Elbe Wochenblatt W OCHENZEITUNG
FÜR DEN
B EREICH S ÜDERELBE , N EUGRABEN , H AUSBRUCH
Nr. 8 | 20. Februar 2013 | Träger-Auflage: 28.412 |
FRISCHE IDEEN Frank Esselmann übernimmt Vorsitz des Kulturvereins Süderelbe | Seite 3
FRISCHES GELD Bezirk Harburg will Freibad Neugraben mit 80.000 Euro aus dem Quartiersfonds fördern | Seite 13
In Süderelbe gibt es seit Jahresbeginn keine Fahrradwerkstatt mehr
ANNA SOSNOWSKI, NEUWIEDENTHAL
Monika Ockelmann braucht ihr Fahrrad jeden Tag. Nachdem zwei Werkstätten in Hausbruch und Neugraben geschlossen haben, fragt sie sich, wo sie ihr Rad in Zukunft reparieren lassen soll. Foto: as sie keinen Tag auf die gewohnte Mobilität verzichten muss, hat sich Ockelmann sogar ein
Zweitrad zugelegt. „Wenn man täglich fährt, hat man ja andauernd irgendwas“, meint sie.
War ihre Kette gerissen, oder quietschten die Bremsen, ging Ockelmann bisher entweder in
Bäderland erhöht Preise für Kindergruppen, ab 16 Uhr müssen sie raus – mit Ausnahmen
eden Freitag macht sich Perihan Erikli auf den Weg ins Schwimmbad. Die Leiterin des Kindertreffs Heimfeld bringt ihre Schützlinge abwechselnd ins Hallenbad Süderelbe in Neugraben oder zum Midsommerland in Harburg. Für viele der rund 25 Kinder ist das die einzige Gelegenheit, schwimmen zu gehen. „Wir haben hier im Stadtteil viele Familien, die von Harz IV leben. Wenn Eltern mit drei bis vier Kindern schwimmen gehen wollen, kostet das über 20
Info: Tarif für Kindergruppen Den Kindergruppentarif können ausschließlich Kitas, Tagespflegestellen und Einrichtungen der Offenen Kinderund Jugendarbeit nutzen. Die Einrichtungen müssen bei der Sozialbehörde einen Ausweis beantragen und diesen im Schwimmbad vorlegen. Der Tarif gilt montags bis freitags bis 16 Uhr für Gruppen ab vier Kindern unter 16 Jahren. Der Eintritt kostet seit dem 1. Februar 1,50 Euro pro Kind, Begleitpersonen haben freien Eintritt. AS
Heike Feist als Cavewoman in den Fliegenden Bauten. Wir verlosen Karten! | Seite 2
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Stadtentwicklungsgesellschaft steg in Neugraben. „Es gibt zurzeit eine Versorgungslücke“, steg-Mitarbeiterin bestätigt Frauke Rinsch und verspricht: „Wir werden versuchen, eine Lösung zu finden.“ Sie plant das Problem im Stadtteilbeirat Neugraben zu thematisieren. In diesem Gremium sitzen Lokalpolitiker, Gewerbetreibende und Bürger aus Neugraben. „Vielleicht hat dort jemand einen Vorschlag“, so Rinsch. Wieder eine Selbsthilfewerkstatt einzurichten, wie sie die Hamburger Arbeit betrieben hat, sei jedoch schwierig. Wahrscheinlicher sei, dass sich ein gewerblicher Anbieter finde.
Warum wurden die Werkstätten geschlossen?
