Gemeindebrief in Norwegen Juli–September 2021

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Gemeindebrief Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Juli - September 2021

Bei uns geht´s bunt zu!


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Inhalt

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Gemeindebrief 2 –21

Seite 3: Da kann ich ja nur lachen!

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Zurückgeblickt: Ganz besondere Konfirmation 5

... gibt es dann immer Eis?

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Gemeindewanderung 8

Auszählung Pfarrwahl - Gruß von Lutz Tietje

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Unsere digitale Kirche 10 „Das fällt auf“ 11 Aus der Gemeindearbeit:

Meine geistliche und „praktische“ Heimat

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Bequem und käuflich / Das Auge des Hauses

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Magne H. Draagen: Von Trondheim nach Hamburg

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Urlaubsgebet 17 Treffpunkte – Innenteil mit Überblick 18-19 Termine – chronologisch 20 Nächste Veranstaltungen

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Diesmal ist alles etwas anders

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Teestube 22 Vom Abschied: ein Pfarrer geht

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Loppemarkt Nostalgie: ein Rückblick 32 Vor 100 Jahren im Gemeindebrief:

Einweihung der ersten Orgel im September 1921

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Gemeindebriefes ist der 1. September 2021. Wir freuen uns über alle Beiträge, Fotos und Ideen und über Mitarbeiter für den Gemeindebrief.

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Da kann ich ja nur lachen!

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s mag sein, dass es sich um ein anfängliches Randproblem gehandelt haben, aber ich gebe es zu: Als Prediger war ich anfangs hin und wieder etwas enttäuscht, denn: „Es traute sich einfach keiner zu lachen“. Wenn ich in eine Predigt einen Witz einbaute oder eine Begebenheit erzähle, die ich lustig fand, in Reimen predigte oder einen Spaß machte, traute sich keiner der Besucherinnen und Besucher zu lachen oder wenn, nur sehr verhalten. Ich befürchte bei Kirche, Glaube und Humor handelt sich um ein etwas angespanntes Verhältnis. Die evangelische Tradition hat hierbei wohl eine besondere Auffassung entwickelt: Glaube und Ernsthaftigkeit gehören seit Jahrhunderten zusammen. Vorwiegend evangelische Pfarrer sind – der Meinung zumindest mancher Bevölkerungsgruppen zufolge – geradezu die Personifizierung der Ernsthaftigkeit. Demnach muss ein Pfarrer mit nach unten gezogenen Mundwinkeln umherlaufen, ein Lächeln hat ihm kaum über das Gesicht zu huschen. Aber aus irgendeinem Grund scheint sich das in letzter Zeit geändert zu haben. Immer da, wo ich hinkomme, predige oder mit Gemeinde zusammen bin, wird viel gelacht. Und ich habe in den letzten Jahren viele fröhliche und lachende Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Da soll noch jemand behaupten, in der Kirche ändert sich nichts! Von Wilhelm Buschs Neffen Otto Nöldeke wird allerdings Folgendes erzählt. Er war Pfarrer in einem niedersächsischen Dorf. Als eines seiner Schäfchen, der wichtigste Landwirt vor Ort, krank im Bett lag, brachte Pfarrer Nöldeke einen Band seines Onkels Wilhelm Busch zu dem Kranken, in der Hoffnung, die lustigen Zeichnungen und Verse würden diesen etwas aufmuntern. Nach vier Wochen besuchte Pfarrer Nöldeke den Kranken abermals, um sich auch danach zu erkundigen, wie ihm das Buch gefallen habe. Die Antwort lautete: „Ich hätte wohl sehr lachen mögen

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über die Geschichten, aber da ich das Buch von Ihnen erhalten hatten, traute ich mich nicht so recht.“ Zugegeben, die Bibel ist mit Geschichten bezüglich Lachen und überschwänglicher Freude etwas zurückhaltend. Nach Witzen und Lachgeschichten würde ich in der Tat nicht zuerst im Alten und Neuen Testament suchen. Von daher kann man die Tradition gewisser Ernsthaftigkeit durchaus nachvollziehen. Und wenn ich mich gerade in den letzten Monaten in den Gemeinden umgesehen habe, stelle ich fest, vielen Menschen ist immer weniger zum Lachen zumute, denn sie werden von vielen Alltagssorgen geplagt. Da gibt es tatsächlich viel Ernstes. Doch gerade beim Apostel Paulus findet sich folgende Aussage: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen!“ (Philipper 4,4+5). Diesen Satz hätte man bei Paulus möglicherweise als Letztes erwartet, doch schöner kann man die Christen kaum zur Freude auffordern. Geradezu überschwänglich fordert Paulus die Christen zur Freude auf und wiederholt seine Aufforderung sogar noch einmal. Paulus sagt dies aber nicht aus einer oberflächlichen oder ablenkenden Spaßmentalität heraus, die nur zur Unterhaltung dient und niemanden wirklich nützt. Nein, die Freude, von der Paulus spricht, geht tiefer, sie meint den ganzen Menschen und den Menschen in seiner Beziehung zu Gott. Wenn wir uns von Gott als angenommen erkennen, an ihn glauben, dann sind wir befreit von Ängsten und Zwängen, die wir uns selber auferlegen und die uns zu schaffen machen. Wie aber kommt Paulus auf diesen Gedanken? Ich glaube, für Paulus ist sicher: Die Botschaft von der Güte und Liebe Gottes will uns aufbauen und nicht entmutigen, will uns zu neuem Lachen und tiefempfundener Freude und lebendiger Fröhlichkeit brin-


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gen. Und Paulus meint, diese Lebensfreude gilt nicht nur uns allein, sondern wir können und sollen auch unsere Mitmenschen daran teilhaben lassen. Also ich selbst lache gern und bemühe mich darum, diese Freude an andere weiterzugeben. Ich glaube auch, zu meiner Arbeit als Prediger gehört es dazu, mit den Zuhörerinnen und Zuhörern zusammen zu lachen, ihnen Freude am Glauben und am Leben zu vermitteln und ihnen dabei behilflich zu sein, aus einem Tief herauszukommen.

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und Lebensfreude geteilt. Gerade in den letzten Monaten hat es gut getan, immer mal wieder sich vor Lachen zu schütteln und so einen Augenblick von der Lebensfreude zu kosten, die Gott uns allen geschenkt hat. Ich glaube, wenn ich lache, atmet Gott in mir. Bleiben Sie behütet – und mögen Sie immer viel und kräftig zu Lachen haben, Ihr Pf. Sebastian Wilhelm

Noch etwas zum Schluss, sozusagen zum Schmunzeln: Nach dem Johannesevangelium (Kapitel 2,1-12) hat Jesus während der Hochzeitsfeier in Kana das Wasser nun gerade nicht in essigsaure Tonerde, sondern in Wein verwandelt, das Fest der Freude konnte weitergehen. Das erste Zeichen, das Christus tat (Johannes 2,11), diente also der Lebensfreude. Liebe Gemeinde, nah und fern, ich habe sehr gern mit Ihnen zusammen gelacht

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geblickt

Ganz besondere Konfirmation

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ormalerweise ist die Kirche oder der Gottesdienstsaal zur Konfirmation gut gefüllt, jeder Platz besetzt und schon lange vor dem Gottesdienst ist große Aufregung zu spüren. Normalerweise ist dann nach dem Gottesdienst großes Gedränge, viele Blumensträuße, Kamerablitze und Fotoaufstellungen vor den verschiedensten Hintergründen. Normalerweise haben es die Konfirmationsfamilien nach dem Gottesdienst eilig, zu den geplanten Mittagstischen und Familienfeiern zu kommen. Normalerweise ist es den Konfirmandinnen auch ein wenig peinlich, so vor der gesamten Familie und versammelten Gemeinde zu stehen und konfirmiert zu werden. Normalerweise ist das alles aber völlig ok. Es ist nach der Taufe, wo viele Konfirmandinnen und Konfirmanden noch nicht ganz so engagiert mitfeiern konnten, das erste große Familienfest, bei dem sie selbst die Hauptpersonen sind. Das nächste Familienfest, wo das dann wieder (da allerdings nur zu 50%) zutrifft, wird dann die Hochzeit sein. Konfirmation ist also schon etwas ganz Besonderes. Das wissen auch die Jugendlichen selbst. Dieses Fest ist ihnen so wichtig, dass sie sich mindestens ein ganzes Jahr darauf vorbereiten, die regelmäßigen Konfi-Treffen besuchen, Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen mitgestalten, dem Pfarrer Löcher in den Bauch fragen und sich in der Gemeindekü-

che über alles Essbare informieren. Wer da noch behauptet, den Jugendlichen ginge es bei der Konfirmation nur um die Geschenke, irrt sich gewaltig. Im letzten Konfirmandenjahr gab es nur wenig Gelegenheiten, sich in der Gemeindeküche und bei Veranstaltungen zu orientieren. Die meisten KonfiTreffen mussten digital stattfinden. Und das oft, nachdem die Jugendlichen ohnehin schon den halben Tag onlineUnterricht hinter sich hatten. Wer homeoffice kennt, weiß, wie hoch nach einem vollen Digitaltag die Motivation ist, sich auch noch in der Freizeit vor den Bildschirm zu setzen. Da ist es umso beeindruckender, dass die Jugendlichen dabei bis zum letzten Treffen absolut zuverlässig, pünktlich und bei bester Laune waren. Die Gemeindeküche wurde so zwar geschont (obwohl die ja, so wissen es ganze Konfi-generationen, ihre „verborgenen Reize“ hat), nicht aber der Pfarrer, dem die Konfis umso mehr „Löcher in den Bauch“ fragen konnten. Dem Pfarrer hat das nicht geschadet. Im Gegenteil, ich habe selten eine Gruppe erlebt, die einerseits so gezielt und interessiert gefragt und miteinander geredet hat und andererseits so rücksichtsvoll, achtsam und respektvoll miteinander umgegangen ist. Das hat mich als Pfarrer tief beeindruckt. Am Pfingstsonntag, dem 23. Mai war Konfirmation. Keine Gäste, keine Familien, keine


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Gemeinde im Saal. Nur die 5 Konfirmanden und Konfirmandinnen Henny, Emily, Laura, Hinrich und Lukas. Und zahllose digitale Besucherinnen und Besucher. Die Konfirmation war, zugegeben, ungewöhnlich. Aber vielleicht genau das Richtige für eine ganz und gar ungewöhnliche Konfi-Gruppe. Da der große „Gemeindebahnhof“ mit Einund Auszug nicht stattfinden konnte, waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden vor dem Gottesdienst zu einem festlichen Frühstück im Gemeindesaal eingeladen. Und von der Festtafel ging es direkt in den Festgottesdienst. Da auch die Familien der Jugendlichen digital zugeschaltet waren, war für

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jede Familie ein Blumenstrauß im Altarraum aufgestellt. In dessen Mitte standen die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Die Blumen brachten sie im Anschluss ihren Eltern mit nach Hause – als Dankeschön, dass sie sie bis hierher begleitet und unterstützt haben. Denn auch die Eltern konnten in den letzten Monaten miterleben, wie ihre Kinder gewachsen sind. Vielleicht mussten sie auch an ihre eigene Konfi-Zeit zurückdenken. Und vielleicht brauchten sie am Pfingstsonntag auch ein wenig Trost, weil sie miterlebten, wie groß ihre Kinder geworden sind und dass sie sie wieder ein weiteres Stück loslassen und auf dem eigenen Weg weitergehen lassen müssen. (sw)

... gibt es dann immer Eis?

