Zeigen Sie sensibles Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse Ihrer Klienten.
Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Mitgefühl.
Respektieren Sie die emotionalen Herausforderungen Ihrer Klienten.
Unterstützen Sie Ihre Klienten einfühlsam in schwierigen Lebenssituationen.
Bauen Sie eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Klienten auf.
KOMMUNIKATIONS- UND BERATUNGSFÄHIGKEIT
Kommunizieren Sie klar und verständlich mit Ihren Klienten.
Zeigen Sie Einfühlungsvermögen, wenn Sie komplexe Informationen erklären.
Achten Sie auf nonverbale Signale und berücksichtigen Sie diese in Ihren Gesprächen.
Finden Sie gemeinsam mit Ihren Klienten konstruktive Lösungen und bieten Sie Beratung.
Stärken Sie Ihre Klienten, indem Sie unterstützende Gespräche führen.
SELBSTREFLEXION UND PROFESSIONALITÄT
Reflektieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Handeln und Verhalten.
Beachten Sie persönliche Grenzen und ethische Prinzipien.
Halten Sie sich konsequent an professionelle Standards und Verhaltensrichtlinien.
Seien Sie offen für konstruktive Kritik und investieren Sie in Ihre Weiterbildung.
Entwickeln Sie kontinuierlich Ihre Kompetenzen und fördern Sie Ihre berufliche Entwicklung.
EMPOWERMENT UND STÄRKUNG VON KLIENTEN
Unterstützen Sie Ihre Klienten dabei, ihre individuellen Stärken zu erkennen und zu nutzen.
Ermächtigen Sie sie zur aktiven Teilhabe an ihrem eigenen Leben.
Ermutigen Sie Selbsthilfe und Selbstverantwortung.
Vermitteln Sie Bewältigungsstrategien und Ressourcen.
Stärken Sie Ihre Klienten, damit sie eigenständig Veränderungen anstreben und sich persönlich weiterentwickeln können.
KRISENINTERVENTION UND LÖSUNGSORIENTIERUNG
Bieten Sie sofortige Hilfe und Unterstützung bei akuten Krisen und Notfällen.
Sorgen Sie für die Sicherheit und emotionale Stabilität Ihrer Klienten.
Identifizieren Sie individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen.
Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Klienten realistische Interventionspläne zur Problemlösung.
Koordinieren Sie mit anderen Fachkräften und Diensten, um umfassende Unterstützung zu gewährleisten.
KOOPERATION UND NETZWERKPFLEGE
Arbeiten Sie effektiv mit Kollegen und Fachexperten zusammen.
Koordinieren Sie Unterstützungssysteme für Ihre Klienten.
Bauen Sie Netzwerke auf und pflegen Sie diese, um weitere Ressourcen zu erschließen.
Tauschen Sie Informationen aus und kooperieren Sie mit anderen Organisationen.
Planen und setzen Sie Interventionsmaßnahmen gemeinsam um, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
BEDÜRFNISORIENTIERUNG UND INDIVIDUALITÄT
Orientieren Sie sich an den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen Ihrer Klienten.
Berücksichtigen Sie die Vielfalt der Persönlichkeiten und Lebenssituationen.
Entwickeln Sie maßgeschneiderte Unterstützungspläne für jeden Klienten.
Fördern Sie die Selbstbestimmung Ihrer Klienten, indem Sie ihre Wünsche und Ziele respektieren.
Unterstützen Sie Klienten dabei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr Leben aktiv zu gestalten.
PRÄVENTION UND FRÜHERKENNUNG
Führen Sie präventive Maßnahmen durch, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Sensibilisieren Sie Klienten für mögliche Risiken und schulen Sie sie in Selbstfürsorge.
Führen Sie Screeningverfahren und Assessments durch, um mögliche Herausforderungen zu identifizieren.
Entwickeln Sie Frühwarnsysteme, um mögliche Krisen rechtzeitig zu erkennen und zu intervenieren.
Bieten Sie präventive Unterstützung an, um die Resilienz und Bewältigungsfähigkeiten Ihrer Klienten zu stärken.
KLEINE SCHRITTE, GROSSE ERFOLGE
Feiern Sie jeden Fortschritt, egal wie klein er auch sein mag.
Erinnern Sie sich daran, dass selbst scheinbar kleine Veränderungen große Auswirkungen haben können.
Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Schritt zum Erfolg.
Zeigen Sie Ihren Klienten, dass sie trotz Rückschlägen immer wieder aufstehen können.
Realisieren Sie, wie Sie als Sozialarbeiter eine dauerhafte Wirkung auf das Leben Ihrer Klienten haben können.
Soziale Arbeit für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-72139-9
ePub ISBN: 978-3-527-84490-6
Coverfoto: pch.vector auf Freepik
Korrektur: Frauke Wilkens, München
Über die Autorin
Dr. Daniela Voigt ist als Professorin für Soziale Arbeit, als Speaker, Berater und Potenzialentfaltungscoach tätig. Sie ist seit mehr als 25 Jahren Sozialarbeiterin aus Leidenschaft und beschäftigt sich mit den Themen Stress- und Resilienz, Beratung, soziale Innovation, Digitalisierung und professionelles Handeln in Sozial- und Gesundheitswesen. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Ausbildung und Weiterentwicklung von Sozialarbeitern und sozialen Institutionen. Ihr zentrales Anliegen ist, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen und tatsächliche soziale Innovationen zu begleiten. Als Science-Slammer begeistert sie Engagierte, Profis und auch fachfremdes Publikum für die Wissenschaft und vermittelt als Speaker nicht nur fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern teilt auch ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrer langjährigen Praxis. Sie hat zahlreiche Bücher verfasst, die interessierten Lesern eine Fülle an Wissen und Erkenntnissen im Bereich der Sozialen Arbeit bieten. Ihre Bücher sind nicht nur für Fachexperten und Studierende der Sozialen Arbeit von Bedeutung, sondern auch für all diejenigen, die an einem tieferen Verständnis der sozialen Herausforderungen und der Entwicklung von Lösungsansätzen interessiert sind. Durch ihre Publikationen trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für soziale Fragestellungen zu stärken und einen positiven Einfluss auf die Praxis der Sozialen Arbeit auszuüben. Mehr Informationen über ihre Arbeit gibt es unter www.awehrness.de.
Danksagung
Herzlichen Dank an meine Lektorin Esther Neuendorf, Wiley-VCH, für die vielen Impulse und anregenden Diskussionen sowie die konstruktive Unterstützung und an meine Freundin Nina Hübner für die inspirierende Begleitung und hilfreichen Gespräche.
Ich möchte meinen aufrichtigen Dank auch an all die Studierenden und Fachleute richten, die ich auf ihrem Weg begleiten konnte und die mir
die Möglichkeit gegeben haben, an ihren Erfahrungen und Herausforderungen teilzuhaben. Besonders möchte ich jenen danken, die Zweifel geäußert, Diskussionen geführt und ihre Fälle sowie Lösungsansätze geteilt haben. Nicht zuletzt gilt mein Dank all jenen, die niemals aufgegeben haben.
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autorin
Danksagung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Teil I: Grundlagen Sozialer Arbeit
Kapitel 1: Soziale Arbeit: Ein erster Überblick
Sozial – eine erste Begriffsbestimmung
Soziale Arbeit: Was ist das?
Beruf Sozialarbeiter
Soziale Probleme, soziale Ungleichheiten, Diversity, Inklusion und Menschenrechte
Kapitel 2: Wissenschaft und Soziale Arbeit
Die Bedeutung der Wissenschaft für die praktische Arbeit
Soziale Arbeit – der Teenager unter den Wissenschaften
Normative Praxiswissenschaft – Wir wissen wie es geht!
