INTERNATIONALES
MUSIKFEST HAMBURG
Pierre Boulez
Matthias Goerne über »Wozzeck«
Budapest Festival Orchestra
John Cage & Tanz
MUSIK DES FUTURISMUS
Vom Gesang der Turbinen
NICK CAVE
Aberwitzig reduziert

MUSIKFEST HAMBURG
Pierre Boulez
Matthias Goerne über »Wozzeck«
Budapest Festival Orchestra
John Cage & Tanz
MUSIK DES FUTURISMUS
Vom Gesang der Turbinen
NICK CAVE
Aberwitzig reduziert
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Heft geht es, wie auch beim bevorstehenden Internationalen Musikfest Hamburg, um die »Zukunft«. Damit ist weniger unsere konkrete Zukunft samt der damit verbundenen Ängste oder Hoffnungen gemeint als vielmehr das Phänomen, das uns Menschen und somit auch zahllose Kunstschaffende seit je und immer wieder beschäftigt. Ein ausführliches Porträt ist Pierre Boulez gewidmet (S. 4), dem einflussreichen, gleichermaßen umstrittenen wie bewunderten Komponisten und Dirigenten, dessen rundes Jubiläum vielerorts Anlass für Feierlichkeiten ist. So auch in der Elbphilharmonie, wo in gleich sieben Konzerten einige seiner wichtigsten Kompositionen in hochkarätigen Besetzungen zur Aufführung gelangen. Seinem Antipoden und zeitweiligen Freund John Cage ist ebenfalls ein schöner Text gewidmet (S. 28). Beide haben die Zukunft der Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit wegweisenden Ideen beflügelt. In dessen erster Hälfte entstand mit dem Futur ismus eine radikale Bewegung als Reaktion auf die heftigen gesellschaftlichen, technologischen und kulturellen Umbr üche der Zeit, die auch ihren Niederschlag in der Musik gefunden hat (S. 20).
Beim Thema »Zukunft« nicht fehlen darf das allgegenwärtige Thema der Künstlichen Intelligenz, die im Begriff ist, viele unserer Lebensbereiche zu durchdringen. Welche Auswirkungen sie auf das avantgardistische Musikschaffen haben könnte, wird an einem Wochenende in der Elbphilharmonie und auch in einem Artikel dieses Heftes verhandelt (S. 14.).
Längt überfällig ist ein Porträt von Iván Fischer und seinem Budapest Festival Orchestra, deren Art und Weise, »Kammermusik mit hundert Leuten zu machen«, mich seit einer Aufführung von Mahlers Zweiter vor rund 35 Jahren in unzähligen Konzerten immer wieder aufs Neue begeistert (S. 60). Ebenso schöne und prägende Erinnerungen habe ich an die Konzerte des Art Ensemble of Chicago (S. 70), die mein Musikverständnis als Teenager nachhaltig beeinflusst haben. Ebenfalls in dieser MagazinAusgabe: Matthias Goernes Gedanken über Alban Bergs Meisterwerk »Wozzeck« (S. 50), eine Wiederbegegnung mit »Koyaanisqatsi« (S. 66), eine Hommage an Nick Cave (S. 54) und, und
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre und viele begeisternde Musikerlebnisse in der Elbphilharmonie, jetzt und in der Zukunft!
Ihr Christoph LiebenSeutter Generalintendant Elbphilharmonie und Laeiszhalle
12
MUSIKLEXIKON
STICHWORT »ZUKUNFT«
Es gibt nichts, wozu die Musik nichts zu sagen hätte.
VON CLEMENS MATUSCHEK
20
FUTURISMUS
VOM GESANG DER TURBINEN
Vor hundert Jahren kam der Futurismus zu einem jähen Ende.
VON HELMUT MAURÓ
26
GLOSSE
BLICK ZURÜCK NACH VORN
Unser Kolumnist schreibt eine warnende Nachricht an sein TeenagerIch.
VON TILL RAETHER
28
JOHN CAGE
DIE QUADRATUR DER TASTATUR »Cage²« setzt Musik für präpariertes Klavier tänzerisch in Szene.
VON REGINE MÜLLER
32
EDUCATION
IM SOG DER ZEIT »Futur X« bringt Zukunftsvisionen auf die Bühne.
VON DOMINIK BACH
36
MUSIKGESCHICHTE
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT
Wie kommen Komponisten durch ältere Musik auf neue Wege?
VON VOLKER HAGEDORN
42
FOTOSTRECKE
VAGE VISIONEN
VON KAI-UWE GUNDLACH
50
INTERVIEW
»DIE OPER IST KEINE MASSENWARE«
Matthias Goerne über die Aktualität des »Wozzeck« und die Zukunft der Klassik
VON BJØRN WOLL
56
POP
ABERWITZIG REDUZIERT
Fast ganz allein zeigt uns Nick Cave, was künstlerische Anstrengung wert ist.
VON ROBERT ROTIFER
60
UMGEHÖRT
MUSIK-ORAKEL
Eine Frage, sieben Antworten VON IVANA RAJIC ˇ
62
IVÁN FISCHER
GLANZ AUS DEM HINTERGRUND Mit seinem Budapest Festival Orchestra lässt uns der Dirigent das Altbekannte neu hören.
VON HELMUT MAURÓ
66
KOYAANISQATSI
EIN KÖRPER AUS LICHT UND TON
Das zivilisationskritische Gesamtkunstwerk ist erschreckend aktuell.
VON STEFAN FRANZEN
76
ENGAGEMENT
ICH BIN EIN FAN
VON CLAUDIA SCHILLER
78
MITARBEITER
DAS SMARTE KONZERTHAUS
Die Elbphilharmonie verlässt sich auf gute IT – und ihre Experten.
VON FRÄNZ KREMER
FÖRDERER UND SPONSOREN 82
4
PIERRE BOULEZ
HYSTERIE UND VERZAUBERUNG
Eine Einladung an unser Hören: die unendlich raffinierte Musik des französischen Komponisten.
VON ALBRECHT SELGE
14
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
DER COMPUTER TRÄUMT.
Welches Zukunftspotenzial hat Künstliche Intelligenz für die Neue Musik?
VON LEONIE REINEKE
70
JAZZ
SIE KREIEREN KLÄNGE. PUNKT.
Das Art Ensemble of Chicago ist Amerikas Keimzelle der kreativen Musik.
VON TOM R. SCHULZ