Relegation 3.Liga: Holstein Kiel - KSV Hessen Kassel

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NÄHE

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Vorwort/Inhalt ??????

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EIN HERZLICHES WILLKOMMEN IM HOLSTEIN-STADION!

Holstein aktuell

STÖRCHE GEGEN LÖWEN

Kader Holstein Kiel

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Aufstiegsrennen 1. Akt

Gastvorstellung

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Rund 60.000 Zuschauer verfolgten in der Regionalliga-Saison 2012/13 die Heimspiele der Störche, das ist ein deutliches Indiz dafür, dass unsere KSV Holstein in den Herzen der Kieler fest verankert ist. Unsere Fans haben uns – egal wo – unglaublich unterstützt. Auch heute werden die blau-weiß-roten Anhänger für die Mannschaft von Trainer Thorsten Gutzeit wieder der 12. Mann sein. Der „Nordmeister“ will nach dem Gewinn des Regionalliga-Titels nun das Sahnehäubchen auf eine starke Saison setzen und sich den Aufstieg „krallen“! Nach den tollen Pokalerlebnissen und dem spannenden Endspurt im Titelrennen in der Saison 2011/12 warten heute und am kommenden Sonntag gegen die Löwen aus Kassel erneut zwei große Fußball-Feste auf unsere treuen Fans. Der Holsteinplatz wird beben, wenn heute die beiden Mannschaften aus den Katakomben der historischen Haupttribüne treten werden, um auf dem grünen Rasen den ersten Teil des mit riesiger Spannung und Vorfreude erwarteten Aufstiegsrennens zu bestreiten.

Tabelle/Statistik Kader Portrait-Fotos

Gast Story Störcheclub Holstein-Story Poster

Freuen wir uns heute im Duell zweier Traditionsvereine auf 90 spannende und hochklassige Minuten, die den Namen Aufstiegsrennen zur 3. Liga verdienen. Störche gegen Löwen, der Vorhang hebt sich für den 1. Akt. Drücken wir unserer KSV die Daumen. Nur Holstein Kiel !!! Mit sportlichen Grüßen Ihr Roland Reime (Präsident der KSV Holstein)

Bis zu den C-Junioren stellte Niklas sein Talent beim TSV Kronshagen unter Beweis. Mit guten Leistungen empfahl er sich für den Wechsel zur KSV Holstein, der im Jahr 2000 erfolgte. Seitdem spielt der heute 23jährige „Jockel“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, abgesehen von den beiden Zwischenstationen SC Comet Kiel und VfR Neumünster bei den Kieler Störchen. „Das heutige Spiel gegen Hessen Kassel ist für mich das bislang größte Ereignis meiner jungen Torwartkarriere. Wir alle haben ein großes, gemeinsames Ziel und sind richtig heiß“, freut sich Jakusch auf die kommenden (mindestens) 180 Minuten „Aufstiegskampf“. Die Kieler Fans werden dabei wie eine Wand hinter „Jockel“ stehen. Nur Holstein Kiel!

NIKLAS JAKUSCH IST „HEISS“ Kieler Jung im Tor der Störche

7 9+11

17 18+20 19-23 24+25

Störcheclub

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Die Fans

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Störcheclub + Sieger Rückrunde Impressionen Nachwuchs-Leistungszentrum

28+29 31 32-35

Blau Weiß Rotes

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Blau Weiß Rotes

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Holstein Medizin

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Die Fans

40+41

Holstein Talk

43+45

on Tour Als Präsident der KSV Holstein blicke ich mit Stolz auf die vergangenen drei Jahre, in denen die Störche eine hervorragende Entwicklung genommen haben. Mit positiven Schlagzeilen auf und abseits des grünen Rasens konnten wir viele neue Freunde hinzugewinnen. Der Hunger nach bundesweitem Fußball ist bei uns allen riesengroß – bei Mannschaft, Verantwortlichen und Fans gleichermaßen.

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Impressum Herausgeber: KSV Holstein von 1900 e.V. Steenbeker Weg 150, 24106 Kiel Sekretariat: Anja Fiedler Telefon: 0431-389024-200, Fax: 0431-389024-202 Geschäftsstelle: Sabine Klose Telefon: 0431-389024-100, Fax: 0431-389024-103 E-Mail: info@holstein-kiel.de Internet: www.holstein-kiel.de Redaktion: Patrick Nawe (Medien-Koordinator), Olaf Ernst, Anke Struckmeyer Fotos: Patrick Nawe, Olaf Ernst, Matthias Hermann, Swantje Stieh Satz + Gestaltung: L&S DIGITAL GmbH & Co. KG Köpenicker Straße 51 · 24111 Kiel Telefon 04 31/6 96 44-0 · Fax 6 96 44-44 ISDN 04 31/6 96 98-50 · eMail: info@ls-kiel.de Konzept, Gestaltung und Betreuung: Wolf + Carow · Werbeagentur Feldstraße 96 · 24105 Kiel T 0431 / 169 130 · F 0431 / 169 13 16 info@wolf-carow.de · wolf-carow.de Realisierung: eproducts - database solutions Inh. Thorsten Rahlf Lorentzendamm 16 24103 Kiel Telefon: 0431.66 66 8 69-0 Internet: eproducts.de Druck + Verarbeitung: Evers Druck GmbH Ernst-Günter-Albers-Straße · 25704 Meldorf Postfach 840 · Telefon 0 48 32/608-0 Fax 0 48 32/608-300 · eMail: info@evers-druck.de App-Realisierung: In Zusammenarbeit mit der Vater Solution GmbH, eproducts u. Wolf + Carow Internet: www.vater-gruppe.de Marketing/Vertrieb: Klaus Kuhn Öffnungszeiten der Holstein-Geschäftsstelle: Montag: 14-18 Uhr Freitag: 10-14 Uhr Fanshop Holstein Kiel: Gudrun Zimmermann Westring 501, 24106 Kiel, Telefon: 0431-318400-40, Fax: 0431-318400-42 Öffnungszeiten Fanshop: Donnerstag: 12-18 Uhr An Spieltagen in der Woche: ab 14 Uhr An Spieltagen am Wochenende: ab 10 Uhr Auflage: 3.000

www.holstein-kiel.de


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HEUTE GILT ES! Mit Heimsieg optimale Ausgangslage für das Rückspiel schaffen

Eine ganze Saison lang mussten wir auf den heutigen Abend warten. Holstein Kiel spielt in der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga. Das Ziel dicht vor Augen wollen die Störche heute im ersten Entscheidungsspiel den Grundstein für den Sprung aus der Regionalliga Nord legen. Das Holstein-Stadion soll einmal mehr zur Kieler Festung werden und mit der Unterstützung von uns fantastischen KSV-Fans ein Sieg eingefahren werden. Dafür lohnt es sich zu kämpfen – auf und neben dem Platz! KSV und nochmals KSV – heute muss der obligatorische Wechselgang über die Tribünen des Holstein-Stadions wohl ohne die drei Buchstaben auskommen. Im er-

sten Aufeinandertreffen der Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e. V. und dem Kasseler Sport-Verein Hessen Kassel e. V. werden die Fan-Lager sich schon klar zu trennen wissen, ob doch die Kürzel beider Vereine gleich sind. Heute werden wir Holsteiner Jungs unserer KSV im furiosen Saisonfinale einen Empfang wie zum Pokalmärchen im vergangenen Jahr bereiten. Mobilisieren Sie auch heute noch einmal die letzten Kräfte, um die Störche direkt in Liga drei zu schreien. Es fehlen nur noch zwei erfolgreiche Spiele zum ganz großen Glück … BEACHTLICH, KSV! Auch wenn am Sonntag nur eine Mannschaft jubeln kann, sei darauf hingewiesen, dass beide KSV-Klubs in der abgelaufenen Saison Beachtliches geleistet haben. Die Kieler Störche und die Kasseler Löwen sind Meister ihrer Regionalligen geworden und würden sich im Normalfall zu zwei Duellen im Rahmen der 3. Liga in der kommenden Spielzeit wieder treffen. Nur die nicht nachvollziehbare Entscheidung für eine Relegation nach der Neustrukturierung der Regionalligen im vergangenen Jahr verursacht, dass ein

Erstplatzierter seiner Spielklasse nicht direkt aufsteigt – vermutlich einzigartig in Europa. So wird die Bedeutung einer Meisterschaft ad absurdum gestellt, sollte der Aufstieg letztlich nicht gelingen. STÖRCHE GEHÖREN IN 3. LIGA Freuen wir uns jetzt aber auf 90 Minuten spannungsgeladenen Fußball auf Drittliganiveau. Unsere Störche haben bewiesen, dass sie nicht länger in die Regionalliga gehören. Marcel Schied, Marc Heider & Co. haben die meisten Spiele gewonnen, die meisten Tore geschossen und sich von Verletzungspech oder Punktabzügen nicht beirren lassen. Die Mannschaft, der Verein und die Stadt sind bereit für die 3. Liga! Also, Störche, holt Euch den Lohn für die zurückliegende anstrengende Saison. Macht den Meistertitel der Regionalliga Nord zu dem, was er eigentlich per se sein sollte. Und dann lasst uns ab Sonntag rauschende Festtage feiern. AUF GEHT’S, HOLSTEIN, HEUTE GILT ES!

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Tabellen/Statistiken ??????