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a! Früher, in der Generation unserer Eltern (oder von uns im Elternalter) gehörte eine Konfirmanden-Prüfung selbstverständlich zur Vorbereitung auf die Konfirmation. Da wurden wenige Wochen vor der Konfirmation die Jugendlichen im Gottesdienst vor die Gemeinde gerufen und abgefragt: Vaterunser, Kleiner Katechismus, die 10 Gebote, die wichtigsten Psalmen, ein paar Gesangbuchlieder, das Glaubensbekenntnis und die Namen aller Sonntage im Kirchenjahr. Manche von uns erinnern sich bestimmt. Doch Gemeinde ist nicht Schule. Auswendiglernen ist nicht Verstehen. Konfizeit ist nicht Unterricht. Heute geht es nicht mehr darum, die Konfirmandinnen und Konfirmanden zu zwingen, Teile der Gemeinde-

grundlagen zu pauken, sondern die Konfizeit bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie Teil einer Gemeinde werden und dieses öffentlich bestätigen (konfirmieren) möchten. Natürlich lernen sie dabei auch die Grundlagentexte unserer evangelischen Kirche kennen – und wo sie sie nachlesen können. Aber es geht viel mehr um Teilhabe und die eigene Entscheidung. Die Konfi-Gruppe dieses Jahrganges hat schon im Vorfeld der Konfirmation eine überraschende Entscheidung getroffen: Wir wollen eine Konfirmandenprüfung! „Bevor wir uns bei der Konfirmation entscheiden, ob wir JA zur Gemeinde und zum christlichen Leben sagen, möchten wir gern die Gemeinde prüfen.“ Konfirmandenprüfung in dem Sinne, dass die Konfirmanden die Gemeinde prüfen, frei nach dem Sprichwort: „Drum prüfe, wer


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sich ewig bindet, ….“. deutliche Antworten erhielten. Am Ende Wie soll so eine Prüfung stattfinden? Wer prü- stand das Urteil auch fest – und da gab es fen will, muss sich erst recht gut vorbereiten, nichts mehr zu rütteln: Bestanden! Positiven muss die verschiedenen Antwortmöglichkei- Einfluss auf das Prüfungsurteil hatte sicher ten kennen, muss wissen, in welche Richtun- auch, dass sich die Gemeinde als Ort erwies, gen Fragen und an dem ganz ehrAntworten gehen lich, und manchmal sollen und muss sogar auch ein bisseinen Erwartungschen unverschämt, horizont formufragen und antworlieren – und muss ten darf. wissen, was pasEine Frage aber hatsieren muss, um te allerdings dann sicher entscheiden doch noch ganz zu können, ob die unvorhergesehene Prüfung bestanKonsequenzen: „Hat den ist. Damit kam man Vorteile im Leeinige Vorbereiben von der KonfirEin ganzes TK-Fach voll mit Eis: eigens reserviert für die Konfis. tung auf die Konfimation?“ Weil zum gruppe zu. Jede bzw. jeder übernahm ein Zeitpunkt der Fragestellung im GesprächsThema: Gottesdienst, Konfirmation, Bibel, abend schon ganz schön viel gefragt und Passionszeit und Gemeinde. Dazu wurden geantwortet wurde oder weil die Frage ganz Fragen zu einem Gemeindeabend am 11. schön „unverschämt“ war, entstand hierauf März gesammelt, vorbereitet und formuliert. eine kurze Pause, in der die Fragestellerin Der Abend mit Eltern, Angehörigen und Ge- dann verdeutlichend hinzufügte: „Na, bemeindemitgliedern wurde mit Andacht und kommt man dann etwa immer ein Eis, wenn Gebet von den Jugendlichen begonnen und man in die Gemeinde kommt?“ Die Antwort beendet und trug den verheißungsvollen ist „JA“. Allerdings trifft diese Antwort nur für Namen: Unverschämte Fragen. Damit wa- die frisch Konfirmierten zu. Zur Konfirmation ren nicht freche Fragen gemeint, sondern am 23.Mai bekam die Konfirmandengruppe Fragen, die wirklich „zur Sache gehen“ und ein ganz besonderes Geschenk: Über 100 durchaus etwas in die Tiefe bohren: „Ist für sie Eispackungen, lagernd im Gefrierfach der Gottesdienst manchmal langweilig?“, „ Glau- Gemeindeküche. Diese Menge sollte ausreiben sie an die Geschichten, die in der Bibel chen, dass unsere jungen und frisch konfirstehen?, „Muss man eigentlich fasten?“, „Ist es mierten Gemeindemitglieder wirklich jedes peinlich, zur Konfirmation vorn zu stehen?“ Mal, wenn sie in die Gemeinde kommen, ein oder „Würden sie die Gemeinde verlassen, Eis bekommen. Konfirmation versüßt das Lewenn es in ihr Regeln gibt, die ihnen nicht ben und ist eben etwas für Genießer! Liebe gefallen?“. Das waren nur einige Fragen, die Gemeinde, genießt Ihr die Jugend in der Gedie Konfirmandinnen und Konfirmanden meinde, die nicht nur zu Gesprächsabenden wirklich interessierten – und auf die sie im bewiesen haben, dass sie ein wichtiger und Laufe des Abends wirklich sehr ehrliche und gestaltender Teil der gemeinde sind. (sw)


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Gemeindewanderung - erste Schritte zu Gemeindeleben

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stern war noch digital – zwei Personen (Organistin und Pfarrer) im Geemeindesaal und die Gemeinde zuhause am Bildschirm. Für den Montag war ein Osterspaziergang zum Gottesdienst in der Østmarkskapelle geplant. Erst musste der Gottesdienst abgesagt werden, dann auch die Wanderung. Zu schade! Umso schöner, dass die zweite geplante Wanderung am 2. Mai stattfinden konnte. Zwar war auch der gemeinsame Gottesdienst in der Nordmarkskapelle abgesagt, die Wanderung konnte aber stattfinden. Erst wenige Tage zuvor sind die Corona-Bestimmungen dahingehend gelockert worden, dass es möglich wurde, sich mit bis zu 10 Personen zu treffen – und wir waren genau zehn. Ungewohnt aber richtig schön, sich mit so vielen Personen zu treffen, zu sprechen und unterwegs zu sein. Zu unserer Überraschung ging es noch teilweise über Schnee und Eis. Nach gut 6 Kilometern erreichten wir die Nordmarkskapelle, unser Ziel. Bei der ursprünglichen Planung hatten wir gehofft, entweder den Gottesdienst in der Kapelle selbst gestalten oder wenigstens an ihm teilnehmen zu können. So weit gingen die

Aufhebungen bisheriger Beschränkungen leider noch nicht. So machten wir Rast und Picknick im Hof an der Feuerstelle. Statt Gottesdienst gab es eine kleine Andacht, passend zum Picknick. Sowohl in der Geschichte der Emmaus-Jünger als auch bei der Erscheinung Jesu bei den Jüngern (Lukas 24) spielt Eines eine ganz zentrale Rolle: das Essen. Niemanden hätte es gewundert, wenn es in beiden Geschichten geheißen hätte, die Jünger erkannten Jesus einfach wieder. Sie kannten ihn und sein Gesicht. Und so lange waren sie ja nicht voneinander getrennt oder entfernt. Doch es überrascht, dass beide Geschichten so erzählt werden, dass die Jünger Jesus erst erkennen, als sie miteinander essen. Warum spielt das gemeinsame Essen in den beiden Geschichten eine so wichtige Rolle? Unser angeregtes Gespräch beim Picknick, die Freude, wieder „in großem Kreise“ zu sein und die Hoffnung, uns bald auch wieder im Gemeindehaus zum Gottesdienst treffen zu können, gaben wohl ein wenig Antwort auf die Fragen zur Bibelgeschichte. (sw)


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Auszählung Pfarrwahl

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s wurde fleißig gezählt und sortiert und protokolliert: am frühen Morgen des 30. März hatten sich unsere vier Wahlhelfer im Gemeindesaal eingefunden und widmeten sich dem Berg an Rückumschlägen mit den Wahlunterlagen. Insgesamt 141 gültige Wahlstimmen wurden ael Stöcker eingereicht. Das ist eine historisch hohe Menyhart, Sören Giesow und Mich Die Wahlhelfer Joy Dressen, Beata Wahlbeteiligung (2015: 72; 2005: unbekannt; bei der Auswählung. 1999: 95; 1992: 124; 1978: 47) und zeigt, mit welcher Aufmerksamkeit der gesamte Wahlprozess von Ihnen allen mitverfolgt und mitgelebt worden ist. Auch wenn alle drei Kandidaten zahlreiche Stimmen erhielten, ging die deutliche Mehrheit an Pfarrer Lutz Tietje, den wir ab dem 1. September als unseren neuen Pfarrer in Oslo begrüßen dürfen. Wir gratulieren Lutz Tietje ganz herzlich zur Wahl und freuen uns, dass er die Wahl angenommen hat! Mit den untenstehenen Zeilen grüßt er unsere Gemeinde aus seiner Noch-Heimat Buxtehude, umgeben von Umzugsvorbereitungen. Danke an unser Wahlhelferteam für den sehr gewissenhaften und eifrigen Einsatz am Wahlmorgen! (cll) Liebe Gemeinde in Norwegen, zwischen dem „Nicht mehr“ und dem „Noch nicht“ grüße ich Sie von Herzen! Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich in Buxtehude bereits verabschiedet worden. Das ist mein „Nicht mehr“. Zugleich sind meine Frau und ich noch nicht bei Ihnen in Norwegen – ja, wir wissen noch nicht einmal, wie sich die Einreise wegen der Corona-Beschränkungen gestalten wird. Ich stelle mir vor, dass es Ihnen ähnlich geht: Das „Nicht mehr“ klingt nach. Sie haben Pfarrer Sebastian Wilhelm verabschiedet und ihm viel Dank und Wertschätzung mitgeHier hören Sie einen persönli- geben. Und das „Noch chen Gruß von Lutz Tietje https://qrco.de/GrussTietje

nicht“ ist Ihnen auch bewusst. Noch ist nicht klar, wie die Gemeinde nach der langen Zeit der Einschränkungen wieder blühen und wachsen wird. Deshalb grüße ich Sie ganz bewusst aus dem „Dazwischen“, in dem wir uns nun gemeinsam bewegen. In diesem Übergang werfe ich nicht alles, was war, einfach über Bord. Und ich bin offen, für das Neue, das kommt. Meine Vorfreude auf das Ankommen bei Ihnen ist ungebrochen. Denn ich habe in vielen Gesprächen gespürt, wie sehr Sie mir das Ankommen leicht machen wollen. Das tut gut. Ich vertraue darauf, dass es Gottes guter Geist ist, der uns gerade im „Dazwischen“ trägt und wachsen lässt. Deshalb von Herzen ein fröhliches: Auf bald! Ihr


