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ABSCHLUSSARBEIT FINAL PAPER

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ABSCHLUSSARBEIT

ABSCHLUSSARBEIT

Mentee: BENEDIKT PERTHOLD

Mentor: Peter Ulm

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Thema / Topic

MEINE GEDANKEN ZUR RE.COMM 2022

MY THOUGHTS ON RE.COMM 2022

Einleitend darf ich mich mit wenigen Worten kurz Vorstellen – mein Name ist Mag. Benedikt Perthold und aktuell bin ich im Investmentbereich bei OTTO Immobilien in der Rolle eines Investment Consultants im Bereich Capital Markets tätig.

Die wohl spannendste Frage, was war das Beeindruckendste an der diesjährigen Re.comm? Ich denke diese Frage wird jeder von uns sehr individuell beantworten – gerne würde ich jedoch auf meine persönlichen Highlights etwas näher eingehen:

Für meine Person waren dies jedenfalls die Schlagworte „Positive Mindset“ und das Thema der Digitalisierung in all seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Der Vortrag von Professor Dr. Frederik Pferdt hat mich sehr beeindruckt, da er es geschafft hat in kurzer Zeit durch seine Ansichten und Erklärungen ein „Umdenken“ zu bewirken und somit „the power of the mind“ sehr eindrucksvoll zu demonstrieren. Ein ebenso spannender Punkt war die Förderung der Kreativität, den Mut zu haben ebendiese auszuleben, da man nur so die Möglichkeit erlangen wird Neues zu entdecken beziehungsweise Bestehendes weiterzuentwickeln – frei nach dem Motto „If everyone is creative, everything is possible“. Hierzu fließt auch der Schwerpunkt Diversity bzw. Diversity Management in Unternehmen ein, da man durch dieses die Chance erhält besser funktionierende Teams, zufriedenere Mitarbeiter und höhere Umsätze zu lukrieren. Diversity Management bedeutet soziale, kulturelle und ethnische Vielfalt zu fördern. Dies kann durch Innere Faktoren wie Geschlecht, Alter, Herkunft, Bildung oder Weltanschauung oder äußere Faktoren wie Ausbildung, Familienstand, Gewohnheiten oder Berufserfahrung erfolgen. Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Ansichten wird vor allem die Kreativität gefördert: da es oftmals unterschiedliche Ideen gibt, werden aus diesen meist die besten Ansätze hervorgehoben und somit entsteht ein „besseres Gan- zes“. Dies wurde eindrucksvoll durch das Experiment des gemeinsamen Roboters bewiesen: zwei Personen beginnen je auf einem separaten Blatt Papier einen Roboter nach den eigenen Vorstellungen zu konstruieren, danach wird jeweils der eigene Roboter kurz dem Gegenüber vorgestellt, mit all seinen Vorteilen. Im Anschluss nimmt man ein neues Blatt Papier zur Hand und erstellt einen gemeinsamen Roboter, nach jedem Strich wird der Stift getauscht bis der Roboter fertiggestellt ist. Als Ergebnis haben wir gesehen, dass bei der Mehrheit der Teilnehmer ein „besserer“ gemeinsamer Roboter entstanden ist, da man die besten Eigenschaften von den ursprünglich, oft sehr unterschiedlichen, Robotern zusammengesetzt hat und von beiden das Beste in den neu Geschaffenen übernommen hat. Dies legt effektvoll dar, dass man durch das Zusammenführen der verschiedenen Ideen und Ansichten oftmals einen stärkeren Output kreieren kann.

Ein weiterer für mich sehr interessanter Denkanstoß war über das berühmte und uns allen bekannte „[...] ja, aber […]“ nachzudenken und dies doch öfter durch ein „[…] ja, und […]“ zu ersetzen, um mehr Kreativität zuzulassen, den gemeinsamen Austausch beziehungsweise Dialog zu fördern und andere Ideen oder Ansätze nicht im Keim zu ersticken – um auch hier auf das bereits vorgestellte Experiment einzugehen: Es geht darum zukünftig den „Roboter“ gemeinsam zu zeichnen, anstatt jemandem zu sagen, dass er ihn „aber“ lieber anders zeichnen soll.