NORDMEISTER GEGEN SÜDWEST-MEISTER Relegation erhitzt die Gemüter und hält Fans in Atem

Sechs Mannschaften nehmen heute und am Sonntag an den Aufstiegsspielen teil: die fünf Meister der einzelnen Regionalligen plus der Tabellenzweite der Südwest-Gruppe. Gelost wurden drei Paarungen. Der jeweils zuerst gezogene Verein hat im Hinspiel Heimrecht. Die Sieger der drei Duelle, die heute und am Sonntag in Hin- und Rückspielen ermittelt werden, steigen in die 3. Liga auf. Am 12. Mai gingen die Blicke in Kiel gespannt Richtung Leipzig, wo die Relegationsspiele zur 3. Liga ausgelost wur-

den. Dem Nordmeister wurde der Tabellenersten der Staffel Südwest zugelost. Heute nun, zweieinhalb Wochen später, ist es endlich soweit. Kieler Störche gegen KSV Hessen Kassel heißt das Duell zweier Traditionsvereine, dessen erster Akt heute im rappelvollen Holstein-Stadion steigt.

Topfavorit für den Drittliga-Aufstieg aus Sachsen trifft auf eine Mannschaft, die sich in der von vielen als die stärkste Regionalliga eingeschätzte Liga gegen Teams wie Viktoria Köln, Fortuna Köln, Rot-Weiß Essen und FC Schalke 04 II durchgesetzt hat und die mit zahlreichen Ex-Profis und Routiniers besetzt ist. Südwest-Vize SV Elversberg hat es heute mit dem TSV 1860 München II zu tun. Das Rückspiel wird am Sonntag in der Allianz Arena steigen.

Aber auch die Begegnung RB Leipzig gegen Sportfreunde Lotte, die heute Abend um 17.30 Uhr in der Red Bull Arena angepfiffen wird, dürfte es in sich haben. Der

HOLSTEIN KIEL (MEISTER RL NORD)

KSV HESSEN KASSEL (MEISTER RL SÜDWEST)

TSV 1860 MÜNCHEN II (MEISTER RL BAYERN)

SV ELVERSBERG (VIZEMEISTER RL SW)

RB LEIPZIG (MEISTER RL NORDOST)

SPORTFREUNDE LOTTE (MEISTER RL WEST)

Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation • Relegation •

Abschlusstabelle Regionalliga Nord 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

Holstein Kiel TSV Havelse VfL Wolfsburg II Hannover 96 II Werder Bremen II VfR Neumünster ETSV Weiche Goslarer SC 08 BSV SW Rehden VfB Oldenburg SV Meppen BV Cloppenburg FC St. Pauli II Hamburger SV II Victoria Hamburg SV Wilhelmshaven VfB Lübeck FC Oberneuland

30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 0 0

74:27 61:20 49:20 69:42 65:44 35:52 38:48 52:61 51:57 38:44 41:51 52:64 45:73 36:53 39:75 35:49 0:0 0:0

67 63 56 54 48 38 37 36 35 35 34 34 34 31 30 27 0 0

Abschlusstabelle Regionalliga Süd-West

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Hessen Kassel SV Elversberg FC Kaiserslautern II Sonnenh. Großasp. Eintracht Trier Waldhof Mannheim SC Freiburg II TuS Koblenz 1899 Hoffenheim II SSV Ulm 1846 1. FSV Mainz 05 II Wormatia Worms SC Pfullendorf FC 08 Homburg Eintr. Frankfurt II 1. FC Eschborn (N) FSV Frankfurt II SC Idar-Oberstein Bayern Alzenau

36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36

56:36 59:44 56:38 62:36 50:44 48:38 61:48 46:44 62:45 46:46 55:56 49:51 40:49 51:64 48:54 43:56 38:62 41:57 43:86

70 65 60 58 57 55 52 52 51 51 49 44 43 43 40 40 40 35 28 Fabian Wetter und die Fans.

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Lotterien und Wetten sind Glücksspiele. Lassen Sie das Spielen nicht zur Sucht werden! Hilfe: Landesstelle für Suchtfragen S-H: Tel. 04 31/5 40 33 40 und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Tel. 08 00 /137 27 00. Die Spielteilnahme unter 18 Jahren ist nicht zulässig!


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KSV Holstein Saison 2012/13

Tr

1

3

4 MAnuel HArtmAnn

Thorsten Gutzeit

Morten Jensen

6

7

8

Gerrit Pressel

ChristiAn .. Ju rgensen

11

12

13

RAfAel KAzior

Daniel .. Strahle

MArlon KrAuse

20

David UrbAN

10 Casper Johansen

Hamza Kizil

16

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Amando Aust

FAbiAn Wetter

PAtrick HerrmAnn

9 ANDY HEBLER

MArc Heider


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21 Tim SiedschlAg

25 NiklAs JAkusch

30 MARCEL SCHIED

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22 Fiete SykorA

27

24

.. Steve Muller

JAroslAw Lindner

28

29

MARCEL GEBERS

.. DErAn Toksoz

CHISTOPHER KRAMER

CO

TT

FT

CArsten WehlmAnn

.. Timm Sorensen

PT

PT

JAn SAndmAn

dr

dr

Dr. MArtin MrugAllA

Dr. EckhArdt Klostermeier

bT OlAf Lohse

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STOLLE HOLSTEIN

.. Tim Hoper

.. SebAstiAn Suss


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Kader Holstein Kiel

HOLSTEIN KIEL

Saison 2012/13

Tor 1 12 25

Morten Jensen Daniel Strähle Niklas Jakusch

Abwehr 3 Hamza Kizil 6 David Urban 7 Gerrit Pressel 8 Christian Jürgensen 13 Marlon Krause 16 Amando Aust 19 Patrick Herrmann 27 Marcel Gebers

Fiete Sykora · 22

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Mittelfeld 4 Manuel Hartmann 11 Rafael Kazior 17 Fabian Wetter 21 Tim Siedschlag 23 Steve Müller 28 Deran Toksöz Angriff 9 Andy Hebler 10 Casper Johansen 20 Marc Heider 22 Fiete Sykora 24 Jaroslaw Lindner 29 Christopher Kramer 30 Marcel Schied

Trainer: Thorsten Gutzeit Trainer-Assistent: Jan Sandmann Torwarttrainer: Carsten Wehlmann Fitnesstrainer: Timm Sörensen

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Echt sauber! … damit der Himmel Trikotfarbe behält.

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Gastvorstellung

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LÖWEN MIT WOLF AM SPIELFELDRAND

Es dauerte bis zum letzten Spieltag der Regionalliga-Saison 2012/13, bis der Gegner von Holstein Kiel für die beiden Aufstiegsspiele feststand. Erst am vergangenen Samstag machte der KSV Hessen Kassel die Meisterschaft in der RL Südwest perfekt. Die Löwen sind ein defensivstarkes Team, das mit zahlreichen Ex-Profis jede Menge Erfahrung in die Waagschale werfen kann. Das passte KSV-Trainer Uwe Wolf dann doch so gar nicht in den Kram. Auf dem Weg in Richtung Aufstiegsspiel gegen Holstein Kiel lief alles nach Plan. In der Tabelle der Regionalliga Südwest Spitzenreiter, die sicherste Abwehr der Liga (35 Gegentreffer in 35 Spielen inklusive 15-mal ohne Gegentor) und seit zehn Partien unbesiegt. Da stand das Halbfinale um den hessischen Landespokal an, Gegner war der Drittligist SV WehenWiesbaden. Und die Löwen versteckten sich nicht. Wenn es eine Mannschaft gab, die nach vorn Akzente setzte, dann war es der eine Klasse tiefer angesiedelte KSV, der mitunter auch ordentlich kombinierte – nur das Tor fehlte. Es folgten ein Gewitter, eine zehnminütige Unterbrechung und die Antwort auf die Frage, wem die ungeplante Pause eher genutzt hat: Drei Minuten nach Wiederanpfiff traf Wiesbadens Maciej Zieba zum 1:0-Siegtreffer (61.). Der Traum der Nordhessen vom DFB-Pokal war ausgeträumt. „Wiesbaden hat das Tor gemacht, das war der einzige Unterschied, den ich gesehen habe. Jetzt ist es wichtig, dass wir den Kopf frei bekommen und die letzten Spiele gewinnen“, sagte ein angefressener Uwe Wolf nach dem Spiel.

SPIELER MIT VIEL ERFAHRUNG

ABWEHR

25.07.1975 23.05.1993 13.10.1970 17.09.1982 24.01.1993 17.05.1990 09.11.1988 16.03.1988 10.06.1991 30.04.1986 31.01.1982 01.02.1989 05.09.1990 29.01.1993 14.05.1995 10.10.1991 06.02.1989 13.05.1989 27.07.1994 12.01.1989 19.01.1987 15.12.1980 13.03.1990 30.10.1983 28.01.1988

MITTELFELD

Uwe Wolf – Trainer des KSV Hessen Kassel.

Die Aufgabe in Idar-Oberstein erledigte der KSV dann wiederum standesgemäß wie die meisten Spiele in der Saison 2012/13. Nur sechsmal verlor die WolfElf, ist die Beste der Rückrunde und erklomm vom 3. Tabellenplatz zur Winterpause noch die Spitzenreiterposition, wo die Nordhessen seit Ende April thronen. Das Ass im Ärmel der Kasselaner ist die Defensive. Gerade einmal 36 Treffer gelangen den KSV-Gegnern in 36 Spielen. Das spricht für eine gute Defensivarbeit der gesamten Mannschaft, vor allem aber auch für die Stärke der beiden Innenverteidiger Stefan Müller und Matthias Rahn sowie die des Torhüters Carsten Nulle. Dafür könnte es in der Offensive besser laufen. Mit 56 Treffern gehört Hessen Kassel eher ins Mittelmaß. Die Top-Torjäger der Regionalliga-Südwest stellen andere Vereine. Der Goalgetter der Liga Jerome Assauer (TuS Koblenz) trafen 20-mal. Kassels Bester Ricky Pinheiro lediglich 9-mal. Ein zusätzlicher Trumpf im Aufstiegsrennen sollen die eigenen Fans sein. 3576 Besucher sahen im Schnitt die Begegnungen der Löwen – Ligarekord. Im Relegationsrückspiel erwartet die beiden KSVs aber eine ganz andere Kulisse. Das Auestadion ist nahezu ausverkauft. Das würde 18000 Zuschauer bedeuten.

