt vor. Für die Abrechnung der nicht unter § 2 VOB/B fallenden Nullpositionen kommt dann nur eine Abrechnung nach § 8 VOB/B bzw. § 648 BGB (analog) in Betracht (Anschluss an OLG München, IBR 2019, 307), sofern sich die Parteien nicht anderweitig geeinigt haben.
2. Eine Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, nach der die Vertragsstrafe für die Überschreitung der Frist für die Vollendung auf insgesamt 5 % der vor der Ausführung des Auftrags vereinbarten Nettoauftragssumme begrenzt ist, beeinträchtigt bei einem Einheitspreisvertrag den Auftragnehmer als Vertragspartner des Verwenders nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen.
3. Dies gilt auch dann, wenn unklar bleibt, ob mit der Klausel auf die Nettoangebotssumme oder die korrekte Nettoschlussrechnungssumme Bezug genommen wird. Diese Unklarheit geht gem. § 305c Abs. 2 BGB bei der Auslegung zu Lasten des Verwenders.
4. Eine Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftraggebers, die als Sicherungsvereinbarung einen Einbehalt von 5 % der Auftragssumme vorsieht, ohne den Zeitraum für den Einbehalt zu regeln, benachteiligt den Auftragnehmer unangemessen, weil sie es dem Auftraggeber ermöglicht, die Bürgschaft nach seinem Belieben zu befristen.
5. Ob Skonto nur für die Schlusszahlung oder auch für Abschlagszahlungen vereinbart ist, muss durch Auslegung des Vertrags ermittelt werden. Die Auslegung einer Skontovereinbarung kann ergeben, dass Skonto auch dann auf eine innerhalb der Skontofrist geleistete Abschlagszahlung zu gewähren ist, wenn zwar nicht die gesamte Summe der berechtigten Abschlagsrechnung bezahlt wird, jedoch ein nicht unerheblicher Teil der berechtigten mit einer Abschlagsrechnung begehrten Forderung.
6. Der Auftraggeber einer Werkleistung ist bei Leistung von Abschlags- oder Vorauszahlungen auf den Werklohn innerhalb einer eingeräumten Skontierungsfrist nach dem Sinn und Zweck der Skontoabrede auch dann zum Skontoabzug hinsichtlich des geleisteten Betrags berechtigt, wenn er die Schlussrechnung selbst nicht vollständig oder verspätet bezahlt.
7. Rechnet der Kläger mit (einem Teil) der ihm zuerkannten Klageforderung gegen eine anderweitige Gegenforderung des Beklagten auf, so erstreckt sich die
Rechtskraftwirkung des Urteils, das die Klage mit Rücksicht auf die Aufrechnung (teilweise) abweist, nicht in entsprechender Anwendung des § 322 Abs. 2 ZPO auf die Gegenforderung.
Genehmigungsplanung mangelhaft? Wann ist eine Genehmigungsplanung eines Architekten mangelhaft? Wie wirkt es sich auf den Gesamtvertrag des Bauherrn mit dem Planer aus, wenn die Behörde eine Genehmigung nicht erteilt? Ist dann nur die Leistungsphase 4 mangelhaft geleistet –oder der gesamte Vertrag mit dem Architekten? Es gibt dazu ein durchaus lehrreiches Urteil des OLG Düsseldorf, Urteil vom 14.12.2021 – 23 U 81/21; BGH, Beschluss vom 24.04.2024 – VII ZR 886/21 (Nichtzulassungsbeschwerde zurückgewiesen):
1. Wer Auftraggeber und damit Vertragspartner des Architekten geworden ist (hier: Projektentwicklungsgesellschaft oder deren Tochtergesellschaft), bedarf einer Auslegung aller Umstände des Einzelfalls, wenn weder ein schriftlicher Vertrag existiert noch ein mündlicher Vertragsschluss behauptet wird. Der potenzielle Auftraggeber des Architekten hat, wenn die Unklarheiten in Bezug auf die Person des Auftraggebers aus seiner Sphäre stammen, eindeutige Verhältnisse zu schaffen.
2. Eine Beauftragung mit den Grundleistungen der Leistungsphasen 1 bis 4 kann darin zu sehen sein, dass der Auftraggeber diese Leistungen entgegennimmt und den Beginn der Leistungsphase 5 freigibt.
3. Ein Architekt, der sich zur Erstellung einer Genehmigungsplanung verpflichtet, schuldet als Werkerfolg eine dauerhaft genehmigungsfähige Planung. Andernfalls ist das Architektenwerk mangelhaft. Die Mangelhaftigkeit erfasst das gesamte Architektenwerk, d. h. auch die Leistungsphasen, die der Genehmigungsplanung vorausgehen.
4. Der Architekt hat zwar ein Recht zur Nachbesserung der nicht genehmigungsfähigen Planung. Eine Nachbesserung kommt aber nur in Betracht, wenn die Planung in der beantragten Form dauerhaft genehmigungsfähig hergestellt werden kann. Auf grundlegende Änderungen der Planung zwecks Herstellung der Genehmigungsfähigkeit muss der Auftraggeber sich nachträglich nicht einlassen.
5. Die Schlussrechnung eines Architekten muss zur Prüfbarkeit alle Angaben enthalten, die nach dem geschlossenen Vertrag und der HOAI für eine Überprüfung der sachlichen und rechnerischen Richtigkeit des Honorars unverzichtbar
sind. Die Anforderungen richten sich nach dem Informations- und Kontrollinteressen des Auftraggebers, der in die Lage versetzt werden muss, die Richtigkeit der einzelnen Ansätze zu beurteilen. Hierzu gehören jedenfalls Angaben zu den anrechenbaren Kosten, zum Leistungsbild, zur Honorarzone, zur dazugehörigen Honorartafel und zu den erbrachten Leistungen einschließlich ihrer Bewertung.
Auch Planern ist also wieder einmal zu empfehlen – in ihrem eigenen Interesse und freilich auch im Interesse des Bauherrn, damit diese rechtzeitig alle Chancen und Risiken kennt: Beratung ist die erste Bürgerpflicht. Vielfach werden Planer durch die Auftraggeber geradezu „genötigt“, möglichst viel Baumasse auf dem Grundstück unterzubringen und auszuloten, wie man möglicherweise Abstandsflächen oder Brandschutzvorgaben umgehen könnte, um ein Grundstück maximal in Wert setzen zu können. Entsprechend zeichnen die Architekten brav das Gewünschte – und sobald der Bauantrag dann bei der Genehmigungsbehörde durchfällt, ist das Wehklagen des Bauherrn groß, und er zeigt mit dem Finger auf den Planer, der „alles verbockt“ habe.