Für Kinder wird Schwimmen teurer J
FRISCHER HUMOR
die Selbsthilfewerkstatt der Hamburger Arbeit in Neugraben oder in die Fahrradwerkstatt der HamArbeitsgenossenschaft burger Wilhelmsburg (HAGW) in Hausbruch (siehe Kasten) – in beiden Fällen dauerte der Fußmarsch nicht länger als 20 Minuten. Jetzt ist die nächste Werkstatt in Neu Wulmstorf. Ockelmann: „Der weite Weg ist ganz schön beschwerlich, wenn man ein kaputtes Rad schieben muss. Außerdem entstehen für die Fahrt ja weitere Kosten, das kann sich auch nicht jeder leisten.“ Für sie steht fest: Süderelbe braucht eine neue Werkstatt. Deshalb wandte sich Ockelmann hilfesuchend an die
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ANNA SOSNOWSKI, HAMBURG-SÜD
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Radfahrer sind ratlos onika Ockelmann fährt jeden Tag Fahrrad. Wenn die Rentnerin ihre Wohnung in Neuwiedenthal verlässt, geht es meist auf zwei Rädern weiter – ob zum Einkaufen, Sport oder einfach nur für ein bisschen Bewegung. „Ohne Fahrrad bin ich todunglücklich“, sagt die 65Jährige. Um so entsetzter war Ockelmann, als sie vor kurzem erfuhr, dass es in Süderelbe seit Jahresbeginn keine einzige Fahrradwerkstatt mehr gibt. „Das ist eine Katastrophe“, so die begeisterte Radlerin. „Im Süderelberaum fahren sehr viele mit dem Fahrrad. Alle, mit denen ich spreche, fühlen sich jetzt total hilflos.“ Die Sekretärin im Ruhestand lebt seit 37 Jahren in Neuwiedenthal. „Wir hatten hier früher zwei Fahrradhändler. Ich habe mein Rad bewusst bei einem davon gekauft, weil ich eine Werkstatt in der Nähe haben wollte.“ Um ganz sicher zu gehen, dass
UND
Euro. Das können sie sich nicht leisten“, erklärt Erikli. Der Kindertreff zahle als soziale Einrichtung pro Kind jedoch nur einen Euro Eintritt. Doch damit ist es nun vorbei. Bäderland hat zum 1. Februar den Preis auf 1,50 Euro angehoben. Noch schwerer wiegt, dass Kindergruppen die Bäder ab sofort bis 16 Uhr verlassen sollen. Für Eriklis Schwimmgruppe wäre das das Ende. „Wir schaffen es nicht, vor 15 Uhr im Schwimmbad zu sein. Die Kinder sind doch vorher in der Schule“, sagt sie. Müssten sie das Gebäude bis 16 Uhr verlassen, könnten die Mäd-
chen und Jungen nur maximal eine halbe Stunde ins Wasser, damit noch genug Zeit zum Duschen und Umziehen bleibt. Erikli: „Das lohnt sich nicht!“ Besonders ärgert es die Erzieherin, dass sie von der Änderung nur zufällig erfahren hat. „So ein gut besuchtes Angebot kann ich nicht von heute auf morgen absagen. Wir müssen das jetzt irgendwie überbrücken“, sagt sie. Man habe alle Träger der Einrichtungen frühzeitig informiert, versichert Bäderland-Sprecherin Kirsten Morisse. Zudem gibt sie Entwarnung: „Gruppen für die die Änderung problematisch ist,
können sich an uns wenden. Wir finden für alle eine Lösung.“ Man habe bei den Planungen die Offene Kinder- und Jugendarbeit nicht genügend bedacht, gibt sie zu. Der Kindertreff Heimfeld müsse das Hallenbad Süderelbe und das Midsommerland jedoch nicht bis 16 Uhr verlassen, versichert Morisse. Grundsätzlich sei die Zeitbeschränkung eingeführt worden, weil es zu Nutzungskonflikten kam. „Zu dieser Zeit beginnt der Kinderschwimmunterricht, das Vereinsschwimmen und Berufstätige ziehen ihre Bahnen“, erklärt die Sprecherin. Zudem würden jetzt Ganztagsschulen die Schwimmbäder für Nachmittajgsangebote brauchen. Der Eintrittspreis sei angesichts der steigenden Energie- und Personalkosten angehoben worden. Morisse: „Nach zehn Jahren ohne Preiserhöhung Für sie macht Bäderland eine Ausnahme: Perihan Erikli und ihre Kinderguppe vom Kinderist das vertrettreff Heimfeld dürfen das Hallenbad Neugraben weiterhin bis nach 16 Uhr besuchen. Hamburgweit gelten jetzt andere Regeln (siehe Kasten). Foto: as bar.“
Der Träger Hamburger Arbeit hat in der Cuxhavener Straße 386a ein Selbsthilfezentrum mit einem Tauschladen, einem Bistro und einer Fahrradwerkstatt betrieben. Hier waren ausschließlich EinEuro-Jobber beschäftigt. Zum Jahresende sind dem Träger alle diese Stellen gestrichen worden. „Deshalb mussten wir den Standort ganz aufgegeben“, erklärt Sprecherin Heike Baumann. Die HAGW hatte zum Jahresende zwei ihrer insgesamt drei Fahrradwerkstätten geschlossen. Seit dem 1. Januar gibt es die Standorte Veddel und Hausbruch nicht mehr, dafür ist die Wilhelmsburger Werkstatt an einem neuen Standort erweitert worden. Seitdem reparieren vier Mitarbeiter montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr Räder im Reinstorfweg 11. „Für 20 Euro holen wir Fahrräder in Süderelbe ab und bringen sie repariert wieder zurück“, sagt Bernhard Carrie, Mitglied des HAGW-Vorstandes. Das Angebot gilt jedoch erst ab zwei kaputten Fahrrädern. Kontakt: 67 38 92 55. AS
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• bei ausschließlich Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, Renten und Pensionen • bei Einkünften aus Kapitalvermögen, aus Vermietung und den sonstigen Einkünften (z.B. aus sog. Spekulationsgeschäften) wenn die Einnahmen aus diesen Einkunftsarten insgesamt 13.000 bzw. 26.000 bei der Zusammenveranlagung von Ehegatten nicht übersteigen.
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24.02.2013