1 Carsten Nulle 12 Tobias Schlöffel 23 Sven Hoffmeister 2 Sebastian Gundelach 3 Steffen Dieck 4 Matthias Rahn 5 Stefan Müller 17 Nico Hammann 28 Sacir Hot 6 Tobias Becker 8 Enrico Gaede 13 Ricky Pinheiro 14 David Senghore 15 Jannik Weingarten 16 Benjamin Trümner 19 Gianluca Maresca 20 Gabriel Gallus 21 Jonas Marz 25 Marco Dawid 27 Viktor Riske 7 Sebastian Schmeer 9 Andreas Mayer 11 Ingmar Merle 22 Tobias Damm 26 Christian Henel Trainer: Uwe Wolf

ANGRIFF

DEFENSIV STARK, OFFENSIV VERBESSERUNGSWÜRDIG

TOR

Der Meister der Regionalliga Südwest: KSV Hessen Kassel

in der RL Nord mit Fortuna Düsseldorf. Der 31-jährige Enrico Gaede ist das Herz der Löwen und machte 35 Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach. Der 32-jährige Andreas Mayer kurbelte das Offensivspiel des VfR Aalen in der 3. Liga an. Der 27-jährige Tobias Becker ist den holstein-Fans noch aus Duellen in der RL Nord mit dem 1. FC Magdeburg oder Chemnitzer FC bekannt. Und der 29Jähige Mittelstürmer Tobias Damm traf für den FSV Mainz schon in der Bundesliga. Hessen Kassel hat Holstein Kiel einiges entgegen zu setzen. Es ist also alles angerichtet für ein spannendes Duell zwischen KSV und KSV!

Ein weiteres Plus des KSV ist die Erfahrung. In den Reihen der Nordhessen stehen jede Menge Ex-Profis, die im Fußballzirkus Höhen und Tiefen erlebten. Da wäre der 37jährige Torwart-Routinier Carsten Nulle, der schon mit Waldhof Mannheim, dem SC Freiburg und dem SC Paderborn 2. Bundesliga spielte, aber auch schon im Holstein-Stadion Das Team von KSV Hessen Kassel 2012/13. auflief – 2004



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Gast Story

DIE LÖWEN KOMMEN Persönliche Erinnerungen an den KSV Hessen Kassel

im Fiasko. Noch nie zuvor hatte es das in der 2. Liga gegeben, dass der Tabellenführer am letzten Spieltag auf Rang 4 abrutschte und komplett mit leeren Händen dastand. Meine Ohren klebten am kleinen Radio, das im Kinderzimmer stets wie ein Heiligtum angesehen wurde, an diesem 9. Juni 1985 ganz besonders. Ich konnte mir vorstellen, was mein Bruder und mein Cousin zeitgleich im NiedersachsenTorhüter Hans Wulf war im Tor der Löwen von 1980-1986 eine Institution. stadion erlebten. Die Stimmung für die nächsten WoDen Nachmittag des 9. Juni 1985, zwei Tachen war also gerettet, durchatmen. ge nach meinem Geburtstag, verbrachte ich vor dem Radio – allein, nur mit meiner Von jener 0:2-Pleite und dem verpassten Zweitliga-Stecktabelle aus dem kickerBundesliga-Aufstieg hat sich der KSV HesSonderheft. Denn am letzten Spieltag der sen laut Aussage seiner „Legende“ Holger 2. Bundesliga hatte sich mein Bruder NorBrück (64) nie mehr so richtig erholt. 1990 man – normalerweise verfolgten wir die folgte für die Löwen der Abstieg in die AmaÜbertragungen gemeinsam - mit meinem teuroberliga, Jahre später der Sturz in die Cousin Stefan nach Hannover aufgemacht, Viertklassigkeit, dann sogar fast das komum 96 vor 60.000 Zuschauern gegen Herplette Aus. „Die Löwen wären fast ausratha BSC Berlin in die 1. Bundesliga zu diert worden, finanziell ging es drunter und schreien. Tabellenführer war vor dem letzdrüber, wir mussten in der A Klasse einen ten Spieltag der KSV Hessen Kassel. NaNeuanfang starten. Das war sehr bewemen wie Hans Wulf, Dirk Bakalorz oder gend. Viele alte Recken schnürten noch auch Thomas Freudenstein waren mir daeinmal die Fußballstiefel und zu unseren mals ein Begriff. Und um ehrlich zu sein Spielen in den Niederungen des Fußballs interessierte mich das Saisonfinale in der kamen damals regelmäßig 1000 Fans. Wir 2. Bundesliga deutlich mehr als das Titelhaben uns dann Jahr für Jahr weiter nach rennen eine Spielklasse höher. Vor allem oben gearbeitet“, erinnert sich Brück, der ja auch deshalb, weil das Abschneiden von seine Jugend im Trikot der Löwen verbrachHannover 96 entscheidend auf die Stimte und den Zweitliga-Abstieg 1990 genauso mung im gemeinsamen Kinderzimmer wirals Spieler erlebte wie die „Wiederaufersteken würde. So saß ich also vor dem Radio, hung“ nach dem Fast-Konkurs. Schon 1964 gespannt, in Vorfreude, irgendwie auch euphorisiert. Hessen Kassel hatte vier Spieltage vor dem Saisonende 84/85 die Spitze übernommen und musste am letzten Spieltag zum Tabellenzweiten 1. FC Nürnberg. Eine harte Nuss. Und tatsächlich kassierten die Löwen durch zwei späte Tore von Dieter Eckstein und Thomas Brunner vor 56.000 Zuschauern im Frankenstadion eine 0:2-Niederlage. Platz 1 war pfutsch. Reichte es noch für den ebenfalls zum Direktaufstieg berechtigenden 2. Rang oder wenigstens für Platz 3, der Relegationsspiele bedeuten würde. Die niederschmetternden Nachrichten kamen aus Sicht der Hessen dann aus Hannover (2:0 gegen Hertha) und Saarbrücken (2:1 gegen Wattenscheid 09). Die Träume vom erstmaligen Aufstieg in die 1. Bundesliga endeten an jenem 9. Juni für den KSV Hessen Kassel

stand Brück am Spielfeldrand, als Kassel in der Regionalliga den Süd-Titel vor dem FC Bayern gewinnen konnte und in der Aufstiegsrunde nur knapp den Einzug in die neue Bundesliga verpasste. Und auch im vergangenen Jahr war sein Platz direkt am grünen Rasen. Für drei Monate übernahm Brück interimsweise das Traineramt bei den Löwen, nachdem Chefcoach Christian Hock gehen musste. Auf die Duelle mit den Kieler Störchen schaut Holger Brück optimistisch. „In zwei Partien ist immer alles möglich. Ich traue uns bei Holstein ein 1:1-Unentscheiden zu. Und daheim machen wir dann mit 3:2 den Sack zu“, glaubt Brück. Zwar wird das Löwen-Urgestein nicht live dabei sein, aber spätestens zur Kieler Woche kommt er wieder an die Förde: „Mit unserer Traditionsmannschaft kicken wir einmal im Jahr in Heikendorf. Wir haben zwei Handballer in unserem Team und da entstand vor Jahren ein Kontakt zu „Pumpe“ Krieter. So hat sich das mit Kiel ergeben“, berichtet Brück. Auf die Frage, ob es in naher Zukunft ein Duell zwischen den beiden Traditions-Teams von Holstein und Hessen Kassel geben wird, antwortete Brück schmunzelnd: „Es könnte sein, dass es nach den beiden Relegationsspielen hier und da zwischen Störchen und Löwen etwas knistert!“ Unabhängig davon wie die beiden „Endspiele“ verlaufen werden. Eines ist ganz sicher. Wenn heute Abend der Anstoß ertönen wird, dann gehen meine Gedanken ganz sicher für einen Moment auch weit in die Vergangenheit zurück. Zu jenem 9. Juni 1985. Denn die Löwen kommen… (pn)

Löwen-„Legende“ Holger Brück in den 70er Jahren im Trikot des KSV Hessen Kassel.

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27.05.2013

14:37 Uhr

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STÖRCHECLUB

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27.05.2013

14:53 Uhr

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Holstein Story

DIE SECHS MEISTERFAKTOREN DER KSV HOLSTEIN Darum holten die Störche den Titel

rungen. Die folgenden sechs Faktoren machten Holstein Kiel zum Meister.

dem Platz und sicherten sich nach einer alles andere als leichten Saison den Meistertitel.

RUHE

Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit.

