Seite 4
Ausgabe 02/2012 Anzeige/ Sonderveröffentlichung
„So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben“ L
Markthändler-Obmann Michael Berlau ist für die CENTER-Erweiterung
ange war die Zukunft des Eidelstedter Wochenmarktes ein Streitpunkt, zumal es darum auch in der Fragestellung des Bürgerentscheides geht. Im Interview äußert sich Michael Berlau, Obmann der Markthändler, zu den Erweiterungsplänen und zum Bürgerentscheid.
Herr Berlau, wie stehen Sie denn nun zu den Erweiterungsplänen, denn es gab ja den Eindruck, dass die Händler gegen die Erweiterung sind. Berlau: Das muss man in zwei Teile gliedern: Im vergangenen Sommer waren wir natürlich entsetzt, als wir mitbekamen, dass angeblich überlegt wurde, den Markt wegen des Erweiterungsbaus entweder zu teilen oder zu verkleinern. So wurde es uns jedenfalls fälschlicherweise durch die Initiative „Grünes Zentrum Eidelstedt" erklärt. Aber dann hat uns der Bezirk eine Bestandsgarantie gegeben. Das war der erste Schritt. Da waren Sie immer noch skeptisch? Berlau: Ja, aber dann kamen wir im zweiten Schritt mit der MEAG ins Gespräch. Es ging um die Zusage der MEAG, den Wochenmarkt in seiner jetzigen Form zu belassen und um die Zeit des Bauens, um Beeinträchtigungen, um Lärm, um Staub. Wir haben dann sehr konstruktive Gespräche mit der MEAG und auch mit dem Bezirk geführt. Nun können wir doch sicher sein, dass alle ihr Bestes geben werden, damit es
einen reibungslosen Ablauf gibt, der uns und die Kunden so wenig wie möglich stören wird. Das wird zwar ein hartes Stück Arbeit, aber es wird klappen. Was sagen Sie denn zum Bürgerentscheid? Berlau: Eins ist klar: Ohne einen florierenden Wochenmarkt wird es kein florierendes Eidelstedt CENTER geben – und umgekehrt. Wenn es dem CENTER nicht gut geht, hat das also auch Folgen für uns. So wie es jetzt ist, kann und sollte es nicht bleiben. Und die anderen Center rund um Eidelstedt entwickeln sich weiter. Wir sind in einer extrem harten Konkurrenz. Deswegen kann ich nur sagen: Leider kann man den Bürgerentscheid nicht mehr abwenden. Ich hoffe, dass möglichst viele zur Wahl gehen und für die Erweiterung stimmen. Und Ihre Kollegen? Berlau: Das sehen auch die meisten meiner Kollegen so, zumal sie sich von den Argumenten der Initiative zumindest in Bezug auf den Wochenmarkt getäuscht fühlen – und viele unserer Kunden auch, wie ich aus Gesprächen weiß. Wie sehen Sie denn die Zukunft des Wochenmarktes? Berlau: Unser Wochenmarkt ist ja nun bald 50 Jahre alt – und auch jung, denn er erneuert sich immer wieder. Damit er weitere 50 Jahre bestehen kann, braucht er eine attraktive Nachbarschaft mit einem größeren, schöneren Eidelstedt CENTER.
Michael Berlau freut sich über die Bestandsgarantien des Bezirks und der CENTER-Verwalterin MEAG für den Wochenmarkt. Foto: Brinkmann
Viele Wochenmarkthändler wollen die Erweiterung und hoffen, dass beim Bürgerentscheid eine Mehrheit mit „Nein“ stimmt.
Foto: Brinckmann
Ein heller Neubau mit Platz für attraktive Läden Erweitertes CENTER bietet zahlreiche Vorteile für Eidelstedt
D
as seit 25 Jahren bestehende Eidelstedt CENTER soll erneuert und erweitert werden – auch auf Wunsch vieler Bürger und der Politik. Voraussetzung dafür ist, dass es beim Bürgerentscheid mehr „Nein“- als „Ja“Stimmen gibt, denn nur dann machen die Bürgerinnen und Bürger den Weg frei für ein größeres und schöneres Eidelstedt CENTER. Die Erweiterung sieht vor, die beiden bislang isolierten Teile mit einer hellen Passage so zu verbinden, dass CENTER, Wochenmarkt und die angrenzenden Einrichtungen zu einem lebendigen Ensemble verschmelzen. Die Verkaufsfläche des Eidelstedt CENTERs würde damit um etwa 5.000 Quadratmeter wachsen und Platz für besonders nachgefragte Geschäfte aus dem Bereich der Bekleidung und Unterhal-
So könnte es aussehen: Links die Ansicht an der Ecke Kieler Straße, rechts die Perspektive des Neubaus aus der Blickrichtung des Wochenmarktes. Grafiken: MEAG
bieten – tungselektronik Wunschgeschäfte der Kundinnen und Kunden, wie eine Umfrage der MEAG ergeben hat. „Dieser attraktivere Branchenmix wird sich positiv sowohl auf das Eidelstedt CENTER selbst als auch auf die umliegenden Geschäfte und den Wochenmarkt auswirken“, erklärt Frank Balser, Projektleiter der MEAG. Der beliebte Eidelstedter Wochenmarkt bleibt unabhängig vom Umbau erhalten, auch die Marktstände bleiben immer gut erreichbar. Diplomarbeiten empfehlen Erweiterung Auch Absolventen der Universitäten Hamburg und Kiel sind in zwei unabhängig erstellten Diplomarbeiten zu dem Schluss gekommen, dass die Erweiterung des Eidelstedt CENTERs notwendig ist. So heißt es bei Julian Frank (In-
stitut für Geographie, Universität Hamburg): „Gerade im Einzelhandel machen veränderte Kundenanforderungen häufig Modernisierungs- oder Umgestaltungsmaßnahmen notwendig. ... Die geplante Erweiterung des Centers ist das wichtigste Element, um den Verfall des Standortes zu vermeiden.“ In seiner Arbeit führt Frank weiter aus: „Das Einzelhandelsangebot ist für die Bedeutung des Standortes in der Hamburger Zentrenstruktur unangemessen. Kunden bevorzugen daher umliegende Zentren, die über eine bessere Angebotsstruktur verfügen.“ Auch sei die bauliche und gestalterische Struktur veraltet, sodass keine potenten neuen Mieter gewonnen werden können. In der Diplomarbeit von Gyde Thönnessen (Geographisches Institut, ChristianAlbrechts-Universität Kiel) heißt es zum Eidelstedt
CENTER unter anderem: „Insbesondere die geringe Flächenverfügbarkeit, der mangelhafte Branchenmix und der zunehmende Wettbewerbsdruck im Umfeld machen eine Revitalisierung nötig.“ Als „Handlungsempfehlungen“ hält Thönnessen unter anderem fest: „… wird dem Eidelstedt CENTER eine umfassende Revitalisierung empfohlen. Insbesondere sollten die zwei getrennten Gebäudeteile zusammengeführt werden, damit eine effektive Flächenerweiterung realisiert werden kann.“ Die Diplomarbeit kommt zu dem Schluss: „Ohne die erforderliche Verkaufsflächenerweiterung kann das Center nicht die für die Stabilisierung des Eidelstedter Platzes nötige Strahlkraft entfalten.“ Weitere Informationen zur Erneuerung und Erweiterung des Eidelstedt CENTERs finden Sie im Internet: www.fuer-eidelstedt.de