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Unsere digitale Kirche

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n Sachen “digitaler Gottesdienst” sind wir inzwischen schon recht gut geübt. Regelmäßig haben Gemeindemitglieder und Freunde der Gemeinde in den vergangenen Wochen und Monaten vom digitalen Angebot Gebrauch gemacht. So wurde es schon fast zur Gewohnheit, am Sonntagmorgen den zoom-link zur Teilnahme am Gottesdienst anzuklicken. Dass einige Gemeindemitglieder hierbei sogar Aufgaben als Lektoren oder zum Verlesen der Fürbitten übernahmen, ließ das digitale Geschehen ein wenig zu dem machen, was einen “richtigen” Gottesdienst auch ausmacht: ein gemeinsames Erlebnis, ein Miteinander im Gebet. Um dieses Miteinander noch wenig weiter im digitalen Kirchraum auszuprobieren, versuchten wir uns sogar an einem gemeinsamen Gemälde: die whiteboard-Funktion ermöglicht es, dass alle Teilnehmer gleichzeitig die weiße Malfläche bemalen können. Die Aufgabe: wir malen unsere Kirche. Auch wenn noch ein paar Hilfestellungen notwendig wurden, klappte es tatsächlich: wir malten - ohne verbale Absprache - unsere Kirche (siehe Bild). Selbst wenn wir alle uns zwischenzeitlich

Ein digitaler Gottesdienst: ein Laptop auf dem Lesepult, zwei Kameras aus dem Blickwinkel des Gemeindesaales, ein Laptop an der Orgel.

recht sicher im digitalen Kirchraum bewegen, so freuen wir uns wirklich sehr, dass wieder Gottesdienste mit Realpräsenz möglich sind - wenn auch noch mit sehr begrenzter Personenzahl. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir voraussichtlich schrittweise in die “alte Normalität” werden zurückkehren dürfen, zugleich wollen wir weiterhin die Möglichkeit anbieten, die Gottesdienste digital mitzuerleben. Ob wir künftig alle oder nur einige Gottesdienste in hybrider (=Präsenz & digital) Form anbieten, werden wir noch prüfen und Sie zeitnah über alle neuen Angebote auf unsere Internetseite bzw. der nächsten Gemeindebrief-Ausgabe informieren. (cll)


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„Das fällt auf“ - unser Gemeindebrief fällt auf!

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ass unser Gemeindebrief unseren Mitgliedern und Freunden der Gemeinde auffällt - darauf zählen wir. Dass er nun auch einem profissionellen Redaktionsteam vom Evangelischen Medienhaus Stuttgart auffällt und einige positive Reaktionen hervorruft, freut uns ganz besonders! Wie kam es dazu? Das alle zwei Monate erscheinende Magazin „Gemeindebrief - Magazin für Öffentlichkeitsarbeit“, herausgegeben vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik informiert nicht nur über aktuelle Themen und Anregungen für die Gestaltung von Gemeindebriefen, sondern stellt jeweils drei bis vier Beispiele von Gemeindebriefen vor. Dabei wird konkrete Kritik geübt an Layout, Schrift, Bild, Darstellung, Aufbau etc. Im vergangenen Herbst hatten wir zwei unserer Ausgaben (Nr. 2 und Nr. 3 von 2020) für die Rezension eingesandt. Die Redaktion erhält sehr viele Einsendungen und wählt daraus nur einige aus, die sie in ihrem Magazin vorstellen. Es dauerte fast ein dreiviertel Jahr, bis unser Gemeindebrief tatsächlich im Magazin rezensiert wurde. Dem Rezensenten fiel besonders auf, wie geschickt wir unser Printmedium mit unserem digitalen Angebot verknüpfen. Die QR-Codes

erlauben den Zugriff auf weitere Informationen. In der Kritik stechen dabei die Stichwörter „Aktualität“, „Vollständigkeit“, „Erlebnis“ und „guter Service“ hervor. Kritisch werden allerdings die kleine Schrift und die oft kleinen Bilder gesehen. Daran haben wir seit den eingesandten Ausgaben bereits ein wenig gearbeitet. Auch die kritisierte fehlende Seitenplanung haben wir zwischenzeitlich umgesetzt: seit der Winterausgabe laufen die Artikel nicht mehr einfach auf die nächste Seite über, sondern sind auf ganze bzw. halbe Seiten dargestellt und deutlich voneinander getrennt. Der Rezensent fasst unseren Gemeindebrief zusammen mit „32 Seiten prallvoll mit Gemeindeleben“, „mit vorbildlichen Konzept“. Auch wenn wir mit jeder Ausgabe dazulernen und uns Stück um Stück verbessern, ist uns bewusst, dass hier noch viel Verbesserungspotential liegt. Daher ist uns diese profissionelle Rezension eine gute Hilfestellung, einige Feinheiten in der Edition zu optimieren. (cll)

Wussten Sie´s? Unser Gemeindebrief wird an ca. 360 Haushalte in ganz Norwegen verschickt und darüber hinaus an unsere Schwestergemeinden in Skandinavien und Freunden der Gemeinde in Deutschland. Insgesamt sind das knapp 400 Adressen. Die Seitenzahl ist in den vergangenen Jahren angestiegen: bis 2016 hatte der Gemeindebrief 28 Seiten. Ab der Winterausgabe 2016/2017 kam er mit 32 Seiten heraus. Da wir offenbar immer mehr zu berichten haben, erscheint er seit der Winterausgabe 2020/2021 mit 36 Seiten.

Hier können Sie die vollständige Rezension herunterladen


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Gemeindearbeit

aus der

Die Gemeinde: meine geistliche und „praktische“ Heimat! von Johannes Helm

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arina, unsere sehr tüchtige Büroleiterin und Kirchenmusikerin vor dem Herrn, hat mich gefragt, ob ich nicht ein paar Worte schreiben wolle, quasi als Résumée meiner Zeit an der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Norwegen. Dazu muß ich erklären, daß es um meine Gesundheit schlecht steht und ich nach menschlichem Ermessen nicht mehr viel irdische Lebenszeit nach habe. Ich weiß, daß Stendhal seinen eigenen Nekrolog geschrieben hat, das möchte ich aber nicht tun, ohne Stendhal deshalb kritisieren oder mich in irgendeiner Weise mit ihm vergleichen zu wollen. Ich kam zum ersten Mal kurz vor 1997 nach Oslo, mit der Eisenbahn von Stockholm, wo ich die acht Jahre davor gelebt hatte. Im Januar 1998 zog ich „in die Gemeinde“ ein, als ich in Oslo wohnen sollte, ohne eine Wohnung zu haben, und lebte während einiger Woche in der Gemeinde „auf der Matratze im Gemeindesaal“, was Heiner und Hanna, die damaligen Pastores, ermöglicht hatten für 50.-kr pro Nacht und 10.-kr am Tag für eine Duschmarke – eine Dusche gab es im Keller und ich mußte nur mit der Morgentoilette fertig sein, bevor die Kindergartenkinder so nach und nach eintrudelten und von Britta Bracher in Empfang genommen wurden –, ehe ich zum März eine sehr schöne Kellerwohnung in einer Villa in Lamberseter beziehen konnte. Es waren gute Wochen, und ich wurde, zuerst über die damals von Hanna geleitete Teestube, gut in die Gemeinde eingeschleust. Meine ersten engeren Bekannten damals waren der schon pensionierte Oberstleutnant der Norwegischen Streitkräfte, Johan Forsmo, und sein Freund François Abbadi, ein damals

schon sehr alter Mann, der eine wichtige Rolle in der Résistance gespielt hatte, und Georg Becher. Ich erinnere mich auch an den Gottesdienst, im Verlauf dessen Gisela Winterhalder nach 20 Jahren Dienst als Mitglied des Kirchengemeinderates verabschiedet wurde, nicht ahnend, daß ich bald selbst im Kirchenvorstand sitzen sollte. Ich erinnere mich gerne an unsere langjährige Organistin Heidi Gran und an Erik Gøthesen und die vielen, die als Kirchenmusiker bei uns vikariierten, an Clementine und Knut Woll und an viele andere, die mich mit meinen zum Teil doch sehr fundamentalen – nicht (!) fundamentalistischen – Ansichten, die ich bis heute nicht abgelegt habe, akzeptierten. Ab 2002 waren Carsten Pingel und ich der „Bauausschuß“ und ab 2004, als Dagmar und Manfred bei uns Pastoren waren, unter Helmut Berchelmann als Vorsitzendem, war ich erstmals Mitglied des Kirchenvorstandes, dem ich seitdem angehöre. Ich habe mich in der Gemeinde seit dem ersten Treffen mit Heiner, Hanna und Christel Rasmussen sehr zu Hause gefühlt, die Gemeinde wurde zu einer geistlichen und auch „praktischen“ Heimat für mich, und sie war mir so wichtig, daß ich schließlich


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auch nach einem Fernstudium und einem Intensivkurs beim damaligen Pastor Hannes Bauer an der evangelischen deutschsprachigen Gemeinde zu Madrid in Spanien Prädikant mit Kasualberechtigung wurde und zum 31. Mai 2006 zum ersten Mal als solcher von der Gemeinde beauftragt. Ich habe in der Gemeinde viele Freunde gefunden, nicht zuletzt auch in den Kirchenvorständen, die ich erleben durfte, Menschen, die mit ungeheurem Einsatz, oft hinter den Kulissen, die Gemeinde weiterbrachten in finanziell nicht sehr rosigem Rahmen; wir waren bis vor kurzer Zeit diejenige deutsche Auslandsgemeinde, die weltweit die niedrigsten Mitgliederbeiträge kassierte! Jetzt Namen zu nennen, besonders aus der Zeit seit Friedbert und Claudia unser Pfarrehepaar waren und ich mehr und immer mehr Menschen kennenlernte, wäre „gefährlich“, denn die Liste würde sehr, sehr lang und bliebe doch unvollständig, und wer nicht genannt würde, würde sich vielleicht auf den Fuß getreten fühlen, und das will ich nicht. Ich habe niemanden vergessen, alle stehen in meiner wöchentlichen Fürbittenliste. Meine „theologische Position“, wenn ich denn als Laie von einer solchen bei mir sprechen darf, hat sich, was vielleicht ein natürlicher Prozeß ist, während der Zeit hier in Oslo sehr gewandelt. Daß wir „zu den Unseren“ Men-