Holstein Kiel ist Meister der Regionalliga Nord. Stünden im Normalfall Jubelarien und Meisterfeier an, macht die neue Relegationsregelung die beste Platzierung zum „Papiertiger“, so Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit. Statt direkt in die 3. Liga, muss die Extraschleife Relegation gedreht werden. Dabei liegt die viel größere Leistung im Belegen des 1. Platzes nach einer Regionalligasaison mit vielen Irrungen und Wir-

Mannschaft und Trainerteam konnten die gesamte Saison über in Ruhe und mit voller Konzentration arbeiten. Dabei gab es durchaus das ein oder andere Störfeuerchen von Außen. Sei es das von einer Zeitung gestreute Rauswurf-Gerücht über Thorsten Gutzeit im Falle einer Holstein-Niederlage beim VfR Neumünster. Oder im Umfeld aufkommende Unruhe nach einer Niederlage oder zwei Unentschieden. Oder auch der Abzug von schlussendlich insgesamt neun Punkten durch die Insolvenzen von Oberneuland und Lübeck. In vorderster Front nahmen sich Geschäftsführer Wolfgang Schwenke und Sportlicher Leiter Andreas Bornemann drohenden Irritationen von Außen an und sicherten so die Ruhe im sportlichen Bereich. Das kam der Mannschaft zugute. Die Störche hatten keine Talsohle zu durchschreiten, gaben immer das Ziel im Blick die passende Antwort auf

Das Team

GESCHLOSSENHEIT Motivation im Mannschaftskreis inklusive der Reservespieler vor dem Anpfiff, ein gemeinsamer Abschluss samt Trainerfazit im Mannschaftskreis nach dem Die Kieler Urban, Jakusch und Schied mit der Meisterschale.

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Holstein Story

Die treuen Holstein Fans stä̈ rkten ihrem Team trotz der sportlichen Wellentä̈ ler stets den Rü̈ cken.

Abpfiff. Die Geschlossenheit, die das gesamte Team von Holstein Kiel rund um die 90 Minuten zeigt, herrscht rund um die Uhr. Die Störche gewannen zusammen, verloren zusammen und hatten dabei immer den Glauben an das Ziel Meisterschaft. Im Training wird ein gesunder Konkurrenzkampf an den Tag gelegt. Und auch außerhalb des Platzes kommen Sykora, Heider, Toksöz & Co. gut miteinander aus, obwohl immer klar ist, dass der eine Mannschaftskollege am Wochenende für den anderen auflaufen könnte. Dem Trainerteam gelang es, jedem Spieler von Nummer 1 bis zu 30 dessen Wichtigkeit aufzuzeigen. Denn je dichter das Leistungsgefüge im Training, desto höher die Qualität auf dem Platz. Und jeder Storch kam zu seinen Einsätzen – nicht zuletzt wegen des unglaublichen Verletzungspechs der Kieler.

sierte Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit in einigen Partien und rotierte Stammspieler von ihren Positionen wie Marlon Krause aus dem defensiven Mittelfeld auf die rechte Außenverteidigerposition oder Casper Johansen aus dem Zentrum auf den offensiven Flügel. Das GutzeitTeam belegte große Qualität, kompensierte die Verletzungen stark und bewältigte auch den Kraftakt der englischen Wochen in April und Mai gut.

QUALITÄT Morten Jensen, David Urban, Marcel Gebers, Steve Müller, Christian Jürgensen, Andy Hebler, Tim Siedschlag, Jaroslaw Lindner, Fiete Sykora, Gerrit Pressel. Das ist nicht etwa das Holstein-Dream-Team der abgelaufenen Saison. Das sind diejenigen Störche, die über weite Strecken der Saison verletzt ausfielen. Erwischte es in der Hinserie die Innenverteidigung, steckten sich in der Rückrunde die Offensivspieler an. Da machte sich der in der Spitze und Breite gut besetzte Kader der KSV Holstein bezahlt. Und vor allem, dass nahezu alle Kieler Profis auf mehreren Position einsetzbar sind. So improvi-

Prä̈ zision: Rafael Kazior, Marc Heider und Marcel Schied.

PRÄZISION Wohl jeder Trainer der Regionalliga und wohl auch so mancher Trainer aus der 3. Liga hätte das Offensivpotenzial der Kieler Störche. Mit Marcel Schied, Fiete Sykora, Marc Heider und Casper Johansen besitzt Holstein gleich vier Spieler, die zehn oder mehr Tore erzielten. Obendrein fiel mit Jaroslaw Lindner ein weiterer Torjäger lange verletzt aus. Der flinke

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Holstein Story

Mit ihrer Anzahl, Begeisterung und Kreativität haben unsere Anhänger uns sicherlich auch ein paar Punkte gewonnen.“ GIER

Qualität: Fiete Sykora beim Fallrückzieher.

Flügelspieler hatte vor seinem Muskelbündelriss im Oberschenkel in neun Spielen bereits fünfmal getroffen, wäre somit ebenfalls ein Kandidat für eine zweistellige Trefferbilanz gewesen. Aber auch hinter der ersten Sturmreihe, sind die Störche treffsicher aufgestellt. Die insgesamt 74 Saisontore verteilen sich auf 16 Schultern und so steuerten auch die Verteidiger Amando Aust, Steve Müller, Patrick Herrmann, Fabian Wetter und Marcel Gebers neun Treffer bei. Regionalliga-übergreifend war übrigens kein Team so präzise vor dem gegnerischen Gehäuse wie Holstein Kiel.

Gier: Marcel Gebers im Freudentaumel.

BEGEISTERUNG

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Störche eine Hand am Meistertitel der Regionalliga Nord. Dies hätte gleichzeitig den direkten Aufstieg in die 3. Liga bedeutet. Am letzten Spieltag im entscheidenden Finale beim VfL Wolfsburg II versagten die Störche allerdings. Vor 1300 mitgereisten KSV-Anhängern im Gästeblock des VfL-Stadions am Elsterweg ging das Spiel um die 3. Liga mit 1:4 verloren. Nach diesem Rückschlag rappelten sich Sykora, Kazior & Co. wieder auf und waren in der neuen Spielzeit angetrieben von der Gier, dieses folgenschwere Versäumnis wettzumachen. Die Störche entwickelten Hunger auf die Meisterschaft, Entschlossenheit jedes Spiel zu gewinnen und einen Fokus auf das Ziel Meistertitel. Mit dieser Moral wurden 20 der 30 Spiele gewonnen und Partien gedreht, in denen die Störche zunächst zurücklagen wie zum Beispiel beim Auswärtsspiel am Millerntor, als

Holstein Kiel kann sich auf eine wachsende Zahl an treuen Anhängern verlassen, die ihren Störchen – egal wo – begeisternd Heimspielatmosphäre schafft. Beim Meisterstück gegen den TSV Havelse wurde mit 6400 Zuschauern ein neuer Saisonrekord aufgestellt. Rund 60000 Fußball-Fans passierten in der Spielzeit 2012/13 die Tore des Holstein-Stadions. Im Schnitt kamen somit 3600 Zuschauer zu den Heimpartien der Störche. Und während sich viele Fangruppierungen auf die Besuche von Heimspielen beschränken, belegen über 10000 mitgereiste Kieler die Treue zur und den Glauben an die KSV in der laufenden Saison. Hol- Unterstützung: Die Fans der KSV Holstein. steins Sportlicher Leiter Andreas Bornemann, der Holstein zweimal gegen den FC St. Pauli in Freiburg als Spieler und Manager jede II zurücklag. In der Wirtschaft hört man Menge Profierfahrung sammeln konnte, das Wort Gier nicht mehr gerne, im Sport weiß um die Wichtigkeit des Kieler Anund für Holstein Kiel ist Gier richtig und hangs „Unsere Fans besitzen ein sehr gesund. gutes Gespür für Situationen, in denen es bei uns auch mal nicht so läuft, und stehen massiv hinter der Mannschaft.

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HOLSTEIN KIEL – MEISTER RE


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Die Fans

DER 12. MANN Die Fans der KSV Holstein

3600 Besuchern im Schnitt ist die KSV im Norden absoluter Ligakrösus. Im Viertliga-Bundesvergleich toppen nur ähnlich namhafte Vereine wie Rot Weiß Essen (8061), RB Leipzig (7557), 1. FC Magdeburg (5268) und Lok Leipzig (4298) die Bilanz der Kieler. Hessen Kassel durfte sich über 35000 Fans im Schnitt freuen. Und während sich viele Fangruppierungen auf die Besuche von Heimspielen beschränken, belegen über 10000 mitgereiste Kieler die Treue zur und den Glauben an die KSV in der laufenden Saison.

Kieler Fans in Norderstedt.

Die Reform der Regionalligen war auch für die Fans alles andere als einen Zugewinn an sportlicher Attraktivität. Statt RB Leipzig oder 1. FC Magdeburg hießen die Gegner in der abgelaufenen Saison FC Oberneuland oder BSV Rehden, deren Fanpotential ähnlich wie das eines Kreisligisten ist. Doch die Fans der KSV Holstein machten aus der Not eine Tugend, fokussierten voll auf den Erfolg der Mannschaft, das große sportliche Ziel und eine ausgeprägt angenehme und stimmungsvolle Atmosphäre im Holstein-Stadion und auf den Plätzen der Gegner. 3620 Holstein-Fans verfolgten im Schnitt die Heimspiele der Störche, bereits im vorletzten Heimspiel gegen den TSV Havelse wurde die 50.000er Marke geknackt und wer weiß, wo die Störche ohne die sagenhafte Unterstützung ihres Anhangs stünden. „Es ist einfach großartig, dass sich so viele für Holstein Kiel begeistern“, meint Geschäftsführer Wolfgang Schwenke, der seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren stets offen das Gespräch mit den unterschiedlichen Fangruppierungen gesucht hat und die Entwicklung für bemerkenswert hält. „Wir erleben ein tolles Zusammenspiel von Verein und Fans.“ Der Erstliga-Erfahrene Goalgetter Schied erklärt begeistert: „Die Unterstützung ist manchmal einfach irre!“ Und Ex-Zweitligaprofi Hartmann, einst Profi in der 2.