Das ist alles grundsätzlich nicht zu beanstanden, wenn der Planer nicht seiner Beratungs- und Hinweispflicht ähnlich der Bedenkenmitteilung des Bauunternehmers nach § 4 Abs. 3 VOB/B nachgekommen ist. Der Architekt schaufelt sich in diesem Fall sein eigenes Grab, wenn er nicht rechtzeitig intern seinen Auftraggeber auf alle Probleme und Risiken insbesondere auch hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit der Planung hinweist – und das im Streitfall aus seiner Dokumentation heraus auch beweisen kann.
Frist zu kurz? Unverzüglich rügen! Wenn ein Auftraggeber Mängel gerügt, sollte der Bauunternehmer das nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern auf der Hut sein. Sollte die Mängelrüge noch vor der Abnahme erfolgen, hat der Unternehmer zumindest die Sicherheit, dass ihn der Auftraggeber ein zweites Mal zur Mängelbeseitigung auffordern und ihm androhen muss, dass er ihm, wenn er die Nachfrist auch reißt, den Auftrag entziehen werde. Bei Mängeln nach der Abnahme ist das noch kritischer: Laut der VOB/B erreicht dann eine einzige Mängelbeseitigungsaufforderung mit einer angemessenen Frist. Lässt der Unternehmer diese verstreichen, kann der Auftraggeber sofort eine Selbstvornahme auf Kosten des ursprünglichen Unternehmens einleiten.
Aber wann ist eine Frist angemessen?
Dann, wenn der Auftragnehmer die Chance hat, ohne zu bummeln die Mängelbeseitigung innerhalb der Frist abzuarbeiten. Er muss dabei übrigens bis zum Ablauf der Frist die Mängelbeseitigung nicht etwa nur damit begonnen haben, sondern bereits damit fertig sein. Wenn ein Bauunternehmer eine ihm gesetzte Frist für unangemessen kurz hält (etwa generell wegen der kurzen Ausführungsdauer für die Leistung oder weil es bezüglich des Materials Lieferschwierigkeiten gibt), sollte er sofort bei seinem Auftraggeber Alarm schlagen, wie ein aktuelles Urteil des OLG Brandenburg vom 05.09.2024 (12 U 3/22) verheißt:
1. (…)
2. Erklärt der Auftraggeber in einem Abnahmeprotokoll die Abnahme „beschränkt [...] auf folgende Teilleistungen“, liegt darin keine Teilabnahme, sondern eine Gesamtabnahme unter
TAGUNGSBERICHTE
Symposium „Schäden im Spezialtiefbau und an historischen Gründungskonstruktionen“
Am 14. Januar 2025 wurde an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Kunst (HAWK) in Holzminden das erste Symposium über „Schäden im Spezialtiefbau und an historischen Gründungskonstruktionen“ ausgerichtet. Unter Leitung der beiden Abteilungen für Geotechnik (Prof. Dipl.-Ing. Sebastian Höhmann & Prof. Dr. Georg Maybaum) diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Ursachen, Monitoring und Sanierungsmethoden von Schadensfällen in der Geotechnik. Das mit mehr als 110 Personen sehr gut besuchte Symposium zeigte das große Interesse an dem Tagungsprogramm und den ausgewählten Themen.
Die unterschiedlichen Facetten von Schadensursachen wurden in den Beiträgen der Referenten deutlich. Der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Martin Achmus (Universität Hannover) über „Schadensbeispiele bei Baugruben und Gründungen“, erörterte die umfangreichen Erfahrungen bei der gutachterlichen Begleitung von entsprechenden Projekten. Die Möglichkeit den Umgang mit Ausführungsfehlern von Seiten der Bauindustrie zu erhalten, haben die spannenden Erläuterungen von Ulf Mehlbeer (Implenia Spezialtiefbau) über „Schadensvermeidung bei der Ausführung von Spezialtiefbauarbeiten“ und Sergej Weber (Keller Grundbau) über „Schäden und Schadensvermeidung bei Düsenstrahlunterfangungen“ gegeben. Roland Jörger
Vorbehalt der Rechte bezüglich der benannten Mängel.
3. Gewährleistungsansprüche sind ausgeschlossen, wenn der Auftraggeber sich die Ansprüche bezüglich des konkreten Mangels nicht bei der Abnahme vorbehält.
4. Der Umstand, dass der Auftraggeber dem Auftragnehmer nach Ablauf der Nachbesserungsfrist die Nachbesserung untersagt hat, berührt die Gewährleistungsansprüche nicht. Nach Fristablauf ist der Auftragnehmer gehindert, ohne Zustimmung des Auftraggebers nachzubessern.
5. Der Auftragnehmer kann sich gegenüber einem nicht fachkundigen Auftraggeber später nicht darauf berufen, die ihm gesetzte Frist sei zu kurz gewesen, wenn er dies nicht unverzüglich gegenüber dem Auftraggeber gerügt hat und eine solche Rüge zu erwarten war, weil der Auftraggeber der vertretbaren Auf-
fassung sein durfte, die Frist sei angemessen.
6. Der Auftraggeber darf bei der Ersatzvornahme darauf vertrauen, dass der Drittunternehmer die Mängelbeseitigung zu angemessenen Preisen durchführen wird. Bei der Würdigung, welche Maßnahme zu welchen Preisen möglich und zumutbar war, ist zu berücksichtigen, dass der Auftraggeber nicht gehalten ist, im Interesse des säumigen und nachbesserungsunwilligen Unternehmers besondere Anstrengungen zu unternehmen, um den preisgünstigsten Drittunternehmer zu finden.