Bezugswissenschaften und ihr Nutzen für die praktische Arbeit
Kapitel 3: Praxisschock
Die erste Zeit als »frischgebackener« Sozialarbeiter
Theorie trifft auf Klienten
Kapitel 4: Ethik und Soziale Arbeit
Sitte/Sittlichkeit, Ethik und Moral
Nähe und Distanz
Teil II: Theorien in der Sozialen Arbeit
Kapitel 5: Paradigmen und Konzepte in der Sozialen Arbeit
Vier grundlegende Paradigmen der Sozialen Arbeit
Sieben praktische Konzepte
Perspektiven auf die Soziale Arbeit
Evaluation und Konzeption
Kapitel 6: Lebenswelt und Lebensweltbewältigung
Lebensweltorientierung: Das Daily Life der Klienten
Lebensbewältigung
Hilfe zur Selbsthilfe
Kapitel 7: Systemtheorie
Der Grundgedanke
Grenzen zwischen Systemen und ihrer Umwelt
Kapitel 8: Professionstheoretische Ansätze
Bedeutung von Professionalität
Der gesellschaftliche Wandel
Der Begriff der »neuen Profession«
Die Suche nach der perfekten Lösung – Mitdenken hilft
Kapitel 9: Handlungstheoretische Ansätze
Max Weber als »Vater« der Soziologie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit
Der Soll-Ist-Plan
Die Soziale Arbeit als »Weltretter«
Kapitel 10: Fähigkeiten als individuelle
Kompetenzen: Der Capability Approach
Förderung und Stärkung von Fähigkeiten als Ziel von Sozialer Arbeit
Stereotype und Vorurteile vermeiden
Ich bin okay, du bist okay! Die Transaktionsanalyse
Capability Approach – Nussbaum und die Lebensflat
Teil III: Methoden der Sozialen Arbeit
Kapitel 11: Methoden: Der Werkzeugkasten des Sozialarbeiters
Klienten- oder organisationszentriert? Das ist hier die Frage
Die richtige Balance finden: Standardisierung und individuelle
Besonderheit
Arbeitsformen in der Sozialen Arbeit
Kompetenzen vermitteln
Alles eine Frage der Technik
Vorprofessionelles Wissen
Interventionen und Maßnahmen
Die Persönlichkeit der Sozialarbeitenden als Werkzeug
Situative Methoden nutzen
Kapitel 12: Klientenzentrierung
Unterstützung vulnerabler Menschen
Selbstbestimmung des Klienten
Fallarbeit, Einzelfallhilfe
Case- und Caremanagement
Empowerment
Kapitel 13: Therapeutische Handlungsweisen
Therapeutische Ansätze, die in der Sozialen Arbeit Anwendung finden
Bio-psycho-sozial, ein fordernder Cocktail
Psychische Erkrankungen – Soziale Arbeit endet, wo die Therapie anfängt
Kapitel 14: Beratung
Nicht einfach »Schön, dass wir darüber geredet haben«
Nicht immer ganz freiwillig
Was Beratung ausmacht
Wirksamkeit von Beratung
Teil IV: Soziale Arbeit – gestern, heute und morgen
Kapitel 15: Die Ursprünge der sozialen Hilfe
Staatliche Hilfe in der Antike? Fehlanzeige
Das Mittelalter und die Rolle des Christentums
Dunkles Kapitel – die Neubewertung der Armut mit Strafe und Disziplinierung
Kapitel 16: Neuzeit und aktuelle Entwicklungen
Wohlfahrtsstaat – keiner muss hungern
Aktiver Sozialstaat – fordern und fördern
Kapitel 17: Diener dreier Herren
Manchmal ein Spagat: Das doppelte Mandat
Unterstützung und Kontrolle: Ein Spannungsfeld
Tripelmandat oder sind es doch mehr?
Vorurteile gegenüber der sozialen Arbeit
Kapitel 18: Rahmenbedingungen: Sozialpolitik und Sozialgesetze
Sind Gesetze sozial?
Sozialpolitik
Sozialgesetze
Kapitel 19: Akteure in der Sozialen Arbeit
Das Sozialversicherungssystem in Deutschland
Öffentliche Träger
Freie Träger und Sonderformen
Übergeordnete Rechtsverordnung für alle Akteure
Kapitel 20: Handlungsfelder
Drei große Handlungsfelder im Überblick
Unterstützend, ergänzend oder ersetzend?
Wissenschaftliche Systematik der Handlungsfelder
Kinder- und Jugendhilfe
Gesundheitswesen und Altenhilfe
Inklusion und Teilhabe
Kapitel 21: Sozial digital
Gesellschaftlicher Wandel durch fortschreitende Digitalisierung
Soziale Diagnostik
Beziehungsarbeit
Sozialarbeiter versus künstliche Intelligenz
Kapitel 22: Zukunftsnavigator
Migration und Flucht
Spaltung und Inklusion
Einsamkeit
New Work
Teil V: Survival-Hacks und Überlebenshilfen
Kapitel 23: Mensch und Psyche – Wie geht Mensch?