Bundesliga, meint: „So etwas habe ich mit Ingolstadt in der Zweiten Liga nie erlebt.“ Zum Auswärtsspiel bei Victoria Hamburg reisten 900 Kieler Fans an, vor einem Monat in Norderstedt gegen den HSV II waren es sogar über 1000. Bei den lautstarken Holstein-Wechselgesängen blieb Dänen-Import Johansen nur noch der Vergleich mit zwei Erstligisten aus dem hohen Norden: „Solch eine Unterstützung bei Auswärtsspielen gibt es in meiner Heimat nur bei Brøndby IF und dem FC Kopenhagen.“

Auch hinter den Kulissen gibt es neue Entwicklungen. Ab sofort steht mit Malte Reddel (geb. 1. November 1965 in Kiel) ein neuer Fanbeauftragter zur Verfügung, der die Aufgaben im Mai von Frauke Hermann übernommen hat. Reddel geht seit 1978 zum Holsteinplatz und kennt die Fanszene in und auswendig. „Mein Draht zu Fans, Fangruppierungen, Ordnungsdiensten, Sicherheitsbeauftragten und zur Polizei ist ausgezeichnet“, meint Reddel, der schon in der Vergangenheit so etwas wie ein Sprachrohr der Fans war. Beruflich ist Malte Reddel in Hamburg bei Airbus auf Montage und freut sich auf sein neues, sportliches Aufgabengebiet: „Am liebsten würde ich natürlich mit den Holstein-Fans in der 3. Liga unterwegs sein. Dafür drücke ich heute die Daumen und hoffe auf eine gute Ausgangsbasis für uns, lassen wir uns überraschen.“

In der Tat dürfen sich die Kieler Störche glücklich schätzen, dass die Holstein-Fans ihnen trotz des verpassten Drittliga-Aufstiegs 2012/13 in der neu strukturierten Regionalliga bedingungslos die Treue halten. Im Sommer war die Enttäuschung noch riesig gewesen, als 1400 mitgereiste KSV-Anhänger im Gästeblock des VfL-StaWolfgang Schwenke begrü̈ ßt dions am Elsterweg in Malte Reddel. Wolfsburg miterleben mussten, wie alle Aufstiegsträume platzten. Doch wie die Mannschaft rappelten sich auch die Holstein-Fans wieder auf und nahmen die neue Herausforderung Regionalliga Nord an – sowohl zuhause Holsteins neuer Fanbeauftragter Malte Reddel. als auch auswärts. Mit

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Impressionen

GENERALPROBE GEMEISTERT Rückblick: Holstein Kiel – Victoria Hamburg 3:0

Holstein-Stadion den Torschrei auf den Lippen. Das Leder zischte aber um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff parierte Grubba noch einen Johansen-Schuss aus kurzer Distanz. Dann ging es in die Kabinen.

Marcel Schieds Freude über seinen Führungstreffer.

Holstein Kiel gewinnt die Generalprobe für die beiden Drittliga-Aufstiegsspiele gegen Hessen Kassel klar mit 3:0. Vor 4.111 Zuschauern ließen die Störche Victoria Hamburg am Sonnabend keine Chance. Marcel Schied brachte die Kieler vor der Pause mit seinem 19. Saisontreffer in Führung (28). Nach dem Seitenwechsel sorgte vor allem der eingewechselte Jaroslaw Lindner für frischen Schwung. Erst legte er das 2:0 durch Marc Heider auf (57.), um selbst den 3:0-Endstand zu erzielen (75.). Das Spiel erinnerte an einen Rutsch- und Wasserspaß, denn durch die flutartigen Regenfälle der letzten Tage glich der Rasen einer riesigen Pfütze. Bei jedem Ballkontakt spritzte Wasser auf. Ein ehemaliger Kieler hätte für die frühe Gästeführung sorgen können, doch Jakob Sachs scheiterte im Eins-gegen-Eins am aufmerksamen KSV-Schlussmann Niklas Jakusch (7.). Die Partie plätscherte im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin. Holstein bemühte sich um kontrollierte Angriffe, Victoria lauerte auf Kieler Fehler, um dann schnell umzuschalten. Den lichten Moment hatten aber die Störche. Ganz trocken vorgetragener Angriff über den linken Flügel, Marc Heide legte in den Rücken auf den mitgelaufenen Marcel Schied, der aus zwölf Metern das Leder ins freie Tor schob (28.). Im direkten Gegenzug vereitelte Jakusch den Ausgleich, indem der Holstein-Torwart einen Schuss aus spitzem Winkel von Conrad Azong mit dem Fuß klärte. Als dann Deran Toksöz den Turbo zündete und den Ball an Vicky-Schlussmann Tobias Grubba vorbei lupfte, hatten die 4.111 Fans im

ner scharfen Toksöz-Hereingabe schaffte es Johansen nicht den Ball ins Tor zu grätschen (70.). Sekunden später scheiterte Heider im Eins-gegen-Eins an Grubba. Erneut hatte Lindner ihn sehenswert freigespielt (71.). Der lange verletzte Außenflitzer machte dann den Sack zu. Toksöz gat zum Tänzchen mit drei Hamburgern, überließ dann Lindner, der den Ball aus elf Metern aufs Tor schoss und Grubba unglücklich aussehen ließ (75.). Victoria Hamburg betrieb nur noch Torverhin-

Da der SV Wilhelmshaven kurz vor der Pause in Führung gegangen war, kam Victoria Hamburg als Absteiger aus der Kabine und war unter Zugzwang. Sekunden nach Anpfiff hatten aber die Störche zwei dicke Möglichkeiten zu erhöhen. Nach einer Ecke strich eine SykoraVerlängerung an Freund und Feind vorbei, der Hamburger Klärungsversuch landete bei Fabian Wetter, dessen 20Meter-Schuss geblockt wurde. Und Holstein machte weiter Druck. Ein Sykora-Kopfball flog über die Latte (50.), ebenso wie ein zehn-Meter-Schuss von Toksöz (55.). Es war dann Marc Heider Kiels Tim Siedschlag entwischt Sven Trimborn. überlassen, das 2:0 zu erzielen. Nach feiderung, brauchte aber offensiv keine Aknem Zuspiel des eingewechselten Jaroszente mehr zu setze, da Oldenburg das law Lindner in die Gase, brauchte HolSpiel in Wilhelmshaven gedreht hatte steins Nummer 20 nur noch Grubba umund der Klassenerhalt für Vicky perfekt kurven und ins leere Tor einzuschieben war. Nach dem 3:0-Sieg übernahmen (57.). Das muntere Scheibenschießen stolze Störche die Schale für den Meiging weiter. Urban setzte das Leder nach stertitel 2012/13 der Regionalliga Nord. einem Eckball an die Latte (63.). Nach ei-

Abschied von Christian Jürgensen.

Die neue Nummer 1 im Kieler Tor, Niklas Jakusch, sagte optimistisch: „Wir müssen die positive Stimmung aus dem heutigen Spiel in die Relegation mitnehmen, dann schaffen wir den Aufstieg.“ Torschütze Jaroslaw Lindner war zufrieden: „Ich fühle mich gut und freue mich, endlich der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen zu können. Und so ein Torerfolg ist für das Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit meinte: „3:0 gewonnen, keine Verletzte, wir freuen uns, dass wir Meister geworden sind und bereiten uns jetzt auf die Relegationsspiele vor.“

Holstein Kiel - Meister Regionalliga Nord 2012/13 • Holstein Kiel - Meister Regionalliga Nord 2012/13

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Nachwuchs-Leistungszentrum

JUNGSTÖRCHE MIT HERZBLUT Nachwuchs-Leistungszentrum setzt Maßstäbe

In der Jugendabteilung von Holstein Kiel haben rund 200 Kinder und Jugendliche eine sportliche Heimat. Insgesamt 11 Mannschaften ab der U8 sind für den Spielbetrieb gemeldet. Hinzu kommt außerdem noch die mit Perspektivspielern besetzte U23-Mannschaft.

DIE TRAINER IM NACHWUCHS-LEISTUNGSZENTRUM Hintere Reihe: Simon Henzler (TW-Trainer U16-U23), Dietmar Kunze (TW-Trainer U12-U15), Finn Jaensch (Trainer U17), Oliver Wuttke (Co-Trainer U19), Christian Riecks (Trainer U23), Paul Musiol (Co-Trainer U15), Matthias Dreyer (Co-Trainer U13), Frank Drews (Trainer U19), Andreas Bornemann (Sportlicher Leiter). Mittlere Reihe: Wolfgang Schwenke (Geschäftsführer), Eddi Essl (Koordinator U8-U11), Christoph Horst (Co-Trainer U9), Niels Goll (Trainer U8), Stefan Willer (Trainer U9), Maik Braunschweig (Trainer U10), Hendric Weiser (Physiotherapeut U15), Torben Hamann (Trainer U12), Wiebke Heuwagen (Physiotherapeutin U19), Fabian Müller (Leiter NLZ). Vordere Reihe: Benjamin Szodruch (Co-Trainer U16), Johannes Outzen (Physiotherapeut U23), Michael Schultz (Betreuer U15), Bruno Gonda (Betreuer U19), Hannes Drews (Trainer U17), Frank Schlichting (Co-Trainer U23), Michael Schwennicke (Trainer U15 und Koordinator NLZ), Manfred Assmann (Betreuer U23), Lars Dubau (ehemals Trainer U23).