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schen mit verschiedenen geistlichen Hintergründen rechnen dürfen, das ist ein großer Reichtum. Daß sich dabei niemand geistlich selbst verleugnen müßte, um in der Gemeinde akzeptiert zu sein, das ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Ich weiß von der Bibel her, daß Jesus Gemeinde wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob er Kirche im Sinne einer Institution mit einem in theologischen Termini ausformulierten Glaubensbekenntnis wollte. Ich schreibe dies als ein Mensch, der von solchen Kirchen sehr viel Gutes empfangen hat im Leben, von der EKHN (der Ev . Kirche in Hessen und Nassau, zu der ich qua Geburt im linksrheinischen Worms gehörte, das aber, wie das ganze linksrheinische Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg sinnvollerweise dem Bundesland Rheinland-Pfalz zugeschlagen worden war), der Römisch-Katholischen Kirche und der Schwedischen Kirche. Lennart Lundström, ein emeritierter Hauptpastor der Schwedischen Kirche, schrieb einmal in einem Memorandum, daß die größte Gefahr im Leben eines Priesters es sei, „politisch korrekt“ zu werden. Diese Gefahr ist vielleicht in einer „Gemeinde“ geringer als in einer „Kirche“. Was ich gerne zitiere ist die Stelle aus dem 1. Johannesbrief, in der der Autor desselben schreibt (1. Joh. 4, 2-3): „Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen:


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ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott; und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.“ Wenn wir das bedenken, dann können wir uns Toleranz in Bezug auf theologische Verständnisse ebenso leisten wie in Bezug auf Traditionen. Dann kann eine jede Christin

schlimmste Verfolgungen bis hin zur Shoa, und uns bleibt nur (?) die Hoffnung auf eine andere Welt. Jedenfalls öffnen Jesu Worte, wonach sein Reich nicht von dieser Welt sei, die Perspektive auf eine andere Erscheinung des Messias als diejenige, die die Weltgeschichte in eine vor- und eine nachmessianische Zeitepoche einteilen würde. Paulus geht davon aus, daß G_tt selbst zu seiner Zeit und Stunde auch die Juden in sein Reich mit einnähme und ihnen Jesus Messianität offenbart würde (vgl. etwa 2. Kor. 3 oder Röm.

und ein jeder Christ sich geistlich bei uns zu Hause fühlen. Daß die meisten Juden sich nicht zu Jesus von Nazareth als dem Messias, als dem Christus bekennen, erlebt manche Christin oder mancher Christ vielleicht als schmerzlich. Wir können uns vielleicht damit trösten, daß es auch uns vielleicht schwerfallen mag, Jesu Worte zu Herzen zu nehmen, wonach sein Reich nicht von dieser Welt sei (Joh. 18, 36). Kann wirklich in einer nachmessianischen Zeit weiterhin all das Leid sein, das wir erleben, sei es draußen in der Welt, in der Gemeinde, in der Familie, an unserem eigenen Leib? Es ist ja offenbar da, es gab nach Jesus

11). Wir sollen als Christen dankbar dafür sein, daß wir die Perspektive auch des Neuen Testamentes zusammen mit der des Tanach haben, aber geduldig warten, daß auch das Auserwählte Volk des Ersten Bundes diese Offenbarung erfährt. Ich wünsche mir, daß unsere Gemeinde von G_tt behütet und gesegnet bleibe und sich bis ans Ende der Zeit unter G_ttes Schirm geborgen weiß und dort hält und nicht ausbricht in ungeistliche und unbiblische „Selbstverständnisse“.


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Bequem und käuflich

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ann haben Sie zuletzt Platz genommen im Gemeindesaal? Schon lange nicht mehr haben wir mehr als 20 Stühle aufgestellt und Gäste auf ihnen willkommen geheißen. Wir hoffen, dass sich das bald wieder ändert. Für diesen Fall hat uns Frau Heiderose Laurenzen mit einer Spende eine

große Freude gemacht. Damit wir dann besonders weich und warm sitzen, hat sie der Gemeinde 15 Sitzkissen gespendet: violett, handgemacht aus reiner Wolle. Wenn endlich wieder Gottesdienste und Veranstaltungen stattfinden können, sollen sie für einen guten und angenehmen Sitz im Leben und unserer Gemeinde sorgen. Die Kissen können auch käuflich erworben werden. Der Erlös von 250 kr pro Kissen soll der Gemeinde zugutekommen. (sw)

Das Auge des Hauses

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as Gemeindehaus hat im März eine neue Eingangstür bekommen: mit Klarglas, sicher, stabil und weiß. Man sagt ja, die Fenster sind die Augen des Hauses. Türen mit großen klaren Glasfenstern zählen womöglich dazu. Also, wer jetzt dem Gemeindehaus in die Augen schaut, sieht ein sehr freundliches, hübsches und klares Bild,

das alle Besucherinnen und Besucher willkommen heißt. Mit der Fertigstellung und Einweihung der neuen Tür verbindet sich für uns die Hoffnung, dass ich bald auch wieder das gesamte öffentliche Leben und auch unsere Gemeinde öffnen und viele Menschen zur Begegnung einladen können. (sw)


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Von Trondheim nach Hamburg

Magne H. Draagen wird neuer Organist am Hamburger Michel

Diese Zeilen standen in unserem Gemeindebrief im Frühjahr 1994, als Magne H. Draagen seinen Organistendienst in unserer Gemeinde in der Eilert Sundts gate begonnen hatte. In dem guten Jahr, in welchem er die Gottesdienste musikalisch gestaltete, gründete und leitete er zudem einen Gemeindechor. Nach dem Abschluss seines Studiums war er zwischen 2003 und 2012 in den Domkirchen von Oslo und Stavanger als Organist und Kantor tätig. Seit 2012 bekleidete er das Amt des Domkantors und HauptOrganisten am Nidarosdom in Trondheim. 27 Jahre nachdem Magne H. Draagen in unserer Gemeinde als Musikstudent die Orgel spielte, tritt er ab September 2021 das renommierte Organistenamt an der Hamburger St. Michaelis-Kirche an. Wir wünschen Magne alles Gute an seiner neuen Stelle! (cll)

Unser Gemeindechor unter der Leitung von Magne (hier links, sitzend).

Magnes neuer Arbeitsplatz in Hamburg. In der St. Michaelis-Kirche befindet zudem sich das Grab von Carl Philipp Emanuel Bach. Als städtischer Musikdirektor und Kantor war er u.a. auch für die Kirchenmusik an St. Michealis zuständig.


Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Urlaubsgebet Herr, ich bitte dich: Schenke mir in diesen Wochen die Fähigkeiten, mich frei zu machen von den Erwartungen anderer und meiner eigenen. Bewahre mich vor Enttäuschungen. Schenke mir ein Gespür für die Weite, die du schenkst und eine Sehnsucht nach dir. Schenke mir das Vertrauen, dass du mich führst, auf den Wegen dieser Zeit und zu dem Ziel, an dem du auf mich wartest. … Amen

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Krabbelgruppe: singen, spielen, klatschen und sich austauschen. Derzeit gibt es keine festen Termine.

Kinderkirche zeitgleich mit dem Erwachsenengottesdienst, nicht in den Schulferien (siehe Gottesdienstübersicht oben)

Neue Angebote voraussichtlich ab Herbst

Wir werden regelmäßig Online-Andachten anbieten, können dafür jedoch noch keine festen Termine nennen.

Die Präsenz-Gottesdienste unterliegen den Auflagen zur Infektionsprävention

Sonntag, 11. Juli, 11 Uhr, digitaler Gottesdienst mit Veline Backofen Sonntag, 22. August, 11 Uhr, hybrider Gottesdienst?? Sonntag, 5. September, 11 Uhr, hybrider Gottesdienst Sonntag, 19. September, 11 Uhr, hybrider Gottesdienst

Link zu unserem Kalender

Link zu unserem YouTube-Kanal

Kontakt/Information Gemeindebüro, Tel. 22441643 / kontor@deutschegemeinde.no

Über weitere Mitarbeiter freuen wir uns! Kontakt: kontor@deutschegemeinde.no

Den Link zu den Video-Andachten finden Sie auf unserer Internetseite www.deutschegemeinde.no und auf

Die Gottesdienste können kurzfristigen Änderungen unterliegen! Bitte schauen Sie daher für aktuelle Hinweise auf unsere Internetseite. Dort finden Sie auch die Zugangsdaten für die digitale Teilnahme.

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Kinder

Wanderungen

OnlineAndachten

hybrid oder digital abhängig von aktuellen Bestimmungen

in Oslo

Gottesdienste

weitere Information: www.deutschegemeinde.no

Gemeindehaus in der Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo

mail: kontor@deutschegemeinde.no

Termine in Oslo

Tel. 22441643

Treffpunkte in der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

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Einstieg jederzeit möglich. I.d.R. jeden Montag von 17-18.30 Uhr

Treffpunkt für Aupairs und junge Leute ab 18 Jahren (S. 22) I.d.R. am 3. Freitag im Monat von 19-21 Uhr. Termine: 20.8, 17.9.

I.d.R. jeden Donnerstag von 19-21 Uhr.

Gemeinsam singen und mehrstimmige Literatur aller Epochen und Stile erarbeiten. Stimmbildung. Regelmäßige Auftritte und Geselligkeit - auch online!

Termine und Informationen zum neuen Konfirmandenkurs folgen nach Schuljahresbeginng

Sonntag, 29. August, 16 Uhr, Gottesdienst im Nidarosdom (kapittelhus)

Gottesdienste, Kinderkirche und Hauskreis. Kontaktperson: Pastor Matthias Alpermann, Tel. 98691890

Herzlich willkommen – auch zum Kirchkaffee im Waisenhaus nach jedem Gottesdienst!

Termine: derzeit nicht planbar, bitte auf unserer Internetseite informieren bzw. anfragen Kontakt: Katarzyna Paul (91388727)

Kontakt: Laura-Marie Mork & Katharina Maertins teestube@deutschegemeinde.no

Termine: 2., 9., 16., 23., 30. September Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich Kontakt: Carina Lasch Lind (carina.lasch.lind@gmail.com) Ob die Termine bereits in Realpräsenz oder online stattfinden, ist noch unsicher. Bitte auf www.deutschegemeinde.no prüfen

Aus aktuellem Anlass gelten sämtliche Termine unter Vorbehalt und können sich kurzfristig ändern! Bitte schauen Sie daher auf unsere Internetseite www.deutschegemeinde.no für aktuelle Termine bzw. Terminänderungen oder kontaktieren Sie uns gerne per Telefon oder E-Mail.