Dauersorgen: Wibbergibber
Stress: Der Hormo sapiens (kein Schreibfehler)
Dachschaden-TV: Zu viele zu negative Informationen
Kapitel 24: Profi bleiben
Von Grund auf gut, das Mantra der Menschenarbeiter
Berater haben (keine) Gefühle
Selbsterkenntnis und Selbstfürsorge
Kapitel 25: Psychohygiene
Belastungen, denen Berater ausgesetzt sind
Überlebenswerkzeug Reflexion
Ich packe meinen Koffer – Notfallgepäck
Kapitel 26: Krisen: Alles anders
Life is a Rollercoaster – das Krisenmodell nach Hurst/Shepard
Die Tit-for-Tat-Methode – Wie du mir, so ich dir
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 27: Zehn Dos für Sozialarbeiter
Zuhören
Empathie zeigen
Neutralität bewahren
Kompetenz entwickeln
Geheimhaltung wahren
Interkulturelle Kompetenz aufbauen
Lösungsorientiert arbeiten
Eine Unterstützungsbeziehung aufbauen
Netzwerkarbeit
Selbstfürsorge
Kapitel 28: Zehn Dont’s für Sozialarbeiter
Vorurteile zeigen
Menschen diskriminieren
Sich selbst überfordern
Grenzen überschreiten
Sich unprofessionell verhalten
Unangemessenen Rat geben
Menschen ungerecht behandeln
Unprofessionell auftreten
Klienten manipulieren
Klienten verlassen
Kapitel 29: Zehn Dinge, die den idealen Sozialarbeiter auszeichnen
Empathie
Respekt
Fachliche Kompetenz
Kommunikations- und Beratungsfähigkeiten
Einfühlungsvermögen
Teamarbeit
Kulturelle Sensibilität
Empowerment
Ethik und Integrität
Selbstreflexion und Weiterbildung
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Tabellenverzeichnis
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Korridor Soziale Arbeit
Tabelle 1.2: Auswahl Berufsfelder
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Theoretische Grundpositionen und Merkmale
Tabelle 5.2: Übersicht mögliche Forschungsebenen
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Differenzierung Konzept, Methode und Technik
Kapitel 19
Tabelle 19.1: Schweigepflicht versus Offenbarungspflicht
Kapitel 24
Tabelle 24.1: Beispiele für Formulierungen
Illustrationsverzeichnis
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Übersicht Sozialwesen
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Abgrenzung Ethik und Moral
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Okay-Geviert
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Übersicht Drei-Ebenen-Modell
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Abgrenzung Case- und Caremanagement
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Soziale Arbeit ist bio-psycho-sozial.
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Erfolgskriterien in der Beratung
Kapitel 17
Abbildung 17.1: Tripelmandat
Abbildung 17.2: Erweiterte Ebenen des Tripelmandats
Kapitel 18
Abbildung 18.1: Wirkebenen der Sozialpolitik
Abbildung 18.2: Handlungsmatrix Menschenrechte
Kapitel 20
Abbildung 20.1: Prognose des Pflegebedarfs bis 2050 (Quelle der Zahlen: Statista)
Einleitung
»Irgendwas mit Menschen« – so oder ähnlich haben die meisten Menschenarbeiter angefangen. Dieses Buch ist die richtige Entscheidung für alle, die mehr über das Thema Soziale Arbeit erfahren möchten oder einfach helfen wollen.
Kaum einer der Berufe mit Menschen bietet derart viele Einsatzmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder wie die Soziale Arbeit. Haben Sie Interesse an der Sozialen Arbeit? Wollen Sie mit Menschen arbeiten und überlegen noch, welcher Beruf der passende wäre? Vielleicht keine Lust mehr auf einen Nine-to-five-Job und/oder Sie suchen den direkten Kontakt mit Menschen? Wollen Sie etwas bewirken? Arbeiten Sie ehrenamtlich oder angestellt in einem helfenden Beruf und suchen nach Wissen, Tipps und Arbeitshilfen? Fragen Sie sich, wie Menschen funktionieren? Suchen Sie Methoden, die einem Burnout vorbeugen?
