Wilhelmsburg KW42

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AUS HAMBURGS SÜDEN

MITTWOCH, 19. OKTOBER 2011

Immer mehr Schnappschüsse

Fotowettbewerb läuft noch bis 26. Oktober - iPad zu gewinnen über 200 Bürgerreporter haben sich bereits beteiligt OLAF ZIMMERMANN, HAMBURG

U

nser Fotowettbewerb geht in die Schlussphase. Noch bis zum 26. Oktober können Wochenblatt-Leser mit etwas Glück ein iPad gewinnen. Bislang haben bereits über 200 Bürgerreporter ihre schönsten Schnappschüsse hochgeladen. Wie kann man mitmachen?

Einfach im Internet auf www.elbe-wochenblatt.de. als Bürgerreporter registrieren lassen. Das dauert keine fünf Minuten. Anschließend Ihr schönstes Heimat-Foto in möglichst hoher Auflösung einstellen und dabei als Stichwort „Heimat-Foto“ angeben – fertig. Motiv kann alles sein, was Sie

mit Heimat verbinden: Sehenswürdigkeiten der Region ebenso wie Ihr persönlicher Lieblingsplatz oder auch einfach Menschen, Tiere oder Pflanzen. Im Anschluss wird eine Jury das schönste Bild auswählen. Für den besten Schnappschuss erhält der Sieger ein iPad 2 (16 GB, schwarz). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Neu: Wochenblatt als E-Paper Ab sofort können Sie die Stadtteilausgaben des Elbe-Wochenblattes auch online lesen: alle Seiten, alle Texte, alle Anzeigen. Einfach im Internet auf die Seite www.elbe-wochenblatt.de gehen, E-Paper anklicken und die jeweilige Stadtteilausgabe erscheint sofort auf dem Bildschirm. Schneller geht’s nicht.

Historische Grenzsteine im Wald Rosengarten „Sonntag morgen, 8 Uhr: Endlich freie Fahrt auf den Elbbrücken“, hat Gisela Culinovic zu diesem Schnappschuss geschrieben.

Im Moisburger Stein sind die Initialen von Georg II eingemeißelt SVEN POSLEDNIK, HAMBURG-SÜD

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Täglich vor Ort mit dem Bürgerreport

F

rüher wurden Grenzen häufig durch markante Grenzsteine gekennzeichnet. Einer der auffälligsten Grenzsteine ist der Moisburger Stein in Neugraben. Der Stein wurde damals als Grenzmarkierung zwischen den Ämtern Harburg und Moisburg gesetzt. Heute verläuft hier die südliche Grenze des Hamburger Staatsgebietes. Jenseits des Moisburger Steins begann das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, das spätere Königreich Hannover und grenzte das Gebiet vom Bauernwald ab. Diese Grenzsteinreihe bestand ursprünglich aus 65 entsprechend nummerierten Steinen im Wald zwischen Langenrehm und Neugraben. Auf der Seite zum Bauernwald haben die Findlinge ein N (= Nummer) mit römischen Ziffern XIV bis XIX eingearbeitet, auf der Seite zum Staatsforst befindet sich ein Wolfsangelzeichen. Anfang und Ende sind durch zwei noch heute erhaltene monumental gestaltete Sandsteinstelen markiert: den Sieverser und den Moisburger Stein. In dem Moisburger Stein sind die Initialen von Georg II eingemeißelt, der nicht nur Kurfürst war, sondern gleichzeitig britischer König. Die römischen Ziffern MDCCL stehen für die Jahreszahl 1750. Das Zeichen darunter ist eine sogenannte Wolfsangel, hier als Symbol der Welfenherrschaft verwendet. Der Moisburger Stein ist der 65. und gleichzeitig letzte Stein einer Grenzreihe, die von Neugraben bis nach Leversen quer durch den Rosengarten Forst

führt. Die Reihe der verbliebenen Steine hat die Bezeichnung N21- N 28. Mitten im Wald bei AlvesenVahrendorf bei Harburg gibt es aber eine weitere vergessene Grenzsteinlinie, welche viel früher und schon im 14. Jahrhundert gesetzt wurden. Diese Steine sind fast vergessen und liegen teils gut versteckt im Wald. Sie dienten der Abgrenzung des 1057 erworbenen Besitzes des Klosters Harsefeld (lateinische Kreuze), des 1412

erworbenen Besitzes des Alten Klosters Buxtehude (Rostzeichen) sowie des erzbischöflich-bremischen Stiftsbesitzes (griechische Kreuze). Später, ab dem 17. Jahrhundert, markierte der „Scharfe Stein“ – ein besonders markantes Exemplar - die neue Grenze zwischen den Ämtern Moisburg und Harburg. Wer sucht, der findet diese beeindruckenden Steine mit Kreuzsymbolen und Wolfsangelzeichen im RosengartenForst bei Alvesen, Sottorf und Leversen. Die Steine sind auf einer historischen Karte markiert. Sie werden mit S 1 bis S 28 bezeichnet. 22 Steine sind noch bekannt, ursprünglich waren es mit Sicherheit mehr. Leider ist ihre Zahl noch im vergangenen Jahrhundert zurückgegangen. Diese Steine sind heute als Kulturdenkmal geschützt, das heißt als Zeugnis menschlicher Geschichte, an deren Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht. Die alten Grenzsteine (auch Abmarkung, Markstein oder Bannstein) im Rosengarten Forst werden auch oft als Kreuzbeziehungsweise Schedel-Steine beschrieben. Die Bezeichnung Schedel-Stein hat nichts mit „Schädel“ zu tun, sondern bedeutet Grenzstein. Die mittelalterlichen Schedelsteine sind unbearbeitete oder nur gering beschlagene Findlinge mit eingemeißelten Markierungen, vor allem Kreuzen. In vielen Gebieten Deutschlands lassen sich diese Steine heute noch finden und erzählen Ihre eigene Geschichte. Der historische Grenzstein / scharfe Stein aus dem 14. Jahrhundert im Rosengarten. Foto: poslednik


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