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Gebrauchsanweisung

Da wir zwei eher praktisch veranlagte Menschen sind, ist dieser Kletterführer sehr einfach und linear strukturiert. In den nächsten Zeilen findet ihr alle wichtigen Informationen, um die Angaben in diesem Führer richtig und schnell entschlüsseln zu können. Die Grundidee unserer Arbeit war es, dem Leser ein einfach zu interpretierendes Schema zu bieten, ohne dass er dabei die Orientierung verliert; aus diesem Grund werdet ihr in diesem Buch immer wieder auf ein Inhaltsverzeichnis stoßen, dass euch als Kompass dienen wird. Es gibt mehrere Inhaltsverzeichnisse, das erste, das eigentliche Verzeichnis gibt alle Routen in der gedruckten Reihenfolge an, dann gibt es ein nach Schwierigkeit geordnetes Verzeichnis, eins nach Namen und eins nach Routenlänge. Der Führer ist auf drei Ebenen eingeteilt:

MAKRO-GEBIET: Es gibt drei verschiedene übergeordnete Regionen, Val Veny, Brenva und Trabanten und Val Ferret. Sie bilden das Skelett dieses Buchs, die drei Abzweigungen, vor denen ihr bereits in Courmayeur stehen werdet. Der Grund für diese Aufteilung ist schnell erklärt: wo muss ich parken, um zu einer bestimmten Route zu kommen? Zu Beginn jedes Makro-Gebiets findet ihr eine Einleitung, mit allem, was wissenswert ist (wie Geschichte, Bedingungen oder beste Jahreszeit), um euch besser im jeweiligen Gebiet orientieren zu können.

GEBIET: Jedes der drei Makro-Gebiete wurde weiter unterteilt in verschiedene Gebiete, sie liegen rund um euer Basislager (Biwak, Schutzhütte, Parkplatz), dem bequemsten und eurem Kletterziel am nächstgelegenen Stützpunkt. Achtung: das heißt nicht, dass man unbedingt an dem Punkt, der dem Gebiet den Namen gibt, vorbeimuss, um zum Einstieg einer bestimmten Route zu gelangen. Der Gebietsname wurde aus praktischen Gründen gewählt, um die verschiedenen Zonen möglichst klar darzustellen. Wie auch die Makro-Gebiete haben alle Gebiete ein eigenes Schema, in dem ihr alle wichtigen Informationen und was sonst noch wissenswert ist, finden könnt.

SEKTOR: Die letzte Unterteilung bezieht sich auf den jeweiligen Wandabschnitt. In jedem Sektor findet ihr die einzelnen Routen, ihre Beschreibung, Verlauf, Fotos, Skizzen und Schemen, die euch bei der Orientierung während eurer vertikalen Abenteuer helfen werden. Wie auch bei Makro-Gebiet und Gebiet stoßt ihr wieder auf eine Einleitung, die euch jede einzelne Wand vorstellt. Jede dieser Unterteilungen enthält eine eigene Karte, auf der alle Routen und Informationen eingezeichnet sind, um euch die Interpretation zu erleichtern.

Die einzelnen Routen werden wie folgt angegeben:

6. Divine Providence

P. Gabarrou F. Marigny - 1984 Länget: 1500m - 25SL Schwierigkeit: 7c (7a obl.)/V Ausrichtung: Ost Material: Doppelter Satz Friends Gr. 0,3-1, ein Gr. 2, ein Gr. 3, ein Satz Micro, ein Satz Nuts

Bei einigen Routen findet ihr auch eine kurze Beschreibung oder den Verlauf für jede Seillänge. Für alle Routen wird der empfohlene Abstiegsweg beschrieben, falls er für eine Route nicht angegeben sein sollte, dann werft einen Blick auf die umliegenden Routen oder die Einleitung zum Sektor, wo ihr alle nötigen Informationen finden könnt. Nicht immer gibt es alle Informationen: bei den weniger frequentierten oder schlechter zugänglichen Routen haben wir es nicht immer geschafft, alle Informationen aufzutreiben. Wenn ihr Lust habt, uns zu helfen die nächste Auflage genauer zu machen, könnt ihr uns jederzeit zusätzliche Infos zukommen lassen. Die Beschreibung der einzelnen Routen besteht aus folgenden Angaben:

