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Zur Geologie

Entstehung der ersten Atome

13,7 Mio.

Alter der ältesten, auf der Erde gefundenen Felsen (keine Meteoriten)

4,5 Mio. 290 Mio.

+200 Sek. 3,9 Mio.

Big Bang Entstehung des Sonnensystems Entstehung Pangaea

Das Mont Blanc-Massiv ist Teil des Alpidischen Gebirgsgürtels, der vom Atlasgebirge, über den Himalaya bis hin zu den westlichen Gebirgen Malaysias reicht. Die Plattentektonik hat gezeigt, wie die Afrikanische Platte auf die Eurasische Platte stieß, wobei das Tethysmeer, das zwischen Perm und Miozän Nordafrika von Europa und Asien trennte, verschwand. Die Afrikanische Platte schob sich unter die Eurasische Platte und leitete damit die Erhebung des Alpenbogens ein.

In der ersten Phase dieses Prozesses, vor ca. 280 Millionen Jahren, fand die sogenannte Variszische Orogenese statt, bei der eine erste, kleinere Kette an Erhöhungen gebildet wurde. Diese Phase ist besonders wichtig für das Studium und das Verständnis der Lythotypen, die später bei der Alpinischen Orogenese einbezogen werden. Bei der Plattenbewegung in dieser Phase entstanden durch die Reibung große Temperaturen, durch die Magma entstand, die einen riesigen Pluton (Magmakammer) in einer Tiefe von ca. 20 km formte. Dieser Pluton erstarrte wegen seiner großen Ausmaße und der isolierenden Wirkung der Gesteinskammer, in der er sich einlagerte, nur sehr langsam. Dadurch bildeten sich sehr regelmäßige Kristallstrukturen von mittleren und großen Dimensionen. Auch wir Kletterer können ganz einfach erkennen, wie die Größe der Quarze im Granit zunimmt, je näher man dem Zentrum des Massivs ist. Der Grund dafür ist die geringere Dispersion der Hitze und der langsamere Erstarrungsprozess im Inneren des Plutons.

Nach dieser Phase machte diese langsam erstarrende Magmamasse eine über Millionen von Jahren andauernde Veränderung mit. Vor ca. 70 Millionen Jahren beginnt die Alpidische Orogenese, bei der dieser riesige Magma-Batholit an die Oberfläche kommt. Während der Alpidischen Orogenese wird der Pluton des Mont Blanc langsam angehoben und tritt aus dem weniger erosionsresistenten Nebengestein heraus; die sedimentären und metamorphen Nebengesteine sind auch heute noch

Entstehung des alpinhimalayanischen Bogens

Marco de Gasperi meistert den italienischen Normalweg in 6h43’52’’ Veröffentlichung des Mont BlancKletterführers von Versante Sud

1784 v. Chr. 8. Juli 2016

33,9 Mio. 19. Juli 2015 2020

Erstbesteigung des Mont Blanc Killian Jornet Burgada meistert den franz. Normalweg in 4h20’

ganz einfach zu erkennen in Form von Geröll an den Hängen der Granitstrukturen oder als eine Art Schale, die das ganze Mont Blanc-Massiv umgibt. So sind beispielsweise die Felsen unterhalb des ersten Abschnitts der Skyway abwechselnd dunkle, tonhaltige Schiefer und hellere kalkhaltige Schiefer in den Sedimentschichten zu erkennen. Der Grat des Brouillard dagegen ist ein schönes und gut erkennbares Beispiel dafür, wie die Kalksteinfelsen der äußeren Schale, die sich vor ca. 542 bis 251 Millionen Jahren gebildet hat, durch den Prozess der Kontaktmetamorphose in sehr instabile, leicht erodierende Kalkschiefer umgewandelt wurden.

Beim Anheben des Plutons war dieser enormen Kräften und riesigem Druck ausgesetzt, was zu Brüchen in seinem Inneren führte. Diese Risse sind die gleichen, die wir heute mit großer Leidenschaft hinaufklettern. Durch diese Risse konnte mineralreiches Thermalwasser aufsteigen; durch die plötzliche Druck- und Temperaturminderung lagerten sich Kristalle ab, die wunderschöne und seltene Strukturen ins Leben riefen, die man auch heute an verschiedenen Stellen des Massivs entdecken kann. Diese Quarze lieferten den Wissenschaftlern wichtige Daten zur Entschlüsselung der Entstehung dieser Strukturen, die sie mit modernen Messmethoden auf einen Zeitpunkt vor etwa 18,5 Millionen Jahren datieren konnten. Einige dieser Quarze enthalten Wasserblasen, die es den Forschern ermöglichten, die thermodynamischen Bedingungen zu erforschen, die bei diesen Prozessen bei 400°C, in 16 km Tiefe und bei einem Druck von 380 Mpa herrschten. Das Massiv der Mont Blanc erstreckt sich heute über eine Fläche von ca. 650 Quadratkilometern und zählt 28 Gipfel jenseits der 4000 m, die durch schier unendliche Grate und Felsnadeln von seltener Schönheit miteinander verbunden sind.