Dieses Buch bietet kompaktes Wissen zu all diesen Fragen und Themen. Rund um die Soziale Arbeit und das Helfen finden Sie Wissen, Informationen, Tipps und Beispiele. Das Besondere ist, Sie erhalten sofort anwendbares Wissen und keine reine Wiederholung irgendwelcher universitärer Lehrpläne.
Über dieses Buch
Dieses Buch ist kein Lehrbuch, sondern eine praktische Überlebens- und Arbeitshilfe für alle, die mit Menschen arbeiten und sich für Menschen interessieren. Natürlich finden Studierende ebenso das prüfungsrelevante Wissen prägnant erklärt.
Das Motto der Sozialen Arbeit ist »Hilfe zur Selbsthilfe«, so sind auch die Inhalte aufgebaut, Informationen und Anwendungen wechseln sich ab, also Wissen zur Selbsthilfe. Ihre Motivation und Ihr Interesse bestimmen den Weg und das Ziel.
Soziale Arbeit für Dummies ist vergleichbar mit einem Supermarkt der Sozialen Arbeit. Beginner, Newcomer, Profis und alte Hasen entscheiden
gleichermaßen, was sie aus dem Regal nehmen und was sie liegen lassen. Letztlich finden Sie, was Sie brauchen, um über die Soziale Arbeit Bescheid zu wissen und in der helfenden Arbeit überleben zu können.
Soziale Arbeit für Dummies ist für Studierte, Studierende, Interessierte und Ehrenamtliche – alle die, die sich mit Menschen beschäftigen. Genauso können Sie das Buch auch zur Prüfungsvorbereitung nutzen.
Konventionen in diesem Buch
In einer sich fortwährend wandelnden Gesellschaft, in der Vielfalt und Diversität zentrale Merkmale sind, ist ein diskriminierungsfreier Umgang mit Sprache von immenser Bedeutung für Sozialarbeitende. Gleichzeitig ist das bewusste Gendern ein wichtiger Aspekt, um die Sichtbarkeit und Anerkennung aller Geschlechter und Identitäten zu fördern. Ein sensibler Umgang mit Sprache ermöglicht es, Respekt und Wertschätzung für die individuellen Lebensrealitäten jedes Einzelnen auszudrücken.
In diesem Buch haben wir uns dafür entschieden, der Verständlichkeit wegen bewusst auf das explizite Gendern zu verzichten. Trotz dieser Entscheidung ist es dennoch ein vorrangiges Ziel, stets alle Menschen anzusprechen und die Diversität zu respektieren. Es begegnet allen Lesern mit größtem Respekt für ihre unterschiedlichen Lebensformen und Identitäten. Jegliche Nuancen zwischen den Geschlechtern und darüber hinaus werden berücksichtigt und anerkannt.
Sozialarbeitende, die dieses Buch nutzen, werden ermutigt, ähnlich achtsam und differenziert mit Sprache umzugehen und zu erkennen, wann das Gendern angebracht ist und wann es möglicherweise als hinderlich empfunden werden kann. Ein ausgewogenes Verständnis von Sprache und deren Wirkung ist von zentraler Bedeutung, um eine inklusive und respektvolle Umgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen gleichermaßen gehört und wertgeschätzt fühlen. Nur durch
einen solchen Umgang mit Sprache können Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihre Arbeit auf einer Basis der Offenheit und Akzeptanz leisten und somit einen positiven Beitrag zur Förderung von Gerechtigkeit und sozialer Gleichheit leisten.
Törichte Annahmen über den Leser
Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, dann gratuliere ich Ihnen zu Ihrem hervorragenden Geschmack in der Wahl der Lektüre! Da Sie das Buch wahrscheinlich nicht durch ein geheimes Losverfahren ausgewählt haben, gehe ich davon aus, dass mindestens einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
Sie wollen Menschen helfen.
Sie müssen sich durch Schule, Beruf oder Studium mit dem Thema beschäftigen.
Sie könnten sich für die Arbeit mit Menschen und Gemeinschaften begeistern und wollen positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeiführen.