Für mich war das zweite große Thema der diesjährigen Re.comm das Thema der Digitalisierung, welches uns quer durch alle drei Vortragstage begleitet hat. Bereits am ersten Tag durften wir im Vortrag von Jane McGonigal hören, wie sie die Digitalisierung bzw. neue Technologien nutzt, um mit Videospielen und „mental time traveling“ Ereignisse in unserer Zukunft vorauszusagen. Die Definition von „mental time traveling“ ist

die Fähigkeit einerseits persönliche Ereignisse aus der Vergangenheit mental zu rekonstruieren und andererseits, der für uns relevante Punkt, sich mögliche Szenarien in der Zukunft vorzustellen. Ich finde es beeindruckend, wie sie über eine breite Masse beziehungsweise eine Schwarmintelligenz versucht uns auf diverse mögliche Problemstellungen, welche in der Zukunft auf uns zukommen können, vorzubereiten oder sie sogar zu lösen. Durch die Möglichkeit des „mental time traveling“ schafft man es einerseits ebenso die Kreativität zu fördern und andererseits wird jenes, welches bis dato unvorstellbar war, dadurch vorstellbar. Auch hier wird mit möglichst großer Diversität gearbeitet, um möglichst viele verschiedene Meinungen und Ideen miteinfließen zu lassen, um durch die verschiedenen Ansätze und Erwartungen möglichst genaue Vorhersagen treffen zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Digitalisierung kam für mich im Vortrag von Peter Hinsen klar zur Geltung, und zwar das große „Leverage Potential“ der Technologien, die uns mittelweile auch im täglichen Leben begleiten und die Chance diese Möglichkeiten entsprechend zu nutzen. Hierbei geht es um eine Weiterentwicklung oder auch Neupositionierung von Unternehmen oder sogar ganzen Geschäftszweigen; beispielsweise möchte Starbucks künftig vom Kaffeehaus zur „Tankstelle der Zukunft“ für E-Mobilität werden oder Amazon sich zu einem Pharmazie-Reseller weiterentwickeln. Auch unsere Branche benötigt eine Weiterentwicklung hin zur modernen Welt, unter Einfluss der modernen Technologien, eine große Transformation – so wie die Auferstehung eines Phönix.

Als erstes Beispiel für den B2C Bereich würde ich hier gerne die mittlerweile auch in Privathaushalten oft auffindbare Virtual Reality Brille nennen, die beispielsweise für die Planung der Innenräume, Anordnung der Zimmer oder Ähnliches (auch direkt auf der Baustelle) mit konkreten Interessenten eingesetzt werden könnte, um so eine bessere Bindung zwischen Käufer und Verkäufer zu schaffen bzw. auch dem Käufer eine angemessene Möglichkeit zu bieten sich in das Layout seines zukünftigen Hauses, Geschäftslokals oder seiner Wohnung einzubringen – schließlich darf man

nicht vergessen, dass ein Käufer in den meisten Fällen nicht aus unserer Branche kommt und sich eine Immobilie rein „vom Plan“ schlechter vorstellen kann als wenn man ihm dies mithilfe der neuen Technologien visuell vollwertig darstellen kann.

Ein weiteres Beispiel welches sowohl B2C als auch B2B Anwendung finden könnte, wäre es die Digitalisierung dazu zu nutzen, einen digitalen Zwilling jedes Gebäudes zu schaffen und hiermit viele weiterführende Themen zu erleichtern. Ein digitaler Zwilling würde bedeuten, dass Pläne zukünftig nicht mehr in 2D, sondern in 3D vorliegen, außerdem würden alle Pläne in einem „Masterplan“ vereinigt sein in welchem Schächte, Rohre, Leitungen und Co. detailliert vermessen und in Natur Maß eingetragen sind. Welche Vorteile würde diese Art von digitalem Masterplan mit sich bringen? Man könnte Wartungen und Reparaturen digital ablegen und die betroffenen Stellen im Plan markieren, könnte über eine Vernetzung mehrerer Gebäude feststellen wo die Schwachstellen der Gebäude liegen beziehungsweise besonders oft Fehler auftreten, könnte zukünftig daher in diesen Teilbereichen neue Standarte setzen und so weiterführende, oftmals kostenintensive Instandsetzungen vermeiden; Fehlersuchen würden sich um ein vielfaches verkürzen; Verkaufsprozesse würden optimiert werden, da der digitale Zwilling bereits eine technischen Datenraum darstellt wodurch alle Daten schnell und zuverlässig abrufbar sind und keine Sammlung der Datenlage mehr zu erfolgen hat und auch Due Diligence Prüfungen wären deutlich kürzer, effizienter und kostengünstiger, da Professionisten nicht mehr bei jeder Überprüfung vor Ort anwesend sein müssten.