Trainiert von lizenzierten Trainern und Pädagogen entwickeln sich die Nachwuchskicker sportlich und menschlich im Leistungszentrum Jahr für Jahr weiter. Das Trainingszentrum befindet sich In Kiel-Projensdorf, in dem auch das Training der Profimannschaft stattfindet. Viermal jährlich finden dort auch die offiziellen Sichtungswochen der Jugendabteilung sowie die Fußball-Ferien Camps statt. Verantwortlich für das Nachwuchsleistungszentrum ist Fabian Müller. Der DFB Fußball-Lehrer und Diplom Sportwissenschaftler leitet zusammen mit Jugendkoordinator und U15-Trainer Micha-


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Nachwuchs-Leistungszentrum

el Schwennicke das operative und sportliche Geschäft. Das gesamte Trainer- und Betreuerteam des Nachwuchsleistungszentrums umfasst mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die tolle Infrastruktur und entsprechend qualifiziertes Personal im Nachwuchsleistungszentrum, mit Spezialtrainern und anderen Mitarbeitern, haben die Qualität der Ausbildung unserer Juniorenspieler nachhaltig gesteigert. Das Nachwuchsleistungszentrum der KSV Holstein sieht sich Aufgrund seiner Herkunft, Struktur und Größenordnung

Leonardo Evora (links im Bild) und die Holstein U17 schafften in der B-Junioren Bundesliga den Sprung ins obere Tabellendrittel.

Bärenstark: U19-Trainer Frank Drews konnte mit seinen Jungstörchen frühzeitig den BundesligaKlassenerhalt feiern.

immer als einen Ort der Ausbildung. Dabei wollen wir inhaltlich stets mit höchster Professionalität arbeiten, aber trotzdem die sehr familiäre Atmosphäre in unserem Verein bewahren. Aus unserer Sicht ist das die optimale Plattform für die Entwicklung von Juniorenspielern. Der „Einbau von Eigengewächsen" bzw. die Überführung von eigenen Junioren-

spielern zur 1. und 2. Mannschaft erhöht zudem die Identifikation mit dem Verein und den Fans. Die Talente aus der Region sollen frühzeitig gesichtet und emotional an den Verein gebunden werden, um sie dann zum richtigen Zeitpunkt zu integrieren. Das Netzwerk unserer Partnervereine sowie der gute Kontakt und die gute Zusammenarbeit mit den DFB-Stütz-

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Nachwuchs-Leistungszentrum

niert werden können. Zudem ist die medizinische Versorgung durch die enge Zusammenarbeit mit den Vereinsärzten, dem Mare Klinikum und durch die tägliche Anwesenheit von Physiotherapeuten im Nachwuchsleistungszentrum auf sehr hohem Niveau gewährleistet.

Der Kieler Rasmus Tobinski erzielte am Sonntag gegen den Spitzenreiter HSV das 1:0 für die Holstein U15, am Ende siegte die Schwennicke-Elf sensationell mit 4:0.

punkten sind dabei von großer Wichtigkeit. Ein weiterer Baustein einer optimalen Förderung ist die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Mannschaften, sodass die Juniorenspieler in die Mannschaft integriert werden, in der sie optimal gefordert und gefördert werden können.

Durch die Möglichkeit der Unterbringung von Talenten in Kiel konnte das Einzugsgebiet für unseren Nachwuchs erweitert werden. Die enge Zusammenarbeit und Kooperation mit vier Partnerschulen tragen dazu bei, dass die schulische bzw. berufliche und die sportliche Entwicklung der Juniorenspieler optimal koordi-

Alle Mannschaften im Leistungsbereich spielen auf höchstmöglichem Niveau, die Teams von der U12 bis zur U15 messen sich in der Regel im Spielbetrieb mit älteren Jahrgängen oder ebenfalls in der höchstmöglichen Spielklasse. Unterteilt in drei Leistungsstufen bekommen die jungen Fußballer ein systematisches und altersgerechtes Training angeboten. Die ganz kleinen Jungstörche (Grundlagenbereich U8 – U11), machen erste Schritte in Sachen Bewegung, Koordination und Fußballtechnik. Hier steht der Spaß an der Bewegung im Vordergrund. Unsere Junioren im Juniorenspitzenfußball (Aufbaubereich U12-U16) haben dann erste Erfahrungen im Fußball bereits hinter sich. Die Teams von der U11 bis hin zur U15 in der Regionalliga üben schwerpunktmäßig technisch-taktische Elemente und vertiefen das Fußball-Spiel. Doch bei allem Ehrgeiz wird auch in diesem Alter nicht nur auf die Leistung oder das Ergebnis geschaut.


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Nachwuchs-Leistungszentrum

Deshalb macht es den Jungstörchen auch nichts mehr aus, in den Leistungsteams vier bis fünfmal in der Woche zu trainieren und jeweils in den höchsten Klassen ihrer Altersbereiche anzutreten. Die körperliche Herausforderung steigt stetig weiter an - Höhepunkt ist dann die Anforderung in der A-Junioren-Bundesliga. Das Aushängeschild des Nachwuchses, die U19-Bundesliga Junioren, trainiert schon fast unter profihaften Bedingungen. Doch trotz des erhöhten Leistungsgedankens achten die Macher der Jugend weiter auf die persönliche Entwicklung der Kicker. Eine Ausbildung oder ein Schulabschluss muss gemacht werden.

Erst dann steht dem großen Traum des Fußball-Profis (fast) nichts mehr im Weg. Schließlich sollen die Spieler spätestens mit Eintritt in die "Nahtstelle" zwischen Profi- und Jugendabteilung, als Kadermitglieder der U23, die Grundlage für ihr späteres Leben gelegt haben.

erfüllen uns mit Stolz und dokumentieren auch die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit DFB und SHFV.

Für den derzeitigen Ausbildungsstand sind nicht nur die Erfolge der einzelnen Juniorenteams, sondern auch die Anzahl der aktuellen Auswahlspieler ein Beleg. Mehrere Jugend-Nationalspieler und eine große Anzahl an SHFV-Auswahlspielern zeigen, dass wir uns auch hier auf einem guten Weg befinden. Die Nominierungen

Die tolle U15 der KSV Holstein wurde im Frühjahr Deutscher Futsal Meister.

Das nachwuchs-Leistungszentrum in projensdorf 5 Rasenspielfelder, zwei Kunstrasenplätze, eine Kunstrasenhalle, eine Laufstrecke auf Naturrasen sowie ein Fitness- und Kraftraum umfasst die Trainingsanlage im Nachwuchs-Leistungszentrum der KSV Holstein. Eine Fußballtennisanlage, ein Kopfballpendel, eine Torwand und mehrere mobile Technik-Parcours-Elemente ergänzen die Ausstattung. Auch die physiotherapeutische und sportmedizinische Abteilung für den Nachwuchs-Bereich befindet sich im Nachwuchs-Leistungszentrum in Kiel-Projensdorf. Aktuell sorgen über 50 Mitarbeiter für einen reibungslosen Ablauf der vielfältigen Aufgaben innerhalb des Nachwuchs-Leistungszentrums. Die qualifizierten Trainer des Nachwuchs-Leistungszentrums der KSV Holstein arbeiten tagtäglich an der gezielten Förderung und Ausbildung der Nachwuchsspieler. Derzeit werden in 13 Mannschaften über 200 Spieler im Alter von 7 bis 25 Jahren ausgebildet.

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RUNDUM-SERVICE IM HOLSTEIN-STADION Fan- und Familienfreundlichkeit wird bei uns groß geschrieben

Fähren des Verkehrsverbundes Region Kiel (VRK). Und das bis nach Plön, Neumünster, Rendsburg und Eckernförde. Einsteigen, sparen, zujubeln und aussteigen – dieser Service ist einzigartig.

Mit der hoch modernen LED-Wand ist der Fan hautnah dran am Geschehen.

Längst gehört zum modernen Fußball und einem erfüllenden Stadionbesuch mehr dazu, als nur die 90 spannenden Minuten auf dem grünen Rasen. Die KSV Holstein legt daher großen Wert darauf, dass das Stadionerlebnis und Service für die Zuschauer ein Rundum-glücklichPaket darstellen.

Aber auch in den Familienblöcken des Holstein-Stadions gibt es Tickets der besten Kategorie zu besonders günstigen Konditionen. Da wird das Stadion-Erlebnis ein ganz besonderes. Und Eltern wissen ihre Kleinsten während der 90 Spielminuten im fachmännisch betreuten Stadion-Kindergarten bestens betreut – kostenlos versteht sich! Die erfahrene Leiterin Heike Hutzfeldt und ihr Team freuen sich auf die Kids.

Auffälligstes Merkmal ist das von der Firma Joker Pictures am Kieler Ostufer betreute, professionelle Holstein Kiel TV. Über die vom Sponsorenpool der KSV finanzierte, hoch moderne LED-Wand ist der Fan hautnah dran am Geschehen. Für die Zuschauer bietet Holstein Kiel darüber hinaus zahlreiche Vergünstigungen. So gilt die Eintrittskarte für eine kostenlose Hin- und Rückfahrt zum Holstein-Stadion mit Bahnen, Bussen und

Die KSV-Fans fühlen sich im Holstein-Stadion sichtlich wohl.