Egal ob Sie bereits ein Sozialarbeit-Profi sind oder gerade erst frisch in dieses aufregende Feld einsteigen, Sie haben eines gemeinsam: eine neugierige und wissbegierige Seite, die sich für mehr Wissen über gesellschaftliche Probleme, soziale Gerechtigkeit und die Welt der Sozialen Arbeit interessiert.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Helfende Arbeit kann doch nicht so kompliziert sein!? Ist sie auch nicht, allerdings ist der Unterschied zwischen Bauchgefühl, Wissen, Verstand, Methoden und eigenen Gefühlen manchmal kompliziert. Um dies alles differenzieren zu können sowie motiviert und professionell zu sein, bietet dieses Buch Leitplanken und ein Gerüst von Wissen und Methoden. Jeder Teil für sich informativ und effektiv.
Teil I: Grundlagen Sozialer Arbeit
»Soziale Arbeit ist doch irgendwas mit Menschen.« Wahrscheinlich haben Sie diese Erklärung auch schon mal gehört. In diesem Kapitel erfahren Sie, was Soziale Arbeit genau ist und was die Arbeit mit Menschen so speziell macht.
Teil II: Theorien
in der Sozialen
Arbeit
Gesunder Menschenverstand, Bauchgefühl und das Herz am rechten Fleck – ein guter Anfang für die Soziale Arbeit. Diese Grundvoraussetzungen sind aber erst der Start für die Soziale Arbeit, Newcomer, Interessierte und Profis lernen in diesem Kapitel ebenso die tragenden Theorien.
Teil III: Methoden der Sozialen Arbeit
Wer würde schon einen Nagel in die Wand schlagen ohne Werkzeug? So ähnlich ist es mit Wissen, wenn die Methoden fehlen. In diesem Kapitel erfahren Sie, mit welchen Methoden die Soziale Arbeit agiert und Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Außerdem finden Sie praxisnahe Arbeitshilfen.
Teil IV: Soziale Arbeit – gestern, heute und morgen
Politik und Gesellschaft geben der Sozialen Arbeit die Richtung vor, in der Folge ist die Soziale Arbeit stets am Puls der Zeit. Aktuelle Handlungsfelder, Rahmenbedingungen und Aufgaben finden Sie in diesem Kapitel.
Teil V: Survival-Hacks und Überlebenshilfen
Für Sozialarbeitende ist die Arbeit mit Menschen sowohl Bereicherung als auch Herausforderung. Wenig verwunderlich – Menschen in helfenden Berufen sind häufig von Burnout betroffen. Damit die Arbeit weiterhin Spaß macht, konzentriert sich dieses Kapitel auf SurvivalHacks sowie Überlebenshilfen und nimmt Sie mit auf eine Reise zum Thema Mensch.
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Für Schnellleser, die Top Ten der Dos and Dont’s für Sozialarbeiter.
Außerdem habe ich hier für Sie die zehn Eigenschaften zusammengestellt, die den idealtypischen Sozialarbeiter auszeichnen.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Hier werden neue Begriffe für Sie definiert.
An dieser Stelle finden Sie anschauliche Beispiele.
Das sollten Sie sich merken. Oder es ist bemerkenswert.
Tipps und Tricks für Sie als Sozialarbeiter.
Praktische Übungen oder Denkanstöße sind mit diesem Symbol markiert. Vorsicht! Aufgepasst! Vermeiden Sie diese Fettnäpfchen und Fehler.
Hier wird Ihnen ein Anekdötchen präsentiert oder Sie und ich werfen einen Blick in die Geschichte.
Teil I Grundlagen Sozialer Arbeit
IN DIESEM TEIL …
Die Soziale Arbeit ist ein vielschichtiges und facettenreiches Berufsfeld, das sich mit den unterschiedlichsten Herausforderungen und Bedürfnissen von Menschen auseinandersetzt. Um das Verständnis für dieses wichtige Arbeitsfeld zu vertiefen, ist es essenziell, sich mit den Grundlagen der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. In diesem Teil werden wir uns auf zwei zentrale Aspekte konzentrieren: die Abgrenzung der Sozialen Arbeit zu anderen Berufsfeldern und die Klärung wichtiger Begriffe, die in der Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit eine bedeutende Rolle spielen. Indem Sie sich mit diesen Grundlagen beschäftigen, schaffen Sie einen soliden Ausgangspunkt, um die Kernprinzipien, Methoden und Herausforderungen der Sozialen Arbeit besser zu verstehen.