Die große Frage lautet: was kann man hiervon umsetzen?

Eine positive Grundeinstellung zu haben liegt bei jedem selbst, ebenso sein Mindset für Neues zu öffnen. Ich denke es liegt sehr viel Potential darin andere Ideen und Ansätze durchzudenken und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, besonders unter Einfluss der jüngeren Generationen, welche bereits mit den neuen technologischen Möglichkeiten aufgewachsen

sind – auch wenn dies in einigen Unternehmen durch vorgegebene Hierarchien und Strukturen aktuell nicht der übliche Weg ist. Ebenso ist das Potential der Digitalisierung ein Großes, Technologie ist überall, das Leben wird schnelllebiger und es wird viele Chancen geben, die man ergreifen kann – Voraussetzung dafür wird jedoch sein, dass man nicht in seinen alten Strukturen, dem lange Bekannten, feststeckt, sich neuem gegenüber nicht verschießt, weiterentwickelt und stärker daraus hervorkommt.

Aus beruflicher Sicht hoffe ich, dass sich Unternehmen der Digitalisierung hin weiter öffnen und bereits vorhandene Möglichkeiten stärker nutzen, um vor allem Prozesse effektiver gestalten zu können und nicht in alten Mustern feststecken, „weil man es immer schon so gemacht hat“.

„Technology catapults us forward, but our creativity decides how that future looks”.

ABSCHLUSSARBEIT FINAL PAPER EN

Let me start by briefly introducing myself - my name is Benedikt Perthold and I currently work in the investment department of OTTO Immobilien as an investment consultant in the Capital Markets division.

Probably the most exciting question, what was the most impressive thing about this year's Re.comm? I think each of us will answer this question very individuallybut I would like to go into more detail about my personal highlights:

For me, at least, it was the buzzwords "positive mindset" and the topic of digitalisation in all its different forms. I was very impressed by Professor Dr Frederik Pferdt's lecture, as he managed to bring about a "change of mindset" in a short time through his views and explanations and thus demonstrated "the power of the mind" very impressively. An equally exciting point was the promotion of creativity, having the courage to live it out, as this is the only way to discover new things and develop existing ones - according to the motto "If everyone is creative, everything is possible". This also includes the focus on diversity and diversity management in companies, as this provides the opportunity for better functioning teams, more satisfied employees and higher turnover. Diversity management means promoting social, cultural and ethnic diversity. This can be done through internal factors such as gender, age, origin, education or world view or external factors such as education, marital status, habits or professional experience. Through the interaction of the different views, creativity is promoted above all: since there are often different ideas, the best approaches are usually highlighted from these and thus a "better whole" is created. This was impressively demonstrated by the experiment of the joint robot: two people each start to construct a robot according to their own ideas on a separate sheet of paper, after which their own robot is briefly presented to the other person, with all its advantages. Then they take a new sheet of paper and create

a joint robot, swapping pens after each stroke until the robot is finished. As a result, we have seen that for the majority of participants, a "better" joint robot has been created, as the best features from the original, often very different, robots have been put together and the best of both has been incorporated into the newly created one. This effectively demonstrates that by bringing together different ideas and views, one can often create a stronger output.