Trondheim

Termine Außengemeinden

Yoga

Teestube

Chor

Konfirmandenkurs

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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Gemeindebrief 2 – 21

Termine inchronologisch Oslo Juli

September

Donnerstag, 2.9.19 Uhr, Chorprobe DeKO Sonntag, 5.9. 11 Uhr, hybrider Gottesdienst Donnerstag, 9.9.19 Uhr,

Sonntag, 11.7. 11 Uhr, digitaler Gottesdienst mit Veline Backofen

Chorprobe DeKO Donnerstag, 16.9.19 Uhr, Chorprobe DeKO Freitag, 17.9., 19 Uhr, Teestube Sonntag, 19.9. 11 Uhr, hybrider Gottesdienst Donnerstag, 23.9.19 Uhr, Chorprobe DeKO Donnerstag, 30.9.19 Uhr, Chorprobe DeKO

August

Hier geht es direkt zum aktuellen Kalender

Freitag, 20.8., 19 Uhr, Teestube Sonntag, 22.8. 11 Uhr, hybrider Gottesdienst

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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Nächste Veranstaltungen? Diesmal ist alles etwas anders

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Bitte un ter www.de u tschege nach ak meinde tuellen .no Infor zu den Verans ta mationen lt schauen ungen !

onst füllen die nächsten drei Seiten Ankündigungen zu geplanten Veranstaltungen. Diesmal jedoch ist das anders. Zum Redaktionsschluss können wir zwar die Termine für die Gottesdienste ankündigen, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob diese als Präsenzgottesdienste oder als reine digitale Gottesdienste stattfinden werden. Das liegt nicht nur alleine an den schwer vorauszusehenden Regeln rund um Corona. Auch wenn aktuell die Tendenz in Richtung „alte Normalität“ geht, so haben wir zeitgleich auch einen Pfarrerwechsel. Das birgt gleich zwei Schwierigkeiten: Zum ersten möchten wir Herrn Tietje die Gelegenheit geben, erst einmal hier anzukommen und dann die Planung für die Gemeindeaktivitäten in Angriff zu nehmen. Zum zweiten wissen wir zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht, ob Herr Tietje wie geplant in der zweiten Augusthälfte wird einreisen dürfen. Die strengen Einreisebestimmungen Norwegens würden es ihm zu den jetzt geltenden Regeln nicht möglich machen. Allerdings hoffen wir auf eine Lockerung bis August und drücken Herrn und Frau Tietje die Daumen, dass der Umzug wie geplant vonstatten gehen kann. Umso mehr freuen wir uns dann darauf, im September gemeinsam mit Herrn Tietje Gottesdienste und Veranstaltungen bis Ende des Jahres zu planen. Schauen Sie bitte immer wieder auf unsere Internetseite für aktuelle Informationen!

Möchten Sie Gemeindemitglied werden?

W

ussten Sie es schon? Durch einen Wegzug und Abmeldung aus Deutschland ruht automatisch Ihre Mitgliedschaft in einer Kirche in Deutschland und Sie sind damit kein Kirchenmitglied mehr. Sie werden dann bei uns nicht automatisch neues Mitglied, sondern müssen selbst aktiv werden, um wieder Kirchenmitglied zu werden. Mit Ihrer Mitgliedschaft helfen Sie uns einen Überblick darüber zu behalten, wer alles sich uns verbunden und zugehörig fühlt. Außerdem ermöglicht uns Ihre Mitgliedschaft einen Zuschuss des norwegischen Staates, sofern Sie nicht zeitgleich Mitglied in der Nor-

wegischen oder einer anderen Kirche sind. Wenn Sie noch kein Gemeindemitglied sind, können Sie das ganz einfach werden. Füllen Sie dazu das Formular zur Beitrittserklärung aus und senden Sie es uns per Post oder eingescannt per Email zu. Das Formular finden Sie auf unserer Internetseite („Mitglied werden“) oder per QR-scan:


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Gemeindebrief 2 – 21

Teestube Hallo, ihr Lieben!

D

Die nächsten rmine: es Te tuben-Te st gu Au 20. r 17. Septembe

ie Teestube läuft Gott sei Dank auch in Zeiten von Corona weiter - wenn auch „nur“ digital in Zoom-meetings. Unser Angebot richtet sich an alle deutschsprachigen Besucher in Oslo, die nur wenige Monate in Norwegen sind. Früher - B.C. (before Corona) - waren unsere Gäste hauptsächlich Au Pairs, die für ein Jahr bei ihren Gastfamilie lebten. Die Zeit war also zu kurz, um tiefe Freundschaften mit Norwegern zu schließen, aber viel zu lang um alleine am Wochenende auf Tour zu gehen. Natürlich sind uns auch Praktikanten, Austauschstudenten und Weltenbummler willkommen :) So treffen wir uns also jeden 3. Freitag (oder Freutag) im Monat um uns auszutauschen, zu lachen oder einfach mal Dampf abzulassen. Wenn das Wetter und die Inzidenz es erlauben, treffen wir uns auch gerne im Freien z.B. für einen langen Spaziergang nach Bygdøy oder ein Picknick im Frognerpark. Ich drücke jedenfalls alle Daumen, dass wir ab Herbst wieder den Gemeindesaal nutzen können bei gemütlichem Kerzenschein, Salzstangen und Heißgetränken eurer Wahl. Hoffentlich bis bald. Eure Katharina und Laura-Marie teestube@deutschegemeinde.no


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Vom AbschiedEin Pfarrer geht Sebastian Wilhelm verabschiedet sich

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er Pfarrer tritt sonntags vor die Gemeinde. Er klopft gegen das Mikrofon, kein Widerhall, er klopft erneut. Dann sagt er: „Ich glaube mit dem Mikrofon ist etwas nicht in Ordnung.“ Darauf antwortet die Gemeinde lautstark: „und mit deinem Geiste.“ Mit dieser Begebenheit hatte ich mich der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen vor 6 Jahren im Gemeindebrief zur Wahl vorgestellt. Ich hatte Glück - mit der Mikrofonanlage und mit der Gemeinde. Beide sind in der Liturgie sicher und im Gottesdienst lautstark zu hören und lassen sich selbst dann nicht aus der Ordnung bringen, wenn auch der Geist des Pfarrers oder die Technik mal nicht ganz auf der Höhe sind. Lebendiger Gottesdienst oder Gemeinde lebt ja nicht nur von Technik und nicht nur vom Pfarrer-Geist. Dieser Wunsch ist mir in den letzten 6 Jahren in Erfüllung gegangen. Ab und zu konnten wir sogar auf eins von beidem verzichten (hier meine ich die Technik). Ich habe in Stavanger, Kristiansand, Fredrikstad, Oslo, Bergen, Trondheim und in anderen Landesteilen immer wieder eine sehr selbstbewusste Gemeinde erlebt, die nicht nur im Gottesdienst laut zu hören ist, sondern die ihren Gottesdienst so feiert, dass er die Gemeinde immer wieder selbst überrascht und in der auch angesprochen werden kann, wenn mal wirklich etwas nicht stimmt. Mir vorzustellen, meine jetzige Heimatgemeinde zu verlassen und anderswo „ans Mikrofon zu treten“, fällt mir und meiner Familie gewiss nicht leicht. Aber bei all den Ortswechseln, die ich in meinem Leben schon mitgemacht habe von Magdeburg über Rügen, Greifswald, Berlin, Brandenburg bis Oslo, habe ich immer wieder die Gemeinde als gute Heimat erfahren. Darauf vertraue ich auch in der kommenden Zeit, die mich nun wieder nach Deutschland zurück aber dennoch in eine neue Heimat führt. Ab dem 1.

August werde ich Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Gransee im Oberen Havelland sein. Anfang Juli werde ich mit meiner Familie umziehen. Wir haben uns schon lange gewünscht, mit dem Schiff nach Deutschland zurückzureisen. Der Abschied von vielen Freunden und nahen Menschen aus der Nachbarschaft und Gemeinde wird uns schwerfallen. Viele Menschen und Norwegen sind uns ans Herz gewachsen. Auf der Schiffsreise werden wir vielleicht alles, was anstrengend oder schwierig war, dem Meer anvertrauen (in dem die Wellen ja auch manchmal hochschlagen). Die guten und wertvollen Erinnerungen nehmen wir aber behutsam mit. Und bei allem Orts- und Gemeindewechsel bleiben wir doch in einer großen Glaubensgemeinde weiterhin zuhause und miteinander verbunden. Als Pfarrer sehe ich mich als Teil der Gemeinde, der in ihr ebenso hört, staunt, seine Heimat sucht und in ihr findet und immer wieder überrascht ist, wie der Heilige Geist unter uns wirkt – und wohin er uns führt. Übrigens: Beim seinem Weggang möchte der Pfarrer die Gemeinde trösten und sagt: „Nach mir kommt bestimmt ein viel besserer Pfarrer“. Ein beherztes Gemeindeglied entgegnet daraufhin: „Ach lassen se‘ ma‘, das hat uns ihr Vorgänger auch schon versprochen.“ Ihnen allen vielen Dank und alles Gute, Ihr Pfarrer Sebastian Wilhelm


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Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen

Gemeindebrief 2 – 21

Grußwort vom Gemeindekirchenrat

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un ist da, der Tag, an dem wir uns von dir, lieber Sebastian, verabschieden müssen. Zwar trennen wir uns heute, aber im Grunde bleiben wir eng miteinander verbunden - im Glauben und im Gebet. Wir blicken auf 6 ereignisreiche Jahre zurück in denen Du dein tägliches Arbeitswerk mit viel Freude und Engagement verrichtet hast. In denen Du jede Tür mit einem Lächeln geöffnet hast. In denen Du immer gesprächsbereit und lösungsorientiert warst. Dafür wollen wir, der Gemeindekirchenrat, dir herzlichst Danken! Unser Dank geht aber auch an Dich, liebe Gabriele! Du hast Sebastian tatkräftig unter-

stützt, gestärkt und eine Reihe wichtiger Aufgaben in der Gemeindearbeit übernommen. Das haben wir sehr zu schätzen gewusst. Nun bleibt uns nur noch, Euch alles erdenklich Gute und Gottes Segen auf eurem weiteren Lebensweg zu wünschen. Und vergesst nicht, dass Ihr auch in Zukunft immer Willkommen bei uns seit! Mit den herzlichsten Grüßen vom Gemeindekirchenrat Bea Allzeit im Namen des GKR

Abschied im Vormittagstreff

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un schon seit über einem Jahr, mit einer kurzen Unterbrechung, gab es keinen Vormittagstreff. Schade, denn dieser Kreis ist eine der fröhlichsten Runden in unserer Gemeinde. In der Gemeindebriefeinladung heißt es nicht umsonst „Andacht, Lunch, Gebet, Gesang und Gelächter“. Lebensgeschichten, Alltagsfragen, Andächtiges und immer auch herzlich Komisches gehörten zu unseren Themen – und so still, wie es zur Andacht wurde, blieb es nie. Bei manchen Treffen gesellte sich die Krabbelgruppe dazu, manchmal waren Gäste eingeladen oder es

kamen Besucher und Besucherinnen mit. Die reich gedeckte und festliche Tafel gehörte ebenso dazu, wie der Humor und die Freude, einander vertraut auszutauschen. Am 2. Juni gab es ein kleines „Lichtfenster“: Kleine Treffen sind wieder erlaubt. So traf sich der Vormittagskreis zu einer Abschiedsrunde – vor dem Sommer und von Pf. Wilhelm. Vielen Dank für alle lieben Abschiedsworte, für den blühenden Abschiedsgruß und für die immer so fröhlichen und lebendigen gemeinsamen Treffen. (sw)


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„... halte Gott dich fest in seiner Hand!“ von Carina Lasch Lind