Kapitel 1 Soziale Arbeit: Ein erster Überblick
IN DIESEM KAPITEL
Grundwissen zur Sozialen Arbeit
Beruf Sozialarbeiter
Arbeits- und Handlungsfelder
Die Soziale Arbeit bildet die Grundlage für eine vielfältige und bedeutungsvolle berufliche Tätigkeit als Sozialarbeiter. Sie umfasst verschiedene Handlungsfelder und grenzt sich dabei von rein sozialen Tätigkeiten ab, indem sie einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und sich nicht nur auf materielle Unterstützung beschränkt, sondern auch soziale Beziehungen und psychosoziale Aspekte einbezieht.
Sozial – eine erste
Begriffsbestimmung
Sozial – ein Wort, das jedem von uns leicht über die Lippen geht und dennoch für jeden etwas anderes bedeutet. Mit dem Begriff »sozial« beginnt die Verwirrung, es finden sich zahlreiche Beschreibungen, allesamt recht unspezifisch. Fest steht, das Wort »sozial« hat seinen Ursprung in dem französischen Begriff »social« und dem lateinischen »socialis«. Es beschreibt etwas, das mit der Gesellschaft verbunden ist, und hat zusätzlich eine erweiterte Bedeutung, die sich auf Gemeinnützigkeit, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit bezieht.
Alltagssprachlich meint »sozial«
Interaktionen zwischen einer Person und einer oder mehreren anderen Personen. die Fähigkeit, Empathie zu zeigen und sich für andere zu interessieren.
Beistand und Unterstützung für andere, auch wenn es bedeutet, die eigenen Interessen hintanzustellen. Daraus sind zahlreiche soziale Berufe entstanden, unterschiedliche Studiengänge, ein weites Feld und eine Menge Grauzonen.
In diesem Sinne bezieht sich das Wort »sozial«
auf die Beziehungen, Interaktionen und Aktivitäten zwischen Menschen in einer Gesellschaft. auf verschiedene Bereiche, einschließlich Sozialarbeit, Sozialpolitik, Soziologie, Sozialpsychologie und Sozialwissenschaften.
auf alle Arten von Verbindungen, Beziehungen und Interaktionen, die Menschen miteinander eingehen, einschließlich Familie, Freunde, Kollegen und Gemeinschaften.
über den Kontext von Interaktionen hinaus auf politische, wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen zwischen Menschen und Gesellschaften.
Ein soziales Netzwerk bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die miteinander verbunden sind und Kontakt miteinander aufnehmen können, meist durch Onlineplattformen wie Facebook, X (vormals Twitter) und Instagram.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »sozial« ein Begriff ist, der die Beziehungen und Interaktionen zwischen Menschen in einer Gesellschaft beschreibt und die Bedeutung von Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Kontakt betont.
Soziale Arbeit:
Was ist das?
Der Begriff »Soziale Arbeit« wurde erstmals in Deutschland verwendet und bezeichnete die Hilfe für jegliche Formen von Not. Erst deutlich später erhielt dieser Begriff eine Wichtigkeit im Bereich der Sozialwissenschaften und wurde erweitert. Im Laufe der Jahre wurde die Soziale Arbeit zu einer Profession, die sich mit den Herausforderungen und Problemen beschäftigt, die Menschen in der Gesellschaft erfahren, und sich dafür einsetzt, ihnen zu helfen.
Im 19. Jahrhundert entstand der Begriff »Soziale Arbeit«, begründet darin, dass sich die moderne Sozialarbeit als Profession entwickelte. Soziale Arbeit war traditionell eher weiblich, die klassischen Caretaker für Bedürftige waren Frauen.
Heute umfasst die Soziale Arbeit ein breites Spektrum an Aktivitäten und Interventionen, einschließlich Beratung, Unterstützung und Förderung, um Menschen zu helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihr volles Potenzial zu entfalten.
Soziale Arbeit als normative Praxiswissenschaft
Soziale Arbeit gilt als normative Praxiswissenschaft. Auch wenn der Begriff sich gestelzt anhört, bedeutet dies vereinfacht, die Soziale Arbeit hat einen Auftrag und übersetzt, was gesellschaftlich richtig oder falsch ist.