Mit der Eintrittskarte kostenlos per Fähre zum Spiel, ein wohl einzigartiger Service in Deutschland.

rungen oder Familienfeiern die Tore des Storchennests weit offen. Und auch das beliebte Maskottchen Stolle schaut vorbei, auf Wunsch auch bei den HolsteinFans zu Hause. „Wir versuchen den Service und die Dienstleistungen rund um den Stadionbesuch ständig zu optimieren und der Rolle als gutem Gastgeber gerecht zu werden“, betont Holsteins Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. „Wir wollen mehr bieten als Fußball und schaffen zusätzliche Anreize für die Zuschauer, um ins Holstein-Stadion zu kommen. Die stetig wachsende Anzahl verkaufter Dauerkarten ist für uns das schönste Feedback. Und die tolle und friedliche Atmo-

Wem das Stadionerlebnis im Rahmen der Punktspiele noch nicht reicht, dem stehen bei Kindergeburtstagen, Stadionfüh-

Familien erhalten bei Holstein Sitzplätze der besten Kategorie zu tollen Preisen.

sphäre im Holstein-Stadion ist ein Beleg für die positive Entwicklung. Die Zuschauer fühlen sich bei uns wohl. Und knapp 80000 Zuschauer im Jahr 2012 sprechen eine deutliche Sprache. Auch in dieser Saison durften wir bereits den 50000. Besucher im Holstein-Stadion begrüßen. Für diese Entwicklung sind wir sehr dankbar“, so Schwenke. Heike Hutzfeldt kümmert sich im Stadion-Kindergarten „Storchennest“ um die Kids.

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RUN AUF RELEGATIONSTICKETS Volles Haus gegen Kassel

lem Haus freuen“, erklärte Zimmermann begeistert. TREUE HOLSTEIN-FANS Auch Holsteins-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke war angesichts des Runs auf die Relegationstickets hocherfreut: „Uns freut es Es herrschte großer Andrang zum Daniel Kuhn war einer der Ersten, der sich Die Ticketfeen Moni, Gudrun, Kirsten und Jasnatürlich sehr, dass so viele Verkaufsstart am Holstein-Stadion. ein Relegationsticket sicherte. min leisteten im Ticketverkauf ganze Arbeit. Fans mit Holstein Kiel mitfiebern. Bereits in der abgelaufenen Saison Da wurden Erinnerungen an das Pokalmal acht Tage vor Anpfiff war es höchste hat sich gezeigt, dass sich Mannschaft und märchen der Saison 2011/12 wach. Zum eiZeit für den Verkaufsstart für die Tickets für Verein auf eine große Zahl treuer Anhänger nen war das Wetter trotz Wonnemonat Mai das Heimspiel der Relegation um den Aufverlassen kann. Wir haben gehören Regioähnlich dem Verkaufsstart zum Dortmundstieg in die 3. Liga. Als Gudrun Zimmernalliga-übergreifend nicht nur zu den fünf Pokalkracher (im Dezember) bescheiden. mann, am Dienstag-Abend um kurz nach Teams mit dem höchsten Zuschauerschnitt, Zum anderen bildete sich wieder eine lan20 Uhr die Türen abschloss, war die Leitesondern bringen auch regelmäßig hunderge Schlange vor dem Störche-Fanshop am rin des Holstein-Fanshops sehr zufrieden. te Fans zu Auswärtsspielen mit.“ Der TickHolstein-Stadion. Zum Verkaufsstart am 1200 Karten hatten in den sechs vorherigen etverkauf für das Relegationsspiel ging reiMontag, den 21. Mai, wollten sich TausenStunden den Besitzer gewechselt – Kombibungslos und bestens organisiert über die de KSV-Fans ihr Ticket für das Aufstiegstickets für das letzte Saisonspiel gegen VicBühne. Nur die zahlreichen Anfragen nach spiel rechtzeitig sichern. toria Hamburg und eben das AufstiegsTickets für das Relegationsrückspiel konnspiel. Die dreifache Anzahl sollte in den te mangels Gegner erst ab vergangenem Der Gegner – Kassel oder Elversberg – restlichen Tagen noch folgen. „Wir können Montag beantwortet werden. stand noch nicht einmal fest, aber nur einuns auf zwei tolle Holstein-Spiele vor vol-


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27.05.2013

15:26 Uhr

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Holstein Medizin

EIN RAD GREIFT INS ANDERE Medizinische Abteilung ermöglicht Herrmanns Einsatz

Michael Kriwat (li.) legt Patrick Herrmann die Spezialschiene an.

In der spannenden Endphase der Partie gegen Oberneuland war Patrick Herrmann nach einem Zweikampf unglücklich auf die rechte Hand gefallen. Die erste Untersuchung nach dem Spiel und kurz darauf die Röntgendiagnostik bestätigten leider den Verdacht, dass einer der Mittelhandknochen gebrochen ist. „Wir haben uns für die operative Therapie entschieden, um eine möglichst gute Wiederherstellung der ursprünglichen

Position der Bruchstücke zu gewährleisten. Nach der Operation hatte Patrick zudem schon früh die Möglichkeit, auch ohne Gips seine Hand zu beüben und wir konnten eine spezielle Schiene zum Schutz der Hand anpassen, die eine schnelle Rückkehr in Training und Spielbetrieb ermöglichte“, so Dr. Eckhardt Klostermeier, neben Dr. Martin Mrugalla einer der beiden Teamärzte der KSV-Profis. Die Operation erfolgte im Mare Klinikum durch Dr. Ralph Wischatta und Dr. Eckhardt Klostermeier. Der Bruch wurde gerichtet und mit kleinen Titanschrauben stabilisiert. Die Anpassung der speziellen Schienen erfolgte durch die Firma Kriwat, dem Medical Partner für orthopädische Hilfsmittel. Michael Kriwat (siehe Foto zusammen mit Patrick Herrmann) benutzte dazu einen unter Erwärmung formbaren Kunststoff (Thermoplast), der speziell an die Hand des Spielers angepasst wird. Damit wäre ein Einsatz auch

bei den kommenden Spielen trotz der Verletzung vorstellbar. KSV-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke und der Sportliche Leiter Andreas Bornemann freuten sich über diesen Erfolg: „Das ist erneut ein Indiz dafür, dass wir ein hervorragendes medizinisches Team auf unserer Seite haben. Das gilt von den Operateuren bis hin zu unseren Physiotherapeuten. Da greift ein Rad in das andere und wir haben den größten Respekt vor der guten Arbeit!“

Zuletzt sah man Herrmann häufig auf dem Rad-Ergometer.

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Holstein_Relegation

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27.05.2013

14:12 Uhr

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Die Fans

! S N A F N I E T S L O H , E K N A D


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27.05.2013

14:13 Uhr

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Die Fans

S!!

58.000 Zuschauer besuchten in der Regionalliga-Saison 2012/13 das Holstein-Stadion, rund 10.000 begleiteten uns zu den Ausw채rtsspielen. Wir bedanken uns bei unseren Superfans!!!!

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27.05.2013

15:32 Uhr

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27.05.2013

15:14 Uhr

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Holstein Talk

„ICH ZITTERE MIT DEN STÖRCHEN!“ Interview mit TV-Moderator Gerhard Delling

Gerhard Delling wurde am 21. April 1959 in Rendsburg geboren und begann nach dem Abitur 1980 an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel ein Studium der Volkswirtschaftslehre. Er erlebte im Holstein-Stadion die glorreichen Zweitliga-Zeiten als Fan mit. Als freier Mitarbeiter des NDR sammelte er während dieser Zeit erste Erfahrungen als Hörfunk- und Fernsehreporter. 1987 wurde Delling Sportschau-Reporter beim Südwestfunk in Baden-Baden. Mit seinen Berichterstattungen von Sport-Großereignissen wie den Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften wurde er einem breiten Fernsehpublikum bekannt. 13 Jahre lang moderierte und analysierte Delling zusammen mit Günther Netzer die Länderspiele der Nationalmannschaft. Das kongeniale Duo erhielt dafür einen Adolf-

Grimme-Preis und den Medienpreis für Sprachkultur. Als Buchautor veröffentlichte Delling Anfang 2013 sein Werk „50 Jahre Bundesliga – wie ich sie erlebte“. Der 54-jährige hat drei Töchter und lebt seit Juni 2003 in zweiter Ehe mit der Fernsehjournalistin Isabelle Delling in Hamburg. Anlässlich des 50jährigen Bestehens der Fußball-Bundesliga und der anstehenden Drittliga-Relegation sprach er mit Holsteins Medien-Koordinator Patrick Nawe.. Herr Delling, wo liegen die Ursprünge Ihrer Begeisterung für den Fußballsport und die Bundesliga? Als kleine Kinder sind wir in meinem Zuhause in Büdelsdorf immer irgendwo auf der Straße dem runden Leder nachgejagt und haben unserem großen Idol Uwe Seeler nachgeeifert. Unsere Begeisterung galt aber weniger dem Vereinsfußball. Das entwickelte sich eigentlich erst dann, als die Bundesliga immer weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückte. Anfang der 60er Jahre war das ja noch alles recht weit weg, für uns Kinder sowieso. Und der Besuch eines Bundesliga-Spiels war fast eine kleine Weltreise. Ich erinnere mich noch an mein erstes Spiel im Volksparkstadion zwischen dem Hamburger SV und Hertha BSC Berlin, das war im November 1975. Vorher war ich natürlich

Gerhard Delling moderierte das DFB Pokal Viertelfinale der Stö̈ rche gegen Borussia Dortmund.

riesig aufgeregt, das Spiel selbst war dann aber eine echte Enttäuschung. Der HSV hat zwar knapp mit 2:1 gewonnen, doch die Stimmung im Stadion war sehr kritisch. Damals reichte es nicht ein Spiel irgendwie nur zu gewinnen, wie es in Italien schon lange der Fall war. Die Fans wollten von ihrer Mannschaft zumindest bedingungslosen Einsatz sehen. Borussia Dortmund und Bayern München lieferten sich am vergangenen Sonnabend im Champions League Finale von Wembley ein ungewöhnliches Duell. Hat die Bundesliga damit pünktlich zum 50jährigen Jubiläum ihren Zenit erreicht? Ich persönlich sehe auch noch die frühen 70er Jahre als absolutes Highlight an. Auch wenn Bayern in seiner Dominanz sehr an die goldenen Jahre erinnert und Borussia Dortmund zurzeit eine ähnliche Ausstrahlung hat wie damals die FohlenElf, fehlten bis Sonnabend die großen internationalen Titel für deutsche Teams. Das Champions League-Finale, die großartige Entwicklung der Nationalmannschaft und das schier unerschöpfliche Reservoir an nachrückenden Talenten sind deutliche Anzeichen dafür, dass der deutsche Fußball schon bald wieder eine Führungsrolle übernehmen könnte, so wie wir es zuletzt 1972 beim Gewinn der Europameisterschaft erlebt haben. Ich bin sehr gespannt, was im kommenden Jahr bei der WM in Brasilien passiert.