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rst gestern sangen wir es noch in der digitalen Chorprobe, das Irische Segenslied, dessen Refrain mit diesen Worten endet. Und nun sitze ich hier, drehe meine Teetasse in meiner Hand, und suche nach Worten, die zu Sebastian passen und dabei noch schön klingen sollen - dabei ist es doch eher meine Sache schönklingende Töne zu finden. Das mit den Worten übernimmt doch sonst eher der Pfarrer. Also Sebastian. Rückblickend hat er das immer recht gekonnt gemacht, das mit den Worten. Und dabei hat auch oft der Humor nicht gefehlt, der uns alle zum Schmunzeln brachte: er war wortgewandt und -gewaltig im besten Sinne. Beim Chorsänger Sebastian im Gemeindechor DeKO trat diese Eigenschaft zurück, dafür sorgte er für eine gute Stimm- und StimmungsPräsenz. Unvergessen bleiben seine trockenen Kommentare oder wortlosen Blicke, die wahre Lachanfälle auslösten. Mit Gabriele hat er diesen Chor nicht nur begründet, sondern beide haben ihn in vielerlei Hinsicht mitgetragen: mit ihren Stimmen, ihrem Enthusiasmus und ihrer steten Fürsorge und offenen Ohren für alles und jeden! Sebastians Stimmpräsenz kam aber auch in den in den vielen „Solo-GDs“ zum Tragen: in den vergangenen zwei Jahren feierte ich mehr Gottesdienste mit Sebastian alleine als mit der Gemeinde - zumindest wenn man die Realpräsenz und die Produktionen der Videoandachten während der Corona-Zeit dazuzählt. Ohne die Gemeinde sang er unbeirrt die Choräle. Manche sangen wir gemeinsam ein. Manch Videoaufnahme hiervon glückte erst

nach mehreren Versuchen. Gottesdienstgestaltung und -durchführung völlig anders, völlig neu. Und das schockte Sebastian nicht, es forderte ihn vielmehr heraus. Gut erinnere ich mich an diese unwirklichen Tage im März 2020, als auf einmal kein „echtes“ Gemeindeleben mehr möglich war. Wie wir im Büro saßen und uns ratlos anblickten. Und wie schnell wir dann neue Ideen entwickelten. Aus dem wortgewandten und stimmgewaltigen Pfarrer wurde backstage der flexible, weitsichtige und pragmatische Kollege. Ein Kollege, der das Spiel des kreativen Ideen-Austausches meisterhaft beherrscht und mit dem es immer eine Freude war, gemeinsam zu arbeiten. Pfarrer, Sänger, Kollege - ich durfte dich, Sebastian, von vielen Seiten kennenlernen. Und dafür bin ich dankbar. Für alle deine Seiten. Für alle Momente, die wir gemeinsam erleben durften und für die Gemeinde etwas erschaffen konnten. Von meinem Tee ist noch etwas übrig. Sicher kommst du gleich die Tür rein, siehst die Packung Schokokekse auf dem Tisch, sagst: „Ich mach mir erst mal ´nen Kaffee“, und setzt dich schließlich, um Kaffee und Schokokekse mit einem kreativen Arbeitsgespräch angenehm zu verbinden. Es wird eines der letzten Male sein. Ich werde es, dich, euch in bester Erinnerung behalten! Euch alles Gute in Gransee und bis wir uns wiedersehen, halte Gott euch fest in seiner Hand!


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Gemeindebrief 2 – 21

Gemeinsame, musikalische Erinnerungen! von Katja Maiwald, Musiklehrerin an der DSO

Lieber Sebastian, gerne hätten wir dich mit großem Tam-Tam gespickt mit einer sommerlich-frischen „Eiswagen-Melodie“ (Gemeindebrief 2 -19, S.6/7)

verabschiedet - zum Dank für 6 Jahre reger, musikalischer Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Deutschnorwegischen Schule Oslo! Das ist ja leider koronabedingt nicht möglich. Doch zum Glück gibt es der gemeinsamen, musikalischen Erinnerungen viele, auf die wir zurückgreifen und zu einem AbschiedsMedley verwoben innerlich wieder erklingen lassen können:

Ein spannendes Repertoire aus zahlreichen Auftritten der „Jugend musiziert“ - Teilnehmer in deinem Gottesdienst oder der Andacht, und vielen Kooperationen zwischen unserem Orchester und eurem Gemeindechor, sei es zu Weihnachten, zum sommerlichen Orchesteraustausch oder dem – schon fast zur Tradition erhobenen- Preisträgerkonzert „Jugend musizert“ ! Ich bin überzeugt, dass alles, was du musikalisch angestoßen hast, mit eurer musikalisch sehr versierten und engagierten Kantorin Carina Lasch Lind und deinem Nachfolger Pfarrer Lutz Titje weiter erblühen wird. Etwas haben wir aber auch durch Korona gelernt: „Wir bleiben verbunden!“ - über alle Grenzen hinweg, ob digital, mit Gott oder einfach weiterhin musika-

lisch…. denn wer weiß und in einer Winternacht kommt „… ein Lied ganz sanft durchs Fenster geschneit. Hüllt uns ein mit seinem Klang, steckt uns an mit Gesang, knüpft ein Band voll Musik, dass uns alle vereint. Holde sangerfüllte Nacht voll Musik, Musik! ...“ („Ode an die Musik“, Katja Maiwald)

Danke ...

... wenn Sie daran gedacht haben, Ihren Mitgliedsbeitrag für 2021 zu überweisen! Sie helfen uns damit, unsere Finanzlage stabil zu halten.

Der Mitgliedsbeitrag kann entweder auf unser Bankkonto überwiesen oder gevippst werden. Bankkonto: 9235 13 83609 * Vipps: 134955


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Abschied in Trondheim Sebastian Wilhelm blickt zurück

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eine erste Reise zu einem Gottesdienst und Gemeindeteil außerhalb Oslos ging nach Trondheim. Meine letzte Gottesdienstreise ebenfalls. Dazwischen liegen nun ca. ein Dutzend weitere Aufenthalte mit Besuchen, Gesprächsabenden, Gottesdiensten, Kaffee-Kreisen und Martinsfesten. Die Besuche und Begegnungen in Trondheim haben meine Zeit hier in Norwegen sehr geprägt – vom ersten Mal an habe ich mich hier sehr gut aufgenommen und mit der Zeit fast zuhause gefühlt. Dass der Gemeindeteil in Trondheim so lebendig, fröhlich und aktiv ist, ist vor allem den beiden Pfarrern Matthias Alpermann und Jörg Kunzendorf und den Musikern Øyvind Kåre Pettersen, Marit Böttcher und Chris-

tine Goedecke und den treuen Familien Rülcker und Böttcher und vielen Weiteren zu verdanken. Aber um sagen zu können, dass der Empfang und Aufenthalt immer sehr herzlich war, muss man das Wetter unbedingt ausklammern. Mal war Schneetreiben, mal Matschwetter, meistens war Regen und häufig war es frisch. Einen Gottesdienst hielt ich sogar in völlig durchgenässter Kleidung. Ein Regenschauer hatte mich auf den wenigen Metern vom Bus zum Dom geradezu durchgewaschen. Am Ende war sogar der Talar nass durch die Kleidung darunter. Dennoch hatte ich mir für den letzten Besuch einen Gottesdienst unter freiem Himmel ge-

wünscht – am liebsten an der Kirche Malvik, zusammen mit meinen Kollegen Alpermann und Kunzendorf. Der Wunsch ging in Erfüllung. Danke! Ein „normaler“ Gottesdienst beginnt womit? Richtig, mit dem Glockenläuten. Ein Gottesdienst unter freiem Himmel beginnt schon viel früher – mit dem regelmäßigen Blick auf den Wetterbericht. Und dieser Zeigte schon mehrere Tage zuvor besonders schönes Wetter an. Leider zeigte die Corona-Werte besondere Vorsichtsmaßnahmen an. So blieb es eine kleine Runde, die sich im Schatten neben der Kirche mit sagenhaft schönem Ausblick und mit gebotenem Abstand un-

ter freiem Himmel zum Gottesdienst traf. Der Predigttext war aus dem Markusevangelium, Kapitel 7: „… und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf!“ In der Predigt ging es weniger um das Wetter, als darum, dass wir glauben können, dass wir alle nach dem Bilde Gottes vollkommen und heil, geheilt und getröstet, neu und wunderbar gemacht sind. Und wo lässt sich so ein Wort besser hören, als unter freiem Himmel, im Schatten einer ehrwürdigen Kirche und mit Ausblick über Meer und bis zu den Bergen jenseits der Landesgrenze. Noch eins: Wenn wir an ungewohnten Orten oder in ungewohnter Form Gottesdienst feiern, dann müssen wir immer mit Überra-


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schungen und Unvohersehbarem rechnen. Da schlagen drei Herzen in meiner Brust (ein wenig gegeneinander): Als Liturg habe ich mir natürlich einen Plan ausgedacht, von dem ich hoffe, dass er genau so ablaufen kann, ohne Störung. Als Theologe hoffe ist, dass es in jedem Gottesdienst Zeichen dessen gibt, das weit über alles menschlich Planbare hinaus reicht. Und als Gemeindemitglied bin ich immer etwas neugierig, wie wir alle mit Veränderungen umgehen können. Deshalb bin ich immer dreifach-herzlichEindrücke vom Open-Air-Gottesdienst in Malvik bei Trondheim im Juni 2021. gerne in der Gemeinde in Trondheim gewesen. Zum Abschied und Dank für ihre Begleitung und Unterstützung bekamen die Kollegen eine Reflex-Weste mit der Aufschrift: „Bodenpersonal“. Während der Überreichung flog tatsächlich ein Flugzeug über den Himmel. Die Kollegen griffen das unfreiwillige Stichwort auf: „Nun ist es Zeit für den Abflug“. (sw) Grüße von Pfarrer Matthias Alpermann

Grüße von Pfarrer Sebastian Wilhelm aus Malvik

Abschiedsgrüße aus Trondheim von Marit Böttcher, Trondheim

Lieber Pfarrer Sebastian Wilhelm,

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ie Jahre Deiner sechsjährigen Amtszeit sind rasch vergangen. Nun kommen Abschiedsgrüsse von uns aus Trondheim. Um unsere Gemeinde hast du dich immer wieder sehr bemüht. Frischen Wind aus der Hauptstadt hast du uns auch gerne mitgebracht. Wie wir uns erinnern, bist du öfters in der „Trönderhauptstadt“ gewesen, um die Gottesdienste der deutschen Gemeinde im Nidarosdom zu leiten. Deine Stimme bleibt uns im Ohr, klar und deutlich hast du die Botschaften des Evangeliums verkündet.