Richtig oder falsch gelten als harte Worte, die besonders in der Sozialen Arbeit heftige Abwehrreaktionen hervorrufen. Ohne diese Worte kommt die Soziale Arbeit aber kaum aus, selbst das Bundesarbeitsgericht hat sich hierzu geäußert und 1995 zur Definition von Sozialarbeit folgendermaßen entschieden:
»… Die Tätigkeit eines Sozialarbeiters/Sozialpädagogen hat ihren Schwerpunkt in der Bekämpfung von Fehlentwicklungen durch Veränderung von Menschen, ihren Lebenslagen und Lebensqualität sowie der sie bedingenden gesellschaftlichen Strukturen. … Dazu gehört die Veränderung des Menschen, seiner Lebenslage und
Lebensqualität und der sie bedingenden gesellschaftlichen Strukturen als Ziel des beruflichen Handelns.«
1997 entschied der vierte Senat des Bundesarbeitsgerichts:
»Knapp definiert besteht die Aufgabe des Sozialpädagogen in der Hilfe zur besseren Lebensbewältigung, was sich je nach der Problemsituation und Auslöser der Lebenslage als Entwicklungs-, Erziehungs-, Reifungs- oder Bildungshilfe verstehen lässt. Durch psychosoziale Mittel und Methoden sollen die als Bedürftigkeit, Abhängigkeit und Not bezeichneten Lebensumstände geändert werden.«
Sozialwesen: Hilfe zur Selbsthilfe
Soziale Arbeit begleitet und fördert den gesellschaftlichen Wandel, Selbstbestimmung und die soziale Entwicklung. Die Grundlagen der Sozialen Arbeit sind
soziale Gerechtigkeit, Respekt und Würde, Diversity und Vielfalt.
Soziale Arbeit will Menschen helfen, Herausforderungen zu bewältigen und das Leben aktiv zu gestalten. Das übergeordnete Motto:
Hilfe zur Selbsthilfe
Das Sozialwesen umfasst alle Bereiche, die sich mit sozialen Themen befassen:
Soziale Arbeit
Sozialpädagogik
Sozialpolitik
Sozialversicherung und Sozialökonomie
Sozialwissenschaftler untersuchen die sozialen Probleme und Entwicklungen in der Gesellschaft und entwickeln Konzepte und Lösungen zur Bewältigung dieser Probleme.
Früher unterschied man zwischen Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik. Sie sind sich sehr ähnlich und es ging bei der Unterscheidung zwischen Sozialarbeitern und Sozialpädagogen mehr um den Fokus der Arbeit als um den Beruf an sich. Die zahlreichen Erklärungsversuche (besonders im Netz) versuchen weiterhin eine Trennung vorzunehmen, die schon längst nicht mehr existiert.
Die beiden Bereiche sind eng miteinander verbunden, aber es gibt Unterschiede zwischen den beiden.
Die Soziale Arbeit war ein breiteres Konzept, das eine Vielzahl von Berufen umfasste, die sich mit der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen befassen. Sozialarbeiter arbeiteten in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit wie der Jugendhilfe, der Familienhilfe, der Altenhilfe und der Behindertenhilfe.
Aufsuchende Sozialarbeit, zum Beispiel das Aufsuchen von Obdachlosen, galt lange Zeit als Aufgabe von Sozialarbeitern.
Die Sozialpädagogik hingegen konzentrierte sich mehr auf die pädagogischen Aspekte der Sozialen Arbeit und bezog sich insbesondere auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sozialpädagogen arbeiten oft in der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und der Jugendarbeit.
Heute spricht man eher von Sozialwesen. Es ist ein übergeordneter Begriff, der alle Bereiche der Sozialen Arbeit und der Sozialwissenschaften umfasst, wie in Abbildung 1.1 zu sehen.
Abbildung 1.1: Übersicht Sozialwesen
Beruf Sozialarbeiter
Bleibt die Frage: Was machen nun Fachkräfte der Sozialen Arbeit? Zum Beispiel ein Handwerker würde in eigener Sache antworten: »Ich kann etwas gut reparieren, habe ein Händchen für den Garten, mich interessieren Autos …« Fachkräfte der Sozialen Arbeit antworten vielfältiger: »Ich kann gut mit Menschen, ich helfe gerne, mich interessieren Lebenswege, ich möchte etwas bewirken …« Antworten, die eher etwas unspezifisch sind. Zur Orientierung finden Sie in Tabelle 1.1 ein paar Gemeinsamkeiten, die Ihnen als Korridor in der Sozialen Arbeit dienen können.