Gerhard Delling gehört zu den populärsten FernsehModeratoren in Deutschland.

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27.05.2013

15:15 Uhr

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27.05.2013

15:15 Uhr

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Holstein Talk

oft genug gar nicht gern gesehen wird, wenn sich jemand so einmischt. Es gibt nicht viele Führungskräfte wie Präsidenten oder Trainer, die diese Form der Kritik überhaupt zulassen. Da wo nachhaltig Erfolg sein soll, da muss das zumindest intern möglich sein. Schleswig-Holstein gehört neben Sachsen-Anhalt und Thüringen zu den drei Bundesländern, in denen die Fans bislang auf einen Club in der 1. Bundesliga verzichten mussten… … dabei würde Schleswig-Holstein einen Erstligisten sehr gut gebrauchen können.

Mit Visionen, Geduld und echtem Fußball-Sachverstand ist eigentlich alles möglich. Vor allem die Landeshauptstadt ist eine echte Sportstadt mit einem sehr großen Einzugsgebiet und Fußballhunger. Ich durfte zu meiner Studienzeit in Kiel im Holstein-Stadion noch Zweitliga-Fußball erleben und zittere mit den Störchen, dass der Aufstieg in die bundesweite 3. Liga in diesem Jahr gelingt. Eigentlich kann aber auch die 3. Liga für einen Traditionsverein wie Holstein nur eine Durchgangsstation sein. Danke für das Gespräch, Herr Delling!

Delling veröffentlichte Anfang 2013 sein Werk „50 Jahre Bundesliga – wie ich sie erlebte“.

Glauben Sie, dass der Hype um die Marke Fußball in Deutschland weiter anhält? Mit deutlich über 10. Mio. Besuchern pro Saison hat die Bundesliga inzwischen von allen Ligen der Welt den höchsten Zuschauerzuspruch, die Stadien sind die modernsten in ganz Europa und das Niveau des Fußballs ist bei uns so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Darüber hinaus sind die Branchenführer wie Bayern, Dortmund und auch Leverkusen wirtschaftlich extrem gesund. Ich glaube, dass die Entwicklung weiter gehen wird. Die Gefahr im Profigeschäft ist trotzdem latent vorhanden, dass der Bogen auch überspannt wird. Und da nehmen die Medien eine ganz wichtige Rolle ein, indem sie immer auch kritisch hinterfragen. Das war in den Anfangsjahren der Bundesliga nicht anders. Die neue Spielklasse und die bereits vorhergesehene Kommerzialisierung wurden schon 1963 extrem kritisch gesehen. Das hat bei allen die Sensibilität erhöht, so dass man selbst Fehlentwicklungen wie den Bundesliga Skandal 1971 etc. gut weggesteckt hat. Oft wird beklagt, dass die echten Typen im Bundesliga-Fußball ausgestorben sind, sehen Sie das genauso? Die so genannten Typen waren früher nicht nur wegen ihrer sportlichen Leistungen prägend, sondern auch wegen ihrer Bereitschaft, für die ganze Mannschaft Verantwortung zu übernehmen und den Finger auch mal in die Wunde zu legen. Persönlichkeiten wie Beckenbauer, Netzer oder Overath waren echte Vorbilder, Leitfiguren und Rädelsführer. Heute ordnen sich die Profis eher unter. Das entspricht auch allgemein dem Zeitgeist und hat auch damit zu tun, dass es

Noch heute ist Delling bestens informiert über seine „alte Liebe“ Holstein Kiel.

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27.05.2013

15:15 Uhr

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on Tour

HERKULES, KUNST UND LÖWEN Relegationsrückspiel zum Kurztrip nach Kassel nutzen

die Besuchermassen anziehen, sind einzigartig. Überall in der Stadt findet man – mal offensichtlich, mal versteckt – documenta-Kunst. Dazu gibt das in Europa einzigartige Museen, zum Beispiel für Sepulkralkultur, das sich mit Tod und Sterben beschäftigt, oder das Tapetenmuseum. Außerdem gilt Kassel als Hauptstadt der sogenannten Märchenstraße und widmet den Brüdern Grimm ein eigenes Museum. KASSEL, KIEL UND IHRE FUSSGÄNGERZONEN

Der Holstein-Aufstiegsexpress.

Kassel kennen viele nur als UmsteigeBahnhof oder von den Staumeldungen auf der Autobahn 7. Einige Hundert Nordlichter werden die Großstadt in Nordhessen am kommenden Wochenende etwas näher kennenlernen. Die Kieler Störche fahren zu den Kasseler Löwen, um den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Wer schon am Samstag anreisen möchte, dem sei nur dazu geraten. Denn die Universitätsstadt hat auch sonst einiges zu bieten. Ein Stadtrundgang. Kassel liegt mitten im Zentrum von Deutschland. Die Nordhessen-Metropole ist wie Kiel Universitätsstadt, in der rund 20000 Studenten leben. Wir starten am Fridericianum, einem der ersten öffentlichen Museen auf dem europäischen

Das Stadion: Auestadion (18000 Plätze) Das Gastspiel der KSV Holstein im Kasseler Auestadion wäre das i-Tüpfelchen an Höhepunkten in diesem Sommer. 10 Tage später gastiert der Hessentag in Kassel und bringt Musikstars wie Helene Fischer, Unheilig und Die Toten Hosen in das 2006 renovierte Sportstadion, in das in dieser Saison im Schnitt 3483 Zuschauer zu den Spielen der Löwen pilgerten.

Außer Kultur und grünen Wiesen bietet Kassel auch etwas für Sportler: Auf dem 615 Meter hohen Hohen Gras gibt es im Winter sogar Ski-Abfahrtspisten und Langlauf-Loipen. Und für „Einkaufssportler“ ist die Treppenstraße, die erste Fußgängerzone Deutschlands aus dem Jahr 1953. Diese ist übrigens gerade einmal 33 Tage älter als die Kieler Holstenstraße, die am 12. Dezember 1953 eröffnet

Festland, und gehen in die Karlsaue, dem „Naherholungsgebiet“ der Kasseler mitten in der Stadt. Keine zehn Minuten braucht man dafür durch die Fußgängerzone – keine Autos, kein Lärm, keine Hektik. Eine riesige Rasenfläche, auf der man sich sonnt oder auf einer der weißen Bänke Rast macht. Nahe der Karlsaue beginnt die Wilhelmshöher Allee, sechs Kilometer lang, schnurgerade direkt auf das Schloss Wilhelmshöhe zu. Oberhalb davon thront die riesige Herkules-Statue, das Wahrzeichen der Stadt Kassel. Nicht nur der Touristenmagnet ist einen Blick wert, auch der Blick vom Herkules auf die Stadt mit Der Herkules ü̈ ber Kassel. ihren knapp 200.000 Einwohnern. wurde. Die Einkaufsstraßen werden dieses 60, die Stadt Kassel feiert sogar KUNST UND FONTÄNENSPIELE 1100-jährigens Jubiläum. Obendrein wird Mitte Juni der Hessentag gefeiert. Da Kassel punktet mit Kunst. Alle fünf Jahre würde der Aufstieg in die 3. Liga des findet die weltbekannte Kunst-Ausstelortsbesten Fußballvereins nur zu gut ins lung documenta statt, aber auch so bieParty-Programm passen, aber einige tet Museumslandschaft Hessen Kassel Störche aus Kiel wollen den Löwen aus (MHK) zahlreiche Schätze. So ist im Kassel die Feierlaune vermiesen. Und Schloss Wilhelmshöhe niederländische das Fazit unseres Stadtrundgangs? KasKunst mit Meisterwerken von Remsel, das im Oktober 1943 durch Luftanbrandt, Rubens oder van Dyck ausgegriffe der Alliierten zu 80 Prozent zerstellt. Zur MHK gehört auch der Bergpark stört wurde, ist keine Schönheit, hat Wilhelmshöhe mit dem Herkules und den aber sehenswerte Ecken – man muss Wasserkaskaden. Das Gebiet um das sich nur mal auf die Suche machen. Schloss mit den Jahrhunderte alten Wasserspielen, die nur durch Wasserkraft in einer 50 Meter hohen Fontäne enden und


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15:16 Uhr

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