RA Prof. Dr. jur. Günther Schalk schalk@topjus.de
FA für Bau- und Architektenrecht TOPJUS Rechtsanwälte
Referenten (v l n r ): Ulrich Bartels, Prof Sebastian Höhmann, Roland Jörger, Prof Dr Georg Maybaum, Volker Detering, Dr Jörg Gattermann, Prof Dr Christoph Duppel, Prof Dr Martin Achmus, Sergej Weber, Ulf Mehlbeer
(NA Bau) gab beim Vortrag über „Umgang mit Schäden in über 40 Jahren Spezialtiefbau“ großartige Einblicke in seinen Erfahrungsschatz mit Hinweisen zu den wichtigen Begriffsdefinitionen und die richtige Einbindung von Versicherungen in die Projekte. Dr. Jörg Gattermann von der TU Braunschweig ergänze den ersten Themenblock mit seinem Vortrag über „Monitoring und Schadensprozesse bei Rammarbeiten an Kaimauern“, der die gegenwärti-
gen Möglichkeiten des gezielten Einsatzes von Baumesstechnik bei sensiblen Baumaßnahmen aufzeigte. Hier wurden auch ausgesprochen interessante Ergebnisse von Wiederholungsmessungen an 20 bis 30 Jahre alten Bauprojekten aufgezeigt.
Der nachmittägliche Themenblock widmete sich den historischen Gründungskonstruktionen und wurde mit dem Vortrag von Ulrich Bartels (ev.-luth. Landeskirche
Hannover) über „Ursachenforschung bei Gründungsschäden an Kirchenbauten“ eingeleitet. Prof. Dr. Christoph Duppel (Hochschule Rhein Main) berichtete anschließend über die „Schadensbilder an der Synagoge in Worms“. Die dort angewendeten aktuellen Möglichkeiten der Messungen und Aufnahme von Bauwerken und die damit verbundenen gezielten Ertüchtigungsmaßnahmen waren beeindruckend. Das richtige „Geotechnisches Monitoring an Weltkulturerbestätten“
DISSERTATIONEN
Tobias Askamp, Universität Duisburg-Essen
Ein Modell zur Beschreibung innerer Erosion – Grundzüge des mechanischen Modells und Ansätze zum Massenproduktionsterm
Bei Bauwerken, wie Deichen, Dämmen oder Baugrubenwänden, ist der Nachweis gegen Versagen durch innere Erosion und Piping zu erbringen, wenn diese von einer Grundwasserströmung beeinflusst werden. Hierzu werden geometrische und hydraulische Kriterien herangezogen, durch die sichergestellt werden soll, dass einzelne Bodenkörner nicht gelöst und abtransportiert werden können. Falls notwendig ist dies durch konstruktive Maßnahmen zu erzielen. Eine mechanische Beschreibung der Erosionsprozesse findet bei dieser Nachweisführung nicht statt.
In der Dissertation wurde an einem Modell gearbeitet, welches den Ablauf eines Erosionsprozesses mechanisch beschreibt. Das kontinuumsmechanische Modell wird hier mit der Theorie poröser Medien aufgestellt. Als Grundmodell wird ein Mehrphasenmodell mit einem starren Korngerüst, Wasser als Fluid und einer beliebigen Anzahl an Fraktionen lösbarer sowie bereits gelöster Partikel verwendet. Zuvor werden in einem Modell-Konzept die Rahmenbedingungen, zum Beispiel Randbedingungen oder Annahmen für eine spezielle Form der Erosion, festgelegt. Auf Basis des Grundmodells erfolgt schließlich die Herleitung eines Dreiphasenmodells für eine Beschreibung der Suffosion als ersten Spezialfall. Das Dreiphasenmodell umfasst das Korngerüst, das Fluid sowie eine Fraktion an Partikeln, die sich im Korngerüst befinden und aus diesem herausgelöst werden können oder bereits gelöst sind.
Zur Beschreibung des Erosionsprozesses und zur Schließung des Gleichungssystems ist es notwendig, Gleichungen für die im System enthaltenen Unbekannten konstitutiv festzulegen. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Massenproduktion. Über den
zeigte Prof. Dr. Georg Maybaum (HAWK Hildesheim) und gab in seinem Vortrag detektivische Einblicke in den richtigen Umgang mit auftretenden Schäden an sensiblen Sakralbauten. Der Abschluss der Veranstaltung machte Volker Detering (URETEK) mit einem Vortrag über die „Stabilisierung von Altbauten mittels der DeepInjection Methode“, der die Einsatzmöglichkeiten von Baugrundinjektionen aufzeigte.
Von der Ingenieurkammer Niedersachsen wurde die Teilnahme an der Veranstaltung mit 7 Fortbildungspunkten anerkannt. Die Möglichkeit eines offenen Austausches über die vorgestellten Probleme war einzigartig und zeigt, dass ein freimütiger Umgang mit den aus Schäden gewonnenen Erfahrungen zu einem positiven Bild der vortragenden Firmen und Institutionen geführt hat. Es ist daher geplant, die Tagung in einem regelmäßigen Abstand von zwei Jahren stattfinden zu lassen.
Term der Massenproduktion wird der Austausch von Partikeln zwischen dem im Korngerüst vorhandenen und den gelösten Partikeln beschrieben. Der Massenproduktionsterm beinhaltet sowohl einen Ansatz für das Lösen, also der Erosion von Partikeln, als auch für die Ablagerung von Partikeln. Der Beginn der Erosion sowie der Ablagerung von Partikeln wird durch ein hydraulisches Kriterium gesteuert.
Ein einfaches Berechnungsprogramm, welches die Simulation einer eindimensionalen, vertikalen Durchströmung einer Bodensäule ermöglicht, liefert erste Ergebnisse zur Auswirkung des Massenproduktionsterms. Anhand von Durchströmungsberechnungen wird die Plausibilität der Berechnungsansätze belegt. Durchgeführte Parametervariationen zeigen den Einfluss der im Massenproduktionsterm enthaltenen Parameter und liefern erste Erkenntnisse zur mechanischen Beschreibung des Suffosionsprozesses.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Eugen Perau, 23. Januar 2024 https://duepublico2.uni-due.de/receive/ duepublico_mods_00081891
Amir S. Sattari, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Advances in discrete lattice modeling of cemented geomaterials – Evolution and application
The understanding of geomaterial’s behavior under coupled thermo-hydro-mechanical (THM) processes is imperative for engineering applications. The change of geomaterial‘s THM properties subjected during coupled processes can lead to pathways in geosystems, failure of geostructures or contamination of environment. To understand physical phenomena, studies have to performed from micro- to macroscale perspective. Within contribution, the developed discrete lattice method is applied to simulate the geomaterial’s behavior under coupled THM processes. The
Lattice Element Method (LEM) is able to simulate a stochastic frack initiation during the THM simulation in the material. This thesis extent the conventional LEM to simulate complex Multiphysics problems even under large strains. The developed model covers the transient heat flux, the use of a dual-lattice hydro-mechanical networks to consider the change of permeability and pressure-driven fluid percolation and the wave equation to analyse wavefield scattering in discontinuous and heterogeneous geomaterials. The developed models are validated at analytical solutions and experimental data. Finally different applications in the field of Multiphysics: integrity of barrier rocks or failure of reinforced masonry walls are studied. The DLEM has been demonstrated to be effective for modeling and analyzing material alterations under transition from micro- to macroscale in complex anisotropic and heterogeneous geomaterials.
Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Wuttke, 23. Januar 2024 http://www.geotechnics.ifg.uni-kiel.de/en/ publications
Marylin Hell, Technische Universität Dresden Grundlagen zur Optimierung der Rütteldruckverdichtung
Im Rahmen der kooperativen Dissertation mit der Hochschule Erfurt wurde die Rütteldruckverdichtung realitätsnah abgebildet. Es sollten Vermutungen, die bisher nur aus Theorie oder Praxis stammten, erstmals nachgewiesen werden. So wurde ein signifikanter Einfluss der Schwingwegamplitude auf die Verdichtung sowie ein starker Einfluss der eingestellten Verdichtungsfrequenz festgestellt. Diese Parameter sollen nicht maximiert, sondern optimiert werden. Des Weiteren hat sich der Vorlaufwinkel als geeigneter Regelparameter erwiesen, da er ein reproduzierbares Verhalten zeigt und das Ende eines Verdichtungsschrittes in der jeweiligen Tiefen-
lage anzeigt. Durch den Vergleich verschiedener Verdichtungsverfahren konnte die schrittweise Verdichtung gegenüber dem Pilgerschrittverfahren und dem konstanten Ziehen als optimale Methode identifiziert werden. Auf Basis der durchgeführten Auswertungen wurde der Sensorphasenwinkel eingeführt, der das Bewegungsverhalten des Rüttlers anzeigt.
Der Fokus der Dissertation liegt auf der Regelung der Rütteldruckverdichtung, wobei geeignete Regelparameter identifiziert und in Form eines multikriteriellen Regelalgorithmus umgesetzt wurde. Der Modellrüttler adaptierte seine Frequenz anhand der aufgezeichneten Sensordaten und passte sich an umgebende Bodeneigenschaften an. Der Regelungsalgorithmus wurde variiert und mit Großversuchen verglichen. Hierbei konnten Potentiale aufgezeigt werden, die im Großgerät Anwendung finden sollen. Die Dissertation legt den Grundstein, um die gewonnenen Erkenntnisse in weiteren Modellversuchen anzuwenden und entstandene Forschungsfragen zu beantworten. Dadurch kann die Rütteldruckverdichtung optimiert werden, um sie in Zukunft ressourcenschonender und intelligenter einzusetzen.
Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo Herle, Prof. Dr.-Ing. Wofgang Wehr, 9. Februar 2024
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14qucosa2-911663
Christoph Schmüdderich, Ruhr-Universität Bochum
Contributions to the stability assessment of slopes subjected to seismic loading
Christoph Schmüdderich has developed advanced numerical methods that allow to analyse the temporal development of the stability of water-saturated slopes during seismic events, based on both the deformations and a factor of safety. The methods allow to consider spatially fluctuating fields of accumulated excess pore water pressures and accelerations. These fields are obtained from dynamic finite element simulations using advanced constitutive models and transferred to the stability analyses. Four different approaches based on „Limit equilibrium method“, „Finite element limit analysis“, „Strength reduction finite element analysis“ and „Strain-dependent slope stability“ (SDSS) were developed. The implementations were successfully verified, including parametric studies on homogeneous slopes and benchmarks with more complex boundary conditions. The potential of the four approaches could be demonstrated
by an application to the synthetic example of an embankment of a lake in a recultivated lignite opencast mine. The subsequent application to two well-documented centrifuge model tests, considering a water-saturated dam or a shallow embankment, respectively, represents an important step towards the validation of the methods. The differences, advantages and remaining deficits of the various approaches have been clearly worked out. Furthermore, a significant reduction of the computational costs for the SDSS by applying Machine Learning algorithms could be demonstrated.
Prof. Dr.-Ing. habil. Torsten Wichtmann, 15. Februar 2024
https://www.bgu.ruhr-uni-bochum.de/bgu/ publikationen/schriftenreihe.html.de
Moritz Gamperl, Technische Universität München
Implementation of a Landslide Early Warning System considering informal settlements in Medellín (Colombia)
The thesis is part of the Inform@Risk project, which aimed to develop a cost-efficient, reproducible early warning system (EWS) for landslides in informal settlements. The focus was on Bello Oriente, an informal settlement in Medellín, Colombia, located on steep, landslide-prone slopes. The thesis addressed three main aspects: (1) geological assessment, (2) sensor network design, and (3) system installation and evaluation.
Geological investigations combined mapping, drilling, and electrical resistivity tomography (ERT) to understand subsurface conditions. Results revealed deeply weathered rock layers, allowing reinterpretation of ERT data and the development of a 2.5D subsurface model to optimize sensor placement. Based on this data, a low-cost geosensor network was designed, featuring IoT devices using LoRa communication and gateways transferring data to an online server.
The system was initially tested in Germany before its successful installation in Bello Oriente in 2022. This thesis also documented the integration of the system into the local community and shared all technical designs on a public wiki for replication. Key findings emphasize the importance of detailed geological assessments, efficient sensor placement, and actionable data use. Future improvements include enhancing sensor designs and integrating EWS with regional, physically-based models.