Another very interesting thought-provoking impulse for me was to think about the famous and familiar "[...] yes, but [...]" and to replace it more often with a "[...] yes, and [...]" in order to allow more creativity, to promote joint exchange or dialogue and not to nip other ideas or approaches in the bud - to refer to the experiment already presented: The idea is to draw the "robot" together in the future instead of telling someone that they should "but" draw it differently.

For me, the second major topic of this year's Re.comm was digitalisation, which accompanied us throughout all three days of presentations. Already on the first day, we were able to hear in Jane McGonigal's lecture how she uses digitalisation and new technologies to predict events in our future with video games and "mental time travelling". The definition of "mental time travelling" is the ability on the one hand to mentally reconstruct personal events from the past and on the other hand, the relevant point for us, to imagine possible scenarios in the future. I find it impressive how it tries to prepare us for various possible problems that may come up in the future, or even to solve them, via a broad mass or swarm intelligence. Through the possibility of "mental time travelling", creativity is also promoted on the one hand, and on the other hand, things that were previously unimaginable become imaginable. Here, too, we work with as much diversity as possible in order to incorporate as many different opinions and ideas as possible, in order to

be able to make the most accurate predictions possible through the different approaches and expectations.

Another important aspect of digitalisation came clearly to the fore for me in Peter Hinsen's presentation, namely the great "leverage potential" of the technologies that now accompany us in our daily lives and the opportunity to use these possibilities accordingly. This is about the further development or repositioning of companies or even entire business sectors; for example, Starbucks would like to change from a coffee house to a "filling station of the future" for e-mobility in the future, or Amazon would like to develop into a pharmaceutical reseller. Our industry also needs an evolution towards the modern world, under the influence of modern technologies, a great transformation - like the resurrection of a phoenix. As a first example for the B2C sector, I would like to mention the virtual reality glasses that can now often be found in private households, which could be used, for example, for planning the interior, arrangement of rooms or similar (also directly on the building site) with concrete interested parties, in order to create a better bond between buyer and seller or to offer the buyer an appropriate opportunity to get involved in the layout of his future house, business premises or apartment. to also offer the buyer an appropriate opportunity to get involved in the layout of his future house, business premises or flat - after all, one should not forget that a buyer in most cases does not come from our industry and can imagine a property purely "from the plan" more poorly than if this can be fully represented to him visually with the help of the new technologies.

Another example that could be used both B2C and B2B would be to use digitalisation to create a digital twin of each building and thus facilitate many further topics. A digital twin would mean that plans would no longer be available in 2D, but in 3D, and all plans would be united in a "master plan" in which shafts, pipes, lines etc. are measured in detail and entered in natural dimensions. What advantages would this type of digital master plan bring? It would be possible to digitally file maintenance and repairs and mark the affected areas on the plan; by cross-linking several buildings, it would be possible to determine where the weak points of the buildings are

or where faults occur particularly often; in the future, it would therefore be possible to set new standards in these sub-areas and thus avoid further, often cost-intensive repairs; troubleshooting would be shortened many times over; Sales processes would be optimised, as the digital twin already represents a technical data room, whereby all data can be retrieved quickly and reliably and there is no longer any need to collect data. Due diligence checks would also be significantly shorter, more efficient and more cost-effective, as professionals would no longer have to be present on site for every check.

The big question is: what can be implemented from this?

Having a positive attitude is up to everyone, as is opening your mindset to new things. I think there is a lot of potential in thinking through other ideas and approaches and looking for common solutions, especially under the influence of the younger generations who have already grown up with the new technological possibilities - even if this is currently not the usual way in some companies due to predetermined hierarchies and structures. Likewise, the potential of digitalisation is huge, technology is everywhere, life is becoming more fast-paced and there will be many opportunities that can be seized - but the prerequisite for this will be that one does not get stuck in one's old structures, the long-known, does not miss out on new things, develops further and emerges stronger from them.

From a professional point of view, I hope that companies will continue to open up to digitalisation and make greater use of existing possibilities in order to be able to design processes more effectively and not get stuck in old patterns "because that's the way it's always been done".

"Technology catapults us forward, but our creativity decides how that future looks".

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