Nummer aus dem Inhaltsverzeichnis und Routenname Erschließer und Jahr der Erschließung Länge der Route und Anzahl der Seillängen (SL) Die Schwierigkeiten werden, wo möglich, mit drei verschiedenen Werten (getrennt durch Schrägstrich) angegeben: maximaler technischer Grad (franz. oder UIAA), Möglichkeit der Absicherung und allg. Anforderung (si. Tabellen). Zur Klarheit möchten wir euch an den Unterschied zwischen französischem und UIAA-Grad erinnern: ersterer bezieht sich auf die Schwierigkeit einer einzelnen, frei gekletterten Seillänge, der zweite beschreibt die Schwierigkeit einer einzelnen Passage, auf die wir in einer SL stoßen können. Ausrichtung der Route Material: das benötigte Material besteht aus der normalen Alpinismus- Ausrüstung führ Hochgebirgstouren, sie wird als selbstverständlich angesehen und daher nicht jedes Mal angegeben. Jeder kann selbst entscheiden, wie sich die Grundausrüstung zusammensetzt, die je nach Erfahrung, Training und Wissensgrad stark variieren kann. Das angegebene Material gibt an, was wir neben der Grundausrüstung für die jeweilige Route für notwendig halten und auf jeden Fall eingepackt werden sollte. Bei einige Routen gibt es keine Materialangabe, das weil wir glauben, dass alle, die in bestimmten Routen unterwegs sind, keine Extraeinladung brauchen, um zu wissen, welches Material „notwendig“ ist. Eine Routenbeschreibung, manchmal auch für die einzelnen Seillängen Abstieg: Für alle Route wird der empfohlene Abstiegsweg angegeben, falls keine Beschreibung vorhanden sein sollte, seht in den vorherigen oder nachfolgenden Routen oder in der Einleitung zum Sektor nach, hier werdet ihr alle nötigen Infos finden. Für fast alle Routen wurde die Linienführung auf Fotomaterial eingezeichnet, um den (ungefähren) Verlauf zu verdeutlichen: das ist unser Hauptwerkzeug, um euch den Verlauf einer Route vorzustellen und möglichst genaue Angaben dazu zu machen.

Alle Informationen in diesem Buch unterliegen einer Ordnung: von links nach rechts im Uhrzeigersinn; das, um jedes einzelne Element dieses Buches auf einen Standard abzugleichen und die Ausrichtung klarer und linearer zu machen.

DIE BEWERTUNG DER ABSICHERUNG

S1

S2

S3

S4

S5

S6

Absicherung mit Bohrhaken wie im Klettergarten. Der Abstand ist nie größer als 3-4 Meter zwischen den Haken. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!

Größerer Hakenabstand mit zwingenden Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens 10 Meter und Sturz hat keine Verletzungen zur Folge!

R1

R2

Großer Hakenabstand mit meist zwingenden Kletterpassagen. Der Abstand kann auch größer als 5 Meter sein, daher lange Stürze aber ohne schwere Folgen!

Sehr großer Hakenabstand über 7 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

R3

R4

Sehr großer Hakenabstand über 10 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz auf Terrassen, Bändern oder Boden hat sicherlich Verletzungen zur Folge!

Nur teilweise mit Bohrhaken abgesichert, weit ab von den Schlüsselstellen mit Abständen bis zu 20 Meter. Ein Sturz kann tödlich sein!

R5

R6

Leicht abzusichern, mit guten und zahlreichen Zwischensicherungen! Sehr wenige zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt wenige Meter und Sturz ist ohne Folgen!

Mittelmäßig abzusichern, mit guten, aber weniger Zwischensicherungen! Zwingende Kletterpassagen zwischen den Sicherungspunkten. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!

Schwer abzusichern, mit nicht immer guten und weit entfernten Zwischensicherungen! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt maximal 7-8 Meter und Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt bis zu 15 Meter mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen herausbrechen und Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen zur Folge!

Schwer abzusichern, mit schlechten und unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Lange Stürze sind wahrscheinlich und dass Zwischensicherungen herausbrechen. Sturz hat sicher Verletzungen zur Folge!

Unmöglich abzusichern, außer für kurze Stellen und weit ab von den Schlüsselstellen. Ein Sturz kann tödlich sein!

ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN

I

II

III

IV

Kurze Route in Nähe der Straße mit bequemen Zustieg. Sonnige Lage, kurze Kletterzeit und einfacher Rückzug möglich.

V

Mehrseillängenroute an einer über 200 m hohen Wand. Leichter Zustieg, und einfacher Rückzug möglich.

Mehrseillängenroute an einer über 300 m hohen Wand in alpinem Gelände. Lange Kletterei mit anstrengendem Zustieg und komplizierter Rückzug.

Sehr lange Route an einer über 500 m langen Wand in strengem alpinem Gelände weit ab vom Talgrund. Kletterzeit beträgt einen ganzen Tag, komplizierter V Rückzug, nicht immer entlang der Aufstiegsroute.

VI

VII

Sehr lange Route im „Big-Wall“ Stil, der normalerweise ein Biwak in der Wand erfordert. Der Rückzug in alpinem Gelände kann äußerst schwierig sein.

Eine „Big Wall“ Route, die einige Tage in der Wand erfordert, in hochalpinem Gelände; der Rückzug ist äußerst schwierig

Route kann mit einer „Big Wall“ aus dem Himalaja verglichen werden; große alpinistische Schwierigkeiten werden mit Hilfe einer Expedition bewältigt.

INTERNATIONALE BODEN-LUFT-NOTSIGNALE FÜR HUBSCHRAUBER UND FLUGZEUGE

WIR BRAUCHEN HILFE

Boden-Luft-Notsignale Rotes Licht oder Leuchtsignal WIR BRAUCHEN KEINE HILFE

Boden-Luft-Notsignale

Yes – Ja

Rotes Aufgespanntes Stoffquadrat

Rotes Quadrat 100x100cm. Kreis in der Mitte Durchmesser ca. 60cm. Weißer Ring 15cm. No – Nein