Univ.-Prof. Dr. habil. Kurosch Thuro, 26. Februar 2024
https://nbn-resolving.org/ urn:nbn:de:bvb:91diss-20240226-1721464-1-8
Gabriel Lehmann, Technische Universität München
Evaluation and optimisation of smalldiameter tunnel boring machines in hard rock
The use of small-diameter tunnel boring machines (TBMs) in hard rock is increasing due to the demand for new utility tunnels. Hard rock pipe jacking is becoming essential due to stricter safety regulations. This thesis discusses methods and challenges in analyzing data for small-diameter pipe jacking projects, using a 530-m-long utility tunnel in France as an example. A database of 37 hard rock projects with TBM diameters between 1 and 5 m, covering over 70,000 m of tunnel alignments, was created to understand performance analysis and prediction challenges. This is the first time different approaches for predicting small-diameter TBM penetration and their practical implications are presented. The thesis also explores how small TBMs can be made faster by using microwaves to weaken the rock. A geotechnical testing program on over 700 specimens showed strength reduction ratios of over 50% in granite and concrete. Microwave pre-conditioning is a promising method to decrease rock strength, increase cutting rates, and boost the advance rates and profitability of future mechanized hard rock tunnel boring and mining equipment.
Prof. Dr. Kurosch Thuro, 29. Februar 2024 https://mediatum.ub.tum.de/ doc/1711134/1711134.pdf
Jan Olschewski, Universität Rostock Ein Beitrag zur Bestimmung der Erosionsstabilität von Deichbinnenböschungen
Die Dissertation stellt einen Beitrag zur Erosionsstabilität von Deichbinnenböschungen unter Verwendung mobiler Strömungsrinnen dar. Überströmungsvorgänge und deren Auswirkungen auf Deichbinnenböschungen werden beurteilt. Dazu wird ein Verfahren zur Ermittlung des Widerstandes gegen (über-) strömungsinduzierte Erosion mit im Feld zuverlässig reproduzierbarer Methoden zur Ermittlung von Erosion weiterentwickelt, auf großmaßstäblichen Versuchsdeichen angewandt und bewertet. Es wird gezeigt, dass auch die Überprüfung von Deichbinnenböschungen auf Grundlage des US-amerika-
nischen Standards ASTM D6460 grundsätzlich möglich ist. Insgesamt beweisen die 158 durchgeführten In-situ-Einzelversuche, zudem in Polen und in Rostock, die ausgezeichnete Anwendbarkeit auf originalmaßstäblichen Deichen. Die geometrischen Randbedingungen (Böschungslänge, Anzahl der Testabschnitte, Böschungsneigung) sind abhängig vom zu überprüfenden Erdbauwerk bzw. dessen Böschungsoberfläche – hier muss von den ASTMVorgaben abgewichen werden. Auch kann nicht ohne Weiteres ein kritischer hydraulischer Parameter (wie der spezifische Abfluss, die Schleppspannung oder die Fließgeschwindigkeit) verwendet werden, um die mögliche Stabilität gegen Erosion einer Böschung zu ermitteln. Es ist stets eine manuelle Bewertung der relevanten Böschungsabschnitte auf Grundlage einer Inaugenscheinnahme oder Vorher-NachherFotografie vorzunehmen. Auch ist der definierte kritische Bodenabtrag nicht zwingend auf Deichbinnenböschungen anzuwenden. Eine Definition seitens Betreiber bzw. zuständiger Behörde ist hier notwendig.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fokke Saathoff, 12. März 2024 https://doi.org/10.18453/rosdok_id00004629
Thomas Barciaga, Ruhr-Universität Bochum
Constitutive modeling of natural clay with application to mechanized tunneling
Thomas Barciaga has investigated if and how detailed the various features of natural clay, like inherent and induced anisotropy, structure and destructuration, and the response to non-monotonic or cyclic loading paths should be considered in an adequate numerical model for mechanized tunneling. A smart hierarchical constitutive modelling approach based on bounding surface plasticity (BSP) was developed and implemented which allows to separately activate the different features of natural clay behaviour. For an effective calibration of the model parameters based on experimental data a global sensitivity analysis was applied, identifying the most suitable types and phases of element tests for each parameter. The calibration based on inverse analysis using particle swarm optimization was demonstrated for Onsoy clay. These parameters were further applied in a three-dimensional finite element parametric study simulating the staged mechanized construction of a shallow tunnel under greenfield conditions. The impact of the various clay features on the tunnelling-induced settlements and stress changes was
investigated considering different initial overconsolidation degrees and drainage conditions. A major influence of destructuration was identified. Based on the numerical results Thomas Barciaga derived practical recommendations regarding the necessary level of complexity of the applied constitutive model for reliable predictions of tunneling-induced surface settlements.
Prof. Dr.-Ing. habil. Torsten Wichtmann, 2. Mai 2024
https://www.bgu.ruhr-uni-bochum.de/bgu/ publikationen/schriftenreihe.html.de
Cristian David Rodríguez Lugo, RuhrUniversität Bochum
Contributions to the modelling of large deformations of soils: A particle-based approach
Cristian Rodríguez has developed and implemented a Material Point Method (MPM) code for two-dimensional simulations. It incorporates an implicit solver for quasi-static and dynamic problems. Ill-conditioned matrices associated with gridcrossing of material points are effectively prevented by stabilisation measures like ghost points or hourglass control. The use of smooth shape functions of the Hermite type further contributes to the numerical stability. The proposed adaptive MPM method allows remeshing of the background mesh, if a certain strain criterion is reached. If remeshing is completely omitted, this method has similarities to FEM. The developed MPM code further considers hydro-mechanical coupling, an eigenvalue solver and interfaces to incorporate advanced constitutive models, including hypoplasticity and a high-cycle accumulation (HCA) model. Some of these methods have been used in the MPM framework for the first time. The implementation was validated based on various benchmarks, including a consolidation problem, a bending beam, element patch tests, a slope failure caused by shear strength reduction and an internally pressurized hollow cylinder. With the validated code more complicated geotechnical problems were simulated, like drained monotonic triaxial tests, a granular column collapse and the installation of a sheet pile wall by vibratory driving.
Prof. Dr.-Ing. habil. Torsten Wichtmann, 29. Mai 2024
https://www.bgu.ruhr-uni-bochum.de/bgu/ publikationen/schriftenreihe.html.de
Klaus Keilig, Technische Universität München
Mapping, monitoring, and modelling of the Tskneti-Akhaldaba landslide, Tbilisi, Georgia
The country of Georgia in the Caucasus region is highly characterised by mountains, an environment greatly exposed to risks from natural hazards, especially landslides. The tectonic-geological setting of the capital city Tbilisi favours planar rock slides, making these events a common phenomenon in the city. Understanding these events is vital for better prediction and prevention strategies.
