Wilhelmsburg KW19-2013

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Elbe Wochenblatt WOCHENZEITUNG

FÜR

WILHELMSBURG, VEDDEL

Nr. 19 | 8. Mai 2013 | Träger-Auflage: 25.109 |

TIERISCHE UNTERKUNFT Auf dem Kinderbauernhof logierten Kirchentagsbesucher | Seite 3 im Baumhaus

JAZZ-SESSION

HEFTIGE KLATSCHE Harburgs American-FootballTeam verliert mit 0:21 zum Saisonauftakt | Seite 14

Elbjazz-Festival mit Charlie Wood und weiteren 60 Künstlern. Verlosung! | Seite 2

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Einlagedeich: Naturbelassene Fläche in Hauruck-Aktion gerodet – Anwohner befürchten Bebauung

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C. PITTELKOW, MOORWERDER

Diese Woche im Rialto

J

WILHELMSBURG In den Rialto-Lichtspielen, Vogelhüttendeich 30, werden auch in der kommenden Woche wieder tolle Filme gezeigt außerdem gibt es spannende Livemusik: Donnerstag, 9. Mai, um 15 Uhr „Hodder rettet die Welt“; 20 Uhr Sinti-Swing vom KaKo Weiss Ensemble; Freitag, 10. Mai, um 15 Uhr „Hodder rettet die Welt“; Sonnabend, 11. Mai, um 15 Uhr „Flussfahrt mit Huhn“, Konzert: Bernd Begemann um 20 Uhr; Sonntag, 12. Mai, 16 Uhr „Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren“, 20 Uhr „Gottes Werk und Teufels Beitrag“; Montag, 13., bis Mittwoch,15. Mai, jeweils von 15.30 bis 20 Uhr, Japan Filmfest. SD

Fußballturnier am Vatertag WILHELMSBURG Auf der Sportanlage des Sportvereins Wilhelmsburg, Vogelhüttendeich 136, wird am Donnerstag, 9. Mai, um den 9. Mankiewicz-Cup für Senioren und Alte-Herren-Mannschaften gespielt. Anpfiff ist um 11 Uhr, das Finale wird gegen 16 Uhr ausgetragen. Nach dem Fußballturnier wird auf der „PlayersNight“ gefeiert. Zuschauer sind herzlich willkommen. SD

Jörg Mehldau steht auf dem gerodeten Gelände. „Ich habe viele tote Igel gefunden“, sagt er. Brombeerwiese in Bauland verwandeln will. Die Behörde habe dies jedoch auf Nachfrage verneint. Jörg Mehldau: „Wir sind uns da aber nicht so sicher. Im Zuge von igs und IBA wurde in letzter Zeit so einiges abgeholzt und dann bebaut!“ Beim Bezirksamt Mitte ist der Vorfall bereits aktenkundig. Offenbar war die Rodung im Hauruck-Verfahren tatsächlich nicht legal. „In Abstimmung mit der

Umweltbehörde befindet sich ein Verfahren nach Ordnungswidrigkeitengesetz in der Vorbereitung“, bestätigt Bezirksamtssprecher Norman Cordes. Wegen zeitlicher und personeller Engpässe könne der Fall jedoch nicht zeitnah bearbeitet werden. Nicht ganz so eindeutig ist die Frage, ob die Fläche bebaut werden darf. Das Grundstück ist zwar als Landschaftsschutz-

Foto: pit

gebiet ausgewiesen, dennoch sind „privilegierte“ Bauten, etwa landwirtschaftlich genutzte Gebäude, zulässig. Cordes: „Eine konkrete Aussage zu einer möglichen Bebauung kann trotzdem nur nach einer eingehenden sachlichen und rechtlichen Prüfung im Rahmen eines förmlichen Genehmigungsverfahren nach der Hamburgischen Bauordnung gemacht werden.“

Spanner am Deich

HPA-Projekt Deichbude am Moorwerder Hauptdeich nervt Anwohner gewaltig S. LANGNER, MOORWERDER

Ganoventochter in der Hofa WILHELMSBURG „Die Tochter des Ganovenkönigs“ heißt ein Theaterstück ab 13 Jahren. Die Jugendtheatergruppe der Honigfabrik (Hofa) lädt für Mittwoch, 15. Mai, 18 Uhr, zur Premiere ein. Die Theaterpädagogin Sandra Kiefer probt mit den Kids das Stück über das Mädchen Julchen, das seine Eltern anzeigt. Aber können Polizei und Richter ihr wirklich helfen? Musikalisch begleitet wird die Inszenierung von Omied Khadem Saba und einer Kindergruppe. Eintritt: vier Euro. Die Kids touren nach der Premiere durch Hamburg und spielen sogar in Berlin. 42 10 39 20 AD

Teilsperrung auf Moorkanalbrücken VEDDEL/PEUTE Auf der Peute wird die Hovestraße instandgesetzt. Auch die dazugehörigen Brücken werden nun saniert. Deshalb kommt es laut HPA (Hamburg Port Authority) bis voraussichtlich Dezember zu Teilsperrungen der Mohrkanalbrücken. Eine Fahrspur wird gesperrt, der Verkehr über eine Ampelanlage auf die zweite Fahrspur gelenkt. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke durchgehend nutzen. AD