Marit mit Sebastian im Nidarosdom


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Während dieser Zeit hat sich einiges ereignet. Deine Predigten zu den Jubiläen der Kirche, u.a. 500 Jahre Reformation und 30 Jahre seit dem Mauerfall haben wir Deutschsprachigen sehr geschätzt. Bei jeder Wetterlage hast du mit Erfolg das Dovrefjell überwunden und bist zur richtigen Zeit in Trondheim erschienen. Wir erinnern uns, der Wintersturm hatte sich fast beruhigt, auf der Bahnstrecke zwischen Oslo und Trondheim hatten sich während der Nacht einige wetterbedingte Verspätungen ergeben. Die Gemeinde hatte sich schon am Hochaltar im Dom auf ihre Plätze verteilt – nur unser Pfarrer fehlte: Wir haben gewartet … mit dem Gedanken, wer ist im Stande, so kurzfristig einzuspringen ? Pünktlich zum Glockenläuten für den Gottesdienst um fünf vor vier warst du plötzlich da! Haben uns sehr gefreut, dass du es rechtzeitig geschafft hast. Deine sportlichen Qualitäten haben sich sicher auch sonst während deiner Zeit in Norwegen gut einsetzen lassen. Bewundernswert, wie schnell sich die Gemeinde auf digitales Kirchenleben umgestellt hat. Es freut uns, dass für Deutschsprachige im ganzen Land online die Gottesdienste und Gemeindeaktivitäten zugänglich geworden sind. Auch musikalische Höhepunkte hat es gegeben. Mit Begeisterung hast du vom internationalen Kulturevent „Jugend musiziert in Prag“ berichtet, mit dem erfreulichen Einsatz der Jugendgruppe der Gemeinde – über Grenzen hinweg musizieren, die internationale Gemeinschaft fördern. Unser zwei Hörner und Orgel Konzert während der Kulturnacht 2018 in Oslo bleibt auch in guter Erinnerung. Gerne denken wir an die gute Zusammenarbeit und Deine Aufgeschlossenheit. Wir wünschen dir und Deiner Familie weiterhin alles Gute, viel Glück und viel Segen auf all Euren Wegen. In diesem Sinne senden wir Euch unsere Abschiedsgrüsse mit dem Kreuzfahrerlied aus dem 12. Jahrhundert:

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In Gottes Namen fahren wir, sein heilger Engel geh uns für wie dem Volk in Ägyptenland, das entging Pharaonis Hand. Kyrieleis. Herr, du wollst uns Geleitsmann sein und mit uns gehen aus und ein und zeigen alle Steig und Steg, wehren dem Unfall auf dem Weg. Kyrieleis. So wird kein Berg noch tiefes Tal, kein Wasser irrn uns überall; froh kommen wir an unsern Ort, wenn du uns gnädig hilfest fort. Kyrieleis. Herr Christ, du bist der rechte Weg zum Himmel und der ein’ge Steg; hilf uns Pilgern ins Vaterland, weil du dein Blut hast dran gewandt. Kyrieleis. Text: Nikolaus Herman (1560) 1562 Melodie: 15. Jh., Erfurt 1524

Sebastian predigt im Nidarosdom

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Die Gemeinde verabschiedet sich in einem hybriden Gottesdienst

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ie verabschiedet man sich als Gemein- zuvor so stimmgewaltig gesungen wie an de von seinem Pfarrer, wenn zum diesem Morgen. Abschieds-Gottesdienst am 13. Juni nur 20 Zum anderen schwebte über allem der Klang Personen eingelassen werden durften - am des Abschiedes: Sebastian Wilhelm predigte liebsten aber mindestens 60 oder mehr dabei zum letzten Mal für uns, stand zum letzten sein wollten? Mal als unser Pfarrer vor uns. Diese 20 heißbegehrten PlätWährend des Gottesdienstes ze im Gemeindesaal waren trat Gunhild Hesla-Halvorauch sehr schnell reserviert. sen im Namen des GemeinAlle anderen konnten dafür dekirchenrates nach vorne aber digital teilnehmen. Das und richtete die herzlichsten mag gerade für diejenigen Dankesworte an Sebastian besonders interessant geweWilhelm. Für seinen bemersen sein, die aus geographikenswerten Einsatz für die schen oder gesundheitlichen Gemeinde in den verganGründen nie hätten „in echt“ gen sechs Jahren fand sie dabei sein können. die passenden Worte, überUnd so füllten sich nicht nur reichte ihm vier Rosen (je die reservierten Plätze im eine für ihn, Gabriele, KonsSaal bis auf den letzten Platz, tantin und Victoria) und eine sondern auch die vielen PlätAuswahl der köstlichsten ze im digitalen Kirchraum: Pfarrer Björn Sandvik war an der Gestal- Pralinen - zur Wegzehrung tung des Gottesdienstes beteiligt. unsere Gemeinde reichte von und süßen Erinnerung. Es folgverschiedenen Orten in Norte ein kräftiger und langer Apwegen bis nach Deutschland. plaus der Gemeinde. Dieser Gottesdienst war in zweierlei Hinsicht Üblicherweise legt der Pfarrer den Gottesbesonders: zum einen war es das erste Mal dienst-Ablauf in Absprache mit der Kirchennach vielen Monaten, dass wir mit „so vielen“ musikerin fest. Das war auch dieses Mal so (also 20 Menschen) gemeinsam im Saal sa- geschehen. Mit einem kleinen Unterschied: ßen und beten und singen konnten. Und wie unser Pfarrer wusste nicht, dass es eine eigroßartig, wie kräftig und lebendig klangen genwillige Entscheidung der Kirchenmudie Choräle - ganz ehrlich: entweder habe ich sik-Fraktion gab. Und so erklang statt des es vergessen, oder die Gemeinde hat niemals abgesprochenen Orgelnachspiels das Reise-


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Segenslied „Möge die Straße...“: die Gemeinde hatte heimlich die Noten erhalten, sang laut mit und die Begleitung erfolgte nicht von der Orgel, sondern aus der Mitte der Gemeinde, von Bernd Lohse an der Gitarre. Während dem Singen drückte so mancher den dicken Klos im Hals hinunter. Dass wir unseren Sebastian damit ordentlich überrascht hatten, konnte auch er nicht völlig verbergen, als er danach vor die real anwesende und die digitale Gemeinde trat, um die letzten Dankes- und Grußworte zu sprechen. Im Anschluss an den Gottesdienst blieben viele noch eine gute Stunde und labten sich nicht nur an der lange vermissten Anwesenheit von Menschen in der Gemeinde, sondern auch an den köstlichen Kuchen von Gunhild Hesla-Halvorsen und den traumhaften Sveler von Frau Laurenzen (alles natürlich smittevern-gerecht in Portionen vorbereitet). Und so war dieser Gottesdienst zum einen getragen von einem schweren Abschiedshauch, allerdings auch beflügelt von einer Fröhlichkeit, die alle hoffnungsvoll in Richtung Spätsommer blicken ließ, bald wieder richtig mit dem Gemeindeleben loslegen zu können. Möget ihr, Sebastian, Gabriele und Konstantin, gut und behütet in Gransee ankommen! Wir danken euch sehr für die vergangenen sechs Jahre und wünschen euch Gottes behütenden Segen! (cll)

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Gunhild Hesla-Halvorsen dankt Sebastian Wilhelm

Gabriele und Sebastian erfreuen sich an den berühmten Sveler von Frau Laurenzen


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Loppemarkt Nostalgie

Von Gerhard Heilmann (Pfarrer der Gemeinde 1978-1993)

Einen Loppemarkt hatten wir zuletzt 2019. Für 2020 war ursprünglich einer geplant gewesen, doch eine gewisse Pandemie machte die Durchführung unmöglich. Auch für September 2021 würden wir wieder gerne einen Loppemarkt organisieren, können derzeit jedoch nicht so weit nach vorne blicken. Daher blicken wir zurück und lassen uns von Gerhard Heilmann erzählen, wie es damals einmal war:

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inmal im Jahr – an zwei Tagen - verwan- Stück Arbeit. Für die Jüngeren der Gemeinde delte sich unser Gemeindesaal zu einem ein Tummelplatz. Für die Kauflustigen ein Eldobunten Markt für Kauflustige aus ganz Oslo und rado zum Schnäppchen-Machen. Umgebung. Ein Teil des Kirchsaales wurde zu ei- Auch wenn es uns damals noch nicht so in unnem deutschen Café verwandelt, das für seine serem Bewusstsein war, so sehen wir heute, köstlichen Kuchensdass unser „Secondpezialitäten bekannt hand-Laden“ im war. Im Flur stand oft Grunde ernst machte ein Verkaufstisch mit mit den Ideen von Comics und KinderWiederverwertung büchern, organisiert und Recycling. von Schülern der Beim Kehraus nach Deutschen Schule. Im getaner Arbeit und Keller standen übervielen Mühen warvolle Kleiderständer, en sich dann wiebestückt mit Mänteln der alle darin einig: und Hüten und im Mühe und Schweiß, Raum daneben – dem die schmerzenden späteren Schulraum Rücken der Träger Schüler der Deutschen Schule hatten ihren eigenen Stand mit Spielsader neu gegründeund die Backkünste der chen, Kinderbüchern und Comics. ten Deutschen Schule Kuchenbäckerinnen – befand sich ein Buchantiquariat haben sich wieder einmal gelohnt: der besonderen Klasse - eine wahre Klingende Münze und knisternde Fundgrube für Feinschmecker. (ProScheine in der Gemeindekasse fessionelle Aufkäufer waren schon und vor allem und für alle viel, viel am Tag zuvor auf Jagd nach kostSpaß. baren Stücken). Ein besonderer Höhepunkt war jedes Jahr die Versteigerung. Georg Becher oder Per MAN SOLLTE EINMAL EIN SOZIALBjørnstad wirkten als äußerst engagiPSYCHOLOGISCHE STUDIE ODER erte und routinierte Auktionatoren, MINDESTENS EINE NOVELLE SCHdie die oft wertvollen Stücke „an den REIBEN … Mann brachten“. über den Flohmarkt der Deutschen Gemeinde. So denke ich manAlles in allem war der Loppemarked chmal beim Rückblick auf 15 für unsere Gemeinde – immer Hauptsache die Kasse stimmt Jahre Flohmarkt – Erfahrung. Es in Geldnot - eine wichtige Einnah- mal wieder, meint unser treuer geschah immer so viel Originelles, mequelle. Für das Vorbereitungsteam Schatzmeister Jens Lassen. Da- so vieles zum Schmunzeln. So viele und die vielen Helfer war er ein gutes mals gab es weder Kreditkarten Kuriositäten auf den Verkaufstischen noch Vipps


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– schon wochenlang vorher eingesammelt von treuen Helfern. Es hing vielleicht mit dem besonderen Publikum zusammen. Zu unserer Klientel gehörten viele Originale. Viele kannten wir schon als unsere treuen Stammkunden. Da kamen die Sammler. Die Liebhaber alter und schöner Dinge. Die Messies, immer auf Jagd nach Dingen, die sie nicht brauchten. Die Feilscher. Oder einfach nur arme Leute. Da kamen - Die Schnäppchenjäger, die schon eine Stunde vor der „Ladenöffnung“ mit einem Becher Kaffee aus der Thermoskanne vor der Tür standen und wütend ans Küchenfenster klopften, wenn

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net, dass sie mindestens 200 Kronen für die Gemeinde einbringen würde. Sie waren doch noch ganz neu und hübsch.“ (eine Spende von Ladenhütern von einem Schuhladen). Meine liebe Frau erlebte einmal einen kleinen Schock, als unsere Kinder am Abend nach dem „Loppemarked-Fest“ allerlei Spielsachen anschleppten. „Die nette alte Dame bei den Spielsachen hat sie uns ganz, ganz billig verkauft!“ (Pfarrerskinder kriegen´s billig) – Meine Frau hatte die Sachen am Abend vorher heimlich aus dem Kinderzimmer geschmuggelt, im guten Glauben, dass die Kinder darüber hinausgewachsen waren. - Recycling auf die ganz besondere Art und doppelter Gewinn. Heute denke ich, dass sich der Flohmarkt unserer Gemeinde nicht nur um die immer so notwendigen Einnahmen drehte. Das Schönste und Wichtigste war doch das Gemeinschaftserlebnis, das Klein und Groß miteinander verband: Das haben wir ZUSAMMEN geschafft!