The catastrophic Tskneti-Akhaldaba landslide occurred in 2015, destabilizing an already vulnerable slope. This study conducted a holistic landslide hazard assessment of the disaster area and its surroundings. Detailed geological mapping revealed alternating sandstone and argillite layers, with strata dipping parallel to the slope, facilitating planar sliding. Monitoring systems were installed to track deformations, precipitation, and pore water pressures. Recorded data allowed the establishment of preliminary thresholds for early warning. A 3D numerical FEM model based on field and monitoring data simulated landslide scenarios under varying pore water pressures and seismic impacts. The results identified two primary failure mechanisms, supporting observed field data and refining threshold values for early warning. This comprehensive study provides critical insights into the landslide’s mechanisms and offers guidelines for implementing a robust early warning system to mitigate future risks.
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. habil. Kurosch Thuro, 6. Juni 2024
https://mediatum.ub.tum.de/?id=1721065
Anne Hagemann, Technische Universität Hamburg
On cyclic and dynamic pile-bearing behaviour
Today’s high demand for renewable energy requires effective and accurate design methods for offshore wind parks. On the one hand, the design process demands an accurate prediction of accumulated displacements and, on the other hand, a reliable estimate of foundation stiffness. Therefore, this thesis aims to improve the understanding of the pile response to cyclic and dynamic loading. First, this thesis discusses a series of centrifuge tests that investigate the load-displacement behaviour of piles in sand to axial cyclic loading.
Within the scope of research of the physical model tests is the impact of the cyclic load ratio and the initial relative density on the evolution of pile movement. Strain measurements with optic fibres along the length of the mode pile supplement the recorded axial load-displacement response. Second, this thesis examines the validity of Miner’s rule in high cyclic direct simple shear experiments on sand. The reported data and evaluations highlight the influence of the loading history on the ratcheting response. Third, a p-y model, which combines the analysis of cyclic deformation accumulation and dynamic analysis of laterally loaded offshore monopiles, is derived, providing a promising and efficient approach to assess the cyclic and dynamic pile response.
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe, 25. Juni 2024
https://doi.org/10.15480/882.13265
Pauline Kaminski, Technische Universität Hamburg
Experimental investigations of the mechanics of gassy sands – Testing methodology, shear tests, and imaging
The influence of gas inclusions in marine soils on their mechanical properties is relevant for the systemic understanding of continental slopes and thus for local industrial applications. In order to gain insights into the stress-strain behaviour of gassy soils, an experimental methodology is developed and applied in a micro-to-macro approach in μCT experiments as well as in triaxial shear tests on two model sands. At the micro level, two different gas morphologies can be identified depending on the grain size distribution, which have different effects on the macroscopic soil behaviour.
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe, 14. August 2024
https://doi.org/10.15480/882.13225
Dennis Frick, Leibniz Universität Hannover
On the displacement accumulation of monopiles under lateral cyclic loading
The accumulation of plastic deformations due to cyclic loading in the monopiles most frequently used as foundation structures for offshore wind turbines is not fully understood. In the design of monopiles, permanent deformations are usually roughly estimated on an empirical basis. However, the various empirical approaches are not unambiguous in many respects and sometimes lead to widely differing results. It is
therefore unclear which accumulation parameters should be applied depending on the boundary conditions. In this work, the state of knowledge on the cyclic load-bearing behavior of monopiles is first analyzed in detail. On the basis of an extensive model test program and supplementary numerical investigations, a prediction model for accumulated deformations is developed which realistically takes into account the main influencing parameters. The numerical simulations using the Stiffness Degradation Method (SDM) can also clarify the influence of the load level and the ratio of embedment length to diameter of the monopile. The highest accumulation rates occur with asymmetrical two-way loading. The results of supplementary model tests, in which the soil deformation was recorded using particle image velocimetry (PIV), show that the unloading of the pile in the critical two-way load constellation is just such that minimal loosening zones occur on the load side. With the analytical equations developed in this work, the cyclic deformation accumulation of monopiles in sandy soils can be estimated in an improved manner.
Prof. Dr.-Ing. Martin Achmus, 19. September 2024
https://repo.uni-hannover.de/handle/123456789/18130
Božana Baćić, Technische Universität Dresden
PWP Tester – A simplified cyclic shear test for pore water pressure evolution in granular soils
This thesis presents the PWP Tester, a novel method for systematic assessment of the excess pore water pressure (PWP) accumulation in coarse-grained soils. The method provides rapid and reproducible measurements, with each test lasting approximately 30 minutes. During testing, the excess PWP evolution is measured under undrained conditions during cyclic shearing of a saturated and consolidated cylindrical sand specimen. Results indicate that higher soil density and consolidation pressure, along with lower shear amplitude, reduce excess PWP generation, confirming the method’s reliability. Further validation was achieved by comparing results from the PWP Tester with those from undrained cyclic triaxial tests performed on eight different sands. Specimens were prepared through water sedimentation, resulting in a similar initial soil fabric across different sands, as confirmed by µCT imaging. Despite significant variations in relative density resulting from sand sedimentation under water, the rate of excess PWP
build-up remained similar across different sands. This suggests that soil fabric has an equal or even greater influence on excess PWP accumulation than relative density. The PWP Tester’s straightforward and time-efficient procedure, combined with its reliable results, highlights its potential as an effective index test for assessing the tendency of soils to generate excess PWP.
Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo Herle, 30. September 2024
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14qucosa2-945638
Andreas-Nizar Granitzer, Technische Universität Graz
Embedded Beam Formulierung mit impliziter Interaktionsoberfläche zur räumlichen Untersuchung von Tiefgründungssystemen mittels Finite Elemente Methode
Pfähle stellen eine häufige Gründungsmaßnahme zur Ableitung hoher Bauwerkslasten in den tragfähigen Baugrund dar, welche beispielsweise bei Windkraftanlagen oder Hochhäusern auftreten. Unabhängig vom Verwendungszweck bildet eine realitätsnahe Abbildung der Baugrund-PfahlInteraktion (BPI) eine wesentliche Voraussetzung zur Ableitung zutreffender Prognosen. Zur Untersuchung von Tiefgründungen kommen zunehmend 3D Finite Elemente Berechnungen zum Einsatz. Dabei nimmt die Pfahlmodellierung eine Schlüsselrolle ein, da sie die Berechnungsdauer maßgebend beeinflusst. Um den Untersuchungsaufwand auf ein vertretbares Maß zu begrenzen, kommen zunehmend „embedded finite elements“ zum Einsatz. In diesem Zusammenhang befasst sich diese Arbeit mit der Entwicklung einer generalisierten EBF-Formulierung. Auf Basis einer Benchmarkstudie wird das entwickelte „embedded finite element with implicit interaction surface“ (EB-I) vorgestellt und validiert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Güte der EB-I Simulationen durch eine geeignete Wahl der konstitutiven Parameter zur Beschreibung der BPI signifikant verbessert wird. Diese Beobachtung hat zur Entwicklung eines automatischen Kalibrierungsverfahrens und Implementierung unterschiedlicher „normal stress recovery methods“ geführt, welche eine realitätsnahe Abbildung der BPI erlauben. Die Anwendbarkeit der entwickelten numerischen Instrumente auf praktische Problemstellungen wird abschließend anhand von realen Tiefgründungssystemen demonstriert.
Univ.-Prof. Dr.techn. Franz Tschuchnigg, 30. September 2024 https://doi.org/10.3217/cez3j-eam28
Tamara Breuninger, Technische Universität München
Geological and Geotechnical Evaluation of a Landslide Prone Slope in an Informal Settlement in Medellín, Colombia
As part of the project Inform@Risk, aiming towards a landslide early warning system in the informal settlements of the city of Medellín, Colombia, the thesis covers the geotechnical exploration and the landslide hazard assessment of the study site of the project. During the investigations, consisting of process and geological mappings, drillings, joint recordings, laboratory tests, and ERT measurements, of the study site and its geological unit, the highly weathered and fractured Medellín Dunite, a very heterogenic composition of the subsurface (extreme fracturing, deep weathering) and pseudokarst formation were found. This heterogeneity was visualized in three subsurface profiles and a colluvial thickness map. The resulting hazard map, depicting three different magnitudes of possible events (30 year return period, 100 year return period, residual hazard), was used for the best possible distribution of the sensor system in the study site and to develop evacuation routes and safe areas. Additionally, the development of trust among the community in the project, the scientists and the system itself was vital and a key part of the project in order to increase the response capacity of the population and to decrease the possibility of vandalism on the hard ware of the sensor system.
Prof. Dr. Kurosch Thuro, 24. Oktober 2024 https://mediatum.ub.tum.de/doc/1747099/ document.pdf
Hong Ha Tran, TU Bergakademie Freiberg
Land subsidence analysis using InSAR, hydro-mechanical coupled modeling, and machine learning: A case study in Hanoi, Vietnam
Land subsidence has been a long-standing issue in Hanoi, causing significant infrastructural damage in urban areas. This study uses PSInSAR and decomposition analysis on Sentinel-1 SAR data to analyze vertical and horizontal ground movements in the study area of Hanoi. A hydro-mechanical (HM) model utilizing Richards’ mechanics was developed to assess the relation between groundwater drawdown, aquifer recharge, and settlement at selected sites of the study area. InSAR and HM model data revealed significant subsidence in southern Hanoi with rates over –20 mm/yr, while the
northern region remained stable. Vertical displacement was primary, with negligible horizontal movement. The HM model indicated that in the stable northern regions, groundwater withdrawal could be compensated by surface water infiltration and lateral inflow. A sensitivity analysis using machine learning (CatBoost model optimized with the GWO-WOA method) identified groundwater recharge and aquifer permeability as key factors in land subsidence.
Prof. Dr. Christoph Butscher, 29. Oktober 2024
Martin Hayden, Technische Universität Graz
Pile HAY-Proof-System – Neuartiges System für statische Pfahl-Probebelastungen
Beim Pile HAY-Proof-System handelt es sich um ein statisches Pfahlprüfsystem, welches die getrennte Erfassung der Pfahlwiderstände aus Spitzendruck und Mantelreibung und die daraus abgeleitete Gesamttragfähigkeit ermöglicht. Im Laufe der nunmehr 16-jährigen Entwicklung und Anwendung wurde das Prüfsystem an mehr als 200 Probepfählen unterschiedlichen Typs erfolgreich angewendet. Hauptsächlich wurde damit die Tragfähigkeit von mantelverpressten Duktilpfählen, darüber hinaus aber auch die Widerstandsanteile des Spitzendrucks und der Mantelreibung an Großbohrpfählen, Mikropfählen (GEWI-Pfählen), unvermörtelten Stahlpfählen, und Zeissl-Pfählen gemessen. Das gegenständliche Prüfsystem lieferte somit einen wesentlichen Beitrag für die Zusammenstellung der Erfahrungswerte der Pfahltragfähigkeiten mantelverpresster Duktilrammpfähle, welche mit dem Jahresbericht 2022 des Arbeitskreises „Pfähle“ der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) erstmalig publiziert wurden. Da es bis dato noch keine einheitlichen Qualitätsstandards für die Herstellung von Duktilrammpfählen gibt, wurde auch diesem Aspekt in der Dissertationsschrift, besondere Beachtung geschenkt. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass das Pile HAY-Proof-System, mit herkömmlichen Prüfanordnungen gleichzusetzen ist, jedoch den Vorteil der getrennten Erfassung von Spitzendruck und Mantelreibung liefert. Neben dem vertieften Verständnis der Lastabtragung von Gründungspfählen trägt es zur Optimierung von Gründungen, der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit eines Projektes, aber durch einen optimierten Ressourceneinsatz auch zur Reduktion von CO2 Emissionen bei.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Roman Marte
