tirol klinken - Neuro

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Neurovaskuläre erkrankungen

Operieren mit Neuronavigation Prof. Dr. Martin Ortler / Prof. Dr. Claudius Thomé / Dr. Christian Freyschlag Die Neurochirurgie war immer schon offen für neue Technologien, um Operationen schonender, schneller und effektiver zu machen. An der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Innsbruck kommen dabei all jene Werkzeuge zum Einsatz, die Patienten von einer modernen, universitären Neurochirurgie erwarten dürfen.

Universitätsklinik für neurochirurgie

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as wichtigste Werkzeug in der Innsbrucker Neurochirurgie stellt neben Hirn, Herz und Händen der Chirurgen die computerunterstützte Chirurgie in Form der Neuronavigation dar. Grundsätzlich geht es dabei darum, ähnlich wie bei der Navigation am Handy, möglichst präzise einen vorher definierten Punkt im Körper des Patienten zu finden. Präoperativ erhobene radiologische Bilder (MRT oder CT) werden dazu mithilfe von Computern und Infrarotkameras mit dem Kopf oder der Wirbelsäule des Patienten im Operationssaal abgeglichen. Dadurch ist der aktuelle „Standort“ definiert. Ein Zeigerstift (Pointer) oder auch ein entsprechend markiertes Instrument kann schließlich an jede beliebige Stelle des Patientenkörpers gehalten werden, wird dort vom Navigationssystem erkannt und scheint auf dem Bildschirm auf. Die Operateure erhalten auf diese Weise millimetergenaue Informationen über die aktuelle Position der Instrumente und alle

wichtigen Strukturen der Umgebung. Dadurch werden hochpräzise Eingriffe über kleine Zugänge möglich. Die konsequente Weiterentwicklung der Computersysteme führt heute zu enorm leistungsfähigen Navigationsgeräten mit 3-D-Darstellung der zu behandelnden Erkrankung, aber auch der zu schonenden Umgebung. An diesen Systemen lassen sich Eingriffe simulieren, um dadurch noch vor dem ersten Schnitt den bestmöglichen Zugang und die bestmögliche Operationsstrategie festzulegen. An der Neurochirurgie in Innsbruck werden dafür zwei hochmoderne Navigationssysteme betrieben. Eines der beiden Systeme ist zudem mit einem Computertomographen verbunden, über den mittels intraoperativem CT den Fortschritt während eines Eingriffs jederzeit kontrolliert werden kann. Zugleich ermöglicht das CT gerade bei komplexen Wirbelsäuleneingriffen die Lage der Implantate zu kontrollieren und gegebenenfalls noch intraoperativ zu korrigieren. |


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