Wilhelmsburg KW27-2015

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Treffen nach 50 Jahren Ehemalige der Schule Fährstraße feierten Wiedersehen nach einem 2 halben Jahrhundert

Kunst, Kultur, Krankenhaus

Sternstunden des Humors

Gesundheitsinsel trifft auf Kulturkanal. Aktion im Krankenhaus Groß-Sand 3

„Loriots dramatische Werke“ werden im Engelsaal aufgeführt. 2 Verlosung!

ElbeWochenblatt

Wilhelmsburg

Wochenzeitung für Hamburgs Süden

Nr. 27 | 1. Juli 2015 | Träger Auflage: 25.109 Ex. | 040 / 76 60 00 - 0 | Redaktion 040 / 85 32 29 33 | www.elbe-wochenblatt.de | post@wochenblatt-redaktion.de

Auf den Spuren eines Filmklassikers Vor 40 Jahren wurden in Wilhelmsburg Szenen des Streifens „Nordsee ist Mordsee“ gedreht Bergedorf. „Die nehmen aber eine andere Richtung.“ Im Wasserturm, der schon lange Wohnungen beherbergt, hat man von dem Film gehört, und damit ist dann auch schon Schluss. Das Thema interessiert nur mäßig. Viel lieber will man mit dem Gerücht aufräumen, dass die Turmzimmer rund sind. „Der Turm ist ja auch nicht rund, sondern eckig“, sagt Musilak. In der Neuenfelder Straße 86, Uwe Enkelmanns ehemaligen Wohnort, weiß man mit dem Film-Titel gar nichts anzufangen. „Nordsee ist Mordsee“ - wer das sagt, trifft auf Achselzucken und Unverständnis. Damals war das anders - da löste der Film heiße Diskussionen über die Altersfreigabe aus. Heute ist es die IGA, über die man sich im Viertel unweit vom Inselpark und Einkaufscenter aufregt. Immerhin: Udo Lindenberg, der vor 40 Jahren als „Rocker“ die Musik zum Film beisteuerte, ist im Quartier allen ein Begriff: „Das ist doch der mit ‘Cello’ und ‘Hinterm Horizont’!“

ANDREAS TSILIS, WILHELMSBURG

Nordsee ist Mordsee“ – 40 Jahre ist es her, dass Szenen dieses Films im Wilhelmsburger Bahnhofsviertel und am Veringkanal gedreht wurden. Heute erinnert zwischen Wasserturm und Krankenhaus nichts mehr daran, dass 1975 der junge Uwe Enkelmann (Uwe Schiedrowsky) und Dschingis Bowakow (Dschingis Ulanow) mit einem selbst gebastelten Floß elbabwärts abhauten. Vor Ort erklärt ein blaues Schild, dass der Kanal 1891 erbaut wurde und von der Wassergenossenschaft der Anlieger des Veringkanals auf Wilhemsburg genutzt wird. Von der Genossenschaft ist weit und breit niemand zu sehen, lediglich ein paar Angler verlieren sich im dichten Gebüsch. Flöße sichtet man so gut wie gar nicht. „Das letzte Mal vor zwei Jahren“, sagt ein Anwohner, der Krankenpfleger Mirko Musilak. Ob das stimmt? Auf Nachfrage ist sich Musilak dann doch nicht mehr so sicher. Laut der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) ist das Schippern auf der Elbe mit einem Floß „nicht genehmigungsfähig“: Ein Floß sei kein Fahrzeug, sondern ein „zusammengebautes Etwas“. Und wer will sich schon, außer im Film, gegen amtliche Auflagen auflehnen? Kioskbesitzerin Kirsten Hagemann und

Frank Hempel (68), Wilhelmsburger Urgestein, steht vor dem Wasserturm am Veringkanal. 1975 wurden hier Szenen für Nordsee ist Mordsee abgedreht FOTO: TSILIS

Rentner Frank Hempel schütteln den Kopf. Beide leben schon seit Jahrzehnten am und

mit dem Fluss. „Nein, Flöße, so was kommt nicht vor.“ Häufig fahren Ausflugsdampfer nach

Nordsee ist Mordsee Jugendfilm, Drama Erscheinungsjahr: 1976 Regie: Hark Bohm Musik: Udo Lindenberg

Unterstützung aus der Nachbarschaft Wilhelmsburger Muslime luden Bewohner der DRK-Flüchtlingsunterkunft Karl-Arnold-Ring zum Essen ein OLAF ZIMMERMANN, WILHELMSBURG

Mit einer selbst finanzierten Initiative haben Wilhelmsburger

Muslime die Flüchtlinge in der Erstaufnahme des Deutschen Roten Kreuzes am Karl-ArnoldRing unterstützt. Anlässlich des Fastenmonats Ramadan organi-

sierten 20 ehrenamtliche Helfer aus dem Stadtteil ein aufwändiges Essen nach Sonnenuntergang. Eingeladen waren alle 285 Bewohner der Flüchtlingsunter-

Die Wilhelmsburger Rechtsanwältin Fatma Cevik (5.v.l.) konnte für das „Fastenbrechen“ in der DRKErstaufnahmeeinrichtung am Karl-Arnold-Ring viele Unterstützer gewinnen FOTO: DRK

kunft, unabhängig von ihrem Glauben. Das Essen in den eigens dafür dekorierten zwei Speiseräumen begann gegen 22 Uhr. Helfer deckten verschiedene Speisen und Getränke auf, die der Hamburger Gastronom Yasar Oktay gespendet hatte. Mehr als 200 Bewohner folgten der Einladung. Bis weit nach Mitternacht saßen Asylsuchende aus 16 verschiedenen Herkunftsländern zusammen. DRK-Sozialarbeiterin Zaida Tariq: „Solche privaten Initiativen helfen, dass die Asylsuchenden sich hier aufgenommen und willkommen fühlen.“ Bis zum Ende des Fastenmonats ist die Essensausgabe in der DRK-Einrichtung zeitlich angepasst und findet für die muslimischen Bewohner zur Morgendämmerung und nach Sonnenuntergang statt.

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Schöne Ruinen Die Galerie23 zeigt Fotografien von Theodor Yemenis über die Schönheit des Verfalls

Für Theodor Yemenis sind moderne Ruinen ein Ort der Poesie und Ästhetik. FOTO: THEODOR YEMENIS

B. SCHRÖDER, WILHELMSBURG

Eine gelungene Architektur wertet jedes Stadtbild ungemein auf. Dass aber auch Ruinen einen gewissen Charme besitzen, versucht Fotograf Theodor Yemenis zu zeigen. Die Galerie im Atelierhaus23, Am Veringshof 23, präsentiert ab Sonnabend, 4. Juli, unter dem Titel „Ruinenlust - Ästhetik des Verfalls / Poetik des Verschwindens“ seine Ergebnisse. Leere Industrieanlagen, verlassene Krankenhäuser, sogenannte „Nicht-Orte“. Gebäude, die keine Funktion mehr übernehmen.

Graffiti-Künstler oder Abenteuerlustige fühlen sich seit jeher von diesen verlorenen Orten angezogen und verzieren sie mit bunten Zeichnungen, Slogans oder Kritzeleien. Sie bilden das Motiv für Yemenis Untersuchungen: „Es entsteht eine Interaktion mit den leeren Architekturen“, so der Fotograf. Seine aufwändig hergestellten Fotografien auf Büttenpapier zeigen den Verfall architektonischer Strukturen als Gegenentwurf zu einer modernen Hochglanz-Architektur. Zu sehen ist die Ausstellung bis Sonnabend, 19. Juli. Der Eintritt ist frei.

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