Der Loppemarked unserer Gemeinde hatte einen sehr guten Ruf, nicht zuletzt wegen dem reichhaltigen Angebot auf dem Kuchenbüffet (Bildmitte: Gudrun Lassen, rechts Anki Krohm

die Tür eine Minute zu spät geöffnet wurde. - Die aller Eifrigsten, die fast handgreiflich wurden, wenn ihnen jemand den Platz in der Warteschlange wegzunehmen drohte. - Die ältere Dame, die gleich 10 Paar Hausschuhe erstand, weil sie einen so großen Freundeskreis hatte. „Die verteile ich jetzt bei meinen Freunden. Dann wartet dort immer ein Paar auf mich.“ - Die übereifrige Verkäuferin, die einen ganzen Eimer voll mit Schnürsenkeln zu Höchstpreisen zu verkaufen gedacht hatte – und fast in Ohnmacht fiel, als ein Mithelfer ohne ihr Wissen den ganzen Eimer für 10 Kronen verscheppert hatte. Aufgeregt, fast schreiend, kam sie ins Büro gerannt: „Herr Pastor, Herr Pastor, denken Sie sich: Der Herr X hat meine ganzen Schnürsenkel für 10 Kronen verkauft. Ich hatte doch ausgerech-

Am Tisch mit dem buntem Allerlei an Kleinkram konnte man so manche Schätze entdecken.

Unser Schuhladen fand immer seine Abnehmer.


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Vor 100 Jahren im Gemeindebrief Einweihung der ersten Orgel im September 1921

Vor genau 100 Jahren erhielt unsere Gemeinde ihre erste Orgel. Wie es dazu kam und was aus diesem ersten Instrument wurde:

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s lagen mehrere Jahre der Planung und Vorbe- Schließlich stand im September 1921 – vor reitung zurück. Und was dreißig Jahre später genau 100 Jahren – die erste Orgel der Gemeinde geschehen sollte, lag fern jeder Vorstellung. an ihrem Ort. Der Gottesdienst zur Einweihung Doch blicken wir zunächst zurück. Die Ge- sollte etwas Besonderes werden, die Orgel fachmeinde war 1909 gegründet worden und feierte gerecht vorgestellt werden, und so spielte Peter ihre Gottesdienste in der Missionskirche, auch Byrnie Lindemann (1858-1930). Er war Direktor bekannt als Misjonshuset in der Akersgata, wo des 1883 von seinem Vater Ludvig Mathias Lindedie Räumlichkeiten angemietet wurden. Dort mann gegründeten Musikkonservatoriums, datraf man sich schon Jahrzehnte vor der Gründ- mals eher bekannt unter „Organistenskole“ (der ung zu deutschsprachigen Gottesdiensten und direkte Vorläufer der heutigen Musikhochschule) fühlte sich daher seit Generationen auch behei- und gehörte einer sehr bekannten Musikerfamimatet. Der Gemeindegesang lie an. Sein Großvater Ole Lindewurde von einem Harmonium mann hatte als Organist im Dom gestützt – doch der Wunsch von Trondheim die norwegische nach einer richtigen Pfeifenorgel Kirchenmusik geprägt. Seine war groß. Man hatte eifrig Geld Tochter Signe Augusta studierte gesammelt und gespart. Dann bei Karl Straube(!) und wurde kam der Erste Weltkrieg und die die erste weibliche KonzertorErsparnisse gingen in der Folge ganistin Norwegens. Sie war es verloren. Trotz der schweren fiauch, die - wenn auch nur für nanziellen Situation, der die Gekurze Zeit - ab Herbst 1921 Ormeinde in den Nachkriegsjahren ganistin unserer Gemeinde war. ausgesetzt war, trieb man das Mit dem neuen Instrument in Orgelprojekt weiterhin voran. der Missionskirche begann auch Pfarrer Günther, der erste Pfarrer eine kirchenmusikalische Akunserer Gemeinde, pflegte Kon- Die Sauer-Orgel stand von 1921 - 1952 in der tivität, die sich bis in die KriegMissionskirche. takt mit dem damaligen Thomassjahre erstreckte. Davon berichten kantor Karl Straube, welcher 1919 wir jedoch erst in einer späteren zu Konzerten wie Masterclasses in Oslo weilte. Ausgabe. Heute wollen wir zunächst auf die GeGünther holte sich die fachkundige Unterstüt- schiche der Orgel schauen. zung Straubes, der Ratschläge zur Aufstellung Mit Ende des Zweiten Weltkrieges brach jegliund Disposition der Orgel gab. ches Gemeindeleben und damit auch die GotIm März 1920 trat die Gemeinde in Kontakt mit tesdienste ab. Der erste Gottesdienst nach Kriegder Orgelbaufirma Sauer zwecks Angebote. Ende sende wurde erst im Juli 1947 gefeiert. Die Orgel Februar 1921 wurde der Bau des Instrumentes wurde also lange nicht benutzt. Zum großen Unin Auftrag gegeben. Die Finanzierung stellte die glück der Gemeinde stellte es sich heraus, dass Gemeinde vor eine große Herausforderung und in der Zwischenzeit ein Schaden im Dach der so wurden eigens Bazare zur Finanzierung ve- Kirche entstanden war und es hereinregnete. Die ranstaltet und zu Spenden aufgerufen. Allein im Feuchtigkeit drohte die Orgel zu beschädigen. März 1921 fehlten noch 2.500 kr - das entsprach So beschloss der Kirchenvorstand bereits Ende etwa einem Drittel der Gesamtausgaben eines 1946, die Orgel zu verkaufen, bevor ein ernstregulären Haushaltsjahres! hafter Schaden entstehe, der den Wert zu sehr


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senke. Mit dem Verkauf zog es sich allerdings noch lange hin … sehr lange! Und es gesellte sich ein weiterer Umstand hinzu: Die Besitzer des Missionshauses hatten bedingt durch den Dachschaden beschlossen, zwischen den Emporen eine Zwischendecke einzuziehen. Damit ließ sich der Raum weiterhin nutzen und die Heizkosten senken. Leider wurde damit die Orgel – die auf einer der Emporen stand – von der Gemeinde abgeschnitten. Versuche, den Klang über Lautsprecher in den Gemeinderaum zu übertragen, scheiterten kläglich. Der Verkauf der So sah unsere Walcker-Orgel 1953 aus. Orgel drängte nun mehr als denn je. Erst 1952, sechs Jahre nach dem Verkaufsbeschluss, konnte die Gemeinde jedoch umziehen konnte, musste das Instrument ausgebaut und an den neuen Bedas Haus kernsaniert und umgebaut werden. sitzer geliefert werden. Orgelbauer Ivers baute Das alleine nahm fast vier Jahre in Anspruch. sie in veränderter Form auf der Empore in der Und die Orgel? Die wurde 1963 abgebaut und Ulsteinvik Kirke auf. Damit endet die Geschichte zunächst eingelagert, bis der Umbau im Gemeinunserer ersten Orgel. dehaus in der Eilert Sundts gate abgeschlossen Aber… was geschah danach? Nun, dann erwar: das war erst 1964 der Fall. Wo die Orgel hielten wir unsere zweite Orgel, die noch heute im Gemeindesaal ihren Platz finden sollte, war in unseren Gottesdiensten erklingt: nicht von Anfang an klar. Es gab auch die Nachdem die Sauer-Orgel die Missionskirche Überlegung sie an der verlassen hatte, wurde hinteren, vom Altar neben dem Altar eine aus linke Wandseite kleinere und kompakt (wo heute das Stuhlkonzepierte Orgel von lager ist) aufzubauen. Orgelbauer Walcker Warum man sich am aufgestellt. Wegen des Ende dafür entschienur eingeschränkt verden hatte, sie hinter ke Kir ik steinv ospekt in der Ul fügbaren Platzes, musste einer Steinwand an der . en verändertem Pr it alt m el erh rg he irc r-O sk ue es ein kleines Instrument Die Unsere Sa r sind keine Fotos aus der Mission Altarseite einzubauen, 1952. Leide sein. Wegen der finanzielerschließt sich aus unserer heutigen len Schwierigkeiten durfte es nicht zu Perspektive und den noch vorliegenden Unteuer sein. Und so bekam die Gemeinde zwar terlagen nicht. Akustisch ist es leider nicht die eine neue Pfeifenorgel, allerdings ohne große beste Lösung (Stein kann keinen Resonanzraum qualitative Ansprüche. Das Modell wurde von bilden). Und die Entscheidung, den Orgelmotor Walcker in Serie hergestellt und verwendete samt Windanlage ein Stockwerk tiefer im unbekostengünstige Materialien. Nichtsdestotrotz: heizten und kalten Elektrokeller unterzubringen, die Gemeinde war überglücklich endlich wieder ist letztlich nur schädlich für das Instrument: die eine richtige Orgel im Gottesdienst nutzen zu kalte Luft aus dem Keller strömt in die Pfeifen können. Doch dann kam der Umzug in die Eilert und verstimmt sie. Sundts gate. Eigentlich hatte es sich ja schon lange angekünUnd heute? digt, dass die Gemeinde früher oder später aus Seit nunmehr fast sechzig Jahren steht die Orgel dem Missionshaus ausziehen würde müssen. an ihrem Platz und tut fleißig ihren Dienst. AllerdDas Gebäude war baufällig, schon in der 1940ern ings ist es mehr als dringend, sie einer gründlihatten die Besitzer angekündigt, es abreißen zu chen Pflege zu unterziehen – ein Projekt das wir wollen. 1960 war es dann soweit: die Gemeinde bald in Angriff nehmen wollen, damit wir unsere kaufte ihr erstes eigenes Gemeindehaus – das Orgel noch viele Jahren nutzen können. (cll) Haus, in dem wir uns noch heute befinden. Bis


Returadresse: Evangelische Gemeinde deutscher Sprache Eilert Sundts gate 37 0259 Oslo

Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Eilert Sundts gate 37, 0259 Oslo Öffnungszeiten Gemeindebüro Gemeindebüro:: Dienstag und Donnerstag 8-14 Uhr. Andere Zeiten gerne nach Absprache. Gemeindebüro Carina Lasch Lind Telefon: +47 - 22441643 E-mail: kontor@deutschegemeinde.no Internet: www.deutschegemeinde.no

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Kristiansand Stavanger Monika Koppe, Tel. 40493541 Bergen Gudrun Cassel Noven, Tel. 55288335 Tromsfylke Trondheim Christian und Gudrun Rülcker, Tel. 73979770 Fredrikstad Matthias Becker, Tel./Fax 69315417 Drammen Hans Hermann Hagemann, Tel. 33775538 Ev. Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen Sebastian Wilhelm (sw), Carina Lasch Lind (cll) Carina Lasch Lind GP-Trykk, Oslo 600 Exemplare


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