29. November 2024
Hauke Jürgens, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg Untersuchungen zur Tragfähigkeit von Baugruben mit der Finite-ElementeMethode
Die Dissertation behandelt Untersuchungen zur Tragfähigkeit von Baugruben unter Verwendung der Finite-Elemente-Methode (FEM). Die Verwendung der FEM ermöglicht eine realitätsnahe Analyse des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens im Gesamtsystem unter Berücksichtigung des nichtlinearen Materialverhaltens des Bodens sowie der Boden-Bauwerk-Interaktion. Im Rahmen der Arbeit wird die Anwendbarkeit von Optimierungsverfahren zur Dimensionierung von Baugruben mit der FEM untersucht. Daraufhin erfolgt die Untersuchung der globalen Standsicherheit unter Verwendung einer auf skriptbasierten Verfahren basierender Festigkeitsreduktionsmethode. Die geotechnische Bemessung erfolgt nach den mit der Novellierung des Eurocode 7 erstmals normativ geregelten numerischen Bemessungsverfahren: Input Factoring Approach (IFA) und Output Factoring Approach (OFA). In diesem Kontext erfolgt eine Variationsstudie an verschiedenen Baugrubenkonstruktionen zur Sensitivität des ermittelten Biegemomentenverlaufs gegenüber Änderungen in den Baugrund- und Bauteilparametern. Anhand der Ergebnisse werden kritische Einflussfaktoren identifiziert und ein Steifigkeitsparameter K für die Bemessung entwickelt. Darüber hinaus besteht eine Diskrepanz zwischen den Verfahren IFA und OFA hinsichtlich der Sicherheit auf den Wasserdruck. Daher wird ein geometrischer Versatz ∆h beim anzusetzenden Wasserdruck im Nachweisverfahren IFA zur Berücksichtigung der fehlenden Sicherheit vorgeschlagen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf reale Baugruben mit unterschiedlichen Randbedingungen übertragen und zeigen die Relevanz eines ganzheitlichen Ansatzes mit der FEM.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Sascha Henke, 18. Dezember 2024
https://openhsu.ub.hsu-hh.de/server/api/ core/bitstreams/37e95879-f1d5-44ae-8e5da5c894810aa3/content
14. RuhrGeo-Tag
Essen
27. März 2025
Thema
–Digitalisierung in der Geotechnik –wohin geht die Reise?
www.uni-due.de/geotechnik
39. Christian Veder Kolloquium
Graz, Österreich
24. und 25. April 2025
Thema
–Wasser in der Geotechnik: Herausforderungen und Lösungen
www.cvk.tugraz.at
Münsteraner Tunnelbau-Kolloquium
Münster 7. Mai 2025
Themen
–Herausforderungen und Vorgehensweisen beim Tunnel Holstein (A 44)
–Tunnelerneuerung durch maschinelle Verfahren
–Einfluss von Trennflächen auf die Beanspruchung von Tunnelauskleidungen
–Neubau des Rudersdorfer Tunnels
–Neuentwicklungen in Tunnelbaulogistik und Ausführung
–Geodätische Gesichtspunkte bei der Positionierung von Schalwägen
–Der Tunnel „Ahrdorfer Wald“ im Zuge des A1 Lückenschluss
–Verwertung von Tunnelausbruch unter Berücksichtigung der Ersatzbaustoffverordnung
–Blockhinterlegungs- und Injektionsmaßnahmen
–Entwicklung von Tübbingdichtungen
–Prozesssimulation trifft Tunnelbau
https://fh.ms/tunnel
World Tunnel Congress 2025 Stockholm, Sweden 9. to 15. May 2025
Topics
–Innovative tunnelling
–Safety underground
–Use of underground space
–Investigations and ground characterization
–Planning and design of underground space
–Conventional tunnelling
–Mechanised tunnelling
–Complex geometries including shafts and ramps
–Grouting and groundwater control
–Instrumentation and monitoring
–Operation, inspection, and maintenance
–Contractual aspects, financing, and risk management
–Impact from climate change
www.wtc2025.se
10. Felsmechanik und Tunnelbautag
Weinheim 22. Mai 2025
Themen
– Felsmechanik, Tunnel- und Untertagebau
–Nachhaltigkeit
–Projekte
www.felsmechanik.eu
19. Tiroler Geotechniktag
Naturgefahren
Innsbruck, Österreich 4. Juni 2025
Themen
–Extrem- und Überlastfälle
–Überprüfung von Schutzbauwerken und Bewertung
–Monitoring von Schutzbauwerken
–Fernerkundung – Überwachung
https://www.uibk.ac.at/geotechnik/veranst/ tirolergeotechniktag.html
8th International Symposium for the 70th Anniversary of the Pressuremeter (ISP8)
Esch-sur-Alzette, Luxemburg
2. to 5. September 2025
Topics
–Pressuremeter testing techniques
–Soil and rock mechanics
–Site investigation and characterization
–Data interpretation and analysis
–Applications of pressuremeter testing and other field characterization methods in foundation engineering
–Case studies and field applications
–Comparative studies
–Standards and guidelines for pressuremeter testing
–Technological innovations in field measurement techniques
https://isp8-pressio2025.com/
16th International Workshop on Micropiles
Valencia, Spanien
24. bis 26. September 2025
Thema
–The Art and Science of Micropiles
www.ismicropiles.org
5. Fachsektionstage Geotechnik –Interdisziplinäres Forum
Würzburg
7. und 8. Oktober 2025
Themen
–24. Tagung für Ingenieurgeologie
–26. Symposium Felsmechanik und Tunnelbau
–5. Bodenmechanik-Tagung
–19. Informations- und Vortragstagung über Kunststoffe in der Geotechnik
–11. Symposium Umweltgeotechnik www.fachsektionstage-geotechnik.com
HTG Kongress 2025
Münster
5. bis 7. November 2025
Thema
–Navigieren im Wandel – Wasserstraßen, Häfen und Küsten der Zukunft www.htg-online.de
STUVA-Tagung 2025
Hamburg
25. bis 27. November 2025 www.stuva-conference.com
21. International Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering
Wien, Österreich
14. bis 19. Juni 2026
Thema
–Geotechnical challenges in a changing environment www.icsmge2026.org
39. Baugrundtagung
Leipzig
23. bis 26. September 2026 www.baugrundtagung.com
Editor-in-Chief: Prof. Dr. Matthias Flora
Editorial Board: Prof. Dr. Oliver Fischer, Prof. Dr. Thomas Marcher, Prof. Dr. Panos Spyridis, Prof. Onur Behzat Tokdemir, Prof. Xiangyu Wang, Ph.D.