Rundgang Weltquartier WILHELMSBURG Zwei Bewohner des Quartiers an der Weimarer Straße zeigen Interessierten am Sonntag, 12. Mai, ihre Backsteinsiedlung. Treffpunkt ist der Pavillon am Weimarer Platz um 13 Uhr. Die Tour im sanierten historischen Arbeiterviertel gehört zum Rahmenprogramm der Internationalen Bauausstellung (IBA) und kostet fünf Euro. Anmeldung nicht erforderlich. AD

Die Deichbude ist ein beliebtes Ausflugsziel – zum Leidwesen der Anwohner. Fotos: sl

K

erstin Elvers-Beutler hat die Nase gestrichen voll. Ende September wird sie zum letzten Mal die Tür ihres idyllischen Häuschens am Goetjensorter Deich abschließen und dann dem Möbelwagen Richtung Seevetal hinterherfahren. Der Grund für ihren Umzug: „Idyllisch ist hier nichts mehr, seitdem die Deichbude steht“, sagt die junge Frau. „Jeden Tag stehen dort Leute, glotzen mit Ferngläsern in unsere Gärten und unsere Häuser und fotografieren. Ich habe noch nie im Leben Gardinen gehabt und wollte auch nie welche aufhängen, jetzt habe ich keine Wahl mehr.“ Eigentlich wollte Elvers-Beutler erst umziehen, wenn ihr heute acht Monate alter Sohn Liam in die Schule kommt. „Aber wir halten das hier nicht mehr aus“, sagt sie traurig. „Ich möchte in meinem Zuhause nicht beobachtet werden, wenn ich auf der Couch oder im Garten liege.“ Auch Nachbarin Anne K. (Name der Redaktion bekannt) ist

UMGEBUNG

: 040-76 60 00-0 | Redaktion: 040-85 32 29 33 | www.elbe-wochenblatt.de

Einfach plattgemacht örg und Stephanie Mehldau wohnen dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen: Am Ende des Einlagedeichs in Moorwerder darf Natur noch Natur sein, nichts als Wiesen, Felder und Obstbäume. Das Grundstück der Familie grenzt an eine naturbelassene Fläche, die seit einer gefühlten Ewigkeit vor sich hinwuchert. Zwischen wilden Brombeerbüschen und niedrigen Weiden lebten allerlei Kleintiere – bis plötzlich das Flurstück gerodet wurde. „Von einem auf den anderen Tag wurde alles plattgemacht“, erzählt Jörg Mehldau entsetzt. Fasane und Spechte hätten in der Wildnis gelebt, Fledermäuse und Rehe seien immer mal wieder gesichtet worden, Igel hielten hier ihren Winterschlaf. Jörg Mehldau hatte noch die Polizei verständigt, doch als die Beamten anrückten, waren die Bagger schon wieder auf dem Heimweg und die Fläche platt wie eine Flunder. „Brombeeren stehen zwar nicht unter Schutz, aber ich glaube trotzdem nicht, dass diese Abholz-Aktion erlaubt war“, so Jörg Mehldau. Seine Frau Stephanie will zudem erfahren haben, dass der Grundeigentümer die rund 20.000 Quadratmeter große

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Einkommensteuererklärung total genervt. „Hier kommen inzwischen Doppeldeckerbusse voller Menschen an“, schimpft sie. „Das Schlimmste daran ist, dass die auch ihren Müll hier lassen.“ Beim Spaziergang mit den Hunden würde man immer wieder Hinterlassenschaften der Besucher finden. „Inklusive Haufen mit Klopapier“, so K.. Der Grund für die Aufregung ist ein Projekt der Hamburg Port Authority (HPA). Die Hafenbehörde hat auf das Sielhaus Groetjensort eine so genannte Deichbude gebaut. Dieses Holzhaus soll über das Tideel-

bekonzept und das Pilotprojekt Kreetsand informieren. Hinter dem Deich lag jahrzehntelang ein Spülfeld. Nun soll im „Laufe der kommenden Jahre ein neues Flachwassergebiet entstehen, die Tideelbe soll neuen Raum für Entwicklung bekommen“, heißt es auf den Infotafeln in der Deichbude. Eine Entwicklung, die die Anwohner durchaus begrüßen. Nur die Bude nervt. „Diese Ecke war immer schon ein beliebtes Ziel für Radfahrer, und natürlich haben die auch mal Pause auf dem Deich gemacht“, sagt

• bei ausschließlich Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, Renten und Pensionen • bei Einkünften aus Kapitalvermögen, aus Vermietung und den sonstigen Einkünften (z.B. aus sog. Spekulationsgeschäften) wenn die Einnahmen aus diesen Einkunftsarten insgesamt 13.000 bzw. 26.000 bei der Zusammenveranlagung von Ehegatten nicht übersteigen.

Beratungsstelle in Ihrer Umgebung: Harburg Lüneburger Str. 41 · 21073 Hamburg · Tel. 040 / 76 62 14 15 · e-mail: lhb-0218@lohi.de Für Sie auch im Internet unter www.lohi.de • Unsere kostenfreie Service-Nr.: 0800 / 783 83 76 Mitglied im BDL - Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine e. V. - Berlin

Ihr reichts: Kerstin Elvers-Beutler (mit Sohn Liam) zieht weg. Anne K. „Aber niemand ist bisher auf die Idee gekommen, uns hemmungslos in den Garten zu glotzen!“ Ein Umstand, mit dem die Anwohner wohl noch eine Weile leben müssen. Die Deichbude soll mindestens während der Bauphase stehen bleiben. „Wir rechnen mit rund drei Jahren“, sagt HPA-Projektleiter Jörn Gutbrod.

12.05.2013 5.13 Am 09.0ssen lo h c s ge


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