November 2015

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Wendland. Der November bringt Zeiten, zu denen die Gärten traurig aussehen. Zu viel Nässe, zu viel Tristesse. Schon gab es Tage, an denen der Regen den Blick nach draußen mit grauen Schwaden verhängte. Fühlt man sich dann nur auf dem Land so verloren? Novemberregen tröpfelt ja nicht. Er rauscht auch nicht. Er steht einfach da als quatschnasses Etwas, dem der Scheibenwischer fehlt. Entstanden nicht vor allem Liebesdramen an solchen Tagen – und selten große Gedanken? Ich erinnere mich an traurige Nachmittage als Kind, wenn das Wasser die Küchenfenster hinab rann und wir nicht hinaus durften, weil das einzige Paar Schuhe nicht

durchweichen durfte. Vielleicht ist es das, was ich jetzt beim Blick auf den durchtränkten Garten spüre: Das Gefühl, ein Stück Leben zu vergeuden. Null Chance, sich entfalten zu können – sei es lustvoll, brachial, vielleicht nur von der kleinen Hoffnung getragen, anderswo etwas Unerwartetes zu finden, nach dem man schon als Kind Ausschau hielt. Und nun, bei der grauen Nässe da draußen, weiß ich nicht einmal, wonach ich eigentlich Ausschau halte. Und wo wäre es denn zu finden, wenn ich weiter suchte? Zum Beispiel in Paris bei Regen? Das passt nur für Verliebte. Wenn‘s gießt in Venedig, stimmt das verdrießlich statt melancholisch. Auch eine meiner Reisen nach Karlsbad und Prag ersoff irgendwie. weil die Reisegruppe die Pfützen scheute und lieber im Bus das Trockne suchte. Der Regen auf dem offenen Meer, den ich auf einem Küstenmotorschiff erlebte, verschluckte den Horizont tagelang, bis nur noch das Schlingern des Schiffes und das Stampfen der Maschinen durchs Hirn geisterte. Allerdings – zu Hause gibt es Allheilmittel gegen Regenkoller: Gäste einladen, Kerzen anzünden,. Oder im Veranstaltungskalender blättern. Sauwetter ist die Chance: Garantiert gibt’s noch freie Plätze.

Eva Kohlrusch

„... und wenn sie nicht gestorben sind ...“ Märchen von Leben und Tod, am Freitag, dem 20. November 2015 um 19.00 Uhr in der Samtgemeinde-Bücherei Lüchow, Amtsfreiheit 4A

regionales

Landleben im Regen MärchenGedanken zum November stunde

Irma Weigel und Petra Kallen gestalten einen Abend zum Thema Leben und Sterben im Märchen. Sie erzählen von der Begegnung mit dem Tod, der den Menschen als Freund, Gefährte und Wegweiser erscheint, von Wanderungen in die jenseitige Welt und dem Wunsch nach Unsterblichkeit. In unterschiedlichen Motiven zeigen die Märchen den Tod als Tor zu einem neuen Leben. Sie wollen uns sagen: Wer das Leben verstehen will, kommt nicht daran vorbei, sich mit seiner Endlichkeit auseinanderzusetzen.

Ein Garten wie ein Festsaal

05.12.15

Eva Kohlrusch und Frank Markwald in Künsche, Lucieweg 17, Telefon 0172 . 41 22 928 4 km von Lüchow in Richtg. Gorleben

Weihnachten mit den Amigos

DER ELBLÄNDER

VERDO-Hitzacker 19:30 Uhr

martins-music-bar präsentiert:

Tickets im martins, VERDO, Buch & Musik Dannenberg, Elbe Jeetzel Ztg. Lüchow und im Internet unter: www.reservix.de An allen bekannten Vorverkaufskassen. Ticket-Info Telefon: 0177 / 833 23 27

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